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Bezaubernde Diebin

Sess & OC Rina
von

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Die Beute (ohne)

Kleiner Hinweis: Bei diesem Free Kapitel habe ich lange gezögert. Da es umzuschreiben, doch einiges von der Handlung nimmt. Nun habe ich es trotzdem getan. Ich denke es ist nur gerecht, das allen Leser die FF komplett zugänglich ist.

 

2. Kapitel - Die Beute
 

Als Rina die Tür hörte, wusste sie das sie allein im Flur stand. Die junge Frau seufzte, drehte sich um und lehnte ihren Hinterkopf an die Wand. Für einen Moment schloss sie die Augen und ließ das eben Geschehene, sowie die Vergangenheit Revue passieren.

Solange sehnte sie sich nach den Berührungen von Sesshomaru und jetzt, wo sie seine Klauen an ihrem Körper gespürt hatte, fühlte es sich richtig an. Am Anfang war er grob, das gefiel ihr nicht wirklich. Es tat ihr weh und die Krallen verletzen sie zusätzlich.

Doch später waren seine Hände fast wie Balsam und der Schmerz sofort vergessen. Rina bemerkte auch, wie angetan der Dämon von ihr war. Deutlich spürte sie es an ihrem Hinterteil. Vielleicht geschah es unbewusst von seiner Seite, aber sie fand es schön.

Dennoch konnte er unmöglich gewusst haben, wer die Frau hinter der Maske gewesen ist, oder hat er ihren Geruch erkannt und nur deswegen so reagiert?

Tatsache war jedoch, nur wenige Augenblicke genügten um die feste Mauer, um ihren Herzen völlig zu zerstören. Jetzt wurde ihr klar, niemals konnte sie die Gefühle ignorieren, welche sie ihm entgegen brachte. Zwei Jahre versuchte sie schon dem Hundedämon aus dem Weg zugehen. Das war jedoch nicht so einfach, wenn man im selben Bürogebäude arbeitete und zu der gleichen Familie gehörte. Den Kontakt zu ihrer Familie abbrechen, dass würde sie nie tun. In ihren Augen wäre so etwas undankbar. Deshalb verschloss sie ihre Gefühle tief in sich drin.
 

Seit Rina bei den Taishos lebte war Sesshomaru wie ein großer Bruder für sie gewesen, half ihr bei Schularbeiten oder tröstete sie Nachts, wenn sie jedes Mal Albträume hatte. Diese Träume begannen kurz, nachdem ihr Vater verurteilt wurde. Noch im Gerichtssaal drohte er den Taishos. Sie trugen die Schuld, ihretwegen kam er ins Gefängnis und dann nahmen sie ihm auch noch sein Kind. Als dann Rina den ersten Drohbrief von ihm erhielt und am Tag darauf ein fremder Mann, ein offenbar bezahlter Handlanger, sie fast entführte, bekam das Mädchen Angst.

Inuyasha, Kens jüngerer Sohn vereitelte die Entführung zum Glück. Der Hanyou studierte zu dem Zeitpunkt an der Uni und bekam die ganze Sache nur am Rande mit. Doch Sesshomaru war einfach immer für sie da. Nachdem Tod ihres Vaters, und als Rina älter wurde, merkte sie das sich ihre Gefühle änderten. Wann genau es geschah, konnte die Detektivin nicht nachvollziehen. Am Anfang war sich Rina nicht sicher, doch immer öfters bekam sie mit, wie der Hundedämon sie beobachtete. Dabei war dessen Blick nicht mehr brüderlich, sondern etwas anders flackerte in seinen goldenen Augen. Interesse würde Rina meinen, dort zu sehen.

Sie wusste, das Sesshomaru niemand war, der seine Gefühle in Worte fassen würde, das verlangte sie auch nicht. Als der Youkai ihr dann vermehrt seine Aufmerksamkeit schenkte, sie belanglos zu mehreren Abendessen ausführte und ihr eines Abends sogar eine Rose kaufte, begann sich Rina Hoffnungen zu machen. Wie närrisch sie doch gewesen war.
 

In seiner Eigenschaft als stellvertretender Geschäftsführer der Taisho Holding Group befand sich Sesshomaru einige Tage auf Geschäftsreise. Am Tag seiner Rückkehr suchte sie den Youkai in seinem Büro auf. Da anklopfen bei Sesshomaru nicht nötig war, weil er sie schon auf dem Gang kommen hörte und immer vorher Rinas Geruch erkannte, ging sie auch diesmal sofort in das Büro. Sie befand sich gerade Mitten im Vorzimmer, als sie Sesshomarus Stimme hörte. Der Youkai sagte zu jemand: "Ich ziehe keinen Menschen als Gefährtin in Betracht."

Danach gab es ein lautes krachendes Geräusch in dem Büro.
 

Der Schreibtisch der Sekretärin war leer, vermutlich genehmigte sich Yuki gerade ihre Mittagspause. Da die Tür zum eigentlichen Büro offen stand, ging Rina weiter und blieb dann wie erstarrt stehen. Jetzt wurde ihr auch klar, weshalb Yuki nicht an ihrem Schreibtisch saß, da sie auf dem von Sesshomaru flanierte, völlig nackt. Eine Position, die eindeutig nur einen Schluss zuließ.

Yuki saß auf dem Schreibtisch, während sie sich an dem Youkai festhielt. Sesshomaru stand zwischen ihren gespreizten Beinen. Die Sekretärin seufzte und man hörte sie sagen: "Oh Boss ich wusste ja gar nicht, wie stürmisch du bist."

Da war Rina sofort klar, was genau die beiden Wesen gerade taten. Sie schlug ihre Hand vor den Mund, um nicht aufzuschreien, und rannte weg.

Sesshomaru bemerkte die Anwesenheit seiner Ziehschwester nicht, dafür aber die Sekretärin. Sie stand noch am selben Tag bei der Detektivin im Büro und band ihr auf die Nase, wie herrlich es doch mit ihrem Chef war. Außerdem warf Yuki ihr an den Kopf, das Sesshomaru Menschen verabscheute und nie im Leben mit solchem Abschaum eine Beziehung eingehen würde. Das Nächste, was Rina von ihr erfuhr, dass sie noch am selben Tag kündigen würde, weil ihr Boss es regelmäßig mit Dämoninnen in der Firma trieb.

Zwar glaubte die junge Frau ihr nicht, aber die Worte fraßen sich dennoch in ihr Herz.
 

Am Abend darauf gab es ein gemeinschaftliches Essen mit der Familie. Danach fuhr Sesshomaru Rina nach Hause. Zum Abschied tat er genau das, was sie sich schon so lange ersehnte. Er nahm Rina in die Arme und küsste sie. Ein Kuss, der sie eigentlich umgehauen hätte, wenn sie nicht immer noch das Bild der nackten Yuki im Kopf sehen würde. Deshalb rastete Rina aus und gab ihm eine Ohrfeige. Beinahe entschuldigte sie sich. Doch sobald sie den kalten Ausdruck in seinen Augen sah, wusste die Detektivin, dass sie nie wieder eine Chance bei ihm hatte.
 

Jetzt stand sie nun hier im Flur des Youkai und grübelte nach. Gerade fragte sie sich, wie weit Sesshomaru gegangen wäre, ob er nur aufgehört hatte, weil er merkte, dass sie ein Mensch war. Oder gab es andere Gründe.

Dann murmelte sie halblaut: "Erst vergewaltigt er mich fast und dann lässt der Mistkerl mich stehen. Oh nein nicht mit mir."

Irgendwie wurde sie gerade wütend. Sie begutachtete ihre Kleidung und ihren Körper. Es gab zwar kaum Verletzungen an ihrem Körper, den Overall jedoch konnte sie wegschmeißen.
 

Sesshomaru betrat sein Wohnzimmer, setzte sich in den Sessel, wobei er seinen Kopf in eine seiner Klauenhände stützte. Mit seinen Gedanken weilte er in der Ferne. Dieser Geruch der Unbekannten erinnerte ihn an Rina, deshalb musste er Abstand von dieser Frau nehmen. Erneut kam ihm der Verdacht, dass es tatsächlich das Mündel seines Vaters war. Der Gedanke war zwar absurd, weshalb sollte sie bei ihm einbrechen. Log sie vielleicht doch und es gab keinen Auftraggeber?

Ihre Stimme riss ihn plötzlich aus den Gedanken. Er hob den Kopf, sah zur Tür.

Die Einbrecherin betrat den Raum und sagte: "Man sieht wieder deutlich, was für ein rücksichtsloser Dämon du bist."
 

Damit nahm sie ihre Maske ab und öffnete ihren Zopf. Nur kurz schüttelte sie sich, bis die Haare über die Schulter, den Rücken hinab fielen. Danach zog sie den Overall aus und der Youkai sah, was seine Klauen angerichtet hatten. Nur ein oder zwei Kratzer hatten wohl geblutet, ansonsten gab es nur rote Striemen. Einzig die Verletzungen der Hand, die durch seine Klaue entstand, musste versorgt werden.

Zwar sah man keinerlei Emotionen auf dem Gesicht des Youkai, dennoch war er überrascht. Gerade hatte er noch gerätselt und jetzt stand tatsächlich das Objekt seine Begierde vor ihm. Weshalb dieser Ausdruck ihm durch den Kopf ging, konnte sich der Daiyoukai selbst nicht erklären. Um sich nicht zu verraten zeigte er auch bei seinen nächsten Worten keinerlei Regung.

"Erst brichst du in meine Wohnung ein und dann soll ich noch entgegenkommend sein?" Noch einmal warf er einen Blick über ihren Körper, da sie nun nur noch in Slip und BH ihm gegenüberstand.

"Der Verbandskasten ist draußen im Flur", gab Sesshomaru noch einen Hinweis.

Rina schaute den Youkai grimmig an. Ihr lagen genug Dinge auf der Zunge, die sie ihm an den Kopf werfen wollte. Dennoch kam kein Laut über ihre Lippen. Ein kurzes Aufflackern in den goldenen Augen ließ sie verstummen. War das gerade Bedauern? Ganz sicher nicht bei jemand wie Sesshomaru. Deshalb drehte sie sich wortlos um, ging in den Flur, versorgte die Kratzer und klebte ein Pflaster auf ihren Arm.
 

Inzwischen trat Sesshomaru zu einem der Schränke. Er war sich sicher, dass die Frau seines Bruders noch einige Sachen hier hatte. Eine Zeit lang wohnten sie gemeinsam hier, doch da Inuyasha einige Kinder wollte, kamen sie über ein, dass sich ein Haus in einem ruhigen Stadtviertel mit großem Garten besser eignete.

Tatsächlich wurde der Youkai fündig. Ein einfaches T-Shirt, ein mittellanger Rock und eine kurze Jacke holte er aus dem Schrank, die er Rina gab, sobald sie den Raum betrat. Sie zog sich schnell an. Danach warf sie einen letzten Blick auf Sesshomaru.

Kein es tut mit Leid, weil ich dich verletzt habe. Nur dieser kalte Blick. Die Diebin seufzte und wandte sich zur Tür.

"Rina", hörte sie ihren Namen und blieb stehen.

"Dieser Auftraggeber, erzähl mir alles darüber!", forderte der Youkai die junge Frau auf. Er wollte unbedingt wissen, was dahinter steckte. Vielleicht fand er in Rinas Bericht einen Hinweis.

Die junge Frau war stehen geblieben, zögerte einen Moment und wandte sich dann doch um. Auf den Anblick, der sich ihr offenbarte, war sie nicht vorbereitet.

Ihr Freund ließ sich auf dem Sofa nieder. Der Gürtel des Morgenmantels hatte sich gelockert und entblößte nun einen Teil des Oberkörpers.
 

Die Frage hatte sie noch am Rande registriert, dennoch antwortete sie nicht.

Wie gebannt starrte Rina auf die nackte Brust. Dieses Stück Haut zu sehen beflügelte ihre Fantasie. Sie stellte sich vor, wie sie mit den Fingern darüber strich, die Konturen seiner Rippen nachzufahren, das alles kam ihr in den Sinn.

Ihr wurde heiß und Verlangen brannte ihn ihr. Alles, was sie sich wünschte, waren seine Küsse auf ihrer Haut. Wenn Sesshomaru sie nur wieder so berührte wie vorhin. Alles, was sie wollte, war in seinen Armen zu liegen, seine Küsse zu schmecken. Ein leichtes Schwindelgefühl erfasste die Detektivin und unwillkürlich seufzte sie.
 

Sesshomaru stieg der in die Nase und es verwunderte ihn. Die kleine Einbrecherin verlangte es nach seinen Berührungen, anders konnte sich der Youkai das Ganze nicht erklären. Obwohl er sie in den letzten Jahren immer unfreundlich behandelte? Bei jeder Frau hätte er sich genommen was er begehrt und ihr das gegeben, was sie sich wünschte. Doch bei Rina war er unsicher, ein Zustand, der neu für ihn war.

Sie war immer noch das Mündel seines Vaters. Nicht auszudenken was Inu no Taisho mit ihm machen würde, wenn er davon erfuhr. So blieb er, wo er war, und tat das Einzige, was ihm einfiel. Er zog die Hälften seines seidenen Hausmantels zusammen und band sich den Gürtel neu.
 

Dieser plötzlich ihr verwehrte Blickfang brachte Rina zurück in die Wirklichkeit. Sie atmete kurz durch und dann kam sie entschlossen näher. Sie setzte sich neben Sesshomaru und sah ihn an. Da er sie nicht wegschickte und auch schwieg, rückte sie noch näher und legte wie früher ihren Kopf an seine Schulter.

Im ersten Moment bedachte der Dämon die kleine Menschenfrau mit einer hochgezogenen Augenbraue. Doch dann tat er das, was er früher auch getan hätte, er legte seinen Arm um Rina. So saßen sie lange schweigend nebeneinander. Dann flüsterte sie kaum hörbar: "Ich wünschte, wir könnten an dem Punkt weiter machen, wo wir aufgehört haben Bruder und Schwester zu sein."

Diesen Wunsch von der Detektivin zu hören verletzte ihn auf merkwürdiger Weise. Deshalb fragte er: "Willst du das wirklich? Meine Schwester sein."

Rina runzelte ihre Stirn, veränderte etwas ihre Haltung, sodass sie Sesshomaru direkt in die Augen sehen konnte.

Der Youkai fasste gerade einen Entschluss. Mehr als wieder eine Ohrfeige einfangen von ihr, konnte er doch nicht. So legte er seine Klaue in ihren Nacken, beugte sich zu ihr, um mit seinen Lippen die der jungen Frau zu berühren. Es war nur ein kurzer Moment, viel zu wenig um den Kuss richtig auskosten zu können. Als er sie wieder losließ, streiften seine Finger federleicht vom Haaransatz nach vorn bis zu ihrem Kinn. Dann hob Sesshomaru einen Finger und fuhr die Konturen von Rinas Unterlippe nach. Ein Schauder lief durch ihren Körper aufgrund dieser sinnlichen Berührung.
 

Dann wandte Sesshomaru seinen Kopf und der magische Moment war vorbei. Dennoch empfand Rina immer noch die Nachwirkungen seiner Berührungen.

"Kann ich dich etwas fragen?", begann die junge Frau.

Sesshomaru musterte sie kurz und erwiderte etwas, dass man auch als Zustimmung auffassen konnte: "Es gibt einiges, worüber wir sprechen sollten."

"Du selbst hast gesagt, dass du eine Beziehung mit einem Menschen nicht in Betracht ziehst?"

Mit dieser Frage rechnete Sesshomaru nicht. Außerdem konnte er nicht nachvollziehen überhaupt so eine Äußerung von sich gegeben zu haben. Deshalb wollte er nun wissen: "Wann habe ich das gesagt?"

"Als du diese Dämonin ge ...", Rina stockte und suchte nach einem besseren Wort. "Als du mit Yuki was auf deinem Schreibtisch hattest."

Deutlich hörte Sesshomaru in den Worten seiner kleinen Freundin den Vorwurf heraus. Doch da war noch mehr. Wut. Enttäuschung. Eifersucht. Ob er es je herausfinden würde?

Dennoch musste er zuerst etwas klarstellen: "Ich hatte noch nie etwas auf meinen Schreibtisch. Vermutlich hat es für dich so ausgesehen. Yuki hat sich die Kleider vom Leib gerissen und sich mir an den Hals geschmissen. Als ich sie von mir stieß, klammerte sie sich an mir fest und wir fielen zusammen gegen den Tisch. Danach habe ich ihr gekündigt. Sie fand eine Menge Argumente, doch ich blieb hart. Sie ging, weil ich ihr drohte, den Sicherheitsdienst zu holen."
 

Der Daiyoukai dachte nach. Etwa zu dem Zeitpunkt fing Rina an, sich zu distanzieren. Am nächsten Abend gingen sie zusammen mit der Familie aus. Als Sesshomaru die junge Frau an ihrer Wohnung absetzte, konnte er zum ersten Mal nicht widerstehen. Er fand sie an diesem Abend besonders bezaubernd, beugte sich zu ihr und küsste sie diesmal nicht auf die Wange, sondern auf den Mund. Rinas Reaktion darauf war heftig. Sie gab ihm eine Ohrfeige. Normalerweise würde er so eine Respektlosigkeit nie durchgehen lassen, doch ihre Worte danach verwirrten ihn.

Das schwarzhaarige Mündel seines Vaters fauchte ihm entgegen: "Ich bin keine von denen, die du einfach flach legen kannst."

Seine Antwort darauf lautete damals: "Der einzige Grund, warum ich dir das durchgehen lasse, ist mein Vater, da du unter seinem Schutz stehst."

Danach war er einfach gegangen, obwohl es ihm auffiel, das die junge Frau etwas sagen wollte. So fand er nie heraus, ob sie sich entschuldigen wollte oder die ganze Sache erklären.
 

Jetzt ergab ihr damaliges Verhalten einen Sinn. Doch auch in dem anderen Punkt verdiente Rina eine Aufklärung: "Du kennst nur einen Teil des Ganzen. Dass ich keinen Menschen als Gefährtin in Betracht ziehe, stimmt. Aus zwei Gründen. Bereits vor dem Vorfall mit Yuki wollte ich nur dich und du bist kein Mensch, nicht im eigentlichen Sinn."

"Das musst du mir genauer erklären, ich sehe weder wie eine Youkai noch eine Hanyou aus", deutlich konnte er den Unglauben aus ihren Worten entnehmen.

"Hast du dich nie gefragt, weshalb du so außergewöhnliche Sinne besitzt. Mein Vater vermutet du bist die Nachfahrin eines Hundedämons. Nur jemand wie er spürt den Hauch der dämonischen Energie in dir. Wie du selbst immer sagst, dein Gehör ist etwas besser als bei gewöhnlichen Menschen, auch deine Augen oder dein Geruchsinn. Das war auch ein Grund, weshalb dein Vater dich als Einbrecherin ausbildete. Mit deinen Fähigkeiten warst du ihm eine große Hilfe."
 

Rina dachte kurz nach. Schon als sie klein war, sprach ihr Vater oft über diese Dinge, welches Talent sie hätte. Ihre Ausbildung spezialisierte er auch auf das Knacken von Tresoren. Rina konnte mit dem bloßen Ohr Tresore öffnen, wobei sie nur ihr Gehör auf das Geräusch konzentrieren musste.

Ihr Vater oder seine Kumpane benutzten als Hilfsmittel empfindliche Stethoskope und selbst damit schafften sie es nicht immer.
 

"Wusste er etwa davon?", wollte sie deshalb jetzt als Nächstes wissen.

"Nein, ich glaube, er hielt dich nur für talentiert. Wir vermuten, dass nicht einmal deine Mutter ihre Abstammung kannte."

Rina versank erneut in Gedanken. Nach einer Weile erklärte sie dann: "Selbst wenn es wahr ist, dennoch fühle ich mich als Mensch."

"Egal was du bist. Rina Tashiro, deine Familie sind wir, die Taishos. Vergiss das nie!", bei diesen Worten ergriff der Youkai die Hand der Jüngeren, hielt sie dann sanft in seiner Klaue und streichelte mit den Fingern über ihre Haut.

Das löste bei der jungen Frau ein kribbelndes Gefühl aus. Deshalb sah sie ihn jetzt an. In Sesshomarus Augen entdeckte sie den alten liebevollen Ausdruck. Konnte wirklich wieder alles wie früher sein? Nein beantwortete Rina ihre stumme Frage selbst. Sie wollte weiter gehen, mehr von ihm kosten. Vermutlich war, dass der Grund weshalb sie sich zu ihrer nächsten Bitte hinreißen ließ.

"Kannst du das noch einmal machen?", fragte Rina leise, fast schüchtern.

"Was?", fragte der Youkai und sah sie an.

Sesshomaru konnte einfach nicht den Blick abwenden. Doch wenn sie so weiter machte, würde er sich nicht länger zurückhalten. Fast kam ihm der Gedanke, dass sie es genau darauf anlegte.

"Mich so küssen", lautete die Antwort. Doch Sesshomaru wusste es, bevor die Diebin es aussprach.

Nun kam sie noch näher. Ihre Münder waren nur einige Millimeter voneinander getrennt. Dennoch zögerte Sesshomaru. Denn er ahnte, dass es diesmal kein Zurück geben würde. Was immer als Nächstes passierte, sie mussten beide mit den Konsequenzen leben.
 

Er schaffte es nicht, etwas zu beschließen. Rina überbrückte die letzte Distanz zwischen ihnen und legte ihre Arme um seinen Hals. Im nächsten Moment zog sie den Youkai etwas näher an sich her und legte ihre Lippen ganz sanft auf seine. Da setzte Sesshomarus Denken aus. Ihr bezaubernder Duft, die sinnlichen Lippen und die dunklen Tiefen ihrer Augen überwältigten ihn. Seine Klauen packten ihre Hüften und zogen sie näher, obwohl jetzt kaum noch ein Blatt zwischen sie gepasst hätte. Den Kuss, den Rina begann, vertiefte er, indem Sesshomaru mit seiner Zunge über ihre Lippen fuhr und Einlass begehrte. Sie öffneten sich für ihn und dann trafen sich ihre Zungen. Beide Wesen wurden bei der ersten Berührung wie von Stromstößen durchdrungen. Immer leidenschaftlicher wurde der Kuss. Hände wanderten über den Körper des anderen.

Trotz das Sesshomarus Instinkte die Führung übernahmen, blieb noch ein Funken Verstand übrig. Er wollte sie auf der Stelle und sie für immer an sich binden. Dann jedoch wurde ihm klar, das es noch zu früh war. Vermutlich war sie aufgeklärt genug, um zu wissen, was passiert, wenn sich zwei Wesen vereinigen. Dennoch war Rina jungfräulich und er musste behutsam vorgehen, sie langsam verführen. Denn es war sein Wunsch, dass sie beide diesen einmaligen Moment genussvoll erlebten.

Ob Rina überhaupt realisierte, dass es danach kein zurück mehr gab? Er musste ihr das klar machen.

So unterbrach er sich selbst, gegen seinen eigenen Wunsch, diese Frau zu wollen. "Das ist deine letzte Chance jetzt zu gehen. Wenn nicht, nach dieser Nacht gehörst du mir für immer."
 

Die Detektivin war enttäuscht, als der Dämon den Kuss unterbrach. Nun sah sie noch oben in seine goldenen Augen. Langsam hob sie eine Hand und strich sanft mit ihrem Finger über sein Gesicht. Deutlich hatte sie gemerkt, wie sehr Sesshomaru sie begehrte.

Doch sie wollte mehr von ihm, seine Liebe. Ob er dazu fähig war? Sie seufzte leise und antwortete ihm dann: "Was morgen ist interessiert mich nicht. Heute Nacht jedoch will ich dir gehören."

Sie beugte sich wieder zu Sesshomaru und küsste ihn erneut. Seine Berührungen waren zärtlich. Die Lippen des Daiyoukai öffneten sich und seine Zunge strich über rosafarbenes weiches Fleisch entlang. Er liebkoste, neckte und streichelte, bis sie fast automatische die Lippen öffnete. Sanft drang Sesshomaru in ihre Mundhöhle ein. Wie schon der vorhergehende wurde auch dieser Kuss immer intensiver.

Doch auch seine Hände blieben nicht untätig. Im nächsten Moment spürte sie einen kühlen Hauch, als der Stoff von ihrem Körper entfernt wurde. Dann unterbrach Sesshomaru den Kuss und zog Rina im Nu das T-Shirt aus.
 

Die junge Frau revanchierte sich, indem sie den Gürtel des Hausmantels öffnete und den Stoff über Sesshomarus Schultern schob. Unbeachtet glitt er zu Boden, während die junge Frau ihren Hände sanft über den attraktiven Körper wandern ließ. Kein Wunder, das so viele Frauen oder Dämoninnen so scharf auf Inu no Taishos Sohn waren. Allein der Anblick dieses Körpers weckte Begehren.

Sesshomaru ließ ihr jedoch keine Zeit die Betrachtung weiter zu verfolgen, denn er hob Rina hoch und trug sie ins Schlafzimmer. Dann standen sie neben dem Bett und alles andere versank ins Bedeutungslose.
 

Danach lagen sie nebeneinander, er roch ihre Tränen und spürte die Nässe auf seiner Haut. Sesshomaru fasste Rinas Kinn und hob es so, das er in ihre tränenverschleierten Augen sehen konnte.

"Hast du immer noch Schmerzen?", musste er einfach fragen. Zwar hatte er schon mit anderen weiblichen Wesen das Bett geteilt, doch keine von ihnen war Jungfrau gewesen.

Doch die schwarzhaarige Frau lächelte, dabei funkelten ihre Augen, Sie stieß einen Seufzer aus, der tief aus ihrer Brust zu kommen schien. Der Ausdruck der Detektivin strahlte volle Glückseligkeit aus, dass der Hundedämon seine Stirn runzelte. Da erklärte sie auch schon: "Nein, du hast mir nie gekannte Empfindungen geschenkt. Noch nie war ich so glücklich und vollkommen zufrieden. Dennoch jetzt wo ich von dieser Süße gekostet habe, hungere ich nach mehr. Ich wünschte, es könnte immer so zwischen uns sein."

Tief in ihrem Inneren hatte sie Angst am Morgen nach dem Aufwachen wieder diesen kalten unnahbaren Dämon vor sich zu haben.

Sesshomaru beugte sich zu Rina, küsste sie sanft. Dann zog er sie in seine Arme.

"Das wird es, meine süße Geliebte", versprach er leise.
 

Nur wenig später schlief die junge Frau. Eine Weile betrachtete er den Körper neben sich und stellte dabei fest, dass die Flamme des Begehrens noch lange nicht erloschen war. In seinen Leben hatte Sesshomaru schon viele Dämoninnen beschlafen, gelegentlich sogar Menschen, doch bis jetzt hatte er noch nie selbst solche Empfindungen gehabt. Immer waren es nur willige Körper, die seine Bedürfnisse stillten. Selbst die Mutter seines Erben, mit der er nur fünf Jahre zusammenlebte, konnte im nicht das schenken, was er von Rina bekam. Doch heute Nacht änderte sich vieles für ihn. Selbst seine unruhige Seele fand endlich in den Armen der Detektivin Frieden. Ob es das war, was die Menschen Liebe nannten.

Das Einzige, worüber er nicht nachdenken wollte, war sein Vater, Rinas Vormund. Anderseits, als Mensch war Rina erwachsen und konnte eigene Entscheidungen treffen. Deshalb verschob der Youkai das. Im Licht des Tages gab es sicherlich auch dafür eine Lösung. Deshalb schloss Sesshomaru seine Augen.
 

Selten schlief Sesshomaru so lange und tief. Was ihn weckte, konnte er sich selbst nicht erklären. Vermutlich ein Instinkt. Noch halb schlafend bekam er kaum mit, dass ein anderes Wesen plötzlich in der Tür zu dem Schlafzimmer stand. Erst einen Moment später registrierte er es.

Stand da gerade sein Vater Inu no Taisho zufrieden lächelnd? Deshalb öffnete der Youkai seine Augen erneut, doch an der Tür war niemand. Wahrscheinlich täuschte sich Sesshomaru. Im nächsten Moment fuhr er hoch und sah erneut zur Tür. Vielleicht konnten seine Augen ihn täuschen, doch sein Geruchssinn nicht. Der Duft seines Vaters schwebte eindeutig zu ihm herüber. Dann hörte Sesshomaru etwas. Außer ihm und Rina, die weiterhin tief schlafend neben ihm lag, bewegte sich ein anderes Wesen durch die Wohnung.
 

Sesshomaru stand auf, zog sich eine Hose über und ging hinüber ins Wohnzimmer. Tatsächlich saß dort sein Vater, trank Tee und las Zeitung. Kaum hatte sein Sohn den Raum betreten, nahm er die Morgennachrichten etwas beiseite und schaute Sesshomaru an.

"Ein Danke genügte mir", kam Inu no Taisho allen zuvor, was sein Erstgeborener vermutlich sagen wollte. Jetzt legte er den Wirtschaftsteil beiseite, trank den Tee aus und stand auf. Dabei hatte Ken ein leichtes Lächeln auf den Lippen. Das sah man normalerweise nur an dem älteren Daiyoukai, wenn er ein gutes Geschäft abgeschlossen hatte. Er ging einige Schritte Richtung Flur, blieb neben Sesshomaru stehen und berichtete: "Übrigens dein Bruder hat dich gestern Abend hervorragend vertreten. Die anderen Lords haben seine Meinung ausnahmslos akzeptiert."

Ein letzter Blick hinüber zur Schlafzimmertür erfolgte, bevor der ältere Youkai weiter ging. Dann blieb er noch einmal an der Wohnungstür stehen. Diesmal änderte sich seine Stimme. Zwar sprach Inu no Taisho leise, dennoch war deutlich ein wenig Sorge und eine Warnung heraus zuhören: "Pass gut auf sie auf und brich ihr ja nicht das Herz!"
 

Nachdenklich sah ihm Sesshomaru hinterher, während die Wohnungstür ins Schloss fiel. Für einen Moment wusste er nicht, was ihn mehr überraschte. Das Treffen fand ohne ihn statt und Inuyasha nahm seinen Platz dort ein oder die Tatsache, dass sein Vater es so locker sah, was zwischen ihm und Rina heute Nacht passierte.

In diesem Moment verstand der jüngere Daiyoukai. Sein Vater war der Auftraggeber. Alles ergab plötzlich einen Zusammenhang.
 

Vor einigen Tagen kam Inu no Taisho mit einer Bitte zu ihm. Ein Ring der Sesshomarus Mutter gehörte sollte in dem Safe für einige Zeit deponiert werden. Nur wenige Stunden vor Rinas Einbruch betrat Sesshomaru dem Raum, nahm den Ring in der Hand um ihn zu betrachten. Immerhin war es eine Erinnerung an seine Mutter. In Gedanken stellte er ihn nicht wieder an seinen alten Platz zurück, sondern legte ihn in die Schublade eines Schrankes. Kein Wunder, das sich Rina suchend umsah. Es konnte sich nur um diesen bestimmten Ring handeln, den sie stehlen sollte.
 

Sesshomaru holte ihn und ging damit ins Schlafzimmer. Gerade wachte die braunhaarige Frau auf und lächelte ihm glücklich entgegen. Der Hundedämon hielt ihr das geöffnete Kästchen entgegen und fragte: "Gab dein Auftraggeber dir die Anweisung diesen Ring zu entwenden?"

Noch halb verschlafen schaute sie sich das Schmuckstück an. Ein goldener Ring mit einem Herzen, in dessen Mitte ein kleiner Diamant eingefasst war, jedoch wirkte er weder zu groß noch protzig. Sie erkannte ihn sofort und erklärte: "Wie auf dem Foto was man mir per Post zugeschickt hat. Was hat es damit auf sich?"

Sofort erklärte Sesshomaru: "Er gehörte meiner Mutter. Nachdem mein Vater sie das erste Mal beschlief, schenkte Ken ihn ihr. Das galt so viel als Eheversprechen zwischen ihnen. Nachdem sie meinen Vater verließ, gab sie ihn zurück."

Sobald Sesshomaru geendet hatte, nahm er den Ring heraus, ergriff Rinas Hand und steckte ihr den Ring an. Er passte perfekt auf ihren Finger.
 

"Du kannst ihn mir doch nicht schenken, wenn er deiner Mutter gehört", widersprach die junge Frau. Über die Mutter des Youkai wusste sie eigentlich nichts, da keiner in der Familie sie jemals erwähnt hat.

Man hörte es der Stimme Sesshomarus nicht an, was er dabei fühlte: "Sie starb vor vielen Jahren. Sie tat das, was ich nicht fertigbrachte. Sie beschützte meinen Vater, rettete seine zweite Frau und deren neugeborenes Kind vor seinen Feinden."

Für einen Moment schloss Sesshomaru seine Augen. Dann erzählte er seiner kleinen Diebin von seinem Verdacht. "Außerdem hat mein Vater das alles hier arrangiert. Es ist sein Wunsch, dass du diesen Ring von mir bekommst."

Nachdenklich wurde er nun von der Versicherungsdetektivin betrachtet, dann nahm sie plötzlich den Ring ab und drückte ihn Sesshomaru wieder in die Hand.

Sie stand auf und griff zu ihrer Kleidung um sich anzuziehen.

"Rina?", mehr brachte der Youkai nicht heraus.

"Es war schön mit uns und ich bereue es nicht meine Unschuld dir geschenkt zu haben. Doch ich will nicht ein Eheversprechen nur, weil dein Vater das alles arrangierte." Bei diesen Worten wirkte sie wieder so kalt und unnahbar wie in den letzten beiden Jahren.

Sie war schon an der Tür, als seine Stimme erneut erklang: "Falls du dich erinnerst, gab ich dir heute Nacht eine letzte Chance zu gehen. Du hast sie ausgeschlagen."
 

Dann stand er plötzlich dicht neben Rina, strich über ihr Gesicht, beugte sich näher und flüsterte direkt in ihr Ohr: "Das war mein Ernst. Ich will dich. Für immer."

Mit ihren großen dunklen Augen schaute die Detektivin den Daiyoukai an: "Du hattest wirklich keine Ahnung das Inu no Taisho dahinter steckt?"

"Nein, ich wusste ja nicht einmal, dass mein verehrter Vater überhaupt auf so eine Idee kommt. Den Ausgang unserer nächtlichen Begegnung muss er schon gekannt haben, sonst hätte er nie alles auf diese Weise arrangiert."

"Dein Vater weiß, dass ich mich in dich verliebt habe", gestand Rina nun. Sesshomaru ahnte, dass sein Vater auch seine Gefühle zu Rina kannte. Vor ihm hatte er noch nie etwas verheimlichen können. Deshalb sagte er nun: "Wir können froh sein das mein Vater so intrigant sein kann, wer weiß, wie lange wir sonst noch unsere Zeit verschwendet hätten. Damit nahm er Rinas Hand und steckte ihr den Ring wieder auf den Finger. "Zwar werden wir das alles langsam angehen, doch diesen Ring möchte ich dir jetzt schon geben, als Eheversprechen. Sobald du bereit bist, meine Frau werden möchtest, gehen wir den Bund ein."
 

Kaum hatte Sesshomaru ausgesprochen, hob er Rina hoch und trug sie zurück zum Bett. Nach dem er sie dort absetzte und langsam begann ihre Unterwäsche auszuziehen, legte der Youkai fest: "Wenn mein Vater dies schon alles arrangierte, wird er ganz sicher auch ein oder zwei Tage ohne uns auskommen."

Daraufhin lächelte Rina nur und hob ihren Kopf um Sesshomarus Lippen in einem Kuss einzufangen. Dann als Rinas Hände begannen den Körper des Youkai zu erkunden, flüsterte dieser in ihr Ohr: "Ich hoffe du weist, was du da tust, meine kleine bezaubernde Diebin."

Zwar entwendete Rina nichts aus dem Safe, doch sie stahl gerade erfolgreich etwas viel Wertvolleres. Das Herz eines Youkai.
 

Sie sahen nicht den Schatten auf dem Balkon, da die verschlossenen Gardinen den Blick nach draußen verwehrten.

Während sie beide eintauchten in ein Reich süßer Verführungen, bekamen sie auch nicht mit, wie das Seil was immer noch vom Dach herabhing, plötzlich hochgezogen wurde.

Gleich darauf verschwand das Wesen. Nur jemand mit guten Ohren würde hören, wie dieser ältere Hundedämon flüsterte: "Du hast so viel Zeit, wie du brauchst mein Sohn."
 

Ende



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