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Ein Ende bedeutet immer auch einen Anfang

Wenn aus Liebe Freundschaft und aus Freundschaft Liebe wird
von

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Das Tagebuch der Königin

„Warum sind wir hier?“, fragte Sailor Moon, die Plutos Motive bisher noch nicht hatte nachvollziehen können.

„Ich hoffe, hier etwas über Tsukis Mutter, Königin Purity, herauszubekommen.“, antwortete Pluto.

„Und wie willst Du das anstellen?“ Sailor Moon konnte sich nicht recht vorstellen, wie das in diesen Ruinen möglich sein sollte.

„Ich weiß es nicht genau.“, gab Pluto zu. „Ich habe nur so ein Gefühl… Genauso wie das Gefühl, dass Du mich begleiten solltest.“

„Oh…“ Dass Pluto selbst keinen genauen Plan hatte, erstaunte sie, aber sie sagte nichts dazu. Sie vertraute der Wächterin über Raum und Zeit so wie jedem ihrer Teammitglieder.

Pluto setzte sich in Bewegung und schritt auf den ehemals imposanten Haupteingang des Monpalastes zu. Sailor Moon folgte ihr. Eine Weile mussten sie laufen, bis sie den Palast erreichten. Sailor Moon spürte, wie eine angenehme Kraft sie durchströmte, als sie die ersten Stufen hinaufschritt. Der Halbmond auf ihrer Stirn begann zu leuchten und im Gehen verwandelte sich ihr Sailor-Kostüm in ein weißes, langes Kleid. Sie hatte sich in Prinzessin Serenity verwandelt.

Erstaunt blickte sie an sich herunter. Pluto, die schon einige Stufen höher war, war stehengeblieben und blickte auf die Prinzessin hinab.

„Dieser Ort besitzt eine ganz eigene Kraft.“, sagte Pluto, der nicht entgangen war, dass das weiße Gestein um Serenity deutlich heller erschien als der Rest. Der Mondpalast und die Mondprinzessin hatten eine ganz besondere Verbindung. Es schien beinahe, als würde der Palast allein durch die Anwesenheit der Prinzessin im neuen Glanz erstrahlen.

„Es scheint ganz so…“, stimmte Serenity ihr zu, die von der Präsenz des Palastes vollkommen eingenommen war. Sie setzte sich wieder in Bewegung und hatte Pluto bald eingeholt. Nebeneinander schritten die Prinzessin und ihre Kriegerin die Treppenstufen hinauf und betraten schon bald den Palast. Die große Eingangshalle war von innen nicht weniger eindrucksvoll als von außen, auch wenn die Zerstörung auch hier nicht zu übersehen war. Überall lagen Gesteinsbrocken herum, die große Treppe, die von zwei Seiten in das obere Stockwerk führte, war auf einer Seite zusammengestürzt, ein großer Kristallkronleuchter war von der Decke gestürzt und war auf dem Boden in tausend Teile zersprungen.

Zielstrebig ging Pluto auf die verbliebene Treppe zu und schon bald befanden sie sich in einem weiten Flügel, von dem mehrere Türen abgingen. Auch hier war nicht zu übersehen, dass dieser Ort einmal sehr prachtvoll gewesen sein musste. Serenity schluckte. Dieser Ort war ihr vollkommen fremd und doch kam er ihr so vertraut vor. Sie wusste genau, dass die Gefühle ihres früheren Ichs in ihr zum Vorschein traten.

Abrupt blieb sie vor einer Tür stehen. Pluto drehte sich zu ihr um.

„Das ist das Zimmer der Prinzessin.“, erklärte sie und beobachtete Serenity genau. Deren Hand bewegte sich wie in Trance zum staubigen Türgriff. Nach einem kurzen Zögern öffnete sie die Tür und blickte in das Zimmer, welches in längst vergangenen Zeiten, in einem vergangenen Leben, mal ihr gehört hatte. Alles wirkte gespenstisch in dem erstaunlich hellen Staub, der sich auf allen Möbeln abgelegt hatte und leicht glitzerte, als sie das Zimmer betrat, welches erstaunlicherweise kaum Spuren der Zerstörung aufwies.

Sie sah einen Frisiertisch mit einem großen Spiegel, in dem sie sich durch die Staubschicht verschwommen wiederspiegelte, einen großen, reichlich verzierten Kleiderschrank und ein großes Himmelbett, dessen Baldachin jedoch schon vor längerer Zeit eingestürzt zu sein schien. Eine unglaubliche Wehmut überkam Serenity, die sie sich in ihrem Bewusstsein von Bunny Tsukino kaum erklären konnte.

Gedankenverloren strich sie über die staubige Oberfläche des Schminkspiegels. Ihre Hand wanderte wie von alleine über die dort liegenden Gegenstände: ein Spiegel, ein Kamm, ein Amulett und eine kleines Schmuckkästchen. Bei jedem dieser Gegenstände spürte sie etwas. Waren es Erinnerungen? Besaßen die Gegenstände jede seine eigene Kraft? Bei jedem Teil fühlte es sich etwas anders an.

„Prinzessin.“, sprach Pluto sie an und holte sie damit in die Realität zurück.

„Ja?“, erwiderte sie und drehte sich zu ihr um.

„Das Zimmer nebenan ist das Zimmer der Königin und ihres Gemahlen. Ich glaube, das ist unser Ziel.“

Serenity nickte und folgte Pluto, ohne sich noch einmal umzusehen, aus dem Zimmer. Wenige Meter weiter öffnete sie nun die Tür zu dem Schlafzimmer ihrer Eltern. Der Anblick, der sich hier bot, war ein ganz anderer als der in ihrem eigenen Zimmer. Ein klaffendes Loch gab den Blick nach draußen frei. Gesteinsbrocken lagen auf dem Boden und auch die Möbel waren größtenteils zerstört. Scherben eines großen Spiegels vermischten sich mit den Splittern von Holz und den Fetzen verschiedener Stoffe. Über alldem lag auch hier der feine, weiße Staub, der im ganzen Palast vorherrschte.

„Hier ist ja alles zerstört…“, stellte Serenity wehmütig fest und fragte sich ein weiteres Mal, warum sie den Weg hierher überhaupt unternommen hatten.

Schweigend sah Pluto sich um, bevor sie vorsichtig auf einen Trümmerhaufen zuging, der mal so etwas wie eine Kommode hatte darstellen müssen. Unter einem zersplitterten Holzteil hatte sie etwas entdeckt. Sie schob das Holz beiseite und zog eine goldene Schatulle hervor.

„Was ist das?“, fragte Serenity neugierig, als sie bemerkt hatte, was Pluto gefunden hatte.

„Das ist, was wir gesucht haben.“, stellte diese fest. Fragend sah die Prinzessin sie an.

„Warum das? Was ist darin?“, hakte sie nach, doch Pluto schüttelte den Kopf.

„Ich weiß es nicht.“, gab sie bedauernd zu, während sie die Schatulle genauer betrachtete. „Sie ist verschlossen.“

„Ist der Schlüssel dazu auch irgendwo hier?“, fragte Serenity, die die Neugier über den Inhalt nun auch gepackt hatte.

„Ich glaube nicht.“, antwortete Pluto, während sie die Trümmer weiter durchsuchte. „Aber ich weiß es nicht sicher.“

Serenity kniete sich neben sie und half ihr zu suchen. Doch auch nach mehreren Minuten konnten sie keinen Schlüssel finden.

„Vielleicht müssen wir sie aufbrechen?“, vermutete Serenity.

„Ich weiß nicht…“, bezweifelte Pluto. „Ich glaube nicht, dass das so einfach ist. Von dieser Schatulle geht eine Menge Energie aus.“

Serenity streckte ihre Hand nach der Schatulle aus und berührte sie, bemüht, diese Energie ebenso zu spüren. Sie erkannte dieses Gefühl, welches sie bei ihr auslöste, sofort wieder.

„Ich weiß, wo der Schlüssel ist.“, sagte sie und sprang auf. Erstaunt erhob auch Pluto sich und folgte Serenity aus dem Zimmer hinaus zurück in das frühere Zimmer der Prinzessin. Zielstrebig ging sie auf den Schminktisch zu und öffnete das kleine Schmuckkästchen, welches dort lag. Tatsächlich blitzte ihr im Inneren des Kästchens ein goldener Schlüssel entgegen, welche die gleichen Verzierungen wie die Schatulle trug.

Serenity nahm den Schlüssel aus der Schatulle und hielt ihn triumphierend Pluto entgegen. Diese musterte ihn kurz, bevor sie die Schatulle auf dem Schminktisch abstellte.

„Mach sie auf.“, bat sie die Prinzessin, welche bestätigend nickte, den Schlüssel in das Schlüsselloch steckte und ihn umdrehte. Es klickte kurz. Serenity atmete einmal tief durch, wechselte noch einen Blick mit Pluto und öffnete dann den Deckel der Schatulle.

Ein Buch in goldenem Umschlag kam zum Vorschein. Ebenso wie die Schatulle war auch das Buch reichlich verziertund allein der Umschlag musste von großem Wert sein.

„Was ist das für ein Buch?“, fragte Serenity und streckte ihre Hand danach aus, um es genauer in Betracht zu nehmen.

„Das werden wir gleich herausfinden.“, antwortete Pluto, die die Neugier ebenso packte.

Serenity strich bedächtig über das schwere Buch bevor sie es öffnete. Eine feinsäuberliche Handschrift kam zum Vorschein.

„Es ist ein Tagebuch!“, rief Serenity erstaunt aus und begann zu lesen.

 

3. Nacht des Merkur MDCCLIII

 

Das ganze Königreich steht unter Schock. Ich ebenso. Krieger der Erde haben das Königreich des Mondes angegriffen. Ich kann es immer noch nicht glauben.Königin Purity hat keine andere Lösung gesehen, als den Silberkristall zu benutzen. Der Frieden ist auf den Mond zurückgekehrt und von der Zerstörung nichts mehr zu erkennen. Aber die Königin ist tot. Von meiner Schwester Lumina fehlt jede Spur. Ich bin die einzige, die den Thron nun besteigen kann. Mein Vater hat überlebt. Er versucht, alles wieder in den Griff zu bekommen. Er hat gesagt, dass ich keine andere Wahl habe, als so schnell wie möglich zu heiraten und den Thron zu besteigen. Obwohl Lumina die ältere von uns beiden und damit die Thronerbin war, werde ich nun den Thron besteigen müssen.

Mutter… Lumina… Ich hoffe, ihr seid jetzt in einer besseren Welt.

 

„Das… das ist das Tagebuch meiner Mutter…“, stellte Serenity nüchtern fest.

„Es scheint ganz so…“, stimmte Pluto zu. „Vielleicht finden wir dort die Antworten, die wir brauchen.“

Serenity blätterte ein wenig in dem Tagebuch herum, bis sie an einer Seite hängen blieb.

 

8. Nacht des Jupiters MDCCLIII

 

Ich habe das Tagebuch meiner Mutter gefunden. Ich habe herausgefunden, warum es einen Krieg zwischen dem Mond und der Erde gegeben hat, und warum Mutter zwei Töchter hatte gebähren können. Ich kann es noch nicht fassen, wage es nicht, etwas von dem Gelesenen niederzuschreiben. Ich werde das Tagebuch gut aufheben, vielleicht spielt es irgendwann noch einmal eine Rolle.

 

„Das Tagebuch von Königin Purity…“, murmelte Serenity. Sie sah auf. „Pluto, wir brauchen das Tagebuch von Königin Purity. Dort steht mit Sicherheit etwas über Tsuki.“

Pluto, die mitgelesen hatte, nickte.

„Aber wo können wir das Tagebuch finden?“, fragte sie.

„Ich weiß nicht…“, antwortete Serenity und blickte in die goldene Schatulle. Eine dunkelrote Samteinlage war zu sehen, kein weiteres Tagebuch. „Meine Mutter hat geschrieben, dass sie das Tagebuch gut aufbewahren wird.“

Pluto nahm die Schatulle in die Hand und nahm sie genau in Augenschein. Ihr fiel auf, dass die Schatulle im Inneren viel flacher war, als das Äußere vermuten ließ. Sie untersuchte den Boden im Inneren der Schatulle genauer und tatsächlich stellte sie fest, dass er sich herausnehmen ließ. Ein weiteres Buch kam zum Vorschein. Es hatte einen samtgrünen Umschlag mit goldenen Verzierungen.

„Das muss es sein.“, sagte sie und Serenity nickte aufgeregt. Pluto erhob sich.

„Wir nehmen die Bücher mit.“, verkündete sie.

„Ja!“, stimmte Serenity zu und sprang ebenfalls auf.

Gemeinsam machten sie sich auf den Rückweg nach Euphe.

 

 

 

Wenige Meter vor der Treppe, auf der Rei und Yuuichiro noch vor kurzem gesessen hatten, blieb das kleine Mädchen stehen. Ihre Augen waren auf Rei gerichtet, welche sich in Kampfhaltung befand. Yuuichiro, der verwirrt zwischen Rei und dem Mädchen hin und her sah, beachtete sie gar nicht.

„Wo ist sie?“, fragte Merou mit einer Stimme so kalt, dass selbst Yuuichiro eine Gänsehaut bekam.

„Wen meinst Du?“, fragte Rei zurück und bemühte sich um eine feste Stimme. Merou verzog ihre Lippen zu einem schiefen Grinsen.

„Du weißt, wen ich meine.“, antwortete sie.

„Ich lasse nicht zu, dass Du ihr etwas antust!“, rief Rei dem Mädchen entgegen. Merous Grinsen wurde noch breiter, ihre Augen verdunkelten sich. Sie griff in einen kleinen, dreckigen Lederbeutel, welchen sie die ganze Zeit in ihrer Hand hielt. Eine Murmel kam zum Vorschein. Angespannt beobachtete Rei jede ihrer Bewegungen.

„Verschwinde von hier, Yuuichiro.“, zischte sie dem jungen Mann zu, der nicht wusste, was hier vor sich ging. Er rührte sich jedoch nicht vom Fleck.

„Yuuichiro!“, zischte sie erneut und dieses Mal mit mehr Nachdruck. Endlich schien er auf sie zu reagieren.

„Nein!“, widersprach er. „Ich lass Dich nicht alleine, Rei.“

„Dummer Yuuichiro.“ Rei klang verzweifelt. „Du musst Dich verstecken.“

„Nein.“ Yuuichiro stellte sich neben sie.

„Mist.“, fluchte Rei, die erkannte, dass es bereits zu spät war. Merou schnippte die kleine Murmel spielerisch in ihre Richtung. Yuuichiro mit sich reißend sprang Rei zur Seite. Gerade noch rechtzeitig konnte sie so einer kleinen Explosion entgehen.

Sie zögerte kurz, sah jedoch keine andere Möglichkeit, sich und Yuuichiro heile aus der Situation herauszubringen. Sie griff nach ihrem Verwandlungsstab.

„Macht der Marsnebel, mach auf!“, rief sie und innerhalb weniger Sekunden hatte sie sich in Sailor Mars verwandelt. Mit zusammengezogenen Augenbrauen starrte sie auf Merou, deren Grinsen noch immer auf ihren Lippen lag. Sie wagte es nicht, Yuuichiro anzusehen, der sie mit Sicherheit ungläubig anstarrte.

„Mars, Macht des Feuers, sieg!“, rief sie und schoss einen ihrer Feuerpfeile auf Merou. Diese schien den Pfeil einfach aufzufangen. Anstatt des Pfeils hielt sie jedoch eine feuerrote Murmel in der Hand. Sie leckte sich über die Lippen, bevor sie die Murmel zurück in Mars‘ Richtung schnippte. Ein feuerroter, flammender Pfeil schoss auf sie zu.

Mars wich aus, achtete außerdem darauf, dass Yuuichiro ja nichts passierte. Merou hatte ihre Attacke nicht nur abgewehrt, sondern auch noch auf sie zurückgeschleudert. Das war nicht gut. Das war ganz und gar nicht gut. Wie sollte sie alleine auch nur den Hauch einer Chance haben? Aufgeben würde sie jedoch nicht, so viel stand fest!



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  seiyerbunny20
2014-01-06T19:39:41+00:00 06.01.2014 20:39
Oh Mann das wahr ja was das Pluto und Serenity die Bücher gefunden haben und was sie so gelesen haben hast du super gemacht und dann das mit rei und yuuichiro mach wieder so
Antwort von:  Fhin
31.01.2014 16:19
Nun war ich echt ewig nicht mehr online und habe ewig keine Reviews mehr beantwortet. Das muss ich natürlich nachholen: Vielen Dank für deine Reviews!
Ich hoffe, ich kann bald ein neues Kapitel hochladen!
Viele Grüße,
Fhin
Von:  -Sorvana-
2013-12-30T15:01:21+00:00 30.12.2013 16:01
Tolles Kapitel, sehr interessant und macht vor allem lust auf mehr:)
Mach weiter so:)
Ich wünsche dir nun einen guten Rutsch ins neue Jahr und weiterhin solche wunderbare Ideen^^

LG Sorvana
Antwort von:  Fhin
31.01.2014 16:20
Vielen Dank für dein Review! Etwas verspätet. >.< Es mangelt mir zwar nicht an Ideen für die FF, aber zum Schreiben bin ich trotzdem gar nicht gekommen, bzw. war auch den letzten Monat gar nicht online.
Ich hoffe aber, bald ein neues Kapi hochladen zu können.

Liebe Grüße! Fhin
Von:  ilay2007
2013-12-30T02:58:01+00:00 30.12.2013 03:58
Wow wie immer super.weiter so wünsche dir einen guten rutsch :)
Lg
Antwort von:  Fhin
31.01.2014 16:20
Da ich jetzt tatsächlich nen Monat nicht mehr online war, viel zu verspätet: VIELEN DANK! Ich geb mir Mühe, bald endlich mal weiterzuschreiben! >.<
LG, Fhin


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