Zum Inhalt der Seite

Ein Ende bedeutet immer auch einen Anfang

Wenn aus Liebe Freundschaft und aus Freundschaft Liebe wird
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Wuhu, endlich habe ich es geschafft, weiterzuschreiben!
Die kommenden zwei Kapitel sind eigentlich ein einziges Kapitel, das ich allerdings für hier aufgrund diverser Inhalte in zwei gesplittet habe. ;)

Fhin ~ Komplett anzeigen

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Samstagnacht

Sie war nervös. Sie war tatsächlich nervös. Der langersehnte Samstag, an dem sie bei Seiya übernachten wollte, war endlich gekommen. Sie hatte ihrer Mutter im Vertrauen erzählt, dass sie bei Seiya übernachten wollte und obwohl Ikuko ein wenig besorgt ausgesehen hatte, hatte sie ihr die Erlaubnis sowie das Versprechen, ihrem Vater nichts davon zu erzählen, gegeben.

Jetzt befand Bunny sich bepackt mit einer Tasche, in der sie Wechselklamotten und Schlafsachen hatte, auf dem Weg zu ihrem Freund. Sie konnte selbst nicht verstehen, wieso sie so nervös war. Es war ja nicht so, als hätte sie sich nicht schon an die Nähe von Seiya gewöhnt. Ja, es war ja noch nicht einmal das erste Mal, dass sie zusammen übernachteten. Und was erwartete sie eigentlich, was passierte? Seiya würde wohl kaum über sie herfallen, wie der böse Wolf über das Rotkäppchen. Sie wusste genau, dass er nichts tun würde, was sie nicht wollte. Doch das, was sie so verunsicherte, war eher, dass sie sich selbst nicht sicher war, ob sie es vielleicht wollte.

Zum wiederholten Male erinnerte sie sich an die letzte Nacht, die sie gemeinsam verbracht hatten. Bei dem Gedanken wurde sie nur noch nervöser und sie spürte, wie sie rot wurde. Sie wusste kaum noch, wie es eigentlich dazu gekommen war. Es war einfach passiert. Sie hatte es nicht geplant und sie glaubte auch nicht, dass Seiya es geplant hatte. Und dennoch war es einfach passiert. Würde es vielleicht dieses Mal wieder so werden? Schnell schüttelte sie den Kopf. Wenn sie weiterhin nur an diese Dinge dachte, würde sie den Abend mit Seiya nur noch als komplettes Nervenbündel verbringen können.
 

Schließlich war es so weit. Sie stand vor Seiyas Tür. Sie atmete noch einmal tief durch, bevor sie die Türklingel betätigte. Der Summer ertönte und sie trat ein. Sie lief die Treppe hinauf, bis sie die richtige Tür erreichte, in der auch schon Seiya stand und sie erwartete.

„Hallo Schätzchen.“, begrüßte er sie lächelnd und gab ihr einen kleinen Kuss.

„Hallo.“, antwortete sie etwas verlegen. Diese ganzen Gedanken auf dem Weg hierher hatten sie noch nicht ganz losgelassen.

„Komm rein.“, forderte er sie auf und nahm ihr ihre Tasche ab. Bunny zog sich die Schuhe aus und folgte Seiya dann in die Wohnung. Bunny sah sich etwas um.

„Wo sind denn Yaten und Taiki?“, fragte sie.

„Öhm…“, überlegte Seiya kurz. „Yaten ist, glaube ich, bei Minako. Taiki sagte nur, er hätte heute Abend etwas vor.“

„Ah…“, erwiderte Bunny und konnte nicht verhindern, dass es sie nur noch nervöser machte, dass sie mit Seiya alleine war.
 

„Ich hoffe, Du hast Hunger.“, sagte Seiya mit einem Grinsen im Gesicht. Endlich ließen Bunnys nervöse Gedanken sie los.

„Ich hab immer Hunger.“, verkündete sie, ohne groß darüber nachzudenken. Seiya lachte.

„Das ist gut.“, erwiderte er und zwinkerte ihr zu, bevor er wortlos in die Küche ging. Nachdem sie ihm einige Sekunden perplex hinterher geschaut hatte, folgte sie ihm. Als sie die Küche betrat, band Seiya gerade die Schürze zu, die er um seine Hüften gebunden hatte.

„Kochst Du etwa?“, fragte Bunny tatsächlich vollkommen überrascht.

„Wonach sieht’s denn aus?“, stellte Seiya eine Gegenfrage und konnte nicht anders, als über Bunnys überraschtes Gesicht zu lachen.

„Kannst Du das denn?“ Sie schaute skeptisch.

„Hey!“, protestierte Seiya, musste aber dennoch lachen. „Klar kann ich das. Ich hoffe, Du magst Mehlpfannkuchen mit Tintenfisch und Mayonnaise?“

Bunny verzog das Gesicht. „Urks…“, machte sie und streckte angewidert ihre Zunge heraus.

„Nur ein Witz.“, lachte Seiya. „Es gibt Curry.“

Bunny atmete erleichtert aus. So sehr sie ihren Freund auch liebte, Mehlpfannkuchen mit Tintenfisch und Mayonnaise würde sie selbst ihm zuliebe nicht hinunterkriegen.

Nachdem sie ihm angeboten hatte, ihm zu helfen, er jedoch mit der Begründung, er wolle ganz allein für sie kochen, abgelehnt hatte, begnügte Bunny sich damit, Seiya beim Kochen zuzuschauen. Er konnte das tatsächlich erstaunlich gut. Sie hatte immer gedacht, Taiki sei derjenige, der für die Mahlzeiten der drei zuständig war. Es dauerte nicht lange und die Küche wurde von dem köstlichen Geruch des Currys erfüllt.
 

„Guten Appetit.“, sagte Seiya schließlich, nachdem er zunächst seiner Freundin und dann sich selbst eine Schüssel mit dem dampfenden Curry aufgetan hatte.

„Guten Appetit.“, antwortete auch Bunny und steckte sich voller Vorfreude den ersten Löffel in den Mund.

„Und?“, fragte Seiya, der selbst noch nicht angefangen hatte, sondern lieber die Reaktion seiner Freundin hatte beobachten wollen.

„Es ist köstlich!“, verkündete Bunny und ihr Gesicht zeigte tatsächlich diesen seligen Ausdruck, den sie manchmal hatte, wenn sie etwas Leckeres aß. Seiya lächelte glücklich. Wie er dieses Mädchen doch liebte…
 

Den ganzen Abend lang hatte sie ihre ursprüngliche Nervosität vergessen können, doch nun, da sie ins Bett gingen, war sie wieder da. Sie putzte sich extra gründlich die Zähne, wusch sich extra lange das Gesicht, bürstete sich extra ausgiebig das Haar… doch irgendwann musste sie zurück in Seiyas Zimmer gehen. Sie sah sich im Spiegel an. Ihre Wangen waren leicht gerötet und für einen Moment hatte sie die verrückte Idee, sie unter ihrem offenen Haar zu verstecken. Schnell schüttelte sie einmal den Kopf, um so möglichst alle schrägen Gedanken loszuwerden. Sie atmete noch einmal tief durch, bevor sie schließlich das Bad verließ und wenig später Seiyas Zimmer betrat.

Seiya saß auf seinem Bett und wartete auf sie. Als sie den Raum betrat, hob er den Kopf und sah sie an. Sofort errötete Bunny wieder unter seinem Blick. Auch sie sah ihn an. Er trug zum Schlafen nur ein T-Shirt und eine Boxershorts. Nervös hielt sie sich an dem hellblauen Oberteil ihres kurzen Pyjamas fest.

„Willst Du nicht herkommen?“, fragte Seiya schließlich, nachdem sie schon einige Sekunden in der Tür gestanden und ihn einfach nur angesehen hatte. Sofort setzte sie sich in Bewegung, wobei sie sich so nervös fühlte, dass sie sich nicht gewundert hätte, wenn sie jeden Moment über ihre eigenen Füße gestolpert wäre. Etwas steif setzte sie sich neben Seiya und starrte auf ihre Hände.

„Alles ok, Schätzchen?“, fragte er und legte vorsichtig eine Hand auf ihre. Die Hitze schoss ihr nur noch mehr in die Wangen.

„A-alles ok…“, antwortete sie wenig überzeugend. Er musterte sie kurz.

„Hast Du Angst?“, fragte er ruhig.

„Was?“, rief Bunny hysterisch aus. „Angst? Ich? Quatsch!“

Seiya seufzte und zog seine Hand zurück. Er rückte von ihr ab und legte sich mit hinter den Kopf verschränken Armen in seine Kissen. Sein Blick war an die Decke gerichtet.

Endlich traute sich auch Bunny, ihn anzusehen. Ihre Gedanken rasten. Was war los? Wieso war er von ihr abgerückt? Wieso sah er sie nicht mehr an? Wieso hatte er so geseufzt? War er enttäuscht? Hatte SIE ihn enttäuscht?

„S-Seiya?“, fragte sie vorsichtig und kniete sich neben ihn aufs Bett. Sie sah auf ihn hinab, wobei ihr eine Haarsträhne ins Gesicht fiel. Seiya sah sie an und streckte die Hand nach ihr aus. Sanft strich er die Haarsträhne hinter ihr Ohr.

„Ich liebe Dich, Schätzchen.“, sagte er. Bunny spürte ihr Herz in ihrer Brust, doch dieses Mal war es nicht die Nervosität, die es schneller schlagen ließ.

„Ich liebe Dich auch, Seiya.“, antwortete sie sofort.

„Du brauchst nicht so nervös zu sein.“ Er sah sie ruhig an. Bunny fühlte sich ertappt. Er wusste ganz genau, was in ihr vorging.

„Ich… ich weiß…“, erwiderte sie mit geröteten Wangen. Seiya richtete sich etwas auf, sodass er nun mit Bunny auf einer Höhe war. Erneut griff er nach ihren Händen.

„Schätzchen…“, sagte er ernst. „Ich will den Rest meines Lebens mit Dir verbringen, für immer mit Dir zusammen sein.“

Erneut schlug Bunnys Herz etwas höher.

„Ich… natürlich will ich Dir nahe sein.“, fuhr er fort. „So nahe, wie es nur irgendwie geht. So nahe, wie kein anderer es jemals war und jemals sein wird. Ich will Dich mit jeder Faser meines Herzens. Ich will, dass Du nur mir gehörst. Alles an Dir. Komplett.“

Bunny konnte ihm in diesem Moment nur zuhören. Selbst wenn sie etwas hätte erwidern wollen, wären ihr keine passenden Worte dazu eingefallen.

„Aber…“, sagte er nun. „... ich will nichts überstürzen. Ich würde nie etwas tun, was Du nicht willst, wofür Du noch nicht bereit bist. Wir haben die Ewigkeit vor uns. Wir haben genug Zeit, um jede Kleinigkeit am anderen zu entdecken und kennenzulernen… sei es nun charakterlich oder… körperlich.“

Er machte eine kleine Pause. Inzwischen zeigten auch seine Wangen einen deutlichen Rotschimmer. Er wandte den Blick ab.

„So lange Du bei mir bist, Schätzchen, ist das genug für mich.“
 

Bunny brauchte etwas Zeit, um das Gehörte richtig zu begreifen. Auch Seiya sagte nichts mehr. Schließlich fasste sie einen Entschluss. Sie entzog ihre Hände seinem sanften Griff und platzierte sie auf seinen Schultern. Erstaunt sah Seiya auf. Bunny beugte sich nach vorne und legte ihre Lippen auf seine, während sie ihn gleichzeitig sanft aber bestimmend zurück in seine Kissen drückte.

Von dieser Aktion überrumpelt brauchte Seiya einen Moment, um zu reagieren. Doch dann schloss er seine Augen, erwiderte den Kuss und legte seine Hände um ihre Taille, um sie so sanft an sich zu drücken.

Es war unglaublich, was für eine Wirkung dieses Mädchen auf ihn hatte. Als sie schließlich beide ihre Lippen öffneten und sich ihre Zungen begegneten, konnte er sein starkes Herzklopfen nicht mehr ignorieren. Er bemerkte deutlich, dass sein Atem schwerer wurde und dass sich die Erregung in ihm ausbreitete.

Er wusste nicht, was er tun sollte. Wenn Bunny dieses deutliche Zeichen seines Verlangens entdecken würde, würde sie das nicht abschrecken? Würde sie nicht denken, dass seine Worte nicht ernst gemeint waren? Aber wenn sie ihn so küsste, wie sollte er sie dann abweisen?

„Schätzchen…“, stöhnte er in den Kuss und ließ sie innehalten, wobei ihre Lippen jedoch nur Millimeter vor seinen schwebten.

„W-wenn das so weitergeht…“, versuchte er zu erklären. „…ich weiß nicht, ob ich mich dann noch zurückhalten kann.“

Jetzt war es raus. Jetzt würde sie vor ihm zurückweichen. Möglicherweise verkünden, dass sie doch lieber nach Hause wollte. Ihm vorwerfen, dass seine Worte nur leeres Gerede gewesen waren.

Doch bevor er es realisierte, hatte sie ihm einen weiteren sanften Kuss aufgedrückt.

„Es ist okay…“, flüsterte sie nur, bevor ihre Lippen schon wieder auf seinen lagen.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück