Zum Inhalt der Seite

Diebstahl der Herzen

Herzen Serie 1 Inu no Taisho & OC, Kago&Inu, Sess&OC, Sess Mam&SessOnkel OC
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Der Überfall

Da ich mich immer wieder ärgere das es zu wenige Inu no Taisho FF's gibt, schreibe ich selbst welche. Auch wenn ich Storys über Sesshomaru & OC gern lese, so sollten auch andere Charas ein wenig Romantik bekommen. Ich hoffe sie findet Anklang und ein paar Leser. Sesshomaru und Inuyasha sind jedoch mit von der Partie. Angelegt wurde das Ganze als Zweiteiler aber inzwischen auf vielfachen Wunsch ausführlicher, romantischer und länger ;) Danke an meine Leser.
 

Akira - Intelligenz( oder evtl. indianisch -der Kämpfer / Krieger, japanisch -"hell" oder "strahlend")

Asuka - Der Duft von morgen

Akemi - hell und schön, fröhlich

Jiro - zweiter Sohn

 

 
 

Diebstahl der Herzen

 

Kapitel 1 - Der Überfall
 

Vergangenheit
 

Ein großer weißer Dämonenhund landete am Waldrand und verwandelte sich in seine menschliche Gestalt. Nur ganz kurz verschaffte sich Fürst Akira, der silberweißhaarige Fürst mit den goldenen Augen, einen Überblick über seine Feinde. Dann rannte Inu no Taisho, wie sein Titel lautete, auf sie zu. Noch bevor die Wachen vor dem Schloss reagieren konnten, hatte der Youkai eines seiner drei Schwerter gezogen und schickte die Windnarbe mitten unter sie. Eine weitere Windnarbe ließ das große hölzerne Tor bersten. Mitten im Schlossgelände wurde der Fürst der westlichen Länder von einem menschlichen Krieger, General Setsuna no Takemaru erwartet.

Der Mensch verhöhnte das Ungeheuer und griff ihn an. Nach einem kurzen Kampf besiegte Akira den General. Bevor der Soldat starb, spie er dem Feind noch entgegen: "Wenigstens habe ich Izayoi mit in den Tod gerissen."

Danach lachte er unnatürlich und hauchte sein Leben mit verzerrter Fratze aus.

Unwillkürlich bekam Inu no Taisho ein beklemmendes Gefühl. Er rannte weiter in Richtung der Gebäude. Da sich ihm aber etliche Soldaten in den Weg stellten, zog er einfach erneut Tessaiga und fegte sie mit der Windnarbe hinfort. So'unga setzte er bewusst nicht ein, da in diesem Schwert der Geist eines Drachen versiegelt war. Dieser würde sich nur am Hass der Menschen laben und noch mächtiger werden.

Der Hundedämon drang nun endlich in das Hauptgebäude ein und ließ sich von niemandem mehr aufhalten. Sobald er neben dem Lager stand, wo Izayoi in ihrem Blut lag, bildete sich ein Klumpen in seiner Kehle. Beinahe erstarrte sein Herz. Den Schmerz, den er empfand, zwang ihn in die Knie. Seine Klaue umfasste den Griff von Tenseiga, dem Schwert des Lebens, welches er nun zog. Doch es schien vergebens. Nirgendwo konnte der Fürst Boten der Unterwelt entdecken. Es war ihm nicht mehr möglich seine Geliebte und ihr ungeborenes Kind zu retten. Müde und erschöpft sank er neben Izayoi nieder. Die Wunden, die ihm der Drache zugefügt hatte, heilten zwar, doch nun blutete sein Herz. Trotz das die Prinzessin ein Mensch war, hatte er sie innig geliebt. Sie beide freuten sich auf ihr gemeinsames Kind. Doch nun war alles umsonst. Beinahe wäre in diesem Moment sein Lebenswille erloschen. Den Tod hätte Akira begrüßt, doch da geschah ein kleines Wunder. Das Geschrei eines Babys riss ihn aus seiner Lethargie.

Erstaunt zog der Hundedämon die Decke vom Lager seiner Gefährtin und entdeckte das Neugeborene. Offenbar beschützte Izayoi ihren Sohn mit ihrem Körper und rettete so dessen Leben.

Sobald Inu no Taisho den Jungen hochgehoben hatte, sah er, welcher Abstammung dieser war. Das war eindeutig sein Sohn, ein kleiner silberweißhaariger Welpe mit süßen Hundeohren. Vermutlich wurde er geboren, bevor Takemaru die Prinzessin tötete.

Zärtlich strich er dem Kind über den Kopf, um es zu beruhigen. Bestimmt hatte es Hunger, sodass er nun nicht länger verweilte. Dringend brauchte sein Sohn eine Amme.

Ein letztes Mal blickte der Dämon auf die Leiche seiner geliebten Frau. Wie gern hätte er sie im Jenseits wieder getroffen, doch für seinen Sohn wollte er leben. Dann verließ er das Schloss, während er zu dem Welpen flüsterte: "Inuyasha ich hoffe, du kannst mir verzeihen, weil ich deine Mutter nicht retten konnte."
 

Inuyasha hatte seinem Vater Izayois Tod nie vorgeworfen. Der Hanyou fand sogar in Akiras erster Gefährtin eine Art Mutterersatz. Trotz das Akemi Inu no Taisho nicht liebte, war ihr gegenseitiges Verhältnis sehr respektvoll. Beide gingen den Bund miteinander nur widerwillig ein. Die Youkai war die Tochter des östlichen Herrschers gewesen und schon vor Akemis Geburt wurde Inu no Taisho von den Vätern als ihr Gefährte bestimmt. Nach der Geburt ihres Sohnes Sesshomaru, der eines Tages der Erbe des westlichen Reiches sein würde, sollte sie die Gelegenheit bekommen mit dem Youkai ein Leben zuführen, der ihr Herz besaß. Es war der Hundefürst, der diese Entscheidung traf, indem er die Mutter seines Sohnes verließ. Wenn er diesen Schritt nicht gegangen wäre, hätte sich die Fürstin nie zu ihrer wahren Liebe, dem jüngeren Bruder ihres ersten Gemahls bekannt.
 

Jiro war seinem älteren Bruder Akira sehr ähnlich, wenn auch seine Augen blau, statt Golden waren. Charakterlich unterschieden sie sich kaum. Dennoch hatte sich Akemi von Anfang an zu dem Jüngeren hingezogen gefühlt.
 

Erst nachdem beide miteinander den Bund eingegangen waren, traf Akira zufällig Prinzessin Izayoi und verliebte sich in die Menschenfrau. Während sich Inu no Taisho mitten im Kampf mit Ryukotsusei befand, gebar Akemi ihren zweiten Gemahl eine Tochter.
 

Kaum hatte der Fürst den Drachen am Felsen mit einer Kralle versiegelt, eilte der Fürst danach, ohne sich auszuruhen, zu seiner menschlichen Gefährtin. Nicht einen Augenblick der Ruhe durfte sich der Dämon gönnen, weil der General von Izayois Palastwache gedroht hatte, das Baby zu töten. Auch wenn der Fürst seine Gefährtin nicht vor dem Tod bewahren konnte, so blieb ihm dennoch sein zweiter Sohn.
 

Kaum war er zurück im westlichen Schloss, nahm Akemi den Hanyou als zweites Kind an, da sie den Welpen akzeptierte. So wuchsen Inuyasha und seine ältere Cousine Asuka zusammen auf.

Anders verhielt sich am Anfang Sesshomaru. Lange Zeit gab es deswegen zwischen Vater und Sohn einen Disput. Sesshomaru verachtete Inu no Taisho, weil er sich von einer Menschenfrau betören ließ und deshalb seine Mutter, Fürstin Akemi verstieß.

Solange Sesshomaru nicht die Umstände kannte, gab er seinem Vater, dem Fürst der westlichen Länder die Schuld. Doch erst später als er die Details kannte, verstand er die Beweggründe aller. Vielleicht war, das der Grund warum Sesshomarus Verachtung für den jüngeren Bruder Inuyasha schwand. Nach einigen Jahren wurde der Hanyou sogar von seinem älteren Bruder akzeptiert, wenn auch dieser seine Entwicklung eher skeptisch beobachtete. Oft hielt der reinrassige Youkai seinen Bruder für einen Schwächling. Dennoch konnte Inuyasha mit seinem Können, Sesshomaru immer wieder von seinem Wert überzeugen.
 

Akira hatte den leisen Verdacht, dass seine beiden Kinder aus der anfänglichen Rivalität eine Art Spiel machten, das schon lange nicht mehr ernst gemeint war. Es sollte wohl nur als Übung dienen, damit keiner von beiden seine Fähigkeiten zu kämpfen verlor.

Die weibliche Youkai, die nur wenige Tage vor Inuyasha geboren wurde, besaß das Herz beider Brüder.
 

Es war eine seltsame Familie, die diese sechs Wesen bildeten, doch alle waren beinahe glücklich.

Das Einzige, was ihre Tage trübte, waren die Pantherkatzen. Trotz das Inu no Taisho vor vielen Jahren einen Rat gründete, der den ständigen Fehden zwischen Dämonen Einhalt gebot, waren zwei Stämme immer wieder mit dem Rat in Händel verwickelt, die Panther und auch die Drachen.
 

Die Zeit verging und die Welt wandelte sich. Immer mehr nützliche oder auch unnütze Dinge wurden von den Menschen erfunden. Außer ein paar Eingeweihten ahnte niemand, dass es immer noch Dämonen gab.

Mit Hilfe von Illusionsmagie lebten sie unter ihnen, leiteten die Geschicke der schwachen Menschen aus dem Verborgenen. Über Jahrhunderte hinweg bis hinein in die Neuzeit blieb Akira der Herr der Hunde und Vorsitzende des Dämonenrates.

Dennoch war es der Familie aus dem westlichen Schloss gelungen, ein Imperium aufzubauen. Mehrere Firmen, Häuser und Grundstücke nannten sie ihr Eigen. Die meisten waren unter dem Namen Taisho bekannt. Zusammen mit seinem Bruder Jiro und seinen Söhnen leitete Akira diese.

Sesshomaru hatte jetzt selbst einen Sohn, der seinem Vater im Aussehen ähnelte. Dennoch war er alleinerziehender Vater, da die Mutter kurz nach der Geburt des Kindes in einem Kampf mit Panthern starb.
 

Inuyasha hatte sich kürzlich mit einem Menschenmädchen verlobt. Kagome war eine Nachfahrin derjenigen Priesterin, die vor 550 Jahren das Juwel der vier Seelen läuterte. Als sie sich wünschte, dass der Stein für immer verschwinden sollte, passierte es tatsächlich. Nie wieder tauchte das Juwel auf.
 

Jiro und Akemi schenkten einer weiteren weiblichen Youkai das Leben. Der Einzige, der die ganzen Jahre allein blieb, war Akira. Vermutlich begrub er sein Herz neben Izayoi, aber wer wusste das schon ...
 

Gegenwart Neuzeit 700 Jahre nach Inuyashas Geburt
 

Es herrschte tiefste Nacht in Tokio. Heute war wieder einmal Neumond. Der Hundedämon, der durch die dunklen Gassen schlich oder über die Dächer huschte, dachte nur einen kurzen Moment an seinen jüngsten Sohn, der in solchen Nächten immer zum Menschen wurde.

Es war heute später als üblich gewesen, als Akira sein Büro verließ, um nach Hause zu gehen. Die Nacht war recht lau und so verspürte er den Drang noch ein wenig in dem großen Park zu wandeln. Zusammen mit seinem Leibwächter ließ er sich dort absetzen und schickte den Wagen fort. Beide waren Hundedämonen und konnten den Weg auch zu Fuß zurücklegen.

Einige Zeit liefen sie schon zwischen den Bäumen entlang, als Inu no Taisho an dem kleinen See stehen blieb, um nachzudenken. Immer öfters, in letzter Zeit, vermisste er ein Wesen, das sein Leben mit ihm teilte. Es war erst wenige Tage her, das sein jüngster Sohn ihm seine Verlobte vorstellte. Selbst sein erstgeborener Sohn Sesshomaru hatte seit dem Tod seiner Gefährtin gelegentliche One-Night-Stands, um sich Befriedigung zu verschaffen. Akira genügte so etwas nicht oder es war eher sein Ruf als ranghöchster Dämon, der ihn an kurzlebigen Beziehungen hinderte. Gelegentlich verfluchte er seine Stellung, anderseits war er stolz auf das, was er geschaffen hatte. Vermutlich war es nur ihm und seinen Anstrengungen zu verdanken, dass die Dämonen immer noch zwischen den Menschen existieren konnten.
 

Ob es daran lag, dass er so vertieft in seinen Gedanken war, der Überfall erfolgte sehr plötzlich. Beide Hundedämonen wurden von Wesen angegriffen, in denen sie Pantherdämonen erkannten. Akira begriff sofort das man ihn beobachtet und nur auf so eine Gelegenheit gewartet hatte. Die ersten Angreifer konnten schnell abgewehrt werden. Doch schon kamen weitere Katzen aus dem Gebüsch. Eine Zeit lang gelang es ihnen, sich der Übermacht zu erwehren. Nach einer Weile zogen sich die Katzen für einen Moment zurück.

Der Taisho wollte den Augenblick nutzen, um über sein Handy Verstärkung herbeizurufen, musste jedoch feststellen, dass sein Telefon im Auto liegen geblieben war. Der Leibwächter hatte seines im Kampf verloren und einer der Panther zertrat es absichtlich.

So waren sie beide auf sich allein angewiesen. Doch der Wachmann hatte bereits eine Entscheidung gefällt.

"Flieht Herr!", flüsterte der Leibwächter plötzlich und bot an. "Ich werde sie aufhalten."

Da Inu no Taisho zögerte, mahnte der Dämon: "Ihr seid viel zu wichtig, um jetzt hier zu sterben. Bitte geht!"
 

Niemals würde Akira jemanden im Stich lassen, doch vielleicht war seine Flucht hilfreich, denn er war sich sicher, dass nur er das Ziel des Angriffes war. Falls er deshalb jetzt floh, zog er die Feinde bestimmt auf sich und so hatte der andere Hundedämon bessere Chancen zu überleben. Nur aus diesem Grund zögerte der Daiyoukai nicht länger. Mit einem großen Satz sprang er über die schmalste Stelle des Sees und verschwand unter den Bäumen.

Hinter sich hörte er die Katzen fluchen. Es dauerte nicht lange, bis beinahe alle die Verfolgung aufnahmen. So ging es eine Zeit lang weiter. Längst hatte Inu no Taisho den Park verlassen und war durch die Straßen gerannt. Immer mehr Verfolger blieben mit der Zeit zurück.

Gegen Mitternacht gönnte er sich zum ersten Mal eine kleine Pause, was ihm fast zum Vehängnis wurde.
 

Kaum blieb Akira stehen, sprang ein anderer Dämon aus einem Hinterhalt heran. Aufgrund seiner hohen Reaktionsfähigkeit entging er dem tödlichen Krallenangriff des Gegners, konterte selbst und traf die Pantherkatze an der Kehle. Diese wich zurück, doch sofort setzte der Taisho nach und erledigte sie mit dem nächsten Schlag.

'Das war knapp gewesen. Er musste sich konzentrieren', schalt sich der Hundeyoukai in Gedanken selbst. Doch er sorgte sich ebenso, um seine Familie. Wenn man ihn hier mitten in der Stadt angriff, dann vielleicht auch seine beiden Söhne. Er konnte nur hoffen, dass beide in ihrem gemeinsamen Anwesen waren. Dieses wurde gut geschützt. Selbst ein Angriff mit einer Übermacht konnte dort vermutlich besser standgehalten werden, als woanders.
 

Leise seufzte Akira. Auch er hatte in den letzten Stunden Verletzungen davon getragen, doch seine Selbstheilung durfte Inu no Taisho nicht aktvieren, denn dann würden seine Feinde sofort wissen, wo er sich befand. Dringend musste er einen Platz finden, um sich zu erholen. Im Moment saß er auf dem Dach eines Hauses. Ihm Gegenüber befand sich ein Weiteres. Mehrere Wohnungen gab es dort. In vielen Fenstern brannte trotz später Stunde noch Licht. Dennoch schien eine Wohnung leer zu sein, zumindest im Augenblick. Was ihm jedoch entgegenkam, die Bewohner hatten offenbar im Schlafzimmer das Fenster einen Spalt offen gelassen. Der Abstand zwischen den Häusern war gering. Man hatte eng gebaut, um reichlich Platz zu schaffen, für die Millionen Wesen, die in Tokio zu Hause waren.

Mit Leichtigkeit sprang der Hundedämon hinüber, hielt sich am Fensterbrett fest, wobei seine Füße halt auf dem Sims darunter fanden. Bevor Akira jedoch in das Innere kletterte, sah er sich in dem Zimmer um.

Der Raum und auch die Wohnung schienen nicht übertrieben ausgestattet zu sein. Was er ursprünglich für ein Schlafzimmer gehalten hatte, war eher eine Einraumwohnung, obwohl sie fast die Größe von zwei oder drei normalen Zimmern umfasste. Nur der Küchenteil war abgetrennt durch einen Vorhang und der Flur durch einen Raumteiler.

Akira schnupperte kurz. Die Gerüche waren unterschiedlich aber auf jeden Fall menschlich. Der Kleidung nach, die er in dem Raum entdecken konnte, handelte sich bei dem Bewohner um eine Frau. Ein wenig Schmuck auf einer Kommode verstärkte den Eindruck.

Doch es roch ebenso nach verbrannten Essen und einem geruchsneutralisierenden Raumspray. Vielleicht war das Spray der Grund, warum ihm nicht auffiel, dass die Besitzerin der Gegenstände anwesend war.

Nachdem der Daiyoukai das Zimmer betreten hatte, blieb er beobachtend am Fenster stehen, schloss es jedoch vollständig. Beinahe erleichtert konnte er niemanden entdecken. Glücklicherweise hatten ihn seine Feinde aus den Augen verloren.
 

Dilara wachte mitten in der Nacht auf. Sie hatte ein ungutes Gefühl und unterdrückte ihr Seufzen, weil sie wieder einmal auf der Couch eingeschlafen war. Zum Glück schaltete sich ihr Fernseher immer allein zu einer bestimmten Uhrzeit ab, das hatte sie absichtlich so programmiert.

Nun wo sie wach war, blickte die junge Frau vorsichtig über die Lehne ihres Sofas, da sie das Geräusch gehört hat, als wenn jemand ihr Fenster schließt. Tatsächlich täuschte sie sich nicht. Da stand wirklich jemand seitlich hinter der Gardine und blickte hinaus in die Dunkelheit.
 

Ein Einbrecher war der erste Gedanke, den sie hatte, weshalb dieser Unbekannte so intensiv die Gegend musterte, irritiere die junge Frau.

Aufgrund ihrer Tätigkeit als Anwältin wurde sie oft mit Verbrechern konfrontiert, da sie im Bereich Strafrecht arbeitete. Nur kurz ging ihr der Gedanke durch den Kopf, ob es sich bei dem Unbekannten um einen ehemaligen Strafgefangenen handelte, den sie verteidigt hatte. Bis jetzt schien der Fremde sie nicht zu beachten oder hatte dieser andere Gründe hier einzudringen.
 

Dilara oder Lara, wie viele ihrer Bekannten sie oft nannten, konnte ja nicht ahnen, das sich für die Augen des Hundedämons, trotz der Dunkelheit im Raum, sichtbar die Scheibe spiegelte. Deshalb bekam er aus den Augenwinkeln eine Bewegung mit. Obwohl sehr leise, hörte er aufgrund seiner guten Ohren ihren Atem und das Rascheln von Stoff. Still beobachtete Akira sie weiter.

Mehrmals huschten die Augen der jungen Frau durch das Zimmer, verweilten etwas länger auf der Kommode und später am Durchgang zur Küche.
 

Die Anwältin ging in Gedanken ihre Möglichkeiten durch. Solange der Fremde nicht ihre Anwesenheit mitbekam, hatte sie Chancen. Doch was war besser, ihr Handy zu schnappen oder hinaus in die Küche zum Telefon. Beides war ein Risiko. Doch durch die Küche konnte Dilara auch weiter ins Treppenhaus gelangen. Einige ihrer Nachbarn würden bestimmt helfen. Nur drei Türen weiter wohnte ein Student, der schon immer einen leichten Schlaf hatte.
 

Gerade als sie eine Entscheidung traf und bereit war zu handeln, bewegte sich auch der Fremde und sah nun direkt zu ihr.

Sie hatte sich schon halb erhoben, als Dilara in ihrer Bewegung einfror. Ein Blick auf ihre Bekleidung sagte ihr, dass sie nichts, außer ihrer orangefarbene Spitzenunterwäsche, trug. Nicht einmal einen BH sondern nur ein hauchdünnes Hemdchen, das ihr gerade bis zur Hüfte reichte. Schnell schnappte sie sich die Decke und hielt sie sich vor den Körper. Sie war für das spärliche Licht im Raum dankbar, weil es ihre Schamesröte im Gesicht verschleierte. Hoffte Lara auf jeden Fall inständig.
 

Wenn die Situation nicht so ernst wäre, hätte Akira sogar geschmunzelt. Was würde wohl bei der Frau siegen, ihre Scham oder der Wille sich in Sicherheit zu bringen. Vielleicht hatte er die junge Frau doch unterschätzt.

Erneut warf sie einen Blick zu der Kommode, wo das Handy lag und danach zur Küche. Plötzlich warf sie ihre Decke beiseite, nahm ihren ganzen Mut zusammen und sprang los. Kaum zwei Schritte weiter ergriff sie als Erstes einen langen Mantel, der auf einem der Stühle lag. Sie hielt sich jedoch nicht damit auf ihn anzuziehen, sondern eilte weiter. Als Nächstes prallte sie mit einem Körper zusammen. Im Durchgang zur Küche stand auf einmal der Unbekannte. Wie konnte er nur so schnell sein. Deshalb disponierte Lara um und sprang zur Kommode. Doch auch diesmal war der Einbrecher zuerst dort. Erneut stand er vor ihr und jetzt fing er ihre Hand ab, die gerade das Telefon ergreifen wollte.

"Zwecklos", hörte die junge Frau eine angenehme Stimme. Unter anderen Umständen hätte der Klang Dilara vielleicht gefallen.
 

Obwohl sie ein Mensch war und die Nacht relativ dunkel nahm sie mehrere Dinge wahr. Dieser Einbrecher hatte silberweise Haare und seine Augen waren anders, sie schimmerten selbst in der Dunkelheit seltsam. Doch was sie am meisten erschrecken ließ, waren die langen unnatürlichen Fingernägel an der Hand, die ihren rechten Arm festhielt. Schockiert starrte sie dem Unbekannten in das Gesicht. Nur am Rand registrierte sie die merkwürdige Form der Ohren. Waren die etwa spitz und standen seitlich ab.

Das war wohl zu viel für sie. Lara versuchte das einzige Mittel, was ihr noch einfiel. Ihr Mund öffnete sich, um zu schreien.

Doch was als Nächstes passierte kam noch unerwarteter. Um ihren Schrei zu ersticken, hielt der Fremde ihr nicht den Mund zu, sondern er küsste die junge Frau. Deutlich nahm Akira wahr, wie sich die Anwältin versteifte. Sie hob ihren linken Arm, um was zutun ...?

Das fiel Dilara plötzlich selbst nicht mehr ein. Alles in ihr schrie, wehr dich, kratz ihn, beiß oder boxe. Doch sie tat genau das Gegenteil. Der Arm, mit dem sie zu schlagen wollte, legte sich sanft auf den des Fremden. Zu ihrer eigenen Überraschung konnte Lara nicht anders als diesen Kuss zu erwidern. Er war anders als alles, was sie zuvor erlebt hatte. Besser. Sanft und spielerisch neckte er ihren Mundwinkel, streifte mit seiner Zunge über ihre Lippen und drang in ihre Mundhöhle ein.

Ihre Hand war plötzlich wieder frei, sodass sie nun beide Arme hob und sie um den Nacken des Wesens legte, das sie gerade so himmlisch küsste. Doch auch der Dämon ergriff mit beiden Klauen ihre Hüfte und zog sie näher an sich. Es dauerte einen winzigen Moment, bis Inu no Taisho realisierte, was gerade geschah. Er küsste eine Fremde, deren Duft ihn vollkommen betörte. Schlagartig wurde ihm klar, das seine Instinkte die Führung übernommen hatten. Die Frau in seinen Armen war läufig. Nach dieser Erkenntnis siegte seine Selbstbeherrschung und er schob Dilara ein Stück von sich fort.
 

"Oh mein Gott", war alles, was sie hauchte. Noch nie war sie, von einem Wesen, so geküsst worden. Bestimmt war das nur ein Traum und sie wachte gleich auf.

Dass es kein Traum war, erfuhr sie beinahe im gleichen Augenblick. Die Spitzen der Klauenhand wanderten über ihre Kehle und der Einbrecher flüsterte in ihr Ohr. "Ich sagte doch zwecklos. Egal was du versuchst, ich bin schneller. Wir haben Fähigkeiten die ihr Menschen nicht einmal in euren kühnsten Träumen erahnt."

Die spitzen Krallen holten Lara in die Realität zurück. Die Worte des Fremden klangen fast so, als ob er kein Mensch war. Deshalb fragte sie nun: "Wer bist du?"

Es folgte keine Antwort, sondern Licht flammte auf. Der Unbekannte hatte gerade ihre Nachttischlampe neben dem Bett eingeschaltet. Gleichzeitig sah Dilara, das am Fester alle Vorhänge zugezogen waren. Sie grübelte deshalb, wann das passierte.

Im nächsten Moment befand sich die junge Frau auf dem Bett sitzend wieder. Der Hundedämon hatte sie mit dorthin gezogen, dabei hielt er immer noch seine Klaue an ihre Kehle.
 

Nun konnten sich die beiden unterschiedlichen Wesen gegenseitig näher betrachten. Dilara hatte schulterlange braune leicht lockige Haare. Ihre Augen strahlten in einem sanftes Blau. Ihre Körpergröße eher durchschnittlich und auch ihr Aussehen. Sie war eigentlich eine ganz gewöhnliche Amerikanerin, unter ihres Gleichen nichts Besonderes. Aufgrund ihres Berufes besaß sie jedoch eine gute Menschenkenntnis und hatte genug Selbstvertrauen um ihre Auftritte bei Gericht zu meistern.

Zwar erwartete sie nicht von dem Unbekannten, das er ihr seinen richtigen Namen nannte, doch nicht einmal das tat er. Sondern er stellte eine Gegenfrage: "Du hast bestimmt noch nie etwas über Dämonen gehört?"

"Doch in Mythologie Büchern. Sie werden da aber immer als bösartige Wesen dargestellt", erzählte Lara von ihrem Wissen.

Akira stimmte beinahe zu: "Das sind sie im Grunde auch. Doch es gibt welche mit Verstand und einem Gewissen. Einige sind den Menschen freundlich gesinnt, unterstützen sie und beschützen deine Rasse. Früher im Mittelalter, bevor Dämonen strenge Gesetze erließen, töteten sich diese beiden Rassen häufig gegenseitig."

"Jetzt nicht mehr?", war Laras nächste Frage. Wusste sie im ersten Moment nicht, worauf der Eindringling hinaus wollte, so wurde es ihr augenblicklich klar: "Du bist ein Dämon."

"Ein Hundedämon", lautete die Zustimmung des Fremden, indem er sogar noch genauer wurde.
 

Somit betrachtete Dilara ihn eingehender. Die Haare waren wirklich silberweiß, wie ihr erster Eindruck es ihr vermittelte, auch in den Ohren hatte sie sich nicht getäuscht. Doch jetzt im Licht der Lampe sah sie nun dämonischen Male in Höhe der Wangenknochen. Was sie jedoch sofort faszinierte, war der warme Blick aus den goldenen Augen, der auf ihr ruhte. Sie blickte ihn an und verlor sich in den Tiefen.

Dann blinzelte sie und ließ ihren Blick über den Körper des Youkai gleiten. Er war zwar etwas größer als sie aber eher schmächtiger als andere Männer, die ihr täglich begegneten. Dennoch spürte sie eine Kraft und Ausstrahlung, die vielen fehlte. Trotzdem war er nicht Furcht einflößend, sie fühlte sich in seiner Nähe eher beschützt. Wenn nicht dieses Aussehen wäre, würde sie diesen Dämon für einen ganz normalen Mann halten. Obwohl sie ihn überhaupt nicht kannte, fand sie ihn außerdem anziehend. Bestimmt machte er etwas mit ihr und verhexte ihre Sinne, eine andere Erklärung fiel ihr nicht ein.

Kurz blitzte ihr die Frage durch den Kopf, wo die ganze Sache hinführen würde. Am liebsten würde sie den Eindringling näher betrachten, ihn sogar berühren. Lara war ziemlich neugierig und ertappte sich selbst bei verbotenen Gedanken. Sie seufzte. Das würde eindeutig eine lange Nacht werden. Vor allem da die junge Frau immer noch nicht wusste, weshalb der Dämon in ihre Wohnung eingedrungen war und welche Pläne er mit ihr hatte. Vielleicht konnte sie hoffen, denn eines glaubt sie ganz fest, wenn der Fremde sie hätte töten wollen, wäre sie bereits tot. Vermutlich schlief sie immer noch und träumte die ganze Sache nur.
 

2. Kapitel - Alles nur ein Traum
 

Das ist die Frage, warum fühlt sich dann das Ganze so echt an...

 

 

 



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Vigeta_Lord_d_T
2020-05-29T01:57:11+00:00 29.05.2020 03:57
Hihihihi ein sehr guter Anfang. Aufschlussreich über die Vergangenheit und olala ein leicht erotischer schluß. Das wird auf alle Fälle interessant. 😈😈😈😈
Antwort von:  CheyennesDream
01.06.2020 02:46
Danke. Die Vergangenheit musste sein. Erklärt ja, weshalb so einiges anders ist.

Chris
Von: abgemeldet
2013-03-05T19:28:19+00:00 05.03.2013 20:28
Wow ein neues Kapitel und das ist richtig super geworden! (= Mal was ganz anderes, ich wäre auch an der stelle des Mädchen überrascht und erschrocken zu gleich,dass unerwartet ein Dämon einfach mal so in meine Wohnung auftaucht und sie plötzlich so aus dem nichts küsst. ICh bin schon gespannt wie es weiter geht. Die Geschichte ist toll.

lg _konan_
Antwort von:  CheyennesDream
08.03.2020 08:53
Freut mich das auch diese Geschichte dir gefaällt.
Ist meine persönliche Lieblings FF.
Das wird sicherlich nicht die letzte Überraschung werden ;)für Dilara und hoffentlich auch für den Leser.

Chris


Zurück