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Deine Ex, mein Albtraum

Sasuke & Sakura
von

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Trennung


 

Prolog

Trennung
 


 


 

Du verdammter Bastard!

Ich soll ein Bastard sein?!

Na, endlich gibst du es zu!

Ich war noch nicht fertig! Guck dich erst mal selbst an!
 

...
 

So ging es schon eine Weile.

Die sechs Freunde Ino Yamanaka, Hinata Hyuga, TenTen Ama, Neji Hyuga, Naruto Uzumaki und Shikamaru beobachteten den Streit zwischen Sakura Haruno und Sasuke Uchiha, welcher im großen Schulflur statt fand. Die Freunde lehnten an den Spinden und warteten darauf, dass das Spektakel sein Ende nahm. Doch dazu kam es nicht.

„Meint ihr, sie trennen sich? Ich meine, sie haben sich noch nie so laut gestritten, beziehungsweise sich gegenseitig beleidigt!“, kam es verunsichert von der blonden Ino, die ihre beiden streitenden Freunde mit hochgezogener Braue beäugte.

„Ach was, mit Versöhnungs - Sex wird's schon wieder“, gähnte Shikamaru und hielt sich dabei die Hand vor den Mund. Er war der, der jedes mal müde wurde und sogar im Unterricht schlief. Er kratzte sich an seinen Kastanienfarbenden Augen. „Das meinst du, aber irgendwie glaube ich, dass es zwischen den beiden aus ist“, erwiderte TenTen. Dabei richtete sie sich ihre braunen Haare, die zu zwei Dutts gebunden waren.
 

Im Hintergrund hörte man Sasuke und Sakura weiterhin streiten.

„Ein Glück haben wir Schule aus, sonst würde sich die gesamte Lehrerschaft beschweren“, murmelte Hinata. Sie war ein schüchternes, liebes Mädchen. Ihr Gesicht wurde von ihren blauen, Brust langen Haaren verdeckt. Ihre lavendelfarbenen Augen wirkten ängstlich, als sie die lauten Töne ihrer zwei Freunden vernahm.

„Ja, die anderen Schüler sind auch schon weg, sogar Sasukes Anhängsel. Diese Mädchen nerven einfach“, stimmte Neji seiner Cousine zu. Sasukes Anhängsel. Das nervigste auf der Welt. Tausende von Mädchen rannten dem armen Jungen hinterher. Doch bei seinem Aussehen war dies kein Wunder. Seine seidigen schwarzen Haare, seine rabenschwarzen Augen und sein atemberaubender, gutgebauter Körper.

„Hey Leute, ich glaube, die kommen zum Ende“, sagte Naruto, der Chaot der Clique. Er war der Chaos Junge. Vieles machte er falsch, doch war dies manchmal lustig. Er passte zu den Freunden. Seine azurblauen Augen sprangen auf, als er merkte, wie Sasuke und Sakura zum Ende kamen. Er zeigte mit nackten Finger auf die beiden. Alle blickten zu dem Paar, die wohl gleich getrennte Wege gehen würden.
 

...
 

Weißt du was?! “, schrie der Schwarzhaarige.

Nein, aber du wirst es mir bestimmt gleich sagen!

Haha, sehr witzig, Sakura! Es ist aus zwischen uns!
 

Die Freunde zogen scharf die Luft ein, weiteten die Augen.

Damit hatten sie jetzt nicht gerechnet …
 

Schön, Sasuke! Ich wollte sowieso mit dir Schluss machen!

Schön!

Gut!
 

Sasuke drehte sich um und verließ das Gebäude, während Sakura in die entgegengesetzte Richtung schritt und an der nächste Ecke verschwand.

Die Freunde waren entgeistert.
 

„Ohh, sie haben tatsächlich Schluss gemacht ...", kam es fassungslos von Shikamaru. Seine Müdigkeit war verschwunden. Er war wach. Wach vom Unfassbarem.

„Oha ...“, sagte Naruto, während er immer noch auf die Stelle starrte, wo sich vor wenigen Sekunden Sasuke und Sakura aufgehalten hatten.

„Was jetzt ... ?“, brachte Ino leise hervor. Die sechs Freunde wussten nicht, was sie unternehmen sollten. Sie meinten, Sasuke Uchiha und Sakura Haruno waren ein ganzes Jahr lang zusammen gewesen. Ein Jahr lang! Was war nur los? Und nun sollte Schluss sein? Einfach so?! Fragen über Fragen häuften sich in den Köpfen der Sechs.
 

„Wir mischen uns einfach nicht ein. Ganz einfach“, sprach dann TenTen schlussendlich entschlossen.

Sie sollten sich nicht einmischen?

Fürs erste stimmten alle der Brünette zu. Was blieb ihnen anderes übrig? Sie verließen ebenfalls das Schulgebäude.

Gefühl von Hass


 

Kapitel 1

Gefühl von Hass
 


 

Es war kaum zufassen. Sasuke Uchiha hatte mit Sakura Haruno Schluss gemacht.

Sakura stampfte wütend und mit voller Zorn zu ihrem schwarz – silbernen Ducati Motorrad, der sich auf dem Parkplatz der Schule befand.

Die Schule war wirklich groß. Sie hatte drei Gebäude, die jeweils in Altersstufen eingeteilt wurden. Dazu kam noch ein weiteres Bauwerk, welches die Sporthalle darstellte. Alles in einem, wirkte die Einrichtung recht ordentlich und sauber.

Dieser Arsch von Uchiha … was bildet der sich ein mit mir Schluss zu machen?! Wie peinlich ist das denn? Ich hätte meine Klappe aufreißen sollen und ihm die Trennung ins Gesicht spucken sollen, dachte die Rosahaarige säuerlich, während sie auf das Rad stieg und mit voller Geschwindigkeit davon fuhr.
 

Mal wieder wurde sie wegen Sasuke rot …
 

Rot vor Wut!
 

Dies hasste Sakura. Ihr Kopf glich schon einer Tomate. Die Haruno fragte, wie sie es ein ganzes Jahr mit dem Schwarzhaarigen ausgehalten hatte. Das einzige, was Sakura für ihn noch empfand, war Hass. Und dieser Hass würde bleiben, nie würde sie sich wieder fröhlich in seine Arme schmeißen können.

An ihrem Zuhause angekommen, parkte Sakura vor der Einfahrt ein und nahm den dunkel roten Helm ab. Sie schloss die Haustür auf, legte die Schlüssel in eine kleine Schale, schmiss ihren Rucksack irgendwo in eine Ecke und betrat die aufgeräumte Küche.

Das Haus war nicht sonderlich groß. Es hatte eine breite Holztreppe, die nach oben in Sakuras Zimmer führte. Ein Arbeitszimmer besaß es ebenfalls, doch ging die Haruno in dieses nur selten rein. Das Wohnzimmer war der größte Raum. Es war Stilvoll eingerichtet und Klassik hatte es auch. Ein Riesen, aber dennoch altes Klavier stand an der rechten Wand. Es gehörte Sakuras Mutter. Er sah ziemlich verstaubt aus. Warum?

Sakuras Eltern waren tot, starben vor einigen Jahren bei einem schweren Verkehrsunfall. Die Haruno kam erst später mit dem Verlust ihrer Eltern klar. Tai, ihr älterer Bruder, hatte ihr bei jeder Kleinigkeit geholfen, um die Trauer und den Schmerz besser verarbeiten zu können. Tai hatte die Firma der Eltern übernommen, arbeitete nun dort. Er war oft unterwegs, sah Sakura nicht so oft, wie er sich es wünschte. Doch was sollte man machen? So war der Lauf des Lebens. Sakura hatte das Klavier seit dem Tod ihrer Eltern nicht mehr berührt. Es gehörte ihrer Mutter und keinem anderen. Und aus all diesen Gründen war auch das Klavier verstaubt.

Sakura wollte sich gerade ein Glas Wasser füllen, als ein Zettel, der auf dem Küchentresen lag, ihre Aufmerksamkeit erregte.

Sie schaute sich das Blattpapier an.
 

Hey Schwesterchen,
 

Bin mal wieder auf Geschäftsreise, leider.

Auch egal, im Kühlschrank liegt noch ein bisschen Kartoffelsalat, iss es wenn du hungrig bist. Ach, was schreib ich hier überhaupt? Du hast jedes mal Hunger!
 

Guten Appetit!

Tai
 

Sakuras Laune hob sich wieder. Ihren Bruder konnte sie schon immer leiden. Egal was geschah, er war jedes mal für sie da. Dazu war Tai noch ein recht freundlicher Mensch. Und genau das mochte Sakura an ihm. Sie würde ihn niemals für etwas eintauschen.

Gut gelaunt schritt die Rosahaarige zum Kühlschrank und schnappte sich den übrig gebliebenen Kartoffelsalat. Sie ging in das Wohnzimmer. Dort schmiss sie sich auf das große Sofa. Sakura schaltete den Fernseher an. Ihre Lieblingsserie lief gerade. Noch schöner konnte es nicht werden. Den Stress mit ihrem Ex vergaß sie schon.
 


 

~*~
 

Sasuke war schon an seinem Heim angekommen. Er schmiss sich wütend auf sein großes Bett.
 

Wie kann es Sakura wagen mit mir so zu sprechen? Einfach anschreien, tze, dachte der Schwarzhaarige wütend. Er überkreuzte die Arme hinter dem Hinterkopf. Seine Stimmung war im Keller.

Schon seit Wochen entstanden Streitigkeiten, wie diese im Schulflur statt gefunden hatte.

Sasuke konnte nicht mehr, er musste es beenden. Seit Sakura ihn einmal vor der ganzen Schülerschaft angeschnauzt hatte, war sein stolz wie weg gespült gewesen. Und dies heute hatte ihm den Rest gegeben.

Plötzlich wurde Sasukes Zimmertür aufgeschlagen. Ein junger Mann betrat den Raum. Er hatte Schulter lange Haare, die nach hinten zu einem Zopf gebunden wurden. Dazu sah er sehr Muskulös aus. Dies erkannte man an seinen starken Oberarmen.

„Hey Sasulein, welche Krawatte soll ich heute tragen? Kariert oder doch gestreift?“, fragte diese Person.

„Mann, Itachi verschwinde“, fauchte Sasuke seinen älteren Bruder an. Itachi hatte einen gewissen Krawatten Tick. Er sammelte sie, um diese bei Geschäftsreisen oder beim Essen zu tragen. Die Familie Uchiha besaß, genauso wie Sakuras Familie, eine Firma. Und genau wie bei Sakura, waren Sasukes und Itachis Eltern verstorben. Doch bei Sasuke war es etwas anders gewesen. Seine starben nicht bei einem Verkehrsunfall, sondern bei einem Tankstellenüberfall in Osaka. Trauriges Ereignis.

„Warum so schlecht gelaunt?“, fragte Itachi ahnungslos. Er wusste, dass man seinen Bruder stören sollte, wenn dieser wütend war. Doch Itachi machte sich nur Sorgen. Sorgen um seinen einzigen, kleinen Bruder.

Verschwinde!“, schrie Sasuke aufbrausend. Itachi hätte gerne gewusst, was sein kleiner Bruder hatte, doch ließ er es bleiben. Er verschwand mit den Worten: „Ja Mann, Chill. Dann frag ich halt Deidara.“
 


 

~*~
 

Der nächste Tag war eingebrochen. Die Sonne schien in die Flure der Schule hinein, man vernahm das Zwitschern der fröhlichen Vögel, alles wirkte harmonisch. Sakura schlenderte die Gänge lässig entlang. Sasuke? Den brauchte sie nicht. Er war ihr egal. Den großen Streit von gestern hatte sie schon längst vergessen. Sie wollte abschließen. Mit Sasuke abschließen. Die Haruno wirkte völlig entspannt. Ihre Brust langen, gelockten Haare lagen sachte auf ihrer linken Schulter. Ihre Smaragdgrünen Augen wurden vom Mascara umrandet. Ohne den Uchiha fühlte sie sich frei. Ein Glücksgefühl kam in ihr auf.

Doch dann sah sie eine gewissen Person neben ihrem Spind.

Sasuke. Wer auch sonst.

Wie immer sah der Schwarzhaarige mit seinem weiß anliegenden T-Shirt, atemberaubend aus. Es betonte seinen stark gebauten Körper. Doch Sakura ließ sich nicht von diesem Anblick beirren.

Sein Aussehen war nichts, als eine Lüge.

Schon wieder kam alles von gestern in ihr hoch. Sie dachte, sie hätte alles vergessen. Mit ihm abgeschlossen. Doch ihn wieder zusehen machte sie einfach nur wütend. Obwohl er nur in der Gegend stand. An Sakuras Stirn pochte eine Wutader.

Man konnte ihre enorme Wut nicht beschreiben. Es kochte in der jungen Haruno.

Neben der Rosahaarigen lief gerade ein brünetter Junge entlang. Sakura kam plötzlich eine unüberlegte Idee in den Sinn. Genau in diesen Moment, wo Sasuke zu ihr herüber schaute, nahm sie den Jungen am Kragen und küsste ihn. Der Junge schien zuerst etwas überrumpelt zu sein, doch als er sah wer ihn da gerade küsste, erwiderte er ihn selbstverständlich. Sakura Haruno. Eine Schönheit der Schule. Warum sollte er sich dann also von ihr wegreißen?
 

Sakura schielte während des Kusses zu Sasuke herüber. Sie musste in den Kuss hineingrinsen. Sein Gesicht wirkte völlig verspannt und wütend. War er etwa eifersüchtig? Ihre unüberlegte Tat zeigte Wirkung. Es war zwar etwas kindisch, doch ihren Ex so zusehen, machte sie mächtig. Sie fühlte sich wie Zeus, der seine Sklaven im Tierkäfig quälte.

Diese … , dachte der Uchiha bedrohlich. Er ballte seine Hände zu Fäusten. Er würde jetzt am liebsten zu dem Kerl herüber gehen und ihm eine rein würgen. Er wusste nicht, was das für ein Gefühl in ihm war. Eifersucht? Nein. Das wollte er nicht glauben. Machte Sakura dies extra? Bestimmt. Immerhin kannte er die Haruno über ein Jahr. Da kannte man die Tricks des jeweils anderen. Sasuke beschloss zu gehen. Mit einem verspannten Ausdruck verschwand er an der nächsten Ecke. Seine Anhängsel von Mädchen folgten ihm selbstverständlich. Sasuke hasste diese Meute. Sie klebten Regelrecht an ihm. Karin war die Schlimmste, von allen. Zog sich jedes mal knapp an, nur um ihn zu gefallen. Um ehrlich zu sein, mochte Sasuke keine billigen Schnitten. Plötzlich blieb der Schwarzhaarige stehen. Seine Gesichtszüge formten sich zu einem hinterlistigen Grinsen. Was du kannst, kann ich schon lange. Mit diesen Gedanken verließ Sasuke das Schulgebäude. Sakura würde es schon bereut bekommen.

Eifersuchtsversuche


 

Kapitel 2

Eifersuchtsversuche
 


 

Die Schulstunde nahm sein Ende. Es war ein herrliches Gefühl, die Töne der Schulglocke in den Ohren zu hören. Die Schüler der 2-C hatten nun Mittagspause. Die schönste Zeit, nach zwei langen Schulstunden. Draußen war es ziemlich warm. Das Wetter war einfach perfekt. Sonnenstrahlen umfassten den Globus, Vögel zwitscherten und alle Menschen in Tokio wirkten fröhlich zu sein. Der Schulhof war voll mit Schülern beladen. Manche spielten mit dem Fußball, andere unterhielten sich mit Mitschülern. Alles wirkte sehr harmonisch. Die acht Freunde saßen draußen an der frischen Luft. Sakura und Sasuke gingen sich aus dem Weg, Shikamaru lag mit Ino faul auf der grünen Wiese, Neji und TenTen waren auf den Kirschblütenbaum geklettert, um sich dort leidenschaftlich zu küssen und Naruto und Hinata saßen auf der Bank, unter dem Baum. Sie betrachteten den azurblauen Himmel.
 

Jeder genoss die angenehme Stille. Bis jedoch die Freunde ein lautes Gekreische vernahmen. Alle wussten, was das hieß. Anhängsel. Sasukes Anhängsel. Diese Mädchen waren die Hölle. Die Hölle, mit vielen Miniröcken und vollbusigen Tussen. Sasuke machte sich dies zunutze. Er wollte Sakura eins auswischen. Nun sollte sie wie eine eifersüchtige Furie ihm zusehen. Ein breites Grinsen war auf dem Gesicht des Uchihas zu erblicken. Er ging auf eines der vielen Mädchen zu. Es war Karin, die sogenannte Anführerin der Anhängsel. Karin war ein wohlhabendes Mädchen. Ihr Vater war ein Schönheitschirurg. Die Rothaarige hatte ein mal gemeint, dass ihr Vater ihr zum Geburtstag eine Brustvergrößerung spendieren würde. Doch dies glaubten die meisten nicht. Welcher Vater würde denn so etwas zulassen?

Sakura horchte auf. Sie schaute zu Sasuke. Dieser war schon bei Karin angekommen. Er küsste die Rothaarige. Es war eher ein gefühlloser Kuss. Doch dies kümmerte Sasuke nicht. Er wollte nur, dass Sakura ihn sah. Früher hätte sich die Haruno wahrscheinlich die Augen aus geheult, bei Ino Trost gesucht. Ihren Sasuke mit einem anderen Mädchen zu sehen, hätte ihr kleines Herz nicht ausgehalten. Es wäre in tausend Einzelteile zerbrochen. Doch jetzt, wo sie getrennt waren, machte es sie nur wütend. Karin war für Sakura ein billiges Mädchen, die sich an den nächstbesten Jungen heran machte. Der Uchiha schaute unauffällig zu Sakura herüber. Genauso wie sie es bei ihm gemacht hatte. Er musste in den Kuss hineingrinsen, da das Gesicht der Haruno rot vor Wut wurde. Es amüsierte ihn köstlich, seine Ex so zu erblicken. Sie wütend zu sehen war einfach göttlich. Sakura wurde jedes mal rot. Er liebte es einfach. Sasuke hatte sein Ziel erreicht.
 

Dieser miese kleine Mistkerl. Will der mich eifersüchtig machen, oder was?! Pah! Der kann mich mal!, kam nur der Gedanke von Sakura. Sie stand einfach auf und lief mit schnellen Schritten in das große Schulgebäude. Dies merkte Sasuke natürlich und brach den Kuss mit Karin sofort ab.

„Oh mein Gott! Sasuke! Ich - wie soll ich sagen? Ich liebe dich!“ Karin war ganz aus dem Häuschen. Sie konnte gar nicht glauben, was Sasuke gerade mit ihr gemacht hatte. Es war unfassbar für sie. „Hau ab“, kam es nur kalt von dem Uchiha. Er brauchte sie nicht mehr. Karin bedeutete ihm nichts. Tränen traten in die Augen der Rothaarigen. Sie rannte heulend zu ihrer Clique. Diese tröstete sie. Ami, die beste Freundin von Karin, tat gespielt auf traurig. In ihrem inneren machte sie Freudensprünge. Immerhin war Ami auch ein Anhängsel, welche Sasuke haben wollte. Da brauchte sie keine echte Freundin, die ihr jedes mal im Weg stand. So waren halt die Anhängsel. Egoistisch und meist eingebildet. Mit einem Grinsen im Gesicht sah Sasuke seiner Ex hinterher. Er ging ebenfalls in das Gebäude. „Alter, wird das jetzt immer so laufen?“, beschwerte sich Naruto. Er schaute Sasuke hinterher.

„Anscheinend schon“, antwortete Ino. Die Freunde hatten die gesamte Szene von Weiten beobachtet. Sie wollten sich ein Bild von der ganzen Sache machen. Die beiden waren getrennt. Würde es jetzt anders werden? Kämen noch mehr dieser Komplikationen auf sie zu? Hatte diese Trennung einen Einfluss auf die Freunde? Fragen über Fragen häuften sich in den Köpfen, der Kumpanen. „Ist ja nervig, Mann!“, kam es wieder von Naruto. „Wie schon gesagt: wir mischen uns nicht ein“, erinnerte TenTen alle an gestern. Sie saß immer noch neben Neji auf dem Baum. Der Gong ertönte. Ein Zeichen, dass der Unterricht beginnen würde. Die Freunde machten sich auf den Weg in die Klasse.
 

~*~
 

Die Schulglocke erklang an diesem Tag zum letzten Mal. Zumindest für die 2-C. Sakura hatte sich schon von ihren Freunden verabschiedet. Außer Sasuke. Diesem zeigte sie die kalte Schulter. Warum sollte sie sich von ihm verabschieden? Was er in der Pause geleistet hatte, war einfach nur dumm. Er war dumm … Sakura war auf dem Weg zu ihrem Motorrad. Dieser befand sich auf dem Parkplatz. Sie war schon beinahe angekommen, doch dann bemerkte sie, dass ihr etwas wichtiges beim Fahren eines Motorrades fehlte. Der Helm. Was auch sonst. Und dieser befand sich bedauerlicherweise in ihrem Spind. Die Haruno stöhnte auf. Jetzt musste sie den ganzen Weg wieder zurück laufen. Wie nervig das doch war. Sie machte auf Absatz kehrt. Als sie das Schulgebäude erreicht hatte, schlenderte sie durch die langen Gänge.

Ich hoffe, dass er nicht da ist, dachte Sakura wütend, da sich Sasukes Spind direkt neben ihrem befand. Früher war dies noch gut gewesen. Da hatte sich der Uchiha an sie angeschlichen und sie von hinten geküsst, mit der Ausrede, dass er an seinen Spind wollte, statt sie zu küssen. Dass er ihrem Hals nicht widerstehen konnte. Für Sakura waren aber diese Zeiten vorbei. Vergangen.
 

Ihre Gedanken von vorhin wurden überhört, als sie Sasuke vor ihrem Spind sah. Er stand dort. Mit einem Mädchen. Küssend. Gegen die Spinde gedrückt. Gegen ihren Spind! In Sakura stieg wieder einmal diese unerklärliche Wut auf. Nicht nur weil sie Sasuke sah, sondern, dass das Mädchen unbedingt gegen ihren Spind gedrückt wurde. War das mit Absicht? Sicher doch! Er versuchte mal wieder sie eifersüchtig zu machen. Sie war selbst nicht besser, doch es machte sie einfach nur wütend, wenn sie Sasuke mit einem anderen Mädchen sah. Sakura ging stillschweigend auf die beiden zu und blieb vor ihnen stehen. Die Haruno räusperte sich.

„Sorry, dass ich euch gerade störe, aber ich müsste mal an meinen Spind“, sagte sie mit zuckersüßer Stimme, betonte jedoch das meinen klar und deutlich. Sasuke drehte das Mädchen, ohne den Kuss zu unterbrechen, um, sodass er mit dem Rücken gegen die Spinde lehnte.

„Dankeschön“, sagte Sakura wieder mit kindlicher Stimme. Sie öffnete ihren Spind. Sasuke schielte zur Haruno. Er musste einfach nur grinsen. Ihm machte es wirklich Spaß, Sakura zu ärgern. Dies hatte er auch schon früher gemacht, bevor sie ein Paar gewesen waren. Die Rosahaarige nahm ihren Helm, knallte den Spind zu und stampfte davon. Sasuke hätte schwören können, dass er noch ein leises „Arschloch.“ vernommen hatte.

Das Abendessen


 

Kapitel 3

Das Abendessen
 


 

Ein brünetter junger Mann saß in einem Besprechungsraum. Seine grünen Augen lagen auf Geschäftskollegen, mit denen er sprach. Es ging um die Firma von ihm und seiner jüngeren Schwester Sakura. Nach ungefähr einer Stunde verließ Tai den Besprechungsraum.

Er ging die Flure des riesigen Hochhauses entlang. Der ältere Haruno befand sich in der drittgrößten Stadt Japans. Osaka. Doch gefiel Tai Tokio besser. Er befand sich in einer finanziellen Notlage. Die Firma hatte zu wenig Geld, dafür aber viel zu viele Arbeiter. Feuern konnte er diese nicht, da einige sonst keinen Job mehr hätten. Tai war ein Mitfühlender Mensch, der Gefühle anderer beachtete. Ja, das war einer seiner guten Seiten, was aber einiges schwieriger machte. Also Fluch und Segen zu gleich. Auf einmal wurde der Braunhaarige an seiner rechten Schulter angetippt. Er drehte sich um, erblickte einen Mann seines Alters, der langes, schwarzes Haar hatte. Diese waren zu einem Zopf gebunden. Innerlich musste der Haruno grinsen. Mit dieser Frisur sah er irgendwie schwul aus. Fand Tai zumindest.

„Guten Tag, Herr Haruno. Ich bin Itachi Uchiha. Ich bin hier, weil ich von Ihrem Problem gehört habe“, sagte er mit freundlichem Ton. „Äh … was für ein Problem?“, fragte er mit unsicherer Stimme, da er nicht wusste, was der Uchiha meinte.

„Das finanzielle Problem ...“, versuchte Itachi Tai auf die Sprünge zu helfen. Es machte klick im Kopf des Harunos. „Ach, das Problem meinten Sie."
 

"Genau. Meine Firma, die Uchiha - Company, hat zu wenig Angestellte. Daher wollte ich Sie fragen, ob Sie mir ein paar ihrer Leute überlassen würden und ich Ihnen aus der finanziellen Notlage helfe.“

Das Angebot klang für Tai ziemlich verlockend. Wenn er nun zustimmen würde, gäbe es keine Probleme mehr in der Firma. Seine Angestellten würden bei Itachi arbeiten, und er hätte kein schlechtes Gewissen sie gefeuert zu haben. Noch schöner ging es nicht. Doch Tai hatte nun keine Zeit. Sein Flieger würde bald starten. Deshalb machte er Itachi ein Angebot.

„Hätten Sie heute Zeit? Mein Flug nach Tokio geht gleich los. Wir könnten alles bei mir klären“, kam es von Tai freundlich.

„Das passt gut. Würde es Ihnen etwas ausmachen, wenn ich meinen kleinen Bruder mitbringen würde? Der muss später mal die Firma übernehmen, da sollte er schon wissen wie man Geschäftliches klärt.“ Für den Haruno was dies kein Problem. Dann war er nicht so alleine. Eine jüngere Gesellschaft würde ihm gut tun.

„Nein. Er kann ruhig kommen. Wir haben genug Platz.“
 

„Wir? Sind sie verheiratet?“, fragte Itachi verwirrt. Verständlich. Tai sah noch recht jung, für eine Ehe aus.

„Nein, nein. Mit wir meinte ich meine jüngere Schwester und mich.“ Jüngere Schwester?

Itachi schien zu überlegen. Den Namen Haruno hatte er doch schon mal irgendwo her gehört. Und dann auch noch jüngere Schwester …

Itachi war so in seinen Gedanken versunken, sodass er beinahe vergaß Tai zu antworten.

„Oh, entschuldigen Sie.“ Der Haruno winkte ab.

„Brauchen Sie nicht.“ Tai drückte Itachi seine Adresse in die Hände, da er die Uhr, die im Gang hing, erblickt hatte, und diese nicht im Zeitplan des Harunos lag. Er verabschiedete schnell und ging im Eiltempo davon.

Itachi schaute ihm noch hinterher.

Haruno? Dieser Name … Er kam ihm bekannt vor. Ja, sogar sehr. Doch von wem? Mit einem nachdenklichem Gesichtsausdruck verschwand der Uchiha ebenfalls.
 

~*~
 

„Sakura, verdammt nochmal! Beeil dich gefälligst. Der reiche Typ kommt gleich. Also mach schneller“, schrie Tai die Treppenhoch. Er war gestresst, dies merkte man an seiner Wortwahl.

Der Haruno stand in der Küche und war am kochen. Es war schon Abend, der halbe Mond stach aus der nachtschwarzen Dunkelheit hervor.

„Mein Gott. Beruhig dich mal. Bin ja schon da ...“, sagte Sakura, die oben an der Treppe stand

„Vergiss nicht. Es ist nicht dein Gott, sondern unser Gott“, kam es philosophisch von Tai.

„Bla, bla.“

Sakura kam die Treppe herunter. Sie trug ein schwarzes, enges Kleid, welches bis zu ihren Knien reichte. Jenes Kleid war trägerlos. Es sah an ihrem Körper ziemlich elegant aus. Zu diesem Kleid trug sie die passenden schwarzen High - Heels.
 

„Mann, Tai … warum muss ich dieses bescheuerte Kleid tragen?", motzte die Rosahaarige. Sie konnte das Kleid nicht leiden. Es war für sie viel zu eng und dunkel. Der Angesprochene stand, wie vorhin schon eben erwähnt, in der Küche. Er sah ziemlich gestresst aus. Da konnte ihm seine Schwester mit ihren Herumgezicke gestohlen bleiben.

„Jetzt hör auf hier Stress zu machen! Willst du, dass unsere Firma Pleite geht?“

Nein, das wollte sie in gewiss nicht. Obwohl die beiden Haruno Geschwister eine Firma leiteten, mussten sie mit dem Geld achtsam umgehen. Sakura arbeitete schon Samstags in einem kleinen Lokal, als Aushilfe Kellnerin, damit sie wenigstens etwas über die Runden kommen konnten.

„Ist ja gut.“ Sakura setzte sich in das geräumige Wohnzimmer. Sie schaltete den Fernseher an.
 

~*~
 

Viele Autos waren auf Tokios Straßen zusehen. Unter anderem auch ein silbernes, welches in einem schnellen Tempo an einer Kreuzung links ab bog. Der Fahrer sah stur gerade aus, während der Beifahrer genervt aus dem Fenster schaute.

„Und warum muss ich unbedingt mit?“, fragte Sasuke mit gelangweilter Stimme.

„Hatten wir das nicht schon? Hör auf zu meckern. Du bist ja nerviger als jede Frau der Welt. Und jetzt sei still. Oder willst du durch einen Autounfall sterben?“, sagte Itachi, ohne dass sein Blick von der Straße wich. Von Sasuke kam nur sein typisches „Hn.“ Er hatte echt keinen Bock auf dieses Essen. Sasuke wäre es lieber, wenn Itachi alleine dort hin gehen würde. Er würde sowieso nichts sagen, nur neben seinem Bruder sitzen. Warum dann überhaupt mitgehen? Sasuke würde so oder so nichts beitragen, oder gar zuhören.

Nach wenigen Minuten kam Itachis Wagen vor einem Grundstück zum stehen.

Dieses Haus. Es kam Sasuke ziemlich bekannt vor. Zu bekannt, um genauer zu sein.

Ihm stockte der Atem. Was machen wir bei der?, dachte er mehr als verwirrt.

Das Haus kannte Sasuke selbstverständlich, da er früher Sakura oft nach Hause gefahren hatte. Aber seitdem sie ihr Motorrad besaß, tat er dies nicht mehr. Apropos Motorrad. Dieser stand vor der Einfahrt.
 

~*~
 

Ein Klingeln hallte durch das Haus.

„Sakura. Mach bitte die Tür auf!“, schrie Tai, welcher immer noch in der Küche stand, seiner Schwester zu.

Sakura stöhnte nur genervt auf. Ihre Serie war nicht mal zu ende. Und nun sollten schon die Gäste da sein? War ja nervig. Das Kleid, welches sie trug, zwickte sie auch noch und die Pumps taten auch schon weh.

Mit einem Ja, ja ging die jüngere Haruno zur Tür. Sie richtete kurz ihre Kleidung und lockerte nochmals ihre Haare auf. Wenn sie schon so etwas elegantes trug, sollte es auch gut aussehen.

Sakura drückte langsam die Klinke runter. Die Tür öffnete sich. Und ...

„Oh. Hallo, Sakura. Du bist die Schwester von Tai?", kam es freundlich von Itachi, welcher mit einer Flasche Zekt vor der Tür stand. Neben ihm stand noch eine Person. Entgeistert blickte Sakura diese an. Währenddessen wurde Itachi klar, woher er diesen Namen schon mal gehört hatte. Er kannte Sakura selbstverständlich, da diese von Sasuke oft nach Hause eingeladen wurde.
 

Sakura stockte der Atem.
 

Der?! Was macht er hier?!, dachte die Haruno wütend und verdutzt zugleich. Vor lauter Verwirrung knallte sie die Haustür zu.

„Sakura? Sind die Gäste schon drin?“, fragte Tai, der sich neben seine Schwester gesellt hatte.

Als Tai keine Gäste sah, schaute er Sakura verwirrt an.

„Sie stehen vor der Tür …“

Der Haruno schüttelte den Kopf.

„Dann lass sie doch rein, mein Gott!“

„Wenn ich dich verbessern darf. Es ist nicht dein Gott, -“

„Ja, ja. Sondern unser Gott. Jetzt mach platz.“ Tai stieß seine Schwester von der Tür und öffnete diese.

„Es ist dein Spruch. Also halte dich dann auch gefälligst daran“, flüstere Sakura ihrem Bruder zu. Dieser ignorierte sie gekonnt.

„Entschuldigt.“ Mit diesen Worten ließ er seine Gäste herein. Als alle auf dem Weg zum Wohnzimmer waren, gab Tai seiner Schwester einen tödlichen Blick. So mit seinen Gästen umzugehen war nicht höflich. Doch irgendwie hatte sie einen Eindruck gemacht, als ob sie Sasuke und Itachi schon kannte. Er würde sie darauf ansprechen.

Alle vier setzten sich an den großen Esstisch. Sasuke saß gegenüber Sakura und Tai gegenüber Itachi.

Stille …

„Also Schwesterchen, so wie ich das gesehen habe, musst du Itachi und Sasuke schon kennen. Nicht wahr?“, unterbrach Tai als erster die Lautlosigkeit.

„Ja“, brummte die Angesprochene. Sie stocherte lustlos in ihrem Essen herum.

Von Sasuke kam kein einziges Wort über die Lippen.

„Ich habe gehört, dass ihr mal zusammen wart.“, sagte Itachi. Er hatte es nicht nur gehört, sondern gewusst. Doch da Tai von all dem keine Ahnung hatte, machte er sich ein kleines amüsantes Spiel draus. Drei der vier Köpfe schnellten in die Höhe. Sasuke gab seinem Bruder einen tödlichen Blick, Sakura tat es ihm gleich und Tai schaute seine Schwester verwirrt an.

„Bitte?“, fragte der Haruno immer noch fassungslos. Die Grünäugige schaute ihren älteren Bruder genervt an.

„Ja, war aber in der Vergangenheit“, brachte sie zähneknirschend hervor. Dabei schaute sie Sasuke entgeistert an. Er hingegen schaute kühl zurück.

Keiner von den beiden wollte den Blickkontakt abbrechen. Dazu waren beide zu stur. Sakura stützte sich mit ihrer Hand an der Wange ab, natürlich dabei bedacht, den Kontakt nicht abzubrechen. Gegenseitig warfen sie sich tödliche Blicke zu.

Beide bemerkten gar nicht, dass sich ihre Brüder angeregt unterhielten.
 

Tze … ich soll Vergangenheit sein?, dachte Sasuke abfällig. Wie konnte sie ihn schon als Vergangenheit darstellen?

Will der mich verarschen? Der sagt ja nichts! Hat der etwa nicht genug Mumm dazu?, Sakura zog ihre Augen zu Schlitzen.

Plötzlich holte Itachi die beiden Teenager aus den Gedanken.

„Ey ihr zwei. An was denkt ihr eigentlich, wenn ihr das Wort Liebe hört?"

Immer noch schauten sich beide kühl an.

„Ersticken.“

„Erstechen.“

„Vergraben.“

„Erhängen.“

„Okay ...“ Tai war verwirrt. Er wechselte lieber das Thema.

„Kommen wir wieder zum Geschäftlichen ...“

Nun fingen die Älteren an, über die Firma zu reden.

„Ich muss aufs Klo“, sagte auf einmal Sakura. Ohne auf eine Antwort zu warten schritt die Haruno die Holztreppen herauf. Ihr wurde es echt zu blöd. Den Uchiha die ganze Zeit anzustarren, das war doch zu armselig. Sie schloss die Tür zur Toilette ab, als sie oben angekommen war.

Sakura wusch sich erstmals ihre Hände. Sie hatte keine Ahnung, warum sie das jetzt machte. Sich ihre Hände waschen. Wahrscheinlich nur, um vom Esstisch wegzukommen.

Sie stellte den Wasserhahn ab. Plötzlich spürte die Rosahaarige etwas auf ihren Arm krabbeln. Eine Spinne. Sakura schnippte diese einfach weg. Sie setzte sich auf Badewannenkante. Ja, Sakura hatte ihre Spinnenphobie überwunden, jedoch hatte sie komischerweise nun Flugangst.

Letztens, als sie mit Tai zu einem Essen fliegen wollte, war sie im Flugzeug total ausgerastet, hatte den Piloten angeschrien.

Sasuke hatte sie damals beruhigt. Er war direkt zum Flughafen gefahren, als er von dem Ausraster gehört hatte.

Sakura schüttelte das Vergangene dem Kopf.

Es ist vorbei. Sie schritt aus dem Badezimmer.
 


 

~*~
 

Itachi und Tai unterhielten sich über Finanzen, während Sasuke total gelangweilt sein Essen in den Mund schob. Plötzlich gingen alle Lichter aus. Es war klar, was dies hieß:

Stromausfall. Was auch sonst. „Was'n hier los?“, kam es verwirrt von Tai. Der Haruno kramte in seiner Hosentasche nach einem Feuerzeug. Diesen fand er auch. Das Feuer entflammte.

„Scheiß Sicherheitskasten. Diese veraltete Technik. Technik kann mich mal am Arsch“, fluchte Tai vor sich hin, während er die Kerzen auf dem Esstisch anzündete.

Itachi kam eine brillante Idee. Ihm war bewusst, dass sich Sakura noch oben aufhielt. Und dazu hatte er auch noch Lust seinen Bruder zu ärgern.

„Sasulein, geh mal hoch und sieh nach deiner Herzdame", forderte Itachi.

"Boa. Wenn du mich noch ein mal Sasulein nennst, dann … ", drohte Sasuke, beendete jedoch seinen Satz wegen höflichheits Gründen, gegenüber Tai nicht. „Und sie ist nicht meine Herzdame!“, fügte der Uchiha noch hinzu.

„Ist ja gut. Chill deine Nuggets. Geh einfach hoch, kapisch? Wir wollten eben nach unten. Und du gehst zu Sakura. Tai, wir wollten doch zum Kasten, nicht?“ Itachi grinste den Haruno an.

„Ja? Wollten wir?“, kam es ahnungslos von diesem. In dem Braunhaarigen ging ein Lichtlein auf.

„Ahh! Ja, er hat recht. Wir wollten kurz … äh, rüber.“
 

Sasuke gab sich geschlagen. Er stand auf und stieg die Holztreppen hinauf, während die Erwachsenen in den Keller liefen.
 

„Meinst du, die beiden finden sich wieder?“, fragte der Haruno, während er an einer der Schrauben hantierte.

„Wenn wir den Amor spielen, dann hoffentlich ...“, grinste der Uchiha.

„Seit wann duzen wir uns eigentlich?“, fiel Tai auf.

„Kein Plan.“
 

~*~
 

Stromausfall. Ganz toll, für die Haruno. Das hat Sakura gerade noch gefehlt. Der Abend war für sie gelaufen. Okay, das war es schon am Anfang, doch jetzt war ihre Stimmung ganz im Keller. Sie tapste mit ihren zierlichen Händen die Wand entlang. Die Rosahaarige bemerkte gar nicht, dass sie sich dem Treppenabsatz näherte. Sakura wollte gerade mit ihren rechten Fuß auf den Boden auftreten, doch …

… da war kein Boden. Die Haruno schrie auf, machte sich auf die harte Landung gefasst.

Doch sie fiel nicht. Sie fiel nicht. Sakura war verwirrt. Zwei starke Arme hatten sich um ihren zierlichen Körper gelegt. Sie wurde gegen einen muskulösen Körper gedrückt. Die Lichter erhellten wieder.
 


 

~*~
 

„Ha, die Lichter wären nun schon mal an. Ob die Fernseher angehen?“ Tai und Itachi schritten

die Treppen zum Wohnzimmer hoch. Der Sicherheitskasten war dank den beiden Männern wieder repariert.

„Keine Ahnung. Werden wir jetzt sehen“, kam es von Itachi, der zum Fernseher schritt und den Knopf zum Einschalten drückte.

Er lief einwandfrei.

„Klasse!“, kam es gut gelaunt von Tai. „Danke, für die Hilfe, Mann!“, fügte Tai noch hinzu.

„Kein Ding“, erwiderte dieser. Beide sprachen so, als würden sie sich schon Jahre lang kennen. War dies ein Anfang einer wunderbaren Freundschaft? Wahrscheinlich, wie man sah!

„Du, ich zisch ab, wenn Sasuke runter kommt“, sprach Itachi. Er streckte sich.

„Geht klar! Ich schicke dir heute noch per Fax, welche bei dir ab nächste Woche arbeiten werden. Den Rest können wir ja morgen klären.“ Tai gab Itachi die Hand.

„Geht klar.“ Dieser schüttelte sie.
 

~*~
 

Sie wurde von starken Armen gerettet. Nur wem gehörten diese starken Arme? Sakura hatte etwas Angst sich umzudrehen. Was wenn es Sasuke war? Würde er ihr überhaupt in solch einer Situation helfen?

In ihren Gedanken betete, dass es nicht ihr Ex war, der ganz dicht hinter ihr stand.

Sakura drehte sich schlussendlich doch noch um. Dreimal konnte man raten, wer es war. Ein Junge mit schwarzen Haaren und Augen, der gutgebaut war und ein weißes Hemd mit einer dunkelblauen Hose trug. Sasuke. Wer auch sonst.

„Pass besser auf“, kam es mit kalter Stimme von ihm. Er hatte keine Miene verzogen, als er diese Worte über seine Lippen gebracht hatte. Wortlos ging er an ihr vorbei, schritt die Treppen runter. Was sollte das denn jetzt? Hatte sie sich gerade verhört? Sie wäre fast die steilen Treppen herunter gefallen. Fällt ihm denn nichts besseres ein, als Pass besser auf?

Was wäre, wenn sie tatsächlich gefallen wäre? Hätte er dann das gleiche gesagt? Hätte er sie verbluten gelassen, wenn sie sich irgendwo angestoßen hätte? Aber er hatte sie eben gerettet. Warum? Darüber machte sich die Haruno dummerweise keine Gedanken.

Was für ein Arsch, dachte Sakura verärgert, während sie Sasuke mit einem abfälligen Gesichtsausdruck folgte.
 


 

~*~
 


 

„Wir sehen uns in der Firma“, verabschiedete Tai sich vom Itachi.

„Ja, bis dann“, gähnte Itachi laut. Er war müde, wollte nur noch schlafen gehen.

Kein Wunder, es war schon längst Zeit im Bett zu sein.

Stille …

Von der jüngsten Haruno kam nichts ...
 

Unauffällig rammte Tai seine Ellenbogen gegen Sakuras Rippen.

Bis du bescheuert? Das hat voll wehgetan.

„Au … Ja, bis irgendwann mal.“ Sie rieb sich an der verletzten Stelle.

Hoffentlich im nächsten Leben, fügte Sakura in ihren Gedanken noch hinzu.

Von Sasuke kam wieder mal nur ein „Hn.“

Damit verließen die Uchihas das Grundstück der Harunos. Tai sah ihnen noch nach, ging dann aber in das Haus. Er schritt geradewegs in die Küche.

„Sag mal, was sollte das?“, fauchte Sakura ihren Bruder an, während sie ihm in die Kochstube folgte. „Kannst du dir ja wohl denken. Du solltest höflicher zu Itachi sein. Er finanziert immerhin nun unsere Firma.“ Er machte den Wasserhahn an, nahm einen Teller in die Hand und hielt diesen unter das warme Wasser. Noch ein bisschen Spülmittel auf den Schwamm und schon fing er an einen nach den anderen zu säubern.

„Aber gleich mir die Rippen brechen, oder wie siehst du das? Soll ich sie dir auch brechen?“, regte sich Sakura auf.

„Ja, ja. Ich passe schon nächstes mal auf.“

Für mich gibt es aber kein nächstes mal, mit den beiden Hooligens, schoss es der Haruno durch den Kopf. Der Abend war furchtbar gewesen. Fand Sakura zumindest. Für ihren Bruder lief alles glatt.

„Geh lieber schlafen. Du hast total fette Augenringe. Und natürlich musst du auch noch in die Schule.“ Tai hatte recht, sie sah schrecklich aus. „Ist gut.“ Sakura entfernte sich von der Küche und schritt die Holztreppen hoch. Sie war erledigt. Ihre Füße taten immer noch wegen den Pumps weh. Diese zog sie aus und machte sich Bett fertig.
 


 

~*~
 

Die Mittagspause.

Eine ganz besondere Pause.

Sie dauerte 45 Minuten lang und man konnte sich ausruhen oder sich sinnvoll beschäftigen.

Streber spielten Schach, die Coolen steckten schwächere in Mülltonnen, die Ruhigen hielten die Augen geschlossen und schliefen, die Emos saßen in einer Ecke, beobachteten banales Zeug und die Normalos unterhielten sich mit Freunden.

Und in welche Kategorie gehörten unsere acht?

Zu den Normalos!

Die Acht saßen wie üblich unter dem bekannten Baum, träumten vor sich hin. Nur Shikamaru schlief mal wieder. Dies erkannte man an der Blase an seiner Nase.

Ino stellte ihr Handy - Radio auf Lautsprecher ein, sodass die anderen auch eine Möglichkeit hatten mitzuhören.
 

Einen wunderschönen Nachmittag, Tokio! Eine Hitzewelle schlägt ein, Temperaturen von über 35 Grad herrschen in unserer Region. Ich würde mal sagen, schnell in die Badesachen und ab ins kühle Wasser! Die -
 

Ino machte das Radio wieder aus. Alle stöhnten genervt auf.

„Leute, über 35 Grad. Ich sag nur ein Wort: Schwimmen! Ich mein, es ist doch eh Freitag und dazu auch noch mein Lieblingstag … also büddee!"

Die Yamanaka zog die Unterlippe nach unten, sodass sie wie ein kleiner Dackel aussah. Shikamaru konnte diesen Gesichtsausdruck nicht widerstehen. Er zog seine Freundin auf den Schoss.

„Ich stimme ihr zu“, kam es von diesen entschlossen.

„Alter, man nur weil die dich so angeglotzt hat. Aber eine Erfrischung könnte uns gut tun, nicht war meine Liebe TenTen?“ Er grinste seine Freundin mit hochgezogenen Augenbrauen an.

Sie musste einfach Lächeln. War das eben etwa eine Anspielung?

„Er hat Recht, oder was meint ihr?“, fragte die Ama in die Runde.

„Klar, wir kommen“, kam es von Naruto und Hinata.

„Und was ist mit euch?“, stellte Hinata die Frage an Sakura und Sasuke.

Beide schwiegen …

„Los, gib dir 'nen Ruck, Teme. Dort gibt's heiße Mädels“, grinste Naruto seinen besten Freund an und stieß ihn frech gegen die Seite.

Sasuke machte die Augen auf, die er die ganze Zeit geschlossen gehalten hatte.

Dann grinste er.

„Unter diesen Bedingungen … klar Dobe.“

Alle Augenpaare huschten zu Sakura, blickten sie neugierig an.

„Was? Vergesst es“, kam es nur von dieser genervt.

"Saku, da gibt es heiße Typen, die nur auf dich warten", trällerte Ino munter.

Sakura schien zu überlegen. Naja …

Jungs …

Prompt entschied sie sich um.

„Bin dabei.“
 

Wenn es eine Möglichkeit gab Sasuke eifersüchtig zu machen … dann her damit. Sakura stand auf. Obwohl … hier gibt's auch eine große Auswahl. Sie ging auf einen Jungen zu.

Dies bemerkten die Freunde selbstverständlich.

„Oh nein, will Saku Sasuke schon wieder eifersüchtig machen?“, flüsterte Hinata ihren Freund zu. „Anscheinend schon. Sieh doch.“ Naruto zeigte mit dem Finger auf Sakura, wie diese einen Typen gegen eine Wand drückte und anfing ihn langsam zu küssen. Sie wollte Sasuke auf die Spitze treiben. Er sollte schön sehen, wie sie ohne ihn klar kam. Gestern beim Abendessen hatte er sich unmöglich benommen. Sein Benehmen war unterstes Niveau gewesen. Sakura wollte sich endlich mal wieder amüsieren und Spaß haben. Sie war ein freier Mensch. Doch Sasuke eifersüchtig zu machen, machte ihr ebenso Spaß, wie mit Ino, Hinata und TenTen shoppen zugehen.

Den gewollten Effekt bekam sie auch, denn der Uchiha ballte seine Hände zu Fäusten. Als er auch noch sah, dass der Typ sie am Gesäß packte, gingen bei ihm die Alarmglocken los. Mit immer noch geballten Fäusten ging er auf Sakura und den Jungen zu. Sein Gesicht wirkte wütend und völlig verspannt.

„Oha, ich glaub Sasuke macht Ernst …“

Die Konfrontation


 

Kapitel 4

Die Konfrontation
 


 

„Oha, ich glaub Sasuke macht Ernst …“ , kam es von Shikamaru, der gerade eben noch geschlafen hatte.

„Sscht! Ich will wissen, was da abgeht.“ Ino hielt ihrem Freund die Hand vor den Mund.

„Sollten wir nicht etwas unternehmen? Der Typ tut mir jetzt schon Leid“, sagte Hinata und schaute verunsichert in die Runde.

„Der wird's schon überleben“, erwiderte ihr Cousin. Anscheinend fand er diese Aktion sehr amüsant. Zumal er Sasuke nicht öfters unbeherrscht gesehen hatte.

Da war es kein wunder, dass er das ganze lustig fand.

Sasuke ging mit schnellen Schritten auf Sakura und den Jungen neben ihr zu. Der Uchiha war auf 180. Keiner durfte Seine Ex nur im geringsten anrühren. Sie waren erst frisch getrennt und nun sollte sie sich schon von einem Typen befummeln lassen? Nein!

Was bildet sich dieser Typ ein, meine Sakura an zu - Moment mal. Hatte er gerade seine Sakura gedacht?

Seine Sakura?! Im blieb keine Zeit mehr sich darüber aufzuregen. Er müsste erst einmal diesen Kerl dort drüben eine Lektion erteilen. Trotzdem machte es denUchiha etwas stutzig, dass er seine Sakura gedacht hatte.
 

Sasuke packte den Jungen grob an der Schulter und schubste ihn von der Rosahaarigen weg. Dann packte er ihm am Kragen seines Pullovers und zog ihn so hoch, sodass Sasuke den Atem des beängstigten Jungen spüren konnte.

„Wehe du fasst sie noch einmal an, denn dann kannst du die Radieschen von unten sehen“, drohte der Uchiha. Sasuke merkte, wie der Braunhaarige zitterte. Kein Wunder. Wer hatte nicht Angst von Sasuke Uchiha? Schließlich konnte der Schwarzhaarige ordentlich zu schlagen, wenn es ihm danach war. Dies hatten schon einige auf der Schule erlebt.

Sasuke ließ von dem Jungen ab. Das reichte, er hatte genug Angst bekommen. Der Braunhaarige lief schnell weg. Ihm wurde wohl die Sache zu unangenehm.

Tze. Du kleiner Feigling. Wie konnte sich Sakura auf so ein Niveau herablassen?, dachte Sasuke abschätzig.

Er drehte sich zu Sakura, die ihn wütend an funkelte.

Sag mal, geht’s noch?! Was sollte das?!“ , brüllte sie ihm mitten ins Gesicht.

Ja, genau. Was sollte das? Was war los mit ihm? Er hatte doch Schluss gemacht, warum rege es ihn auf, dass seine Ex einen anderen Jungen küsste? Wahrscheinlich war seine Eifersucht größer als sein Stolz …

Sasuke wurde aus einem unerklärlichen Grund sauer auf Sakura.
 

Was das sollte?! Was lässt du dich auch von jeden Typen anpacken?!“
 

„Uhh, jetzt wird's interessant", kam es von TenTen. Die Freunde saßen immer noch unter dem Kirschblütenbaum und beobachteten alles von sicherer Ferne.
 

Das kann dir doch egal sein! Du Idiot hast doch Schluss gemacht, oder nicht?! Wer lässt sich denn von jeden Mädchen anfassen? Hmh, Sasuke?! “, brüllte Sakura über den Schulhof, sodass jeder aufhorchte und zu den beiden schaute.

Die Coolen hörten für einen Moment auf einen Schüler in die Mülltonne zu stopfen. Die Emos schauten mit einer ganz langsamen Kopfbewegung zu den beiden herüber. Die Ruhigen öffneten ihre Augen einen Spalt breit. Ja, sogar die Streber hörten für einen Moment auf Schach zu spielen und hielten in ihrem Zug inne.

„Ich kann schon voraussehen, was auf der nächsten Schlagzeile der Schülerzeitung steht: Sasuke Uchiha eifersüchtig? oder so was ähnliches“, sagte Ino, die aufmerksam den Streit zwischen ihren Freunden beobachtete.
 

„Jetzt brüll' hier nicht so rum. Es muss nicht jeder unsere Probleme mitkriegen“, sagte Sasuke ruhig und schaute seine Ex ausdruckslos an.
 

„Tze. Sollen die doch wissen, was zwischen uns abgeht, kann mir doch egal", setzte Sakura zu einer Provokation an und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Du willst mich also provozieren, du Miststück.“ Er wollte es eigentlich unterdrücken sie zu beleidigen, doch ließ sie ihm keine andere Wahl.

„Ich glaube, ich habe mich verhört.“

„Bist jetzt schon taub geworden? Ich habe dich Miststück genannt, na und? Der passendere Ausdruck wäre eigentlich Schlampe, so wie du dich an jeden X-Beliebigen Typen ran schmeißt“,

sagte der Uchiha mit bissigem Unterton.

„Uhh“, kam es von den Schaulustigen, die sich um die beiden versammelt hatten.

„Uhh, ich glaube Teme hat ein kleines bisschen übertrieben“, sagte Naruto, der immer noch mit den anderen unter dem Baum hockte.
 

Sakura brodelte.
 

Brodelte vor Wut.
 

Sie wurde rot.
 

Rot vor Wut!
 

Sie glaubte sich verhört zu haben.
 

Schlampe? Ich glaube du tickst nicht mehr richtig!“!, schrie Sakura den Uchiha voller Zorn an. „ Du Arsch “, fügte sie lauthals hinzu. Sasuke kam einen Schritt auf sie zu.

„Wie hast du mich eben genannt?“, sagte Sasuke mit bedrohlich ruhiger Stimme.

„Ich glaube, wir sollten dazwischen“, kam es von Ino, die aufstand und Naruto mit sich zog.

Noch bevor Sakura Sasukes Frage mit irgendeiner Beleidigung oder Sonstigem beantworten konnte, waren schon die beiden Blondschöpfe bei ihnen angekommen.
 

„Ähh … Teme lass gut sein, ist sowieso nur Kinderkram.“ Naruto zog Sasuke von der Rosahaarigen weg.

„Öhh … Saku, komm schon … lass dich nicht von ihm stören, der nervt doch nur.“ Ino schleifte Sakura ins Schulgebäude.
 

„Boah ey Dobe, was sollte das? Ich war noch nicht fertig mit dieser Idiotin“, kam es von dem Uchiha genervt.

„Es musste sein. Ich kenne doch diesen Blick, den du Saku zu geworfen hast, den: Hättest-du–lieber–nicht–sagen–sollen–denn–jetzt–gibt–es–Schläge-Blick“, erwiderte der Chaot, der sich auf eine Bank neben einer Mülltonne niederließ. Sasuke tat es ihm gleich.

Plötzlich fiel Naruto ein, wie er seinen Kindheitsfreund in gute Laune versetzen konnte.

„Teme, Mann! Vergiss einfach das gerade eben Geschehene mit Saku, wir gehen heute schwimmen. Dort kannst du dich etwas ablenken. Falls du weißt, was ich meine“, grinste der Uzumaki.

Sasukes Gesichtszüge wandelten sich ebenfalls zu einem Grinsen.
 

~*~
 

„Mensch Saku! Jetzt bleib doch mal stehen!“, schrie Ino ihrer Freundin zu.

Sakura stoppte.

„Was!?“, fragte sie genervt und drehte sich zu der Blondine. Inos Atem ging unregelmäßig, da sie ihrer Freundin hinterher gerannt war.

„Erstens: Seid wann … bist du … so schnell? Und zweitens: Was soll … schon sein ...?“, hechelte die Yamanaka.

„Warum provozierst ihn auch noch, obwohl dir bewusst ist, dass er auf 180 ist?“, fuhr sie mit einer gleichmäßigen Atmung fort. Anscheinend hatte sie sich wieder beruhigt.

„Was ist das hier?! Ein Verhör?!“, sagte die Rosahaarige mit ironischer Stimme. „Du fragst auch noch!? Der ließ mir überhaupt keine Wahl! Der -", fuhr sie mit Vorurteilen gegenüber Sasuke fort.

Weiter hörte Ino gar nicht mehr zu. Ihr musste ganz schnell ein Thema wechsel in den Sinn kommen. Dadurch konnte sie ihre wütende Freundin milder stimmen. Da kam ihr eine Idee.

„Dieser -“

„Hast du schon dieses neue blaue Top im Einkaufscenter gesehen? Voll sweet“, unterbrach sie die Rosahaarige. Sakura schien zunächst über diese Frage verwirrt zu sein, doch antwortete sie Ino.

„Nein warum? Ist es so süß?“
 

Jedes Mädchen ist doch gleich, wenn es um Klamotten geht. Selbst die harten, dachte die

Yamanaka und fing an, ein Gespräch über Kleidung mit Sakura zu führen.

Nach einer Zeit verabschiedete sich die Haruno von ihrer Freundin. Sie musste noch eine Kleinigkeit von Direktorin Tsunade abholen. Tsunade war eins die beste Freundin von Sakuras Mutter gewesen. Sie war eine starke, selbstbewusste und ehrliche Frau mit viel Potenzial gewesen.

Tsunade kannte Sakura und ihren Bruder. Sie hatte die beiden für eine Zeit zu sich aufgenommen, nach dem tragischen Unfall.

Sakura verschwand an der nächsten Ecke.
 

Oh Mann, dauert diese Mittagspause lange, dachte die Yamanaka völlig erledigt und ging in die entgegengesetzte Richtung. Ino begab sich wieder zu dem Baum, wo die Freunde schon auf sie warteten.

„Wo ist Sasuke?“, fragte Neji und lehnte sich dabei mit den Rücken gegen den warmen Stamm.

„Kein Plan. Nachdem ich mit ihm geredet habe, ist er einfach ab gezischt", beantwortete Naruto die eben gestellte Frage. Alle Freunde, außer die beiden Zerstrittenen, saßen noch immer auf der Wiese.

„Und wo ist Saku?“, murmelte die junge Hyuga.

„Sie meinte, sie müsse zu Tsunade", kam es von Ino, die sich durch ihre seidigen blonden Haare strich. „Leute, wir hatten ja gesagt, dass wir uns nicht einmischen werden …“, fing TenTen an.

Ein Nicken bekam sie als Bestätigung. „... aber diese Streitigkeiten nerven doch.“ Die Freunde überlegten für einen kurzen Augenblick.

„Ja. Ich muss zugeben, dass es nervt", stimmte Shikamaru ihr zu, der bis jetzt nichts dazu beigetragen hatte.

Auf einmal wandelten sich Naruto Gesichtszüge. Sie wurden zu einem Grinsen.

„Wie wär's mit einer … na ja … Krisensitzung?“

„Krisensitzung?“, wiederholten alle mit verwirrten Gesichtsausdruck.

„Tja … also wir holen Itachi und Tai auch dazu. Dann treffen wir uns bei Ino, oder so. Danach weihen wir die beiden in Operation Amor ein“, schilderte der Uzumaki.

„Operation Amor?“, fragten mal wieder alle schön brav im Chor.
 

„Und was passiert da so schönes? Also, ich mein bei dieser Operation“, fragte Neji.

„Ihr werdet es schon noch früh genug erfahren ...“, sagte der Chaot mit einem mysteriösen Ton und rieb sich dabei die Hände, genau wie ein verrückter Professor.

Ein Tag im Schwimmbad


 

Kapitel 5

Ein Tag im Schwimmbad
 


 

Die Sonne schien hell über die Großstadt, die Luft war ziemlich klar. Das Wetter brachte Freude und Glücksgefühle. Wie vereinbart trafen sich die Freunde vor dem Schwimmbad. Alle waren anwesend, außer einer gewissen, rosahaarigen Person. „Wo bleibt denn Saku? Ich will endlich Schwimmen!“, qengelte Ino und spielte mit ihrem gelb lackierten, gepflegten Fingernägeln. „Schalt mal ein Gang runter, Süße. Sie wird schon gleich auftauchen“, versuchte Shikamaru sie zu beruhigen.

„Dass du auch jedes mal so austickst … Ino“, murmelte TenTen, aber dennoch so laut, dass es die anderen mitbekamen.

„Hey! Was soll, dass denn jetzt heißen?!“, konfrontierte sie die braunhaarige Schönheit an.

„Jetzt fangt ja keinen Zickenkrieg an“, mischte sich Neji in das Gespräch ein.

„Halt du bloß die Klappe!“, kam es im Chor von den zwei Mädchen.

„Schon gut, schon gut. Regt euch ab.“ Der Hyuga hob die Hände und machte ein paar Schritte nach hinten.“Ey Teme, weshalb so stumm?“, fragte Naruto seinen Kindheitsfreund, mit einem Grinsen im Gesicht. Sasuke hatte noch nichts beigetragen, oder gar etwas von sich gegeben.

„Naruto du Trottel! Sasuke ist immer stumm, das müsstest du eigentlich als sein bester Freund wissen“, sagte Shikamaru und schaute den Blonden genervt an.

„Als ich Sasuke zum ersten mal getroffen hatte, dachte ich, dass er nicht reden könnte ...“, murmelte Hinata den Uzumaki zu. Naruto lachte lauthals los. Die Kumpanen schauten ihn verwirrt an.

„Was geht denn bei dir ab?“, fragte auch sogleich Ino.

„Hinata … dachte … Sasuke ...wäre stumm ...“, lachte der Uzumaki und hielt sich schon vor Schmerz den Bauch. Die anderen lachten nicht …

„Und was ist jetzt so witzig?“, kam es von Shikamaru, der zu dem kichernden Naruto schaute.

Beschämt blickte die junge Hyuga zu Boden. Sie hätte jetzt nicht erwartet, dass Naruto es laut aussprechen würde.

„S – schuldige, Sasuke“, stotterte die Schwarzhaarige schamvoll. Ihr war diese Situation wirklich peinlich. „Hn“, kam es nur von dem Uchiha. Ihm war es sichtlich egal, was andere von ihm hielten. Doch wütend konnte er nicht auf Hinata sein. Wozu auch? Sie betraf keine Schuld. Dazu war sie auch noch viel zu lieb. Außerdem war sie die Freundin seines besten Freundes.

Plötzlich hörten die Kumpanen Motorengeräusche. Ein schwarz - silbernes Motorrad blieb vor den Freunden stehen. Ein roter Helm wurde abgezogen. Und siehe da, es war Sakura.

„Na endlich!“, stöhnte die Yamanaka genervt auf.

„Warum so spät?“, fragte TenTen, die Ino ignorierte.

„Ähh … i - ich musste T - tai noch beim Spülen h - helfen“, kam es unsicher von der Haruno. Sasuke horchte bei Sakuras verklemmter Stimme auf. Er wusste sofort, dass etwas nicht stimmte. Seine Instinkte sagten es ihm. Und diese hatten nie gelogen.

„Saku, stimmt etwas nicht?“, fragte auch sogleich schon Ino, da sie ebenfalls wusste, dass sich ihre beste Freundin merkwürdig benahm.

„W - was sollte denn schon nicht s - stimmen, alles b - bestens“, versuchte Sakura ihren Freunden klar zumachen, dass nichts wäre. So richtig glauben taten sie es nicht …

„Ist ja jetzt auch egal! Los, ich will Schwimmen!“, brüllte Naruto, der von allem mal wieder nichts kapierte. Er rannte zum Eingang des Schwimmbades. Die Freunde stöhnten genervt auf. Sakura parkte noch ihr Motorrad in einen der vielen Parkplätze. Sie schritt danach zu ihren Freunden.

„Ich frag sie gleich, was los ist“, murmelte Ino unauffällig ihren Freunden zu, ohne dass es Sakura mitbekam. Diese nickten.
 

~*~
 

Das Dach des Schwimmbades war offen, sodass die leuchtende Sonne sich im Wasser wieder spiegelte. Es war ein warmer Tag. Der Himmel war wolkenfrei.

Hinata saß neben Naruto am Beckenrand. Beide ließen die Beine ins Wasser baumeln.

TenTen und Neji schwammen ein paar Runden im Wasser. Obwohl schwimmen konnte man dies nicht nennen, was die beiden da machten. Sie tauschten sich Zärtlichkeiten aus.

Ino lag mit Shikamaru auf einer Bank. Zusammen betrachteten sie den Wolken freien Himmel. Jeder schien glücklich zu sein, außer zwei Personen.

Sakura saß auf einem Stuhl und schaute genervt Sasuke an, der weiter entfernt mit einem Mädchen flirtete. Idiot!, schoss es der Haruno durch den Kopf. Als ob er sie eifersüchtig machen könnte! Das war doch abartig sich vor der frisch getrennten Freundin mit einem anderen Mädchen zu vergnügen. Okay, Sakura musste doch zugeben, dass etwas Eifersucht in der Luft lag. Aber nur etwas …

Wer's glaubt, wird selig. Sie war eifersüchtig, aber hallo! Sakura schüttelte den Kopf. Sollte er doch mit dem Mädchen in seinen Armen glücklich werden. Plötzlich setzte sich eine blonde Person neben sie. Und wer war dieses blonde Etwas? Ino natürlich!

„Was?“, fragte Sakura genervt, als sie Inos erwartungsvolles Gesicht sah.

„Also … du hattest dich total merkwürdig benommen … beim Eingang. Was ist los? Ich kann irgendwie nicht glauben, dass Tai dich einfach so aufhält“, sprach die Yamanaka. Sakura fühlte sich ertappt wie ein Täter, der in eine Ecke gedrängt wurde. Und dies war die Stelle im Film, wo der unheimlich intelligente Detektiv kam und den mörderischen Fall schlussfolgerte, und somit löste.

„Raus mit der Sprache, Saku!“, forderte Ino.

„Bin ich wirklich so leicht zu durchschauen?“, fragte sich die Rosahaarige.

„Äh … nur wenn man dich richtig kennt. So wie ich zum Beispiel. Also sag schon.“

Sakura seufzte laut.

„Versprech mir, dass du es niemanden erzählst, verstanden?“

„Hab ich jemals ein Versprechen gebrochen? Nee, irgendwie nicht.“

Ja, dies entsprach der Wahrheit. Obwohl Ino wie ein Wasserfall plapperte, hatte sie noch nie ein Versprechen gebrochen, oder Geheimnisse weiter erzählt. Dafür war Sakura ihr sehr, sehr dankbar. Ino konnte sie alles erzählen, egal ob es ihr peinlich, unangenehm, oder sogar demütigend war.

„Okay … erinnerst du dich noch an meinen Ex?“, fing Sakura ruhig an. Im Inneren war die Rosahaarige aufgeregt. Es war so, als ob ihr Herz gleich explodieren würde. Wäre sie alleine gewesen, hätte sie wie ein kleines Kind geweint. Geweint vor Angst. Ja, sie hatte Angst. Sehr große Angst. Und diese Angst galt ihrem Ex-Freund Roy Yamato. Wenn sie nur seinen Namen hörte, bildete sich Schweiß auf ihrer Stirn.

„Klar! Ich kann mich sogar ziemlich gut an diesen voll Spast erinnern. Wegen diesem Arsch …“ Am liebsten würde sie jetzt tausende Beleidigungen von sich geben. Die Welt der Beleidigungen ausbreiten. „... dieses männliche Etwas ...“

„Ist ja gut, Ino“, unterbrach Sakura ihre Freundin.

„Dieser Idiot hat dich zerstört!“, brüllte Ino.

Sasuke schaute auf.

Wer soll wen zerstört haben?, dachte der Uchiha ahnungslos, hatte aber einen ernsten Blick aufgesetzt.

„Sscht! Bist du bescheuert? Was schreist du hier so rum! Sonst kriegen die anderen was mit.“ Sakura wollte auf keinen Fall, dass die anderen von der Sache Wind bekamen. Die Erinnerungen von ihrem Ex sollten in der Vergangenheit bleiben. Ino schien sich mittlerweile beruhigt zu haben.

„Ich hab ihn gesehen“, begann Sakura nach unendlicher Zeit.

"Wie jetzt? Hier? In Tokio? Das kann nicht sein. Der lebt doch in Osaka, oder nicht?“, kam es fassungslos von der Blonden.

„Das habe ich ja auch noch bis vor kurzem gedacht. Aus diesem Grund bin ich ihm ja auch gefolgt.“

Ein lautes Stuhlkippen ertönte.

Mit geweiteten Augen schaute Ino ihre beste Freundin an.

Du hast was ge -“ „Ino. Halt den Rand und setzt dich verdammt nochmal hin. Die Leute starren uns schon an!“, befahl die Haruno leise. Ino führte den Befehl aus und setzte sich wieder auf den Stuhl. Sie war geschockt. Wie konnte Sakura ihm einfach gefolgt sein?

„Du hast was getan?“, fragte sie nun erneut, nur dieses mal mit einer viel leiseren Stimme.

„Du hast schon richtig gehört. Ich bin ihm also gefolgt. Deswegen bin ich ja auch zu spät gekommen … aber ich wollte unbedingt wissen, was er hier sucht“, schilderte Sakura.

Die Yamanaka schaute in die Augen ihrer Freundin.

„Mensch Saku, was wäre, wenn er dich gesehen hätte? So schnell wirst du ihn dann nicht los, das kannst du mir glauben.“

Die Rosahaarige seufzte laut. Ino merkte schnell, dass Sakuras Stimmung nun völlig auf dem Nullpunkt gesunken war. Sie versuchte ihre Freundin irgendwie abzulenken.

„Hey Saku, schau mal dort drüben. Da ist so ein super, heißer Typ. Bestimmt würde es Sasuke nicht gefallen, wenn du ein bisschen rumflirtest“, trällerte die Blauäugige.

Sakuras Miene erhellte sich. Sie grinste nun hinterhältig. Inos Vorschlag klang verlockend. Sie meinte, warum sollte sie sich nicht mit einem anderen Jungen vergnügen? Sasuke amüsierte sich doch auch, obwohl sie erst neu getrennt waren. Sakura stand auf und lief zu dem Jungen, der sie auch schon in Visier genommen hatte.

Als die Haruno bei ihm ankam, flirtete sie erstmals. Sasuke bekam dies selbstverständlich sofort mit.

Er schaute eine Weile auf das Mädchen, mit welcher er sich eben unterhalten hatte. Danach presste er seine Lippen auf ihre. Sakura tat es ihm gleich. Halt nur mit dem Jungen.

Dabei sahen sich die Getrennten wütend an. Die verärgerten Blicke der Getrennten zeigten nichts als Hass und Eifersucht. Sasukes Hand strich über das Gesäß des Mädchens, die nun völlig benebelt war und in ihrer eigenen Traumwelt schwebte.

Sakura formte ihre Augen zu Schlitzen und flüsterte dem Geküssten etwas zu.

Der Junge wirkte ganz angetan von ihrer Forderung und setzte es auch gleich in die Tat um.

Er umfasste ihre Beine, zog sie auf seine Hüfte, mit Bedacht den Kuss nicht zu unterbrechen.

Der Uchiha wirkte angespannt. Dies merkte auch das junge Mädchen in seinen Armen, die aus ihrer kleinen Welt erwachte. Anscheinend ließ der Schwarzhaarige seine Wut an ihrem Hintern aus.

TenTen seufzte genervt auf.

„Wie lange wird das so weiter gehen? Ist ja total nervig!“ Die Freunde hatten mal wieder alles beobachtet.

„Ich glaube, wenn wir Operation Amor starten … dann nicht mehr lange, das kann ich euch sagen“, kam es grinsend von Naruto.

Shikamaru fiel plötzlich etwas ein.

„Ach ja Ino. Was ist jetzt eigentlich mit Sakura? Du hast dich doch mit ihr unterhalten“, gähnte der Nara.

„Och nichts. Sie wurde von Tai aufgehalten, ganz einfach. Sie ist mit dem falschen Fuß aufgestanden“, kam es etwas unsicher von der Yamanaka. Sie durfte ihr Versprechen einfach nicht brechen!

Damit ihre Nervosität nicht auffiel, sprang sie lachend auf ihren Freund, was gerade nicht so glaubwürdig wirkte. Doch die Freunde wollten sich nun auch nicht zu sehr in das Thema hineinsteigern. Vielleicht war das eine Angelegenheit was ihnen außer Ino nichts angehen sollte.

Die Freunde unterhielten sich über den morgigen Tag. Schließlich hatten sie morgen viel vor. Tai und Itachi mussten überredet werden bei der Operation mitzumachen.
 

~*~
 

Ein weiterer Tag nahm sein Ende. Die Freunde verabschiedeten sich gegenseitig und gingen ihren Weg nach Hause.

Von Planungen und Mahnungen


 

Kapitel 6

Von Planungen und Mahnungen
 


 

„Also, Sakura ist schon bei der Arbeit und Sasuke fährt in der Stadt herum. Itachi und Tai müssten auch jeden Augenblick hier sein“, verkündete Ino und setzte sich zu ihren Freunden auf den Stuhl.

Von diesen kam nur ein gelangweiltes „Aha.“

Eigentlich hatten alle keine besondere Lust auf diese Krisensitzung. Aber hey: Sasuke und Sakura waren ihre Freunde. Und Freunden half man selbstverständlich. Das war eine Tatsache. Ein weiterer Grund war, dass ihnen diese Eifersuchtsszenen ziemlich auf den Nerv gingen.

Ein Klingeln ertönte.

„Das müssen sie sein“, sagte die Yamanaka, stand auf und öffnete die Eingangstür, damit die Geschäftsmänner eintreten konnten.

Danach ließen sich alle um den Tisch nieder. Itachi und Tai musterten die Einrichtung.

„Du wohnst aber schön, muss ich zugeben“, kam es von dem Haruno.

„Ähh, danke. Aber es geht hier nicht um die Einrichtung, nein, sondern um Sakura und Sasuke.“

„Sasuke und Sakura. So klingt es hundert mal besser“, meinte Naruto, aber bekam wegen diesem Kommentar eine Kopfnuss von TenTen.

„Das ist doch scheiß egal! Also, ich schlage vor, dass wir Operation Amor so starten ...“

Die Braunhaarige erklärte die Operation ziemlich genau, damit es auch der Letzte verstand. Es war ein ellenlanger Vortrag, alles wurde bis aufs Detail beschrieben.

„... und so kommen sie wieder zusammen“, beendete TenTen ihre lange Rede.

Alle waren sichtlich beeindruckt, sogar Neji.

„Okay, so machen wir es. Aber zuerst brauchen wir alle Walky-Talkys und einen, ich weiß, dass es jetzt ziemlich kindisch klingt – Codenamen. Und da Itachi und Tai nicht mehr in die Schule gehen, sollten wir uns das zu nutze machen. Am besten bei einem Geschäftsessen oder so was ähnliches. Haben das alle gecheckt?“, fragte Shikamaru in die große Runde. Alle nickten als Antwort. Jeder hatte den Plan verstanden, sogar der letzte Idiot. Mit anderen Worten: Naruto.

„Könnte ich die Codenamen allen verteilen?“, murmelte Hinata leise.

„Klar, warum nicht? Hat jemand was dagegen, wenn sich mein Cousinchen die Namen ausdenkt?“, fragte Neji. Kopfschütteln von den anderen.

„Okay, schreib sie hier auf“, meinte der Hyuga und gab seiner Verwandten Stift und Papier.

Während nun Hinata die Namen aufschrieb, kramte Ino in einen der Schränke herum. Sie suchte nach Walky-Talkys.

„Ahh! Da! Gefunden!“ Die Blondine holte sie hervor und verteilte sie. Für jeden eins.

„Ich bin fertig“, sagte die junge Hyuga und gab jedem ein Kärtchen mit dem dazu passendem Codenamen.

Sofort entstand Unruhe.

Was?! Nudelsuppenheini! “, fragte Naruto verwirrt.

Hinata kicherte leise.

„Sei lieber froh, dass du nicht gähnende Ananas heißt!“, sagte Shikamaru fassungslos und schaute immer noch auf das Stück Papier, welches er in den Händen hielt.

„Pah! Wenigstens heißt ihr nicht Langhaar !“ Neji schenkte seiner Cousine einen tödlichen Blick, worauf Hinata nur erneut kichern musste.
 

„Also, meiner gefällt mir. Shopping Queen !“, schrie Ino erfreut.

„Meiner ist auch cool. Der Typ mit der Krawatte . Passt doch, oder nicht?“, meinte Itachi. Oh ja. Der Name passte eindeutig. Schließlich trug der Uchiha immer eine Krawatte. Selbst wenn er im Sommer ein T-Shirt anhatte.

„Ja, der passt. Aber warum zur Hölle heiße ich Smith ?!“, wunderte sich Tai.

„Äh, also das, hehe. Du erinnerst mich an einen Smith, deshalb.“ Schüchtern schaute die Hyuga zu Tai.

„Meinst du Will Smith? Wenn ja, dann ist er in Ordnung“, sagte der Haruno mit einem Grinsen im Gesicht.

„Äh, ja, klar“, brachte Hinata nur hervor. Sie war froh, dass die zwei Ältesten am Tisch mit ihren Namen zufrieden waren.

„Sag mal, Teni. Wie heißt du denn eigentlich?“, fragte Ino mit hochgezogenen Brauen. Die Angesprochene zögerte. Dann gab sie doch eine Antwort.

„Panda“, brummte sie. Die anderen verkniffen sich das Lachen. Panda? Eigentlich klang dieser Name süß. Der passte im wahrsten Sinne des Wortes zu ihr. Zumal ihre zwei kleinen Dutts wie Panda Ohren wirkten.

„Aber wie heißt du eigentlich, Hina?“, fragte nun die Ama grinsend.

„Ähh, keine Ahnung. Mir ist keiner eingefallen.“ Alle Freunde grinsten sie an. Wie sagte man so schön? Rache ist Blutwurst. Die Kumpanen überlegten nichts lange.

„Dann heißt du Mauerblümchen“, kam es von TenTen.

„Was?! Warum?“ Empört verschränkte Hinata die Arme vor der Brust. Damit war die Hyuga überhaupt nicht einverstanden. Mauerblümchen? Warum das denn?

„Darum“, sagten alle synchron. Für sie war die Sache gegessen.

„Also, nachdem wir das auch geklärt hätten, lese ich nun die Namen noch einmal vor. Also:

Naruto du heißt Nudelsuppenheini , Shikamaru du Gähnende Ananas -“ Ino musste beim nächsten Namen grinsen.

„Neji du Langhaar -“ Sie lachte auf. „Ha ha, sehr witzig“, kam es nur von diesem ironisch.

Die Blondine fuhr fort.

„Itachi du Der Typ mit der Krawatte , Tai heißt Smith , Hinata Mauerblümchen und als letztes ich, die Shopping Queen !“, las Ino erfreut vor.

„Sind alle mit ihren Codenamen einverstanden?“, fuhr die Yamanaka mit einer Frage fort. Von allen kam nur ein gebrummtes „Ja.“ Das ließ Ino als Antwort gelten.
 

Montag würde endlich Operation 'Amor' starten!
 

~*~
 

Sakura wusch gerade den Tresen durch. Sie arbeitete. Aber nicht in einem normalen Restaurant als Kellnerin. Nein, sie arbeitete in einem Rollschuhimbiss als Kellnerin. Die Kellner rollten zu ihren Gästen, um ihre Bestellung aufzunehmen, oder es zu servieren. Obwohl, Essen konnte man dies nicht mehr nennen, was hier auf die Teller kam. Der passendere Ausdruck wäre Fraß.

„Sakura! Dort drüben sind zwei weitere Gäste! Sie wollen bestellen, also hopp, hopp!“, schrie ihre Chefin ihr zu.

Sakura war gerade damit beschäftigt, die Rechnung für die nächste Ladung Fraß abzurechnen. Ohne den Blick von der Rechnung abzuwenden, rollte sie auf die beiden Gäste zu und sprach gelangweilt ihren Standardspruch:

„Willkommen bei Misakis Kost. Was wollen Sie bestellen?“

„Sakura, ein wenig freundlicher!“, brüllte mal wieder ihre Chefin.

Sakura seufzte. Sie schaute immer noch nicht auf.

„Willkommen bei Misakis Kost. Was wollen Sie bestellen?“, fragte sie nun mit gestellter Stimme.

„Weiß nicht, was gibt es den in so einer Bruchbude?“

Diese Stimme. Sie kam ihr ziemlich bekannt vor.

Die Haruno sah von ihrer Rechnung auf und erblickte, wen auch sonst, Sasuke. Und dann auch noch mit Ami. Arm in Arm. Auf der gepolsterten Bank.

Ami. Dieses Mädchen war und ist eigentlich immer noch das größte Miststück an der gesamten Schule. Aber natürlich erst nach Karin.

Sakura musste sich zusammenreißen. Wenn sie jetzt einen Aufruhr machen würde, kostete es nur ihren Job. Und das war es ihr nicht Wert. Sie musste diesen Job behalten. Komme was wolle.

Sie zwang sich zu einem Lächeln, was ihr aber deutlich missfiel.

„In dieser sogenannten Bruchbude gibt es sicherlich etwas, was Ihnen gefallen würde“, sagte sie freundlich, okay, versuchte sie es so freundlich wie möglich klingen zu lassen.

Sasuke merkte dies natürlich. Er wollte sich es zu nutze machen. Dass sie ihren Job verlieren würde, kümmerte ihn herzlich wenig. Hauptsache sie war irgendwie genervt.

Der Uchiha hauchte seiner Begleiterin einen Kuss auf die Lippen.

„Such du dir etwas aus“, flüsterte Sasuke leise und verführerisch, aber dennoch so laut, dass es seine Ex noch mitbekam.

Diese verdrehte nur genervt die Augen. Das war mal wieder so typisch Sasuke! Versuchte er wieder sie eifersüchtig zu machen. Obwohl sie nicht gerade besser als er war, regte sie es trotzdem auf, ihn mit einer anderen zusehen.

Sakura räusperte sich.

„Wenn die zwei Herrschaften aufhören würden zu flirten, damit ich endlich die Bestellung entgegen nehmen könnte“, kam es von der Grünäugigen genervt. Der Uchiha unterbrach den Kuss, welchen er vor wenigen Sekunden angefangen hatte, und schaute Sakura emotionslos an.

„Und Sie könnten warten bis wir uns entschieden haben. Verstanden?“

Und Sie könnten warten bis wir uns entschieden haben. Verstanden?, äffte die Haruno Sasuke in Gedanken nach.

Dieses Siezen ging ihr auch schon langsam ziemlich auf den Nerv.

„Wie wäre es damit: Sie rufen mich, wenn Sie sich endlich entschieden haben“, schlug die Rosahaarige vor. Dass Sakuras Laune nicht die beste war, hörte man deutlich heraus.

„Sag mal Sasuke, wie konntest du nur mit so ein billiges Etwas zusammen sein?“, kam es eingebildet und mit hochnäsiger Stimme von Ami. Sakura dachte sich verhört zu haben. Billiges Etwas!?
 

Muss die gerade sagen. Blöde Kuh, schoss es der Haruno durch den Kopf. Sie wurde leicht rot vor Wut.

Ihr Job war ihr in diesem Moment egal. Erst einmal musste sie sich dieses Mädchen vorknöpfen.

Habe ich das gerade richtig gehört ?!“, schrie sie durch das gesamte Lokal. Einige Leute schauten zu den drei Schülern. Sofort eilte die Chefin zu ihr.

„Gibt es Probleme?“, fragte auch diese direkt.

„Ja, die gibt es. Ihre ach so tolle Kellnerin hat keine Geduld ein paar Minuten zu warten, bis wir uns entschieden haben“, kam es trocken von Sasuke.

Misaki, die Chefin, gab ihrer Kellnerin einen mahnenden Blick, während diese beleidigt die Arme vor der Brust verschränkte.

„Ich muss mich wirklich für sie entschuldigen. Sie arbeitet zwar schon seit einem Jahr hier, aber … ähh, tut mir wirklich leid“, sagte Misaki unsicher.

Sasuke überlegte. Sollte er diese Entschuldigung annehmen? Dann grinste er.

„Ich will eine Entschuldigung von Ihrer Kellnerin.“

Und schon wieder dachte Sakura, sich zum zweiten Mal an diesem Tag verhört zu haben. Sie schaute total entgeistert ihren Ex an. Dieser grinste bei diesem Blick nur noch breiter.

„Selbstverständlich wird sie sich bei Ihnen entschuldigen.“ Misaki gab Sakura einen Blick der hieß: Entschuldige–dich–gefälligst–oder–du–bist–deinen–Job–los–verstanden?

Die Grünäugige gab sich geschlagen. Sie seufzte auf, um ihre schlechte Laune zu zeigen.

„Es tut mir leid, dass ich eine blöde Kuh und die größte Arschgeige der Welt bedienen musste.“

Sakura !“, kam es von Misaki wütend.

„Okay, sorry ...“ Die Haruno sammelte all ihre Kraft auf.

„Es tut mir leid, dass ich Sie angeschrien habe.“ Die Beleidigungen erwähnte sie dabei kein Stück. Warum sollte sie sich dafür entschuldigen? Es entsprach der Wahrheit.

„Das hoffe ich auch für dich“, meinte Sasuke immer noch grinsend.

„Ich schicke Ihnen sofort eine andere Kellnerin“, sagte Misaki und zog Sakura aus der Sichtweite von Sasuke und Ami.
 

Der Uchiha wandte sich wieder seiner Begleiterin zu, aber dazu kam es nicht, da schon die andere Kellnerin vor ihnen erschien. Ami bestellte sich - wie zu erwarten, einen mickrigen Salat, während Sasuke nur einen Kaffee bekam.

Nach einer Zeit wünschte sich Sasuke, dass er sich ein anderes Mädchen geschnappt hätte. Der Grund dafür war, dass Ami ihn die ganze Zeit mit irgendwelchen unwichtigen Dingen bequatschte. Dem Schwarzhaarigen wurde es zu viel des Guten. Er verschwand mit den Worten „Bin auf Klo.“ Sasuke wollte eigentlich abhauen, doch als er an der Küche vorbei lief, vernahm er Stimmen aus dem Raum. Diese kamen ihm ziemlich bekannt vor.

Er hielt an und sah hinein. Und tatsächlich. Da standen zwei Personen. Einmal die Chefin des Lokals Misaki und seine Ex-Freundin Sakura.
 

„Bitte Misaki, du kannst mir doch keine Mahnung geben. Ich bitte dich. Tai wird mich umbringen. Tu mir das nicht an, ich bitte dich ...“, hörte Sasuke Sakuras verzweifelte Stimme.

„Ich kenne dich und deinen Bruder sehr gut … ich kenne eure Probleme in der Firma. Doch was du dir da vor unseren Gästen geleistet hast ...“ Misaki beendete ihren Satz absichtlich nicht. „... Sakura, es tut mir leid, aber ich muss dich wie jede andere Kellnerin hier behandeln. Ich kann nichts dafür“, vernahm er gleich darauf Misakis Stimme.

Er hörte Sakura seufzen.

„Ja, ich weiß. Du kannst nichts dafür. Sorry.“ Sie ließ ihren pinken Kopf hängen. Die Ladeninhaberin fühlte sich schlecht. Ziemlich schlecht sogar. Deshalb machte sie ihrer Angestellten ein Angebot.

„Ach, komm schon, Schatzi. Du hast gleich Feierabend. Da koch ich dir ein richtig saftiges Steak“, versuchte Misaki ihre junge Angestellte aufzubauen. Dies war ihr deutlich gelungen. Sakuras Miene erhellte sich wieder. Natürlich nahm sie das Angebot an. „Los, du musst aber noch arbeiten.“

„Ist gut“, sagte Sakura und schritt aus der Küche.

Für Sasuke wurde es nun etwas knifflig. Sakura durfte ihn auf gar keinen Fall sehen. Er rannte an Ami vorbei, verließ das Lokal und blieb auf dem Parkplatz stehen.

Er war Schuld. Es war seine Schuld. Ganz allein wegen ihm. Er war Schuld, dass Sakura nun eine Mahnung bekommen hatte.

Sasuke versuchte sich einzureden, dass es ihm vollkommen egal war. Doch so ganz bedeutungslos war es ihm vielleicht doch nicht. Seine Beine bewegten sich Richtung seines Autos. Sasuke düste mit Vollgas davon.

Operation Amor ...


 

Kapitel 7

Operation Amor …
 

Operation Amor.

Die Operation hatte schon gestartet. Die Aufgabe für die Freunde war: Die beiden Zerstrittenen in einen Raum zustecken. Klang ganz einfach. Nur wären es nicht Sakura und Sasuke, die manchmal richtig stur sein konnten. Aber man musste dem Glück der beiden nach helfen ...

„Hier Shopping Queen, das Objekt Sakura nähert dich der Bibliothek“, sprach Ino in ihr Walky-Talky.

„Hier Nuddelsuppenheini, das Objekt Sasuke läuft durch Gang vier des Schulflures“, kam es von dem Chaot Naruto. Er versteckte sich schnell hinter einer Mülltonne, sodass Sasuke ihn nicht zu Gesicht bekam.

„Hier -“ Neji zögerte bei seinen Namen, schaute dann aber genervt auf das kleine Gerät, welches er in seiner Hand hielt. „Langhaar -“ Bevor er zu ende sprechen konnte, vernahm er leises Gekicher, das aus seinem Walky-Talky kam.

„Leute, der Name ist nicht witzig. Hinata, wenn ich dich in die Finger kriege, hat dein letztes Stündlein geschlagen, das kannst du mir glauben“, schnaubte der Hyuga in das Gerät.

„Hihi, dafür musst du mich erst kriegen“, kicherte die Gemeinte leise.

„Hey Leute, könntet ihr euch mal wieder konzentrieren? Wir haben schließlich hier eine Mission. Also, nehmt das nicht auf die leichte Schulter. Und jetzt, spricht euch gefälligst mit diesen bescheuerten Codenamen an, kapiert?“, zischte TenTen in ihr Talky.

Aus der anderen Leitung vernahmen die Freunde ein Gähnen. „Wie anstrengend.“ Wem diese Stimme gehörte, musste man nicht erwähnen.

Die Kumpanen hatten sich im Schulgebäude - bewaffnet mit Walky-Talkys, verteilt. Sie beobachteten die zwei Streithähne, um sie im nächsten Moment in einen Raum zustecken. Aber irgendwie wollte es noch nicht klappen. Doch die Freunde wollten weitermachen, nein, sie mussten weitermachen. Für Sasuke, und natürlich Sakura! Der Wille der Kumpanen war so groß. Sehr groß sogar.

„Hier Gähnende Ananas, ich hab eine geniale Idee, wie wir die beiden einsperren können.“

„Hier Mauerblümchen. Und wie soll das funktionieren?“, fragte Hinata aus der anderen Leitung.

„Mein Gott, ich hab kein Bock mehr auf diese Codenamen. Welcher Idiot hat sich diesen Scheiß überhaupt ausgedacht?!“

„Du!“, schrien alle in das Talky.

„Ach ja, egal. Kommen wir zum Plan. Ino! Du gehst zu Sakura und bringst sie in die Abstellkammer der Schule. Naruto! Du sorgst ebenfalls dafür, kapiert?“, befahl Shikamaru.

Von den Angesprochenen kam nur ein „Verstanden.“ Und somit machten sich die beiden auf den Weg, um Shikamarus Befehl auszuführen.
 

~*~
 

Naruto lief die Flure entlang, um Sasuke zu finden. Und keine Sekunde später fand er ihn auch.

„Hey Teme!“, schrie der Blonde dem Schwarzhaarigen zu, der daraufhin seine Augen verdrehte.

Der Uchiha stand gerade an seinen Spind und wollte seine Bücher hervorholen, um sich für die nächste Stunde vorzubereiten.
 

„Was?!“, fragte der Angesprochen genervt, ohne seinen Blick vom Spind abzuwenden. Der Uzumaki hörte deutlich den genervten Unterton heraus. Jedoch ließ er sich nicht sein Grinsen aus dem Gesicht schlagen.

„Ich habe eine kleine Überraschung für dich, little Teme ...“

Sasuke schloss seinen Spind ab und widmete sich seinen Freund zu. „Erstens: Nenn mich noch einmal little und du bist dran. Und zweitens: Ich hasse Überraschungen, also zisch ab.“

Der Uchiha wollte an dem Blonden vorbei, doch dieser stellte sich vor ihn und blockte somit den Weg ab. Sasuke gab ihm einen tödlichen Blick. Naruto ließ sich nicht von diesem beirren.

„Na, na. Willst du nicht mal fragen, welche Überraschung ich für dich habe?“

„Nein“, war Sasukes kühle Antwort. Er versuchte an dem Uzumaki vorbei zugehen, doch dieser fuchtelte vor ihm wie ein Fisch, das gerade aus dem Wasser geholt wurde, herum.

„Was soll das, Dobe? Lass mich gefälligst durch.“

„Aber diese Überraschung ist wirklich etwas besonderes!“, versuchte Naruto seinen Freund umzustimmen.

Sasukes Miene verfinsterte sich. Er wurde so langsam wütend.

„Komm schon, Teme. Tu es für mich ...“ Naruto schaute den Uchiha mit großen Augen an.

„Dobe … du nervst mich.“ Sasuke schritt an ihm vorbei. Mit schnellen Bewegungen lief er den Schulflur entlang.

Okay, jetzt reichte es dem Uzumaki. Wenn es nicht mit Worten ging, dann halt mit Gewalt.

Naruto rannte Sasuke nach und packte ihm am Arm.

„Dobe, du Vollidiot! Was soll das? Lass mich los.“

Der Uchiha versuchte sich aus dem Griff seines Freundes zu befreien, doch dies gelang ihm nicht.

Naruto zog Sasuke mit sich. Durch die Gänge. Durch den Schulhof. Bis hin zu den anderen Gebäude, der Schule.

„Lass mich los!“, zischte der Uchiha boshaft.

„Nein.“ Naruto blieb stur.

Nach weiteren endlosen Gängen stoppte der Blonde vor einer Tür.

Die Abstellkammer ...
 

Nun müsste Sasuke nur noch dort hinein befördert werden.

„Was woll -“ Der Uchiha wollte zur einer Frage ansetzen, doch weit kam er nicht, denn Naruto öffnete die Tür und schubste den Schwarzhaarigen in Rekordzeit hinein.

Naruto schloss ab.

„Dobe, was soll das? Du Vollidiot! Wenn ich dich vor die Augen bekomme, bist du ein toter Mann!“, schrie der Uchiha und hämmerte mit seinen Fäusten gegen die Abstellkammertür.

„Du wirst mir dafür dankbar sein, Teme“, trällerte der Uzumaki und machte sich mit diesen Worten aus dem Staub.

„Hier Nudelsuppenheini. Die Bestie befindet sich im Käfig ...“, sprach er in sein Talky.
 

~*~
 

Ino saß schon seit geschlagenen 15 Minuten neben Sakura in der Bibliothek. Sie hatte schon alles versucht. Ihre Überredungskünste funktionierten wohl bei der Haruno nicht.

Sakura weigerte sich. Statt mit der Yamanaka mitzukommen, blätterte sie in einem Buch mit der Aufschrift Wie mache ich meinen Ex eifersüchtig? Ging's noch?

„Saku. Komm doch kurz bitte mit“, bettelte Ino.

„Nein!“, kam es prompt von der Rosahaarigen. „Du siehst doch, dass ich beschäftigt bin.“

Sakura konzentrierte sich voll und ganz auf ihr Buch.

Die Blondine verdrehte nur die Augen ...

Wie sollen die beiden denn wieder zusammen kommen?!, dachte die Blondine völlig erledigt.

Plötzlich schoss eine hinterhältige Idee durch den hübschen Kopf der Yamanaka. Sie erhob sich.

„Na gut … wenn du das süße blaue Top nicht sehen möchtest ...“ Ino beendete ihren Satz absichtlich nicht.

Die Haruno ließ sofort von ihrem Buch ab.

Hab ich dich.

Sakura überlegte. Wollte Ino sie veräppeln, oder meinte sie es ernst? Die Rosahaarige schaute in die Augen ihrer Freundin, die sie freudig an funkelten. Diesen Blick kannte Sakura. Sie veräppelte sie also doch. Es war der Ich-bin-lieb-und-lüge-nicht-Blick.

Diesen Ausdruck hatte die Yamanka oft verwendet.

„Du verarscht mich“, kam es von der Haruno genervt. Sie widmete sich wieder ihrem Buch zu.

Boah Mist. Doch nicht. Ino ließ jegliche Hoffnung schweifen. Wie sollte sie Sakura in die Abstellkammer beschaffen, wenn diese sich nicht von der Stelle rühren wollte?

Auf einmal vibrierte etwas in Inos Tasche. Sie kramte in dieser, um dieses vibrierende Etwas zu finden. Ah! Siehe da, es war ihr Handy! Sie hatte eine SMS bekommen. Es war eine Nachricht von Shikamaru.
 

Sasuke ist eingesperrt.
 

Nur diese Worte standen dort. So langsam kam sich Ino wie eine Schwerverbrecherin vor. Sie meinte, sie sperrten Sasuke ein und dann das auch noch mit den Codenamen. Ja, eindeutig verbrecherisch.

Ino reichte es langsam. Es musste endlich mal hier vorangehen!

Ohne auf ihre beste Freundin zu achten, schnappte sich die Yamanaka das Handgelenk von Sakura und schleppte sie aus der Bibliothek, in Richtung Abstellkammer.

„Ino! Lass mich verdammt nochmal los!! Was soll das?!“, schrie die Rosahaarige.

Ino ignorierte ihre Worte gekonnt und schleifte sie einfach weiter hinter sich her.

Nach schier endlosen Gängen und Protesten gegen das Schleifen, blieb die Blondine vor einem Raum stehen. Schnell öffnete sie die Tür zu diesem und schubste Sakura ohne Hemmungen hinein. Genauso schnell wurde die Tür wieder verschlossen.
 

Sakura hingegen merkte nicht, dass sie nicht alleine in diesem kleinen, aber überfüllten Raum war.

Ino! Mach die verdammte Tür au - ...“ Weiter kam sie nicht, denn sie bemerkte den jungen Uchiha, der lässig an der Wand gegenüber ihr lehnte.

„Oh, ich glaub ich muss weg! Bye, bye Süße!“, vernahm die Haruno Inos trällernde Stimme.

Sie wandte sich von Sasuke ab, stellte sich wieder vor die Tür und hämmerte gegen diese. Natürlich blieb das Schreien ihrerseits nicht aus. Auf einmal kam Sakura etwas in den Sinn.

Genau deswegen hatten sich ihre Freunde aus diesem Grund so seltsam benommen.

Deswegen hatte sie sie in der Pause nicht zu Gesicht bekommen. Tatsache ist, dass ihre Freunde sie absichtlich hier eingesperrt hatten. Nur um an ein Ziel zu kommen. Sasuke und Sakura als glückliches Paar zusehen.

Aber da hatten sie echt nicht mit der Sturheit der beiden gerechnet. Sakura würde niemals wieder mit dem Uchiha zusammen kommen. Und wenn sie erst einmal hier wieder draußen war, knöpfte sie sie sich eigenhändig hervor.
 

Ich weiß, was ihr hier für ein Spielchen treibt! Aber da habt ihr euch echt geirrt! Euer Plan wird nicht aufgehen! Das könnt ihr mir glauben!
 

Stille ...

Ino hörte dies nicht mehr, denn die Yamanaka war schon längst über alle Berge …

... ging in die Hose


 

Kapitel 8

... ging in die Hose
 

Sasuke und Sakura waren eingesperrt. Zusammen. Alleine in einem kleinen Raum.

„Hier Shopping Queen. Die Furie befindet sich ebenfalls im Käfig ...“, grinste die Yamanaka hinterhältig in ihr Walky-Talky. Shikamarus Stimme erhob sich am anderen Ende der Leitung.

„Perfekt. Wir lassen sie dort beide eine Weile schmoren, das haben sie sich verdient ...“
 

„Wie wär's, wenn wir etwas in der Cafeteria essen? Pommes, oder so“, sprach Langhaar alias Neji in sein Talky. Ein gewisser Chaot ließ sich diesen Vorschlag selbstverständlich nicht abschlagen.

„Yes, Baby! Endlich was zu futtern!“
 

Nach ungefähr zehn Minuten saßen die sechs Freunde an einem Tisch, in der Schulkantine. Vor jeder Person lag etwas zu essen. Vom Diät Salat bis hin zum fettigen Hamburger mit Fritten.

Wie sagte man so schön: Jeder hat seinen eigenen Geschmack!
 

„Hach, ist das schön. Keiner streitet sich, einfach herrlich ...“, seufzte TenTen freudig auf.

„Ja, wir lehnen uns entspannt zurück ...“, kam es vom schmatzenden Naruto, der nach fünf Pommes Stücken griff. Man sah ihm deutlich an, dass er Hunger haben musste. Großen Hunger sogar.

„Ähm … meint ihr nicht, dass die beiden sich gegenseitig die Köpfe abreißen werden? Ich meine … sie sind alleine! Alleine, in einem winzigen Raum eingesperrt! Das kann doch nicht gut gehen!“, meinte Hinata aufgebracht. Sie sah in vielen Dingen das Schlechte. Obwohl die Blauhaarige sehr liebenswürdig aussah, fehlte ihr eine Menge Optimismus.
 

„Süße, entspann dich. Das müssen Sasuke und Sakura selbst klären, egal ob dort wieder ein Streit entsteht. Damit kommen die auch nicht weit.“ Naruto versuchte seine Freundin zu beruhigen.

„Ja, aber -“ Der Uzumaki unterbrach sie.

„Hina Schatz. Es ist nicht unsere Sache … komm, gib deinem Nuddelsuppenheini einen Kuss.“ Naruto kam ihrem Gesicht grinsend nah. Die Hyuga musste lächeln. Sie gab ihn den gewünschten Kuss.
 

~*~
 


 

Sakura saß auf dem Boden. Vor der Tür der voll gestellten Kammer. Die Beine einander gezogen.

Sie schaute genervt zu Boden. Der Uchiha lehnte lässig gegenüber ihr, an der Wand. Seine Hände vergrub er in seinen Hosentaschen. Seine Gesichtszüge verrieten keinerlei Emotionen. Es war einer seiner kältesten Ausdrücke überhaupt. Menschen würden an diesem Ausdruck erfrieren, so kalt war er. Bestimmt kälter als der Nordpol.
 

Keiner der beiden hatte großartig Lust sich in einer stickigen, kleinen Abstellkammer zu befinden.

Lieber würden sie in die frische Luft gehen und dort chillen.

Halt wie es Teenager in der heutigen Zeit taten. Frei sein und das Leben in vollen Zügen genießen.
 

Stille kehrte in den winzigen Raum.
 

Keiner wollte sprechen …
 

Keiner hatte Lust auf den jeweils anderen …
 

Dies konnte man selbstverständlich verstehen. Mit seiner Ex eingesperrt zu sein, klang nicht gerade prickelnd.
 

„Warum warst du letztens bei meiner Arbeitsstelle?“, unterbrach Sakura als erstes die erdrückende Stille.

Der Uchiha hatte beim Schweigen gewonnen.

1:0 für den Schwarzhaarigen.

Sasuke seufzte genervt auf. Er wusste, dass sie diese Frage stellen würde. Sich darauf vorbereitet hatte er. Schließlich konnte er eben genug nachdenken.
 

„Was macht man wohl in einem Imbiss-Lokal, meine Liebe Cherry?“ Der Uchiha wollte mit ihr spielen. Doch auf diese Spiele hatte die Rosahaarige echt kein Bock. Immerhin ging es hier um ihren Job. Sie stand auf. Er stützte sich von der Wand ab. Beide standen nun nah beieinander.
 

„Willst du mich verarschen, Sasuke?“, begann die Haruno drohend leise.

„Ich? Dich verarschen? Nein! Es würde sich gar nicht lohnen dich zu verarschen.“ Sasukes Miene blieb hart, doch in seinem inneren war es das Gegenteil.

„Sasuke … jetzt bleib ernst. Es geht hier um meine Arbeitsstelle!“ Sakura war auf 180.

Sasuke, der dies bemerkte, musste nur lachen.

„Was verdammt nochmal, ist witzig?“ Mit bissigen Unterton stellte die Haruno diese Frage.

„Du musst dich mal sehen … siehst aus wie eine Vogelscheuche. Warst du bei einem blinden Friseur oder bei einem, der die Schere nicht halten konnte?“

Okay, dies war definitiv eine Provokation.

Eine Provokation, die vom eigentlichen Thema ablenken sollte. Doch nicht mit Sakura.

„Hör auf vom Thema ab zukommen, du Dödel! Wegen dir habe ich eine Mahnung bekommen!“
 

Der Schwarzhaarige seufzte genervt auf.

„Boah, was kann ich denn dafür, wenn du dich nicht gedulden konntest?“

Ich? Mich gedulden? Ihr habt doch da 2000 Jahre rumgeturtelt! “, schrie die Grünäugige.

„Tze. Die Mahnung hast du dir verdient ...“
 

Nun reichte es der Haruno.

Dieser Kerl brachte sie in den Wahnsinn. Natürlich nicht im romantischen Sinne. Im Gegenteil, es war Negativ gemeint. Sehr Negativ.
 

Sasuke Uchiha! Du bist ein scheiß Vollidiot! Ein selbst geiler Arsch bist du!
 

Sakura schrie.
 

Schrie vor Wut.
 

Mal wieder wurde sie rot.
 

Rot vor Wut!
 

Sie schubste ihn gegen die Wand. Er stürzte zu Boden. Ihre Aggressionen gingen bei ihr durch. Sasuke ließ sich dies natürlich nicht gefallen. Er erhob sich.

„Du kleines Miststück ...“, murmelte der Uchiha. Nun reichte es Sasuke. Es gab Grenzen. Grenzen die dieses Mädchen überschritten hatte.
 

Mit schnellen Bewegungen ging er auf seine Ex-Freundin zu. Er umfasste ihre schmalen Handgelenke und drückte sie gegen die Wand. Die Haruno konnte nicht rechtzeitig reagieren. Er ließ seine enorme Wut an ihrem Handgelenken aus, die er über ihren Kopf hielt. Er kam ihren Gesicht nah.
 

So nah, sodass schon sein warmer Atem ihre blasse, kalte Haut streifte.
 

So nah, sodass sich schon ihre Nasenspitzen leicht berührten.
 

Einfach nah …
 

Auch wenn sie sich in geringer Entfernung befanden, war die Stimmung im Keller.

Die Gesichter der beiden verrieten es.

Sasukes Blick war drohend und wütend. Sakuras war nicht gerade anders.
 

„Ahh … du beleidigst mich also?“ Sasukes raue, kalte Stimme jagte Sakura eine unangenehme Gänsehaut ein. Ein kalter Schauer durchzuckte sie. Jedoch wirkte sie von außen hart und selbstbewusst. Im inneren tobte sie vor Angst. Diese Angst galt natürlich ihrem Ex.

„... und wirst auch noch gewalttätig?“ Diese Worte flüsterte er in ihr Ohr. Sie spürte deutlich seinen heißen Atem.
 

Ihm nach einer Zeit schon wieder so nah zu sein, war irgendwie …
 

Anders …
 

Ihn wieder spüren zu können, fühlte sich anders an.
 

Nur die Situation war auf Deutsch gesagt Scheiße.
 

„Hm? Willst du denn nicht etwas dazu sagen? Oder habe ich dir die Sprache verschlagen ...?“, flüsterte er mal wieder in ihr Ohr. Sakura wusste nicht, wie sie sich verhalten sollte. Sasuke hielt immer noch ihre Handgelenke. Er hielt sie zu fest. Sakura schmerzten diese schon. Ihre Züge wandelten sich in ein gequälten Ausdruck. Es tat weh. Sasuke, der dies bemerkte, lockerte auf schnellste seinen Griff. Schließlich wollte er ihr nicht weh tun. Er konnte es nicht, auch wenn er einen gewaltigen Hass auf die junge Haruno hatte. Sasuke wusste nicht, weshalb dies alles so war.
 

Sakura wollte sich nicht unterkriegen lassen.
 

Sie wollte sich wehren.
 

Nicht dumm aus der Wäsche gucken.
 

Nicht schwach werden.
 

„Sasuke. Die Beleidigungen stimmten bis auf den Punkt. Und dass ich Gewalt eingesetzt habe, hast du dir selbst zu zuschreiben.“ Sakura flüsterte diese Worte in sein Ohr. Bedrohend. Sasuke ließ sich von so einer Aussage nicht beeindrucken. Immerhin war er ein Uchiha. Kalt und emotionslos.
 

„Tze. Sakura … willst du mich etwa fertig machen?“, raunte er leise. Das rosahaarige Mädchen bekam wieder eine unangenehme Gänsehaut am ganzem Leib. Sie versuchte diese zu ignorieren.

„Sasuke. Du kleines Arschloch. Was -“ Der Uchiha unterbrach sie.

„Wie hast du mich gerade genannt?!“ Gereizt schaute er in ihre Smaragdgrünen Augen. Der Blick von der Haruno war nicht anders. Beide schauten sich an. Es war still. Man vernahm nur das Atmen der beiden Teenager.
 

„Arschloch ...“, kam es genervt von Sakura.
 

Sasuke hielt es nicht mehr aus. Er erhöhte wieder den Druck ihrer Handgelenke. Diesmal fester.

Die Haruno stöhnte schmerzvoll auf.

Den Blickkontakt brachen sie nicht ab. Keiner wollte nachgeben. Keiner wollte verlieren. Keiner wollte Schwäche zeigen.

Sakura biss sich auf ihre Unterlippe. Ihre Arme schmerzten höllisch. Sasuke merkte davon nichts. Vielmehr konzentrierte er sich auf die Augen der Haruno. Er wollte einen Ausdruck ablesen. Einen Ausdruck, der ihm zeigte, dass sie nicht mehr durchhielt. Doch den fand er nicht ...
 

Plötzlich war ein Klacken zu hören. Die Tür! Sie war aufgeschlossen. Beide brachen den Augenkontakt ab. Sasuke ließ sie los. Beide schauten zur Tür.
 

Und ...
 

Es war der Hausmeister! Der Retter in jeder Not!
 

„Öhh. Hier ist mein Revier“, kam es von dem stabilen Mann. Er trug einen lockeren, grauen Arbeitsanzug.

In seiner rechten Hand hielt er einen Waschmob. Etwas perplex schauten die beiden Jugendlichen den Mann an.

Sasuke fasste sich als erstes wieder. Mit schnellen Schritten verließ er die Abstellkammer. Sakura rieb sich ihre Handgelenke. Sie waren etwas blau geworden.

Arsch …, schoss es der Haruno durch den Kopf. Er hatte ihr blaue Flecken zugelegt!
 

Auf einmal kam der Hausmeister auf Sakura zu. Er legte einen Arm auf ihre Schulter.

„Hat er Schluss gemacht ...?“, sprach er leise.

Die Rosahaarige brodelte.

„Was geht Sie das an?!“ Sie schlug seinen schweren Arm weg und stampfte aus dem kleinen Raum.
 

~*~
 

Sasuke schritt mit schnellen Schritten die Gänge der Schule entlang. Er suchte jemanden. Einen gewissen Chaoten. Er konnte nicht mehr. Er musste ihn finden. Finden und ihm eine Lektion erteilen.

Wie konnte er Sasuke und Sakura einsperren? Obwohl, die anderen waren auch beteiligt gewesen. Unter Umständen auch eine Ino.
 

Sakura wird sich schon um sie kümmern.
 

Er bog ab. Am anderen Ende des Schulflures war die Cafeteria. Auf diese eilte er zu.

Dort würde er den Uzumaki finden. Schließlich war dieser Ort Narutos zweite Heimat.

Sasuke war schon ganz nah. Wenige Zentimeter trennten ihn. Er bewegte seine Hand Richtung Türknauf.
 

Doch …
 

„Ahh !Sasuke!“
 

Doch …
 

… stellten sich Sasuke Anhängsel vor ihm. Der Uchiha stöhnte genervt auf.

„Sasuke! Geh mit mir aus!“, kam es von Karin und Ami synchron. Beide trugen nicht gerade angemessene Kleidung für die Schule. Lange, schwarze Leggins und ein Minirock. Dazu ein glitzerndes Top. Sie wirkten eher, als wollten sie zu einer Hausparty gehen.

„Was? Ich geh mit Sasuke aus! Nicht du!“, fauchte die Rothaarige ihre sogenannte Freundin an.

Im Hintergrund hörte man die anderen Mädchen Sasukes Namen schreien. Der Uchiha verdrehte die Augen. War ja nervig.

Nun prügelten sich die zwei Mädchen schon. Sasuke nutzte dies, indem er sich leise an seiner ganzen Meute vorbei schlich.

Doch nicht mit den Anhängseln!
 

Karin schnappte sich sein Bein. Sasuke fiel hin. Die ganzen Anhängsel schmissen sich auf den Uchiha.

Plötzlich kam Naruto wie aus dem Nichts. In seiner Hand hielt er einen Besen. Er schlug auf die Meute ein. Sasuke war nicht mehr zu sehen. Er war in den vielen Mädchen verschwunden.

„Teme! Wo bist du?“, brüllte der Uzumaki und schlug weitere Mädchen aus dem Weg.
 

„Hier, du Trottel.“
 

Naruto drehte sich um. Sasuke lehnte lässig an der Wand. Wie immer hielt er seine Hände in den Hosentaschen.
 

„A - aber ... wer ist dann ...“ Naruto drehte sich wieder zu den Mädchen. War dort überhaupt jemand?

„Da ist niemand, die Fetzen sich um meine Jacke“, sagte der Uchiha kühl.

„Ähh … aber ich habe doch gesehen, wie die dich -“ Sasuke unterbrach seinen Freund.

„Es gibt einen Trick.“ Er schritt auf den Uzumaki zu.

„Und der wäre?“, fragte Naruto. Die beiden Freunde setzten sich in Bewegung. Sie müssten erst mal von den Mädchen weg. Sasuke schaute sich um. Keiner im Gang. Kein Lehrer.
 

Perfekt.
 

Mit einem Mal packte der Uchiha den Blonden am Kragen. Er drückte ihn gegen die Spinde, sodass man von diesen ein Klirren vernehmen konnte.

„Dobe, du Idiot, was sollte die Aktion mit der Abstellkammer?“, stellte auch er sogleich seine Frage.

Naruto musste schlucken.

„Ähh, Teme … mein bester Freund. Das können wir doch anders klären. Vielleicht mit Kaffee und Kuchen?“ Die Unsicherheit in seiner Stimme hörte man deutlich heraus. Sasuke schloss die Augen.

„Ich habe jetzt aber keine Lust auf Kaffee und Kuchen, Dobe! Was sollte das? Denkst du, ich komm mit dieser Tusse wieder zusammen?!“ Naruto schluckte erneut.

„Ähm … ah ja! Du magst ja nichts Süßes … wie wär's dann mit nem' Hamburger?“ Der Uzumaki versuchte vom Thema abzulenken.

Dobe !“

„Lieber doch Chickenburger?“ Das Maß war am überlaufen. Sasuke drückte ihn fester gegen die Spinde.

„Okay, ich sag's dir, aber lass mich bitte los ...“, kam es etwas erstickt von Naruto.

Sasuke kam seiner Bitte nach.
 

„Gehen wir ein Stück.“, sagte der Uzumaki. Sasuke rollte mit den Augen. Doch ging er mit.

„Also … ähm … den Grund, weshalb wir euch eingesperrt haben, hast du ja eben schon genannt.

Wir haben das gemacht, weil wir wollten, dass ihr wieder zusammen kommt.“

„Hat nicht geklappt und es wird auch nie klappen.“ Der Schwarzäugige war kühl. Kühler als sonst.

„Ja, aber ihr könnt es doch mal wieder versuchen ...“ Naruto schaute unsicher seinen Kindheitsfreund an.

„Ich habe keine Lust auf dieses Gespräch.“

„Aber -“ Naruto wurde unterbrochen.

Nein! “, brüllte der Uchiha. Mit schnellen Schritten entfernte er sich von Naruto.
 

Der Uzumaki stöhnte genervt auf.
 

~*~
 

„Ino! Was sollte das mit Sasuke?! Warum habt ihr mich mit ihm eingesperrt?!“, schrie die Haruno ihre Freundin an. Beide befanden sich auf dem Schulhof. Sakura hatte die Yamanaka in der Schulkantine bei den anderen gefunden. Von dort aus hatte die Haruno ihre beste Freundin auf den Schulhof geschliffen.

„Man Saku. Es tut mir so Leid ...“, sagte Ino gespielt traurig. In ihrem inneren war das genaue Gegenteil im Spiel. Sakura brüllte sie weiter an.

„Soll ich dich mal mit deinem Ex einsperren?! Willst du wissen, wie das ist? Es ist …“ Ino hörte nicht weiter zu. Sie stellte ihr Hirn auf Standby.

Nach einen endlosen Vortrag über Ex-Freunde, schaute die Haruno die Yamanaka erwartungsvoll an.

„Was ist?“, fragte Ino ahnungslos.

„Ich habe dich eben gefragt, wie es wohl wäre, wenn ihr , du und Shika in unserer Stelle gestanden hättet! Du wärst sicherlich nicht ruhig geblieben!“
 

Ino tat wieder auf extrem traurig. „Nein, Saku … ich wäre auch ausgerastet.“

„Das hoffe ich auch!“ Mit diesen Worten ging Sakura in das Gebäude hinein.

Die Yamanaka seufzte erleichtert auf.
 

Endlich!

Überredungskünste gefragt


 

Kapitel 9

Überredungskünste gefragt
 

„Das ging ja total in die Hose ...“, gähnte Shikamaru, der sich die Hand vor den Mund hielt.

Die sechs Freunde befanden sich in der Wohnung der Yamanaka. Nach Schulschluss waren alle zusammen dort hingegangen, um zu klären wie es mit Sasuke und Sakura weiter gehen sollte.
 

„Das war's wohl mit Operation Amor ... “, kam es traurig von Hinata. Die Hyuga wollte mal wieder einen Pärchen-Ausflug planen. Dies machte sie alle drei Monate, damit man sich näher als sonst kam. Doch Sasuke und Sakura waren schon längst kein Paar mehr.
 

„Ach, Hina Schatz. Sei nicht traurig, das wird schon wieder, glaub mir!“ Naruto, der auf dem großen Sofa neben der Hyuga saß, schlang einen Arm um sie. Hinata lächelte wieder.

„Na, geht doch ...“ Er gab ihr einen Kuss auf ihre weichen Lippen.
 

„Naruto, du hast mir vorhin erzählt, dass du dich mit Sasuke unterhalten hast. Was hat er gesagt?“, fragte Neji, der neben TenTen ebenfalls auf dem Sofa saß. „Ja, was hat er gesagt? Du hattest gemeint, er wäre ausgerastet“, meinte die Ama.
 

„Öhh, ja! Er ist völlig ausgetickt! Ich hatte versucht vom Thema abzukommen, doch mit Teme war nicht zu spaßen.“ Der Uzumaki wühlte mit einer Hand in einer Chipstüte, um einen der leckeren, fettigen, salzigen Chip zu bekommen.

„Was hat´n er gesagt?“, fragte Ino, die an der Wand lehnte, da kein Platz mehr für sie übrig geblieben war. Eigentlich hatte sie genug Freiraum, aber die ganzen Plätze waren besetzt. Das kam davon, dass sie Gastgeberin war. Obwohl Gastgeberin konnte man das nicht nennen, denn für die anderen war Inos Heim schon ihr zweites.

„Er wollte wissen, was die ganze Aktion mit Sakura und so sollte.“ Naruto nahm sich einen Chip aus der Tüte und beförderte diesen in seinen Mund, um sich diesen auf der Zunge zergehen zu lassen. Die Krümmel die dabei entstanden, fing seine Freundin auf.

„Aber hat nicht Sakura auch mit dir geredet, Ino?“, fragte der blonde Junge.

„Ja, sie hatte das gleiche, wie Sasuke gefragt.“ Die Yamanaka schritt in die Küche.
 

„Wie soll es weiter gehen?“, fragte TenTen. Sie lehnte sich an Nejis Schulter.

„Können wir die ganze Sache nicht einfach sausen lassen?“ Hinata ließ den Kopf hängen.

„Auf keinen Fall!“, kam es von Ino. Sie wischte den Küchentresen mit einem Lappen durch.
 

„Aber mein Cousinchen hat recht. Es klappt nicht. Egal was wir tun, Sasuke und Sakura werden sich wieder streiten.“, gab der Hyuga seiner Verwandten recht.
 

„Was stimmt mit euch Hyugas nicht?!“, schrie Ino. „Ich weiß schon, dass wir alles versucht haben, doch die beiden sind unsere Freunde! Und Freunden muss man immer helfen, egal in welcher Situation sie stecken. Und außerdem wollt ihr doch, dass sie glücklich werden, oder nicht?!“
 

„Ja. … aber -“ Neji wurde unterbrochen. „Nichts aber!“

„Ja okay, aber -“ Schon wieder eine Unterbrechung. „Ich habe gesagt, nichts aber! Hörst du mir nicht zu?!“

Der Hyuga nuschelte etwas von „Ja, ja. Ist ja schon gut.“ Damit gab er sich geschlagen.
 

Stille …
 

„Was jetzt?“, fragte Naruto, der sich auf dem Sofa ausbreitete.

„Ah! Hätte ich fast vergessen!“, kam es plötzlich von TenTen.

Die Freunde schauten die Ama fragend an. Die Brünette kramte in ihrer Tasche. Sie schmiss ihre Sachen heraus, sodass sie im ganzen Raum verbreitet waren. Lippenstift, Taschentücher, ihr Geldbeutel, Tabletten …

„Nach was suchst du?“ Shikamaru zog eine Augenbraue in die Höhe.
 

„Na, das hier!“ TenTen legte eine Zeitung auf den Tisch.

„Die Schülerzeitung?“, fragte Hinata, die nun ebenfalls eine Braue hob.

„Genau! Schaut doch mal rein! Hihi!“ Die Ama kicherte erfreut. Nun zogen alle eine Braue skeptisch in die Höhe.

„Bist du krank oder so, Ten?“, kam die Frage von Ino.

„Nun redet doch nicht! Schlagt lieber die Seite auf! Hihi!“ Okay. Nun wurden die Kumpanen neugierig.

Shikamaru nahm die Zeitung. Alle stellten sich um ihn. Er schlug die erste Seite auf.
 

Sie konnten nicht glauben, was dort drin stand.
 

„Ino hatte tatsächlich recht ...“, staunte Naruto etwas fassungslos.

Alle schauten sich den kurzen Abschnitt an.
 

Lag Eifersucht in der Luft?
 

Als Sasuke Uchiha, der Mädchenschwarm der Schule, seine Ex Sakura Haruno sich mit einem Jungen vergnügen sah, gingen bei ihm alle Alarmglocken an.

Er vergraulte den Jungen von Sakura. Es kam zu einem großen Streit zwischen den zwei Getrennten.

Lag Eifersucht in der Luft?
 

Zeitungsartikel von Kiba Inuzuka
 

„Wow … dieser Streit kommt mir irgendwie Uralt vor“, sagte Naruto, der immer noch auf den Artikel schaute.

„Der war, glaube ich, letzte Woche“, sagte Hinata.

„Tja, ich habe doch gesagt, dass so etwas in die Schülerzeitung kommen wird“, trällerte die

Yamanaka.

„Meint ihr, die beiden haben schon diesen Artikel gelesen?“ TenTen schaute in die Runde.

„Keine Ahnung, aber als ich Sakura nach Schulschluss vor der Schule gesehen habe, hatte sie sich aufgeregt und geschrien, dass sie Kiba umbringen wird“, beantwortete Ino die gestellte Frage.
 

Alle seufzten auf.
 

Sie ließen sich wieder auf die Sitzmöglichkeiten fallen. Abgesehen von Ino.

„Nur das Schicksal kann die beiden wieder zusammen schweißen ...“ Hinata sah geknickt aus.
 

Plötzlich sprang die Yamanaka auf. Sie strahlte wie ein Honigkuchenpferd.

„Das Schicksal, oder Itachi und Tai!“ Sie grinste. „Ich bin gleich wieder da!“ Die Blondine verschwand für einen Augenblick in einem anderen Raum, um auch schon so gleich mit einem Telefon wiederzukehren.

Da Ino nicht auf laut gestellt hatte, vernahmen die Freunde nur Stücke vom Gespräch, wie:

„Hm, ja.“ oder „Ja heute Abend.“

Nach ungefähr zehn Minuten legte die Yamanaka auf. Sie strahlte. Sie konnte nicht mehr damit auf hören. Alle Freunde sahen sich an. Man konnte sich denken, was ihnen durch den Kopf schwirrte: Ist die jetzt völlig verrückt?

Shikamarus Skepsis konnte man nicht übersehen.

„Was hast du angestellt?“, stellte er auch schon so gleich die Frage für alle. Alle schauten sie erwartungsvoll an.

„Jetzt entspannt euch. Ich habe alles geregelt, wenn das nicht klappt, gäbe ich jegliche Hoffnung auf.“ Sie riss die Chipstüte von Narutos Händen, um sich selbst ein knackiges Kartoffelstück zu gönnen.
 

~*~
 

„Nein Tai! Ich komme sicherlich nicht heute Abend zum Geschäftsessen!“, fauchte Sakura ihren Bruder an. Sie schmiss sich wütend auf ihr flauschiges Bett. Tai versuchte schon seit einer geschlagenen Stunde Sakura mit seinen Überredungskünsten umzustimmen. Doch die Haruno konnte er nicht überzeugen …

„Du musst auch nichts großartiges tun, du musst nur still neben mir sitzen. Mehr nicht, ich schwörs!“ Der Grünäugige legte seine rechte Hand auf seine Brust. Es sollte ein Zeichen

darstellen.

„Tai. Mein lieber Bruder. Du kannst solange schwören wie du willst! Ich-komme-nicht-mit!“

Die 17-jährige richtete sich auf.

„Komm schon ...“

„Nein!“ Sie schritt an ihrem Schreibtisch, holte sich ihren IPod und ließ sich wieder auf ihr Bett fallen. Sakura steckte die Kopfhörerstöpsel in die Ohren. Danach schaltete sie die Musik auf volle Lautstärke, damit sie das Geschwätz ihres Bruders nicht ertragen musste. Sakura schloss ihre grünen Augen.

Tai schaute seine Schwester verständnislos an. Warum mussten auch immer Teenager mit Musik den Problemen aus dem Weg gehen? Der ältere Haruno seufzte auf. Wie sollte er dieses Weib aus der Wohnung schaffen?
 

Tai schaute sich um. Er musste sie auf irgendeine Weise erpressen. Nur mit was?

Er blickte aus dem Fenster des kleinen Zimmers. Dort stand sein Auto, ein Fahrrad, Sakuras Motorrad, ein Rol - Moment. Sakuras Motorrad?!

Nun grinste der Haruno. Na geht doch! Endlich hatte er eine Möglichkeit gefunden. Er setzte eine ernste Miene auf. Dies stand ihm nicht wirklich, da er ein sehr lebensfroher Mensch war. Der Haruno riss ihr die Stöpsel aus den Ohren.

„Sakura Haruno! Ich bin dein älterer Bruder! Du tust jetzt was ich dir sage, sonst schnappe ich mir dein Ducati Rad und verkaufe es an den nächstbesten Händler!“, drohte Tai. Innerlich musste er grinsen, und er bemühte sich nicht zu verraten. Sonst wäre alles umsonst gewesen.
 

Sakura bekam große Augen.
 

Ihr Rad …
 

Es war ihr Heiligtum …
 

Keiner dürfte es haben …
 

Die Haruno sprang auf. Sie huschte mit einer enormen Geschwindigkeit in das Bad.

„Wo, verdammt nochmal, ist mein Kleid?!“, hörte Tai seine Schwester hysterisch schreien.

Seine Gesichtszüge wandelten sich in ein hinterhältiges Grinsen. Es war vollbracht. Sakura machte sich gerade fertig. Fertig für die Hölle ihres Lebens. Er hätte nie gedacht, dass das so einfach werden würde. Aber je einfacher, desto besser.

Wieder grinste er. Wieso nicht gleich so?

Tai zuckte sein Handy, aus seiner Hosentasche. Er wählte eine Nummer.
 

„Hier Smith. Alles läuft nach Plan ...“
 

~*~
 

In Sasukes Zimmer war es still. Zu still.

Uchihas waren generell lautlos. Dafür waren sie ja berühmt.

Doch diese Stille war anders.

Anders als sonst.

Eine Drohende Stille.

Sasuke saß auf seinem Bett. Er beobachtete die Fische, die sich in seinem Aquarium gegenüber von ihm befanden.

Sein Blick war streng, kalt und ausdruckslos zugleich. Sein typischer Blick.

Neben dem Schwarzhaarigen lag die Schülerzeitung. Diese hatte er gerade gelesen. Einen Artikel.

Einen Artikel, der ihn noch wütender machte, wie er schon war.

Es ging um ihn und Sakura.
 

Ich bringe diesen Inuzuka um, schoss es durch Sasukes Kopf. Wem konnte man es verübeln? Jeder Mensch wäre in dieser Situation wütend. Vor allem wenn Kiba keine Ahnung hatte, worum es überhaupt ging.

Ging's noch?

Plötzlich knallte jemand die Zimmertüre auf. Der Uchiha brach den Blick von den Unterwassertieren ab. Itachi betrat den Raum. Das hieß nichts gutes. So viel wusste Sasuke schon mal.
 

„Hey Brüderc -“ Der ältere wurde unterbrochen.

„Boa Itachi, wenn du mir wieder mit deinen beschissenen Krawatten kommst, dann -“
 

„Nein, nein! Nichts Krawatten!“, viel der ältere Uchiha ihm ins Wort.

„Was willst du dann?“, fragte Sasuke genervt. Er stütze seinen Ellbogen an seiner blassen, leicht kühlen Wange ab.

Itachi setzte sich neben seinen Bruder.

„Heute ist ein Geschäftsessen ...“, begann er. Der jüngere Uchiha verzog sein Gesicht. Er wusste, was jetzt kommen würde.

„Ich komme nicht mit“, kam es kalt von Sasuke. Er ließ sich auf das Bett fallen. Sonst würde das genauso laufen wie beim letzten Mal. Und das wollte er nicht wiederholen. Irgendwie kam ihm das vor wie ein Deja vú.

Itachi seufzte.

„Sasuke. Du bist mein kleiner, nerviger Bruder … und du musst das machen, was ich dir sage. Also hop, hop!“ Itachi forderte Sasuke auf, mit ihm zu kommen. Der kleinere Uchiha blockte ab.

„Tze. Du hast mir nichts zu sagen ...“ Er drehte sich weg. Itachi wusste, dass er so nicht weiter kam.

Er müsste sich etwas einfallen lassen.

Nur was?
 

„Lass mich mit deinen Krawatten in Ruhe!“ Dies waren Sasukes Wörter gewesen. Der Geschäftsmann grinste.
 

„Wenn du mitkommst, bin ich das nächste Wochenende nicht da, ich nerve dich nicht mehr.“

Sasuke horchte bei diesem Angebot auf.
 

Ein ganzes Wochenende ohne Krawatten? Der Uchiha durchdachte sich die Worte nochmals.

„Ein Wochenende, ja?“, hakte er nach.

„Ein Wochenende“, bestätigte ihm Itachi.
 

Der Ältere biss sich auf die Unterlippe. Würde er dieses Angebot annehmen?

„Okay, ich komme mit -“

„Yeah!“ Itachi sprang auf.

„Ich habe noch nicht zu Ende gesprochen!“ Sasuke funkelte seinen älteren Bruder wütend an.

„Dann sprich!“, forderte Itachi.
 

„Ich komme mit, wenn du mich ab sofort mit deinen Krawatten in Ruhe lässt.“ Sasuke stand auf.

Für Itachi war das Ruhe lassen mit den Krawatten kein Problem.

„Geht klar, ich lasse dich ab sofort damit in Ruhe, und jetzt beeil dich gefälligst! Wir sind sowieso schon spät dran!“

„Ja, ja … “ Sasuke schleppte sich in das Bad. Seine Stimmung? Auf den Null Punkt. Er hatte gar keine Lust.

Zuerst der Stress mit Sakura in der Schule und nun auch noch zu einem Geschäftsessen gehen.

Wie nervig. Konnte keiner ihn in Ruhe lassen? Er benahm sich ja schon fast wie sein Freund Shikamaru.

Nach einer Zeit trat Sasuke schick gekleidet aus dem Bad. Er trug ein weißes Hemd und eine schwarze Hose.
 

Itachi pfiff.
 

„Schick, schick. Ich glaube die Mädels dort werden jetzt wohl nur noch Augen für dich haben, statt für mich. Schließlich bin ich sonst der Beste, das kann niemand leugnen“, sagte der Schwarzhaarige mit einem überheblichen Unterton.
 

„Tze. Lass uns gehen. Will es hinter mir haben.“ Sasuke blieb hart.
 

Wie hat Sakura ihn ausgehalten? Ist der auch im Bett so kalt, oder ist er genauso hart?, schoss es durch den Kopf des Älteren. Er bekam eine Gänsehaut. Diese Kuriosen Gedanken schüttelte sich Itachi schnell wieder ab.

„Geh du schon mal vor. Ich muss noch ein paar Unterlagen holen“, kam es von Itachi.

„Dann beeil dich.“ Der Jüngere trat aus dem Zimmer. Itachi schaute um die Ecke. Er wollte sich sicher sein, dass sich sein Bruder nicht mehr in seiner Nähe befand.
 

Der Geschäftsmann holte sein Handy aus seinem Jackett. Er wählte eine Nummer.
 

„Hier, der Typ mit der Krawatte. Dito, hier läuft ebenfalls alles geschmiert.“

Eingesperrt und Männergespräche


 

Kapitel 10

Eingesperrt und Männergespräche
 


 

Itachi fuhr. Fuhr Auto. Neben ihm, auf dem Beifahrersitz, saß Sasuke.

Beide befanden sich in einem Infiniti Kleinwagen. Die Uchihas waren schick gekleidet.

Schließlich fuhren sie zu einem Geschäftsessen.
 

Sasuke blickte gelangweilt aus dem Fenster. Seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, sah er gerade nicht sehr erfreut aus. Man konnte es ihm nicht übel nehmen. Wer hatte denn schon Lust mit fremden Leuten essen zu gehen? Und dann auch noch mit denen, die älter als er waren.
 

„Wir müssen noch jemanden abholen“, sprach Itachi. Seinen Blick hielt er der Straße zu.

Genervt seufzte der Jüngere auf. Er schaute zu seinen Bruder.

„Wieso das denn?“ Er hatte echt keinen Bock drauf. Itachi wurde etwas nervös. Nun kam der schwierige Teil des Plans.

„Er ist ein guter Freund von mir.“ Der Ältere kaute auf seiner Unterlippe. Dies machte er jedes mal, wenn ihm die Nervosität überkam.

„Hn …“, kam es nur von Sasuke. Er schaute wieder aus dem Fenster.
 

Itachi atmete erleichtert auf. Es war doch nicht so schwierig, wie er dachte. Der Ältere konzentrierte sich wieder auf die Straße. Immerhin wollte er keinen Unfall bauen.
 

Nach einer Weile hielt plötzlich Itachi den Wagen an. Sasuke wunderte sich.

„Sind wir etwa schon da?“, fragte auch dieser sogleich.

„Nein, aber setzt dich mal bitte nach hinten“, forderte der Geschäftsmann. Er schaute zu seinem Bruder, der ihn nur verständnislos anblickte.
 

„Ich soll was?“
 

Itachi seufzte. Warum musste auch sein Bruder so nervig sein?
 

„Du sollst nach hinten, hop hop!“
 

Sasuke war verwirrt.

„Warum?“

„Na, mein Freund setzt sich nach vorne. Es würde einen schlechten Eindruck machen, wenn er hinten sitzen würde. Schließlich ist er älter als du.“
 

„Aha. Ich soll also wie ein kleines Kind hinten sitzen? Wäre es dir lieber, wenn ich noch an einen Lolli nuckeln würde?“ Seine Ironie konnte man deutlich heraushören.

Nun war Itachi der Genervte.

„Mein Freund ist ein Geschäftsmann, genau wie ich. Er hilft mir in der Firma. Und wenn ich seine Hilfe nicht mehr bekomme sind wir Bankrott, verstanden? Willst du das?“ Der Mann tat einen auf ernst.
 

„Hn …“
 

Innerlich sprang Itachi erfreut auf. Sasuke sagte nur immer das „Hn“ , wenn ihm keine Antwort einfiel. Also hatte der Ältere gewonnen.
 

„Los jetzt, beweg' deinen Arsch nach hinten!“
 

Der Jüngere tat, wie befohlen. Er öffnete die Autotür, stieg aus, öffnete die Tür hinten und stieg dort ein.

Itachi fuhr los.
 

~*~
 

„Wohin laufen wir?“, fragte Sakura. Sie war völlig genervt.

„Nun warte doch, jemand wir uns abholen kommen“, beantwortete Tai ihre Frage.
 

Die Haruno Geschwister waren schon lange aus dem Haus. Dies müssten sie. Itachi würde sie abholen kommen. Der Plan wäre aufgeflogen, wenn der Uchiha vor dem Grundstück der Harunos parken würde. Sasuke wusste ja, wo Sakura wohnte. Er wäre sicherlich aus dem Auto gestürmt und hätte sich vom Acker gemacht. Deshalb versuchte Tai, im Schlepptau seiner Schwester, so weit wie möglich von seinem Heim wegzukommen. Er und Itachi hatten einen Treffpunkt ausgemacht.
 

Die zwei Harunos liefen den Bürgersteig entlang. Natürlich schauten ein paar Spaziergänger die beiden an. Schließlich trugen sie Abendkleidung.

Sakuras Kleid reichte ihr bis zu den Knien. Oben am Dekolletee war es rot und Ende der Brust wurde es schwarz. Dies war eng und fest geschnitten. Es betonte ihre zierliche Figur. Zu diesem Kleid trug sie noch die passenden schwarzen Highheels. Tai trug nur ein normales, weißes Hemd, mit einem dunkelblauen Jackett und einer dazu identischen Hose. Jede Frau der Welt würde ihn vergöttern.
 

Diese Bekleidungen, die die beiden trugen, sah man nicht oft am Tages Licht.

Ja genau, es war noch helllichte Tage. Um genau zu sein 17:00 Uhr.

Der Plan sollte eigentlich am Abend starten, doch dies hatten die beiden Geschäftsmänner nicht hinbekommen.
 

„Und wer ist diese Person, die uns abholen soll?“, kam die Frage von der Haruno hitzköpfig.

Ihre Füße taten schon höllisch weh. Auf hohen Schuhen zu laufen war nicht gerade ihr Ding. Sie mochte Chucks mehr. Die waren viel bequemer. Das rosahaarige Mädchen fragte sich, wie es Karin und die anderen Anhängsel es mit diesen Teilen aushielten. Wahrscheinlich waren die Füße von diesen schon voll mit Blasen.
 

„Chill mal 'ne Runde. Er ist ein alter Freund von mir. Er kommt sicherlich gleich.“

Tai schaute zu seiner Schwester. Er glaubte es immer noch nicht, dieses Mädel aus dem Haus bekommen zu haben.

Sakura seufzte.

Wäre sie lieber nicht mitgekommen …
 

Als Tai sich wirklich sicher war, dass er sich mit seiner Schweste weit genug befand, blieb er stehen. Sie standen neben einer Bushaltestelle.
 

Itachi müsste gleich auftauchen, schoss es dem Haruno durch den Kopf.
 

„Wollen wir etwa mit dem Bus fahren, oder was?!“, kam es entsetzt von Sakura.

„Nein, hier holt uns gleich mein Freund ab“, klärte der Ältere seine Schwester auf.

Man sah die Erleichterung in Sakuras Gesicht. Sie meinte, wer wollte schon in Abendbekleidung im Bus sitzen?

Dies war doch absurd.
 

Und nun standen sie hier. An einer Bushaltestelle.
 

Es wurde langsam kalt.
 

Der späte Nachmittag brach ein.
 

Plötzlich hörte man Motorgeräusche. Ein Auto nährte sich den beiden.

Sakura schaute genauer hin.

Hm, ein Infiniti. Den hat doch Itachi auch, war ihr erster Gedanke.
 

Das Auto kam vor den zwei Harunos zum stehen.
 

Nun erkannte man die Personen, die sich in dem Wagen befanden.
 

Sasuke blickte aus seinem Fenster. Er sah nur ein rot-schwarzes Kleid, da das Auto sehr niedrig war und er nicht die Gesichter zusehen bekam. Er schaute genauer hin. Ihm gefiel die Figur.
 

Sexy, schoss es ihm grinsend durch den Kopf. Er wusste nicht, dass weibliche Gesellschaft dabei war.
 

„Nein, nein, nein, nein, nein! Was wollen die Uchihas hier?!“, schrie Sakura aufgebracht.
 

Als Sasuke diese Stimme hörte, riss er die Augen auf.

Noch bevor er reagieren konnte, wurde die Haruno von Tai in den Wagen geschoben. Der Ältere Haruno stieg ebenfalls schnell ein.
 

Ein Klacken war zu hören.
 

Das Auto war verschlossen.
 

Itachi grinste nur. Das aller Schwierigste war vollbracht.
 

„Was soll das?“, fragten Sasuke und Sakura synchron. Beide Geschäftsmänner schauten zu den Hintersitzen.

„Wir fahren alle zu einem Geschäftsessen.“, war die simple Antwort von Tai.

Die Jüngeren glaubten sich verhört zu haben.

„Ihr wollt uns verarschen? Seit wann kennst du eigentlich Itachi so gut? Ihr hattet euch nur einmal getroffen, und das geschäftlich.“ Sakura schaute ihren Bruder mit geschlitzten Augen an.

„Itachi? Den kenne ich schon seit Jahren ...“ Tai zwinkerte den älteren Uchiha zu.“...er ist doch mein alter Freund.“
 

Itachi versuchte sich währenddessen das Lachen zu verkneifen. Was erzählte er den beiden Teenagern denn? Sie hatten sich gerade erst mal bei der letzten Geschäftsreise getroffen. Er musste sich wirklich zusammenreißen.
 

„Aha. Dein alter Freund also?“ Die Haruno war sichtlich skeptisch.

„Joa. Den Rest, der Geschichte erzähle ich dir Zuhause. Wir fahren jetzt los!“ Tai drehte sich von den beiden Getrennten weg. Itachi drehte den Autoschlüssel, der sich im Schlitz befand. Er startete den Motor. Der Wagen rollte von seiner Spur auf die Straße.
 

Sasuke sagte nichts mehr dazu. Später würde er einfach seinen Bruder umbringen. Genau wie den Inuzuka. Doch dieser kam erst an einem anderen Tag dran.
 

Tai und Itachi sahen sich von der Seite an. Sie gaben sich einen unauffälligen Handschlag.
 

Die beiden Jugendlichen rutschen soweit wie möglich voneinander weg. Sie schauten stur aus ihren eigenen Fensterseiten.

Sakura aus ihrem, er aus seinem.
 

Den Blickkontakt vermieden sie.

Wie konnte Sasuke seine Ex sexy in diesem Outfit finden? Er versuchte sich einzureden, dass sie hässlich aussah. No go. Abscheulich. Not hot.
 

Doch einen Blick in ihr Dekolletee konnte er sich nicht entgehen lassen …
 

Die Fahrt blieb lautlos. Nur Itachi und Tai unterhielten sich über Finanzen und Firmenzeugs.
 

Nach einer Weile, die den beiden Teenagern wie Jahre vorkamen, hielt der Uchiha den Wagen vor einem riesigen Gebäude an.
 

„Wir sind da!“, verkündete Itachi. Er drehte sich erfreut zu den Jüngeren, die hinten saßen.

Diese warfen ihn tödliche Blicke zu.
 

„Wenn Blicke töten könnten …“, murmelte der Uchiha. Er wandte sich Tai zu. Beide schauten sich verstehend an.
 

„Wir steigen jetzt aus … “, begann der ältere Haruno. Sasuke und Sakura nickten. „ ... ohne euch!“, beendete Itachi Tais Satz. Die Geschäftsmänner stiegen schnell aus.

Itachi drückte auf den Knopf, der den Wagen schloss.
 

Eingesperrt.
 

Die Jüngeren konnten nicht realisieren, was gerade geschehen war.

Sie waren eingesperrt! In einem Kleinwagen!

Die Haruno fasste sich wieder.
 

Was, verdammt nochmal, soll das?! “, schrie Sakura sofort los. Sie hämmerte gegen die Scheibe.
 

Sasuke war wütend.
 

Wütend auf seinen Bruder.
 

Diesmal ging er zu weit.
 

Die Älteren hörten Sakuras Geschreie nicht mehr. Beide schritten in den großen Wolkenkratzer.
 

Die Rosahaarige gab auf. Sie würden nicht mehr zurückkehren.

Zumindest nicht für die nächsten Stunden.

Sasuke blickte aus seiner Fensterhälfte. Die Haruno schielte banal zu ihm herüber. Ihre Arme hielt sie verschränkt vor der Brust. Sakura drehte ihren Kopf wieder zu ihrer Seite.
 

Draußen müsste echt etwas spannendes sein.
 

Nun tippte Sakura mit ihrem Fuß.
 

Tip, tap, tip, tap …
 

Sie hielt es nicht aus. Zumal kam ihr es so vor, dass der Wagen immer wärmer wurde.

Man! Wann kommen die Idioten wieder? Was machen die überhaupt solange?!, schoss es genervt durch Sakuras Kopf.
 


 

~*~
 

Itachi lag mit einer blauhaarigen, leicht bekleideten Kellnerin auf einem rot gepolsterten Sofa, während Tai an der Bar-Theke saß und sich einen Cocktail gönnte.
 

Der Uchiha unterhielt sich angeregt mit der hübschen Kellnerin.
 

Beide Männer befanden sich in einem ruhigen Platz des 70. stöckigen Wolkenkratzers. Es war so etwas wie ein Erholungsraum. Er war riesig. Ein Teppich diente als Laminierung. Alles wirkte hell, da große Fenster als Beleuchtung dem Raum Licht gaben. Neben Itachi und Tai befanden sich nur weitere vier Personen in diesem Erholungsstockwerk. Es war sehr ruhig.
 

„Hey Tai! Angel dir doch auch ne' Kellnerin, die sind voll hot.“, schrie Itachi den Haruno zu. Die Kellnerin, die sich auf den Schoss des Uchihas befand, schaute beschämt zu Boden.

Tai ließ von seinem Cocktail ab. Er wandte sich zu den liegenden Itachi zu.
 

„Sorry, hab schon ne' Freundin“, kam es von diesen lässig. Der Uchiha machte große Augen.

Danach lachte er. Lauthals. Die hübsche Kellnerin hielt sich sogar schon die Ohren zu. Der Schwarzhaarige richtete sich, immer noch lachend, auf, sodass die Angestellte von seinem Schoss auf das Sofa rutschte.
 

„Was ist so witzig?“, fragte der Haruno verwirrt. Er würde ja mitlachen wollen, doch wusste er nicht, was so lustig war. Der Schwarzhaarige hatte sich derweil gefangen.

„Du hast ne' Freundin?“ Itachi hatte noch Lachtränen in den Augen.
 

„Ja“, antwortete Tai ihm.
 

„Wie heißt sie? Wie alt ist sie? Als was arbeitete sie? Wie -“ „Cut. Cut. Cut. Ganz langsam!“ , unterbrach der Haruno seinen Geschäftskumpel.

„Warum willst du das wissen?“, kam die Frage von ihm. Itachis Grinsen wurde breiter. Er gab der hübschen blauhaarigen Kellnerin, Konan, seine Nummer. Er schritt zu Tai, ließ sich dort neben ihm auf den Barhocker nieder.
 

Der Uchiha legte seine rechte Hand auf Tais Schulter. Grinsend blickte er in seine Augen.

„Alter, ich will wissen auf welcher Skala sie liegt.“

Man sah Tais verblüffendes Gesicht.

„Skala?“, wiederholte der Grünäugige. Itachi zog seinen Arm wieder zurück, den er auf der Schulter des Harunos abgelegt hatte. Er wandte sich kurz Konan zu, um sich auch ein Cocktail zu bestellen.
 

„Mit Skala meine ich … wie soll ich sagen ...“ Itachi überlegte angestrengt. „ … sagen wir es gibt eine Skala von 1-10.“ Der Uchiha schaute die gegenüberliegende Wand an. Er schien immer noch zu überlegen. Der Haruno folgte seinen Blick.
 

„Kurz ausgedrückt: Ist sie hübsch, intelligent und fürsorglich, liegt sie auf der Skala 8-10 …“

Der Schwarzhaarige nahm einen Schluck aus seinem Glas.

„Aber ist sie … sagen wir mal: nicht anschaulich, dumm und ... na ja selbstsüchtig, liegt sie bei der Skala 1-3.“

„Und was ist mit 4-7?“, kam die prompte Frage von Tai. Itachi lachte kurz auf. Er wandte sich von der Wand ab und schaute zu den Haruno.

„Weißt du Tai, es gibt auch den mittleren Bereich.“ Der Uchiha nahm einen erneuten Schluck aus seinem Cocktail.

„Mittlerer Bereich?“, wiederholte Tai verwirrt. Er nahm ebenfalls einen Schluck aus seinem Getränk.

„Sagen wir so, 8-10 war der gute Bereich, 1-3 der Schlechte ...“

„ ... und 4-7 der Mittlere“, schlussfolgerte der Grünäugige und unterbrach somit Itachi.

„Richtig“, bestätigte ihm der Uchiha.

„Also, was ich dir damit sagen möchte ist … sagen wir, fifty, fifty.“

In Tais Gesicht bildete sich ein großes Fragezeichen.
 

Itachi seufzte.
 

„Stell dir vor, sie ist zum Beispiel Bildhübsch, aber strohdoof.“ In dem Haruno ging so langsam ein Licht auf.

„Achso! Ich dachte mit fifty, fifty meinst, dass sie zur Hälfte getrennt ist, oder so! Aha!“

Itachi schlug sich innerlich gegen die Stirn.

„Wie bist du nur Geschäftsmann geworden …“, murmelte er leise und nahm einen letzten Schluck seines Cocktails.
 

„Also, wie sieht sie aus? Sag mir alles, was du über sie weißt. Dann schätze ich auf welcher Skala sie liegt.“ Der Uchiha blickte den Braunhaarigen erwartungsvoll an.

„Sie heißt Akemi Hakari, ist Bildhübsch …“ Tai holte ein Foto aus seinem Jackett heraus und gab es Itachi. „ … sie ist 20 Jahre alt, arbeitet als Ärztin und ist, wie schon gesagt, Bildhübsch.“ Der Haruno gab schon fast mit seiner Freundin an.
 

Itachi schaute immer noch das das Foto an. Dort war eine wundervolle Frau mit langen, braunen Haaren abgebildet. Sie lächelte in die Kamera.
 

„Wow! Hast ja nen' guten Fang gemacht.“, grinste der Uchiha.

„Tja, und auf welcher Skala liegt sie?“, fragte Tai nun mit großen Augen.

„Na ja. Sie ist hübsch, sie arbeitet als Ärztin, wovon wir ausgehen können, dass sie intelligent ist, und sie sieht auch noch recht nett aus …“
 

Itachi blickte in die Augen, seines Geschäftspartners.
 

„Herzlichen Glückwunsch, Alter! Sie liegt bei der Skala 8-10!“
 

Der Schwarzhaarige schlug mit Tai einen Big Five ein.

„Jawohl!“, schrie der Haruno erfreut.
 

Aber nun herrschte Stille …
 

Keiner fand ein Unterhaltungsthema.
 

„Wann lassen wir die kleinen frei?“, kam es von Tai.

Itachi fing an hinterhältig zu grinsen.
 

„Nach einer Weile …“
 

~*~
 

Sasuke und Sakura saßen immer noch im Wagen. Keiner hatte die letzten Stunden gesprochen.
 

Die Stille …

Ein lautloses Etwas. Manche hielten diese Stille aus …

Doch andere auch nicht.
 

Sie zerriss einen.
 

Die Haruno schaute sich im Auto um. Sie musste zugeben, dass es wirklich luxuriös aussah.

Die Sitze waren in einem beige Ton gehalten. Die Armlehnen der Sitze bestanden aus Holz.

Holz, das glänzte.
 

Plötzlich sah Sakura, dass etwas neben ihr auf der Wand krabbelte. Eine Spinne. Doch nicht eine normale Spinne, sondern eine fette Spinne.

Obwohl die Haruno ihre Spinnenphobie überwunden hatte, fühlte sie sich nicht gerade gut.
 

Beruhigen. Ich habe die Spinnenphobie überwunden. Überwunden habe ich sie!, versuchte sie sich in ihren Gedanken einzureden.
 

Das Tier kam ihr näher.
 

Näher als sie wollte.
 

Ihr wurde heiß. Sie zitterte. Ihr ganzer Körper bebte vor Angst. Ihr Puls beschleunigte sich. Schweiß bildete sich auf ihrer Stirn. Sie konnte nicht von der Spinne wegsehen.
 

Sakura hielt es nicht mehr aus. Sie schrie. Schrie um ihr Leben.
 

Sasuke schrak auf. Ruckartig schaute er zu seiner Ex.
 

Die Haruno zappelte mit ihren Beinen und Armen herum.
 

„Sakura, was ist denn los?!“, fragte er, doch seine Stimme wurde von ihrer Schreie überhört.

Die Rosahaarige schmiss sich in seine Arme.
 

„Spinne!“ Sie zitterte wie verrückt. Sakura schrie wieder.
 

„Sakura! Beruhig dich!“ Sasuke fasste sie an ihren Handgelenken.

„Hör auf zu schreien!“
 

Die Haruno hörte nicht auf ihn. Ihre Angst war viel zu groß. Sie brüllte wieder.
 

Der Uchiha schaute sich um. Die Handgelenke von der Haruno hielt er immer noch, da sie wild um sich zappelte.
 

Und da. Er sah das Tier, welches Sakura so erschreckte.
 

Er beugte sich vor.
 

Er ballte seine rechte Hand zur Faust.
 

Und boom!
 

Sie war tot.
 

Mit einem Schlag hatte er die Spinne zunichte gemacht.

Doch Sakura schrie immer noch.
 

„Sakura! Beruhige dich! Sie ist tot!“, sprach er in sie ein. Er versuchte in ihre Augen zu blicken. Dies Misslang ihm, da sie ihren Kopf hin und her drehte und die Augen zugekniffen hielt.
 

Immer noch schrie sie.
 

In ihren Augen bildeten sich schon Tränen.

„Mach sie weg!“
 

Sasuke hielt sich seine Ohren zu. Dies war ja kaum auszuhalten.

Nun reichte es dem Uchiha.
 

Fest packte er ihre Oberarme. Mit einem Ruck beförderte er sie auf seinen Schoss. Die Haruno zappelte weiter. Sie krallte sich in sein Hemd.
 

Und dann …
 

… küsste er sie.
 

Er erstickte ihre Schreie in diesem Kuss. Sasuke spürte wie sich ihre Muskeln entspannten. Sie lockerte den Griff seines Hemdes.

Sakura erwiderte den Kuss.
 

Beide befanden sich in einem Rausch.

Ihr Gesicht färbte sich leicht rosa. Ihr Herz schlug noch schneller als vorher. Ihr Atem ging unregelmäßig.
 

Sie wussten nicht, was sie gerade taten.
 

Der Uchiha drehte sie, mit einer geschickten Bewegung, unter sich. Er lag nun halb auf ihr.

Während Sasuke mit seiner Hand ihre runden Kurven erforschte, schlang die Haruno ihre Arme um seinen Nacken.
 

Sasuke küsste sich bis zu ihrem Hals. Dort ließ er ein paar lila-blaue Flecken da.
 

Beide konnten nicht mehr aufhören.
 

Ihnen war nicht bewusst, was hier gerade geschah.

Zärtlichkeiten


 

Kapitel 11

Zärtlichkeiten
 


 

Sasuke schlang seinen Arm um ihre Taille. Noch immer machte er sich an ihrem Hals zu schaffen. Sakura, die völlig von dem Uchiha benebelt war, fuhr mit ihren zierlichen Händen unter sein Hemd. Sie spürte seinen Muskelösen Bauch. Sakura konnte von diesem gar nicht mehr die Finger lassen.

Während die Haruno noch seinen Sixpack erforschte, küsste sich Sasuke bis nach oben zu ihren schön geformten Lippen.

Sie war wie eine Droge für ihn.

Er konnte nicht anders.

Er brauchte sie.

Sie schmeckte so schön nach Erdbeeren.
 

Heiße Küsse flogen durch den Kleinwagen. Die Rosahaarige nahm ihre Hände aus seinem Kleidungsstück. Sie knöpfte die ersten drei Knöpfe seines Hemdes auf.

Er küsste einfach perfekt. Er raubte ihr dem Atem. Zu lange hatte sie dieses wundervolle Gefühl nicht mehr. Sasuke war einfach zu gut.

Beide hielten die Augen geschlossen. Dieses Gefühl, welches die zwei Teenager in ihren Herzen besaßen, war einfach spektakulär. Selbst Sasuke hatte noch nie solch eine Emotion. Es war unbeschreiblich. Der Puls, der zwei ging schneller. Schneller als zuvor.

Nun begann Sakura seinen Hals mit Küssen zu bedecken. Keine Stoppeln. Kein einziges Haar. Seine Haut war so weich und geschmeidig. Wie eine Creme, die er eben aufgetragen haben musste.

Die Haruno stutzte ihre Arme an seinen Schultern ab.

Sie fraßen sich Wort wörtlich fast auf.
 

~*~
 

Tai gähnte. Er streckte sich.

„Müde?“, fragte Itachi, der neben dem Haruno auf einem Massagestuhl saß.

Die beiden Geschäftsmänner befanden sich immer noch in dem Erholungsstockwerk, des Wolkenkratzers. Ihre Jacketts hatten sie derweil abgenommen. Unten auf dem Boden, neben den Männern, befanden sich unzählige Cocktails.

„Wie viele?“, fragte Tai. Sein Gesicht wirkte relativ müde und schlapp.

„Was, wie viele?“, kam die Gegenfrage von dem Uchiha, da er nicht wusste, was sein Freund von ihm wollte.

„Na wie viele Cocktails hatten wir … ?“ Tai schwankte hin und her. Itachi schaute zu Boden. Er beäugte die vielen Gläser.

„Du sieben, ich fünf“, antwortete der Schwarzhaarige dem Haruno knapp.

Tai legte seinen Kopf in den Nacken. Benebelt schaute er zur Decke.

„Ich glaube, ich bin betrunken …“ Der Haruno lachte wie ein Irrer auf.

Itachi schaute Tai an. Er grinste.
 

„Wir hatten alkoholfreie Cocktails …“
 

Nun blickte der Braunhaarige zum Uchiha.
 

„Oh … “, kam es nur von Tai. Peinlich, peinlich.

„Was meinst du, was die Kleinen machen?“, wechselte Itachi das Thema, da er wusste, dass ihm die Situation unangenehm war. Doch musste er immer noch grinsen. Er fand es amüsant. Sehr sogar. Wie konnte man so ein Trottel sein?

Wie haltet es Sakura mit ihm aus?, schoss es durch dem Kopf des Schwarzhaarigen.
 

„Pff, kein Plan.“ Tai ließ seinen rechten Arm aus dem Sessel baumeln.

„Sollen wir uns langsam auf dem Weg machen?“, fragte Itachi. Er war auch etwas müde geworden. Schließlich befanden sie sich seit Stunden in diesem Gebäude. Außerdem musste der Uchiha am nächsten Tag früh zur Firma. Seine Unterlagen waren noch nicht ganz fertig.

Was man alles für seine Geschwister stehen und liegen ließ.
 

Immerhin ging es hier um seine Firma. Gut, ihm gehörte sie nicht alleine. Sasuke selbstverständlich auch.

Doch dieser kümmerte sich kaum um den Betrieb. Itachi war dies eigentlich sehr recht. So konnte sich der Jüngere um seinen Schulkram kümmern. Sasuke würde sowieso alles durcheinander bringen.

„Joa, mein Hintern tut schon weh. Lass uns gehen“, sagte Tai. Er streckte sich. Itachi nickte.

Die beiden Geschäftsmänner erhoben sich und zogen sich ihre Jacketts wieder an. Sie schritten aus dem großen Raum. Der Uchiha zwinkerte noch vorher Konan, der Kellnerin, zu.

Sie begaben sich zu den Aufzügen. Itachi drückte den Knopf, damit sich der Lift nach oben bewegte. Mit einem leisen Ding öffneten sich die Automatiktüren. Sie stiegen ein. Kein anderer befand sich in dem Aufzug. Die Türen schlossen sich wieder.

Der Uchiha schaute währenddessen etwas genervt. Er hatte Augenringe, ihm war von dem vielen Cocktails schlecht geworden und ihm wurde noch übler, wenn er an die ganzen Unterlagen dachte, die noch auszufüllen waren.

Oh man, war das Leben hart.
 

Im Lift lief eine ruhige Musik. Fahrstuhlmusik.

Tai bewegte seine Hüften. Ihm schien die Melodie zu gefallen.
 

Itachi schaute seinen Freund ausdruckslos an.

Die Bewegungen des Harunos blieben abrupt stehen.

Der Uchiha blickte Tai nun genervt an.

„Was?“, kam die ahnungslose Frage von dem Angeschauten.
 

Noch bevor der Schwarzhaarige antworten konnte, blieb der Aufzug mit einem gedämpften Ding stehen.

Itachi stieg als erstes aus. Tai schaute ihm immer noch ahnungslos hinterher. Danach setzte sich auch er in Bewegung.

Die beiden Freunde liefen durch die Lobby, bis hin zur Ausgangstür, welche auch als Eingang diente.

Der Uchiha zuckte seine Autoschlüssel aus seiner Hosentasche. Er und Tai schritten zum Parkplatz.

Itachi blickte durch die vielen Autoreihen.

Er suchte seinen Infiniti . Sein Auto war klein. Aber er fiel dennoch auf. Schließlich war es ein sehr teurer Wagen. Ein Vermögen wert.

Und da sah er ihn.

Der Schwarzhaarige nährte sich seinem Kleinwagen. Tai folgte ihm brav.
 

Er kam näher.

Und näher.

Immer näher.
 

Und dann riss er seine Augen auf.

„Gott der Allmächtigen …“, brachte er nur über seine Lippen. Er konnte nicht glauben, was er dort zu Augen bekam. Tai schien verwirrt zu sein.

„Was ist?“, fragte er dann auch schon.

Itachi streckte nur seine Hand aus. Mit nacktem Finger und offenem Mund, zeigte er auf seinen Wagen.

Der Haruno folgte seinem Finger.

Nun riss er auch die Augen auf.

„Heilige Maria Mutter Gottes!“ Die beiden Geschäftspartner schauten wie erstarrt zu dem Wagen.

Dort küssten sich zwei Personen. Zwei Personen, von denen man dies nicht gedacht hätte. Wer diese wohl waren?

Natürlich Sasuke und Sakura! Die Verwunderung in den Gesichtern der älteren konnte man deutlich ansehen. Nie und nimmer hatten sie gedacht, dass sich die beiden jemals wieder küssen würden.

Dies war ja unfassbar!
 

Itachi fing sich als erstes wieder. Er schaute zu Tai, der immer noch geschockt auf den Wagen blickte.

Doch nun musste es schnell gehen. Sasuke und Sakura durften sie nicht sehen!

Der Uchiha griff seinen Freund am Oberarm. Er zog ihn aus der Sichtweite. Beide versteckten sich hinter einem anderem Auto.

„Hey, hey! Dein Bruder vergreift sich gerade an meiner Schwester!“ Tai versuchte ernst zu klingen, doch dies missfiel ihm. Ihn konnte man einfach nicht ernst nehmen. Dazu war er viel zu freundlich.

„Nun mach mal halblang, Alter! Das war doch unser Plan!“

„Ach ja, aber müssen sie sich den gleich aufessen? Das könnte man doch mit Worten klären.“ Der Haruno beobachtete seine Schwester von der Ferne, die gierig an Sasuke Hals leckte.

Itachi seufzte.

„Kumpel. Ist dir denn noch nicht aufgefallen, dass …“ Der Uchiha schaute seinen Freund mit hochgezogenen Brauen an. Dieser blickte wie dumm aus der Wäsche.

Dass sie es nicht mit Worten klären können, da sie sich wie zwei Hirnamportierte Tiere anschreien?! “ Der Schwarzhaarige war genervt. Er meinte, wie konnte man so dumm sein?

„Mann, Mann, Mann! Schrei doch nicht so.“ Tai hielt sich die Ohren zu.

Nun fiel Itachi etwas ein. Wie wäre es, wenn er seinen Freund testen würde? Vielleicht mit einer Frage. Doch nicht mit einer gewöhnlichen, sondern einer Fangfrage!

„Tai. Tai, mein lieber Freund. Hättest du Lust mir eine Frage zu beantworten?“, fragte der Uchiha mit lieblicher Stimme.

Der Haruno überlegte.

„Ja, um was geht es denn?“
 

Itachi grinste teuflisch. Wenn der Braunhaarige die Frage, die er gleich stellen würde nicht richtig beantworten würde, war es endgültig bewiesen, dass der Grünäugige nicht der Hellste war.

„Es ist eine Art Rätsel. Du musst mir nur die korrekte Antwort zu der Frage geben, okay?“

Tai nickte als Bestätigung. Itachi stellte die Frage.

„Wo werden die Überlebenden eines Flugzeugunglücks begraben?“

Der Uchiha fühlte sich auf irgendeine Art und Weise, wie ein Lehrer, der seinem neuen Schüler einen kleinen Streich spielen wollte. Itachi schaute in das Gesicht seines Geschäftspartners. Tai kniff leicht seine grünen Augen zusammen, um sich besser zu konzentrieren. Er durchflog die Frage noch mal durch seinen Kopf. Immer wieder.
 

Wo werden die Überlebenden eines Flugzeugunglücks begraben? Hm … im Flugzeug selbst? Nee, vielleicht an der Absturzstelle? Hm … Angestrengt dachte der junge Mann nach.

Es müsste doch eine Lösung geben!

Während der Haruno in seinen tiefen Gedanken versunken war, wandte sich der Uchiha von seinem Freund ab.

Könnte lange dauern.

Noch immer hinter einem unbekannten Wagen versteckt schaute Itachi zu seinen eigenen. Dort befummelten sich die beiden Jüngeren noch immer.

Der Uchiha schaute genauer hin. Sasuke rutsche gerade mit seinem Kopf in das Dekolletee von Sakura.

Irgendwie war er stolz auf seinen Bruder. Immerhin war er der Schulschwarm und schleppte Mädels wie im Zoo Nachhause an. Dreckig grinste Itachi. Früher hatte auch er, in seinem Highschool Dasein, die Mädchen zu sich eingeladen und mit ihnen, wie er es sagte, gelernt.

„Ich hab's!“, kam es plötzlich von Tai. Somit holte er Itachi aus seinen Gedanken. Er drehte sich zu dem Haruno. Seine Augen strahlten.

Anscheinend wusste er die Antwort.

Nun war aber der Uchiha gespannt. Er hatte noch etwas Hoffnung, dass der Braunhaarige ihm die richtige Lösung gab. Schließlich war die Frage leicht zu beantworten. Sehr leicht sogar.
 

„Auf einem Friedhof!“, war seine Antwort.

Itachi schlug sich mit seiner Hand gegen seine Stirn. Wie konnte man so unterentwickelt sein?

„Tai. Meiner lieber Freund. Die Frage war: Wo werden die Überlebenden eines Flugzeugunglücks begraben.“ Der Schwarzhaarige betonte das Wort Überlebenden deutlich.
 

„Ja! Auf einem Friedhof! Wie jeder Mensch der stirbt.“

Itachi gab auf.

Dem Jungen war nicht mehr zu helfen. Wie sollten Überlebende begraben werden? Das war die Antwort.
 

Doch jetzt interessierte sich Tai eher für seine Schwester, die sich mit dem jüngeren Uchiha in Itachis Wagen vergnügte.

Wie lange sollte dies weiter gehen? Immerhin saßen die beiden Geschäftsmänner immer noch hinter einem fremden Auto. Was wenn der Besitzer zurückkehren würde?
 

~*~
 

Eng umschlungen und einander liegend küssten sich die zwei Getrennten leidenschaftlich.

Von nichts ließen sie sich unterbrechen, von nichts wollten sie sich aufhalten lassen.

Was jetzt in diesem Augenblick nur zählte waren sie selbst.

Sakura keuchte leise auf, als Sasukes Hand unter ihrem engen Kleid glitt.
 

Er war einfach göttlich.

Seine Berührungen, seine Zärtlichkeiten.

Einfach alles.
 

Dem Uchiha ging es nicht anders. Wie er diesen bombastischen Körper vermisst hatte.

Er bewegte seine freie Hand Richtung ihrer Haare. Die Haruno trug einen Dutt. Diesen öffnete er. Es stand nur ihm weg, da er ihr sonst nicht durch ihr rosa Haar streichen konnte.

Sakura hatte währenddessen schon sein weißes Hemd aufgeknöpft. Ihre Lider hielten beide geschlossen. Man vernahm nur das unregelmäßige Atmen der beiden.
 

Nur dies.
 

Plötzlich klingelte etwas. Die zwei Getrennten schlugen ruckartig ihre Augen auf. Die Lippen ließen sie jedoch noch aneinander. Geschockt schauten sich die beiden Teeanger an.

Immer noch klingelte etwas.

Es klang wie der Ton von Sakuras Handy, wenn sie jemand anrief.
 

Blitzartig lösten sie sich voneinander. Sasuke lag immer noch auf ihr. Die Hände links und rechts neben ihrem Kopf gestützt, schaute er in ihre schockierten Augen.

Er war selbst gerade etwas baff.

Hatte er eben versucht mit seiner Ex zu verführen?

Und das in einem Auto?!

Wie erstarrt verharrten sie in dieser Stellung.
 

Das Handy klingelte zum fünften mal.

Zum sechsten mal.

Und dann ging die Mailbox an.
 

„Sie haben eine Sprachnachricht“ , sprach die allzu bekannten Telefonstimme.

Und dann vernahmen die beiden Schüler einen Piep-Ton.

„Sakura! Ruf mich schnell zurück! Roy sucht dich!“
 

Die Haruno riss ihre ihre Smaragdgrünen Augen noch mehr auf, wie sie schon waren.

Es war Ino. Inos hysterische Stimme. Sie klang sehr aufgebracht. Bei den Namen Roy zuckte sie zusammen.

Ein weiteres Piepen. Die Nachricht war beendet.

Nun war Sasuke skeptisch. Ihm war erstmals egal, dass er beinahe seine Ex verführt hatte. Vielmehr interessierte ihm dieser Roy.

Der Uchiha merkte, dass sich die Muskeln der Haruno verspannten.

Selbstverständlich wusste Sasuke, dass etwas nicht stimmte.
 

„Wer ist dieser Roy? Und warum sucht er dich?“, stellte er auch sofort seine Fragen.

Sakura war etwas verwirrt. Genau dies hasste sie so an ihm. Er wollte alles von ihr erfahren, wenn es um eine Männliche Person ging, mit der sie sich traf, oder sonst was mit der machte. Er wollte sie von anderen Jungen fernhalten. Er wollte ihr ganzes Leben bestimmen. Und deshalb waren sie getrennte Menschen.
 

Was kümmerte sich das dem Uchiha? Es war ihre Sache! Ihre Angelegenheit! In ihr stieg mal wieder diese gewaltige Wut auf.
 

„Das interessiert dich einen feuchten Dreck!“, schnauzte sie in sein blasses und markantes Gesicht.

Sie legte ihre Hände auf seine Brust, um ihn von sich wegzudrücken, doch der Uchiha packte aufs schnellste ihre Handgelenke und drückte diese in den Sitz.
 

„Sakura, es geht mich sehr wohl etwas an“, sprach er ernst.

Die Haruno glaubte ihm nicht. Sie versuchte sich von seinem Griff zu befreien, doch dazu war sie viel zu schwach.

Sie beschloss ihn einfach nicht zu antworten.

„Sakura, wer ist Roy? Und was will er von dir?“ Nun klang der Schwarzhaarige ernster. Vielleicht war er einer ihrer Ex-Freunde, der sich an Sakura wieder vergreifen wollte?

Die Miene des Uchiha verfinsterte sich, als er dies dachte. Er erhöhte den druck ihrer Handgelenke.
 

Niemand durfte seine Sakura anfassen.

Nur er durfte es.

Auch wenn dies etwas egoistisch klang.
 

Die Rosahaarige antwortete ihm nicht. Dies machte sie mit Absicht, dies wusste er. Doch dies machte ihn auch wütend.

„Sakura, verdammt! Antworte!“ Mit Gewalt zog er sie an ihren Armen zu seinem Gesicht hoch. Es hatte wehgetan. Ein unangenehmer Schmerz zog sich durch die Handgelenke der Haruno.

„Sasuke! Lass das! Du tust mir weh!“, kam es ihr quälend über die Lippen.

Der Uchiha ließ blitzschnell von ihr ab. Er hatte es nicht beabsichtigt ihr wehzutun.
 

Plötzlich war ein klacken zuhören.

Der Wagen auf aufgeschlossen!

Das hieß, dass die beiden Älteren kommen würden.
 

Schnell ging der Uchiha von seiner Ex runter. Er würde Sakura später ausfragen. Der Schwarzäugige setzte sich neben sie, während die Haruno versuchte sich ebenfalls richtig hinzusetzten. Sasuke knöpfte sich sein Hemd zu.

Itachi und Tai durften nicht erfahren, was hier in den letzten Stunden abgegangen war.

Sakura band sich ihre Haare zu einen lockeren Zopf.

Die Vordertüren wurden aufgemacht. Itachi und Tai ließen sich auf die Sitze fallen. Itachi natürlich auf dem Fahrersitz.
 

Sasuke und Sakura waren etwas außer Atem. Schließlich hatten sie sich beeilt.

Der ältere Haruno drehte sich zu den Jüngeren.

„Und wie war es so alleine?“, fragte dieser mit einem Lächeln.

„Vollidiot!“, kam es von den zwei Getrennten synchron. Die Haruno gab ihm auch noch eine Kopfnuss.

„Aua, was sollte das?“ Tai rieb sich seinen Schädel.
 

Von den beiden Teenies kam nur ein verächtliches „Tze.“
 

„Ihr seid wie füreinander erschaffen …“, sagte nur Itachi dazu, und schaute matt die Jüngeren aus dem Rückspiegel an.
 

Er fuhr los.

Der lange Tag nahm sein Ende.

Roy Yamato


 

Kapitel 12
 

Roy Yamato
 


 

Schule. Das schlimmste, was einem Teeanger widerfahren konnte. Sie dauerte viel zu lange, zumindest für die Teenies, und nahm einen die kostbare Freizeit. Wenn es nach den Jugendlichen vorgehen würde, würden diese den ganzen Tag mit Freunden chillen und dabei laut Musik hören.

Einfach den nervigen Schulkram vergessen.

Doch in dieser Welt lebten wir nicht. Wir lebten in einer sozialen, kompetenten Welt, in der man sich an Regel halten musste.

Und einer dieser Regeln war in die Schule zugehen und dort den Lernstoff in sich hineinzubekommen.
 

„Sakura? Und du bist nicht wirklich sauer auf mich?“, fragte Ino unsicher. Die Haruno kramte sich ein paar Sachen aus ihrem schon vollgepackten Spind. Beide standen im Schulflur. Die Gänge waren mit Schülern überfüllt. Kreuz und quer wurde gesprochen.

Dies war ja kein Wunder. Schließlich hatte die Schule vor ungefähr zehn Minuten begonnen.
 

„Ino. Nein, ich bin nicht sauer auf dich. Du kannst ja auch nichts dafür“, kam es genervt von der Rosahaarigen. Es ging um gestern. Sakura hatte Ino, direkt als sie mit Tai Zuhause angekommen war, angerufen. Angerufen und gefragt, was so wichtig sei, dass sie in einer ungünstigen Situation in ihre Mailbox sprach. Doch was Sakura da von ihrer besten Freundin hörte, ließ ihr die Knie weich werden.
 

„Hast du denn keine Angst?“, fragte die Blondine vorsichtig. Sakura hielt in ihrer Bewegung inne.

Ganz langsam drehte sie ihren Kopf zu ihrer Freundin. Die Haruno schaute in ihre azurblauen Augen. Sie wirkten so nervös und unsicher. Solch ein Verhalten kannte man von der selbstbewussten und aufgeweckten Yamanaka gar nicht.
 

Jedoch war dieses merkwürdige Verhalten kein Wunder. Die Haruno benahm sich gerade nicht

anders. Es war einfach schrecklich.
 

Sakura stieg die Treppen hoch.

„Wohin willst du denn? Du warst Stunden in einem Auto eingesperrt. Willst du nicht was essen? Oder dich an mich rächen, oder so?“, schrie Tai die Holztreppen hoch. Dabei schloss er die Haustür zu, da er gerade mit seiner Schwester in das Haus eingetreten war.
 

„Ähh, ich esse später was und das mit der Rache kommt noch!“, erwiderte die junge Haruno von oben aus. Sie trug immer noch ihr enges schwarz-rotes Kleid und die hohen Schuhe.

Doch dies war ihr erstmals egal. Sie musste Ino zurück rufen. So wie die sich angehört hatte, war es wohl eine wichtige Angelegenheit.
 

„Na dann …“, gab der Braunhaarige mürrisch zurück. Er begab sich zur Kochstube.
 

Hastig schloss Sakura ihre Zimmertür zu. Sie ließ sich mit dem Bauch auf ihr weiches und gemütliches Bett fallen. Dabei vielen ihr ihre Highheels zu Boden.

Sie nahm ihr Handy aus ihrer kleinen Handtasche. Sie wählte Inos Nummer.

Es klingelte.
 

Piep …
 

Piep …
 

Piep …
 

Ein Rascheln.
 

Und jemand ging an das gute Stück!
 

„Sakura?“, sprach eine ahnungslose Stimme am anderen Ende der Leitung. Anscheinend hatte sie ihre Nummer erkannt.

„Ja? Warum hattest du mich vorhin angerufen? Das war echt ungünstig, ey! Ich hatte fast mit - “

„Sakura, es ist was passiert!“, unterbrach die Yamanaka ihre Freundin. Dies wunderte die Haruno sichtlich. Sie hatte eigentlich gedacht, dass sie fragen würde, warum es ungünstig war sie anzurufen.
 

Dem war nicht so.
 

„Was soll passiert sein? Hat Shika Schluss gemacht, oder wie?“, kam die belustigte Frage von der Haruno.

„Nein, Saku! Roy! Roy Yamato! Er war hier! Hier in Tokio!“
 

Sakura ließ das Handy aus ihrer Hand gleiten. Ihre Gesichtszüge wandelten sich zu einem schockierten Ausdruck. Ihr Mund öffnete sich einen Spalt breit. Sie schaute auf einem Punkt ihres Zimmers. Ihre Augen waren aufgerissen.
 

„Nein, nein, nein, das kann nicht sein!“, sprach sie leise. Ihre Züge glichen nun einer verzweifelten Person. Ihr Kopf senkte sich.

„Sakura? Bist du noch dran?“, vernahm sie noch die gedämpfte Stimme ihrer Freundin, die noch an der anderen Leitung hing.

Langsam nahm sie das Telefon bei Hand.

„Ja, ich bin noch dran … “ Die noch eben belustigte Sakura war nun anders. Angst verbreitete sich in ihr. Die Haruno war den Tränen nahe. Doch Tränen bedeuteten Schwäche. Und diese Schwäche wollte die Rosahaarige nicht zum Vorschein bringen.

Die Haruno atmete einmal tief ein und aus.
 

Stille kehrte ein …
 

Die Yamanaka traute sich nicht weiter zu erzählen. Da kam selbstverständlich noch etwas.
 

„Wo hast du ihn gesehen?“, unterbrach die Rosahaarige nach unendlicher Zeit die Lautlosigkeit.
 

„Saku, da ist noch etwas. Aber du darfst mir nicht böse sein, okay?“

„Und was soll das sein? Sprich bitte Klartext, Ino!“, sagte Sakura nun etwas lauter. Warum alles in die Länge ziehen, wenn es auch einfacher ging?
 

„Naruto weiß von Roy und dir…“
 

Die Rosahharige dachte sich verhört zu haben. Sie erhob sich vom Bett. Die Haruno stellte sich vor ihr kleines Fenster.

„Wie Naruto weiß von Roy und mir? Ino!“

„Ja, Saku! Hör dir doch mal erst die ganze Geschichte an! Sei aber bitte nicht wütend auf mich!“
 

Sakura seufzte. Dies war ja kaum zum aushalten! Sie massierte sich erschöpft ihre Schläfe.

„Okay, leg los … “, sagte Sakura erledigt. Sie vernahm ein leises Einatmen der Yamanaka.
 

„Ich war auf dem Weg Nachhause. Die Straßen waren leer. Das war ja auch kein Wunder, da bei mir in der Nähe nicht viel los ist, a – aber … “ Die Blondine fing an heftig zu stottern.

„ … a - aber, dann p - packte mich jemand p - plötzlich am Arm. Es war Roy! Er hatte mich gegen die Wand gedrückt! Mich gefragt wo du steckst!“ Nun wurde sie hysterischer. „Mich gefragt wo du wohnst, ob du einen neuen Freund hast! Einfach alles! Sakura! Er kennt mich noch von früher! Er hatte mich wieder erkannt! Doch er will dich! Naruto kam auf einmal um die Ecke. Er sah meinen ängstlichen Blick! Er schubste Roy von mir weg. Roy ist daraufhin abgehauen. Naruto hatte mich ausgefragt. Er hat mich zu sich Nachhause gebracht … mich beruhigt. Du weißt doch wie Naruto ist. Ich habe ihm alles erzählt! Alles Sakura! Ich habe ihm erzählt, dass er mit dir in Vierteln gegangen ist, wo sich komische Typen aufhalten. Sakura, du hast dich früher so komisch benommen! Du hast -“ „Ino halt die Klappe!“, zischte plötzlich die Haruno in das Gerät und unterbrach somit die Blondine.
 

Sakuras Magen verkrampfte sich. Ihr war schlecht. Sie hatte das Gefühl, jeden Augenblick erbrechen zu müssen. Sie schritt zu ihrer Zimmertür. Diese schloss sie ab.

Tai durfte von dem nichts mitkriegen. Keiner durfte es. Nur Ino wusste, was früher passiert war. Doch jetzt wusste es auch Naruto. Und dies war schlecht. Sehr schlecht sogar. Der Uzumaki hielt sich immer hin jeden Tag in der Nähe des Uchihas auf. Und wenn erst recht dieser davon erfuhr, konnten die Fragen schon bei ihr Schlange stehen.
 

Ino blieb wie befohlen still. Von dieser Reaktion hatte sie sich gefürchtet. Die Yamanaka verfluchte sich selbst, dass sie die frühere Zeit erwähnt hatte. Wenn sie es nicht erwähnt hatte, wäre es sicherlich besser gewesen. Viel besser bestimmt.

Doch Sakura hatte sich früher in Wirklichkeit seltsam benommen. Zur Liebe ihres Freundes Roy. Dieser wollte es. Er hatte sie in illegale Viertel der Stadt mitgenommen. Mit ihr Geld an sinnlosen Automaten verzockt.
 

Es waren schlechte Zeiten für die Haruno gewesen. Ino war die einzige Person. der sie davon erzählt hatte. Doch Sakuras Verhalten war früher anders. Sie war auf die schiefe Bahn geraten.

Man kam an sie nicht mehr ran. Tai wusste damals erst später wer Roy in Wirklichkeit war, denn der Haruno hatte ihn als liebenswürdigen netten Jungen gehalten, da er mal zum Essen vorbei gekommen war. Doch dies war anscheinend alles nur Show gewesen. Eine Show in der Sakura mitspielte. Sie war kein Zuschauer. Sie war die, die vorne stand und in einem illegalen, schmutzigen Spiel mitspielte. Warum? Dies wusste keiner, als sie selbst.
 

Doch dies war alles Vergangenheit.
 

Sakura setzte sich auf ihren Stuhl, der direkt neben ihr stand.

Sie musste erst mal dies verdauen, was sie gerade erfahren hatte.

Sie fühlte sich nicht gut.

Das Gegenteil war der Fall.
 

„Ino sorry, dass ich dich eben unterbrochen habe. Ich bin nicht sauer auf dich, aber hast du Naruto wenigstens gesagt, dass er die Klappe halten soll?“

Eifrig nickte die Blondine, doch dies sah selbstverständlich Sakura nicht, deshalb sprach sie in ihr Telefon.

„Ja! Habe ich! Und, er wird die Klappe halten, versprochen!“
 

„Ja, ich habe Angst … “, waren Sakuras letzten Worte gewesen, als sie sich von ihrer besten Freundin vom Schulflur trennte.

Ino hatte ihr hinterhergeschaut.
 

Die Haruno eilte zu den Toiletten. Die Stunde hatte schon längst angefangen, doch dies war ihr erstmals völlig egal. Ihr Magen krampfte sich wieder zusammen. Ihre Angst war viel zu groß. Er könnte sich in der Schule aufhalten. Er könnte überall sein.

Dieses Gefühl in sich zu haben machte die Haruno nur wahnsinnig.
 

Sie knallte die Tür der Mädchentoilette auf. In ihr stieg mal wieder die Übelkeit auf. Schnell rannte sie in eine der vielen Toilettenkabinen. Sie Kniete sich vor die Schüssel. Doch nichts kam raus. Sakura verstand nicht. Dies war ihr auch letztes mal passiert. In ihr stieg es auf, doch nichts kam heraus. Die Haruno erhob sich wieder. Sie schritt aus der Kabine. Vor ihr stand ein großer Spiegel. Sie schaute sich selbst an. Sie hatte dicke Augenringe. Ihre Haut sah nicht mehr Gesund aus. Sie glich schon die von Sasuke. Blasse, makellose Haut. Doch in ihrem Fall sah es nicht anschaulich aus, sondern krank. Sie wirkte krank.
 

Das Leben war auch nicht, was es einmal war.
 

Sakura hatte genug von ihrem Aussehen. Sie schritt aus dem Raum.

In ihren Augen bildeten sich Tränen.

Ihr Leben war der letzte Dreck.
 

Keine Eltern, keine richtige Erziehung, keine Liebe …
 

Die Person die ihr am wichtigsten war, war ihr Bruder. Er war der, der sich Jahre lang um sie gekümmert hatte. Der der von Geschäftsreisen zurück flog, wenn sie Probleme hatte. Tai. Ihr einziger Bruder.
 

Sakura stieg die Treppen des Ganges hoch. Die Stunde hatte schon längst angefangen. Sie hoffte, dass Kakashi mal später dran war als sonst. Doch bei ihrem Glück, war er bestimmt heute pünktlich.
 

Na toll.
 

Nach endlosen Türen und Fluren, blieb sie vor ihrer Klasse stehen. Vorsichtig klopfte die Rosahaarige.

„Herein.“ Mist. Es war die Stimme des Hatakes! Die Haruno gab ihre Hoffnungen nun wirklich auf.

War ja klar, dass Kakashi dann pünktlich war, wo sie zu spät kam!
 

Wirklich klasse.
 

Leise betrat sie den Raum. Alle Blicke der Klasse waren auf ihr gerichtet. Auch ein gewisser Uchiha schaute seine Ex an. Sein Blick beäugte ihr Aussehen. Sie sah nicht gerade gesund aus.

Dies merkte man sofort. Oder dies merkte nur der Uchiha.
 

„Ahh! Haruno! Warum so früh?“, stellte der Hatake seine Ironische Frage.

„Haha, Herr Hatake, heute mal wieder witzig?“, war die gegen Frage der Haruno. Die Mitschüler fingen an zu lachen.

Zum Glück machte sich der Grauhaarige einen Spaß daraus.
 

„Wir haben gerade über den Austauschschüler aus Osaka gesprochen. Er wird in wenigen Minuten hier auftauchen. Heute bekommen Sie keine Strafe, Haruno, aber die nächsten Stunden sollten Sie nicht zu spät kommen.“ Sie war ermahnt. Ein Glück. Moment. Was anderes. Hatte sie gerade richtig gehört? Austauschschüler? Aus Osaka?!
 

„Setzten Sie sich, Haruno“, forderte der Lehrer, damit er weiter erzählen konnte. Sakura wurde nervös. Sie knetete ihre Finger durch. Wie befohlen bewegte sie sich zu ihrem Platz. Die Sitzreihen waren nach hinten stufenweise höher angeordnet, sodass die Schüler auf das Lehrerpodium herabsahen. Die Haruno saß in der Mitte neben Ino. Diese schaute ihre Freundin besorgt an. Sie ahnte etwas. Dies sah man an ihren Augen. Sakura nahm neben der Yamanaka platz.

„Meinst du es ist … du weißt schon wer?“, flüsterte die Blondine ihrer Sitznachbarin zu. Die Rosahaarige zuckte mit den Schultern.
 

„Also, kommen wir wieder zu den Austauschschüler, habt ihr Fragen zu ihm?“ Kakashi schaute durch die Reihen. Viele Finger waren oben. Er nahm Kiba, den Zeitungsjungen, ganz hinten in der Ecke dran.

„Wie lange bleibt er hier bei uns? Ich brauch das für meinen Bericht.“

„Hm, so 1-2 Wochen werden es schon sein.“ Kiba schrieb sich dies auf seinen Notizblock.

Weitere Schüler meldeten sich. Doch der Hatake nahm diese nicht dran. Er wunderte sich, dass sich ein gewisser Chaot nicht meldete, der der sonst viele Fragen hatte.

„Uzumaki? Was ist mit Ihnen? Keine Fragen heute? Oder warum so still?“ Ahnungslos blickte der Lehrer seinen Schüler an. Mist. Was sollte er sagen?
 

Sasuke war auch schon aufgefallen, dass sich sein Freund seit heute morgen merkwürdig verhielt. Er bemerkte auch Inos komisches Verhalten. Okay, dies wusste er von Shikamaru. Doch was ihm am aller wichtigsten war, war Sakuras Verhalten. Heute hatte er sie kaum gesehen. Nicht dass er sie vermisste. Nein! Ganz und gar nicht! Er hatte nur das Gefühl, sie zu schützen. Beschützerinstinkte. Dies fühlte er bei ihr!
 

Bevor Naruto seinem Lehrer antworten konnte, klopfte es plötzlich an der Tür.

„Herein“, sprach Kakashi.
 

Die Tür wurde aufgemacht. Ein Rothaariger Junge betrat den Raum. Seine Augen braun und matt.
 

Sakura glaubte, ihr Herz bliebe stehen. Sie krallte ihre Fingernägel in den Tisch und verspannte sich. Die Haruno vernahm, dass Ino neben ihr scharf die Luft einzog.
 

„Hallo, ich bin Roy Yamato, der Austauschschüler.“

Battle


 

Kapitel 13

Battle
 


 

Narutos blauen Augen weiteten sich. Ihm kam der Name natürlich bekannt vor. Er schaute nach oben, zu den mittleren Reihen. Sofort fielen ihm Inos und Sakuras entgeisterte Blicke auf. Diese Reaktion bestätigte ihm, dass er sich bei dem Namen Roy Yamato nicht geirrt hatte.

Sasuke bemerkte, dass sich eine Person im Klassenzimmer verspannte. Er blickte die Haruno an. Etwas stimmte nicht. Etwas war falsch.

Was falsch war, würde der junge Uchiha demnächst erfahren.
 

„Oh, ich war gerade dabei Fragen zu ihnen zu beantworten“, erhob Kakashi die Stimme. Der Rothaarige nickte schwach. Seine Reh braunen Augen flogen durch die Reihen. Er suchte er jemanden. Man merkte, dass er sich voll und ganz konzentrierte.
 

Und da!
 

Seine Augen blieben bei einem rosa Haarschopf hängen. Er schaute sie an. Ausdruckslos. Der Yamato war sich bewusst, dass das junge Mädchen vor ihm angst hatte. Doch dies amüsierte ihn.

Er grinste.

Sakura dachte, ihr Herz würde nicht mehr funktionstüchtig sein, als Roys Blick auf ihr lag. Und dazu auch noch sein scheinheiliges Grinsen.

So hatte er sie auch damals angeschaut. Als sie alleine waren. Die Haruno schüttelte ihren Kopf, damit sie diese Gedanken abschütteln konnte.
 

„Roy, setzten Sie sich doch schon mal neben … “ Der Hatake blickte durch die Klasse.

„Ah! Hinter Sakura und Ino, neben Sai! Da ist noch ein Platz frei. Ich muss noch einige Unterlagen für dich abholen. Ich sehe gerade, dass ich deine Bücher vergessen habe abzuholen.“

Der Yamato nickte mal wieder. Wie befohlen begab er sich zu seinem Sitznachbarn Sai.

„So, an die Klasse! Solange ich weg bin, verhaltet ihr euch ruhig! Habt ihr mich verstanden?“

Von den Schülern kam nur ein mürrisches „Ja.“ Sie würden sich sowieso nicht daran halten.
 

Kakashi verließ den Raum. Viele Schüler erhoben sich von ihren Plätzen.

Allgemeines Gerede begann.
 

Wie schon gesagt, sie würden sich nicht daran halten.
 

Sakura kniff ihre Lider zusammen. Hinter ihr. Genau hinter ihr, saß ihr schlimmster Albtraum.

Ihre Fingernägel bohrten sich mehr in das Holz. Ino, die neben ihr immer noch die Luft einzog, atmete endlich aus. Doch nicht aus Erleichterung, nein, sie brauchte wieder Sauerstoff.

Die Yamanaka schielte zu ihrer Freundin.
 

Diese war Leichenblass. Ihre Hautfarbe sagte nichts Gesundes. Sie wollte nur weg. Weg von hier. Sakura ließ den Tisch los. Ihre Fingernägel bluteten schon. Sie waren abgebrochen. Doch dies interessierte die Haruno nicht im geringsten. Langsam öffnete sie ihre Smaragdgrünen Augen.

Die Rosahaarige wollte sich gerade erheben, als ihr plötzlich jemand etwas ins Ohr flüsterte.

„Na? Freust du dich nicht mich wieder zu sehen, Sakura?“
 

Die Haruno war geschockt. Sie spürte pure Angst in ihrem Körper. Wer auch nicht?

Roy hatte seine Arme von hinten an ihrem Tisch abgestützt, sodass Sakura zwischen ihnen saß.

Sie spürte seinen heißen Atmen auf ihrem Nacken.

Ino schaute entsetzt zu dem Rothaarigen. Wie konnte man so schamlos sein?

Sakura blieb wie eine Statur versteinert. Sie bebte.
 

„Hey, was will der Neue von Sakura?“, fragte Shikamaru, der sich zu dem Tisch des Uchihas und dessen Sitznachbarn gesellt hatte.

Auf der Stelle horchte Sasuke bei diesen Worten auf. Wer wollte was von seiner Sakura?

Er schaute dort hin, wo der Nara mit einem leichten Nicken hindeutete.

Sofort verfinsterte sich sein Ausdruck, als er seine Ex mit dem Austauschschüler sah.

Von seiner Sicht sah es so aus, als ob sie mit ihm flirten würde. Schmiss sie sich etwa schon wieder an schmierige Typen ran? Und dann auch noch mit einem aus Osaka?
 

In ihm steig Wut auf. Diesmal nicht. Diesmal würde er nicht einfach so zu schauen.

Sasuke stand auf.

„He, Teme! Wohin?“, kam die Frage von dem Uzumaki, der auch die Szenerie zwischen Roy und Sakura beobachtet hatte. Er stand ebenfalls auf, eilte zu seinem Freund. Shikamaru kam mit. Er wollte zu Ino. Sie sah nicht gut aus. Er bemerkte, dass es ihr schlecht ging.
 

Auf dem Weg zu ihren Freunden, schlossen sich Hinata, TenTen und Neji mit an.

„Was will der Neue von Saku?“, fragte TenTen ahnungslos, da sie erst jetzt den ganzen Trubel mitbekommen hatte.

„Ja, Ino sieht auch nicht gerade ... wie immer aus“, fügte die junge Hyuga hinzu. Neji musterte nur Sasuke. Er wusste, dass er einen auf Bitterernst machte. Der Langhaarige krempelte sich schon mal seine Ärmel hoch. Falls es zu ernst ausfallen würde, würde er einschalten.
 

Währenddessen hing Roy immer noch an Sakuras Ohr.
 

Je näher Sasuke zu den Zweien kam, desto mehr merkte er, dass Sakura nicht flirtete. Das genaue Gegenteil war der Fall.

Wenig Begeisterung konnte man an seinem Zügen ablesen. Doch diese verschwanden, als er sah, dass jemand ihr Ohr belästigte.
 

Er kam näher.
 

Und näher.
 

Nur noch wenige Schritte trennten ihn.
 

Bis sich plötzlich Karin vor ihm stellte. Sasuke und die anderen stöhnten genervt auf. Jedes mal, der Flasche Zeitpunkt.

„Sasuke!“, quiekte die Rothaarige auf.

„Wow, du kennst seinen Namen! Endlich mal etwas, was du checkst!“, kam es von dem Uzumaki. Dieser hatte echt jetzt keinen Bock auf die Anhängsel. Konnten sie sich kein eigenes Hobby suchen? Eines, welches nicht mit Sasuke zu tun hatte? Ach! Er vergaß! Die haben kein Hirn für solche Sachen.

„Das musst du gerade sagen, du Ampeldrücker!“, fauchte Karin wie eine Furie. Ihre Stimme war sehr schrill. Mann musste regelrecht zusammenzucken, wenn man sie zu Ohren bekam.

Nun wollte TenTen der Hexe ihre Meinung geigen.

„Naruto ist viel intelligenter, als du. Er kann wenigstens an der Kasse passend sein Geld abgeben! Und ist Ampeldrücker überhaupt eine Beleidigung?!“ TenTen hatte es ihr gegeben. Voll und ganz. Doch das Mädchen mit der reichlichen Oberweite ließ sich nicht klein schlagen.

„Das mit der Kasse war nur einmalig! Ich bin viel schlauerer, als er!“ Sie zeigte auf den Blondhaarigen. „Und ja! Ampeldrücker ist eine Beleidigung, ihr Aspirinschlucker!“
 

Okay, nun konnten sich die Freunde wirklich nicht zurück halten. Laut lachten sie los.

„Aspirinschlucker? Dein ernst?“ Diese Worte kamen von der jungen Hyuga. Dies konnte man gar nicht glauben. Von der schüchternsten Person der ganzen Schule!

„Und dann auch noch schlauerer! Wie dumm muss man sein!“, kam es von ihrem Cousin lachend.
 

Karin schaute zu Sasuke. Dieser blickte sie Eiskalt an. Er wollte endlich hier weg. Ach! Warum tat er dies nicht einfach? Der Schwarzhaarige schubste die Rothaarige vom Weg.

Als er zu Sakuras Tisch herüber schaute, riss er seine Nachtschwarzen Augen auf. Der Yamato flirtete mit ihr. Und sie nicht mit ihm. Nun war der Uchiha auf 180. Mit wütender Miene und schnellen Schritten ging er auf ihn zu.

Er packte Roy von hinten am Kragen. Er schmiss ihn auf den hinteren Tisch. Die Klasse, die noch eben lauthals geredet hatte, verstummte. Sie schauten zu Sasuke. Kiba holte selbstverständlich sein Notizbuch heraus. Schließlich war er hier der Freizeit Journalist.

Sakuras Augen waren aufgerissen. Inos ebenfalls. Die Freunde stellten sich zu den beiden. Die Haruno war mal wieder geschockt. Sasuke sollte sich lieber nicht mit ihm anlegen.
 

Stille herrschte im Klassenraum.
 

Wie lange brauchte eigentlich Kakashi? Er musste doch nur Bücher holen …
 

Kopf reibend richtete sich der Yamato auf. Aus seiner Stirn floss ein bisschen Blut. Er schaute auf. Blickte die Person an, die gegenüber ihm stand. Er grinste.

Doch dies irritierte den Uchiha kein Stück.

„Wie heißt du?“, fragte der Rothaarige.

„Das hat dich nicht zu interessieren“, gab Sasuke kalt zurück. „Woher kennst du Sakura?“, fügte er hinzu.

„Beantworte mir erst meine Frage.“ Psychisch grinste Roy. Es machte schon einem angst.

„Sasuke Uchiha. Bist du nun intelligenter, als vorher? Oh, ich sehe, du hast dir deinen Kopf angeschlagen, vielleicht leidest du jetzt an Kurzzeitgedächtnisstörungen.Vielleicht kannst du dir auch nicht meinen einfachen Namen merken, huh?“
 

Alle Münder standen offen. Wirklich alle. Niemand, wirklich niemand, hatte gedacht, dass ein Uchiha so viel hintereinander sprechen konnte. Niemand! Und dazu kam noch sein Sarkasmus!
 

„Kampfansage!“, brüllte einer der Schüler durch die Klasse.
 

„Ah! Sasuke Uchiha! Der Ex, meiner Ex!“, sagte der Yamato lachend, der den Kommentar völlig ignorierte. Sasuke überflog die Wörter nochmal durch seinem Kopf. Der Ex? Meiner Ex? Hieß dies etwa, dass dieser Junge, der Ex von Sakura war? Der Schwarzhaarige drehte seinen Schädel zu der Haruno, die wie versteinert alles beobachtet hatte. Er schaute in ihre matten Augen. Sie strahlten nicht mehr. Sie wirkten verzweifelt und ängstlich.

Er drehte sich wieder von ihr weg.
 

Sakura wunderte sich nun aber etwas. Woher wusste Roy, dass sie mit Sasuke zusammen war?

Als ob Ino ihre Gedanken lesen könnte, antwortete sie ihr.

„Es ist mir ausgerutscht, als mich Roy auf der Straße überfallen hatte, sorry.“
 

Na, großartig!
 

Jetzt konnte sie nicht mal ihrer besten Freundin vertrauen! Super!
 

„Du warst mit Sakura zusammen.“ Dies klang eher nach einer Antwort, als einer Frage.
 

„Joa, hat dir denn Sakuralein nichts davon erzählt?“ Roy ließ sich sein Grinsen nicht abschlagen. Es war sogar breiter als Narutos.
 

„Nein …“
 

Karin wollte einschreiten, da es nicht um sie und Sasuke ging, sondern um Sasuke und Sakura. Sie hasste es ignoriert zu werden. Sie war der Mittelpunkt. Nicht irgendein pinkes Kaugummi!

Doch bevor sie wie eine Furie herumschreien konnte, packte TenTen sie am Mund.

„Halt die Klappe“, zischte die Ama gefährlich in das Ohr der Rothaarigen. Diese hörte nicht auf sie. Karin versuchte sich zu währen.
 

„Oh, ich hätte gedacht, dass Sakura wie früher alles raus posaunt. Dem ist wohl nicht so …“
 

„Zieh sie nicht mit rein!“
 

„Aber es geht doch um sie … huh?“
 

Der Typ war knallhart. Dies musste Sasuke schon zugeben. Eine Herausforderung.
 

Mit dem würde er dennoch klar kommen.

„Wie armselig muss man eigentlich sein … ?“, begann der Uchiha.
 

Der Yamato wirkte verwirrt. Anscheinend verstand er nicht ganz. Da er nichts darauf sagte, fuhr Sasuke fort.
 

„ … du bist nicht mal fünf Minuten in dieser Klasse und flirtest schon. Dabei hast du auch noch Stress mit mir, nur nebenbei …“
 

Roy wusste nicht, worauf der Uchiha hinaus wollte.
 

„ … man merkt, dass du ein Opfer bist. Allein schon deine Kleidung bestätigt dies uns, stimmt's?“
 

„Joa“, kam es von den anderen Mitschülern.
 

Im Hintergrund wurde Karin von TenTen mit einem Seil am Lehrerpult befestigt. Dazu bekam die Rothaarige noch einen Streifen Tesafilm auf den Mund. Doch plötzlich befreite sich Karin. Sie schmiss sich auf TenTen.
 

„Haltet die Klappen!“, zischte der Yamato bedrohlich.
 

„Verschwinde, du Austauschsarsch.“, sagte Sasuke kalt. Roy dachte sich verhört zu haben.
 

„Austauschs - was? Willst du mich verarschen?“

Der Rothaarige ging auf dem Uchiha zu. Doch bevor er etwas machen konnte, hielten ihn auf einmal zwei Personen von hinten fest. Neji und Naruto!

„Fass meinen Freund an und du bist dran …“, drohte der Uzumaki.

Roy riss sich los. Er wollte hier nur noch weg. Aus dem Raum.

Jedoch wollte er davor noch etwas erledigen.
 

Mit schnellen Schritten ging er auf die Haruno zu. Er packte ihre Schultern.
 

„Na, du Kleine! Hast du endlich mal Freunde gefunden, die dir helfen?“ Blitzschnell reagierte Sasuke. Er fasste dem Jungen an seinen Haaren. Von Sakura weit weg. Der Schwarzhaarige war nun wütender, als zuvor. Wer wagte es sein Mädchen zu bedrohen?

Doch genau so schnell befreite sich Roy aus seinem Griff. Er verließ das Klassenzimmer. Sasuke machte sich bereit ihm hinterher zu rennen, doch eine Hand hielt ihn auf.

Verwundert schaute er runter. Sakura. Sie saß immer noch auf dem Stuhl. Ihre Augen waren etwas feucht. Sie hielt seine Hand.
 

„Lass es …“, sagte die Haruno.
 

Sasuke fiel auf, dass er immer noch nicht wusste, wer genau Roy war. Dies würde er aber jetzt herausfinden.

Es gongte. Kiba packte sein Notizbuch ein. Der Inuzuka lächelte wie ein Honigkuchenpferd. Er hatte alles zusammen! Einen ganzen Bericht!
 

Die Klasse leerte sich. Da sich der Austauschschüler sich nicht mehr im Raum aufhielt und es dadurch keine Prügel gab, war die Show wohl zu ende.

Sasuke und Sakura blieben zurück. Die Freunde hatten beschlossen sie erstmals alleine zu lassen. TenTen schleifte noch Karin raus.
 

Der Uchiha schritt die Treppen nach unten. Er schloss die Tür, des Raumes.
 

Ino, TenTen, Hinata, Neji, Naruto und Shikamaru, wären nicht Ino, TenTen, Hinata, Neji, Naruto und Shikamaru, wenn sie nicht lauschen würden.

Sakura hatte sich währenddessen auf eines der Tische gesetzt. Sie wusste, was jetzt kommen würde.
 

Frage Stunde.
 

Sasuke kam ihr näher. Seine Arme stützte er links und rechts, neben ihren Oberschenkel ab. Sein Gesicht nährte sich ihres. Ihre Nasenspitzen berührten sich schon.
 

„Wer ist er?“
 

Sakura stöhnte genervt auf.
 

„Was?“, fragte Sasuke.
 

„War ja mal wieder Typisch! Mein Ex kommt auf einmal, ich komm nicht damit klar und du fragst mich sofort aus!“ Dies war einer der Gründe, weshalb sie Schluss gemacht hatte.

Sasuke verdrehte die Augen.

„Hast du nicht gesehen, wie der Typ dich angemacht hat?“
 

„Ja und, das ist allein meine Sache!“
 

„Er hat dich beleidigt!“
 

„Es-ist-meine-Sache!“
 

Die Haruno erhob sich. Sie hatte keine Lust mehr auf dieses Gespräch.
 

„Ja! Sakura! Hau mal wieder ab! Was anderes kannst du anscheinend nicht!“
 

„Lass mich in Ruhe!“ Sakura öffnete die Klassentür. Ihre Freunde fielen rein. Sie hatten gelauscht.

Ganz unten lag die junge Hyuga.

„Leute, ich bekomme keine Luft mehr …“, kam es erstickt von dieser. Sofort erhoben sich die Kumpanen. Die Haruno ging an diesen mit einem genervten Ausdruck vorbei. TenTen, Hinata und Ino rannte ihr hinterher.
 

„Hey Saku, was ist denn passiert?!“
 

„Ihr habt doch gelauscht! Beantwortet eure Frage selbst!“, vernahmen noch die Jungs die Stimmen der Mädchen.
 

„Jo, Teme? Was ist passiert?“
 

„Ach halt die Klappe …“ Mit diesen Worten verließ der Uchiha ebenfalls die Klasse. Schulter zuckend folgten ihm die Freunde.
 

Plötzlich rannte einer in das Zimmer.
 

„Roy! Ich habe Ihre Bücher gefun - “ Kakashi unterbrach sich selbst.
 

Toll.
 

Er war mal wieder zu spät.

Gefühle?


 

Kapitel 14
 

Gefühle?
 


 

Gestern war Sakura arbeiten. Es war ein sehr harter, anstrengender Tag gewesen. Immerhin war es Samstag. Da kamen natürlich viele in einen Imbiss. Wie auch immer, die Haruno saß alleine auf dem Sofa im Wohnzimmer. Tai war mal wieder auf Geschäftsreise. Er wusste noch nichts von Roy. Eigentlich gut, doch hatte die Rosahaarige ein schlechtes Gewissen. Sie erzählte alles ihrem Bruder. Ihrem Bro. Okay, sie hatte schon mal seinen Wagen mit ihrem Motorrad gestreift, doch dies musste keiner erfahren. Schließlich war es ein Unfall gewesen. Ein Mini-Kratzer.
 

Sakura trug eine labbrige Jogginghose und ein schwarzes, enges Top. Sie sah Fern. Eine Comedy Sendung lief gerade. Ja, ja. Das Fernsehen. Man konnte ohne dieses Teil nicht überleben. Es half einem bei Langeweile, bei Frust und sogar bei der Liebe! Ein herrliches Ding!
 

Comedy.
 

Comedy sollte gleich lustig bedeuten. Doch, was war wenn es nicht zum Totlachen war? Dort steht ein Mann der denkt, dass er ein Comedy-König sei. Ist dies denn war? Wohl kaum.

Er bringt die Leute nicht zum lachen, sondern eher zum weinen. Augenkrebs.

Na ja, so richtig konzentrieren konnte sich Sakura nicht auf diese Sendung. Es lag nicht an dem bekloppten Mann, nein, es lag an bestimmten Personen die ihr nicht mehr aus dem Kopf gingen.
 

Sie dachte nach. Über alles Ino, Naruto, Roy und auch komischerweise über Sasuke. Dieser ging ihr seit dem großen Aufstand in der Klasse nicht mehr aus dem Kopf. Empfand der Uchiha noch etwas für sie? Oder warum war er so ernst, als er erfuhr, dass sie mit Roy zusammen war? Lauter Fragen hallten durch ihre Birne. Von Sasuke hatte sie jedenfalls, nachdem sie aus der Klasse gegangen war, nichts mehr gehört.
 

Die Haruno seufzte.
 

Worüber sie schon wieder nachdachte. Pah! Niemals würde sie mit dem Uchiha wieder zusammen kommen!

Die Grünäugige stand auf. Sie schritt zur aufgeräumten, sauberen Küche. Dort füllte sie sich ein Glas mit normalen, klarem Wasser. Als die kalte Flüssigkeit ihren Hals erreichte und langsam herunter glitt, spürte sie, dass sich ihre Muskeln entspannten.

Nachdem sie das Glas bis auf den letzten Tropfen ausgetrunken hatte, ging sie wieder zurück in das Wohnzimmer. Die Rosahaarige ließ sich auf das Sofa Plumpsen. Sie schaute auf die Uhr.
 

23:00 Uhr, las sie ab.
 

Sakura stand wieder auf. Es war keine Zeit mehr da, um hier unten herumzusitzen. Morgen war Schule. Für Sakura die Hölle. Doch wenn sich auch noch Roy dort aufhielt, war es so als ob der Teufel höchstpersönlich vor dir stände.
 

Und … da war ja auch noch Sasuke.
 

Die Haruno schüttelte ihren Schädel aufs schnellste, damit sie diese Gedanken los werden konnte.

Sie wollte nicht an ihn denken. Er sollte einfach nur verschwinden. Verschwinden aus ihrem Leben.

Doch jetzt stände erst mal schlafen an.

Sakura stieg die Holztreppen hoch in ihr Zimmer. Sie ließ sich auf ihr weiches, gemütliches Bett fallen. Die Haruno schloss ihre Smaragdgrünen Augen.
 

Eins …
 

Zwei …
 

Drei …
 

Ruckartig öffnete sie ihre Lider. Toll, sie konnte nicht einschlafen. Und warum? Natürlich wegen Sasuke. Schnell schüttelte sie ihren Kopf. Mal wieder. Sie durfte nicht über ihn nachdenken! Sie wollte ihn loswerden! Er sollte weggehen und sie in Ruhe lassen. Ganz einfach.
 

Die hübsche 17-jährige schloss wieder ihre Lider. Sie versuchte wie zuvor einzuschlafen.

Die Stunden vergingen und vergingen.
 

Sakura schlug ihre schon rot gewordenen Augen auf. Sie erblickte direkt ihren Wecker. Die roten Zahlen dieses stachen regelrecht aus der Dunkelheit heraus.
 

3.00 Uhr, sagte diese.
 

Die Haruno hatte kaum ein Auge zubekommen. Sie seufzte. Sie schloss erschöpft ihre Augen. Sie versuchte zum dritten und letzten mal einzuschlafen.
 

Dies gelang ihr auch einigermaßen.
 

~*~
 

„Und du konntest wirklich nicht schlafen? Die ganze Nacht nicht?“, fragte eine gewisse blonde Schönheit ihre beste Freundin. In ihrer Stimme vernahm man entsetzten und Fassungslosigkeit zugleich.

Sakura war gerade dabei ihre Schulbücher für den nächsten Unterricht aus ihrem Spind herauszuholen. Diese packte sie in ihren Rucksack.

„Ja, konnte ich nicht! Wie oft soll ich dir es noch sagen? Check es mal!“, seufzte die Angesprochene genervt. Sie knallte ihren Spind zu.
 

„Was denn? Darf man nicht mal als beste Freundin fragen? Du sahst - “ Die Yamanaka musterte ihre Freundin „- Oder siehst schrecklich aus!“ Ino schwang ihre Beine Richtung Schulflur. Sie deutete damit an, dass sie sich langsam auf den Weg machen sollten.

Und nun liefen die beiden Schülerinnen nebeneinander im Gang. Ino wusste ganz genau, dass es ihrer Freundin nicht gut ging. Deshalb versuchte die Yamanaka mal ein bisschen Freude in die Sache hineinzubringen. Ob es half, wusste sie nicht.
 

„Ja, du bist meine Freundin - “ „Beste Freundin!“, verbesserte die Blondine Sakura.

„Ja, halt beste Freundin … aber soll ich mir das jetzt mit dem schrecklich aussehen persönlich nehmen?“ Belustigt schaute die Haruno ihre Freundin an.

„Nein, natürlich sollst du es dir nicht persönlich nehmen“, kam es ebenso belustigt von Ino zurück.
 

„Aber jetzt mal im ernst, was - “ Die Yamanaka wurde von der Schulglocke unterbrochen. Sie wollte über Sasuke mit ihr reden. Doch diese Glocke läutete auch nur in den Flaschen Momenten!

Sie seufzte.

„Ich ruf dich nach der Schule an“, sagte die Blondine, die gerade sich davon machen wollte, doch Sakura hielt sie auf.

„Du weißt schon, dass wir uns in der Pause später sehen?“ Sakuras Stimme klang wieder belustigt.

„Ja, aber die anderen sollten davon nichts mitkriegen. Ich will dir ein paar Fragen stellen.“ Mit einem Zwinkern lief die Schönheit davon. Sie ließ eine irritierte Sakura zurück.
 

Was denn für Fragen?, dachte sie etwas verdutzt. Auch egal. Ino würde es ihr ja später am Telefon sagen. Wozu sich jetzt darüber Gedanken machen?
 

Schulterzuckend machte sie auf Absatz kehrt. Sie schritt den schon leeren Gang entlang. Sie hatten gerade das Fach Wahlpflicht. Da Ino Englisch gewählt hatte, hatten sie getrennten Unterricht.

Ja, ja … die Schule. Dort müsste man auch seine eigenen Entscheidung treffen. Freundschaft hin oder her, wenn man später etwas werden wollte, müsste man dies selbst in die Hand nehmen. Man konnte halt nicht jedes Fach mit der besten Freundin haben.
 

Sakura befand sich alleine im Flur.
 

Anscheinend hatte der Unterricht schon begonnen.
 

Sie müsste sich beeilen.
 

Plötzlich wurde die Haruno von hinten an ihren zwei Oberarmen gepackt. Sie wurde gegen die Spinde gedrückt. Dabei stöhnte sie schmerzvoll auf, da ihr Kopf gegen das harte Metall geknallt war.

Sakura sah in Rabenschwarze Augen.
 

Sasuke! Huch! Wo kam der denn her?
 

„W - was?!“ Das junge Mädchen war sichtlich verwirrt.Was wollte er von ihr?
 

„Woher kennt ihr euch?!“, zischte er ihr förmlich ins Gesicht.

„Was? Wen?“, kam es ahnungslos von dieser. Doch diese Ahnungslosigkeit ließ den Uchiha nur noch wütender werden. Er hatte gestern Nacht beschlossen sie auf eine andere Art und Weise auf das Thema Roy anzusprechen. Schließlich ging es nicht anders. Doch sein plötzliches Erscheinen machte die Haruno ganz kirre. Sie wusste gar nicht, was los war.
 

Er erhöhte den Druck ihrer zierlichen Handgelenke. Er drückte sie enger gegen die Spinde.

„Stell dich nicht auf dumm! Du weißt ganz genau, wen ich meine!“ Sakura viel es wie Schuppen von den Augen. Roy! Er meinte Roy! Wen auch sonst?
 

Auf einmal stieg in der Grünäugigen Wut auf.
 

Wut auf den Uchiha!
 

Was wollte er denn jetzt von ihr? Was mischte sich der Junge in ihre Angelegenheiten ein? Sie musste ihm nichts sagen. Schließlich war es ihr Leben. Ihr Leben, welches sie bestimmen durfte, und kein anderer.
 

Sakura wurde rot.
 

Rot vor Wut!
 

Sie schaute ihren Ex mit einer ernsten Miene an. Ihre Gesichter waren nicht weit voneinander entfernt. Sie spürte seinen heißen Atem auf ihren wohlgeformten Lippen.

„Das geht dich nichts an“, schnaubte sie verächtlich. Dabei berührte sie beinahe seine Lippen. Die Haruno versuchte aus seinem festem Griff zu entkommen. Ohne Erfolg.
 

Sakuras gereizte Miene passte dem Uchiha gerade so gar nicht. Sie machte ihn damit nur noch wütender. Er schaute sie ebenso gereizt an.

„Spuck's aus Sakura! Woher kennt ihr euch?!“, zischte er mal wieder in ihr Gesicht. Die Rosahaarige verstand ihren Ex nicht. Warum wollte er dies wissen? Es war doch ihre Sache. Und warum war er auf einmal so aggressiv zu ihr? Sonst benahm er sich doch anders. Na ja, eher selten.

Hatte sich Naruto verplappert? Ist ihm etwas zum Thema Roy in der Nähe des Uchihas herausgerutscht? Viele Fragen flogen mal wieder durch den Kopf der Haruno. Sie spürte wie ihr langsam heiß wurde. Ihr Schädel bebte. Schweiß bildete sich auf ihrer Stirn.
 

Erst jetzt bemerkte Sasuke, dass Sakura schrecklich aussah. Ihre Haare waren völlig zerzaust und standen in alle Richtungen ab. Dicke Augenringe umrandeten ihr blasses Gesicht. Ihre Schminke war verwischt. Wahrscheinlich trug sie es noch vom vorherigen Tag.
 

„Misch dich nicht in meine Angelegenheiten ein! Das sagst du doch immer!“, schrie sie nun. Sie hatte keine Lust mehr. Sie musste ihm einfach die Meinung geigen.

Sasuke wusste nicht was er dazu sagen sollte. Teils stimmte es ja, es war nicht gelogen.
 

Plötzlich war seine Sorge, die er mit Wut überspielen wollte, verschwunden. Ja, man hat es verstanden! Er war nicht wirklich wütend auf sie! Er war halt nur besorgt.

Doch jetzt verspürte der junge Uchiha wirkliche Wut.
 

Nicht gut.
 

Er erhöhte erneut den Druck ihrer Handgelenke. Die Haruno keuchte gequält auf.

„Beantworte mir gefälligst meine Frage!“

„Sasuke, du tust mit weh!“ Sakura biss sich auf ihre Unterlippe. Sein Griff war sehr stark und schmerzlich.

Doch der Uchiha hörte nicht auf sie.
 

Wahrscheinlich war es wieder eines ihrer Tricks.
 

Sakura fühlte sich schlecht, Schwindel kam in ihr auf. Es war zu viel. Alles war zu viel für sie.

Zuerst Roy und dann auch noch Sasuke mit seinen Fragen.
 

Gedämpft vernahm sie Sasukes bedrohliche Stimme. Anscheinend dachte er, dass sie ihn täuschen wollte. Doch dem war nicht so. Ihr ging es in Wirklichkeit nicht gut.

Ihre Beine fühlten sich wie Pudding an. Etwas benebelt schaute sie an Sasukes Kopf hinweg auf die gegenüberliegende Wand.

Sie spürte wie der Uchiha ihre Handgelenke losließ. Diese legte sie resigniert auf seine Brust, automatisch passierte dies.

Ihr Kopf senkte sich zu Boden.
 

„Sakura? Was ist los?“ Er hatte wohl gemerkt, dass sie nichts vortäuschte. Sie krallte sich in sein T-Shirt. Ihr Atem ging unregelmäßig. Sasuke riss seine Augen auf. Was stimmte nicht?

Er packte sanft ihr Kinn und hob es an.

„Schau mir in die Augen, Sakura“, forderte der Schwarzhaarige eindringlich. Die Haruno versuchte in seine Pupillen zu sehen. Sie sah alles doppelt.

„Mein Kopf …“, stöhnte sie genervt auf, als sich ein Stich durch ihren Schädel zog.
 

Der Uchiha schaute sich um. Keiner war da. Alle befanden sich im Unterricht.

Er fasste sie an den Kniekehlen und am Rücken. Er hob sie hoch.

Der Uchiha trug sie zu einem naheliegenden Fenster. Dort setzte er Sakura ab.

Seine Arme stützte er links und rechts neben ihr ab. Die Haruno rieb sich ihren Kopf.

Sasuke fasste sie an ihrer Stirn.

„Du hast Fieber“, stellte er fest.

„Ach man, warum jetzt?“ Sakuras Stimme klang rau. Sie war leise.
 

Der Uchiha lachte kurz auf. Seine Wut war wie verschwunden, als er gesehen hatte, dass es ihr nicht gut ging.

„Warum sollte es nicht jetzt sein?“

Sakura blickte ihn an. Er wirkte ruhig und gelassen, doch Besorgnis konnte sie ihm auch ansehen.

„Na ja, der ganze Stress und so … “

„Aha, Stress also. Willst du eine Tablette?“ Seit der Trennung hatten die beiden kein einziges Gespräch gehabt, wo sie sich nicht angeschrien hatten. Doch jetzt war es anders. Sie unterhielten sich.

„Hast du denn welche bei?“ Ihre Stimme wurde zum Schluss heiser. Sasuke lachte deswegen auf.

„Das ist nicht witzig!“, kam es schon wieder heiser von ihr.
 

„Ja, ja, hier trink erst mal etwas.“ Der Uchiha holte aus seiner Tasche eine Wasserflasche heraus. Diese war schon halbvoll. Sie nahm die Flasche an und trank daraus. Ihr war es egal, wenn schon Sasuke daraus getrunken hatte.
 

Der Schwarzhaarige kramte noch eine Tablette hervor.
 

„Hier, schluck' die.“
 

Sakura legte die Tablette auf ihre Zunge. Sie kniff ihre Augen zusammen. Die Tablette schmeckte bitter. Die Rosahaarige nahm einen großen Schluck aus Sasukes Flasche.

Sie fühlte sich schon viel besser. Das Schwindelgefühl verschwand, die Übelkeit und die Kopfschmerzen.
 

„Danke“, sagte die Haruno lächelnd. Der Uchiha grinste. Beide schauten sich an. Keiner sagte etwas. Die Stille übernahm alles.
 

Der Uchiha nährte sich langsam ihrem Gesicht. Seine Hand legte er unter ihrem Kinn ab. Ihre Smaragdgrünen Augen strahlten. Er spürte ihren heißen Atem. Sasuke grinste. Sakura lächelte. Seine Lippen waren nur noch wenige Millimeter von ihren entfernt.
 

Er spürte diese schon.
 

Doch …
 

„Hey! Ihr da! Was macht ihr da? Es ist Unterricht und keine Flirt Stunde!“

Sakuras Lächeln verschwand. Sasukes Grinsen ebenso. Blitzartig löste er sich von ihr.
 

Was zur Hölle machten sie hier?!
 

Sie waren getrennt! Getrennte Personen!

Waren sie eben wieder in einer dieser schnulzigen Traumwelten gelandet? Oh man, nicht schon wieder.
 

„Macht, das ihr in den Unterricht kommt! Ihr Flirtenden Teenis … “ , kam es von dem Lehrer.
 

Toll.
 

Ein Lehrer hatte sie beinahe beim knutschen erwischt! Peinlich! Na ja, für die Haruno zumindest. Ob es dem Uchiha peinlich war, bezweifelte sie eher.

Der Lehrer ging davon. Zum Glück hatte er nicht gefragt, in welche Klasse sie gingen. Wenn er dies Kakashi verraten hätte, wäre dies ihr Untergang.
 

Stille …
 

„Ach, leck mich doch“, sagte plötzlich Sasuke leise. Sakura schien verwirrt zu sein.

„Wie?“

„Vergiss es … “ Mit diesen Worten verschwand der Uchiha an der nächsten Ecke.
 

Die Haruno schaute ihm verdutzt hinterher.
 

Okay, heute war eindeutig ein sehr merkwürdiger Tag gewesen.

Seltsam


 

Kapitel 15

Seltsam
 

Ein herrliches Wetter. Vögel flogen fröhlich ihre Runden, die Bäume bewegten ihre Blätter in einen gleichmäßigen Rhythmus und die Sonne schien in vollen leuchten. Alles wirkte einfach nur himmlisch.

Viele Schüler tummelten sich auf dem Schulhof auf. Freunde unterhielten sich, andere aßen ihr Mittagessen. Und was hieß dies alles? Natürlich Mittagspause!
 

Ino, Shikamaru, Naruto, Hinata, Neji, TenTen und Sasuke saßen wie üblich unter dem Kirschbaum auf der grünen Wiese. Wenn man genauer schaute, fehlte da eine bestimmte Person. Und wer war diese bestimmte Person? Selbstverständlich Sakura!
 

„Hey, wo ist Sakura?“, fragte auch sogleich Naruto, der gerade einen Arm um seine Freundin schlang. Die junge Hyuga kuschelte sich an den blonden Chaoten. Die beiden Teenager hatten kaum noch Zeit füreinander. Jedes mal standen ihnen Sasuke und Sakura im Weg. Nur weil sie ihre Probleme nicht selbst lösen konnten …

Doch eigentlich war dies Hinata egal. Schließlich hatten sie sich selbst bereit erklärt den zwei zu helfen, und außerdem waren die beiden ihre Freunde. Denen half man auch in schweren Zeiten.
 

„Sie hatte mir vorhin erst eine SMS geschrieben. Sie muss wohl noch etwas dringendes erledigen“, antwortete Ino, die gelangweilt ihr Handy durchforschte.

„Was dringendes?“, kam es skeptisch von Shikamaru. „Und was soll dieses dringende sein? Schließlich lässt sie uns hier sitzen“, fuhr er mit hochgezogenen Brauen fort. Er schaute seine blonde Freundin an.

„Boa, Shika! Woher soll ich das wissen? Sakura hatte mir nur das hier geschrieben!“ Ino hielt ihr Handy vor die Nase des Naras. Er begann leise zu lesen, doch dennoch so laut, sodass die anderen noch etwas mitbekamen:
 

„Hey Ino,
 

sorry kann nicht kommen, muss noch etwas dringendes erledigen. Sakura.“
 

„Hm, das klingt aber komisch …“, sagte TenTen. Sie setzte sich aufrecht, da sie von Nejis Schoß etwas heruntergerutscht war.

„Meint ihr nicht, dass sich Saku seit Roy hier ist komisch benimmt? Aber das ist ja auch selbstverständlich. So wie er sie letztens in der Klasse angemacht hatte … Saku wirkt jedes mal ängstlich, wenn sie Roy sieht, meint ihr nicht?“ Hinata schaute mit großen Augen in die kleine Gruppe. Bei Sasuke blieb ihr Blick stehen. Lässig lag dieser mit geschlossenen Lidern auf der grünen Wiese, die Arme hinter seinem Kopf kreuzend.

Die Hyuga wusste, dass er mit hörte. Es ging um Sakura. Um seine Sakura.
 

Sasuke war Sakuras merkwürdiges Benehmen natürlich auch aufgefallen.
 

Gestern.
 

Er hatte sich seit gestern nicht mehr mit ihr unterhalten. Um genauer zu sein: Seit dem beinahe Kuss.

Gesehen hatte er sie nur noch von der Ferne. Sie benahm sich seltsam, schaute hysterisch hin und her. Sasuke kannte seine ehemalige Freundin nicht so. Sie war immer stark gewesen. Er wusste nicht, was mit ihr war. Er wusste nicht, was mit sich selbst war. Gestern im Schulflur hatte er sie fast geküsst. Und dann war er auch noch mit unerzogenen Wörtern davon geeilt. Sie war definitiv äußerst verwirrt gewesen.
 

Sasuke war mit seinen Gedanken völlig durcheinander.
 

Noch nie hatte er sich für ein Mädchen auf eine komplizierte Weise eingesetzt.
 

Noch nie hatte sich rund um die Uhr sorgen um ein Mädchen gemacht.
 

Noch nie war er so durcheinander gewesen.
 

Und noch nie hatte er sich bei einem Mädchen so geborgen gefühlt.
 

Während sich der Uchiha immer noch seinen Kopf um diese junge Frau zerbrach, dachte Ino an den vorherigen Abend. Sie hatte Sakura angerufen. Es stimmte etwas nicht.
 

Wie versprochen wollte Ino ihre beste Freundin nach der Schule anrufen. Sie nahm das Telefon bei Hand und wählte eine Nummer. Die Yamanaka befand sich im Wohnzimmer. Ihre Eltern waren noch arbeiten. Draußen brach der späte Abend ein.

Ino drückte auf den Anrufbutton. Sie klemmte sich das Telefon unter das Ohr, da sie sich ihre Fingernägel lackierte. Die Blondine mochte es sich beim telefonieren mit der besten Freundin die Nägel zu machen. Ino wusste nicht warum, aber sie mochte es halt. Anscheinend einer ihrer Angewohnheiten.
 

Ein piepen war zu hören.
 

Piep …
 

Piep .. .
 

Pie - jemand nahm ab!
 

„Hallo?“ Sakuras Stimme wirkte ahnungslos. Die Yamanaka musste schmunzeln.

„Hey, Saku!“, kam es gut gelaunt von Ino. „Schon vergessen? Ich wollte dich doch anrufen!“

Ein genervtes Grummeln war zu hören.

„Was? Hast du etwa keine Lust auf mich, oder wie?“, sagte die Blondine belustigt.

„Haha, Ino. Wenn ich keine Lust auf dich hätte, wäre ich wohl kaum dran gegangen, also was willst du von mir? Du meintest heute im Gang Fragen, die die anderen nicht mitkriegen sollten. Was soll das heißen?“ Die Stimme der Haruno klang nun lustlos.

Ino grinste.

„Hach … ja. Meine Fragen!“

„Ja, deine Fragen, schieß' los.“ Man merkte, dass Sakura immer unruhiger wurde.

„Jaha! Also …“ Die Blauäugige machte absichtlich eine kleine Pause. Dies ließ die Rosahaarige genervt aufseufzten.

„Spann mich nicht auf die Folter!“, sprach sie nun lauter in das Telefon.

„Vermisst du den Sex?“, kam es wie aus der Pistole geschossen von Ino.
 

Stille …
 

„W - was? Ino!“ Empört schaute Sakura auf das Gerät, welches sie in ihren Händen hielt.

„Was denn? Ich würde so eine … “ Ino grinste breiter „ … Eigenschaft vermissen.“ Sie musste sich echt das Lachen verkneifen.

„Hast du mich jetzt echt wegen das angerufen? Nur um mich zu fragen, ob ich den Sex mit Sasuke vermisse?!“

„Wer hat hier von Sasuke geredet?“ Hinterlistig kam dies von der Yamanaka.
 

Erneute Stille …
 

Anscheinend überlegte sich Sakura gerade eine Ausrede aus.
 

„Ino! Mit wem soll ich sonst geschlafen haben?!“
 

Lauthals lachte die Blondine.
 

„Was?!“ Wütend atmete die Haruno schnell ein und aus. Was war verdammt noch mal so witzig?

„Deine Reaktion.“ Die Yamanaka konnte sich kaum vor lachen halten. Sie legte den Nagellack auf den Tisch, da sie mit dem lackieren ihrer Nägel fertig geworden war.
 

„Haha, sehr witzig Ino, ich lach mich tot.“ Die Ironie in Sakuras Stimme konnte man deutlich heraushören.

„Vermisst du jetzt den Sex, oder nicht?“ Ino schien sich beruhigt zu haben.
 

Man vernahm einen Seufzer am anderen Ende der Leitung.
 

„Ja …“, kam es teils nuschelnd, teils genervt von der Rosahaarigen.

Ino musste wieder laut los lachen.

Sakura verdrehte nur die Augen.

„Süße, gib ihm doch noch ne' Chance“, gab die Blauäugige ihrer besten Freundin einen Rat. Sie hatte sich wohl wieder gefangen.

„Eine Chance? Pah! Dieser Arsch kann mich mal! Als ob ich mich wieder in seine Arme schmeißen würde!“ Sakura dachte an den heutigen Schultag. Sie hatte fast ihren Ex geküsst! Hallo? Ex!
 

Nun musste aber die blonde Schönheit die Augen verdrehen.

„Boa, Saku! Eine mickrige Chance!“

„Ino! Nein! Er ist ein verdammter Homogen gestörter Arsch! Dies - “ Weiter hörte die Yamanaka nicht zu. Sie seufzte. War ja klar, dass die Haruno wieder auf Stur schalten würde.

Ino wollte gerade ihre Freundin bei ihren vielen Beleidigungen unterbrechen, doch Sakura stoppte selbst ihren Beschimpfungs-Fluss.

„Warte mal kurz. Jemand klingelt an der Tür“, sagte die Haruno auch sogleich. Die Blondine vernahm ein Rascheln.
 

Sie wurde abgelegt.
 

Toll.
 

Ino wartete.
 

Und wartete.
 

Sie tippe mit ihrem Fuß auf den Boden.
 

Die Yamanaka schaute auf die Uhr, welche über dem Wohnzimmerregal hing.
 

Hatte etwa Sakura sie liegen gelassen? Sie vergessen?
 

Ino wollte schon auflegen, doch dann vernahm sie plötzlich ein Knistern.
 

Jemand ging endlich wieder ran! Welch großartiges Wunder! Das blauäugige Mädchen wollte schon anfangen ihre Freundin, wegen der langen Wartezeit an zu meckern, doch klang die Stimme die sie zu Ohren bekam ganz und gar nicht gut.

„I - ino ich m-muss auflegen“, kam es völlig aufgelöst von Sakura.

„W - was ist denn -“ Die Yamanaka wollte zu einer Frage ansetzten, doch hatte die Haruno schon aufgelegt.

Etwas verwirrt schaute Ino auf das kleine Gerät. Was war auf einmal los mit ihr? Was war passiert? Fragen über Fragen flogen durch den Kopf der Blondine. Sorge breitete sich in ihr aus.

Sofort versuchte sie die Rosahaarige wieder zu erreichen. Mehrmals hatte sie dies versucht.
 

Keiner ging ran.
 

Nur die Mailbox sprang an.
 

Niemand nahm ab.
 

Mit einem mulmigen Gefühl legte Ino das Telefon auf den Tisch.
 

Was war nur passiert?
 

Seit diesen Tag an benahm sich die Haruno merkwürdig.

Ino hatte schon heute versucht Sakura aufzufinden, doch jedes mal wenn sie sie sah, verschwand die Rosahaarige hinter irgendwelchen Schülergruppen.

Sie machte sich wirklich große Sorgen um Sakura.
 

„Ja, Sakura verhält sich wirklich voll seltsam, seitdem dieser Roy hier ist. Er soll doch ihr Ex sein, oder?“ Neji holte die Yamanaka aus ihren Gedanken.

„Stimmt … eh, Ino! Weißt du denn nichts über diesen Roy? Du bist doch Sakus beste Freundin.“ TenTen blickte ihre Schulkameradin erwartungsvoll an.

Klar wusste die Blondine etwas über den Yamato. Eine Menge sogar. Doch wenn sie ihren Kumpanen davon erzählen würde, würde die Haruno sie einen Kopf kürzer machen. Und dies wollte sie selbstverständlich nicht.

Naruto wusste schon davon. Und dies reichte schon.
 

Ino schluckte. Was sollte sie denn jetzt sagen?

„Ino! Hallo! Wir reden mit dir!“ TenTen wedelte mit ihrer Hand vor das Gesicht der Yamanaka.

Damit holte die Ama sie aus ihrer kurzen Starre heraus.

„Ich? Ob ich über Roy etwas weiß? Pff, nein! Woher denn?“
 

Okay, glaubwürdig klang anders.
 

Naruto wollte etwas dazu sagen, doch Inos Wehe-du-sagst-etwas-sonst-bist-du-am-Arsch Blick ließ ihn verstummen.

Plötzlich erhob sich Sasuke. Sein Anblick ließ jeden das Blut in den Adern gefrieren.

„Sag schon! Was weißt du über ihn! Spuck's schon aus!“
 

Die Freunde zogen scharf die Luft ein. Er war wütend. Nicht so gut.

Mist.
 

Was sollte sie nur machen? Sasuke durchschaute wohl schnell Menschen.

Der Uchiha kam der Yamanaka näher.

„Sag schon!“

Nun reichte es aber den Nara. Schützend stellte er sich vor seine Freundin.
 

„Nun mach mal halblang, Sasuke.“ Shikamarus Stimme klang ruhig, doch schaute er seinen Kumpel ernst an.

„Was willst du von mir, Nara? Aus dem Weg!“ Der Schwarzhaarige packte den Jungen am Arm. Er versuchte ihn von der Stelle zu schubsen, doch reagierte Shikamaru blitzschnell. Er hielt Sasukes Hand fest.

„Sasuke, was willst du von Ino? Sie hat doch gesagt, dass sie nichts über diesen Roy weiß.“

„Lass mich verdammt noch mal durch!“, zischte der Uchiha bedrohlich. Er versuchte schon wieder an den Nara vorbeizukommen, doch umklammerten ihn auf einmal zwei Personen von hinten.

„Teme, lass doch deine Wut nicht an Ino aus“, kam es beruhigend von Naruto, der einen Arm des Uchihas hielt.

Den anderen hielt der Hyuga fest.

„Wir wissen, dass die Sache mit dir und Sakura in letzter Zeit etwas kompliziert ist“, sprach Neji. „Doch beruhige dich doch.“
 

„Sasuke, wir wissen, dass du dich um Saku sorgst, dass tun wir doch alle.“ TenTen schaute den Uchiha an.

„U - und wir sind d - doch alle Freunde! Das wird bestimmt schon wieder.“ Mit roten Wangen blickte Hinata zu Boden. Super, sie fing wieder an zu stottern. Narutos Übungsstunden hatten wohl doch nicht geklappt.

Die harten Züge des Uchihas verschwanden und wurden gefühllos und kalt. Ängstlich schaute Ino über Shikamarus Schulter.
 

Naruto und Neji ließen Sasukes Arme los.
 

„Tze.“
 

Mit diesen Wort entfernte sich der Uchiha von seinen Freunden. Er verschwand im Schulgebäude.
 

Die Kumpanen schauten ihm hinterher.
 

Plötzlich hörte man leises Gewimmer. Alle schauten Hinata an. Diese hatte angefangen zu weinen.

Sofort schritt der Uzumaki zu ihr.

„Hey, Hina-Schatz, was ist denn los? Warum weinst du?“, sprach er in sie ein.

„E - es ist alles e - einfach komisch. Saku z - zeigt uns die kalte S - schulter und S - sasuke rastet jedes m - mal aus.“ Tröstend schlang Naruto seinen Arm um die zierliche Hyuga.

„Ist ja schon gut, du musst doch nicht weinen! Das kriegen wir schon wieder hin! Keine Sorge!“
 

„Ja Hina! Naruto hat recht! Das klappt schon wieder mit den beiden“, stimmte TenTen den Chaoten zu.
 

Na ja, ob dies der Wahrheit entsprach wussten sie noch nicht. Sasuke und Sakura wieder ein Paar. Ging dies überhaupt noch? Sie waren nur noch am streiten, wo war da die Liebe hin?
 

Die Freunde konnten nur noch hoffen.
 

Ob ihnen dies half, würde sich später herausstellen.
 

~*~
 

Sakura saß auf einen der Bänke im Schulflur. Sie sah schrecklich aus. So fühlte sie sich auch.

Ihre Haare waren zu einem zerzausten Zopf gebunden, schminke trug sie nicht und ihre Kleidung war auch noch von gestern.

Ihr ging es schlecht. Übelkeit kam mal wieder in ihr hoch. Mit zittrigen Händen kramte sie in ihrem Rucksack. Hervor kamen Tabletten. Die Haruno öffnete die Verpackung dieser. Sie drückte eines der Heilmittel raus. Diese steuerte sie Richtung Mund. Plötzlich blieb sie in ihrer Bewegung stehen, die Tablette nicht mal ein Zentimeter von ihren Lippen entfernt.
 

Sakura beäugte das kleine Medizinwunder. Es erinnerte sie an letztens. Letztens mit Sasuke.
 

Aha, Stress also … willst du eine Tablette?, schossen ihr die Wörter des Uchihas durch den Schädel.
 

Sakura legte ihren Kopf in den Nacken. Sie schloss ihre Augen.
 

Eine einsame Träne rollte ihre blasse Wange herunter …

Ständiges Hin und Her - Liebst du sie, oder nicht?


 

Kapitel 16

Ständiges Hin und Her - Liebst du sie, oder nicht?
 


 

Drei Tage waren um.

Er war vor drei Tagen bei ihr gewesen. Für sie ein schreckliches Erlebnis. Es kam ihr alles wie ein Dé-já-vu vor. Lauter Angst, lauter Verzweiflung.

Sakura stand vor ihrem Spind, den Kopf dagegen lehnend. Das kalte Metall tat ihrer pochenden Stirn gut. Sehr gut sogar.
 

Seit Tagen hatte sie sich nicht mehr mit ihren Freunden getroffen. Sie konnte es ihnen nicht erzählen. Ino und Naruto. Diese zwei Personen wussten schon von ihm. Den anderen davon etwas zu verraten wäre nicht gut. Sie würden sich nur unnötig Sorgen machen.
 

Obwohl.
 

Dies taten sie jetzt schon.
 

Doch Sakura musste diese eine Hürde überstehen. Ja, sie wusste es waren ihre Freunde, denen die Haruno vertrauen konnte, jedoch war die Sache in die sie rein gerutscht war schrecklich.

Wenn man sich in ihre Lage hineinversetzten würde, würde man wissen wovon sie sprach.
 

Die Rosahaarige biss sich auf die Unterlippe. Warum ,verdammt noch mal, war er hier? Was wollte Roy von ihr? Vor drei Tagen hatte er sie gesprochen. Sie hatte mit Ino telefoniert. Doch dann klingelte es plötzlich an ihrer Tür.

Er war einfach hereingestürmt, sie gegen die Wand gedrückt und leise Dinge in ihr Ohr geflüstert. Dinge, die sie nicht verstand. Als sich Sakura wehren wollte, war ihm sein Taschenmesser herausgerutscht. Er hatte sie verletzt, aber auch nicht mit Absicht. Er war selbst etwas geschockt gewesen, als er ihre Wunde gesehen hatte. Danach war er auch schnell weggerannt. Doch dies weiter zu erläutern, wäre nicht gut für sie.
 

Sakura brauchte Geld. Unbedingt. Erklärten diese Sätze nicht alles? Roy wollte Geld. Geld von ihr.

Sie hatte bis Donnerstag Zeit. Heute war Dienstag. Sakura hatte nur noch heute und morgen Zeit Bares zu beschaffen. Nur von wo?

Genervt stöhnte die Haruno auf und nahm ihre Stirn vom Spind. Schlapp hingen ihre Arme an ihrem Körper. Ihre Augen waren rot angelaufen und die Haare wie schon die letzten Tage zerzaust.
 

Oh, Mann …
 

„Hast du schon gehört? Unsere Klassenkasse ist vollständig voll“, hörte die Haruno plötzlich Kiba am anderen Gang reden.

Unauffällig lugte Sakura um die Ecke. Kiba unterhielt sich gerade mit Sai.

„Was meinst du mit vollständig voll ?“, kam die Frage vom Schwarzhaarigen.

Nun wurde aber die Haruno neugierig.

„Ich habe von Kakashi erfahren, dass er Geld für unsere Klassenfahrt eingesammelt hat. Weißt du nicht mehr? Letzten Monat hatte er uns eine Überraschung versprochen, er hat schon mal Geld gesammelt.“

„Und wo liegt das? Bei ihm Zuhause oder wie?“ Sais Stimme klang nun belustigt.
 

Kiba schaute sich um.
 

Nach links.
 

Nach rechts.
 

Keiner war da. Glaubte er zumindest.
 

„Jo, Sai ... du darfst keinem weiter sagen, Dicker. Sonst bin ich dran, verstanden?“

Ein Nicken.

Sakura spitzte die Ohren.

„Also, ich habe heute Kakashi beobachtet, wie er eine Schachtel voll Money in die Schublade in seinem Pult eingeschlossen hat.“

„Und wie viel sind das?“

Kiba schaute sich nochmals um.

„383 503,949 Yen, man! Das sind ungefähr 3.930 US-Dollar, Alter!“
 

„Ach du Scheiße, ist das viel“, kam es leise wispernd von der Ecke, in der Sakura stand. Sie selbst war etwas baff. Wie konnte man solch wertvolles Geld in einer üppigen Schublade aufbewahren? Konnte ja jeder klauen …
 

„Boa, so viel?“ Sai war fassungslos.
 

Ja, so viel war dort in der Klasse. In einem großen Raum mit vielen Fenstern, die einen Einbrecher nur einladen. Jeder Vollidiot könnte sich das Bare stehlen, sogar Naruto! Kakashi war echt nicht der raffinierteste Mensch. Na ja, selbst Schuld, wenn es gestohlen wird. Dann müsste er halt jedem Schüler das Geld zurück geben. Aus eigener Tasche.
 

Plötzlich, ganz unerwartet, durchzog Sakura ein höllischer Schmerz durch ihre Schulter. Sie zog ihr T-shirt etwas beiseite. Ein tiefer Schnitt. Die Haruno zuckte ihre Augen zusammen. Roys Schnitt vor drei Tagen tat weh. Sehr sogar. Zum Arzt gegangen war sie noch nicht. Warum auch? Tai würde sie sonst noch ausfragen, wenn der Doktor ihn in Kontakt setzten würde.
 

Na ja, war jetzt auch nur Nebensache.
 

In der Schublade des Lehrerpultes.
 

So viel Geld.
 

Sakura brauchte Geld …
 

Mit nachdenklichen Gesichtszügen bewegte sie sich von ihren zwei Mitschülern fort. Diese fingen an über die anstehende Klassenfahrt zu reden. Kakashi meinte damals, dass er sich etwas spezielles für sie ausgedacht hatte.
 

Zitiert:

„Ich habe mir was für euch ausgedacht … eine Klassenfahrt! *Jubel der Schüler*... ich sage aber nicht wohin! *genervtes Stöhnen* Nun seit doch nicht so ... es wird eine Überraschung werden!“

Zitat Ende.
 

Sollte sie …?
 

Oder sollte sie nicht … ?
 

Hm, Sakura ging an vielen Türen vorbei. Sie ging an ihrer Klasse vorbei. Abrupt blieb sie stehen und machte ein paar Schritte nach hinten.
 

Die 2-C.

Einer der außergewöhnlichsten Klassen der Schule. Dort war etwas von jeder Persönlichkeit dabei. Von schüchtern und nett, bis zu bekloppt und durchgeknallt.

Dazu kamen auch noch die dummen Zicken.

Einfach nur ein Mischmasch aus sehr, sehr vielen Charakteren.

Die Haruno musterte die Klassentür. Es war Mittagspause. Die Klasse sollte eigentlich verschlossen sein. Um dies nachzugehen, drückte Sakura die Türklinke runter.
 

It's Magic, sie war ganz zufällig offen!
 

Etwas unsicher betrat die Rosahaarige den Raum. Die Tür schloss sie dabei.
 

Stille ...
 

Sakura kam sich wie bei Secret 100 vor, einem Horrorfilm, indem erst alles ruhig war und dann plötzlich jemand vor, oder hinter einem stand.

Okay, dies traf eher bei jedem Horrorfilm zu.

Bei diesen plötzlichen Momenten bekam man einen Adrenalin-Kick. Eine Schockwelle durch floss dem Körper und man zuckte zusammen.

Sakura setzte ihren linken Fuß zum gehen an. Eigentlich müsste jetzt der Boden quietschen, doch dieser war nicht aus altem Holz, sondern aus großen Fliesen gebaut.
 

Die Haruno blickte zum Pult.
 

Geld ...
 

Geld ...
 

Geld ...
 

Stehlen!
 

Sakura schüttelte den Kopf. Nein, sie würde jetzt doch nicht die Klassenkasse berauben.

Was war sie denn? Ein Dieb? Niemals.
 

Plötzlich schossen ihr Roys Worte durch ihren Kopf.
 

„Du könntest mir etwas besorgen. Ich bin gerade knapp bei Kasse, und du könntest mir ja ein bisschen aushelfen, oder nicht, Sakura?“
 

Okay. Sakura hatte es sich doch anders überlegt.

Hastig schritt sie zum Schreibstich. Es waren vier Schubladen da. Von oben nach unten in einer Reihe.

Das Problem:

Man brauchte einen Schlüssel!

Jedes Fach hatte ein Schloss.
 

Na super ...
 

Das Glück stand halt nicht auf ihrer Seite.
 

Mal wieder.
 

Moment mal. Was hatte Sakura nochmal im Pfadfinder-Camp gelernt? Habe immer eine Spange bei!

Ja, sie war mal eine Pfadfinderin gewesen. Na und, dort konnte man vieles lernen. Kekse verkaufen war Standard. Welche Pfadfinderin verkaufte denn kein Gebäck? Wäre ja sonst anormal.
 

Dort hatte auch Sakura gelernt Schlösser aufzuknacken. Mit einer Spange!

Diese steckte sie erstmals von ihrem Haar ab. Danach bog sie das kleine Metall auf.

Nun müsste sie nur noch im Schloss herumstochern.
 

Na ja, dies sah man auch sehr oft in Filmen. Ein Mädchen welches davor war ein (uninteressantes) Geheimnis zu lüften. Sie musste unbedingt durch eine Tür. Da nahm sie mal einfach ihre Haarspange, bog diese auseinander, kam frei und lüftete das so wichtige Geheimnis.
 

Als ob dies wichtiger als eine Menschenapokalypse wäre. Mal echt.
 

Wie auch immer, nach vielen herumstochern hörte sie ein Knacken! Nun hoffte Sakura nur, dass es die richtige Schublade war.

Sie öffnete das Fach. Sofort stach ihr eine braune Schachtel ins Auge. Es war eindeutig die Schachtel, wovon Kiba im Schulflur gesprochen hatte. Was sollte das sonst sein? Etwa Kakashis schmuddle Bücher? Nein, diese nahm er immer mit.
 

Sakura griff nach dem Quadratischen Gegenstand. Sie hielt es in alle Richtungen. Nach links, nach rechts, mal oben, mal unten.

Nachdem sie die kleine Kiste untersucht hatte, legte sie dieses auf dem Schreibtisch ab.

Die Haruno musterte es. Als ob sie sich von selbst öffnen würde.
 

Stille ...
 

Nun fehlte nur noch diese unheimliche Hintergrund Musik.

Die die in Horrorfilmen vorkommen. Mal von den plötzlichen Momenten abgesehen.

Ein Horrorfilm brauchte eigentlich nicht viel. Paar Soundeffekte, Schauspieler die sehr emotional sein sollten und eine Kamera. Fertig. Ende. Aus. Cut. Mehr nicht.

Die Soundeffekte sind die besten Stellen eines Adrenalin-Anfalls.
 

Am Anfang war sie still ...
 

Die Haruno musterte erneut die kleine Kiste.
 

Danach wurde eine Psycho–Kranke Melodie abgespielt ...
 

Sakura nahm die Schachtel in die Hände.
 

Sie wurde etwas lauter ...
 

Die Rosahaarige atmete tief durch.
 

Und immer lauter!
 

Sakura öffnete es.
 

„Was machst du denn da?“
 

Das junge Mädchen schrie laut auf. Dabei ließ sie die kleine, braune Kiste fallen. Das Geld verteilte sich auf dem Boden.

Das Herz der Haruno lief unregelmäßig. Ihr Puls stieg an, Adrenalin verteilte sich in ihrem Körper.
 

Sakura drehte sich um. Vor ihr stand Sasuke. Sein Blick war eisern, er wirkte kühl. Zu kühl.

Was verdammt nochmal machte er hier? Ging er nicht um diese Zeit unter dem Baum, zu den anderen?

Warum gab es überhaupt Schule? Sie war neidisch auf Harry Potter. Er brach die Regeln und bekam einen Orden. Und was bekam sie? Einen Elternbrief?
 

Was sollte sie denn nur sagen?
 

Fragen über Fragen. Wie immer.
 

„Wolltest du etwa von der Klassenkasse stehlen?“ Sasuke starrte seine Ex an. Ohne Gefühle oder Sonstiges.

„W - was? Ich? U - und stehlen? Nein!“ Okay, es war bewiesen. Sie und Ino waren keine guten Lügnerinnen. Die Brauen des Uchihas hoben sich. Also glaubwürdig klang dies gerade eben nicht.

„Du stotterst“, kam es von Sasuke. „Wenn du stotterst, sagst du nicht die Wahrheit.“

Woher wusste er dies? Kannte er sie etwa so gut?

„W – was. Nein, i - ich stotter d - doch nicht, wenn ich nicht d - die W-wahrheit sage.“

„Sakura, gib auf. Du klingst schlimmer als Hinata.“
 

Die Haruno ließ ihre Schultern herunter hängen. Für Sasuke ein Zeichen des Aufgebens.
 

„Warum wolltest du das Geld stehlen?“, fragte der Uchiha nach. Er schritt auf seine Ex zu.

„Ich wollte es nicht stehlen … nur ausborgen.“ Schmollend blickte die Haruno zu Boden.
 

Skepsis. Schon wieder.
 

„Ausborgen?“, hakte der Schwarzhaarige nach.
 

Die Grünäugige nickte.
 

„Tze.“
 

Sakuras schmollender Blick entgleiste. Was wollte er schon wieder mit seinen Einsilbigen Worten?
 

„Was Tze ? Ist das überhaupt ein Wort?“ Ihre Gesichtszüge verhärtenden sich. Sie stemmte ihre Hände in die Hüften.
 

„Was wolltest du mit dem Geld?“, stellte Sasuke eine weitere Frage.
 

Sofort schaute die Haruno wieder zu Boden.

„Nichts“
 

„Wie nichts, sag es mir Sakura. Seit Tagen benimmst du dich merkwürdig, es hat etwas mit diesem Roy zu tun stimmt's? Das ist so was von offensichtlich, Sakura.“
 

Wow, er hatte zwei mal ihren Namen erwähnt, ohne sie zu beleidigen.
 

„Lass Roy daraus! Er hat damit nichts zu t - tun!“
 

„Du lügst! Merkst du es denn nicht? Naruto und die anderen machen sich Sorgen um dich!“, kam es laut von dem Uchiha.
 

„Das kann mir doch egal sein! Verdammt! Haltet euch doch einfach raus!“
 

Stille …
 

In Sakuras Augen hatten sich schon kleine Tränen gebildet. Er hatte sie mal wieder angeschrien. Und sie ihn zurück.

Die Haruno kniete sich hin, um die vielen Scheine aufzuheben.

Jedes mal das gleiche: Es fing mit einer Kleinigkeit an, danach wurde es immer größer, bis man einen gewissen Reiz hatte, den jeweils anderen umzubringen.
 

Das Geld, welches Sakura eingesammelt hatte, legte sie wieder in die kleine, braune Schachtel. Sie hatte doch beschlossen nichts zu klauen.

Sasuke stand einfach da, etwas abseits des Schreibtisches.

Die Rosahaarige drehte sich nicht zu ihm. Fest umklammerte sie den Pult.
 

„Was willst du eigentlich von mir?“ Sakuras Stimme klang ahnungslos, ernst und verzweifelt zugleich.

„Die anderen wollen wieder, dass du lachst, deinen Sarkasmus freigibst und …“

Der Uchiha fuhr absichtlich nicht fort. Sakura würde schon wissen, was das letzte war.
 

„Ich weiß schon...“, kam es auch bestätigend von der Rosahaarigen. Natürlich wollten die Freunde, dass die beiden wieder zusammen kommen sollten. Doch dies bezweifelte die Haruno.
 

„Warum wolltest du denn jetzt das Geld von der Klassenkasse klauen?“

Sakura verdrehte die Augen. Nicht schon wieder dieses Thema.

„Das ist doch jetzt nicht so wichtig …“

„Sakura, was will er von dir? Besticht er dich etwa?“ Der Uchiha trat zur ihr näher.
 

„N - nein.“
 

„Du stotterst, sag jetzt schon was los ist verdammt! Ist das so schwer?“
 

„Mann, Sasuk. Du verstehst das nicht …“ Sakura kratzte sich an ihrer Stirn. „ … das ist einfach alles zu kompliziert.“ Sie rieb sich ihre Smaragdgrünen Augen.

Sasuke seufzte leise auf. Wird wohl nichts.
 

„Was meinst du mit kompliziert ?“ Unauffällig musterte der Schwarzhaarige seine Ex. Von Kopf bis Hüfte. Weiter konnte er nicht hinunter schauen, da dies sonst zu auffällig wäre. Doch an ihrer Schulter blieb er hängen. Etwas rotes.
 

Ohne auf Sakura zu achten schob er ihr das T-Shirt von den Schultern. Eine tiefe Wunde. Es sah ekelhaft und schrecklich zugleich aus.

„W - was -?“, wollte die Haruno zu einer Frage ansetzten, doch wurde unterbrochen.

„Wer war das?“ Sasuke wurde plötzlich aggressiv. Seine Hände umklammerten ihre Oberarme. Tief schaute er in ihre Augen.
 

Oh, Mist! Er hatte ihre Wunde entdeckt!
 

„D - das w - war ein -“ „Lüg' mich nicht an!!“
 

Sie war so dumm! Warum hatte sie nur nicht auf ihre Verletzung geachtet?

Da Sakura nichts dazu sagte, wurde der Uchiha nur noch wütender.
 

„Wer hat diese - “ Sakura viel ihm ins Wort. „Roy verdammt! Es war Roy! So jetzt hast du deine Antwort!“

Zuerst wirkte Sasuke überrascht, danach fassungslos und dann aggressiv. Er ließ ihre Arme los und stürmte aus der Klasse. Erst jetzt war Sakura im Klaren, was sie eben gesagt hatte.
 

„Wo willst du hin, Mann?!“
 

Die Haruno rannte ihm hinter her. Beide liefen den Gang entlang.

Sasuke blieb stehen und drehte sich zu Sakura.

„Wo ist dieser Bastard?!“ Seine Stimme klang unruhig.

„Was willst du denn großartiges machen? Ihn verprügeln, oder wie?“
 

Ohne eine Antwort von sich zu geben ging Sasuke weiter.
 

Unterwegs traf er einen Jungen mit einer Brille. Diesen nahm er am Kragen und drückte ihn gegen die Spinde.

„Wo ist Roy Yamato?!“

„H - hä?“

„Roy Yamato, Mann!“

„Sasuke! Lass doch den armen Jungen in Ruhe! Er weiß es doch nicht“

„Roy Yamato Gebäude vier, Etage zwei. Um 13:40 Uhr befindet er sich immer auf den Schulhof!“, kam es schnell gesprochen von dem Jungen.

Vorwurfsvoll schaute Sasuke seine Ex an.

„Er wusste sogar die Uhrzeit.“

Diese verdrehte nur die Augen.
 

Der Uchiha ließ den Nerd los. Er ging weiter.

„Hey du! Wie viel Uhr haben wir?“, sprach er grob ein Mädchen an. Diese wurde rot.

„Wir h - haben 13:43 Uhr.“

Ohne sich zu bedanken schritt Sasuke davon. Sakura rannte ihm wieder hinterher.

„Mann, was willst du von ihm?“

„Eine Lektion erteilen.“

„Und die wäre?“

„Wirst du später schon herausfinden, halt mal.“ Der Schwarzäugige schmiss sein T-Shirt in das Gesicht der Haruno.

„Danke, sehr nett“, kam es mürrisch von dieser. Wie konnte man nur so unhöflich sein?
 

Beide waren am Schulhof angekommen. Sasuke stand mit seiner blauen Jeans Hose und seinem eng anliegenden Unterhemd da. Direkt gegenüber ihm saß eine Person. Eine Person die er abgründig hasste.
 

Roy Yamato. Jetzt hat dein letztes Stündlein geschlagen.

Kampf und Abmachung


 

Kapitel 17

Kampf und Abmachung
 


 

„Was habt ihr euch denn dabei gedacht? Und ihr sollt soziale Schüler meiner Schule sein?! Ich glaub es hakt!“ Tsunade rannte in ihrem Büro wie wild umher. Mal nach links, mal nach rechts und dies mit schnellen Schritten.
 

Sasuke, Sakura und Roy saßen auf gepolsterten Stühlen vor der blonden Direktoren.

Die Haruno blickte genervt zu Boden. Die Blicke der zwei Jungs sahen nicht gerade anders aus.

Tsunade hielt mal wieder einer ihrer langen, langweiligen Predigen über soziales Benehmen.

Wie nervig dies doch war.

Was für eine Qual.
 

„Und dann prügelt ihr euch auch noch! Mein Gott!“, kam es wieder von Tsunade laut.
 

Sasuke und Roy hatten jeweils ein blaues Auge. Bei dem Uchiha floss immer noch Blut aus der Nase, während dies bei Roy der gleiche Fall war. Eine dicke Kruste umrandeten seine angeschwollenen Lippen. Hübsch sah es nicht aus, eher das Gegenteil.
 

Sakuras Kopf pochte. Dies war kein Wunder, denn auf ihrer Stirn war eine große Platzwunde zu sehen.
 

Jetzt könnte man sich fragen, wie dies alles passiert war.
 

Beide waren am Schulhof angekommen. Sasuke stand mit seiner blauen Jeans Hose und seinem eng anliegenden Unterhemd da. Direkt gegenüber ihm saß eine Person. Eine Person, die Sasuke abgründig hasste.

Die Haruno musste schlucken. Was würde jetzt passieren? Würde Sasuke zu weit gehen? Dies hoffte sie selbstverständlich nicht.

Mit zittrigen Händen hielt die junge Rosahaarige Sasukes T-Shirt fest. Sie blickte zu dem Uchiha, der auf dem Weg zu Roy war. Ihr Herz blieb beinahe stehen, als sie seinen Blick sah. Eiskalt.

Nun bekam Sakura eine Gänsehaut. Eine unangenehme Gänsehaut. Es ließ sie schaudern.

Selbstsicher schritt Sasuke zu dem Yamato. Schülergruppen liefen ihm hinterher, da sie den Blick des Schwarzhaarigen resigniert hatten. Er verriet nur eines: Es würde etwas spannendes passieren. War die Jugend von heute nicht neugierig?
 

Roy saß mit ein paar neu gewonnenen Freunden auf einer Tischbank. Cola, Sprite und Fanta lagen neben der Jungs Clique. Anscheinend fühlten sie sich cool. Doch wer war cool, wenn er Cola, Fanta et cetera trank? Dies tat doch jeder. Selbst die letzten Nerds.

„Ey, Yamato!“, schrie Sasuke dem Rothaarigen zu. Dieser hob den Kopf. Tödliche Blicke trafen sich. Eine gefährliche Atmosphäre entstand zwischen den beiden Jugendlichen. Schüler bildeten einen Kreis um die zwei. Roys Freunde gingen in diesem unter.
 

Stille …
 

Sie schauten sich nur verächtlich an. Roys Mund öffnete sich einen Spalt breit, doch sprach er nicht. Er grinste, grinste teuflisch. Seine Brauen hoben sich. Sasuke zog seine zusammen.

„Was ist Uchiha? Warum so agro?“, kam es ohne Skrupel von dem Yamato. Der Uchiha schnaubte. In ihm brodelte es. Was bildete sich diese Hobelschnulze ein? Eine Provokation? Wahrscheinlich. Wann provozierte er nicht irgendwelche Leute? Sasuke ließ sich darauf ein. Mit schnellen schritten ging er auf Roy zu. Er wollte zu schlagen, doch der Yamato werte mit seinem Arm ab.

„Was? Du willst dich also prügeln“, lachte der Rothaarige auf. Die Augen des Uchihas wandelten sich in kleine Schlitze.

„Nach was sieht es sonst aus? Einem Kaffeeklatsch?“, presste Sasuke durch seine markanten Lippen. Wieder lachte der Yamato.

„Du und Humor? Das passt so gar nicht, Uchiha.“
 

Keiner lachte.
 

Außer Roy selbst.
 

Die anderen Schüler fanden dies anscheinend nicht witzig. Sasuke schlug mit einem Spruch zurück.

„Und du und Schläge? Das passt so richtig zu dir, Yamato, haha“, kam es halbwegs lachend von dem Schwarzhaarigen.

„Du verletzt Mädchen, ist das normal?“, fügte Sasuke hinzu. Die Schaulustigen wirkten verwirrt.„Wie Mädchen verletzten?“, kam die Frage von Temari, einer Schaulustigen. Roys feixendes Gesicht entgleiste. Hatte etwa Sakura etwas verraten? Wenn dies der Wahrheit entsprach, würde es für die Haruno keinen Morgen mehr geben. Dies schwor sich der Rothaarige. Obwohl er sie nicht mit Absicht verletzt hatte, müsste sie es doch nicht hinausposaunen.

Sasuke hob wieder die Stimme.

„Er hat einem Mädchen unserer Klasse eine Schnittwunde zubereitet.“ Der Uchiha erwähnte Sakuras Namen absichtlich nicht. Er wollte sie einfach nur schützen.

Sakura stand etwas abseits des ganzen Szenariums. Sie konnte alles mithören. In der Haruno verkrampfte sich es, als sie die Worte von Sasuke vernahm.

Nun brodelte es in Roy. Der Uchiha hatte ihm mit nur einem Satz unbeliebt gemacht. Die Schüler waren von der Tat des Braunäugigen geschockt. Dies war ja grausam.

„Du Arsch, komm her!“ Roy rannte mit einer Geschwindigkeit eines Leoparden auf den Schwarzhaarigen zu. Sasuke reagierte schnell. Er beugte sich, hob seinen Fuß und schlug diesen in das Gesicht des Yamatos. Roy flog einige Meter nach hinten. Er hielt sich seine linke Gesichtshälfte fest. Etwas fing an zu pochen. Er nahm seine Hand wieder weg. Ein blau-lila Fleck zierte sein Auge.

Roy sah nur noch verschwommen. Langsam erhob er sich. Seine Sicht wurde wieder klarer.

„Was bildest du dir ein …“, murmelte der Yamato leise. Sasukes Züge wirkten siegessicher.

Urplötzlich, mit einem langgezogenen Schrei, sprintete der Rothaarige los. Er bildete seine rechte Hand zu einer Faust. Sasuke wusste in diesem Augenblick nicht mehr weiter. Es passierte einfach alles zu schnell. Er spürte nur noch etwas hartes auf sein Auge zu kommen. Er fiel nach hinten.

„Ha! Was du kannst, kann ich schon lange!“, lachte mal wieder der Yamato. Vorsichtig stand Sasuke auf. Man brauchte nicht zu raten, um zu wissen, was mit seinem rechten Auge passiert war.

Ein blauer Fleck!

Die Schaulustigen schauten geschockt zu. Sasuke Uchiha? Mit blauem Auge?
 

Noch nie gesehen …
 

Der Uchiha selbst war baff. Noch niemand hatte ihm und seiner zarten Haut eine Verletzung zugefügt.

Sasuke schnaubte. Er stand auf, hob seinen Oberkörper und rannte auf Roy zu. Der Yamato tat es ihm gleich und ging auf den Schwarzhaarigen zu. Eine Besorgnis erregende Prügelei entstand, Fäuste flogen umher.
 

Sakura hielt es nicht mehr aus. Sie drängelte sich zwischen den Schülermeuten, bis hin zu den zwei prügelnden.

„Nun hört doch auf!“ Sie stellte sich in die Mitte der beiden. Doch Roy und Sasuke konnten ihre Schläge nicht mehr stoppen. Sie trafen Sakura. Sie stürzte zu Boden. Blut quoll aus ihrer Stirn.

„Sakura!“ Sasuke kniete sich zu seiner Ex. Sorge breitete sich in seinem Inneren aus. Die Haruno hielt sich ihre Stirn.

Der Yamato dachte nicht einmal der Haruno zu helfen. Sasuke war abgelenkt. Eine Chance.

Er wollte gerade zu schlagen, doch …

„Sakura Haruno, Sasuke Uchiha und Roy Yamato! Ab in mein Büro! Aber dalli!“, schrie plötzlich Tsunade über den ganzen Schulhof.
 

Tja, und nun saßen sie hier. Tsunade hielt wie zuvor immer noch ihre Predigt.

„Und Roy! Du bist ein Austauschschüler! Ein Gast! Was für ein Benehmen!“

Sakura war kurz davor den Yamato auffliegen zu lassen. Irgendetwas motivierte sie dazu. War es Sasuke, der sich sorgen um sie gemacht hatte? War es er? Er hatte sich für sie geprügelt. Hieß dies etwa was? Sakura schielte zu dem Uchiha hinüber. Dieser schaute mit einem kalten Blick aus dem Fenster. Seine Züge wirkten verkrampft. Die Haruno schaute auf die andere Seite. Roys Blick sah nicht gerade anders aus, doch Sasukes Blick konnte er nicht toppen.

Die Rosahaarige knetete ihre Finger. Sollte sie etwa von ihm erzählen …? Er wäre dann weg. Für immer? Dies wusste sie nicht. Plötzlich stand Sakura auf. Tsunades ständiges hin und her wurde dadurch unterbrochen. Die Blondine mit der reichlichen Oberweite schaute ihre Schülerin verwirrt an. Sasuke und Roy ebenfalls. Was würde jetzt kommen?
 

„Direktorin Tsunade, kann ich vielleicht mit ihnen alleine sprechen?“ Tsunade viel Sakuras verzweifelter Blick auf. Sie nickte.

„Shizune! Schicke Sasuke und Roy in getrennte Räume! Ich will nicht, dass sie sich wieder die Augen ausschlagen!“ Eine junge Frau betrat das Arbeitszimmer. Sasuke und Roy erhoben sich und folgten der Sektiererin. Der Uchiha schaute seiner Ex hinterher. Ihm war ihr Blick ebenfalls aufgefallen. Doch weshalb wollte sie mit Tsunade alleine sprechen? Ahnungslos schritt er aus dem Raum.

„Sakura, nun setzte dich doch Kind“, bat die Blondine, da die Haruno immer noch auf den Beinen stand. Sie kam ihrer Bitte nach. Okay, Sakura würde jetzt ein Risiko eingehen. Ein sehr hohes sogar. Wenn ihr Tsunade glauben würde, würde Roy definitiv von der Schule fliegen. Doch wenn Tsunade ihr nicht glauben würde, und Roy bewusst war, dass sie ihn verraten hatte, würde das Chaos weiter gehen.

„Was ist Sakura? Du wolltest die beiden nicht dabei haben, warum?“ Die braunäugige Frau schaute tief in die Augen von Sakura.

„Ähm, Tsunade. Es ist so … ähm, Roy …“ Man merkte ihre Unsicherheit.

„Was ist mit Roy? Erzähl schon“, kam es mit sanfter Stimme von der Direktorin. Die Haruno fühlte sich auf einmal wohl. Wohl in ihrer Haut. Tsunade erinnerte sie stark an ihre Mutter. Neben der Blondine fühlte sie sich auch immer sicher und geborgen. Sie wusste nicht, weshalb dies so war. Wahrscheinlich weil sich Tsunade mit ihrer Mutter immer gut verstanden hatte.

„Roy verletzt mich!“, sprudelte es aus Sakura heraus. Es kam plötzlich. Ihre Hemmungen waren wie ausgelöscht. Die Blondine wusste nicht, was sie dazu sagen sollte.

„Wie meinst du das Sakura? Innerlich oder äußerlich? Ist er etwa dein neuer Freund?“

„Nein, Tsunade! So meine ich das nicht! Er verletzt mich in echt!“ Sakura entblößte ihre Schulter. Die tiefe Schnittwunde war zu sehen. Ja, er hatte wollte ihr gar nicht wehtun, doch sein Auftauchen auf ihrer Schule hielt Sakura nicht aus.

Die Direktorin riss ihre Augen auf.

„W - wieso? Und wie lange schon?“, kam es von dieser fassungslos. In der Rosahaarigen machte sich Erleichterung breit. Sie glaubte ihr.

Sakura fing an zu erzählen. Von der Vergangenheit, bis hin zu heute.

Tsunade hatte ihr aufmerksam zugehört. Aber einen geschockten Ausdruck konnte sie sich zwischen der Erzählung nicht verkneifen.

„ … und jetzt sitze ich hier“, beendete Sakura ihren langen Bericht.

Die Blondine faltete ihre Hände zusammen und legte ihr Kinn darauf. Sie schloss ihre Augen. Nun war die Haruno gespannt. Was würde nun passieren?

„Es gibt nur einen Entschluss“, fing Tsunade an zu sprechen. Die Rosahaarige spitzte die Ohren.

„Roy Yamato wird von unserer Schule verwiesen. Sein Austausch ist hiermit beendet.“

Hatte sie eben richtig gehört? Von der Schule verwiesen? Austausch beendet? Sakura könnte Freudensprünge machen.

„Ich sorge dafür, dass du ihn ab jetzt nicht mehr zusehen bekommst, Sakura. Ich schicke dich erst mal zum Schulsanitäter, er soll sich deine Wunden anschauen.“ Tsunade deutete auf Sakuras Stirn und ihre Schulter. Die Haruno nickte.
 

Endlich. Endlich würde er wieder aus ihrem Leben verschwinden.

Sie hoffe nur für immer.

Sakura stand auf.

„Ich gehe dann mal zum Sanitäter“

„Warte!“

Die Haruno drehte sich zu Tsunade.

„Nimm Sasuke mit, jemand soll sich sein blaues Auge anschauen. Er ist hier direkt nebenan.“

Sakura nickte wieder. Sie verließ den Raum. Sasuke sollte mit? Wie sollte sie sich neben ihm benehmen? Schließlich hatte er sich für sie eingesetzt. Ja, sie war ihm dankbar, sehr sogar, doch was sollte sie jetzt machen? Ihm auf die Knie fallen? Sicherlich nicht.

Etwas nervös öffnete Sakura die Tür, die neben dem Büro war. Schwarze Pupillen fixierten sie.

„Du sollst mit mir zum Sanitätszimmer kommen. Tsunade will, dass wir unsere Wunden verarzten lassen sollen.“ Sie schaute ihn nicht an, blickte an ihm hinweg.

Sasuke stand auf und kam ihr näher.

„Zuerst sollten wir uns unterhalten“, kam es leise von dem Schwarzhaarigen. Die Haruno war verwirrt. Über was sollten sie sich denn jetzt noch unterhalten?

Sasuke schloss die Tür, Sakura lehnte mit ihrem Rücken dagegen. Der Uchiha hielt etwas Abstand von der Rosahaarigen.

„Ich habe gelauscht“, war das erste, was er sagte. Sakura riss die Augen auf. Er hatte was? Sie belauscht?

„Wie gelauscht?!“, fragte die Haruno aufgebracht. Sasuke schaute in ihre Augen. Nun kam er ihr wieder näher.

„Du hast dich eben mit Tsunade unterhalten. Über Roy.“
 

Stille …
 

Hatte er alles mitgehört?

„Du weißt gerade gar nicht, wie wütend ich auf diesen Typen bin“, fuhr Sasuke fort. Hatte sie eben richtig gehört? Er war wütend? Auf Roy?

„Sakura, wie wär's mit einer Abmachung? Es hat zwar nichts mit Roy zu tun, doch mit uns.“

Warum benahm sich Sasuke auf einmal so nett? Warum war er zu ihr so nett? Okay, seine Stimme war wie immer emotionslos, doch sein Benehmen war seltsam. Fragen über Fragen flogen durch den Kopf der Haruno.

Sakura nickte als Zeichen, dass sie ihm zu gehört hatte.

„Wie wär's, wenn wir uns nicht mehr streiten? Es ist nervig für uns selbst, für unsere Freunde und was weiß ich noch für wen.“

Die Rosahaarige ging nochmal die Wörter des Uchihas durch. Nicht mehr streiten? Klang verlockend. Ihre Lungen taten selbst schon von dem vielen Geschrei weh. Doch wunderte sich Sakura für den plötzlichen Sinneswandel.

„Warum plötzlich dieser Sinneswandel?“, stellte sie auch sogleich die gedachte Frage.

Ja, genau warum? Sasuke wusste nicht, was er dazu sagen sollte.

„Das ist doch jetzt egal, aber ich sage dir nur eines Sakura.“ Die Haruno spitzte die Ohren.

„Wenn wir uns ab sofort nicht mehr streiten, heißt das noch lange nicht, dass wir wieder ein Paar sind. Und ich helfe dir nicht mehr bei verzwickten Situationen, verstanden? Du bist dafür groß genug.“

Okay, Sakura nahm die Dankbarkeit von vorhin zurück. Er war ein Arsch.

Süßlich lächelte die Rosahaarige und öffnete die Tür.

„Sicher doch.“ Sakura verließ den Klassenraum. Sasuke lief ihr nach.

„Sollte das eine Provokation sein, oder warum hast du so lieb gelächelt?“ Beide liefen den Schulgang entlang.

„Vielleicht, vielleicht auch nicht“, kam es mal wieder mit Zuckersüßer Stimme von Sakura.

„Hast du schon die Abmachung vergessen?“ Sasukes Züge wirkten monoton, wie immer.

„Du hast gesagt, nicht mehr streiten! Du hattest nichts von einer Provokation geredet.“

„Hn.“ Beide Bogen um eine Ecke.
 

~*~
 

Drei Wochen waren seit Roys Abgang vergangen. Zwischen Sasuke und Sakura lief es nun halbwegs normal ab. Sie stritten zwar nicht mehr, doch waren diese kleinen Provokationen zwischen durch schon etwas nervig. Die Freunde erfuhren durch Sakura von ihrer Vergangenheit mit Roy. Sie hatte es ihnen schlussendlich doch noch erzählt.
 

Und nun hatten die Schüler der 2-C Unterricht bei Kakashi. Alles lief glatt und war perfekt.

Manche Schüler schliefen, andere hörten dem Lehrer aufmerksam zu. Doch dann sprach Kakashi ein Thema an, welches jeden aufhorchen ließ. Selbst Shikamaru erhob sich von seinem Schlaf.

„Liebe Klasse, ich hatte euch ja eine Überraschung versprochen, nicht wahr?“ Die Klasse war aufgeregt.

„Ratet mal wo die Reise hingeht.“

Sofort brüllte Naruto los.

„Nach Balkonien!“

Die Klasse ließ den Köpfe hängen. Wie konnte man so – okay, um ehrlich zu sein konnte man dieses Benehmen nicht beschreiben. Er war einfach nur ein Vollidiot!

„Nein Naruto, wir machen keinen Urlaub auf einem Balkon.“

„Kakashi, sagen Sie schon! Wohin geht es?“, kam es ungeduldig von einem Mitschüler.

„Okay, okay. Ich sag's ja schon. Aber wehe ihr schreit zu laut!“ Der Hatake hielt sich schon mal seine Ohren zu.

„Es geht nach Italien!“

Gekreische, Jubel und viele Stimmen flogen durch die Klasse.

„Hey, Saku! Ist das nicht cool! Wir gehen nach Italien!“ Ino sprang auf Sakuras Schoß.

Die Haruno strahlte genauso wie ihre Freundin. Doch dann ging sie noch mal Kakashis Worte durch.

Italien? Sie befanden sich in Tokio …

„He, Ino … wie kommen wir denn nach Italien?“, fragte die Haruno skeptisch.

„Na, mit was wohl? Entweder mit einem Kreuzfahrtschiff, oder einem Flieger!“
 

Sakura glaubte sich verhört zu haben. Flieger?!

Fliegen - ist das nicht schön?


 

Kapitel 18

Fliegen - ist das nicht schön?
 


 

„Alle setzen sich jetzt bitte hin! Unser Flieger kommt gleich!“, schrie Kakashi seiner Klasse zu.

Die Schüler der 2-C befanden sich auf dem Flughafen Tokios. Die Meisten waren aufgeregt, andere auch gelangweilt. Manche Schüler spielten irgendwelche sinnlosen Spiele, andere schminkten sich für die Abfahrt zu recht. Auch wenn die Klasse verschiedene Charaktere besaß, waren doch alle auf Italien gespannt. Noch nie hatten sie eine solch große Klassenfahrt veranstaltet. Sie waren dem Hatake echt dankbar.
 

„He, Sakura. Alles okay?“, fragte Ino ihre beste Freundin, da diese wie erstarrt auf eine Stelle schaute. Ihre Fingernägel bohrten sich in den Lederstuhl. Die Haruno sah auf und lächelte.

„Äh, es ist alles bestens, Ino. Mit welchem Flugzeug fliegen wir nochmal?“

Die Yamanaka strahlte.

„Mit einem Jumbo-Flieger! Ist das nicht schön? Das ist ein wirklich großer Vogel!“
 

Sakura schluckte. Großer Vogel? Sie zog ihr Gesicht zusammen. Wie sollte sie das nur überleben? Sie werden sicherlich Stunden in diesem Flieger sitzen.

Anscheinend bemerkte Ino die verkrampften Züge der Haruno.

„Sag mal Saku … hast etwa immer noch Flugangst?“
 

Leicht nickte die Rosahaarige. Sanft lächelte die Yamanaka.

„Das wird schon, ich bin doch bei -“
 

Plötzlich setzte sich eine weitere Person neben die Haruno. Dabei wurde die Blondine unterbrochen.
 

„Haha, oh mein Gott, Flugangst?“, lachte ein bestimmter Schwarzhaariger.
 

Sakuras unsicheren Gesichtszüge verschwanden. Ihre Augen wurden zu kleinen Schlitzen.

„Na und, lass mich doch. Kann ich was dafür? Außerdem wusstest du, dass ich in einem Flieger angst bekomme, also warum machst du dich noch über mich lustig?“

„Hab ich was gesagt? Ich meinte nur Haha, oh mein Gott, Flugangst?

„Trotzdem klang das so, als ob du dich über mich lustig machst. Darüber hinaus, ist es nicht dein Gott, sondern unser Gott.“
 

„He, Leute, ich bin mal bei den anderen“, kam es von Ino. Ihr ging das Gerede der beiden etwas auf die Nerven. Außerdem wollte sie sie alleine lassen.Vielleicht könnte Sasuke etwas über Sakuras Flugangst unternehmen.
 

„Ja, ja, halt unser Gott, Cherry.“

„Nenn' mich nicht Cherry, Uchiha.“

„Und nenn' du mich nicht Uchiha, Cherry.“ Früher, bevor sie ein Paar waren, hatten sie sich gegenseitig so genannt. In der Vergangenheit waren sie Feinde gewesen, genau so wie jetzt eigentlich.
 

Ein leises Knurren, seitens Sakura.

„Wenn du mich noch einmal Cherry nennst -“ Die Haruno wurde von den Lautsprechern des Flughafens unterbrochen.
 

„Flug 164 nach Italien wird in wenigen Minuten starten. Bitte bereiten sie sich vor.“
 

In Sakura stieg ein mulmiges Gefühl auf. In wenigen Minuten. In wenigen Minuten würde sie sich in einem Jumbo-Flugzeug befinden. Und dies mehrere Stunden lang.
 

„Kinder, ihr habt die Durchsage gehört! Macht euch bereit und stellt euch auf!“, brüllte Kakashi laut, damit auch der letzte Vollidiot etwas mitbekam.

Viele Schüler erhoben sich. So auch Sasuke. Er blickte zu sich runter auf Sakura.

„Kommst du?“ Fragend schaute er seine Ex an.

Von der Haruno kam nur ein hysterisches Kopfschütteln. Der Uchiha seufzte.

„Der Flug geht jetzt gleich aber los.“

„Ich fliege nicht in diesem Flugzeug, niemals!“
 

Ino trat neben Sasuke.

„Saku, komm schon! Du willst dich doch auch in Italien sonnen und ne' fette Pizza verdrücken, oder nicht?“

Wieder ein schnelles Kopfschütteln.

„Saku. Ich weiß, dass du das willst. Dort gibt es auch Jungs“, grinste die Yamanaka.

Sasuke hob seine Brauen. Jungs?
 

Sakura schaute in die strahlenden Augen ihrer besten Freundin. Langsam erhob sie sich.

„Na geht doch“, kam es lächelnd von Ino.
 

Die Haruno blickte sich um.Viele ihrer Mitschüler stiegen schon in den Flieger ein. Die Yamanaka legte einen Arm um ihre Freundin. Zusammen liefen sie in Richtung Flugzeug-Eingang.

Während die zwei Mädchen sich schon von dem Uchiha entfernt hatten, fühlte der sich gerade etwas veräppelt.

Jungs?! Damit bekam Ino Sakura zum einsteigen eines Flugzeugs? Sasuke wusste jetzt schon, dass er ein scharfes Auge auf die Haruno werfen musste. Er machte sich ebenfalls auf den Weg zum Flieger.
 

Man musste einen langen Weg schreiten, um zum Flugzeug zu gelangen. Ino und Sakura befanden sich in diesem. Das Gesicht der Haruno nahm wieder an Unsicherheit zu. Sie blickte nach hinten. Sasuke hatte sie schon beinahe eingeholt. Er lief einige Meter hinter ihr. Die Haruno schielte auf die Seite. Strahlend und mit voller Elan marschierte Ino, wie ein kleines, aufgeregtes Kind neben ihr her. Sakura blickte wieder nach vorne.
 

Der Flugeingang.
 

Wenige Meter trennten sie davor.
 

Plötzlich, ohne Vorahnung machte Sakura kehrt. Völlig verblüfft drehte sich Ino um.

„Saku, wohin willst du?“

„Weg von hier!“, war ihre Antwort.
 

Sie beschleunigte ihre Schritte. Doch bei einer Person kam die Haruno nicht weiter.

Sasuke hielt eisern ihre Arme fest.

„Na, na wohin willst du hin?“, grinste dieser sie an.

„Uchiha! Aus dem Weg!“ Die Rosahaarige hämmerte mit ihren Fäusten gegen seine Brust.

„Nichts da, du kommst jetzt mit.“ Sasuke fasste sie an den Beinen und beförderte die Haruno auf seine rechte Schulter. Seitlich hing sie nun dort.
 

Etwas baff schaute die Yamanaka ihre zwei Freunde an. Okay, in den Wochen hatte sich deutlich viel verändert. Sie meinte, die Beiden stritten nicht mehr, nannten sich anders und grinsten sich gegenseitig an. Es hatte sich halt viel verändert.
 

Während der Uchiha weiter in Richtung Flugzeug lief, schlug die Rosahaarige mit ihren Händen gegen seinen Rücken.

„Du Vollidiot von Uchiha! Lass mich runter! Ich steige sicherlich nicht in diesen Flieger!“

„Das werden wir ja sehen.“

Ohne auf die Proteste seiner Ex zu achten, ging der Schwarzhaarige entspannt weiter.

„Sasuke! Damit kommst du nicht durch! Die Flugzeug-Heinis lassen dich eh nicht mit mir auf deiner Schulter durch!“
 

~*~ (Fünf Minuten später)
 

„Ich glaub's nicht, er ist tatsächlich damit durchgekommen“, murmelte Sakura genervt, während sie sich eine Haarsträhne aus ihrem Gesicht pustete.

Ino und Hinata, die neben ihr im Flugzeug saßen, schmunzelten. Drei Plätze bildeten eine Sitzreihe.

„Och, komm schon Saku. Wenn er nicht gewesen wäre, wärst du nicht hier neben mir!“

„Genau, Ino hat recht“, kam es von Hinata lächelnd.

„Ja, ja“ Von außen wirkte die Haruno gelangweilt und genervt, doch in ihr tobte es vor Angst. Sie würden in wenigen Augenblicken starten.
 

Sakura saß am Fenster, Hinata in der Mitte und die Blondine ganz außen. Die Yamanaka schaute nach vorn. Diagonal von ihr aus sah sie Sasuke, Naruto und Shikamaru in einer Reihe sitzen.

Da kam der Blondine eine brillante Idee auf.
 

Sie waren in einem Flugzeug.
 

Sasuke und Sakura befanden sich in diesem.
 

Mehr musste man nicht verraten.
 

Leise flüsterte sie die brillante Idee Hinata zu. Sakura bekam davon nichts mit, da sie mit ihrer Flugangst beschäftigt war.

Die Haruno schloss ihre Augen und massierte sich ihre Schläfe. Wie sollte sie den Abflug überleben?
 

Aus dem Lautsprechern erhob sich plötzlich wieder eine Damen Stimme.
 

„Willkommen auf der Alitalia. Das Flugzeug wird in kürze starten, bitte schnallen Sie sich an.“
 

Sakura glaubte gleich erbrechen zu müssen. Oh man …
 

Die Passagiere des Vogels schnallten sich wie gebeten worden an. So auch die Klasse.
 

Hastig nahm die Haruno den Gürtel in die Hände.

„Saku, beruhige dich doch.“ Hinata half der Rosahaarigen den Gürtel zu schließen.

„Ja, ich bin halt aufgeregt.“

„Du meinst, du hast angst?“ Ino hob die Brauen. Die Haruno blickte zur Seite.

„Ich und angst? Niemals!“

„Du kannst uns nichts vormachen Saku. Wenn du angst hast, halte einfach Hinas Hand“, kam es nun freundlich von der Yamanaka.

Ohne eine Antwort zu geben schaute Sakura starr aus dem Fenster. Die Hand von ihrer Freundin nahm sie aber dennoch an. Zufrieden lächelten die Beiden.
 

„Wo ist eigentlich Ten?“, fragte Hinata.

„Die ist glaube ich etwas vorne bei Neji, weiß nicht so genau“, beantwortete Ino ihre Frage.

„Ach so.“
 

Hinata schaute zu Sakura. Da fiel ihr Inos Plan wieder ein.

„Du Ino, wie machen wir das jetzt mit Sakura?“

Der Plan bestand darin Sasuke neben die Haruno zu setzen. Dies war kein allzu schwieriges Problem, da sich der Uchiha komischerweise in letzter Zeit oft in der Nähe der Rosahaarige aufhielt. Um diesen Plan in die Tat umzusetzen, müssten sie sich erstmals in der Luft befinden.
 

In Sakura stieg die Müdigkeit auf. So langsam glaubte sie auch Reisekrank zu sein.
 

Flugangst und Reisekrank?
 

Welch wunderbare Kombination …
 

Langsam schlossen sich ihre Lider. Sie machte sich auf die Reise in das Land der Träume.
 


 

~*~
 

Heiße Küsse flogen umher. Sakura sah auf sich hinab. Unter ihr lag eine Person. Eine Person die eigentlich nicht dort liegen sollte.
 

Sasuke.
 

Er küsste ihren Hals. Er hinterließ ihr dort blau-lila Flecken. Sein schweißgebadeter Körper glänzte, wie scheinende Sterne. Sie selbst trug nichts.

„Sakura.“ Seine Stimme klang verführerisch.

„Sakura.“ Welch göttliche Töne ihre Ohren erhörten.
 

„Sakura!“ Mit einem Mal öffnete die Haruno ihre Augen und stellte sich ruckartig auf. Sakura schaute sich um. Sie bemerkte den Uchiha, doch war sie von ihrem Traum so geschockt, dass sie ihn gar nicht so richtig realisierte.

Sie blickte auf sich herab. Sie hatte etwas an!

„Gott sei Dank …“, kam es erleichtert von ihr.
 

„Warum dankst du Gott?“, erhob sich plötzlich eine Stimme, die Sakura zusammenzucken ließ.
 

„Was machst du denn hier? Und wo sind Ino und Hinata?“

„Hinata sitzt vorne bei Naruto und Ino ist mit Shikamaru hier irgendwo im Flieger.“

„Und was machst du hier?“, wiederholte sie ihre erste Frage.

„Hinata hatte mich gefragt, ob sie neben Naruto sitzen dürfte. Da hab ich die beiden alleine gelassen“, kam es Schulter zuckend vom Uchiha.
 

„Aha …“
 

Plötzlich fiel der Haruno ihr Traum wieder ein. Und er war darin vorgekommen.
 

Gruselig …
 

Eine leichte Gänsehaut durchzog Sakura.
 

Selbst in ihren Träumen tauchte der Typ auf! Pah! Ekelerregend!
 

„Du schnarchst echt laut.“ Sasuke kratzte sich an seinem linken Ohr.

Die Haruno sagte nichts dazu.
 

„Und außerdem hast du beim Schlaf meinen Namen gerufen …“ Nun musste der Uchiha aber grinsen. Es war einfach zu himmlisch gewesen.

Sakura riss die Augen auf. Sie hatte was?!

„Wie jetzt?!“

„Ach, nein du hast ihn nicht gerufen, du hast ihn sogar gestöhnt!“
 

Entsetzten sah man im Gesicht der Rosahaarigen.
 

„Das ist nicht dein Ernst.“

„Doch ist es.“
 

Sakura sank in ihrem Sitz zusammen. Oh mein Gott, war das peinlich!

Oh, Sasuke, jaaaa “, imitierte der Schwarzhaarige seine Ex nach.

„D - das ist nicht wahr, d - das habe ich nie gesagt.“

„Hast du auch nicht.“ Sasuke schaute in die Smaragdgrünen Augen Sakuras.

„Du hast sie gestöhnt!“ Okay, nun konnte sich der Schwarzhaarige nicht mehr halten. Laut lachte er los. Solch einen Spaß hatte er lange nicht mehr erlebt.
 

Eigentlich müsste jetzt die Haruno vor Scham versinken, doch dem war nicht so.

Wütend funkelte sie den Schwarzhaarigen an.

„Haha, sehr witzig …“
 

„Genau, du sagst es!“, prustete der Uchiha wieder los.

„Uchiha, du -“ Sakura unterbrach sich selbst. In ihr stieg mal wieder Übelkeit auf. Sie war kurz vorm erbrechen. Laut hustete sie los.

Sasuke, der dies bemerkt hatte, hörte sofort auf zu lachen.
 

„Was ist?“, fragte er. Etwas Besorgnis konnte man in seiner Stimme vernehmen.

„T - tüte“, hustete Sakura los.

Der Uchiha verstand nicht.

„Tüte!“ Nun hatte er es begriffen. Sasuke blickte sich um. Vor ihm, auf seinem gegenüberliegenden Sitz, war eine kleine Ablage zu sehen. Dort befand sich eine Tüte. Diese übergab er Sakura. Sie stand auf, eilte während sie in die Tüte erbrach zu den Toiletten. Sasuke verzog etwas sein Gesicht, rannte ihr dennoch aber hinterher.
 

Die Haruno schloss sich in einen der Kabinen ein. Unangenehme Geräusche konnte man von außen vernehmen.

„Hey, Sakura, alles okay?“

„Hört es sich so an?“ Ein Erbrechen.
 

Plötzlich meldete sich wieder die Frau aus den Lautsprechern. Wie Sakura dieses Ding doch hasste.
 

„Liebe Passagiere, ein Gewitter zieht auf. Machen sie sich auf einen holprigen Flug gefasst.“
 

Sakura verdrehte die Augen.
 

Auch das noch …
 

„Sakura, mach die Tür auf.“ Sasuke klopfte gegen die Kabine.
 

„Nein! Verschwinde, was willst du überhaupt? Kann man nicht mal in Ruhe kotzen?“
 

„Wie du meinst.“ Sasuke schritt davon. Sollte sie doch machen, was sie wollte.
 

Er nahm wieder platz. Okay, er wusste selbst nicht, was mit ihm war. Ihm war sein merkwürdiges Benehmen auch schon aufgefallen.
 

Doch dieses Verhalten gefiel ihm. Gefiel ihm sogar sehr gut. Er hatte es von früher vermisst. Damals hatte er auch Sakura geärgert und sie auf die Palme gebracht. Doch war dies gut? Sollte er sich lieber von der Haruno fern halten? Wenn ja, wie sollte er es tun? Ihm gefiel es einfach nicht seine Ex mit anderen Jungen zu sehen. Bei so etwas wollte er sich immer einmischen, damit kein anderer Jungen ihren Körper sah oder sie küssen dürfte.
 

War dies noch normal?
 

Während der Uchiha mit seinen Kopf in der Vergangenheit schwebte, kotzte sich Sakura in der Kabine die Seele aus. Sie fühlte sich schon viel leichter. Ihr Frühstück ging wohl mit unter.

Wie konnte man nur so viel brechen?

Nach einer Zeit legte sich die Übelkeit. Erschöpft lehnte sich die Haruno gegen die Kabinentür. Die Toilette war wirklich klein. Man konnte sich in dieser kaum bewegen.
 

Schweiß bildete sich auf der Stirn der Rosahaarigen. Hatte denn keiner Reisetabletten, oder so etwas in der Art bei?

Sakura schritt aus dem kleinen Raum. Sie musste Kakashi auffinden.
 

Auf einmal lief ihr Naruto entgegen.

„Hey Sakura, wie geht’s ? Hab dich heute irgendwie kaum gesehen.“

„Es geht … wo hast du Hinata gelassen?“


 

Sasuke schaute sich um. Wo blieb Sakura? Nicht, dass er sich sorgen machte. Nein!

Doch dann sah er sie. Neben seinem besten Freund. Sakura lächelte zwischen durch, Naruto genauso. Lief da etwas?
 

Okay, nun könnte sich der Uchiha eine selbst klatschen. Sie? Und sein bester Freund? Niemals! Außerdem hatte Naruto Hinata.
 

Trotz dessen beobachtete er die beiden mit einem scharfen Auge.
 

„Ach, Kakashi? Der ist da vorne.“ Naruto zeigte in eine der hintersten Reihen.
 

Plötzlich, völlig unerwartet, rüttelte das Flugzeug. Sakura konnte ihre Beine nicht mehr halten. Sie schrie auf, drohte zu fallen. Blitzschnell hielt Naruto sie fest. Die Haruno befand sich in seinen Armen.
 

Sasuke riss seine Augen auf. Was sollte das denn? Er erhob sich und kam den beiden näher.

„Dobe! Was soll das?“

Naruto wirkte verwirrt zu sein, Sakura ebenso.
 

Sasuke schubste den Blonden von der Haruno weg.

„Fass meine Freundin nicht an.“
 

Sakura glaubte sich verhört zu haben.
 

Freundin?!
 

Naruto schaute etwas dumm aus der Wäsche.

„Teme, beruhig dich mal, Sakura wäre fast hingeflogen. Ich habe sie nur aufgefangen.“

Sasukes verhärtete Gesichtszüge wandelten sich um. Vom weitem sah dies aber anders aus.

„Ähm, noch was Teme: Warum Freundin ? Ihr seit doch getrennt, oder habe ich was verpasst?“
 

Der Uchiha war nun selbst verwirrt. Hatte er gerade die Haruno als seine Freundin bezeichnet?

Was war mit ihm los?

Er schaute zu Sakura hinüber. Auch sie schien verwirrt zu sein.
 

War Eifersucht die Ursache, für sein merkwürdiges Benehmen?
 

Wahrscheinlich …
 

Doch warum hatte er dann so reagiert? War dies nicht etwas zu heftig gewesen? Immer hin hatte er seinen Freund beschuldigt. Und dieser war mit Hinata zusammen. Er hatte also schon eine Freundin, warum sich dann an Sakura ran schmeißen?

„Sasuke? Alles okay?“, kam die Frage von Sakura.

„Sicher doch … ich bin kurz weg.“ Ohne ihr in die Augen zu sehen schritt der Uchiha davon.
 

Nun verstanden Sakura und Naruto gar nichts mehr.

„Was geht denn mit dem ab?“, fragte der Uzumaki mit runzelnder Stirn.

„Ich habe keine Ahnung …“
 

~*~
 

„Sakura, geht es dir schon besser?“, fragte Kakashi seine Schülerin.

„Ja, danke für die Tabletten.“

Die Klasse war gerade erst im Hotel angekommen. Alle waren aufgeregt und wollten endlich einchecken. Die Haruno hatte sich mit Sasuke, seit der kurzen Attacke gegenüber Naruto, nicht mehr unterhalten. Nachdem sie zu Kakashi geeilt war, um sich Reisetabletten zu holen, war er nicht mehr neben ihrem Platz gewesen. Statt dessen hatte sie ihn neben Naruto gesehen.
 

Sakura verstand ihn einfach nicht. Zuerst war er zu ihr frech, danach war er eifersüchtig und nun sprach er kein Wort mit ihr.
 

Konnte sich der Junge mal entscheiden?
 


 

„So Kinder! Bitte Ruhe. Ihr wollt doch auch die Zimmerverteilung mitkriegen!“, schrie Kakashi durch die Schülermengen.

Ino, Hinata und TenTen stellten sich neben die Haruno.

„Und? Wie war es neben Sasuke zu sitzen?“, kam es von der Yamanaka grinsend. Schließlich war es ihr Plan gewesen, die beiden nebeneinander zu setzten. Da könnte man doch auch wissen wollen, wie es gelaufen war.

Sakura seufzte auf.

„Komm mir jetzt nicht mit dem …“

„Sscht! Kakashi teilt die Zimmer auf!“, sagte TenTen. Sie hielt sich dabei ihren linken Zeigefinger auf den Mund.

„Ach, das dauert noch bis wir dran sind.“ Hinata gähnte leise auf.
 

„Was hast du eigentlich die ganze Zeit bei Neji gemacht?“, fragte Ino mit einem breiten Grinsen auf den Lippen.
 

Die Ama lief rot an.

„Hehe … haha. Ach wir haben – ähm, ich meinte, ach wir haben nichts gemacht!“
 

Die anderen Mädchen mussten unwillkürlich grinsen.
 

„He, schaut euch mal die Jungs an“, kicherte Hinata.
 

Naruto rutschte die Treppe der Eingangshalle runter, während Sasuke und Shikamaru dies genervt beobachteten. Neji lachte.
 

„Oh man, ich hoffe wir kommen nicht mit denen in ein Zimmer. Der eine lacht zu viel, der andere albert rum und die weiteren zwei machen schlechte Laune“, sagte Sakura aufbrausend. Es war auch natürlich ein anderer Grund da, das Zimmer ohne die Jungs teilen zu wollen. Doch diesen zu erwähnen wollte die Haruno nicht. Mit Jungs durften sie sowieso nicht in ein Zimmer.
 

„Ich würde auch mal ohne die Jungs in ein Zimmer. Dann hätten wir Mädels endlich ein Mädchenzimmer.“ Ino schaute die Jungs mit schiefem Kopf an. Naruto versuchte eben die Treppe rückwärts hinaufzusteigen.
 

Plötzlich erhob sich wieder Kakashis Stimme.
 

„Wir müssen etwas an unserem Plan ändern. Es gibt jeweils in einem Zimmer zwei Betten, doch da wir zu viele sind werden vier Personen in einem Raum schlafen."
 

Hoffnung sah man in den Augen der Mädchen. Zu viert? Ein Zimmer?
 

„Okay, ich fange nochmal von vorne an. Sakura, deine Zimmermitglieder sind …“
 

Hoffnung, Hoffnung, Hoffnung!
 

„Hinata Hyuga, Naruto Uzumaki und Sasuke Uchiha.“
 

Ihre Züge entgleisten.
 

Was?!

„Aber ich mag sie“


 

Kapitel 19

„Aber ich mag sie“
 

Ging das überhaupt? Die Haruno war am verzweifeln. Sie schluckte. Warum nur? Warum sie? Und warum unbedingt mit ihm?!

Die Rosahaarige raufte sich die Haare aus. War ja kaum zu glauben!
 

„So, dann holt euch mal eure Schlüssel a - “ Kakashi wurde unterbrochen.

„Moment, Moment“, erhob sich plötzlich eine Stimme, die Sakura nicht kannte.

Kakashi drehte sich um.
 

Ein Mann nährte sich.
 

„Hinata und Sakura? Sind das Mädchennamen? Ich glaube schon.“ Der Mann, der dies eben gesagt hatte, stellte sich vor dem Hatake. Er trug einen Anzug und seine Körperform sah stabil aus. Er wirkte etwas alt.
 

„Ja, das sind Mädchennamen“, bestätigte ihm Kakashi.

„Sie sind Herr Hatake?“, fragte der Mann. Der grauhaarige Lehrer nickte.
 

„Ah, ich bin Botan Takimoto, der Chef dieses Hotels.“ Botan hielt Kakashi die Hand hin. Er nahm an.

„Ach, Herr Takimoto, mit Ihnen hatte ich telefoniert.“ Der Hatake lächelte dem Hotel-Chef zu.
 

„Ja, haben Sie, nur habe ich da ein Problem … “ Kakashi und Botan gingen etwas abseits des Tumultes.

Die Klasse stöhnte genervt auf. Sie wollten endlich einchecken, am Strand chillen.

Sakura war immer noch geschockt. Sie sollte in ein Zimmer mit Sasuke? Ihrem Sasuke? Mit dem sie zusammen war? Was war das für eine Aufteilung?
 

Völlig bescheuert …
 

Nach einer Zeit kam Kakashi zurück. Botan war nicht mehr zu sehen. Er war nach dem Gespräch zu seinem Büro geeilt.

„So Kinder, Herr Takimoto war nicht mit der Zimmeraufteilung zufrieden …“ Der Hatake flüsterte auch noch was von: „Was ich eigentlich schade fände.“ Dabei schaute er auf sein Buch, welches schon die Bund der Ehe mit ihm geschlossen hatte.

Man sah in Sakuras Gesicht die Erleichterung. Warum hatte sie sich überhaupt Sorgen gemacht? Kakashi wäre sowieso nicht mit seinem Mädchen und Jungen in einem Zimmer durchgekommen.

Unglaublich, er wollte seine dreckigen Fantasien seines Buches realisieren, indem er die Klasse dazu missbrauchte.

Man konnte dazu nur den Kopf schütteln.
 

Sakura fragte sich eins: Wie war Kakashi nur Lehrer geworden?

„Es gibt, wie schon gesagt, ein Zimmer mit zwei Betten, vier Schüler können in einem Raum schlafen. Es gab Komplikationen, deshalb fange ich nochmal von vorne an.“

Die Haruno konnte nicht anders, als die Augen zu verdrehen. Sie war von dieser ganzen Situation hier genervt. Na ja, andererseits war sie erleichtert, nicht mit Sasuke in ein Zimmer zu müssen.

Wie hatte er eigentlich reagiert, als sein Name mit ihrem aufgerufen wurde?
 

Schade, schade.
 

Hätte sie ihn lieber beobachtet. So langsam entstanden aber Sorgen in der Rosahaarigen.

Sasuke im Flugzeug …

Der Wutanfall gegenüber Naruto war gar nicht nachvollziehbar.

So kannte sie ihn gar nicht. Es war nicht ihr Sasuke von damals.

Früher war er zu ihr liebevoll und fürsorglich gewesen. Doch in letzter Zeit wurde dies durch Aggressionen und Wutanfällen ersetzt.
 

Sakura kniff sich selbst. Warum nur zerbrach sie sich wegen ihm den Kopf?
 

Plötzlich tauchten Ami und Sasuke vor ihrem inneren Auge auf. Wie sie Arm in Arm, bei ihr im Lokal herum turtelten. Es war lange her, ja das weiß sie, doch spürte sie einen leichten Stich in ihrem Herzen.

Und nun rückten auch die anderen Szenarien her. Wie Sasuke damals, ziemlich am Anfang ihrer Trennung, ein anderes Mädchen vor ihrem Spind geküsst hatte.
 

Sakura biss sich auf ihre Unterlippe. Waren dies Gefühle der Liebe?

Plötzlich war Jubel zu hören.
 

Die Haruno zuckte zusammen. Was war denn los?
 

„Ha! Wir sind in einem Zimmer, Mädels! Ist das nicht cool?“, strahlte Ino auf einmal.

„Was?“, kam es verwirrt von Sakura. Die Zimmer wurden schon aufgeteilt? Und sie hatte es nicht mitbekommen?

„Hast du gepennt, Saku? Kakashi hat soeben uns vier in ein Zimmer gesteckt!“, kam es erfreut von TenTen.
 

Man merkte, wie baff Sakura gerade in diesem Augenblick war. Sie realisierte, wie viele Schüler sich bei Kakashi anstellten und sich die Schlüssel abholten. Viele Gesichter sahen froh und zufrieden aus.
 

Wahrscheinlich hatten sie deshalb vorhin so laut gejubelt.
 

„Oh mein Gott, sieht euch mal Naruto an, er ist einfach …“ Schwärmend zeigte Hinata auf ihren Freund, der ihr einen Luftkuss zu warf, sich dabei gefährlich vorbeugte. Er drohte umzufallen. Mit hektischen Hand- und Fußbewegungen fiel er dann auch.
 

„ … ein Vollidiot“, beendete Sakura den Satz der Hyuga.
 

„He, Saku! Naruto ist kein Idiot!“, versuchte Hinata mit ihrer Piepser Stimme ihren Freund zu schützen. Sie wollte ihren Satz ganz anders beenden.

„Ich sagte auch Vollidiot, nicht nur Idiot.“ Nun musste die Haruno etwas grinsen. Es machte Spaß ab und zu die Blauhaarige zu ärgern. Dabei stieg ihre Stimme merkwürdigerweise immer so hoch.

„Er ist auch kein Vollidiot!“ Hinatas leise Töne klangen keineswegs bedrohlich. Wie könnte denn auch so ein süßes Ding auf jemanden bedrohlich wirken?

Noch bevor die Haruno etwas erwidern konnte, mischte sich TenTen ein.
 

„Ja, ja, wir sind alle Idioten. Kommt jetzt, Ino hat schon die Schlüssel von Kakashi abgeholt, lasst uns in unser Zimmer gehen!“ Die Ama schritt vor.
 

„Ja, wir kommen ja schon. Und außerdem: Ich hatte Vollidioten gesagt, warum versteht das keiner?!“

„Saku, reg dich nicht unnötig auf“, hörte die Rosahaarige Ino lachen.
 


 

~*~
 


 

Nachdem die Klasse die Sachen in ihre Zimmer ausgepackt hatten, gab Kakashi ihnen die Erlaubnis, das zu machen, was sie wollten. Unter einer Voraussetzung: Sie sollten sich in der Nähe des Hotels aufhalten.
 

Fast alle waren sofort zum Strand geeilt.
 

Die Betonung lag auf fast.
 

Sakura, Ino, Hinata und TenTen blieben in ihren Zimmer.

„Ja, toll! Die besten Plätze am Strand sind eh schon weg! Wir brauchen uns gar nicht erst zu beeilen“, kam es von Ino aufbrausend.

Sakura stöhnte genervt auf. Ihre Stimmung war, seitdem sie die Koffer ausgepackt hatten, deutlich gekippt.
 

„Genau das , ist ja auch deine Schuld. Du hast verschwenderische zwei Stunden gebraucht, um deine Sachen auszupacken! Zwei Stunden, Ino!“, zischte die Haruno.

„Du hast doch genau solange gebraucht!“

„Ich? Dass ich nicht lache! Ich habe banale zehn Minuten gebraucht!“

„Zehn Minuten? Du verarschst mich!“


 

Hinata und TenTen schauten sich gegenseitig an. Nicht schon wieder einer dieser typischen Ino vs Sakura Konfrontationen.

Nicht jetzt.

Nicht jetzt, auf der Klassenfahrt.
 

Sie wollten doch alle entspannen und sich von der Schule erholen. Die Tage voll und ganz genießen.

Und jetzt das. Schon wieder Streit. Erst legte sich Sakura mit Sasuke an, und jetzt mit Ino? War sie dieser Auslöser, der entspannte Tage zum Albtraum machte?
 

„Ino! Was hat das Eine mit dem Anderen zu tun? Wo kommen jetzt die Schuhe vom letztem Jahr her? Wir reden hier über deine Sachen, für die du zwei Stunden zum auspacken gebraucht hast!“

„Du hast mir aber damals die Schuhe kaputt gemacht!“
 

Sakura platzte der Kragen.
 

„Ich?! Das warst du doch selbst! Du wolltest doch unbedingt, dass ich sie kurz anprobiere, kann ich was dafür, dass sie dabei kaputt gegangen sind?!“
 

„Ja, du wol -“ Ino wurde von einem Klopfen unterbrochen. Die Tür. Jemand hatte an der Tür geklopft.

„Herein“, kam es mit zarter Stimmlage von Hinata.
 

Das Holz wurde aufgerissen. Vier Jungs betraten das Zimmer.

„He, Mädels, was soll das Geschrei? Man hat euch bis unten zum Eingang gehört.“ Naruto kratzte sich am Ohr.

Der Uzumaki trug, wie die anderen Jungen auch, eine Badehose. In den Händen hielten sie jeweils einen Rucksack.

„Miss Haruno und Fräulein Yamanaka hatten eine kleine Auseinandersetzung“, antwortete TenTen mürrisch.

Ino schnaubte und Sakura verdrehte die Augen.
 

„Uhh, um was ging's?“, fragte mal wieder der Uzumaki. Man merkte, dass er der Gesprächigste von der männlichen Seite, der Freunde war.

„Um deine Großmutter, Naruto! Misch dich einfach nicht ein!“, fauchte die Rosahaarige.
 

„Leute … ihr macht schlechte Laune“, kam es von Shikamaru gelangweilt.

„Ja, du doch auch mit deiner gelangweilten Stimme!“ Zickig schaute Ino ihren Freund an.
 

„Haben die ihre Tage, oder warum zicken die so?“, flüsterte Neji Sasuke zu. Dieser schaute nur die Haruno an.

Warum verdammt nochmal hatte er im Flugzeug so überreagiert?

Er wusste momentan selbst nicht, was mit ihm los war. Er hoffte, dass sich dies legen würde.
 

„Lasst uns zum Strand gehen, deshalb sind wir auch hier. Wir wollten euch abholen.“ Neji schritt zu TenTen und schlang seine Arme von hinten um sie.

„Ihr habt nicht mal eure Bikinis an“, murmelte der Hyuga verführerisch in das Ohr der Brünette. Sie lief rot an und musste kichern.

„Ja, ja. Jetzt turtelt hier nicht rum, die Mädels sollen sich bereit machen.“ Shikamaru ging schon mal vor.

Die Jungs folgten dem Nara. So auch Neji. Mürrisch ließ er von seiner Freundin ab und schritt raus.

Naruto schrie noch etwas von: „Wir gehen schon mal vor!“
 

„Toll gemacht, ihr Zwei.“ TenTen verschränkte die Arme vor der Brust.
 

Von Sakura und Ino kam nur ein pampiges „Tze.“
 

„Jetzt zieht euch um, die Jungs warten auf uns.“ Hinata ging Richtung Badezimmer.
 

~*~

„Oh mein Gott, ist das hier entspannend, ha“, seufzte Naruto wollig auf und streckte sich ausgiebig.

Die vier Jungen waren schon nach fünf Minuten am Strand angekommen, es lag direkt vor dem Hotel. Dort hatten sie sich schön ausgebreitet. Sasuke und der Uzumaki lagen auf einer der vielen Liegen. Für die Mädchen hatten sie welche reserviert. Hieß: Handtücher auf ein paar andere Liegen ausgelegt.
 

„Hach, und gleich creme ich Hina-Schatz ein!“ Der Blonde griff nach einer Sonnencreme.

Abwesend schaute Sasuke auf das vor ihm liegende Meer. Er musste zu geben, dass Müdigkeit in ihm aufstieg.
 

Kein Wunder …
 

… bei dem Horrortrip im Flieger.
 

Er schloss seine außergewöhnlichen schwarzen Augen.
 

Er wollte nur noch entspannen.
 

„Eis gefällig?!“ Wie aus dem nichts stand Neji vor Naruto und Sasuke. In seiner linken Hand hielt er eine Eiskugel, welches sich in einer Waffel befand.

Narutos Augen wurden so rund wie Teller. Aus seinem Mund floss Wasser und drohte zu überschwemmen.

„Gib her, gib her!“ Der Uzumaki wollte sich so eben auf das Eis stürzen, doch Neji hielt es ihm weg.

„Kauf dir ein eigenes, du Idiot!“, grinste der Hyuga.
 

Und weg war die angenehme Ruhe.
 

Sasuke fühlte sich genervt. Außerdem war es hier am Strand viel zu laut. Immer hin waren noch andere Leute hier, die das benachbarte Hotel besuchten.

Und dann auch noch die Klassenkameraden.
 

Der Uchiha verdrehte die Augen.
 

Wie nervig die Welt doch war.
 

Mürrisch stand er auf und begab sich der Strandbar, die Tagsüber kein Alkohol verkaufte. Er merkte, wie Neji und Naruto ihm verblüfft hinterher schauten.
 

Sagten aber nichts.
 

Gut für Sasuke.
 

So konnte er wenigstens ein bisschen für sich alleine sein.

„Was darf's sein?“, erhob sich eine Stimme hinter der Theke. Sasuke schaute auf. Ein junger Mann im Blümchen-Shirt stand vor ihm. Er war wohl der Kassierer.

„Nur ne' Cola“, antwortete der Schwarzhaarige.
 

Sasuke stützte seine Ellbogen auf der Theke ab und hielt sich mit beiden Händen seinen Kopf.

Er müsste erstmals klar denken können.

Fakt war, dass er noch etwas für die Haruno empfand.

Da gab es aber noch ein großes Aber.

Was empfand er für sie?
 

Sasuke resignierte, wie ein Glas neben ihm abgestellt wurde. Er nahm einen Riesen Schluck. Das kalte Zuckergetränk erfrischte ihn.

Scheppernd stellte er es wieder neben sich.

Sasuke dachte mal zurück. Er zählte die Punkte auf, die ihn in letzter Zeit aufgeregt hatten.

Aber es waren viel zu viele.
 

Er konnte es nicht in seinen Hirn behalten.

Er musste es aufschreiben.
 

Der Uchiha fragte dem Theken-Mann nach Stift und Papier. Dieser übergab ihm die gewünschten Sachen.

Sasuke dachte nach. Wie hatte sich das alles mit den Streitigkeiten zwischen ihn und der Rosahaarigen ergeben?

Mit der Trennung selbstverständlich. Dies schrieb sich der Uchiha auf:
 

1. Streit durch Trennung
 

Und was war noch? Die Eifersuchtsattacken? Ja, dass er eifersüchtig war, wenn er Sakura mit einem anderen Jungen gesehen hatte, musste er jetzt zugeben. Und durch diese Eifersucht entstand schon wieder Streit. Dies kam auch auf das Blattpapier:
 

2. Streit durch Eifersucht
 

Was war noch?
 

Sasuke war ganz in seinen Gedanken vertieft.

Abwesend malte er einen kleinen Kreis auf das Papier.

Wenn der Uchiha überlegte, musste er etwas anderes nebenbei machen. Es half ihm beim Nachdenken. Er konnte sich besser konzentrieren.

Was war der entscheidende Punkt? Der Uchiha dachte nochmal nach. Er müsste jetzt tief in die Vergangenheit reisen. Er konnte sich noch gut an das erste Zusammentreffen erinnern.
 

Ein verschmitztes Lächeln entstand auf Sasukes Lippen. Sie war neu gewesen und musste direkt an ihrem ersten Tag mit ihm nachsitzen. Es wurde draußen dunkel. Der Uchiha hatte ihr angeboten, sie zu begleiten. Er dachte zuerst, dass sie sofort annehmen würde, doch dem war nicht so. Eingebildet und egoistisch hatte sie abgelehnt und war an ihm mit einem Hüftschwung vorbei gegangen.

Damals war sein Interesse ihr gegenüber geweckt worden.
 

Plötzlich hielt Sasuke beim Kreis zeichnen und beim grübeln in der Vergangenheit inne. Was zum Teufel machte er hier? Warum zerbrach er sich für diesen Mist den Kopf?

Er war hier auf Klassenfahrt und befand sich am Strand.
 

Wütend auf sich selbst, knüllte er das Blatt in eine Kugel ähnliche Form und schmiss es mit einer lockeren Handbewegung hinter sich. Einfach so auf den weichen Sand.

Doch den dritten, entscheidende Punkt, behielt er für sich. Das konnte man nicht in Worte fassen.

Er wollte es aber auch nicht glauben. Seine männlichen Hormone gingen mit ihm durch.
 

Nun hörte er Inos Geschrei. Die Mädchen waren da. Ganz klar. Sasuke drehte sich um. Er saß immer noch an der Theke, auf einen Hocker.
 

Die Yamanaka hatte sich auf ihren Freund geschmissen. Nanu? Wo war die Zicke von vorhin abgeblieben? Er verstand Mädchen nicht. Okay, ja eigentlich schon. Aber auch nicht so ganz. Ach, er wusste nicht, wie er es beschreiben sollte. Zuerst war sie oben, im Zimmer, auf Shikamaru sauer gewesen, da sie eine Konfrontation mit Sakura hatte. Nun aber war sie wieder glücklich. Oh man, was Frauen alles für Stimmungsschwankungen hatten.
 

Genau wie er.
 

War ja nervig.
 

Sasuke haute seine Faust auf den Tisch. Dabei klirrte, das schon leere, Cola Glas. Warum dachte er gerade an dieses unnötige Zeug? Konnte ihm doch egal sein, wie Frauen waren, oder sind.
 

„Also echt jetzt, wer schmeißt hier einfach Müll um sich? Das ist ein Strand!“, vernahm Sasuke plötzlich Narutos Stimme hinter sich.
 

Der Uchiha drehte sich um. Er riss seine Augen auf.

„Gehört das dir, Teme?“ Der Uzumaki hielt in seiner linken Hand das zerknüllte Papier, welches Sasuke vorhin weggeschmissen hatte.
 

Okay …
 

Jetzt musste Sasuke ruhig bleiben. Naruto durfte das Blatt auf gar keinen Fall auf knüllen.

Ihm musste eine kleine Lüge einfallen. Denn wenn er jetzt sagen würde, dass es ihm gehöre, dann wäre Naruto neugierig geworden und hätte das Blatt aufgefaltet.

„Nee, hat vorhin so'n Kind hier hin geschmissen.“ Lässig zuckte der Schwarzhaarige mit den Schultern.

Naruto fing an zu strahlen.

„Uhh, meinst du, da ist ein Kaugummi drin? Mein Onkel sammelt die Teile.“ Der Blonde war gerade dabei, das Stück aufzufalten.

Sasuke zog scharf die Luft ein. Doch dann war er verwirrt. Moment. Narutos Onkel sammelt alte Kaugummis? War ja abartig …

Wer machte denn so etwas?
 

Der Uchiha verhielt sich entspannt. Das Papier musste doch nicht gleich ihm gehören.

Naruto war nicht so Hell im Kopf.

Der konnte nicht Eins und Eins zusammen zählen …
 

„Was soll das? Streit durch Trennung, Streit durch -“ Der Uzumaki unterbrach sich selbst.

„Bist du dir sicher, dass das hier nicht dir gehört?“ Ein Grinsen entstand auf den Lippen des Blonden.
 

„Warum sollte ich denn so ne' Scheiße schreiben, tze. Streit durch Trennung, Streit durch Eifersucht, als ob ich so -“ Sasuke hielt sich die Hände vor den Mund.

Naruto grinste noch breiter.

„Ich habe gar nichts von Streit durch Eifersucht gesagt! Von wegen, ein Kind hat das hier hingeschmissen!“
 

Sasuke war so blöd. Er verfluchte sich selbst dafür.
 

Naruto setzte sich neben seinen Freund. Beide schauten in die Ferne, zu ihren Freunden. Hinata und Shikamaru lagen faul auf den Liegen, während TenTen und Neji im Wasser schwammen. Ino schien sich gerade wieder mit Sakura zu vertragen, da sie sich ganz fest umarmten.
 

„Aber Sasuke, jetzt mal ganz ehrlich: Liebst du sie noch?“ Narutos Gesichtszüge wirkten ernster.

Er schaute zu Sakura rüber. Sie trug einen schwarzen Bikini, mit einer pinken Kirschblüte auf der linken Brust. Sasuke blickte sie ebenfalls an. Sie lachte, da sich Ino von hinten auf ihren Rücken geschmissen hatte.
 

Der Uchiha ließ sich bei seiner Antwort Zeit. Er müsste erst mal nach den richtigen Worten suchen. Naruto diese zu sagen, war eigentlich kein so großes Problem. Dem Uzumaki konnte er vertrauen.

War er nicht gerade auf sich selbst wütend gewesen? Hatte er sich nicht gerade über den ganzen Liebeskram aufgeregt? Hm, aber bei Narutos direkter Frage hatte es bei ihm irgendwie klick gemacht.
 

„Ich habe keine Ahnung …“ Ein schwaches Lächeln bildete sich auf den Lippen des Jungen.
 

„Aber ich mag sie“, fügte er nach einer kleinen Pause hinzu. Naruto schien von dieser Antwort überrascht zu sein. Er dachte eher, dass er jetzt schlecht über Sakura reden würde. Tat er aber nicht.
 

Nun musste auch der Uzumaki lächeln.
 

„Ist doch schon mal ein Anfang!“ Der Blonde legte eine Hand auf die Schulter seines Freundes ab.

Beide schauten wieder zu ihren Freunden. Sasuke achtete besonders auf Sakura. Er hatte eben ganz klar gesagt, dass er sie mag. Er hatte es Naruto gesagt. Nur Naruto. Sollte sie davon auch wissen?

Wo kamen diese Gefühle ihr gegenüber plötzlich her? Mit jemanden darüber zu sprechen, war anscheinend die beste Lösung.
 

Auf einmal winkte Sakura den Beiden zu. Sie wirkte dabei fröhlich. Anscheinend hatte sie den Blick der Zwei auf sich gespürt.

Sie winkten ihr zurück.
 

Ja, Sasuke auch.
 

Sakura nahm abrupt ihre Hand runter. Moment mal. Hatte Sasuke gerade mit gewinkt?

Ein leichter Rotschimmer lag auf ihren Wangen. Und er hatte auch noch dabei gelächelt? Was ging den bei dem? Nicht, dass sie es schlecht fand, nein, ganz im Gegenteil. Hatte Naruto mit ihm die Sache im Flieger geklärt? Dass es nur ein Missverständnis gewesen war?
 

Sakura hatte echt keine Ahnung. Aber sie fand es jetzt gut. Die Stimmung in ihr war nun viel besser.
 

Ein Gefühl der Wohl stieg in ihr auf.
 

„He, Saku! Lust auf Handball, zu zweit? Ohne dieses nervige Netz zwischen uns? Die Volleyball Plätze sind eh besetzt“, kam es von Ino, die einen Wasserball in den Händen hielt.

„Klar!“ Die Haruno und die Yamanaka fingen an, den Ball hin und her zu schlagen. Sie spielten aus Spaß, nicht mit Punkten.
 

Während die Beiden spielten, standen Naruto und Sasuke auf. Sie wollten in das türkisfarbene Meer.

„Ach, Dobe“, begann Sasuke während des Gehens. „Sorry, dass ich dich im Flugzeug so dumm angemacht hatte.“

„Kein Ding!“ Naruto klopfte Sasuke brüderlich auf den Rücken. Beide gingen in das angenehme Wasser. Es war etwas lauwarm, da die Sonne quer über dem Meer schien.
 

Schien so, als ob alles wieder den rechten Dingen zuging.
 

~*~
 

Nach dem Strand hatte Kakashi die Klasse zusammengetrommelt und beschlossen, dass sie in Gruppen durch Verona spazieren durften. Der Treffpunkt war wieder das Hotel.

Sofort hatten sich die acht Freunde zusammengetan. Lange waren sie durch die wunderschönen Straßen geirrt.

Sie waren schön beleuchtet, die Wege waren alt, aber schön. Altbauhäuser brachten das richtige Feeling in die ganze Sache. Viele Paare waren zusehen. Dies war aber auch kein Wunder, da der frühe Abend anbrach.
 

„Hach, ist das nicht schön? Direkt am ersten Tag am Strand entspannen, und jetzt auch noch durch Verona spazieren! Hach“, kam es von Ino erholt. Sie schmiegte sich an Shikamaru.

„Verona. Die Stadt von Romeo und Julia!“ TenTen rückte näher an Neji ran.

„Wer sind die Beiden …?“ Naruto kratzte sich ahnungslos am Kopf. Die Freunde stöhnten genervt auf.

Hinata wollte etwas sagen, doch erhob sich wieder die Stimme ihres Freundes.

„Ach ja! Von diesem einen Buch da! Das wir bei Anko gelesen hatten!“
 

Einglück hatten die Freunde nicht alle Hoffnung aufgegeben.

„Guter Naruto!“, sagte Hinata und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Vor ungefähr drei Wochen hatte die Klasse, das Thema Romeo und Julia gehabt. Darüber hatten sie ein Buch gelesen.

„Hier ist es so romantisch.“ Die Yamanaka klebte förmlich an ihrem Freund. Shikamaru verdrehte nur die Augen, sagte aber nichts dazu. Die Nähe seiner Freundin mochte er. Aber wenn ihm jemand an die Pelle rückte, war es nur nervig.
 

Während die Anderen herum turtelten, fühlten sich Sasuke und Sakura fehl am Platz. Sie meinten: Hallo? Nur Pärchen auf den Straßen unterwegs.

Der Uchiha warf einen Seitenblick zu ihr herüber. Sie wirkte etwas nervös. Ob es an ihm lag?

„Uhy! Schaut mal! Ein Rummelplatz!“ TenTens Augen strahlten vor Freude. Vor ihnen war ein Festplatz zu sehen. Viele Leute schritten in dieses hinein.

„Können wir dahin?!“, fragte sie nun ihre Freunde.

Diese waren von der Idee begeistert, doch kam Shikamaru mit seiner super tollen Armbanduhr dazwischen.

„Wir schaffen's vielleicht nicht rechtzeitig zum Hotel zurück, ich würde von dem Rummel abraten.“
 

Die Kumpanen waren genervt.
 

„Shika, einen kurzen Trip in den Rummel bekommen wir wohl hin, oder? Was meint ihr?“ Naruto schaute ernst in die Runde. Wenn es um Rummelplätze ging, war mit ihm nicht zu spaßen.

„Ganz deiner Meinung!“, stimmte Neji den Uzumaki zu.

„Na gut …“ Mürrisch ging der Nara vor. Stolpernd folgte Ino ihm. Die Anderen gingen ihnen nach.

„He, Naruto, schon aufgefallen, dass sich Sasuke und Sakura so ruhig verhalten?“, flüsterte Hinata leise.
 

Der Blonde fing an zu lächeln.
 

„Ja, das ist mir aufgefallen. Mach dir aber keine Sorgen. Das liegt sicherlich nicht an einen Streit.“

Die Hyuga schaute nach vorn zu Sasuke und Sakura. Nebeneinader liefen sie her und sprachen nicht miteinander. Beide wirkten nicht angespannt. Ein gutes Zeichen. Naruto hatte recht. Sie brauchte sie keine Sorgen zu machen.
 

Aber nun war der Rummel an der Reihe …

Geständnis


 

Kapitel 20

Geständnis
 


 

Es war schön. Wunderschön um genauer zu sein. Es gab vieles auf diesen Rummelplatz. Ein großes Riesenrad war das bewundernswerte. Viele bunte Lichter hingen an diesem. Vom Meeres-blau bis hin zu Knallrot. Es stach aus dem schon nachtschwarzen Himmel heraus.

Neben dem Rad gab es noch ein Karussell und viele, viele andere amüsante Attraktionen.

Die Freunde betraten den riesigen Platz. Eine große Anzahl an Menschen befanden sich ebenfalls dort. Hauptsächlich Pärchen.

Sasuke und Sakura fühlten sich nur noch mehr ausgeschlossen.
 

„Boa, ist das hier geil!“, erhob sich Inos Stimme. Sie schaute sich um.

„He, Shika! Da kann man ein Kuscheltier gewinnen! Holen wir uns eins!“, kicherte die Blondine und zog ihren Freund mit sich. Von diesem kam nur ein gelangweiltes „Wenn's sein muss.“
 

„Die wären schon mal weg …“, sagte TenTen. Neji legte einen Arm um die Ama.

„Ino ist scharf auf Kuscheltiere? Wusste ich gar nicht … “, kam es von Naruto.

„Ja, sie hat Zuhause ne' riesige Sammlung von den Kleinteilen.“ Sakura verdrehte nur die Augen. „Man kann nicht mal vernünftig auf ihrem Bett sitzen, die Dinger nehmen voll viel Platz weg“, fügte sie hinzu.

„Und jetzt holt sie sich wahrscheinlich noch mehr“, gluckste Hinata.
 

„Ich will auch einen.“ TenTen machte große Augen. Neji blickte seine Freundin an und kam auf sie zu.

„Dann holen wir dir einen!“ Grinsend beförderte er seine Freundin auf den Rücken.

„Nicht dein Ernst?“, lachte die Brünette.

„Doch“, erwiderte der Hyuga. „Ciao, Leute!“, verabschiedete er sich von seinen Freunden. Mit TenTen auf den Rücken machte er sich davon.
 

Naruto, Sasuke, Hinata und Sakura blieben zurück.
 

Stille …
 

„Ihr wollt jetzt auch nicht zufällig verschwinden?“, kam es von der Haruno. Mit geschlitzten Augen schaute sie ihre beiden Kumpanen an. Sasuke blickte skeptisch.

Naruto kratzte sich verlegen am Hinterkopf.

„Na ja …“ Hilfe suchend schielte er zu seine Freundin herüber.

„Hehe … “ Diese wusste auch nicht so recht, was sie dazu sagen sollte. „ … wisst ihr, ich wollte schon immer mit Naruto auf einen Rummelplatz sein“, begann die junge Hyuga.
 

„Geht schon.“ Ein schwaches Lächeln bildete sich auf Sakuras Lippen.
 

„W - was aber -“ Hinata wurde unterbrochen. „Wir wollen euch nicht im Weg stehen, geht euch amüsieren“, kam es plötzlich von Sasuke.
 

Die Freunde waren verblüfft. Solche Worte vom Uchiha zu hören war verwirrend. Das letzte mal, als er so verständnisvoll war, war vor langer Zeit gewesen. So ziemlich am Anfang von Sasukes und Sakuras Beziehung.
 

„Wow., danke, Alter!“ Naruto klopfte einträchtig auf Sasukes Schulter.

„V - vielen Dank, ihr Zwei“, dankte auch Hinata.

„Ihr braucht euch nicht zu bedanken, wir sind auf einen Rummelplatz voller Pärchen, da lassen wir euch beide natürlich allein!“, sagte Sakura.
 

„Wir schulden euch was.“ Mit diesen Worten verschwand das junge Paar. Hand in Hand, lächelnd.

Hinata und Naruto schienen eine wirklich glückliche Beziehung zuführen.
 

Sasuke und Sakura schauten den Beiden hinterher.
 

Stille …
 

So standen sie dort. Mitten auf den Passanten-Weg. Kleine Häuschen waren auf dem Platz zusehen.

Alles wirkte romantisch, ein Ort zum verlieben.

„Und … wir geht’s dir so?“, setzte der Uchiha zu einen Smalltalk an.

„Ganz gut … dir?“ Sie ließ sich darauf ein.

„Auch gut.“
 

Erneute Lautlosigkeit.
 

Man vernahm im Hintergrund die Leute, die sich ebenfalls auf den Rummel befanden.

„Ich hol mir einen Panda“, kam es von einem Mädchen, die mit ihrer Freundin an Sakura vorbei schritt. Die Haruno schätzte sie auf 13. Die eine hatte blondes Haar, die andere war Brünett.
 

„Okay“, sagte plötzlich Sasuke leise. „So kann es nicht weiter gehen.“

Die Rosahaarige war verwirrt.

„Was meinst du?“, fragte sie etwas eingeschüchtert.

„Komm mit.“ Er nahm die Haruno bei Hand und führte sie von den vielen Passanten weg.
 

„Wohin willst du?“ Sakura war sichtlich verwirrt.
 

Er antwortete ihr nicht.
 

Der Schwarzhaarige ging mit ihr abseits des ganzen Tummelns. Hinter eines der mengen Verkaufshäuschen blieb er stehen. Ein Waldabschnitt fing nach diesen an.

Gedämpft vernahm man nun die Leute am Platz.

„Was wollen wir hier?“ Fragend schaute sie ihren Ex an.

„Kannst du mich leiden?“, kam es äußerst direkt von Sasuke. Sein Blick war ernst. Er meinte es ernst.

Die Haruno war verblüfft, verwirrt und noch vieles andere zugleich. Zu recht!

Was war los mit ihm? Er benahm sich schon seit dem Strand so …
 

Merkwürdig.
 

„Sasuke, was soll das?“, wollte Sakura gerne wissen.

Kränkend lachte der Uchiha auf. Sie verstand nicht. Sie verstand ihn nicht.

„Was das soll? Kapierst du es nicht?“
 

„Was soll ich kapieren? Sasuke, Mann. Du bist schon seit dem Strand so komisch. Was ist los?“ Sakuras Gesicht wirkte etwas besorgt.

„Du verstehst es also noch nicht …“, murmelte der Schwarzäugige still. Er musste zugeben, dass er ein bisschen enttäuscht war. Aber andererseits konnte sie ja nichts dafür.
 

War sie zu naiv?
 

„Vergiss es.“ Sasuke schritt davon. Der Zeitpunkt passte nicht. Sie wusste nicht, wovon er sprach. Es wäre sinnlos.

Während sich der Uchiha schon wieder auf den Passanten-Weg befand, blieb Sakura mit vielen Fragezeichen zurück.

Sie war verwirrt. Schon wieder. Was stimmte mit dem Uchiha nicht? Oder sollte sie sich selbst diese Frage stellen?

Fragen über Fragen häuften sich in der Haruno.

Sie vergaß schon beinahe Sasuke zu folgen. Schnell rannte die Rosahaarige in den Tumult.

Sie sprintete zu dem Uchiha.
 

„Sasuke was -“ Sakura wurde von ihm unterbrochen. „Ich hab Lust mit dem Riesenrad zu fahren, du nicht?“ Ohne auf ihre Antwort zu warten, zog er sie mit sich.
 

Er wollte vom Thema ablenken. Ganz klar.
 

~*~
 

„Wo sind die beiden bloß?!“ Ino war am durchdrehen.

„Ganz ruhig, Schätzchen. Wo habt ihr sie als letztes gesehen?“ Shikamaru blickte in die Runde.

„Bei den Häuschen, ab da haben wir uns von ihnen getrennt. Ziemlich am Anfang unserer Ankunft“, antwortete Hinata.

„Und wo sind sie jetzt?! Gott! Kakashi wird uns umbringen!“ Ino zerriss beinahe ihr Stofftier.

„Jetzt nur keine Nerven verlieren. Wir werden die beiden schon finden“, kam es ruhig gesprochen von TenTen.
 

Ein Problem war aufgetreten. Ein sehr großes sogar. Die Freunde fanden Sasuke und Sakura nicht mehr. Schlecht. Sehr schlecht. Wenn Kakashi davon Wind bekommen würde, wäre es aus mit dem erholsamen Urlaub. Er würde ihnen Strafaufgaben geben. Und dies für die wertvollen Strand-Tage.

Dies wollten die Freunde auf gar keinen Fall in Kauf nehmen.

„Vielleicht vergnügen sie sich ja hinter irgendeinem Busch.“ Dreckig grinsend schaute Neji in die Luft.

„Neji, hör auf mit deinen Fantasien. Das ist ernst.“ TenTen blickte ihren Freund tödlich an.

„Okay, okay. Wo haben wir sie als letztes gesucht?“

„Ich nehme an … “, begann Naruto „ … überall?“
 

Die Kumpanen ließen die Köpfe hängen. Wo zum Teufel steckten die Zwei? Naruto hatte recht, sie hatten überall nachgesehen, sie aber nicht gefunden.
 

„Ich kollabiere gleich!“ Das arme Stofftier war tot. Leider. Ino hatte es in zwei Hälften gerissen.

„Und jetzt ist auch noch mein Kuschel-Hasi kaputt gegangen“, jammerte die Yamanaka heulend. Sie wurde von Shikamaru getröstet.

„Leute. Was sollen wir tun? Wenn wir jetzt auch nicht losgehen, dann sind wie alle geliefert.“ Der Nara nahm die Situation, wie die anderen, ernst.
 

„Aber wir können Sasuke und Sakura nicht alleine lassen. Was ist, wenn was passiert.“ Besorgt schaute Hinata in die Runde.

„Was soll schon passieren? Sasuke hat diesen komischen Roy verprügelt, da kommt der wohl auch mit Straßenpennern klar, falls ihm diese über dem Weg laufen. Und wenn etwas mit Sakura ist, ist er doch auch dort“, sagte Shikamaru. „Moment mal. Warum bin ich nicht früher darauf gekommen?“, kam es plötzlich wieder vom Nara.
 

„Was?“, fragten die Freunde ahnungslos.

„Habt ihr eure Handys mit?“

„Ja!“ Neji holte seines hervor.

„Aber Sakura hat ihres nicht mit“, fiel Ino ein.

„Und Sasuke?“, fragte Shikamaru.
 

Keiner wusste es …
 

„Dann können wir nur noch hoffen.“ Der Nara nahm dem Hyuga das Handy ab.

Er klickte auf die Kontakte und suchte seinen Freund.
 

Uschiger Sasuke
 

„Nicht dein ernst, Neji.“ Entgeistert schaute der Braunhaarige den Hyuga an.

„Was?“, fragte dieser.

„Uschiger Sasuke? Ernsthaft? Was besseres fiel dir nicht ein?“

„Ja, was denn? Der erinnert mich halt an meine Nachbarin!“, äußerte sich Neji.

„Und die heißt Uschi, oder wie?“

„Genau!“
 

Shikamaru schlug sich innerlich die Hand vor die Stirn.

„Na ja, auch egal …“, flüsterte der Nara genervt.
 

Er klickte auf den Namen.

Das erste Piepen war zu hören.
 

Und dann vernahm man plötzlich einen Klingelton. Es kam von Hinatas und Narutos Richtung.

Shikamaru folgte dem Ton. Mit langsamen Bewegungen nährte er sich dem Uzumaki.

Er schob seine Hand in seine Jackentasche.
 

Uns siehe da.

Ein klingelndes Handy!

Auf dem Display stand Neji ruft an.
 

Shikamaru legte auf. Das Handy, welches er von Narutos Tasche hatte, wurde wieder stumm.

Die Freunde blickten den Blonden entgeistert an.
 

„Wieso, verdammt nochmal, hast du Sasukes Handy?!“, fragte der Nara höhnisch.

„Keine Ahnung! Ich glaub, ich hab sein's eingesteckt, als wir los wollten!“, versuchte der Uzumaki die Sache aufzuklären.

„Warte. Wenn du sein's Handy hast, hat er vielleicht dein's!“ TenTen schnappte sich das Handy ihres Freundes. „Wir müssen nur Naruto anrufen!“
 

Auf einmal hielt die Ama in ihrer Bewegung inne. Sie schluckte. Regungslos blickte sie auf den Display.

„Was ist los?“, fragte Neji.

„Leute …“, begann die Brünette erstickt. „ … wir haben die Zeit vergessen.“ Anscheinend hatte sie die Uhrzeit auf dem Handy erblickt.
 

Stillstand.

Keiner bewegte sich.

Doch jetzt entstand Panik.
 

„Scheiß auf den Anruf, wir machen das später! Los, schnell. Auf zum Hotel!“ Shikamaru rannte vor.
 

Die anderen folgten ihm …
 

~*~
 

„Es reicht. Warum sprichst du nicht mit mir, Sasuke?“ Sakura war genervt.

Sie und der Uchiha waren vor ungefähr fünf Minuten auf das Riesenrad gestiegen.

Er sprach nicht mit ihr.

Vor dem Einstieg mussten sie an einer langen Schlange stehen. Dort hatte er auch nicht mir ihr geredet.
 

Schweigend betrachtete der Schwarzhaarige die spektakuläre Aussicht. Die Sitze des Rades waren offen, keine Glasscheibe war zusehen. Man saß nebeneinander, eine Stange und zwei Gürtel auf jeweils beiden Seiten dienten als Sicherung.
 

Er antwortete nicht.
 

Sakura wusste nicht, wie sie mit ihm umgehen sollte. Sie entschied sich einfach auch zu schweigen.

Beleidigt verschränkte die Rosahaarige die Arme vor die Brust und rutschte von ihm weg.

Die Luft auf dem Rad war kühl, man fror, wenn man keine Jacke bei sich trug. Ein Glück hatte die Haruno eine an.
 

„Ich habe einen Grund, mit dir nicht sprechen zu wollen“, kam es von Sasuke monoton.

„Ha! Und der wäre? Was ist los mit dir? Zuerst bist du nett zu mir, danach stellst du mir wirre Fragen und jetzt schweigst du wie ein Grab!“, sagte Sakura aufbrausend. Ja, sie wollte still sein, aber bei seiner Antwort ging dies einfach nicht.

„Ich habe dir nur eine Frage gestellt, das sollte man wissen.“ Sasuke schaute sie nicht an. Er blickte auf den Rummel hinab.
 

Kannst du mich leiden? Sie konnte sich selbstverständlich an seine Frage erinnern.
 

Nur was sollte das?
 

Mochte er sie etwa? Wollte er wissen, ob sie etwas für ihn noch übrig hatte?

Selbst wenn es so wäre, Sakura wusste keine Antwort dazu.

Sie meinte, was sollte das? Die Haruno beschloss ihn etwas zu fragen.

Anders ging es nicht, sie wusste nicht, was sie sonst machen sollte.
 

„Deine Frage …“ Die Haruno blickte ihn seitlich an. „ … warum hast du sie mir gestellt?“
 

Der Uchiha nahm seinen Blick von der Aussicht und blickte zu Sakura.

„Denk nach“, forderte er.
 

Sakura schaute ihn an.

Er war nett zu ihr gewesen und hatte sie ohne zu zögern bei Hand genommen. Hieß: Sie angefasst.

Sie konnte Eins und Eins zusammenzählen, wollte das Ergebnis aber nicht glauben.
 

Sasuke Uchiha empfand noch Gefühle für Sakura Haruno.

Das war es.

Er mochte sie. Oder konnte man schon lieben sagen?
 

Schon wieder schwebten Eindutzend Fragen durch den Kopf der Rosahaarigen.
 

Sie schluckte.

„Du magst mich?“ Etwas unsicher musterte sie ihren Ex. Sakura wollte wissen, wie er reagieren würde.
 

„Hey! Ist das da vorne ein Paar?“, erhob sich plötzlich eine Stimme hinter den beiden.

„Glaube schon!“, lachte ein weiterer Ton.
 

Die Haruno drehte sich um. Es waren die zwei Mädchen, die an Sakura vorbeigelaufen waren. Die eine, die meinte, dass sie sich einen Panda holen würde.

Diesen hatte sie auch. Das Stofftier lag auf ihren Schoß. Die beiden 13-jährigen waren ebenfalls auf dem Riesenrad. Direkt hinter Sasuke und Sakura, teilten sie sich einen Platz.
 

„Aber wenn sie ein Paar wären, dann hätten sie sich doch nicht so weit voneinander gesetzt“, sagte wieder eines der Mädchen.
 

Sakura drehte sich weg.

Sie wartete immer noch auf Sasukes Antwort.

Dieser rückte komischerweise näher an die Haruno.

Er schaute sie wieder an.
 

„Sagen wir nicht mögen … sagen wir mehr als das. Wir wäre es mit …“ Sasuke zögerte ein bisschen. „Lieben?"
 

Die Rosahaarige riss die Augen auf.

War das gerade ein Geständnis?

Er liebte sie also noch?

Seit wann?
 

Sakura hielt sich vor Schock die Hände vor den Mund.

„W - was?“, stotterte sie unbeholfen. Die Haruno war verwirrt. Verwirrter als verwirrt.
 

„Hey! Du Junge! Seit ihr ein Paar, oder so? Wenn ja, warum küsst du sie dann nicht?!“, schrie wieder eines der Mädchen. Es war die Blondine.

„Misaki!“, kam es warnend von ihrer Freundin.
 

So hieß das Mädchen also.

Misaki.

Sasuke und Sakura ignorierten die beiden.
 

„So schockiert?“, lachte der Uchiha.

Die Hände der Haruno ruhten immer noch auf ihrem Mund.

Ein leiser Wind wehte in die Richtung der Zwei.

Dabei bewegte sich der Sitz, in der die beiden saßen, wie ein Boot auf See.
 

„Küssen! Küssen! Küssen!“, brüllte Misaki schon wieder.

Die Freundin, neben ihr, schmunzelte nur.
 

Sasuke und Sakura achteten auf das Mädchen erneut nicht.

„Ich bin schockiert!“, kam es aufbrausend von der Rosahaarigen. „Aber richtig!“, fügte sie laut hinzu.

„Du hast es verstanden?“ Der Schwarzäugige hob lächelnd eine Braue.
 

Sie hatte es verstanden.
 

Er liebte sie noch.
 

„Ja, klar! Und ich dumme hab das hinter der Hütte vorhin nicht gecheckt. Ich bin so blöd!“
 

Sakura ließ ihren Kopf hängen.

Sasuke hatte ihre Reaktion eher anders eingeschätzt.
 

So schnulziger.

Aber so war es nicht.

Und das mochte er an ihr.

Man konnte sie selten durchschauen.
 

„Oh Gott! Sasuke, das tut mir so Leid!“, regte sich Sakura auf. „Du liebst mich hier noch, und ich merk's nicht!“
 

Der Uchiha lachte.

„So was kann man halt nicht sofort wissen.“

Er streckte sich.
 

„Aber … seit wann ist das so? Ich meine -“ Sie stockte. Die Haruno wusste nicht, wie sie ihren Satz beenden sollte. „Und seit wann bist du so schnulzig, mir ein Geständnis auf einem Riesenrad zu machen?“ Jetzt musste sie lachen.
 

„Na ja …“, sagte Sasuke grinsend.
 

„Sollten wir uns nicht irgendwie aussprechen, oder so?“, fragte Sakura schnell. Sie war mit dieser Situation etwas überfordert.

Nun zog der Uchiha die Brauen zusammen.

„Warum das? Wir haben uns am Anfang kindisch verhalten, das war's. Mehr gibt’s da nicht zum aussprechen.“
 

Wo kam plötzlich Sasukes Ehrlichkeit her?
 

Lag es an seinem Geständnis ihr gegenüber?

Sie wusste es nicht.

Sie war merkwürdigerweise ziemlich aufgeregt.

Nun aber herrschte Stille …
 

Die Lautlosigkeit war nicht unangenehm.

Sie war …
 

… man konnte es nicht beschreiben.
 

Ein Lächeln bildete sich auf den Lippen Sakuras.

Ihre Wangen wurden leicht rosa.

Ihr Kopf war so leer. Glücksgefühle machten sich in ihrem Bauch breit.
 

Es war Realität, fühlte sich aber dennoch wie ein Traum an.
 

„Nun ja … “, begann Sakura. Sie wollte ihm noch etwas sagen. „ … du warst am Anfang schon ein Arsch …“ Die Haruno schaute weg. Sie wollte es witzartig klingen lassen.
 

Doch der Schwarzhaarige nahm mal wieder alles zu ernst.

„Du warst auch nicht gerade besser“, erwiderte der Uchiha etwas mürrisch.
 

So typisch.

„Ich glaube, wenn ich dir das sage, was ich jetzt denke, würde Streit entstehen.“

„Dann sag doch, was du denkst, das würde mich interessieren.“
 

Sasuke drehte sich mit geschlitzten Augen zu Sakura.

„Aber wenn ich sagen würde, was ich denke, entsteht Streit, und das wollen wir doch jetzt nicht, wo wir uns gerade versöhnt haben, oder doch?“ Nun blickte sie ihn auch an.

„Aber was du denkst, würde ich gerne wissen, oder willst du mich schon jetzt anlügen?“

...
 

„Hey, streiten die sich, Misaki?“, flüsterte Emi ihrer Freundin zu.

„Glaub schon“, erwiderte die Angesprochene.
 

„Ich hätte nicht sagen sollen, was ich denke. Denn, das was ich denke, ist immer die Wahrheit. Und mit der Wahrheit kannst du ja anscheinend nicht leben!“ Sakura bohrte ihren Finger in Sasukes Brust.

„Du kan -“ Sasuke wurde unterbrochen.
 

„Hey! Ihr zwei! Ihr seid doch ein Paar! Warum streitet ihr euch? Ich habe doch eben gesehen, wie du Junge, sie angeglotzt hast! Du bist volle Kanne in sie verliebt!“, kam Misaki wieder dazwischen.
 

„Du hast mich vorhin verliebt angeschaut?“, fragte Sakura überrascht. Ihre drohende Stimme war verschwunden.

„Hn.“ Sasuke verschränkte nur seine Arme vor die Brust und schaute sie nicht an. Sein Männerego war im Keller.
 

Schon wieder diese Stille …
 

Sakura wusste nicht, was sie machen sollte.

Sie war planlos.

Noch nie in ihrem Leben war sie so verwirrt gewesen.

Der Streit war ihre Schuld, sie gab es zu.
 

„Es tut mir Leid.“ Die Haruno versuchte in seine Augen zuschauen. Es gelang ihr nicht, da Sasuke auf seine rechte Seite hinab schaute.

„Schon gut“, erwiderte der Schwarzhaarige. „Du hattest recht, ich war ein Arsch.“

„Du warst aber nicht im unrecht, ich war nicht besser als du.“ Die Rosahaarige versuchte ihn nicht schlecht dazustellen.
 

Schweigen …

Jeder war in seinen eigenen Gedanken vertieft.
 

Die Ruhe war das, was einem Leben gab.

„Meine Güte, wann küssen die sich denn?“, regte sich Misaki im Hintergrund auf und zerstörte somit die Stille.
 

Sasuke reichte es. Ihm platzte der Kragen.

„Gott verdammt! Ich mach es ja schon!“ Ganz unerwartet nahm er Sakuras Hand, zog sie zu sich und küsste sie.

Die Haruno riss vor Schock die Augen auf. Mal wieder.

Doch dann, als sie die Tat von Sasuke realisierte, schloss sie ihre Jadegrünen Augen.

Sie erwiderte den Kuss.

Es war wirklich schön wieder die Lippen ihres Freundes an ihren zu spüren.

Sie bekam gar nicht genug von ihm. Die Haruno schlang ihre Arme um seinen Hals.
 

Plötzlich vernahm man einen lauten Knall. Der Kuss wurde unterbrochen. Vor Angst hatte sich Sakura in Sasuke Jacke gekrallt.

Beide schauten in den Himmel.
 

Ein Feuerwerk. Bunte Lichter brachten der Dunkelheit Existenz.

Rot, blau, gelb, lila, et cetera, alle Farben waren zusehen.

Es wirkte alles wie in einem Film. Liebesfilm, um genauer zu sein.
 

„Gott, ist das kitschig“, flüsterte Sakura leise, lachend in das Ohr von - sie konnte jetzt schon Freund sagen.

„Find' ich auch“, feixte Sasuke ebenso leise zurück.
 

Im Hintergrund hörte man Misaki und ihre Freundin jubeln.

Sasuke und Sakura küssten sich während dessen schon wieder. In Mitten des Feuerwerks.

Es war endlich geschafft. Sie waren wieder ein Herz und eine Seele.
 

~*~
 

„Ich drehe durch! Auf Narutos Gott verdammten Handy sind die beiden auch nicht zu erreichen! Kakashi kommt gleich zur Nachkontrolle in unser Zimmer! Hilfe~!“

Ino war am durchdrehen.

Die Freunde waren schon vor circa eineinhalb Stunden im Hotel angekommen. Die Jungs mussten in ihre Zimmer, da es schon Zeit für Bett war.
 

Und Sasuke und Sakura waren immer noch nicht anwesend …
 

„Ino, beruhigen. Atme einfach tief ein und aus“, versuchte Hinata ihre Freundin zu beruhigen.

„Wenn Sakura in den nächsten drei Minuten nicht auftaucht, müssen wir uns etwas ausdenken.“ TenTen setzte sich auf eines der zwei Bette.

Die drei Mädchen hatten schon ihre Pyjamas an.

„Was sollen wir uns denn ausdenken?“ Ino stand auf. „Kakashi wird davon ausgehen, dass Sasuke und Sakura zusammen weg sind. Die Jungs werden sich bestimmt auch eine Lüge ausdenken. Und wenn diese nicht mit unserer übereinstimmt, sind wir aufgeflogen.“
 

„Aber -“, wollte Hinata ansetzten, wurde aber von einem Klopfen unterbrochen.

„Klopf, klopf. Ich bin's, euer Lehrer. Sind alle schon im Bett?“, erhob sich plötzlich Kakashis Stimme hinter der Tür.
 

Die drei Freundinnen zogen scharf die Luft ein.

Oh nein. Er stand schon vor der Tür!

TenTen formte ihre Lippen zu einem „Scheiße!“

Da keiner Kakashi antwortete, übernahm dies Hinata.

„M - moment Herr Hatake, Ino hat noch nicht ihr Oberteil an.“
 

Entgeistert schaute die Yamanaka zu ihrer Freundin.

„Was soll ich nicht an haben?!“, murmelte sie. „Der ist jetzt bestimmt geil auf mich!“
 

„Sscht! Hinata will uns doch nur Zeit geben, du Trottel! Hat jemand eine Ausrede? Für Sakura?“ TenTen schaute in die kleine Runde.

„Sind die Ladies fertig? Ich komme jetzt rein“, kam es wieder von Kakashi.
 

„Fuck!“, sagte Ino leise.

„M - moment, Herr Hatake!“, sprach wieder die junge Hyuga für die anderen.
 

„Wir können ihn nicht lange warten lassen!“ Die Yamanaka kratzte sich am Kopf.

„Ohne Ausrede müssen wir das schon!“, antwortete TenTen.

„Lasst ihn rein, ich lass mir was einfallen“, sagte Ino entschlossen.
 

TenTen und Hinata schauten sich gegenseitig an.

„Ich hoffe, das geht gut …“, murmelte die Hyuga.

„Sie können rein, Herr Hatake!“ Die Blondine stellte sich vor die Tür. Sie würde das hier packen.

Sie war stark. Das würde schon irgendwie klappen!
 

Kakashi betrat den Raum.

„So, schnell überprüfen, ob alle da sind.“ Er hielt in den Händen ein Klemmbrett.

Der Grauhaarige Lehrer schaute sich um.

„Hyuga da, Yamanaka da, Ama da …“, murmelte er vor sich hin. „Wo ist Haruno?“, fragte der Hatake skeptisch. „Komischerweise ist auch Uchiha verschwunden, seine Zimmermitglieder wissen angeblich nicht, wo er ist …“ Kakashi zog seine Augen zu Schlitzen.
 

„A - ach, ist das so?“, kam es unsicher von Ino. Ihr Selbstbewusstsein war urplötzlich flöten gegangen.

„Zufälligerweise weiß ich, wo Sasuke ist.“ Die Blonde stützte sich einen Arm in die Hüfte.
 

TenTen und Hinata schlugen sich innerlich die Hand vor die Stirn.

Was sollte das? Jetzt müsste sie sich gleich zwei Ausreden einfallen lassen.
 

Für Sasuke und Sakura!

„So, und wo ist er?“ Kakashi verschränkte die Arme vor die Brust.
 

„Er ist bei Sakura … die hat sich so eine voll üble Krankheit eingefangen“, log Ino weiterhin.

„Was denn für eine Krankheit? Wie heißt sie?“, fragte der Lehrer ziemlich direkt zurück.
 

Etwas unbeholfen schielte die Yamanaka zu ihren Freundinnen.

Diese jedoch schüttelten ängstlich mit den Köpfen. Sie würden Ino ja gerne helfen, hatten aber Angst etwas falsches zu sagen.

Ino fuhr fort.

„Also … halt eine Krankheit …“ Sie nahm ihren Arm von ihrer Hüfte. „ … s - sie heißt.“

Die Blondine schaute sich hilfesuchend um. Sie entdeckte eine Creme, die Paragel hieß.

„S - sie heißt Para … “ Ihre Augen blieben an einem Kochbuch hängen. Eine Frau auf dem Cover hielt einen Sack Mehl in den Händen.

„ … Para … mehl … “ Sie schaute sich erneut um. Die Tür zur Toilette stand offen. „ … klo …“

Den Rest dachte sie sich einfach aus. „ … dachse.“
 

Kakashi hob eine Braue in die Höhe.

„Paramehlklodachse?“, hakte er nach.

„J - ja, genau“, bestätigte ihm Ino.
 

„Und was ist dieses Paramehlklodachse ? Hab ich noch nie gehört.“ Der Hatake setzte sich halb auf den Schreibtisch, des Zimmers.

„Ähm, das is -“ Ino wurde unterbrochen. „Paraklomehldachse. Es verursacht Juckreiz, Durchfall und Übelkeit. Gegen den Juckreiz hilft Milch, gegen den Durchfall Salzstangen und gegen die Übelkeit eine heiße Suppe. Ich nehme an, dass sich Haruno irgendwo im Hotel aufhält. Ich habe vorhin Uchiha gesehen, der mit einem Glas Milch an mir vorbeigegangen ist. Wahrscheinlich will er damit zu Haruno“, berichtete plötzlich Shikamaru. Er stand mit seiner Nachtkleidung lässig im Türrahmen.
 

Ino atmete erleichtert aus. Endlich jemand, der ihr half.

Kakashi wendete sich dem Nara zu.

„Wenn das so ist, sind die beiden für eine Stunde entschuldigt.“

Nun atmeten alle erleichtert aus.
 

„Aber sofern sie nach dieser Frist nicht in ihren Zimmern sind, melde ich sie als fehlend.“
 

Der Hatake verließ das Zimmer. Er hatte noch Shikamaru gebeten in sein Zimmer zugehen. Dieser hatte nur genickt, blieb aber noch kurz bei den Mädchen.

„Gott Shika! Danke, danke, danke!“ Ino warf sich in die Arme ihres Freundes. „Ohne dich, wären wir geliefert!“

„Respekt. Du klangst wirklich überzeugend“, kam es von TenTen, die immer noch neben Hinata auf dem Bett saß.

„Das klang alles wirklich echt, als ob es diese Krankheit wirklich gäbe! Wie hast du dir das alles ausgedacht?“, sagte Hinata erstaunt.
 

„Keine Ahnung. Ich wollte eigentlich zur Toilette, da hab ich Ino gehört. Hab euch belauscht, und als Ino nicht weiter wusste, bin ich halt eingesprungen“, antwortete der Braunhaarige schulterzuckend.

„Wir sollten uns aber nicht zu früh freuen.“ Die Yamanaka löste sich von Shikamaru. „Ihr habt Kakashi gehört. Wenn die Zwei innerhalb einer Stunde nicht hier sind, werden sie als fehlend eingetragen. Das heißt, sie bekommen morgen mit unseren Lehrer Stress.“

„Werden wir sehen. Vielleicht tauchen Sasuke und Sakura später auf. Wir sollten uns erst mal alle hinlegen.“ Shikamaru schritt zur Tür. „Wenn sie nicht kommen sollten, müssen wir uns Sorgen machen. Es könnte vielleicht etwas passiert sein … “ Damit verließ er das Zimmer.
 

Er ließ drei verunsicherte Mädchen zurück.
 

~*~
 

Ino wälzte sich im Bett. Sie bekam kein Auge zu. Zu groß war die Sorge.

Die Yamanaka schaute sich um. Hinata und TenTen schliefen schon. Und dies innerhalb einer halben Stunde.

Neben Ino fehlte ein Platz. Dort sollte eigentlich Sakura liegen.

Sie malte sich die schrecklichsten Gedanken aus. Was wenn Sakura entführt wurde? Von Italienern?

Oder vielleicht wurde sie angefahren und lag im Krankenhaus? Oder Sasuke wurde vom Auto überrollt?
 

Die Yamanaka schüttelte diese Gedanken wieder weg. Sie durfte nicht so denken.

Ino schaute auf die Uhr, die an der Wand hing. Sakura hatte noch eine halbe Stunde Zeit.
 

Tick, tack, tick, tack …

Diese Uhr machte sie wahnsinnig.
 

Plötzlich vernahm die Blondine ein Klack Geräusch. Es kam von der Tür.

„TenTen, Hinata! Wacht auf!“ Ino schmiss ein Kissen in die Richtung der Zwei.

Diese erwachten. Sie waren noch nicht so richtig eingeschlafen, sondern befanden sich nur im Halbschlaf.
 

„Was ist denn?“, kam es verschlafen von TenTen.

Ino musste nicht mehr antworten, die Tür wurde schon aufgerissen.
 

Eine rosahaarige Person betrat das Zimmer.

Sofort standen die drei Mädchen auf. Hinata schaltete das Licht an.

Eine grinsende Sakura stand vor ihnen.

„Sakura! Wo warst du?!“ Ino schmiss sich in die Arme ihrer Freundin.

„Auf dem Rummel“, antwortete diese etwas verträumt.

„Wir haben uns Sorgen gemacht!“ TenTen und Hinata umarmten die Haruno nun auch.
 

Diese lachte nur auf.
 

„Bist du high, oder so?“, fragte Ino. Sie beäugte ihre Freundin.
 

Sakura schmiss sich rückwärts auf ihr Bett. Sie lächelte.
 

„Nein, nur verliebt …“

Von Vermutungen und Ausflügen


 

Kapitel 21

Von Vermutungen und Ausflügen
 

Das Wetter war schön, Sonnenstrahlen schienen in die große Cafeteria. Viele Schüler bedienten sich am offenem Buffet. Es war früh am Morgen, einige sahen müde aus und gähnten bei jeder Bewegung.

„Und was ist dann passiert?“, fragte Naruto und stopfte sich ein ganzen Brötchen in den Mund. Sein Maul war so groß, wie ein Apfel. Er konnte alles in sich verschlingen, solange es Essen war. Am besten natürlich Nudeln. Die Freunde fragten sich, warum er nicht dick wurde. Bei so viel wie er aß, war die Frage nicht irrelevant.
 

„Ja, dann ist Shika aus unserem Zimmer gegangen. Als wir am schlafen waren, ist plötzlich Saku wieder da gewesen. Sie sah irgendwie anders aus“, berichtete Ino eifrig.

Die sechs Freunde hatten an einem der vielen Tische des Saals Platz genommen.

„Definiere anders “, kam es von Neji.

„Na ja, halt anders. Nicht wie sonst. Sie war viel entspannter“, erklärte TenTen.

„Sie wirkte wie ein 13-jähriges, verliebtes Mädchen.“ Hinata klopfte sich die Kleidung zurecht, da Brotkrümmel auf diesen waren.
 

„Und was war danach?“ Shikamaru zog fragend eine Braue in die Höhe.

„Ja, jetzt komm's ja. Weil sie ja so verträumt wirkte, hatte ich sie gefragt, ob sie vielleicht high ist. Es kann ja sein, dass ihr jemand etwas untergejubelt hat. Aber das war es nicht.“ Ino machte absichtlich eine kurze Pause. Sie mochte es Dinge in die Länge zuziehen und nicht direkt auf den Punkt zukommen. Es war so halt viel spannender für die anderen.

„Ich zitiere: Nein, nur verliebt.
 

„Was?! In wem?“, reagierte Naruto sofort. Er wollte sie ja nicht mit einem anderen außer Sasuke sehen. Keiner wollte dies.

„Und genau das wissen wir ja eben nicht“, sagte TenTen.

„Nach dem sie gesagt hat, dass sie angeblich verliebt ist, habt ihr dann noch danach mit ihr gesprochen?“, fragte Neji.

„Nein, sie ist einfach so mit ihren Klamotten eingepennt. Wir wollten sie danach auch nicht mehr wecken. Kakashi war auch noch wieder zur Nachtkontrolle gekommen“, antwortete TenTen.
 

Die Jungs waren verwirrt. Mal waren sie nicht an Ort und Stelle, passierte etwas.

„Wir haben zwei Möglichkeiten wer es ist“, begann Ino, „Entweder Sasuke oder irgendein Italiener.“

Die Wahrscheinlichkeit, dass es ein Italiener war, war sehr gering. Aber bei Sakura konnte man nie wissen.

„Aber wir gehen davon aus, dass Saku die ganze Zeit bei Sasuke war“, setzte Hinata an. Sie wurde von ihrem Freund unterbrochen.

„Ich bin für Sasuke!“ Er hielt seinen Arm in die Höhe.

Ino massierte sich genervt die Schläfe.

„Naruto. Das ist hier keine Abstimmung. Wir stellen Vermutungen auf mit wem Sakura gestern wohl zusammen war.“

„Hörst du denn nie zu?“, fügte TenTen hinzu.

„Ja, sorry, wenn ich was falsch verstanden habe!“, verteidigte sich der Uzumaki.

„Ja ja, schon gut“, kam es von Ino. „Sie könnte doch entführt worden sein“, sprach sie weiter.

„Ino. Wenn sie entführt geworden wäre, dann wäre sie wohl kaum noch gestern Abend im Hotel angekommen. Sie wäre dann jetzt nicht mal hier.“ Shikamaru schüttelte den Kopf.
 

Naruto schaute nur verärgert weg. Warum dachten nur alle, dass er dumm sei? Er blickte gelangweilt zum Eingang der Cafeteria.

„Shika, lass mich doch erst mal ausreden. Also, sie könnte gestern Abend entführt worden sein. Die Entführer hätten ihr Drogen gegeben und sie danach wieder freigelassen. Als sie bei uns im Zimmer ankam, war sie wegen den Drogen etwas wirr, sie hat einfach irgendetwas vor sich hin gebrabbelt.“

Zwei Personen betraten den Saal. Narutos Augen wurden größer.

„Leute …“

„Und was für einen Grund hatten die Entführer, Sakura freizulassen?“, sagte Neji unbeeindruckt.

„Leute …“

„Sie wollten die Drogen loswerden! Was sonst? Sie brauchten jemanden, in dem sie das Zeug reinstopfen können!“

„Das ergibt doch keinen Sinn. Sie hätten die Drogen einfach weiter verkaufen können“, antwortete TenTen genauso unbeeindruckt wie ihr Freund.

Leute!

Was?! “ Die Freunde schauten Naruto genervt an.

„Schaut mal zum Eingang, mein Gott!“ Der Blonde zeigte in die eben genannte Richtung.

Zwei Personen näherten sich der kleinen Gruppe. Zwei Personen, die Hand in Hand nebeneinander her liefen.

„Heilige …“, brachte nur Neji aus seinem Mund heraus.

„Was zum Teufel …“, kam es von Ino.

„Oh mein Gott, ist das …“, sagte Shikamaru.

„Könntet ihr eure Sätze auch mal beenden?!“, sprach Naruto aufbrausend.
 

„Hallo, ihr habt schon angefangen zu frühstücken?“ Sakura zog fragend eine Braue in die Höhe und lächelte dabei.

Keiner antwortete.

„Ich hol uns Stühle. Bin gleich wieder da.“ Sasuke drückte Sakura einen flüchtigen Kuss auf die Lippen und verschwand danach.

Die Haruno blickte zu ihren Freunden. Diese schauten sie nur entgeistert an. Der Schock saß tief. Sehr tief sogar.

„Ist was?“

„H – hab ich das gerade richtig gesehen?“, kam die Frage von Ino, obwohl diese völlig überflüssig war.

„Ähm … ja?“, antwortete Sakura trotzdem.

Plötzlich stand Sasuke hinter der Haruno. „Bin wieder da, Schatz.“

Okay. Nun waren die Freunde wirklich schockiert. Sie hatten zwar vermutet, dass sich Sakura wieder in Sasuke verliebt hatte, aber dass sie wieder zusammen waren, und auch noch Sasuke Sakura Schatz nannte, was er noch nie zuvor zu ihr gesagt hatte, war wie ein Schlag ins Gesicht.

Auf einmal fingen Sasuke und Sakura an zu lachen.

„W – was ist so lustig?“ Hinata neigte den Kopf zur Seite.
 

„Oh mein Gott, ihr hättet eure Gesichter sehen sollen“, gluckste die Rosahaarige.

„Ich hab doch gesagt, es klappt.“ Sasuke setzte sich lachend hin. Sakura nahm neben ihm Platz.

Die Kumpanen waren verwirrt.

„Was sollte klappen?“, fragte TenTen verdutzt.

Sakura lachte erneut auf.

„Sasuke meinte, bevor wir hier reingegangen sind, sollen wir uns voll schnulzig verhalten, um eure Gesichter mal so richtig verarscht zusehen.“ Die Haruno konnte sich kaum noch halten.
 

Entgeistert. Mehr waren die Freunde nicht.

„Aber der Kuss war Real?“, fragte Naruto immer noch verwirrt.

„Hm? Ja, klar.“ Sakura gab Sasuke wieder einen kurzen Kuss, um ihren Freunden zu zeigen, dass sie nicht geträumt hatten.

„Hää?!“ Naruto erhob sich.
 

„Ich hätte nicht gedacht, dass sie so verwirrt wären“, flüsterte Sakura ihrem Freund zu. Sasuke nickte nur.

„Seit ihr wieder zusammen, oder was?!“ Ino schaute ihre beiden Freunde erwartungsvoll an.

„Öhm … sonst hätten wir uns wohl kaum eben geküsst … ?“ Die Haruno nahm sich ein Brötchen.

Sasuke schaute einfach nur zu. Es war amüsant zusehen, wie sich seine Freunde benahmen.

Er schnappte sich ebenfalls ein Brotstück.

„Hää?!“ Ino machte genau die selben Geräusche wie Naruto.

Sie konnten es einfach nicht glauben. Sasuke Uchiha und Sakura Haruno? Zusammen? Verbunden? Gemeinsam?

„Herzlichen Glückwunsch“, sagte Hinata lächelnd. Sie hatte sich wohl als erste wieder gefasst.

„Danke“, antworteten Sasuke und Sakura synchron.
 

Stille …
 

Ino schaute sich um. Unauffällig schauten die Freunde sie an. Die Yamanaka überlegte. Ja, ihre Freunde wollten wissen, was sie nun tun sollten. Die Blondine nahm sich einen Stift aus ihrer Tasche, die hinter ihr hing. Auf eine Serviette schrieb sie etwas hin.
 

Verhaltet euch so normal, wie es geht. Sobald die beiden weg sind, sprechen wir erst darüber.
 

Den Zettel übergab sie Neji, der sich die Schrift kurz durchlas, und es weiter an Naruto gab. Jeder achtete drauf, dass Sasuke und Sakura davon nichts mitbekamen. Als die Serviette wieder bei Ino ankam, stecke sie sich diese in ihre Hosentasche.
 

Alles geklärt. Sobald Sasuke und Sakura für einen kurzen Augenblick mal verschwinden würden, würden sich die Freunde schnell über das Thema Wie sind sie zusammen gekommen unterhalten.
 

Jeder aß leise, man vernahm nur das Klirren der Teller und das Schmatzen der acht Schüler.

Keiner sprach, alle genossen ihre Mahlzeit. Nur wenige Male wurde miteinander geredet. Es waren banale Dinge, wie „Kannst du mir das Salz rüberreichen.“ Oder „Könnte mir jemand noch ein Brötchen geben.“
 

„Okay. Ich mag diese Stille nicht“, begann Ino, „Ihr seit also wieder ein glückliches Paar?“

Die beiden Angesprochenen nickten.

„Und liebt euch?“

Erneutes Nicken.

„Dann … wünsche ich hiermit auch mein Glück!“ Die Yamanaka umarmte ihre Freunde beide gleichzeitig. Sasuke schien von ihrem Parfum keine Luft mehr zu kriegen, denn er fing an, heftig zu husten.

„Ino“, lachte Sakura.

„Sorry, sorry! Ich hab Gucci drauf, dass hat halt einen intensiveren Geruch.“

„Der mich ersticken soll, oder wie?“, hustete der Uchiha immer noch.

Die Kumpanen, die eben noch leise waren, schmunzelten.
 

„Jetzt habe ich aber mal eine Frage“, sagte TenTen, „Wie?!“ Zu dem normal benehmen , gehörte auch, viele Fragen zu stellen. Die Haruno würde sowieso nicht sofort verraten, wie sie wieder ihren Freund beiseite hatte.

„Was, wie?“, fragte Sakura.

„Ja, wie seit ihr zusammen gekommen?!“

„Oh, das“, kam es von der Haruno, „Erzähle ich euch später.“ Man merkte, wie sie nicht davon sprechen wollte. Anscheinend wollte sie es für sich behalten. Die Freunde schauten sich an.

Würde Sakura wirklich später verraten, wie sie mit Sasuke zusammen gekommen war? Oder log sie nur, um nicht noch mehr Fragen aufgetischt zubekommen?
 

„Oh, Mann … seit Wochen versuchen wir aus den beiden wieder ein Paar zu machen, und sie kommen einfach so, hinter unseren Rücken, zusammen.“ Shikamaru lehnte sich gähnend zurück.

„So ist es wohl“, sprach Sasuke. Er schaute seine Freundin an. Ihm viel erst jetzt wieder auf, wie schön sie war. Schöner als Aphrodite. Schöner als alles. Zufrieden schloss er seine Augen.

Ihm viel aber auf, dass sich seine Freunde komisch verhielten. Er wusste, was sie hören wollten. Doch da hatte er schon einen Plan.
 

„He, was macht Kakashi da hinten? Und was hat der in den Händen?“, fiel Hinata auf.

„Scheint so, als suche er jemanden“, bemerkte Sakura.

Als Kakashi die Blicke auf sich spürte, drehte er sich zum Tisch der Freunde. Als er Sakura sah, rannte er auf sie zu.

„Haruno! Das sind Sie ja!“ Er legte die kleinen Pakete die er trug auf den Tisch ab.

„Ich habe mal über ihre Krankheit nachgeforscht.“ Er wühlte in einen der Pakete. „Ich habe sehr viel über diese erfahren, auch mit welchen Tabletten man sie bekämpft.“

Er riss die Klarsichtfolie des kleinen Päckchens auf.

Anti Paramehlklodachse, Hilfe ich habe Paramehlklodachse!, Contra Paramehlklodachse und zu guter Letzt Alles gegen Paramehlklodachse.
 

Er schien mit seiner kleinen Sammlung zufrieden zu sein.
 

Sakura verstand nichts mehr. Parame – was?!
 

Hinata, Ino, TenTen und Shikamaru waren baff. Die Krankheit gab's wirklich?!
 

Ino wurde bei dieser Situation heiß. Bevor die Haruno zu Kakashis Worten etwas beitragen konnte, mischte sich die Blondine ein.

„Danke sehr, Herr Hatake. Sie haben uns echt gerettet, ohne Sie könnte Sakura nicht an unsere Wanderung heute teilnehmen. Apropos Wanderung: Wie machen wir das denn alles so?“ Unauffällig führte Ino ihren Lehrer vom Tisch.
 

„Was sollte das eben?“, fragte Sasuke, der wohl genauso verwirrt war wie Sakura.

„Ja, was war das denn?“ Naruto und Neji waren ebenfalls verwirrt. Sie waren ja nicht dabei gewesen, als sich Ino diese Krankheit ausgedacht hatte, die es wohl wirklich gab.
 

„Erklären wir euch später. Aber warte mal. Wanderung?“ TenTen schien verwirrt zu sein.

„Ja, heute steht auf den Plan, dass wir irgendwo in den Bergen wandern gehen. Wir fahren wohl mit dem Bus zuerst, um danach 50 km zu laufen, wie nervig“, erklärte Shikamaru.

„Stand da auch nicht, dass wir Zelten werden?“, fragte Naruto.

„Ja, genau“, antwortete Hinata.

„Hier, ich hab den Zettel noch.“ Neji kramte in seiner Hosentasche. Er faltete das zerknüllte Papier auf.

„Du hast es ja aber sehr sorgfältig aufbewahrt“, kam es sarkastisch von TenTen.

„Ich weiß“, grinste ihr Freund.

„Was steht denn da so schönes?“ Ino nahm wieder am Tisch platz. Sie hatte Kakashi schön weit weg befördert.

Alle schauten auf das Stückpapier.
 

Liebe Schüler und Schülerinnen,
 

bei unserem Diesjährigen Klassenausflug nach Verona in Italien, steht auch eine Gemeinschaftstour mit der ganzen Klasse an. Wo genau es hingeht, wird später verraten.

Was ihr für diese kleine Tour braucht sind feste Kleidung und Schuhe, Essen und Trinken …
 

Weiter lasen die Freunde nicht mehr. Dies war Information genug.

Kakashi würde sowieso jeden Augenblick eine Durchsage machen.

Sasuke legte seinen Arm auf die Lehne Sakuras.

Beide stöhnten genervt auf.

„Mann, auf eine Klassentour hat doch eh keiner Bock“, sagte der Uchiha.

„Genau“, gähnte Sakura. Sie lehnte ihren Kopf gegen seine Brust. Die Haruno fühlte sich wohl in seiner Nähe. So sicher. Sie hatte wieder das Kribbeln im Bauch, wenn er sie nur leicht berührte.

Es war einfach herrlich.
 

Die Freunde schauten das Paar skeptisch an. Noch vor ein paar Tagen, hatten sie sich nicht leiden können, sind bei jeder Kleinigkeit ausgetickt. Und nun das?!
 

„Ruhe bitte!“, erhob sich plötzlich eine Stimme aus einem Mikrofon.

Der Saal wurde leise. Die acht Freunde drehten sich zu Kakashi, der eben gesprochen hatte.

„So“, begann er, als er merkte, dass alle ihm zuhörten. Er stand auf einem Stuhl.

„Wir ihr wisst, machen wir heute eine kleine Klassentour. Es geht quer durch die Lessinischen Berge, Leute! Viele Täler, eindrucksvolle Fossilien und vieles mehr! Wir fahren mit dem Bus zuerst nach Valpolicella zu den Bergen. Was ihr für den Ausflug braucht, steht ja auf dem Zettel, den ihr von mir bekommen hattet. Es geht um 12 Uhr los, also ihr habt für's packen zwei Stunden Zeit. Zelte werden euch gegeben. Zwei Personen teilen sich ein Zelt. Natürlich werden Männlein von Weiblein getrennt sein.“
 

Sasuke und Sakura stöhnten erneut genervt auf. Wieder schauten die Freunde skeptisch rein.

Wollten die beiden etwa in einem Zelt schlafen?!
 

„So, Essen und Trinken könnt ihr euch hier von der Cafeteria holen und einpacken. Wer noch Fragen hat, kann sich an mich wenden. Guten Appetit noch.“ Mit diesen Worten zog sich Kakashi zurück.
 

„Oh Mann. Wir sind eh mit dem Frühstück fertig, lasst jetzt schon mal unsere Sachen packen“, sprach Ino und stand auf. Sie hatte wohl Sorgen, sich in den zwei Stunden nicht vorbereiten zu können.

„Ich würde lieber gerne wieder am Strand liegen“, gähnte Shikamaru.

„Wir auch“, kam es wieder von Sasuke und Sakura synchron.

Die Freunde schauten das Paar mal wieder an.
 

„Du, Sakura. Kommst du kurz mal mit?“ Sasuke erhob sich auf einmal. Es gehörte zu seinem kleinen Plan.

Die Haruno schaute ihren Freund fragend an.

„Warum?“

Er zwinkerte Sakura zu. Sie verstand.

„Komm einfach.“ Er zog die Rosahaarige hoch. Beide verschwanden aus dem Saal.
 

Sofort fingen die Kumpanen an zu tuscheln.

„Wir haben uns lange genug normal verhalten. Ich dachte schon, sie gehen nie weg. Also, wie zum Teufel haben, sie es geschafft ein Paar zu werden?“, kam es direkt von TenTen.

„Wohin will Sasuke jetzt mit ihr?! Will er wieder Schluss machen? Aber warum? Hää? Er hat kaum etwas gesagt. Ich versteh nichts!“, regte sich Naruto auf. Ihm wurde alles zu kompliziert.

„Stopp, stopp, stopp. Wir ziehen zu voreilige Schlüsse. Keine Ahnung, warum er jetzt mir ihr weggegangen ist. Aber ich glaube nicht, dass er mit ihr Schluss machen will. So wie er es eben genossen hatte, sie in seinen Armen zuhalten, glaube ich dies kaum“, warf Neji ein.

Die Freunde fingen eine Diskussion an.
 

~*~
 

„Wie sie sich wegen uns die Köpfe zerbrechen“, lachte Sakura auf.

„Hmh“, grinste Sasuke, gab seiner Freundin einen Kuss auf die Lippen. Sie waren so weich und schmeckten nach Erdbeeren, was wohl an ihrem neuen Lipgloss lag.

Beide befanden sich in den einen der engen Gängen des Hotels. Sie standen vor Sakuras Zimmer, welches sie mit den Mädchen teilte.

Sie lehnte gegen die Wand, Sasuke stand vor ihr und hielt ihre sanften Hände fest.
 

„Du weißt, sie wollen wissen, was gestern Abend passiert ist“, sagte Sasuke und schaute in ihre Jadegrünen Augen.

„Jaha.“ Sakura versuchte ihn wieder zu küssen, aber Sasuke wich zurück.

„Nichts Jaha. Du sagst keinem etwas davon.“

Sakura wusste, warum er nicht wollte, dass keiner vom vorherigen Abend erfuhr. Es war ihm einfach zu peinlich. Er war gestern die Ehrlichkeit pur gewesen.

„Sasuke.“ Sie schlang ihre Arme um seinen Nacken. „Keine Sorge, ich verrate nichts.“

Sasuke schien ihr zu glauben, denn er fing an wieder sie sanft zu küssen.
 

~*~
 


 

„Sie könnten doch entführt worden sein, und einer der Täter wollte sich an Sakura vergreifen. Sasuke wurde wütend, rettete Sakura und beide brachen aus der Garage voller Drogen aus.“

„Ino, was hast du immer mit deinen Drogen und Entführern?!“ Auf Shikamarus Stirn war eine pulsierende Ader zusehen.

„Ja, was?! Es könnte doch so gewesen sein!“ Die Yamanaka verschränkte beleidigt die Arme vor die Brust.

„Sie könnten sich doch auch hinter einem Busch vergnüg -“

„Neji! Fang jetzt nicht schon wieder mit deinen Fantasien an!“ Tödlich blickte TenTen ihren Freund an.

„Leute, was habt ihr für absurde Gedanken?“ Naruto schaute streng in die Runde. „Sie hätten doch auch beim Gokart fahren zusammen kommen können.“

„Ja, absurde Gedanken. Aber du!“, motzte Ino Naruto an.
 

„He, Leute“, erhob sich plötzlich Hinatas Stimme. Ihre Stimme war leise. Alle blickten die Hyuga an.

„Warum interessiert es euch so sehr, wie sie zusammen gekommen sind? Vielleicht möchten sie es für sich behalten. Und außerdem … ist es doch schön, dass sie jetzt wieder ein Paar sind. Man muss doch nicht gleich wissen wie es passiert ist.“
 

Die Freunde hatten die Augen aufgerissen. Langsam ließen sie sich wieder auf ihre Stühle fallen.

„Wow, sie hat recht“, kam es von Ino.

„So hatten wir das nicht gesehen …“, sprach Shikamaru.
 

„Am besten wir mischen uns ab sofort nicht in die Beziehung von Saku und Sasuke ein“, sagte Hinata.
 

Die Freunde nickten resigniert.
 

~*~
 

„Busfahrt, la la la, Busfahrt, la la la!“ Ino nahm sich ihren Rucksack und gab es Kakashi, der diesen in den Kofferraum des Bus' ablegte. Man merkte, wie fröhlich die Yamanaka war.

„Ino. Es ist nur ein Bus“, kam es mürrisch von Shikamaru.

„Na und. Darf ich deshalb nicht glücklich sein, oder was?“ Seine Freundin streckte ihm die Zunge raus und stieg in das Fahrzeug.

Shikamaru seufzte auf, gab seinen Rucksack Kakashi und ging Ino nach.
 

„Oh Mann“, kam es erschöpft von Sakura, die ihr Gepäck kaum anheben konnte.

„Gib schon her“, sagte Sasuke und nahm ihr die schwere Tasche aus den Händen.

„Boa, was ist da drin? Nebraska?“ Der Uchiha gab den Rucksack Kakashi.

„Haha, sehr witzig“, kam es abfällig von Sakura.

„Wie willst du mit der Tasche wandern? Die kriegt man kaum hoch.“ Der Schwarzhaarige stieg in den Bus.

„Sasuke, halt einfach die Klappe. Ich schaff das schon.“ Sakura ging ihm nach.
 

„Wo sollen wir uns hinsetzten?“, wechselte Sasuke das Thema.

„Keine Ahnung“, gähnte die Haruno.

„Was. Jetzt schon müde?“ Grinsend nahm er die Hand Sakuras, und setzte sich mit ihr irgendwo in die Mitte des Bus'.

Die Freunde saßen weiter hinten.

„Warum gehen wir nicht zu den anderen?“ Sakura hob eine Braue. Als Sasuke ihr nicht antwortete und nur aus dem Fenster schaute, fing sie anzugrinsen.

„Du hast schiss, dass ich ihnen von gestern erzähle, was?“

„Sei ruhig“, zischte Sasuke leise. Dass er es nicht böse mit ihr meinte, merkte sie daran, dass er nach ungefähr drei Sekunden anfing zu lachen.

„Mann, Sasuke. Chill mal. Ich sag's schon keinen, mein Gott.“

Der Uchiha schaute nach hinten zu seinen Freunden.

„Wir können eh nicht mehr nach hinten, andere haben sich schon dahin gesetzt.“

Er schien ihr zu vertrauen.
 

Zufrieden lehnte sich die Haruno zurück. Sie wollte diese Fahrt in die Berge genießen. Mit ihrem Freund. Mit ihrem Freund Sasuke.

„Dein Rucksack war viel zu schwer, du kannst einige deiner Sachen in meine Tasche tun“, sagte der Uchiha.

Sakura fühlte sich in der Nähe ihres Freundes sicher. Sehr sicher sogar. Er bot ihr sogar an ihre Sachen mitzuschleppen. Doch dies wollte sie Sasuke nicht antun.

„Nein, lass mal. Das schaff ich schon.“

„Nein, das schaffst du nicht. Ich meine, hallo? Ich habe ihn kaum hochbekommen.“

„Können wir das später klären?“

„Hn.“ Mit diesen Worten drehte sich Sasuke um. War er beleidigt? Sakura zog die Brauen zusammen.

„Sasuke?“

Keine Reaktion.

„Hallo?!“

Immer noch keine Reaktion.

Angesäuert verschränkte Sakura die Arme vor die Brust. Warum musste er bei jeder Kleinigkeit wütend werden? Sie meinte es doch nur gut mit ihm.

Die Haruno merkte im Augenwinkel, wie Sai an ihr vorbei schritt. Er traf versehentlich Sakura mit seinem Handgepäck.

„Oh, sorry“, entschuldigte sich der Schwarzhaarige.

„Schon gut“, nuschelte Sakura genervt und rieb sich die getroffene Stelle.

„Hey, eine Frage.“ Sai beugte sich zu Sakura herunter.

„Bist du immer noch Single?“

Die Haruno schaute etwas dumm aus der Wäsche. Wie bitte?! Selbst wenn. Was ging ihn das an?

Sasuke schien schnell zu reagieren. Er schlang einen Arm um seine Freundin, und schaute Sai mit stechenden Blicken an.

„Nein, ist sie nicht.“
 

Der Schwarzhaarige schreckte zurück.

„Ja, Mann, sorry.“ Er setzte sich zwei Reihen weiter, neben ein anderes Mädchen.
 

Sakura seufzte auf.

„Musstest du so schnell reagieren? Ich hätte das auch alleine geschafft.“

„Gut. Wenn du das alleine geschafft hättest, dann kannst du ja deinen Rucksack alleine tragen.“

„Schön.“ Eigentlich hätte Sakura gedacht, dass er doch noch ihre Tasche leeren würde. Einen Hoffnungsschimmer besaß sie noch. Bis vor kurzem zumindest.

Die Haruno lehnte ihren Kopf gegen den Sitz. Toll gemacht, jetzt hat sie sich auch noch mit ihrem Freund gestritten. Super. Und dies nur wegen einer Kleinigkeit.

Ein schöner Anfang, einer erneuten Beziehungen.
 

Wenn schon die Busfahrt so schrecklich werden würde, wie schlimm würde dann wohl das Zelten werden?

Busfahrten und Unfälle


 

Kapitel 22

Busfahrten und Unfälle
 


 

„Backe, backe Kuchen! Der Bäcker hat gerufen! Wer will guten Kuchen backen, der will haben sieben Sachen …“, schrien die Schüler.

„Eier und Schmalz, Zucker und Salz, Milch und Mehl, Safran macht den Kuchen gehl! Schieb, schieb in'n Ofen 'nein“, sang Naruto. Die Stimmung im Bus war feierlich.

Seit Stunden sang die Klasse Lieder.

Sakura fühlte sich genervt. Kopfschmerzen plagten sie.

Sasuke war neben ihr eingeschlafen. Sein Kopf lehnte gegen die Scheibe.

Doch die Klasse nahm wohl darauf keine Rücksicht …
 

~*~
 

„Ist ein Mann in'n Brunnen g'fallen … “, setzte die Klasse an.

„Hab ihn hören plumpen!“, lachte Ino.

„Wär' er nicht hineingefallen“, sang wieder die Klasse.

„Wär' er nicht ertrunken!“, kam es wieder laut von Naruto.

Sakura verdrehte die Augen. Könnte nicht Kakashi dazu etwas sagen? Die Haruno schaute sich um. Oh Mann! Sie glaubte es nicht. Er sang sogar mit!

Sakura ließ den Kopf hängen. Sasuke schlief immer noch. Sie fragte sich nur wie.
 

~*~
 

„Alle meine Entchen schwimmen auf dem See!“ Die Klasse lachte laut auf.

„Köpfchen in das Wasser, Schwänzchen in die Höh“, sang Kakashi lächelnd.

„Wir singen alle meine Entchen, hu! Entchen, hu!“, fing wieder die Klasse an.

Sakura war am durchdrehen. Was sollten diese Babylieder? Na ja, eigentlich könnte sie mitsingen, doch ihre Stimmung war im Keller. Wegen wem wohl? (Pfeil auf Sasuke zeig).
 

„So, Kinder. Schluss erstmals mit den Liedern. Wir machen jetzt erst mal auf einer Raststätte Pause. Ihr könnt auf die Toilette gehen und etwas essen und trinken“, beendete Kakashi das Gesänge.

Die Klasse stimmte zu.

Der Bus bewegte sich wie gesagt in Richtung Raststätte. Dort parkte er in einen der vielen Parkplätze.

Ino kam an Sakuras Sitz vorbei. „Kommst du mit? Ich muss für kleine Yamanakas“, grinste diese. Ihre Wangen waren schon vor Lachen und Singen rot angelaufen.

„Ich komm gleich nach. Wecke noch schnell den hier“, sagte Sakura und zeigte auf den schlafenden Sasuke.

„Geht klar.“ Mit einem Augenzwinkern entfernte sich die Blondine.

Der Bus war schon halb leer.

Sakura wollte nicht so fies sein und Sasuke einfach weiter schlafen lassen. Vielleicht hatte er Hunger oder musste auf die Toilette.

„Sasuke.“ Leicht rüttelte sie an ihrem Freund. Keine Reaktion.

„Sasuke.“ Nun rüttelte sie fester.

Von ihm kam nur ein mürrisches „Was?“ Seine Augen hielt er immer noch geschlossen.

„Wir sind an einer Raststätte. Musst du auf die Toilette oder hast du Hunger?“

Sasuke kratzte sich an seinen Augen. Danach blickte er Sakura eine Weile an. Er erhob sich.

„Wohin gehst du?“, fragte die Rosahaarige.

„Zu den Jungs“, war seine knappe Antwort. Mit diesen Wörtern hatte er den Bus verlassen.
 

Sakura ließ sich seufzend auf den Sitz fallen. Er war also immer noch sauer auf sie.

Schade. Dabei wollte sie nichts Böses von ihm. Müde richtete sich auch Sakura auf. Sie verließ ebenfalls den Bus und ging zu Ino, die auf der Toilette war.

Dort traf sie auch selbstverständlich die anderen Mädchen.

„Boa, meine Schminke ist voll verwischt“, lachte TenTen.

„Kein Wunder. Kommt von den Lachtränen“, gluckste Ino grinsend.

TenTen und sie standen vor dem Spiegel und machten sich wieder frisch, während gerade Hinata aus der Toilettenkabine kam. Die Mädchen trugen alle kurze Hosen. Bei Ino reichten ihre bis zu der Hälfte ihrer Oberschenkel, bei TenTen das gleiche und bei Hinata und Sakura gingen ihre Hosen, die in einen Soldatenlook gehalten waren, bis zu den Knien. Sakura trug ein schwarzes Top und hatte ihre Haare hochgebunden. Hinata trug ein beigefarbenes T-Shirt mit einer Jeansweste. Ihre Haare waren offen. Ino hatte ein Rotfarbendes Top an und darüber eine schwarze Sweatjacke. Die Haare trug sie, wie Sakura, hochgebunden. TenTen hatte ein lockeres, weißes T-Shirt mit der farbigen Aufschrift You only live once an. Ihre Haare trug sie wie immer: zwei Dutts.

Sakura hatte sich gegen die Wand gelehnt und schaute abwesend zu Boden.

Dies bemerkten ihre Freundinnen selbstverständlich.
 

„Saku, stimmt was nicht?“, fragte auch sogleich Ino.

Die Angesprochene horchte auf. „Nee, alles bestens“, lächelte sie.

Es war ja auch eigentlich alles gut. Nur das mit Sasuke wollte sie selbst klären. Und wegen ihm wollte sie nun auch nicht miese Stimmung machen.

„Okay“, kam es etwas unsicher von TenTen. Sie ließen es bleiben.

„Wir haben noch Zeit, bis der Bus wieder abfährt. Habt ihr Hunger?“, wechselte Hinata das Thema.

„Ja!“, kam es von den anderen.

Sie gingen zum Bus, nahmen sich ihr Handgepäck und setzten sich auf den Boden eines kleinen Waldabschnittes, dass in der Nähe der Raststätte lag.
 

„Meint ihr, Kakashi hat nichts dagegen, wenn wir uns hier aufhalten?“, fragte Hinata unsicher.

„Ach was“, kam es von TenTen, „Er hat nicht gesagt, wo wir nicht hingehen dürfen. Außerdem sehen wir doch, wenn sie wieder abfahren möchten.“

„Ich hoffe, hier hat niemand sein Geschäft gemacht“, sagte Ino, die ganz andere Sorgen hatte und eine Gänsehaut bekam.

„Nee, glaub ich nicht. Wenn, dann Obdachlose oder Tiere“, grinste Sakura.

Ino erhob sich. „Nee, dann bleib ich lieber stehen.“

„Boa, Ino.“ TenTen zog ihre Freundin wieder auf den Boden. „Setz' dich jetzt einfach hin.“

„Schon gut“, kam es mürrisch von der Yamanaka. Damit war das Thema erledigt.

Die Freundinnen aßen ihr Essen und tranken ihr Trinken. Danach begaben sie sich wieder in den Bus. Die meisten der Klasse waren aber noch draußen, sodass der Bus viel leiser, als vorhin war. Die Jungs befanden sich ebenfalls noch an der frischen Luft.
 

Sakura sah Sasuke, als sie vom Fenster herausschaute. Er lehnte gegen einen Baum, der nah am Bus stand. Um ihn herum standen Shikamaru, Neji und Naruto. Naruto lachte gerade laut los, während ihm Neji einen Kopfschlag gab.

Sakura seufzte auf.
 

„Und dann hat meine Mutter das Magazin gefunden, obwohl mir das gar nicht gehörte“, kam es von Neji, der dreckig grinste.

„Wem gehörte es?“, gähnte Shikamaru.

„Ich glaube meinen Cousin zweiten Grades. Der war letztens zu Besuch.“

„Hast du es immer noch?“, fragte Naruto.

Neji zögerte.

„Ja, aber ich habe nicht reingeschaut.“

Shikamaru schaute den Hyuga lange an.

„68% der männlichen Menschheit kauft sich die Playboy. 81% der männlichen Menschheit liest sie, wenn sie eine irgendwo mal bei Freunden oder so finden.“

Drei Gesichter grinsten Neji an.
 

„Nur so eine wage Vermutung“, sagte wieder der Nara.

„Nein, ich schwör's euch! Ich habe sie nicht durchgeschaut!“

„Komm schon, Alter. Du kannst uns nicht verarschen“, sagte Sasuke.

„Nein, jetzt echt! So was würde ich nicht tun!“, versuchte sich der Hyuga zu verteidigen. „Ich mein, hallo? Ich bin mit TenTen zusammen!“

„Na und. Viele Männer holen sich ein Magazin, auch wenn sie in einer Beziehung sind.“ Sasuke schaute zum Bus. Er sah Sakura, die sich mit Ino und den anderen unterhielt.

„Nein, Leute! Ich schwöre euch, ich habe nicht reingeschaut! Und wehe ihr erzählt davon TenTen! Dann reiß ich von jedem von euch die Köpfe ab.“

„Wenn du nicht reingeschaut hast, warum sollen wir es dann nicht TenTen sagen?“, grinste Naruto.

„Boa! Jungs -“ „Kleiner Scherz. Wir sagen's schon nicht, Alter. Bleibt unter uns.“ Der Uzumaki zwinkerte dem Braunhaarigen zu.

„Gut so“, kam es mürrisch von Neji.
 

„Hey, Girls!“, schrie Kiba den Mädchen zu, die am Ende des Bus' saßen. Er kam auf sie zu.

„Kiba, der Freizeit Journalist. Was möchtest du?“, fragte Sakura sichtlich genervt, da der Inuzuka mit ihrer und Sasukes Trennung schon genug Ärger gemacht hatte.

„Na ja. Wir sind ja alle auf Urlaubsfeeling eingestellt. Ich will schon nicht eure Geheimnisse wissen, keine Sorge. Ich wollte nur …“ Kiba zögerte ein bisschen.

„Du wolltest?“, fragte Ino.

„Wie soll ich sagen.“ Der Braunhaarige wirkte nervös.

„Etwas schwarze Unterwäsche von euch?“
 

Stille …
 

Sakura, Ino, Hinata und TenTen stand der Mund offen. Sie waren sprachlos.

„Du willst was von uns?!“, kam es entsetzt von Sakura.
 

„Ja, ich kann's euch erklären! Meine Freundin war über's Wochenende bei mir! Sie hatte ihre schwarze Nachtwäsche, also eine Art knappes Nachtkleid, bei mir vergessen und mich angerufen. Sie hatte gefragt, ob sie es abholen kommen dürfte, aber mein Hund hat's völlig ruiniert, und das Nachtteil war wohl voll teuer gewesen“, sprach Kiba erstaunlich schnell und lief dabei rot an.

„Und was willst du jetzt von uns? Sollen dir wir jetzt eins schenken, oder was? Und dann auch noch ein getragenes?!“ TenTen war baff.

„Ja, ich hab kein Geld, um das gleiche wieder zu kaufen. Und es soll ja abgetragen aussehen. Ich kenn' nicht mal ihre Größe, aber ihre Körperform ist so ähnlich, wie eure!“

„Das ist pervers, Kiba.“ Sakura stand auf. Sie konnte, und wollte ihm nicht helfen.

Als Sakura an Kiba vorbei ging, sah dieser an ihrer Schulter etwas schwarzes.

„Ey, ich glaub, du hast ihren!“ Er packte die Haruno an der Schulter, und war sich nicht bewusst, dass er sie beim umdrehen begrabscht hatte.
 

Die Folge:
 

„Du mieser, kleiner Perversling!“ Sakura packte Kiba am Ohr und schaffte ihn aus dem Bus. Bei ihren Worten horchten, die in der Nähe des Bus standen, auf. So auch die Jungs. Ino, Hinata und TenTen folgten ihrer Freundin grinsend. Nun würde es hier abgehen.

„Au, Sakura. Aua! Tut mir ja Leid, das war nicht meine Absicht gewesen!“ Kiba kniff die Augen zu. Sein Ohr schmerzte.

„Nicht deine Absicht? Tze!“
 

„Was ist denn los?“, fragte Neji TenTen, die zu den Jungs glucksend gegangen war.

„Kiba ist so doof“, lachte sie auf.

„Was ist denn passiert?“, fragte nun Naruto neugierig.

Ino und Hinata gesellten sich ebenfalls zu den Jungs. Sie sahen Sasuke. Nicht gut, wenn er davon erfahren würde.

„Haha, nichts. Ist auch egal“, feixte Ino.
 

„Nein, Sakura, echt! Ich wollte nur schauen, ob dein Nachtkleid die gleiche Marke meiner Freundin hat!“

„Selbst wenn! Du hättest sie eh nicht bekommen!“

„Aua! Lass bitte mein Ohr los!“
 

„Oh“, kam es von Naruto. Nun hatten auch sie mitbekommen, um was es ging.

Der Uzumaki schaute von der Seite leicht seinen Freund an. Dieser schaute nur wie immer ausdruckslos. Er beobachtete die Show zwischen Kiba und Sakura.

„Ehm, Teme? Willst du nicht was unternehmen … ? Ich mein, Kiba wollte Sakuras Nachtkleid und hat sie auch wohl versehentlich angefasst, als er schauen wollte, welche Marke ihr Nachtkleid hat.“ Naruto hatte einige Wörter absichtlich stark betont.

„Hn“, kam es nur vom Uchiha. „Sie klärt es doch gerade alleine. Wozu braucht sie mich?“

Obwohl es ihm anscheinend egal war, ballte er seine Hände zu Fäusten.
 

Sakura ließ von Kiba ab. Dieser hielt sich daraufhin sofort sein Ohr fest. „Auaaa!“

„Wehe du belästigst uns wieder.“ Mit diesen Worten stieg Sakura wieder in den Bus.

Die Schaulustigen schauten nur Kiba an.

„Ich wollte nichts von Haruno!“, sagte der Inuzuka, als er die Blicke auf sich spürte.

„Haha, ja ist klar!“, lachte ein Mitschüler.
 

„Du willst echt nichts machen, Uchiha?“, fragte Neji.

„Hn.“
 

„Kinder, Schluss mit Pause machen! Wir fahren wieder los! Einige sind noch auf Toilette. Könnten zwei Personen ihnen Bescheid sagen, dass wir weiter fahren?“, erhob sich Kakashis Stimme. Danach wählte er zwei Schüler aus, die zu den Toiletten rannten, um die anderen zu holen.

Der Bus füllte sich wieder.

Als Sasuke an seinen Platz ankam, war Sakura noch hinten bei Ino und den anderen. Er setzte sich wieder auf die Fensterseite.

Danach kam auch schon Sakura.

Die Schüler, die sich auf den Toiletten aufgehalten hatten, stiegen nun auch ein. Kakashi zählte noch einmal durch und die Busfahrt ging weiter.

Singen wollte die Klasse wohl auch nicht mehr, da dies zu langweilig wurde. Lieber unterhielten sie sich mit dem Sitzpartner.

Sakura holte ihr Handy hervor. Sie schrieb mit Ino. Nach einiger Zeit stellte sie es auf den aufklappbaren Tisch, der vor ihr war.

Sie tippte mit den Füßen.

Sasuke sprach nicht und schaute sie Nichtmals an.

„Sasuke?“, sagte sie.

Er reagierte nicht.

Die Haruno stöhnte auf.

„Ist es wegen Kiba oder immer noch wegen dem Rucksack?“

Keine Antwort …

„Sasuke!“
 

Sakura war genervt. Sie wollte sich wieder mit ihm vertragen, aber er sprach nicht mal das Problem an.

Plötzlich klingelte Sakuras Handy. Ein Anruf.

Auf dem Display stand Tai.

Die Haruno ging ran.

„Dir ist hoffentlich bewusst, dass ich auf Klassenfahrt bin.“

„Jo, Sis. Sorry, dass ich störe, aber ich wollte dich was fragen.“

„Schieß' los.“

Sasuke lauschte. Er wusste (noch) nicht mit wem sie sprach, aber dies würde er schon herausfinden.

„Also, Itachi hat mich gefragt, ob du und ich Lust haben auf eine Ausstellung von einem Freund von ihm mitzukommen.“

„Eine Ausstellung? Mit Itachi?“

Bei dem Namen Itachi und Ausstellung zuckte Sasuke zusammen. Ganz klar, sie sprach mit Tai.

Itachi hatte ihm auch schon von der Ausstellung erzählt. Doch dass er Tai und Sakura einladen würde, wusste er nicht. Bis jetzt zumindest.

„Keine Sorge, ich glaube klein Uchiha kommt nicht“, sprach Tai, der wohl noch nicht wusste, dass Sasuke und Sakura wieder ein Paar waren.

Die Haruno grinste.

„Wir sind wieder zusammen.“

Sasuke spitze die Ohren.

„What? Seit wann das denn?! Das ist ja toll!“

„Seit dem ihr euch nicht mehr eingemischt habt“, kam es von Sakura pampig. An das, was Itachi und Tai beim angeblichen Geschäftsessen abgezogen hatten, konnte sich die Haruno noch erinnern.

„Ja, was denn? Sei froh, dass ich mir die Mühe gemacht hatte. Ist ja jetzt auch egal. Na, wenn ihr wieder zusammen seit, dann kann ja Uchiha Junior mitkommen.“

Was sollten eigentlich diese ganzen Namen? Zuerst klein Uchiha und nun Uchiha Junior.
 

„Ja, ich bin mir sicher, dass Sasuke auch zur Ausstellung kommen wird. “ Sie sagte diese Worte laut, damit auch klein Uchiha alles mitbekam.

„Mann, Sakura“, stöhnte nur dieser leise auf. Er hatte so gar keine Lust auf diese Ausstellung. Itachis Freund war nicht normal.

„Wann ist denn diese Ausstellung?“, fragte Sakura.

„Am Samstag. Da bist du schon wieder von der Klassenfahrt zurück, oder?“

„Ja, ich komm Freitagabend ungefähr. Kannst du mich abholen?“ Sakura nervte es etwas, dass Tai nichts von der Klassenfahrt wusste. Doch übel nahm sie es ihm nicht. Er war ja mit der Firma beschäftigt.

„Freitagabend … hmh, geht glaube ich. Schick mir später ne' SMS wo und um wie viel Uhr.“

„Geht klar.“

„Okay, dann sage ich mal, habe viel Spaß auf der Klassenfahrt und ruh' dich aus.“

„Ja, viel Spaß in der Firma.“

„Glaub mir. Werde ich haben.“ Mit diesen mürrischen Worten hatte Tai aufgelegt.

Sakura schrieb ihrem Bruder noch die SMS, wann und wo er sie nach der Klassenfahrt abholen sollte.
 

„Gehört Sasuke? Wir gehen auf eine Ausstellung.“

Sasuke fühlte sich wirklich provoziert.

Er sprach immer noch nicht mit ihr.

Doch Sakura machte dies nichts mehr aus. Sollte er doch nicht mit ihr reden und mies gelaunt sein, später würden sie sich sowieso wieder vertragen. Und außerdem wollte sie sich ihre Laune nicht zerstören lassen.
 

~*~
 


 

„Sakura“, sprach eine Frauenstimme. Die Angesprochene drehte sich nur müde auf die Seite.

„Sakura, wach auf! Wir sind da!“ Schläfrig drehte sich die Haruno um. Sie sah Ino, die vor ihr stand.

„Was?“ Sie richtete sich müde auf.

Der Bus war leer.

„Wir sind schon seit einer viertel Stunde angekommen. Kakashi meinte, ich soll dich wecken. Er verteilt gerade die Rucksäcke.“ Sakura packte ihr Handy in ihre Hosentasche und nahm ihr Handgepäck.

Die beiden Mädchen liefen zum Ausgang des Bus'.

„Ach so. Boa, mein Rücken tut so weh.“ Die Haruno streckte sich.

„Ja, ich bin auch vorhin etwas eingenickt. Mir hat mein Nacken wehgetan.“

Beide stiegen aus dem Bus. Das erste, was einem auffiel, war die frische und reine Luft, die durch die Nasen wehte.

Außer der Straße, von der sie gerade gekommen waren, und dem großen Wald, sah man nichts. Nur die reine Natur.

Die beiden Mädchen nährten sich ihren Freunden, die schon die Rucksäcke von Ino und Sakura von Kakashi angenommen hatten.

„Auch mal wach“, kam es von Neji grinsend.

„Ja“, gab nur Sakura lustlos zurück. Ino setzte sich ihren Rucksack auf.

Die Haruno schluckte, als sie ihren sah. Sie erwartete etwas schweres. Doch als sie die Tasche anhob, und sich diesen auf den Rücken setzte, spürte sie ein Gewicht, dass man aushielt.

Sie war verwundert.

Als aber Sasuke an ihr vorbeiging, und aus seiner Tasche drei ihrer Flaschen raus ragten, verstand sie. Er hatte ihre Tasche also doch geleert.

War doch klar, dass er dies machen würde.

Sakura musste lächeln.
 

„So, Kinder! Wir laufen jetzt in den Wald hinein. Ich möchte nicht, dass jemand sich trennt, weil er ein Eichhörnchen oder so gesehen hat, und dieses statt uns verfolgt.“

Dabei schaute Kakashi Naruto an.

Allgemeines Gelächter folgte danach.

Anschließend erklärte Kakashi noch, was man anfassen und was man nicht anfassen sollte. Daraufhin kam ein Mann, der für den Platz sorgte. Er würde die Klasse sicher zu den Camp-Plätzen bringen.
 

Zum Schluss marschierte der Hatake mit dem Mann los. Hinter ihm liefen die Schüler.

Sakura rannte zu Sasuke, der etwas schneller, als sie lief. Sie versuchte mitzuhalten.

„Danke, dass du meine Sachen trägst. Echt jetzt, hätte ich nicht erwartet.“

Er sagte nichts, sondern schaute starr geradeaus und lief weiter.

„Okay. Ich glaube, du bist nun wegen drei Sachen sauer auf mich. Erstens: wegen dem kleinen Streit mit dem Rucksack, zweitens: die Sache mit Kiba, und drittens: anscheinend das mit der Ausstellung.“

Reaktion? No.

Sakura ließ es bleiben. Sie dachte nicht, dass Sasuke so stur war.
 

Nach einem langen Marsch musste die Klasse einen etwas steilen Berg rauf. Es war nicht direkt ein Berg, kleines Bäume wuchsen dort. An diesen konnte man sich hochziehen.

„Oh Mann. Das ist voll steil. Da würde ich lieber wieder laufen“, vernahm Sakura Inos Stimme hinter ihr.

Nichtsdestotrotz versuchte sie nach oben zu kommen. Sakura schaute den anderen zu, wie sie es versuchten. Danach hielt sie sich an einen Ast fest und stützte ihre Füße auf der weichen Erde ab. Nach dem alle oben angekommen waren, konnte man Wasser vernehmen.

„Hört ihr den Fluss? Der führt zum Wasserfall“, berichtete Kakashi.

Die Klasse wurde ganz ruhig. Alle lauschten das Geräusch des Wassers.

„Wo ist denn der Wasserfall?“, fragte Naruto.

„Da wo du nicht bist. Und so wird es auch bleiben“, kam es von Kakashi. Naruto würde nur Unsinn im Kopf haben, wenn der Hatake ihm dies sagen würde.

„Am Wasserfall kommen wir leider nicht vorbei. Das würde einen Umweg machen.“ Kakashi lief wieder los.
 

„Da hat euer Lehrer recht“, sagte der Mann, der für den Platz sorgte.

„Ist ja doof.“ Naruto ließ seine Schultern hängen.

„Aber dafür sehen wir gleich den Fluss“, versuchte der Mann den Uzumaki aufzuheitern.

„Oh ja! Flüsse sind echt super!“ Naruto lief weiter. Hinata ging ihm lächelnd hinterher.
 

Sakura lief wieder neben Sasuke.

„Aber soll ich sagen, was ich mich schon die ganze Zeit frage?“ Die Haruno schaute sich im Wald um.

„Warum du dich wegen Kleinigkeiten aufregst. Na gut, vielleicht habe ich mit den drei Dingen etwas übertrieben …“

Von Sasuke kam nichts. Er biss sich wütend auf die Unterlippe. Sakura hatte dies natürlich gemerkt.

„Okay, okay. Ich bin schon ruhig. Nicht, dass du gleich ausflippst.“

Die Haruno glaubte, dass sie ihn mit diesen Worten nur noch wütender gemacht hatte.

Sie seufzte auf.

„Okay, Sasuke. Was kann ich machen, damit du wieder mit mir sprichst?“

Die Klasse war gerade am Fluss angekommen.

Alle standen am Rand. So auch Sasuke und Sakura.

„Ihr müsst aufpassen. Die Steine hier.“ Der Führer zeigte auf eins, auf das er stand. „Sind rutschig.“

Die Schüler nickten nur und bestaunten den sauberen Fluss. Er war groß, doch riesige Felsen konnte man sehen, wenn man in das klare Wasser hineinblickte. Beim Anfang konnte das Wasser noch einen bis zu den Hüften erreichen, danach wurde es tiefer, bis man nicht mehr stehen konnte.

Naruto ging natürlich auf eins der Steine drauf.

„Wer traut sich noch?“, lachte er. Kakashi und der Führer unterhielten sich gerade, sodass sie Narutos Tat nicht mitbekamen.
 

„Sasuke? Bekomme ich auch mal eine Antwort?“ Der Angesprochene betrachtete nur seinen Freund, der direkt vor ihnen stand.

„Du kannst nicht lange auf mich sauer sein“, lächelte Sakura.

Der Uchiha drehte sich um und verschwand zu den anderen. Die Haruno hatte recht, er konnte nicht lange auf sie wütend sein. Doch wollte er sich von ihr keine Blöße geben.

Sakura sah, wie er weiter hinten bei Ino, Hinata, Neji, Shikamaru und TenTen stehen blieb.
 

„Sakura, willst du auch mal hier rauf? Ist voll cool!“, kam es nur von Naruto, der nichts zu Sasukes Verhalten sagte.

„Ich will mir nichts brechen“, antwortete nur Sakura abfällig.

Plötzlich drohte Naruto zu fallen. Reflexartig schnappte er sich Sakuras Arm, da diese direkt neben ihm stand. Beide vielen in den Fluss. Die Klasse hatte nur Schreie und Wassergeräusche vernommen.
 

Naruto schlug sich seinen Kopf gegen einen Felsen. Beide befanden sich unter der Wasseroberfläche.

Sakura hatte sich beim Aufprall im Wasser ihren Arm gegen einen Felsen geschrammt. Sie versuchte aufzutauchen, doch Narutos Gewicht lag auf ihr. Er schien bewusstlos zu sein.

Die Strömung war stark und laut. Ihr ging langsam die Luft aus.

Sie wurde ebenfalls bewusstlos.
 


 

~*~
 

Mit einem Mal sprang Sakura auf. Sie spuckte Wasser aus und hustete heftig.

Sie lag auf der Erde.

„Gott sei Dank“, vernahm sie eine erleichterte Frauenstimme.

Zwei Gesichter sah sie über sich. Sasuke und Ino.

„Hat sie sich auch den Kopf angeschlagen?“, hörte Sakura Kakashi schreien.

„Wir glauben nicht! Sie hat keine Kopfverletzung!“, rief Ino zurück.

Die Haruno blinzelte leicht.

„Sakura?“, vernahm sie Sasukes Stimme.

Ihr Kopf bebte. Sie wusste nicht, was passiert war, nach dem sie bewusstlos geworden war.

„Hmm“, sagte sie nur. Irgendetwas tat weh. Es kam von der rechten Seite. Ihr Arm brannte höllisch.

Sasuke und Ino entdeckten die Verletzung. Auf Sakuras Gesicht waren noch einige Kratzer zusehen.
 

„Sie hat eine Verletzung am rechten Arm, Herr Hatake! Ihr rechter Arm blutet!“ Kakashi und der Führer waren aber viel zu viel mit Naruto beschäftigt. Er war immer noch bewusstlos. Hinata kniete neben ihm. Sie war den Tränen nahe.

„Macht ein Verband drum! Ich komme gleich!“

Sasuke erhob sich einen Augenblick, um die zweite Notfalltasche zu holen, die Kakashi bei sich hatte.

„Saku? Alles okay? Tut dir noch etwas weh, außer dein Arm?“, fragte Ino sanft. Die Yamanaka holte etwas aus ihrer Tasche.

„Dein Handy ist übrigens futsch. Doch wenn man einen Föhn dran haltet, geht’s bestimmt wieder“, lächelte sie aufmunternd.

„Ist sie wach?“, kam es von TenTen, die sich neben Ino stellte. Hinter ihr erschien Shikamaru.

„Ja, ihr Arm ist aber verletzt. Sasuke holt gerade Verbandszeug.“

„Sakura? Alles okay?“, fragte nochmal TenTen.

„Bisschen Kopfschmerzen“, kam es von ihr benommen.

Sasuke kehrte zurück.

Er Verband seine Freundin. Der Uchiha wusste zwar nichts von Medizin, doch ein Verband aufbringen konnte er.

„Wo ist Naruto?“, fragte Sakura benebelt. Sie wollte sich aufrichten, doch Sasuke und Ino drückten sie wieder auf den Boden.

„Nein, nein bleib liegen“, kam es von Sasuke. Sakura bemerkte, dass die Kleidung des Uchihas nass war.

„Hmh“, sagte wieder nur Sakura. Sie bekam kaum etwas mit.
 

„Wie geht es Naruto?“, fragte Ino Shikamaru.

„Er ist auch gerade aufgestanden, ist aber genauso abwesend wie Sakura.“

„Gut, dass er auch wach ist“, sagte Ino erleichtert.

„Hinata spricht gerade mit ihm“, kam es von Neji, der die ganze Zeit bei seiner Cousine war. Doch nun wollte er sich auch über Sakura erkundigen.

„Wie geht’s Sakura?“, fragte er auch sogleich.

„Im gleichen Zustand wie Naruto, würde ich sagen. Nur hat sie es ein bisschen besser, als er. Sie hat keine Kopfverletzung“, sagte Shikamaru.

„Ja. Kakashi und der Führer machen gerade ein Band um sein Kopf. Der Führer war mal beim Sanitätsdienst und hat Kurse genommen. Ich glaube, er ist in guten Händen“, sprach Neji, der nun zu Sakura schritt. Sasuke richtete sich derweil auf.

„Ich schau kurz bei Dobe vorbei“, sagte er. Ino und die anderen blieben bei Sakura.

Shikamaru ging aber mit Sasuke mit.

Als der Uchiha bei seinen Freund ankam, kniete er sich wie Hinata neben ihn.

Die Klasse hatte sich derweil auf den Boden gesetzt. Einige waren vom Unfall schockiert. Sie saßen etwas weiter weg. Am Fluss war keiner mehr. Dies hatte Kakashi verboten.
 

Naruto blinzelte mit den Augen.

„Wie geht’s, Kumpel?“ Sasuke klopfe Naruto an die Schulter. Kakashi und der Führer verbanden gerade kleine Schrammen am Arm.

„Ich sag mal so: es ging mir schon besser“, sagte er grinsend und benommen zugleich.

Hinata neben ihm lächelte, hatte aber dennoch Tränen in den Augen. Sie hielt seine Hand.

Sasuke glaubte nicht, dass er in so einer Situation noch grinsen konnte.

„Was ist mit Sakura?“, fragte Naruto mit benebelter und rauer Stimme.

„Sie hat nur eine kleine Armverletzung“, antwortete Sasuke.

„Ich sollte mal zu Saku gehen“, kam es von Hinata. „Ich bin gleich wieder da.“ Sie gab Naruto einen Kuss auf die Wange und entfernte sich von ihnen.
 

„Tut mir echt Leid, Teme“, sagte Naruto.

„Was ist denn überhaupt passiert?“

Keiner wusste, wie Naruto und Sakura in den Fluss gefallen waren.

„Kann ich dir das später sagen?“, fragte Naruto.

„Klar, ruh' dich erst aus.“
 

Sasuke stand auf. Hinata kam wieder.

„Wie weit ist es bis zu den Zeltplätzen?“, fragte Kakashi den Führer.

„Nicht mehr weit. Wir könnten einige der Schüler beauftragen die beiden zu tragen. Der Platz ist hier gleich um die Ecke.“

„Könnten wir nicht hier die Zelte aufschlagen?“, fragte der Hatake.

„Nein, hier ist kein offizieller Campingplatz.“
 

Als Naruto und Sakura verarztet waren, erhob sich Kakashis Stimme.

„Uchiha, Nara und Hyuga, könntet ihr kurz herkommen?“

Die Angesprochenen nährten sich Kakashi.

„Uchiha könntest du Haruno bis zum Zeltplatz tragen? Und Nara und Hyuga ihr Uzumaki? Der Platz ist hier wohl direkt in der Nähe. Hier dürfen wir nicht bleiben, meint der Führer.“

Die Jungs nickten.

Kakashi beauftragte noch andere Schüler Sakuras, Narutos, Sasukes, Shikamaru und Nejis Rucksäcke mitzutragen.
 

Shikamaru und Neji hatten es etwas schwer mit Naruto. Und mit schwer, meinten sie es wortwörtlich.

„Kumpel, ich glaube, die Nudeln zeigen ihre Wirkung“, kam es von Shikamaru, der Naruto auf seinen Rücken nahm. Neji hielt von hinten noch Narutos Gesäß hoch, damit der Nara es nicht so schwer hatte.
 

Sasuke nahm Sakura auf seinen Rücken. Sie hatte ihren Kopf auf seinen Schultern abgestützt und schlief. Ihr linker Arm umschlang Sasukes Hals, der Rechte baumelte neben ihrem Körper.

Die Klasse nahm wieder den Weg zum Lager auf.

„Geht's dir gut?“, fragte Sasuke, der Shikamaru und Neji folgte.

„Hmh“, kam es nur von Sakura.

Doch dann sagte die Haruno Wörter, die den Uchiha ein schlechtes Gewissen machten.
 

„Dass erst etwas passieren muss, damit du mit dir sprichst …“
 


 

~*~
 


 

Jemand wälzte sich.

„Woa, mein Kopf.“ Naruto richtete sich auf. Sein Kopf schmerzte. Es fühlte sich so an, als hämmerte jemand dagegen. Der Blonde schaute sich um. Er befand sich in einem Zelt.

Er wusste nicht, was passiert war.

Und was war es überhaupt? Tag oder Nacht?
 

Langsam krabbelte er aus seinem Zelt. Er sah, wie in seinen Nachbar Zelt ebenfalls der Reißverschluss heruntergezogen wurde. Sakura trat aus diesem.

„Sakura! Kannst du dich noch erinnern, was passiert ist?“ Der Uzumaki kratzte sich am Kopf.

„Ja, du Idiot.“ Obwohl Naruto hätte schlimmeres passieren können, war sie auf ihn wütend.

„Du hättest nicht auf den Steinen stehen sollen.“

Nun erinnerte sich auch wohl der Blonde.

„Ach ja! Mann, Saku! Tut mir echt Leid!“

„Schon gut. Sei froh, dass nichts schlimmeres passiert ist.“

„Ja“, nuschelte nur Naruto. „Wir hatten aber was anderes an, als wir in den Fluss gefallen sind, oder halluziniere ich jetzt schon?“

„Nein, da hast du recht. Ich glaub, wir wurden von den anderen umgezogen“, sagte Sakura.

„Wo sind die alle überhaupt?“ Naruto schaute sich um. Lauter Zelte. Doch hinten an einem Feuer, sah er bekannte Gesichter. „Dahinten!“

Naruto und Sakura liefen los. Sie mussten echt an vielen Zelten vorbei.

Den beiden schien es wohl, abgesehen von den Kopfschmerzen, gut zugehen. Sie redeten nicht mehr so benommen.

Es war später Nachmittag.

Um das Feuer saßen die Freunde.

Sie horchten auf, als sie Naruto und Sakura sahen.

„Saku!“ Ino sprang auf. Sie umarmte Sakura ganz feste, ohne dabei auf ihre Verletzung zu achten.

„Arm, Arm!“, kam es von ihr.

„Sorry!“, entschuldigte sich Ino.
 

Die Freunde erhoben sich.

„Geht es euch besser?“, fragte Neji.

„Abgesehen von den Kopfschmerzen, schon“, gab Naruto zurück.

„Ich hol kurz den Führer. Er meinte, ich soll ihn holen, wenn ihr wach seit“, sagte TenTen.

„Wo sind denn die ganzen anderen hin?“, fragte Sakura. Die halbe Klasse war weg.
 

„Kakashi macht mit einigen einen Rundgang. Die anderen sind in den Zelten und machen keine Ahnung was“, antwortete Shikamaru.

„Ach so“, kam es von Naruto und Sakura. Die Freunde setzten sich hin.

Hinata ganz eng an Naruto.

Sie warteten auf TenTen, die mit dem Leiter herkommen wollte.

Dieser kam dann auch nach einer Zeit. Er stellte nur kurz ein paar Fragen und wechselte die Verbände aus. Danach meinte er, dass sie sich ausruhen sollten. Der Führer blieb danach in der Nähe der Zelte.
 

Die Freunde saßen nun um das Feuer.

„Was ist denn jetzt eigentlich passiert?“, fragte Hinata.

Naruto schaute Sakura an, die neben Sasuke saß.

„Sag's schon“, kam es von ihr. Die Freunde schauten nur verwundert.

„Na ja … ich stand auf einen der Steine … Sakura stand in meiner Nähe … und dann bin ich plötzlich ausgerutscht. Ich wollte nicht Sakura mitziehen, aber habe mich halt aus Reflexen an sie festgehalten und bin mit ihr in das Wasser geflogen.“

Naruto schaute auf das Feuer. „Tut mir echt Leid.“

„So etwas hatten wir uns schon gedacht“, sagte Sasuke.

„Wer hat uns eigentlich rausgeholt?!“, fragte Sakura und blickte ihren Freund an.

„Der Führer und …“ TenTen grinste „ … unser Herr Uchiha.“

Sakura und Naruto blickten ihren Freund verwundert an. Dieser schaute nur etwas genervt.

„Was? Hätte ich euch einfach im Wasser lassen sollen?“

„Nein, Alter! Das ist ja großartig! Danke, Mann!“, kam es von Naruto.
 

Sasuke schaute nur auf die Seite.

Danach blickte er zu Sakura. Sein Blick zeigte, dass es ihm Leid tat, was er mit ihr abgezogen hatte.

Sakura lächelte. Sie beugte sich vor, gab ihm einen Kuss und flüsterte: „Wir können später drüber reden.“

Er gab sich mit dem Kuss wohl noch nicht zufrieden, obwohl er extrem erleichtert war, dass sie nicht auf ihn wütend war. Er legte einen Arm um sie.

„Scheint so, als hätten sie sich wieder vertragen“, flüsterte Ino ganz leise.

Sie hatten natürlich mitgekriegt, dass es bei Sasuke und Sakura seit der Busfahrt Gewitterwolken gegeben hatte.
 

„Tut mir Leid“, flüsterte Sasuke leise in Sakuras Ohr.

Sie lächelte nur.

„Tut mir Leid“, sagte er wieder.

„Sasuke. Ist schon gut.“

„Nein, ist es nicht. Ich rege mich schon die ganze Zeit über Sachen auf, die völlig unnötig sind und du erschreckst mich zu Tode!“

„Schon gut.“

„Tut mir Leid.“

„Sasuke …“

„Tut mir Leid, Entschuldigung, sorry.“

Sie gab ihn einen Kuss auf die Lippen.
 

„Es tut mir immer noch Leid.“

„Sasuke!“

Geschenke - leicht zu finden?


 

Kapitel 23

Geschenke - leicht zu finden?
 


 

Ein Gähnen war zu hören. Sakuras Augen wurden von den Sonnenstrahlen geblendet, die in das Zelt schienen. Langsam erhob sie sich. Das Mädchen vernahm mehrere regelmäßige Atemzüge ihrer Freundin, die neben ihr lag.

Sakura strich sich einige Haarsträhnen aus dem Gesicht. Danach band sie sich einen lockeren Zopf. Sie betrachtete ihren Arm, das um ein Verband gewickelt war. Gestern war einfach ein Chaos Tag gewesen. Doch hatte es auch Vorteile gehabt. Sasuke hatte sich schuldig gefühlt und nun lief alles wieder wie Butter.

Die Haruno wollte ihre Freundin wecken. Dazu tippte sie sie leicht an.

„Ino.“ Von der Blondinen kam nichts. Sie drehte sich auf die Seite. Sakura sah, dass sie eine Augenklappe trug. Typisch Ino, dachte nur die Haruno.

„Ino, wach auf.“ Nun rüttelte Sakura an ihrer Freundin.

„Wach auf, sonst kauf ich dir nicht die Chanel Tasche zum Geburtstag.“

Bei dem Wort Chanel zuckte Ino zusammen. Prompt erhob sie sich.

„Was? Chanel? Wo? Wie viel?!“ Sie schaute sich panisch um.

„Nirgends, Ino. Steh auf, es ist morgen.“

Plötzlich schrie die Yamanaka auf.

„Ich bin blind! Hilfe, ich kann nichts mehr sehen!“

Sakura seufzte auf. „Ino. Du hast eine Augenklappe um.“

Die Blondine hörte auf sich hektisch zu bewegen. Sie umfasste mit ihren Händen die Klappe.

„Oh.“ Sie zog sie sich aus.

„Ach, wie schön es doch ist, sehen zu können“, lächelte sie, nachdem sie davor ein paar mal geblinzelt hatte.

Nun musste Sakura grinsen.

„Ziehen wir uns um“, sagte sie.

„Wenn das in diesem Zelt nur möglich wäre.“ Ino verdrehte genervt die Augen.

„Wird schon. Wir fahren doch heute wieder zum Hotel zurück, oder?“, fragte Sakura und griff dabei nach ihrer Soldaten gemusterten Hose.

„Ja, zum Glück. Ich will in Verona noch shoppen gehen.“ Ino schnappte sich ein weißes T-Shirt, was sie sich überzog.

„Weißt du, Ino. Ich habe vor Sasuke etwas zu kaufen.“ Sakura zog sich ebenfalls ein T-Shirt über. Nur war ihres schwarz. Danach zog sie sich Turnschuhe an.

Die Yamanaka schaute verdutzt.

„Warum das? Er ist der Junge. Er sollte eigentlich dir etwas kaufen, und nicht umgekehrt.“ Sie band sich wie Sakura die Haare nach oben.

„Ja, schon … aber ich habe Sasuke in den letzten Wochen wirklich auf die Palme gebracht. Ich will ihm das Geschenk nur als Wiedergutmachung geben.“

„An was hast du da denn gedacht?“

Sakura schien zu überlegen. Sie verzog ihr Gesicht. „Weiß nicht.“

Ino lächelte.

„Wir finden schon etwas, wenn wir zusammen mit den Mädels shoppen gehen.“

„Das hoffe ich mal.“

Nachdem die zwei Mädchen noch ihr Zelt aufgeräumt hatten, stiegen sie aus diesem.

Das Wetter war wieder schön und freundlich. Die grünen Blätter der Bäume wehten in einem gleichmäßigem Rhythmus.

Ino und Sakura gingen zum gegenüberliegenden Zelt. Dort lagen TenTen und Hinata.

„Aufstehen“, trällerte Ino. Von den beiden Mädchen kam nur ein Murren.

Nach einer viertel Stunden standen sie jedoch angezogen neben den anderen.
 

Etwas weiter weg vernahm man Geräusche von Mitschülern.

Die Mädchen sahen, wie Kakashi einige wach machen wollte, indem er den Reißverschluss der Zelte herunterzog und sagte: „Aufwachen!“

Doch die meisten standen schon auf den Beinen. „Wie geht’s dir, Saku? Alles wieder fit?“, fragte TenTen, die sich ausgiebig streckte. Die Vier machten sich auf dem Weg zu der Stelle, wo sie gestern um das Feuer gesessen hatten.

„Ja, mein Arm tut nicht mehr weh, und die Kopfschmerzen sind auch schon wieder weg.“

„Das hört man gerne“, lächelte Hinata.

Als sie an dem Platz ankamen, setzten sie sich auf den Boden. Um ihnen wurden Stühle und Tische hingestellt. Hier werden sie wohl in kürze frühstücken.

„Ich hab kein Bock mehr auf die Natur“, sagte Ino, die einen Käfer von ihrem Arm weg schnippte.

„In zwei Stunden fahren wir ab. Bis dahin wirst du es schon überleben“, sprach Sakura.

Plötzlich hörten die Freunde Naruto schreien. Sie horchten auf. Der Uzumaki kam zu ihnen gerannt.

„Hilfe, Hilfe, Hilfe!“ Er versteckte sich hinter Hinata und Sakura.

„Hinata, hilf mir!“

„Was ist denn los, du Trottel?“, kam es von Sakura genervt.

„Das Böse nähert sich …“, erwiderte der Blonde.

Die Mädchen schauten Naruto nur fragend an.

Doch dann kam Sasuke auf den Platz. Sein Gesicht sah angespannt und wütend aus.

„Mein Freund ist das Böse?“ Sakura zog eine Braue in die Höhe.

„Naruto, du …“ Sasuke beendete seinen Satz nicht. Stattdessen schaute er seinen Freund zornig an.

„Der Waschbär ist doch weg, Mann!“, sprach der Uzumaki.

Ino, Hinata, TenTen und Sakura schauten verwirrt.

„Ein … Waschbär?“ Die Haruno kniff skeptisch ein Auge zu. Sie stellte sich zwischen den beiden Jungs.

„Sakura. Er hat einen Waschbär in unser Zelt gelassen.“ Sasuke zeigte auf seinen Freund, während er seine Freundin anschaute.

„Einen Waschbären!“, wiederholte er.

„Wieso das?“ Nun schaute Sakura Naruto an.

„Ich habe Brot in die Gegend geworfen, und habe ihn wohl damit angelockt. Der Waschbär wollte mehr. Ich wollte kurz in das Zelt, wo Sasuke schon schlief, um mehr Brot zu holen, doch dann ist der Waschbär mit reingegangen. Ich habe versucht ihn wieder in den Wald zu verjagen, aber als ich ihn hochheben wollte, hat das Teil zugebissen. Sasuke konnte danach auch nicht mehr schlafen, und wir haben jetzt die ganze Nacht damit verbracht den Waschbären aus dem Zelt herauszukriegen.“ Naruto atmete nach seinem Vortrag einmal tief aus.

„Ach ja, und jetzt ist Sasuke auf mich sauer, weil er nicht schlafen konnte.“

Die Mädchen brachen in Gelächter aus.

„Du bist so ein Idiot, Naruto“, kam es von TenTen glucksend.

„Oh, konnte mein armer Sasuke nicht schlafen?“ Sakura umarmte ihren Freund grinsend, der nur etwas mürrisch in ihr Ohr flüsterte.

„Du hattest ja deinen Schlaf.“

Nach einer Zeit kamen auch Shikamaru und Neji zu den anderen. Danach wurde mit der Klasse gefrühstückt.
 

„So, Kinder. In ungefähr einer halben Stunde laufen wir wieder los. Danach folgt wieder eine Busfahrt zurück zum Hotel.“ Die Klasse jubelte. Von der Natur waren sie wohl gerade nicht begeistert.

Die Freunde hatten schon die Zelte und ihre Sachen zusammengeräumt.

Sakura nahm Sasuke bei Hand. Sie liefen zusammen ein Stück.

„Wie geht’s deinem Arm?“, fragte der Uchiha. Sakura stöhnte genervt auf.

„Was? Schon zu oft von anderen gefragt worden?“, grinste Sasuke.

„Ganz genau“, gab die Haruno zurück.

Sie liefen den Rand des Waldes entlang.

„Sag mal Sasuke …“, begann Sakura. Sasuke horchte auf.

„Was magst du eigentlich so?“

Der Uchiha schaute verwirrt.

„Was ich mag?“

„Ja, also bevorzugst du eine bestimmte Marke, oder was für eine Art von Schuhen magst du?“

Sasuke blieb stehen.

„Warum fragst du?“, grinste er schief. Sakura legte ihre Hände auf seiner Brust ab.

„Wieso denn nicht?“

Er zog eine Braue in die Höhe.

„Du willst mir doch nicht etwa was kaufen?“

Sakura fühlte sich ertappt, versuchte aber die Situation zu retten.

„Nein, warum sollte ich dir etwas kaufen? Wenn schon musst du mir was schenken.“

„Willst du denn, dass ich dir was schenke?“ Sasuke wusste ganz genau, dass seine Freundin ihm etwas kaufen wollte. Doch er konnte es doch auch.

Plötzlich kam der Haruno eine Idee in den Sinn.

„Okay, machen wir es so: ich schenke dir etwas, und du mir. Aber wir sagen uns nicht, was uns gefällt. Das müssen wir selbst herausfinden. Und nehmen wir noch ein Schwierigkeitsgrad: wir dürfen vorher nicht wissen, was wir uns gegenseitig schenken. Erst wenn es gekauft ist und wir es überreichen“, sagte Sakura und schaute Sasuke fragend an. Der Uchiha schien nachzudenken. Er schaukelte mit seinen Füßen hin und her.

„Geht klar“, kam es dann von ihm.

Sakura lächelte.
 

„Sasuke, Sakura! Los, wir laufen los!“, rief Ino den beiden zu.
 


 

~*~
 


 

Was macht er? :D
 

Schläft :3
 

Uhh, kein Wunder. Naruto pennt auch. Der Waschbär hat ihnen wohl zu schaffen gemacht :O
 

Böser Waschbär >:(
 

Sakura legte lächelnd ihr Handy weg. Sie hatte eben mit Ino geschrieben, die wieder hinten im Bus saß. Sie hatten sich gerade über ihr danebensitzenden Freund unterhalten.

Er befand sich im Land er Träume.

Sakura dachte nach. Was wohl Sasuke ihr schenken würde? Wahrscheinlich Schmuck. Doch was sollte sie ihm schenken? Schmuck wäre ausgeschlossen. Vielleicht ein T-Shirt? Ja, das wäre ja schon mal etwas. Doch dann kam ein Problem auf: welche Größe trug Sasuke?! Ja, sie gab es zu. Sie kannte sich so gar nicht mit Männergrößen aus.

Sakura schaute ihn an. Er schlief immer noch. Sein Körper war schlank und auch etwas muskulös.

Sakura beugte sich langsam zu ihrem Freund. Das Etikett sah sie jedoch so nicht. Die Haruno beschloss aufzustehen und sich von vorne vorzubeugen.

Langsam legte sie ihre Hand in seinen Nacken, um nach dem Etikett zu greifen. Sie betrachtete zwischendurch Sasukes Gesicht. Er sollte ja nicht aufwachen, sonst würde er wissen, was sie ihm schenken wollte. Sie sah ein Grinsen auf seinen Lippen. Sakura zog die Brauen zusammen.

„Sasuke? Bist du wach?“ Keine Antwort …

Träumte er?

Doch lange konnte sich die Haruno nicht mit dem Thema befassen, denn der Bus bremste plötzlich und sie viel ihrem Freund direkt auf den Schoss. Dabei hatte sie versehentlich ihren Ellenbogen gegen seine Brust gerammt.

„Au, Sakura“, sagte Sasuke schmerzvoll, hatte aber immer noch das Grinsen im Gesicht.

Sakura musste lachen. Das hatte irgendwie Spaß gemacht.

„Du warst wach!“, machte sie ihn an.

„Ja, aber was zum Teufel wolltest du von mir?“

Sakura schaute panisch. Eine Ausrede musste her. Ihr viel auch direkt eine ein.

„Du hast einen Fusel auf deinen Nacken. Und du weißt ja, wie ich das hasse. Oh, da liegt er immer noch.“

Sakura umarmte Sasuke, um an das Etikett heranzukommen.

Statt den Fusel, den es nicht gab, zu beseitigen, schaute sie unauffällig auf das kleine Kärtchen.

„Größe 50 also …“

Sakura löste ihre Umarmung.

„Jetzt ist der Fusel weg“, lächelte sie und ließ sich wieder auf ihren Platz fallen.
 

Stille …
 

„Du willst mir doch nicht ein Oberteil kaufen, Sakura?“

Das Gesicht der Haruno verzog sich. Sie schaute ihren Freund finster an, der nur dazu grinste.

„Ich hasse dich.“ Sie verschränkte ihre Arme vor der Brust.

„War wohl nichts.“ Sasuke legte einen Arm auf Sakuras Schulter ab und machte sich breit.

„Ich finde schon etwas, Sasuke.“

„Na, dann bin ich mal gespannt.“ Er schloss seine schwarzen Augen.
 

~*~
 


 

„Endlich wieder im Hotel!“ Ino ließ sich rückwärts auf das Bett fallen.

Hinata befand sich unter der Dusche, TenTen kam gerade aus dieser heraus und lackierte sich ihre Fingernägel. Sakura packte ihre Reisetasche aus.

„Ich kaufe Sasuke ein Geschenk“, kam es von ihr wild entschlossen.

„Willst du nicht vorher wie wir duschen?“, fragte TenTen skeptisch.

„Das kann ich auch später. Das Geschenk ist erstrangig.“

„Also ich habe vor, erst morgen zu shoppen“, gähnte Ino.

TenTen schaute Sakura an.

„Also wenn das mal nicht etwas heißen sollte. Wir sind alle kaputt vom Wandern, Saku. Lass uns ausruhen. Es ist schon 18 Uhr, und es wird dunkel.“

Sakura überlegte. Ihre Freundinnen hatten recht.

„Wenn ihr meint“, seufzte sie und setzte sich neben Ino auf das Bett. Sie nahm sich ein Magazin und blätterte es durch.

„Hast du denn schon irgendwelche Ideen für Sasuke?“, fragte Ino, die ebenfalls nach einem Heft griff.

„Ich hatte vor ihm ein T-Shirt zu kaufen … aber dann habe ich mich doch umentschieden.“ Sakura dachte an die Busfahrt. Sofort stach ihr Sasukes Grinsen ins Auge.

„Hmh, was mögen Männer denn so?“, kam die Frage von TenTen, die den Nagellack beiseite legte und sich nun ihr Gesicht eincremte.

„Wie wäre es mit einer Uhr?“ Hinata betrat mit einem Handtuch bekleidet das Zimmer. Das Bad war frei. Ino erhob sich.

„Eine Uhr?“, wiederholte die Yamanaka, während sie ins Bad marschierte.

„Eine Rolex vielleicht“, witzelte TenTen.

„Haha, die kann ich mir auch echt leisten“, gab Sakura abfällig zurück. „Jetzt nennt mal realistische Vorschläge.“

Man vernahm Wassergeräusche. Ino duschte wohl.

„Liest Sasuke eigentlich gerne?“, fragte Hinata, die sich nun auch eincremte.

„Ob Sasuke gerne liest?“ Sakura überlegte. „Weiß ich gar nicht, aber ich glaub eher nicht.“
 


 

~*~
 

„Jo, Sasuke.“ Neji saß auf einem Stuhl und schaute den Uchiha an.

„Hmh?“, kam es von Sasuke, der mit seinem Handy auf einem der zwei Betten lag.

„Ich habe von TenTen im Bus gehört, dass du Sakura etwas schenken möchtest.“

Sasuke hielt in seiner Tippbewegung inne.

„Was? Du willst ihr was schenken?“, kam es von Naruto, der sich auf dem zweiten Bett ausgebreitet hatte und mit seinem modernen Gameboy spielte.

TenTen wusste von dem, was Sakura und er abgemacht hatten?

„Weiber“, murmelte nur Sasuke monoton, während er weiter tippte. Typisch Mädchen. Erzählten sich jede Kleinigkeit.

„Wie Öde“, kam es von Shikamaru, der auf dem Boden mit seinem Minilaptop saß.

„Was willst du denn so Sakura schenken?“, fragte Naruto. Er spielte mit seinem kleinen Gerät weiter.

„Weiß nicht“, sagte nur Sasuke abweisend.

„Nichts im Sinn?“, kam eine weitere Frage von Neji.

„Nee“, sprach wieder Sasuke fade. Eigentlich hatte der Uchiha einige Ideen im Kopf. Doch davon zu erzählen, würde zu lange dauern. Er war schließlich müde.

„Du findest schon was“, grinste Naruto.
 


 

~*~
 

„Kannst du mir ein Brötchen geben, Naruto?“, fragte Ino ihren Freund. Dieser grinste.

„Klar.“ Er übergab ihr das Gewünschte.

„Wie sieht unser heutiger Plan aus?“, fragte TenTen, die einen Schluck von ihrem Kakao nahm.

Die Freunde saßen wieder im großen Esssaal. Der nächste Tag war angebrochen. Es war laut, man hörte Teller klimpern und einige Schüler hatten es nötig am frühen Morgen herumzuschreien.

„Also wir Mädchen gehen in die Stadt“, verkündete Ino.

„Was macht ihr?“, fragte Hinata die Jungs.

„Wir hatten auch vor in die Stadt zugehen“, antwortete Sasuke.

„Warum wohl?“, kam es leise und grinsend von Sakura. Sasuke stieß ihr sanft mit seinem Ellbogen gegen die Seite.

„Freust dich wohl auf dein Geschenk, was?“

„Natürlich“, gab sie zurück.
 

„Na dann, ist ja gut. Ich wollte gerade eben vorschlagen, dass wir alle zusammen gehen … aber wir wollten uns auch Bademode anschauen … das wäre nichts für euch“, sagte Ino, die auf ihr Brötchen Diätmarmelade strich.

„Schade“, grinste nur Neji leise. TenTen stieß ihr Bein gegen seines.

„Was denn?“, kam es wieder von ihm.

„Sei einfach ruhig!“, befahl die Ama.

„Okay. Ich sage noch mal kurz, was wir heute alles kaufen müssen. TenTen, du brauchst einen neuen Bikini, zwei neue Tops und drei verschieden geschnittene Hosen. Hinata, du wolltest eine Mütze, drei T-Shirt und zwei Hosen, eine helle, eine dunkle. Sakura, du wolltest zwei T-Shirts, ein Top, ein Bikini und zwei Hosen. Ach ja, eine Kette wolltest du ja auch noch.“

Sasuke zuckte zusammen. Sie kaufte sich schon heute eine Kette? Die erste Idee war schon mal gestrichen.

„Und ich wollte drei T-Shirs, ein Top, zwei Bikinis, zwei Hosen und eine Sonnenbrille. Oh, wir wollten auch alle Schuhe haben, stimmt's?“

„Ja, am besten nicht so hohe“, kam es von Sakura.

„Genau, und sie sollten Muster drauf haben, nicht so öde Teile“, sagte TenTen, wobei sie beim letzten Teil ihres Satzes genervt klang.

Die Jungs schalteten ihr Gehör auf Durchzug.

„Was kaufen wir uns eigentlich?“, fragte Neji.

„Kein Plan, 'ne Hose und ein Oberteil wird schon drin sein“, antwortete Shikamaru.

Damit war der Shopping-Plan für die Jungs erledigt.

„Wir sollten uns beeilen, die Läden werden sonst voller und voller!“, sagte Ino und stopfte sich den letzten Bissen ihres Brötchen in den Mund.

Die Mädchen hörten auf ihre Freundin und aßen ebenfalls in Hektik, während die Jungs langsam und in Ruhe das Essen zu sich nahmen.
 

~*~
 

„Saku, das sieht bestimmt gut aus“, kam es von Ino, die ein Oberteil vor Sakura hielt.

„Probier' es gleich mal an.“

Die Haruno verschwand mit dem T-Shirt in der Umkleide.

Nachdem sie es angezogen hatte, verließ sie die kleine Kabine und stellte sich vor eines der drei Spiegel, die vor der Umkleide standen.

Ino hatte recht. Es sah wirklich gut aus. Das rote Oberteil betonte ihre schmale Taille und ihre Oberweite so, dass sie nicht billig aussah. Die Ärmel gingen ihr bis zu den Ellbogen. Der Ausschnitt war rund und auf ihren Schultern waren Blümchen Nähte zusehen.

„Ich kauf's, Ino“, sagte Sakura, während sie sich immer noch im Spiegel betrachtete. Das Oberteil gab einen wirklich schönen Kontrast zu ihren rosafarbenen Haar.

„Gut, es ist zwar kein T-Shirt oder ein Top, aber es sieht schön aus. Ach, warum haben wir eigentlich vorher bestimmt, was wir uns kaufen wollen? Wir halten uns bei diesem Paradies doch eh nicht dran“, schwärmte die Yamanaka.

„Ich hab meine Hotpants gefunden!“, rief TenTen und nährte sich mit Hinata ihren zwei Freundinnen. Sie hielt in den Händen eine helle, kurze Hose. Als Muster waren ein paar Stellen der Hose gerissen.

„Wow, wo hast du die her?“, staunte Ino.

„Im Laden neben an“, kam es von Hinata. „Die haben da auch das hier.“ Die Hyuga kramte in ihrer vollen Tüte nach etwas.

Inos Augen glänzten, als sie sah, was ihre Freundin hervorholte.

„Oh mein Gott! Was für eine Tasche!“ Die Blondine riss das Tässchen aus Hinatas Händen.

Es war zwar keine teure Chanel, die sich Ino schon seit letztes Jahr wünschte, sondern eine beigefarbene Umhängetasche.

„Da wir wussten, dass sie dir gefallen würde, haben wir sie direkt für dich mitgenommen“, kam es von TenTen.

„Ihr seit die Besten!“ Ino quiekte freudig auf. Sakura schmunzelte nur. Einen Teil von ihrer Shopping-Liste hatten sie schon abgehakt. Doch was war mit Sasukes Geschenk?

Sakura überlegte. Was würde ihrem Freund gefallen? Sie schaute sich im Laden um. Eine Mütze vielleicht? Ein Capy?

„Los, Saku. Zieh dich wieder um, wir bezahlen. Ich will noch in den Laden nebenan“, hetzte die Yamanaka.

„Ich mach ja schon, geht ihr schon einmal vor.“ Die Haruno verschwand in der Umkleidekabine.

Sie zog sich das rote Oberteil aus. Es war wirklich schwer etwas für Sasuke zu finden.

Ob er schon was für sie gefunden hatte? Und wenn ja, was war es?

Als sich Sakura ihr lockeres, gelbes T-Shirt überziehen wollte, klingelte plötzlich ihr Handy.

Sie kramte in ihrer Tasche nach dem Gerät. Sie schaute auf das Display.
 

Anruf von Sasuke
 

„Ja?“, erhob sich ihre Stimme, als sie dran ging.

„Schon was gefunden?“, hörte sie ihren Freund am anderen Ende der Leitung. Sie verstand natürlich, was er mit diesen Worten meinte.

Sakura könnte schwören, dass er gerade vor sich hin grinste.

„Nein, aber ich habe das so etwas im Sinn.“ Die Rosahaarige klemmte das Handy zwischen ihrem Ohr und ihrer Schulter. Sie versuchte ihr T-Shirt überzuziehen.

„Ach, hast du?“, kam es nun von ihm mit normaler Stimmlage. „Du weißt, ich darf dein Geschenk nicht sehen, bevor ich für dich eins habe. Deine Regel“, fuhr er fort.

„Ja ja, ich weiß schon. Wo bist du gerade?“, fragte die Haruno, während sie nach einem Lippenöl in ihrer Tasche griff und es sich auf den Mund schmierte. Sie befand sich immer noch in der Umkleidekabine.

„Keine Ahnung, wie die Straße heißt. Ich bin so in einer Verkaufsstraße mit den anderen.“

Dort befand sie sich auch.

„Ich hoffe, wir begegnen uns nicht“, sagte Sakura.

„Na ja. Du hast noch kein Geschenk für mich und ich habe keins für dich. Noch nicht jedenfalls. Also wäre es nicht so schlimm, wenn wir uns jetzt begegnen würden.“

„Aber was ist, wenn das Geschenk, was ich schon im Kopf habe, gerade in dem Geschäft ist, worin ich mich befinde?“ Die Haruno grinste.

„Na dann wäre es selbstverständlich schlecht, wenn wir uns begegnen würden. Außer das Geschenk befände sich in einer Tüte. Dann wäre es halb so wild.“

„Genau. Du Sasuke, ich leg auf. Ino und die anderen sind im Laden nebenan von mir. Ich gehe auch rüber.“

„Geht klar.“

Mit diesen Worten legte der Uchiha auf. Sakura atmete tief durch. Sie entschied sich doch das Capy zu kaufen, welches sich hier befand.

Die Rosahaarige verließ mit ihrem Oberteil in der Hand die Kabine und ging zu den Mützen.

Es gab sie in verschiedenen Farben. Von grün bis zu grau.

Sakura entschied sich für blau. Es passte zu Sasuke. Nachdem sie die beiden Teile bezahlt hatte, verließ sie das Geschäft und gesellte sich zu ihren Freundinnen, die gerade den Laden nebenan verlassen hatten.

„Saku, ich hab dir zwei Tops gekauft“, kam es von Ino, die Sakura eine Tüte hinhielt.

Die Haruno beäugte das Gekaufte.

„Danke“, lächelte sie danach.

„Ich hab Hunger bekommen“, sagte Hinata.

Gegenüber befand sich eine Frittenbude. Die Hyuga deutete mit einem kurzen Kopfnicken dort hin.

„Ach nein. In einer Portion Pommes sind über 400 Kalorien. Müssen wir unbedingt dort essen?“, jammerte Ino.

„Ino. Du kannst die Kalorien am Strand später wieder abbauen. Und jetzt kommt, ich habe bei dem Anblick der Pommes auch Hunger bekommen“, gab Sakura zu.

Die Freundinnen setzten sich an einen leeren Tisch. TenTen stand auf, um viermal Pommes zu bestellen. Als sie das Gewünschte bekommen hatte, setzte sie sich mit dem Essen zu ihren Freundinnen. Die Frittenbude war nicht voll, aber auch nicht so leer.

Die Mädchen saßen draußen an der Luft.

„Was ist eigentlich mit Sasuke? Brauchst du nicht ein Geschenk für ihn?“, fragte TenTen.

„Schon erledigt“, grinste Sakura. Sie hielt die Tüte hoch, worin sich das Geschenk befand.

Ino kramte es raus. Sie setzte sie sich selbst auf.

„Eine Cap? Sasuke wird sich sicherlich freuen.“

„Ino, pack' sie weg“, kam es von Sakura, die angst hatte, dass sich ihr Freund in der Nähe aufhielt und das Geschenk sehen könnte.
 


 

~*~
 

Naruto, Shikamaru, Neji und Sasuke spazierten die Einkaufsmeile entlang. Die Jungs hielten alle eine Tüte in den Händen. Sie hatten wohl schon ihre Klamotten.

Neji tippte irgendetwas in sein Handy ein. Anscheinend schrieb er mit jemanden.

„Kiba schreibt, dass Kakashi gesagt hat, dass wir vor 18 Uhr im Hotel sein sollen.“

„Passt schon. Wir haben vor ein paar Stunden gefrühstückt, wir werden sicherlich schon früher als sechs im Hotel sein“, erwiderte Shikamaru.

Sasuke blieb plötzlich stehen. Die anderen kamen dadurch ebenfalls zustande. Der Uchiha schaute in ein Schaufenster eines Juweliers hinein.

Dort glänzten Ringe, Ketten, Ohrringe und Armbänder.

„Schaust du für Sakura?“, fragte Naruto.

„Nein, für mich. Natürlich für Sakura“, kam es von Sasuke genervt. Seine Freunde sollten sich einfach nicht einmischen.

„Schmuck … irgendwie schenkt jeder Junge einem Mädchen Schmuck. Das wäre doch nichts besonderes, oder?“, sprach nun Shikamaru.

Sasuke erwiderte dazu nichts. Doch sein Freund hatte einerseits Recht. Es wäre wirklich nichts besonderes, wenn er mit Ohrringen oder einem Armband angekommen würde. Egal wie teuer es wäre.

„Hn.“ Mit diesen Worten schritt Sasuke weiter. Seine Freunde folgten ihm.

Nach einer Zeit des Laufens erhob sich Narutos Stimme.

„Ich hab Hunger“, quengelte er.

Shikamaru stöhnte auf.

„Ich aber nicht. Kauf dir später was.“

„Nein, bitte! Riecht ihr den Geruch der Pommes nicht?“

„Shikamaru, hab ein Herz für unseren Freund“, kam es nur von Neji.

„Das sagst du doch nur, weil du auch Hunger hast“, sagte der Angesprochene abfällig.

„Genau“, grinste Neji.
 

„Warum? Angst, dass ich sie verseuche?“, hörten die Jungs plötzlich eine allzu bekannte Stimme lachen.

Sie schauten zur Frittenbude. Sie standen nur wenige Meter von ihr Entfernt, nur merkten dies die Mädchen nicht.

„Nein, Sasuke darf sie nicht sehen, mein Gott!“, kam es von Sakura spitz.

„Sie sind doch nicht hie -“ Ino unterbrach sich selbst, als sie Sasuke, Naruto, Shikamaru und Neji hinter der sitzenden TenTen erblickte. Sie hatten sich genährt und standen direkt hinter ihr. Und dies konnte Sakura nicht sehen, da sie mit dem Rücken zu den Jungs saß.

Hinata konnte die Jungs ebenfalls sehen, da sie neben Ino Platz genommen hatte.

„Ähm …“, erhob sich Narutos Stimme hinter Sakura und TenTen.

Die Haruno schrak auf. Sie drehte sich um.

„Oh … Jungs“, kam es von ihr. Sie schaute zu ihrem Freund. „Oh … Sasuke.“

„Oh … mein Gott“, kam es von Ino, die das Capy auszog. Anhand dieser Reaktion schlussfolgerte der Uchiha, dass es sich um etwas handelte, von dem er nichts mitbekommen sollte.

Er grinste. Danach räusperte sich Sasuke.

„Mein Geschenk? Echt stylisch. Schade, dass ich es schon gesehen habe.“

Sakuras Züge entgleisten.

Hatte er nun wirklich das Geschenk gesehen? Sie stellte Regeln auf und brach sie selbst. Doch dafür konnte Sakura ja nichts.

Böse funkelte sie ihre Freundin an.

„Du …“, kam es von ihr.

„Saku, tut mir echt Leid“, sagte nur Ino darauf.

„Scheint so, als müsstest du etwas anderes für mich finden“, mischte sich wieder Sasuke ein.

Von Sakura kam nur ein Murren. Sie musste wohl oder übel die Kappe zurück bringen und sich etwas neues ausdenken.

Die Jungs setzten sich auf den Nachbartisch und aßen ebenfalls Pommes.

Sakura war währenddessen in den Laden gehetzt, um die Kappe wieder zurückzubringen.

Nachdem waren die Jungs wieder in der Einkaufsstraße verschwunden.

„Wohin gehen wir?“, fragte Neji.

„Ich brauch neue Kopfhörer“, kam es von Naruto, der wieder freudig grinste, da er satt war.

„Hinten ist ein Elektrogeschäft, da können wir hin“, schlug Shikamaru vor.

Die anderen nickten.

Als sie am Geschäft ankamen, schaute Naruto nach Ohrstöpseln, die es in verschiedenen Farben gab.

Sasuke ging an vielen modernen Radios vorbei.

Plötzlich kam ihm die Idee für Sakuras Geschenk.

Er schaute sich um. Seine Augen blieben an leeren CDs hängen.

„Shikamaru, kann ich mir im Hotel deinen Laptop leihen?“, fragte Sasuke seinen Freund.

„Klar“, kam es von ihm.
 

~*~
 

„Mann, ich bin am verzweifeln“, sprach Sakura quengelnd.

„Du findest schon was für ihn“, versuchte Ino mitfühlend zu klingen.

„Du hast gut reden. Wegen dir hat er das Geschenk gesehen.“

„Tut mir ja Leid“, erwiderte die Yamanaka.

„Jetzt seit beide ruhig. Sakura, du findest schon etwas“, kam es von TenTen.

„Wir haben noch reichlich Zeit“, sagte Hinata.

Die Mädchen hatten volle Tüten. Der Einkauf war erledigt. Außer für Sakura. Ihr fehlte noch Sasukes Geschenk.

Es konnte doch nicht wirklich so schwer sein, ein Geschenk für den Liebsten zu finden. Es gab tausend Möglichkeiten! Nur fiel Sakura in diesem Moment keine einzige ein.

„Mädels, tut ihr mir einen Gefallen, und geht schon mal zum Hotel? Vielleicht fällt mir etwas ein, wenn ich alleine durch die Straßen irre.“ Sakura fasste sich am Kopf.

„Ich glaube, so wirst du garantiert etwas finden. Wir nehmen deine Einkäufe mit, dann hast du es einfacher“, lächelte Hinata.

„Bist du aber sicher, dass du zurück findest?“, fragte TenTen.

„Ja, macht ihr euch keine Sorgen.“

Ino, TenTen und Hinata entfernten sich.

Sakura blieb am Wasserbrunnen weiter sitzen.

Auf einmal klingelte wieder ihr Handy. Es war wieder Sasuke. Sie ging ran.

„Hm?“, kam es von ihr deutlich unmotiviert.

„Warum so schlecht gelaunt?“, fragte Sasuke am anderen Ende der Leitung.

„Warum wohl“, gab Sakura zurück. Sie schaute sich die Einkaufsstraße an. Viele Menschen waren unterwegs. Darunter auch Kinder und Säuglinge.

„Ach, komm schon, Sakura. Mach dich wegen dem Geschenk doch nicht so fertig.“

„Tu ich aber“, erwiderte die Haruno jammernd.

„Wo bist du?“, kam wieder eine Frage vom Uchiha.

„Einkaufsstraße“, sprach Sakura knapp.

„Immer noch?“

„Ja, warum? Bist du wieder im Hotel?“ Die Haruno schaute resigniert auf einen Laden. Auf ein Textilgeschäft. Etwas in ihrem Kopf machte klick.

„Ja, bin ich. Soll ich dich später abholen?“, fragte Sasuke.

„Du, Sasuke, ich hab eine Idee! Treffen wir uns um halb fünf am Brunnen? Du kennst den doch, oder? Etwas weiter weg von der Frittenbude.“

„Geht klar“, sagte Sasuke. Er musste lächeln. Anscheinend hatte sie etwas gefunden.

„Und vergiss das Geschenk nicht!“

Mit diesen Worten hatte die Haruno aufgelegt. Sie verschwand im Textilladen. Als sie es wieder verließ, ging sie in ein Modegeschäft.

Nachdem machte sie sich einen Weg zum Hotel.
 

~*~
 

Sasuke spazierte lässig die Einkaufsstraße entlang. In seiner Hand trug er ein kleines Tütchen.

Der Uchiha schaute auf sein Handy.
 

16:20 Uhr
 

Sasuke ging gerade an der Frittenbude vorbei. Er sah den Brunnen. Und seine Freundin.

Sie saß mit ihrem Rücken zu ihm am Rand des Brunnens.

Beide waren zu früh. Doch zu früh zu sein, war besser, als sich zu verspäten.

Er näherte sich Sakura. Der Uchiha grinste fies.

Er stand neben ihr, doch sie merkte es nicht. Sasuke tauchte seine Hände in das Wasser ein.

Danach legte er sie in Sakuras Nacken.

Sie schrie kurz auf.

„Kalt, kalt!“ Die Haruno erhob sich. Sie drehte sich um und erblickte einen grinsenden Sasuke.

„Du Idiot“, lachte sie. „Wenigstens ist mir nicht mehr so warm“, fügte sie hinzu.

Er gab ihr einen flüchtigen Kuss als Begrüßung.

„Wie lang sitzt du schon hier?“, fragte Sasuke, während er einen Arm um sie schlang.

„Ich glaub zehn Minuten. Ich war doch früher, als gedacht fertig geworden“, antwortete sie.

Sasuke zog eine Braue in die Höhe.

„Mit was fertig geworden?“

Sakura lächelte breit.

„Na mit das hier!“ Sie hielt eine Tüte hoch.

Sasuke beäugte den Beutel. Es war deutlich größer, als seine Tüte.

Er hielt nun auch seine hoch.

Sakura war gespannt. Sie zitterte vor Aufregung.

„Wir übergeben uns die Geschenke gleichzeitig“, sprach sie.

Sasuke nickte.

Die Haruno drückte ihr Geschenk in seine Arme und er seines in ihre.

Beide griffen in die Tüten.

Sakura hielt eine CD-Hülle mit der entsprechenden CD in den Händen.

In Sasukes Armen war eine Jacke zusehen.

„Auf der CD sind deine Lieblingslieder drauf“, erklärte der Uchiha knapp.

Die Haruno lächelte. Sie war begeistert. Sakura fand keine Worte, um sich zu bedanken, deshalb erklärte sie, was sie ihm geschenkt hatte.

„D – das, was ich dir geschenkt habe, ist eine Jacke, mit einer Schrift drauf“, erklärte sie immer noch aufgeregt.

Sasuke faltete die Jacke auf. Auf der Brustseite stand I'm Sasuke :D

„Ich hoffe die Jacke passt dir, ich kenne leider deine Größe nicht, ich habe geraten“, lächelte Sakura. Sie hatte sich im Textilladen eine Folie besorgt und darauf die Schrift drucken lassen. Danach hatte sie eine Jacke gekauft und die Schrift dort drauf gebügelt.

Der Uchiha zog sich die Jacke an. Und dies obwohl es sehr warm war.

Sie passte ihm angegossen.

„Du hast aber richtig geschätzt“, sprach Sasuke.

Er umarmte seine Freundin.

„Danke“, flüsterte er leise in ihr Ohr.

„Ich danke dir auch“, sprach sie ebenso leise zurück.

Sasuke löste sich wieder von seiner Freundin. Er nahm sie bei Hand. Sie gingen zusammen wieder zum Hotel.
 


 

~*~
 

„Was für ein Tag“, gähnte Shikamaru.

„Ich bin kaputt“, kam es von Naruto, der auf dem Boden saß.

Neji kam gerade aus der Dusche heraus. Sasuke war nun mit duschen dran.

Die Jungs waren in ihrem Hotelzimmer. Alle waren vom Tag erschöpft. Die Uhr schlug sieben Uhr abends.

„Ich habe gehört, für Sasuke und Sakura war der Tag heute sehr gut verlaufen“, sprach Neji, während er sich sein Haar kämmte.

„Von wem hast du das gehört? TenTen?“ Naruto zog eine Braue in die Höhe.

„Ganz genau“, bestätigte der Hyuga.

„Uhh, scheint so, als hätten sich beide gute Geschenke ausgedacht“, sprach wieder der Uzumaki.

„Wahrscheinlich“, kam es von Shikamaru, der auf dem Bett lag.

„Leute, habt ihr einen Rasierer?“, fragte Naruto und wechselte somit das Thema.

„Keinen für dich“, antwortete Neji.

Man vernahm Wassergeräusche. Sasuke hatte wohl angefangen zu duschen.

„Ihr seit gemein“, sagte Naruto trotzig.

„Mann, ich gib dir doch nicht meinen Rasierer, wer weiß, was du damit machst.“ Neji setzte sich mit einem Handtuch bekleidet auf den Rand des leeres Bettes.

„Sai hat immer welche, hab ihn schon gestern um einen gebeten“, mischte sich wieder Shikamaru ein.

„Mann, ich hab kein Bock nach unten zu laufen“, jammerte der Uzumaki.

„Dann hast du Pech“, erwiderte Neji.

Nach ungefähr zwei Minuten kam ein Murren von Naruto. Danach stand er auf und verließ das Zimmer. Er musste wohl oder übel doch nach unten, um an einen Rasierer heranzukommen.

Er schritt mit seinem Pyjama, was aus einer Knielangen Hose und einem lockeren T-Shirt bestand, die Flure des Hotels entlang. Er trug gerne bequeme und lockere Sachen. Es gab ihm einfach ein wohliges Gefühl.

Seine Kopfschmerzen vom vorgestrigen Tag waren auch schon verschwunden. Einen Verband trug er auch nicht mehr.

Plötzlich hörte der Uzumaki eine Frauenstimme, die ihm sehr bekannt vorkam. Es war Sakuras.

Er blieb stehen und lauschte.
 

„Es reicht! Ich mach Schluss. Er regt mich auf!“
 

Naruto riss die Augen auf. Schluss? Meinte sie etwa Sasuke? Was sollte das heißen? Naruto war verwirrt.

Es lief doch alles gut, warum sollte sie Schluss machen. Oder hatten Sasuke und Sakura nur so getan, als lief alles schön und angenehm? In Narutos Kopf flogen tausende von Fragezeichen.

Langsam entfernte er sich. Schock durchflutete seinen Körper.
 

„Ich habe keine Lust mehr auf Kiba. Schluss. Aus. Cut. Der soll mir nicht wieder mit der Unterwäschen Sache ankommen!“, sprach Sakura zu Ino.

„Du meinst, wir sollen es Kakashi sagen?“

„Ja! Ich habe ihm gesagt, dass er uns mit der Sache nicht wieder belästigen soll. Und was macht er? Kommt eben mal wieder vor unsere Tür und verlangt Unterwäsche.“

„Lassen wir es einfach. Wenn wir es Kakashi sagen, haben wir Stress, und Stress kann mir auf dieser Klassenfahrt gestohlen bleiben“, sprach Ino.

Von Sakura kam ein mürrisches Geräusch. Ino hatte recht.

„Na gut. Aber wenn er wieder damit ankommt, sagen wir es aber.“

Mit diesen Worten verschwanden die zwei Mädchen in ihrem Zimmer.
 

Man könnte sagen, dass es nun in Sasukes und Sakuras Beziehung gut lief.

Doch wäre da nicht ein neugieriger Naruto gewesen …

Folgen einer alkoholisierten Nacht


 

Kapitel 24

Folgen einer alkoholisierten Nacht
 


 

„Er ist also wieder mit der Sache angekommen?“, stellte Hinata fest. Sie saß im Schneidersitz auf dem Bett.

„Ja, darum regt sich ja auch Sakura so auf“, antwortete Ino, die mit einem Kissen auf dem Boden saß. Es ging immer noch um die Kiba-Sache.

„Wegen diesem Idioten habe ich jetzt wieder Kopfschmerzen“, sagte Sakura, die hin und her lief.

„Jetzt beruhige dich mal. Wir haben gesagt, wenn er wieder kommt, sagen wir es Kakashi. Außerdem will ich mir den Abend wegen dem nicht versauen“, sprach wieder die Yamanaka.

„Wo ist eigentlich TenTen?“, bemerkte Hinata.

Die Mädchen schauten verwundert.

„Keine Ahnung. Sie war doch gerade noch hier.“ Sakura blickte sich um.

Wie auf's Wort gerufen wurde die Tür aufgerissen.

Eine Brünette betrat das Hotelzimmer. In ihren Händen trug sie etwas. Es war ein Sechserpack Dosen.

„TenTen, wo warst du, und was ist das?“, fragte Ino verblüfft.

Die Angesprochene grinste nur. Sie schloss die Tür des Zimmers.

„Das hier, meine Liebe Ino, ist etwas zu trinken, was auf dieser Reise verboten ist, und es von unserer netten Klassenkameradin Temari kommt, die so lieb war, uns etwas abzugeben“, erklärte TenTen mit einem Zug breit lächelnd.

Die Freundinnen schauten verdutzt.

„Ten … sag nicht, dass das Alkohol ist“, sprach Sakura leise.

„Ist es aber!“ Die Ama zog die Vorhänge zu.

Stille …

Alkohol. Etwas, was die Jugend von heute meistens mochte, und man sich nachdem konsumieren dieses Getränkes frei und sorglos fühlte.

„Gib her!“, kam es von Sakura. Sie wollte sich gehen lassen. Sich unbekümmert fühlen.

Ino schloss sich Sakura an.

„Ich könnte auch einen Schluck vertragen …“

„Nun macht mal halblang, wir trinken nicht jetzt. Kakashi muss noch zur Nachtkrontrolle kommen. Danach denkt er, wir schlafen.“

„Ich weiß ja nicht …“, kam es von Hinata schüchtern. Sie spielte mit ihren Fingern. „Ich hatte noch nie so richtig Alkohol getrunken … nur bei kleinen Feten mit der Familie … aber dann waren es auch nur ein bis zwei Schlückchen …“

Sakura, Ino und TenTen schauten sich ratlos an.

„Dann trinkst du halt nichts, wir können dich ja nicht zwingen“, beschloss Ino.

Hinata nickte. Sie hoffte nur, dass ihre Freundinnen später noch wenigstens etwas an Nüchternheit besaßen.

„Dann wäre das geklärt“, sagte Sakura.
 


 

~*~
 

Mit einem mulmigen Gefühl betrat Naruto das Hotelzimmer. Ihm ging die Sache mit Sakura nicht mehr aus dem Kopf. Er wusste immer noch nicht, was sie mit diesen Worten gemeint hatte, doch so dumm war er nun auch wieder nicht.

Sie wollte mit Sasuke Schluss machen? Aber wieso? Naruto dachte, dass alles wieder gut lief.

Er war nichts außer verwirrt.

„Hat dir Sai auch keinen Rasierer gegeben, oder warum schaust du so betrübt“, kam es von Neji, der mit einem Pyjama bekleidet bequem auf das Bett gelegt hatte.

Shikamaru, der ebenfalls Nachtkleidung trug, saß wieder einmal mit seinem Minilaptop auf dem Boden.

Sasuke schien immer noch zu duschen.

Naruto fragte sich währenddessen, was er antworten sollte. Sollte er den Jungs von Sakura und ihrem Entschluss berichten? Aber sollte das nicht Sasuke als erstes erfahren? Sonst wüssten sie hinter seinem Rücken, dass seine Freundin mit ihm Schluss machen würde. Das wollte Naruto nicht. Das wäre falsch.

Deshalb entschied er sich erstmals nichts zu sagen.

„Ja“, sprach der Uzumaki entmutigt.

Neji tat Naruto aus irgendeinem Grund Leid. Irgendetwas stimmte mit seinem Freund doch nicht. Er wäre doch nicht wegen eines Rasierers so traurig. Trotzdem versuchte er einfach mal nett zu sein.

„Ach komm, nimm meinen“, sagte er freundlich und schmiss den Blonden eine kleine Pflegetasche zu.

Naruto grinste breit. Seine trüben Züge verschwanden wie im Nu.

„Danke!“

Just in diesem Moment betrat Sasuke mit einem Handtuch bekleidet den Raum.

„Ist frei“, sprach er nur.

Der Uzumaki schaute seinen Freund an. Da hatte Sasuke mal eine Freundin gefunden, die seinen Wünschen ansatzweise entsprach und nun wollte diese, dass es aus ist. Ein Uchiha hatte es wirklich schwer.

„Was ist?“, kam es plötzlich von Sasuke, der anscheinend die mitleidigen Blicke auf sich gespürt hatte.

Naruto erwachte von seiner kurzen Starre.

„Ähh, nichts!“, sprach er hastig und verschwand im Bad.
 

„Was hat der denn?“, fragte Shikamaru. Neji und Sasuke zuckten mit den Schultern.
 


 

~*~
 


 

„ … und zuletzt Haruno. Gut, alle sind anwesend, ich wünsche euch eine gute Nacht, Mädchen!“

„Ja, gute Nacht, Herr Hatake!“, kam es von allen vier Mädchen wie im Chor.

Kakashi schloss die Tür. Die Nachtkrontrolle war vorbei. Es war 22 Uhr.

Vier Sekunden langes schweigen folgte …

Dann wurden alle Decken aufgeschlagen, die Vier setzten sich auf den Boden und TenTen holte den Sechserpack unter dem Bett hervor.

Eine Taschenlampe wurde angeknipst.

„Geistergeschichten …“, kam es geheimnisvoll von Ino, die sich die Leuchte unter das Gesicht hielt.

Die Mädchen lachten.

„Mal im ernst, ich habe bei so welchen Geschichten nie angst, das ist sowieso alles nur erfunden“, äußerte sich TenTen gelangweilt, während sie die Dosen, die Alkohol beinhalteten an Sakura und Ino reichte. Hinata beobachtete die Ama dabei. Sie wollte ja nichts trinken.

„Das sagen immer die Leute, die als erstes draufgehen, glaubt mir“, sprach wieder Ino.

„Über treib's nicht“, sagte Sakura ebenfalls so unbeeindruckt wie TenTen.

„Du stirbst als zweite!“ Mit weit aufgerissenen Augen zeigte sie auf die Haruno.

Hinata kicherte über das Verhalten ihrer Freundin.

„Und tada! Die schüchterne und zurückhaltende überlebt am Ende!“ Nun zeigte Ino auf die weiterhin lachende Hyuga.

„Ja, und was ist mit der Verrückten, die bei jeder Kleinigkeit panisch wird“, fragte Sakura.

„Meinst du damit etwa mich?“, kam eine Gegenfrage von der Yamanaka.

Die Haruno nahm einen kleinen Schluck ihres Getränks.

„Na klar“, grinste sie.

„Die stirbt auch“, antwortete TenTen glucksend für Ino.

Ino zog ihre Augen zu kleinen Schlitzen.

„Ja, ja“, kam es dann nur noch von ihr.
 

Sie nahm wie Sakura auch einen Schluck.

Plötzlich fiel TenTen bei diesem Anblick etwas ein. Etwas spaßiges.

„Leute~, ich wette ihr schafft nicht eine Dose auf Ex!“

„Uhh, TenTen will jemanden herausfordern. Ich schaffe zwei Dosen auf Ex, Tenilein“, sagte Ino.

Hinatas Befürchtungen würden wohl wahr werden: Sakura, Ino und TenTen hätten in weniger als 10 Minuten nichts mehr an Nüchternheit übrig.

„Wartet, wartet. Wenn wir jetzt alle eine Dose auf Ex trinken, bleibt nur noch für jeden eine Dose da. Leute, ich will noch mein Bier genießen“, kam es von Sakura.

„Hmh … hast recht“, nuschelte TenTen vor sich hin.

„Könnt ihr nicht einfach eure Dosen normal trinken?“, fragte Hinata schüchtern wie immer.

„Dann macht es aber keinen Spaß“, warf Ino ein.

„Wisst ihr was? Ich schleiche mich jetzt einfach wieder zu Temari. Die hat sicherlich noch einen Pack.“ TenTen erhob sich.

„Was?! Aber Kakashi könnte dich sehen“, sprach Ino panisch.

„Dann lasse ich mir halt etwas einfallen, bin gleich wieder da.“ Sie trank ihre erste Dose schnell leer und verschwand hinter der Holztür.

Die drei übriggebliebenen Mädchen seufzten nur.

Eine kurze Stille setzte ein.

Doch diese brach Sakura.

„Wie läuft es eigentlich bei euch mit Naruto und Shika?“

Ino stöhnte auf.

„Shikamaru ist kompliziert. Mal kann er richtig süß sein, andern mal ist er einfach nur langweilig und nervenaufreibend. Ich könnte ihn …“

„ … erwürgen? Schlagen? Ertränken? Such dir was aus“, kam es von Sakura locker.

„Am liebsten alles.“ Ino nahm einen Schluck ihrer Dose. Die Haruno machte es ihr nach.

„Ich weiß, was du meinst. Auch wenn Sasuke, seid wir wieder zusammen sind, nichts verbockt hat.“

„Was ist mit Zelten? Da hat er dich ignoriert“, sprach nun Hinata. Sie saß auf den Knien und hatte ihre Hände auf diese gelegt.

„Ist schon vergessen.“ Die Haruno lächelte.

„Und was ist mit dir?“, fragte Ino Hinata.

„Also Naruto hat eigentlich nichts gemacht, für das ich ihn erwürgen, schlagen oder gar ertränken würde. Er ist immer lieb zu mir.“ Die Hyuga wurde von Sakuras lächeln angesteckt. Auf ihren geschwungenen Lippen war auch eines zusehen.

„Aber hat er denn irgendwann mal etwas gesagt oder getan, worauf du dermaßen sauer warst, dass du schon gedacht hast einfach Schluss zu machen?“ Sakura schaute ihre Freundin fragend an.

„Nein, um Himmels Willen! Ich hatte seid ich mit ihm zusammen bin, noch kein einziges mal gedacht mich von ihm zu trennen. Es gab aber mal einen Moment, wo ich auf ihn wütend war …“

Sakura und Ino spitzten die Ohren auf. Es gab wirklich mal so einen Augenblick? Sie waren gespannt.

„Er hat -“ Plötzlich wurde die Tür mit einem lauten Knallen aufgeschlagen. „Wuhu, Bier gefällig?“, unterbrach die vor der Tür stehende TenTen ihre Freundin. Sie hatte wieder einen Sechserpack Dosen in den Händen. Obwohl … dort befanden sich nur noch fünf. Eine Dose war schon offen, woraus die Ama einen Schluck nahm.

„Hast du sie noch alle? Was schlägst du die Tür so auf?! Und warum hast du die Dose geöffnet, Kakashi könnte dich sehen, Mann!“, wisperte Sakura, während sie aufstand, die Tür leise schloss und ihre Freundin von dieser wegführte. Diese nahm während des Führens mehrere Schlücke ihrer Dose. Sie war leer.

Die Ama kicherte.

„Huch, jetzt ist die Dose leer, hihi.“

„Ich glaub, ihr Kopf befindet sich schon in einer anderen Welt“, sprach Ino.

Sakura nickte.
 

„Ich glaub's nicht, dass niemand sie gesehen hat“, sage sie.

„Glück halt.“ Ino trank nun ihre erste Dose ebenfalls leer.
 

Alle saßen wieder im kleinen Kreis auf dem Boden.

Sakura, Ino und die schon angetrunkene TenTen bedienten sich an den alkoholischen Getränken.

Sie tranken einige Dose auf Ex, andere schluckten sie in ruhe. Hinata hatte währenddessen kleine Knabbereien wie Chips und Kekse ausgepackt.

Nach einer Weile zeigte der Alkohol auch an Sakura und Ino die Wirkung.

„Komm schon, Hinachen, trink auch wasch.“ Die Ama legte einen Arm auf die Schulter ihrer Freundin und hielt ihr eine Dose hin.

Hinata zögerte mit ihrer Antwort.

„Nein … danke.“

„Wiescho denn nischt?“, lallte Sakura. Andere würden es nicht unter drei betrunkenen Mädchen aushalten. Doch Hinata blieb ruhig.

„Weil ich nichts trinken wollte.“

„Du wolltescht nischt? Wann hascht du dasch gesagt?“ Ino trank einen kräftigen Schluck.

Die Hyuga atmete tief durch.

„Bevor ihr etwas getrunken habt“, antwortete sie.

„Ja, wenn wir etwasch trinken, dann darfscht du auch“, sabberte TenTen.

Hinata schüttelte nur ihren Kopf. Das, was TenTen gesagt hatte, ergab gar keinen Sinn.

„Komm schon, nur ein Schlückchen“, kam es wieder von Ino. Sie hielt ihr wie TenTen zuvor eine Dose hin.

Hinata überlegte. Sollte sie, obwohl sie anfangs gesagt hatte, keinen Schluck nehmen zu wollen? Sie fühlte sich von ihren Freundinnen bedrängt.

„A – aber nur einen Schluck!“, sprach sie, als Ino ihr das Getränk immer weiter zu schob.

„Nur ein Schlückchen, ja“, kicherte Sakura.
 


 

~*~
 

Ein Rülpsen war zu hören. Danach folgte ein noch lauterer.

„Hihihi, und dann bin isch vom Fahrrad gefallen“, gluckste Hinata. Alles schien auf einmal witzig zu sein.

TenTen stand auf – witzig.

Ino übergab sich auf der Toilette – witzig.

Sakura sang das ABC falsch – witzig.
 

Aus dem gesagten einen Schluck, wurden mehrere Dosen. Hinata hatte sich einlullen lassen.

„Langhaar hat mir einmal eine wasch eschte Adidasch Hose geschenkt. Aber sie war gar nischt wasch escht, sondern nur escht“, lachte TenTen. Mit Langhaar war wohl Neji gemeint.

„Saschuke tut immer einen auf cool, so cool ischt er aber nischt“, lallte Sakura.

Die vier jungen Frauen erzählten Dinge, die überhaupt keinen Sinn ergaben.

Auf einmal war ein Piepen zu hören. Die Mädchen erschraken.

„Pups, dasch war mein Handy“, lachte Sakura. Sie hatte wohl eine Nachricht bekommen, die anscheinend uninteressant war, da die Haruno das Handy wieder neben sich legte.

TenTen fiel plötzlich eine Idee ein. Selbst im betrunkenem Zustand hatte sie noch die verrücktesten Einfälle.

„Lasch mal Sasuke eine SMS schreiben“, sprach sie, während ihre Augen so groß wie Teller wurden.

„Wie?“, schlabberte Ino, die nichts kapierte.

Sakura ging auf ihre Kontaktliste und tippte Sasukes Namen an.

„Wasch sollen wir schreiben?“, fragte diese.

„Irgendwasch lustiges!“, rief Hinata.

Sakura grinste und tippte irgendetwas in ihr Handy.

„Wasch machst du da?“, fragte TenTen, die sich über Sakuras Schulter beugte, und beinahe dabei das Gleichgewicht verlor. Als Sakura fertig war, zeigte sie die Nachricht ihren Freundinnen, bevor sie diese abschickte.
 

Hallo Sasuke,
 

ich möxhte mit dir schluss machen. Den grund musst du nicht wissen.
 

Im alkoholisierten Zustand war das Tippen schwieriger. Doch Sakura lies es bleiben, da ihr die Fehler egal waren.

Die Mädchen kicherten.

„Los, schick ab!“, feuerte Ino Sakura an. Die Haruno hörte auf ihre Freundin und klickte auf Abschicken.

Die Freundinnen lachten wieder.
 


 

~*~
 

„ … und Schachmatt, gewonnen“, kam es gelangweilt von Shikamaru, der Nejis König von dem Spielfeld wegkickte.

„Mist! Nochmal!“, sprach der Hyuga laut und stellte dabei wieder die Figuren auf. Die beiden Freunde hatten auf dem Boden Platz genommen, um eine Partie Schach zu spielen.

Shikamaru stöhnte genervt auf.

„Das ist jetzt schon das fünfte mal, dass ich gewinne. Sieh ein, dass du keine Chance hast.“

„Versuch es doch gegen Naruto, Neji. Da sind die Chancen höher für ein Sieg“, sagte Sasuke, der auf dem Bett mit Shikamarus Minilaptop saß.

Von dem eben genannten Uzumaki kam ein grimmiges Schnurren.

„Ich hoffe Kakashi kommt gleich rein und erwischt euch, wie ihr nicht in euren Betten liegt“, sprach er, während er sich mehr in das Bett einkuschelte.

„Hey, was liegst du überhaupt auf unserem Bett? Du musst neben Sasuke pennen“, erwiderte Neji und lief dabei zum Schreibtisch, wo er einen Schluck aus der Colaflasche nahm.

„Lasst mich in Ruhe“, nuschelte Naruto unter der Decke schläfrig.

„Was ist eigentlich mit dir los? Seit dem du von Sai zurück bist, benimmst du dich abweisend“, sagte wieder der Hyuga und setzte sich wie ein großer Bruder, den Naruto nie hatte, auf die Bettkante. Der Uchiha und der Nara blickten zu ihren beiden Freunden. Sasuke hatte den Laptop zugeklappt.

„Bist du etwa sauer auf uns, weil wir dich so runter ziehen, mein Schätzchen.“

Ein Prusten war von Sasuke und Shikamaru zu hören. Neji klang in diesem Augenblick homosexuell.

Er musste selbst bei seinen Worten grinsen. Die Decke bewegte sich verdächtig. Anscheinend fand auch Naruto Nejis verstellte Stimme amüsant.

Klar lag seine miserable Stimmung nicht an den ganzen herunter Machenschaften von seinen Freunden. Er wusste ja, dass sie sich nur damit einen Spaß erlaubten.

Naruto machte die Sakura-Sache fertig. Ihn machte es wahnsinnig etwas zu wissen, was seinen Freund später verletzten würde.

Oder hatte er sich einfach nur verhört? Aber Sakuras Worte waren doch eindeutig gewesen!
 

„Es reicht! Ich mach Schluss. Er regt mich auf!“
 

Jemand anderes als Sasuke konnte doch nicht in Frage kommen.

Plötzlich hörte man ein leises Piepen.

„Nur mein Handy“, kam es von Sasuke, der immer noch auf dem anderen Bett saß.

„Von wem? Itachi? Macht er sich vielleicht um sein Brüderchen sorgen?“, grinste Neji.

Sasuke reagierte nicht auf seinen Freund, sondern öffnete die SMS.

Sie war von Sakura.

Still las er sich die zwei Sätze durch.

„Und? Ist es Itachi?“, kam es immer noch von den grinsenden Hyuga, der sich zu Sasukes Handy vorbeugte, um seine Neugier zu stillen.

Als auch er die Sätze las, machte er wie Sasuke große Augen. Doch dann meldete sich sein gesunder Menschenverstand.

„So was würde doch Sakura nicht schreiben. Und wenn, dann würde sie dir so etwas ernstes persönlich sagen, du kennst sie doch“, klärte Neji auf.

„Was ist denn?“, fragte nun Shikamaru, der neugierig geworden war.

„Sakura hat gerade per SMS Schluss gemacht. Aber das war doch bestimmt Ino oder so, die sich nur einen Spaß erlaubt hat“, antwortete der Hyuga. Sasuke überlegte währenddessen. Neji schien recht zu haben. Die Mädchen langweilen sich sicherlich und wollten ihn nur hereinlegen. Aber war dieser Streich nicht etwas zu hoch aufgesetzt?

Narutos Herz schien beinahe stehen zu bleiben. Er hatte also doch richtig gehört. Sein Befürchten war eben wahr geworden.

„Wisst ihr wie ich das herausfinden werde? Ich gehe jetzt rüber und frage sie“, kam es von Sasuke, der sich wohl immer noch nicht sicher war.

Einerseits konnte er Sakura so eine Abfuhr nicht zu trauen, andererseits machte ihm diese SMS stutzig.

„Du kannst doch jetzt nicht rüber gehen. Wir müssten eigentlich alle schon schlafen, und Kakashi könnte uns sehen“, sagte Shikamaru und setzte sich auf das Bett, worauf Sasuke noch vor einigen Sekunden Platz genommen hatte.

„Ach, der liegt bestimmt im Bett und liest Bücher, der überwacht schon nicht die Flure“, erwiderte Sasuke, der gerade die Tür öffnen wollte.

„Warte mal, Sasuke“, erhob sich nun Narutos Stimme.

Der Uchiha drehte sich zu seinen Freund.

„Ehm … als ich auf dem Weg zu Sai war, habe ich Sakura im Gang gehört.“

Sasuke horchte auf. Narutos Stimme zeigte schon, dass etwas kommen würde, was ihm nicht passte.

„Sie meinte, dass es ihr reicht und sie Schluss machen möchte. Ich dachte, ich habe mich zuerst verhört und war mir nicht sicher, ob ich ihre Worte mit Spekulationen zusammengerauft habe, darum habe ich nichts gesagt.“

Sasuke setzte sich wieder auf die Bettkante neben Shikamaru.

Er konnte nicht glauben, was er da gerade gehört hatte.

Sein Kopf war voller Fragen. Er erinnerte sich an die SMS. Es konnte doch nicht sein, dass Sakura Schluss gemacht hatte. Und dann brauchte er den Grund auch nicht wissen zu müssen?! Was hatte sie denn plötzlich?

„Glaub mir, Teme! Ich hätte es dir schon früher gesagt, wenn ich mir hundertprozentig sicher gewesen wäre!“

Der Uchiha massierte sich die Schläfe.

„Schon gut“, kam es nur von ihm. „Ich glaube, wir sollten uns langsam schlafen legen“, fügte er hinzu und ging in das Bad.
 

Naruto, Shikamaru und Neji schauten sich an.

„Ey, Mann. Warum hast du uns nichts von Sakura erzählt?“, fragte Neji Naruto.

„Ich habe doch gesagt, dass ich mir nicht sicher war“, antwortete dieser.

„Wie auch immer. Sakura hat die Sache mit Sasuke endgültig verbockt.“ Shikamaru legte sich in das leere zweite Bett.

„Was meint ihr, macht Sasuke?“, kam wieder eine Frage von dem Hyuga, der sich neben Shikamaru ebenfalls hinlegte.

„Ja, was soll schon der arme Junge machen? Ich würde Ino aus dem Weg gehen, wenn sie mit mir so etwas abgezogen hätte“, sprach Shikamaru harte Worte.

„Hmh … Sakura kommt mir jetzt irgendwie unsympathisch rüber“, sagte Neji.

„Am besten nicht wieder einmischen, eh“, kam es von Shikamaru, der Neji den Rücken zuwandte und die Decke über seinen Kopf zog.

„Hast recht“, seufzte Naruto und schloss die Augen. In diesem Moment verließ Sasuke das Badezimmer und legte sich neben seinen Freund.
 

Eigentlich hatte Sasuke vor den Abend zu genießen und wieder abzuschalten. Doch wie man sah, wurde sein Vorhaben von innerhalb weniger Minuten zerstört.
 


 

~*~
 

Heute war der letzte Urlaubstag für die Klasse. Temari schaute auf ihre Armbanduhr.
 

5:00 Uhr
 

Obwohl die Fahrt zum Flughafen gegen Mittag war, war das Mädchen jetzt schon wach, da sie einer allzu bekannten Freundin Alkohol für die Nacht gegeben hatte.

Sie musste nach dem Rechten schauen, bevor Kakashi zu ihnen ins Zimmer kam, um sie zu wecken. Denn sie wusste, dass dieses völlig zugemüllt aussehen würde.

Temari bog in den nächsten Gang.

Sie blieb vor TenTens Zimmer, welches sie mit ihren Freundinnen teilte, stehen. Langsam öffnete sie die Türe.

Sie hatte es doch gewusst – TenTen lag schlafend mit einer Dose in der Hand auf dem Boden, Ino hatte es sich auf dem Schreibtischstuhl bequem gemacht, Hinata lag wenigstens noch auf dem Bett und Temari sah durch die offene Badezimmertür Sakura in der Badewanne ruhen.

Und das Zimmer sah noch katastrophaler aus.

Überall Dosen, Chipstüten, Klamotten und Schminke. Die Gesichter ihrer Klassenkameradinnen waren mit Lippenstift voll gemalt. Sie hatten sich also richtig gehen lassen.
 

Um sechs Uhr würde Kakashi kommen.

Als allererstes mussten die Mädchen wach werden. Wer weiß wie lange diese aufgeblieben waren.

Temari ging zuerst zu TenTen.

Sie rüttelte an dieser.

„Steh auf!“, sagte sie noch in einem normalen Tonfall. Doch von der Ama kam nichts.

Temari beugte sich ganz nah an TenTens Ohr.

Aufstehen! “, schrie sie und rüttelte am Mädchen.

Die Brünette sprang auf. Sie schaute sich um und entdeckte Temari über sich.

Und dann kam die bekannteste Frage nach einer alkoholisierten Nacht:

„Was ist gestern Abend passiert?“

Temari verdrehte die Augen.

„Keine Ahnung, ich war nicht hier. Aber Kakashi kommt in einer Stunde, und hier sieht's aus wie Sau! Weck' die anderen und räumt das hier alles auf.“

„Warum bist du schon wach? Hast du nichts getrunken?“, fragte TenTen, während sie sich ihre Schläfe massierte. Sie hatte höllische Kopfschmerzen.

„Nur eine halbe Dose. Ich will mich doch nicht von Kakashi erwischen lassen. Seid froh, dass ich noch hierher gekommen bin“, kam es von der reiferen Dunkelblonden, während sie ein paar Dosen aufhob.

„Danke“, stöhnte die Ama, da die Kopfschmerzen schlimmer wurden. Sie erhob sich langsam und versuchte die anderen zu wecken.
 


 

~*~
 

„ … und Frau Ama ist auch da.“ Kakashi hakte TenTens Namen von der Liste ab.

Ino setzte sich auf ihr Handgepäck.

„Herr Hatake, wann kommt das blöde Flugzeug, meine Beine tun von dem vielen Stehen weh“, jammerte sie und machte einen verkrampften Gesichtsausdruck.

Kakashi lächelte böse.

„Miss Yamanaka, warum haben Sie denn nicht auf Sandalen oder Leinenschuhe bestanden, statt auf hohe Absätze? Und warum haben sie gestanden? Hier sind viele Sitzplätze.“

Die Klasse befand sich auf dem Flughafen zum Rückflug in das schöne Japan.

Einige Schüler beobachteten vom Fenster aus die großen Flugzeuge, die auf die Landebahn geführt wurden. Andere saßen auf den schwarzen Wartestühlen.

„Die Absätze sind nicht hoch! Höchstens drei Zentimeter, aber nicht mehr!“ Ino hob demonstrativ ihren Fuß in die Höhe, um Kakashi davon zu überzeugen, dass die Absätze niedrig waren.

„Aber sie tun doch trotzdem weh, oder nicht? Hätten Sie normale Schuhe angezogen, dann müssten sie nun auch nicht jammern“, lächelte wieder der Lehrer.
 

Während Ino mit Kakashi weiter diskutierte, schaute sich Sakura um.

Sie hatte Sasuke heute noch gar nicht gesehen. Um viertel nach fünf hatte sie mit ihren Freundinnen das Zimmer aufgeräumt und die mysteriöse Schminke aus dem Gesicht gesäubert. Um kurz vor sechs waren sie damit fertig geworden. Danach mussten die Mädchen alle duschen und die Koffer packen. Dank Ino hatten sie dafür drei Stunden gebraucht. Darauf folgte das Frühstück. Dort hatte Sakura eigentlich Sasuke und die anderen erwartet, doch diese hatte sie in der Cafeteria nicht gesehen. Um zehn Uhr war die Abfahrt zum Flughafen. Und nun stand sie hier.

Plötzlich spürte die Haruno einen fürchterlichen Schmerz. Es waren die Kopfschmerzen. Die Folgen von der Nacht. Sie hatte, genau wie ihre Freundinnen, einen totalen Blackout, wusste gar nicht, was so richtig passiert war.

„Hey, Sakura!“ Temari kam auf die Haruno zu. Sakura versuchte den Schmerz zu verdrängen und schaute ihre Klassenkameradin an.

„Ich hab's schon den anderen gesagt. Ihr dürft keinen vom Alkohol erzählen. Wir hatten letztes Jahr schon mal so einen Zwischenfall, und da wurde ich von jemandem verpetzt. Wenn jetzt wieder so eine Sache auftaucht, kommt der Verdacht wieder auf mich, und das will ich nicht. Verstanden?“

Sakura nickte. Sie wollte es schon von vornherein keinem erzählen. Wozu auch? Damit jemand ihren Bruder verständigt und sie Ärger bekommt? Nein, danke!

„Geht klar“, sagte die Haruno nur. Temari entfernte sich wieder.
 

Sakura schaute sich erneut um. Ihre Augen strahlten, als sie ihren Freund erblickte. Sasuke verließ gerade mit Naruto, Neji und Shikamaru die Flughafentoilette.

Endlich konnte sie zu ihm.

Als Sakura gerade den ersten Schritt ansetzen wollte, hörte sie Hinatas Stimme hinter sich.

„Saku, mir geht’s echt nicht gut“, kam es schlapp von der Hyuga.

Sakura drehte sich um.

„Mir ist schlecht“, sprach wieder Hinata.

„Immer noch?“, fragte Sakura besorgt nach und legte einen Arm auf den Rücken ihrer Freundin.

Schon seit heute Morgen ging es der Hyuga mies. Okay, alle hatten sich krank gefühlt, doch bei Hinata war es viel stärker, da sie an so viel Alkohol nicht gewöhnt war.

Sakura war es immer noch ein Rätsel, die Hyuga zum trinken gebracht zu haben.

„Kann ich nicht zu Naruto? Der hat doch bestimmt etwas gegen das Übel.“ Hinata wollte an Sakura vorbei, doch diese hielt sie zurück.

„Nein, nein, nein, nein, nein. Schön hiergeblieben. Du hast doch gehört, was Temari zu uns gesagt hat. Niemandem vom Alkohol erzählen.“ Die letzten Worte kamen von Sakura gewispert, da Kakashi hinter ihnen vorbeiging.

„Aber er muss ja nicht wissen, dass es mir deswegen schlecht geht“, erwiderte sie.

„Er wird es sich aber denken. Du hast typische Anzeichen für eine alkoholisierte Nacht: Kopfschmerzen und Übel.“

Hinata seufzte. Sie gab sich geschlagen und setzte sich hin.

TenTen kam mit einer Packung Kopfschmerztabletten an.

„Junge, Junge. Ich hab schon drei von diesen Teilen geschluckt und trotzdem habe ich noch so einen leichten Druck am Kopf“, kam es von ihr nervig und sie gab die Tabletten Hinata.

Ino gesellte sich ebenfalls zu ihren Freundinnen.

„Hat jemand zufällig in seinen Handgepäck Chucks?“

„Warum das? Hast du dich etwa von Kakashi einlullen lassen?“, fragte Sakura mit hochgezogener Augenbraue.

„Nein, ich habe nur eingesehen, dass man auf einer Reise keine Schuhe mit Absätzen tragen sollte. Egal, wie niedrig sie sind.“

„Da hat wenigstens eine etwas dazugelernt“, grinste TenTen.
 

Auf einmal erhob sich eine Frauenstimme von den Lautsprechern, die die Klasse aufhorchen ließ.

„Flug 153 nach Japan, Tokio wird in wenigen Minuten starten. Bereiten Sie sich bitte vor.“
 

„Ihr habt die Dame gehört! Alle Mann aufstellen“, schrie Kakashi und sammelte die Klasse in einen Haufen zusammen.
 


 

~*~
 

„Und wie war Italien so?“ Tai schielte, während er das Auto lenkte, zu seiner Schwester herüber.

„Ganz toll“, kam es von dieser lustlos.

Der ältere Haruno merkte, dass etwas mit seiner jüngeren Schwester nicht stimmte.

„Hey, was ist los?“, fragte er auch sogleich nach.

Sakura blickte nur aus dem Fenster. Irgendetwas hatte Sasuke wieder. Sie hatte im Flugzeug, wie auch beim Abflug, neben Ino und Hinata gesessen.

Als Sasuke an ihr vorbei gegangen war, hatte er sie nicht beachtet. Und als sie ihn darauf ansprechen wollte, kam wieder Hinata mit ihrer Übelkeit dazwischen, indem sie Sakura gebeten hatte, sie zu den Toiletten zu begleiten.

Und im Bus zurück zur Schule hatte sie ihn nicht gesehen, da er mit Naruto, Neji und Shikamaru vorn Platz genommen hatte. Sie hatte hinten gesessen.

„Nichts dramatisches, bin nur von der Fahrt kaputt. Kannst du nicht einen Gang zulegen?“, seufzte Sakura und schaute ihren Bruder genervt an.

„Nein, ich will doch keinen Unfall bauen“, erwiderte der Haruno.

Die Rosahaarige stöhnte auf. Immer diese Erwachsenen, die keine Regeln brechen wollten.

„Ich bin aber ausgepowert und will schlafen“, jammerte sie nun. Man darf nicht vergessen, dass die Haruno noch Kopfschmerzen plagten.

„Ich hoffe du bist nicht morgen genauso nervig und schlapp wie heute. Du sollst doch einen guten Eindruck bei der Ausstellung machen. Zum mal Itachi uns seinen Freund vorstellt.“

Tai kam an einen Kreisverkehr vorbei. Er machte einen großen bogen um diesen und lenkte das Auto nach links.

Die Straßen waren von Laternen beleuchtet, am Himmel konnte man die ersten Sterne sehen.

Dies war kein Wunder, es war schon Nacht.
 

Sakura horchte bei den Worten ihres Bruders auf.

Die Ausstellung hatte sie ganz vergessen! Dort konnte sie Sasuke zu rede stellen. Er kam ja auch.

Ein Grinsen machte sich auf ihrem Gesicht breit.
 

„Keine Sorge. Morgen bin ich hellwach.“

Ausstellungstag


 

Kapitel 25

Ausstellungstag
 


 

Sonnenstrahlen schienen in das Zimmer eines jungen Mädchens, das ruhig und fest schlief. Ihre Züge waren entspannt. Draußen zeigte der Himmel mal wieder keine einzige Wolke, und die Vögel zogen nochmals ihre Bahnen.

Sakura drehte sich, ohne die Augen zu öffnen, langsam auf die Seite. Die Decke ruhte halb auf ihr.

Die Gardinen wurden leicht vom Winde getragen. Im Vorgarten der Harunos strahlte das giftgrüne Gras und viele Blumen zeigten sich von ihrer besten Seite. Diese wundervolle Ruhe in diesem Zimmer konnte niemand zerstören.

„Sakura, Frühstück! Komm runter!“ - Niemand außer der große Bruder.

Sakura schlug genervt ihre leuchtend grünen Augen auf. Willkommen in der Realität. Sie neigte ihren Kopf zu ihrem digitalen Wecker.

10: 22 Uhr.

Na super. Es war Samstag, sie hätte noch gut eine halbe Stunde schlafen können!

„Ich will noch schlafen, es ist Samstag, verdammt!“, schrie sie von ihrem Bett aus runter. Sakura konnte sich vorstellen, wie Tai gerade, mit einer Schürze bekleidet, in der Küche stand und die Augen verdrehte.

„Wir müssen aber heute einige Vorbereitungen treffen! Ich muss meinen Anzug abholen und du musst dir ein Kleid kaufen gehen! Ich gebe dir auch Geld, sogar genug, damit du dir auch etwas anderes kaufen kannst. Und jetzt beeil dich, und komm runter, du musst das alles schaffen, bevor du zur Arbeit gehst!“

Die Haruno schloss von Nerven die Augen. Heute war ja die Ausstellung. Sie dachte eigentlich, dass sie nur arbeiten müsste, und Tai ihr schon von irgendwo ein Kleid besorgt hätte. Aber nein, sie musste sich selbst darum kümmern. Sakura schaute nochmals auf ihre Uhr. Um zwei müsste sie zur Arbeit fahren. Wenn sie mit frühstücken und anziehen nur eine halbe Stunde brauchen würde, dann hätte sie für die Besorgungen drei Stunden Zeit. Also erhob sie sich und ging rasch in das Bad, um sich fertig zu machen. Davor holte sie eine dunkelblaue Jeanshose, ein weißes Top und Unterwäsche aus ihrem Schrank.
 

Sakura kam gerade die Treppe runter, als Tai die Pfanne gefüllt mit Rührei auf dem Esstisch abstellte. Beide setzten sich gegenüber und aßen ihr Frühstück. Tai hatte sich echt Mühe gegeben. Speck, Rührei, Brötchen, Toast und Thunfischsalat konnte man auf dem Tisch entdecken. Dazu auch noch verschiedene Käsesorten und Oliven.

„Kakao oder Orangensaft?“, fragte Tai, als er kurz auf stand und aus dem Küchenschrank zwei Gläser hervorholte.

„Kakao“, antwortete seine Schwester knapp. Tai füllte das eine Glas mit dem Gewünschtem von Sakura. Er bevorzugte Orangensaft, was Sakura eigenartig vorkam.

„Keinen Kaffee?“

Der Ältere grinste.

„Ich bin zwar älter als du, aber noch keine dreißig“, grinste er, „und außerdem liebe ich Orangensaft“, fügte er hinzu und nahm genüsslich einen Schluck. Sakura grinste ebenfalls.

„Aber im Büro trinkst du mehr Kaffee als O-Saft, hab ich recht?“

„Ja, aber auch nur wegen des Koffeins.“ Tai biss in sein Käsebrötchen.
 

Nachdem beide ausgiebig ihre Morgenmahlzeit zu sich genommen hatten, räumten sie den Tisch auf. Tai grinste dabei, was die Haruno irritierte.

„Was ist?“ Tai, der gerade den Tisch abwischte, zuckte nur mit den Schultern.

„Nichts, was soll schon sein?“ Dass er nicht der beste im Lügen war, wusste Tai selbst. Nur hatte er eine kleine Überraschung für Sakura, die er natürlich geheim halten wollte.

Sakura ließ es bei Tais letzten Worten bleiben, da sie keine Lust hatte zu diskutieren.

Als ihr Bruder auf die Uhr schaute, schrak er auf.

„Sakura, ich muss los, meinen Anzug abholen. Stell nur ein paar Sachen in die Spülmaschine, den Rest mache ich, wenn ich wieder da bin. Das Geld für das Kleid liegt oben in meinem Arbeitszimmer. Wenn du los fährst, pass' auf der Straße auf. Ich hab übrigens dein Motorrad geölt!“ Mit diesen Worten schnappte sich Tai seine wichtige Aktentasche, die er jedes mal mit sich trug, und verließ mit einem kurzen Winken das Haus. Dass Tai nicht nur seinen Anzug abholen wollte, wusste Sakura selbst verständlich nicht. Sie interessierte sich eher für das letztere, was er gesagt hatte.

Tai hatte ihr Motorrad geölt? Gut, nun musste sie das nichts selbst machen.

Als Sakura in der Küche fertig war, ging sie hoch in ihr Zimmer. Dort holte sie sich ihre weiße, kleine Umhängetasche aus dem Schrank und füllte diese mit ihrem Handy, ihrer Geldbörse, ihren Kopfhörern und mit ihren Hausschlüsseln. Vor ihrem kleinen Spiegel band sie sich ihre Haare zu einem lockeren Zopf hoch. Danach schnappte sie sich noch das Geld aus dem Arbeitszimmer ihres Bruders und ging die Treppen hinunter. Als Sakura das Haus verlassen wollte, blieb sie plötzlich stehen. Die Haruno holte ihr Handy aus ihrer Hosentasche.

Sollte sie nicht Sasuke anrufen? Vielleicht jetzt schon klären, was los ist, und nicht abends auf der Ausstellung? Doch lange konnte Sakura nicht nachdenken, denn als sie die Uhrzeit auf ihrem Handy erblickte, stürmte sie hinaus.
 


 

~*~
 

Sakura rollte langsam auf die Ampel zu. Sie hatte rot. Ihr silber-schwarzes Ducati Rad glänzte, und könnte andere Motorradbesitzer glatt neidisch machen. Die Haruno seufzte wohlig auf. Sie hatte es geschafft, innerhalb von einer Stunde, ein schönes Kleid zu kaufen. Mit dem Geld, das übrig geblieben war, hatte sie sich neue Chucks geholt.

Die Ampel zeigte grün. Sakura fuhr los. Sie hatte noch zwei Stunden Zeit. Danach musste sie zur Arbeit. Sakura überlegte sich bei Sasuke vorbeizuschauen. Sie war sich immer noch nicht sicher, ob sie ihn erst heute Abend fragen sollte.
 

Als Sakura an ihrem Grundstück ankam, sah sie den Wagen ihres Bruder in der Einfahrt stehen. Sie stöhnte auf. Wo sollte denn jetzt ihr Rad hin? Hätte er das Auto nicht in die Garage parken können? Nein, er machte ihr das Leben schwieriger. Sakura stieg von ihrem Motorrad ab und versuchte es an dem Wagen ihres Bruders vorbei zu schieben. Klang leicht, war es aber nicht. Es war zu eng. Nichtsdestotrotz schob Sakura weiter. Als sie fast durch war, passierte das, was die Haruno befürchtet hatte. Mit einem mulmigen Gefühl neigte sie ihren Kopf nach hinten. Sie erblickte einen, nicht gerade kleinen, Kratzer. An Tais Wagen. Ihr Motorrad hatte hinsichtlich des Vorbeischleifens, ebenfalls einen Kratzer. Doch der war nicht zu vergleichen mit dem des Autos. Sakura biss sich auf die Unterlippe. Hatte sie ja toll gemacht. Sie schob einfach ihr Motorrad das letzte kleine Stück weiter und stellte es in der Garage ab. Die Einkaufstüten tat sie auf den Boden. Danach suchte sie in den Garagenschränken nach schwarzen Lack. Ihren Helm hatte sie bei der ganzen Aufregung vergessen abzunehmen. Sie hatte schon mehrmals das Auto ihres Bruders geschliffen. Beim letzten mal hatte Tai ausdrücklich gesagt, dass er ihren Ducati für einen Monat wegsperren würde. Und das wollte sie nun wirklich nicht.
 


 

~*~
 

Es war still im Hause der Uchiha. Man hörte nur das Aquarium im Zimmer von Sasuke blubbern.

Dieser lag auf seinem Bett und blätterte in einem Buch herum.

Eigentlich hatte er vorgehabt bei Sakura vorbeizuschauen, doch irgendetwas hielt ihn momentan davon ab. Er hatte beschlossen später zugehen, vielleicht bei ihr auf der Arbeit aufzukreuzen. Er wollte sie zur Rede stellen, und fragen was das mit der SMS und das, was Naruto angeblich gehört hatte, auf sich hatte.

Das am Handy mit ihr zu klären, fand er zu schwach. Sasuke wurde aus den Gedanken gerissen, als es an der Tür klopfte. Ohne auf eine Antwort zu warten, machte derjenige, der geklopft hatte, die Türe auf.

„Sasuke, wir müssen zum Schneider, deinen Anzug abholen gehen.“ Itachi stand in der Tür und sah seinen Bruder eindringlich an. Sasuke stöhnte auf. Ohne etwas zu erwidern stand er auf, schnappte sich lässig sein Handy und verließ mit seinem Bruder das Zimmer.
 

Nachdem Sasuke den Anzug zum dritten mal anprobieren musste, da der Schneider nicht zufrieden war, hatte der Uchiha die Nerven verloren und pampig gesagt, dass es gut aussehen würde, und er nun gerne gehen wollte. Itachi und Sasuke liefen die, von teureren Läden umgebene, Einkaufsstraße entlang. Sasuke hielt seine Hände in den Hosentaschen, während Itachi gerade und vernünftig lief.

„Du hättest netter sein sollen“, sprach Itachi. Sasuke horchte auf. Er verdrehte die Augen.

„Du warst doch genauso genervt, als er wollte, dass ich den Anzug wieder anziehen soll.“

Sasuke schaute jähzornig in die Tüte, die er trug.

„Man muss Manieren haben, auch wenn man genervt oder sonst was ist.“ Itachi und Sasuke stiegen in das Auto, als sie an den Parkplätzen angekommen waren.

„Hn“, kam es nur von dem Jüngeren.
 


 

~*~
 

„Heute in unserem Angebot: alle Gartenhäuschen um dreißig Prozent reduziert.“
 

Sakura wippte mit ihren Füßen. Sie stand an der Kasse mit einer Dose Lack in den Händen. Sie hatte für den Weg bis zum Baumarkt, mit dem Bus, ein Glück nur zehn Minuten gebraucht. Ihren Ducati wieder aus der Garage herauszuquetschen wäre für sie zu risikoreich gewesen. Doch die Suche nach dem heiligen Lack hatte für sie zu lange gedauert. Um genau zu sein eine halbe Stunde. Sie verfluchte sich selbst dafür, keinen Lack in der Garage gehabt zu haben. Dort hatte sie ganze fünfzehn Minuten verschwendet, um nichts zu finden.

Es war schon Viertel nach eins. In fünfundvierzig Minuten müsste sie bei Misaki aufkreuzen. Sie brauchte jetzt nicht noch eine Ermahnung. Die letzte hatte sie ja wegen Sasuke bekommen.

Als endlich der alte Herr vor ihr seine Bohrmaschine in den Einkaufswagen gelegt hatte, bezahlte Sakura schleunigst und rannte geradezu aus dem Baumarkt.
 


 

~*~
 

Nachdem Sasuke mit Itachi das Mittagessen verspeist hatte, ging er hoch in sein Zimmer. Dort setzte er sich für eine Weile an seinen Laptop. Als er zehn Minuten lang Videos auf YouTube geschaut hatte, und von seinen Freunden immer noch keiner online war, klappte er das Gerät zu und seufzte auf.

Er beobachtete die Fische seines Aquariums. Sie wirkten so ruhig und sorglos. Schade, dass er kein Fisch war. Sasuke stand auf und gab seinen Fischen Futter. Sofort schnellten sie in die Höhe, als das Futter auf der Oberfläche des Aquariums schwamm.

Der Uchiha schaute auf seine Armbanduhr. Es war zehn nach zwei. Sakuras Schicht hatte vor zehn Minuten begonnen. Sasuke nahm sich seine Autoschlüssel aus der Schublade und verschwand hinter seiner Zimmertür.
 

Als er auf dem Parkplatz vor dem Lokal parkte, weilte er noch einige Sekunden im Wagen.

Nach einer mentalen Vorbereitung stieg er aus dem Auto und ging zum Lokal. Beim gehen fiel ihm auf, dass Sakuras Motorrad fehlte. War sie heute ohne gekommen?
 

Im Lokal angekommen sah er sich um. Sasuke erinnerte sich zurück. Hier hatte er sich mit einer anderen vergnügt, nur um Sakura eine reinzuwürgen. Die roten Sitze, die Kellnerinnen, die mit ihren Rollschuhen durch das Lokal fuhren – alles erinnerte ihn an diesen Tag. Nur konnte er Sakura nicht sehen. Noch bevor er sich weiter umschauen konnte, erblickte ihn die Chefin des Ladens.

„Bist du nicht Sakuras Exfreund?“, fragte sie verblüfft. Sasuke schaute genauso verdutzt zurück.

„Ich weiß nicht …“ Er war immer noch verwirrt. Seine Antwort war nicht gerade Aufklärungsreich.

Er meinte, war er denn jetzt ihr Freund, oder nicht? Er war hier, um das zu klären. Misaki, die Chefin, hatte ihn ja nur als Exfreund in Erinnerung.

„Ist denn Sakura nicht hier?“, fragte Sasuke und schaute sich erneut um.

Misaki trocknete hinter der Theke einige Teller ab.

„Nein, sie ist noch nicht da. Vielleicht kommt sie ja noch, aber sie ist auf jeden Fall zu spät.“ Mit diesen Worten wandte sich die Frau von Sasuke ab und ging in Richtung Küche. Der Uchiha ließ langsam seine Schultern fallen. Sie war also nicht da. Dabei dachte er sie hier erst recht anzutreffen. Sasuke machte kehrt und wollte schon durch den Ausgang hinaus auf den Parkplatz, doch dann viel ihm etwas entscheidendes ein.

„Misaki!“

Die Angesprochene drehte sich fragend um.

„Ich bin ihr Freund.“ In Sasukes Augen war er noch mit Sakura zusammen. Laut SMS und Narutos Aussage hatte sie Schluss gemacht. Doch ohne es von ihr persönlich zu hören, würde er nicht aufhören, sie nicht als seine Freundin zu bezeichnen. Das war ihm in diesen kurzen Minuten klar geworden.

Sasuke verließ das Lokal. Misaki schaute ihm mit einem undefinierbaren Blick hinterher. Sie lächelte.

Nach einer Weile nahm sie einen Lappen und wischte ein paar Tische. Das, was sie hier gerade machte, sollte eigentlich Sakura machen. Die Chefin schaute auf die altmodische Uhr, die über dem Eingang des Lokals hing. Halb drei. Sie ist nun schon eine halbe Stunde zu spät.

Plötzlich, völlig unerwartet, rannte eine aufgebrachte Rosahaarige in den Laden. Misaki horchte auf und verschränkte verärgert die Arme vor der Brust.

Da war ja ihre zuverlässige Angestellte.

„Misaki, bevor du etwas sagst: ich arbeite eine ganze Stunde länger! Eine ganze , nicht die halbe Stunde, die ich zu spät bin, sondern eine ganze!“ Sakura sah furchtbar aus. Ihr Zopf war zu locker und schwarze Spuren waren auf ihrem Gesicht zusehen. Anscheinend war das der Lack.

Obwohl Misaki Unzuverlässigkeit verabscheute, gab sie ihrer Kellnerin noch eine Chance. Es kam nicht oft vor, dass Sakura spät war. Sie wollte auch nicht wirklich wissen, was mit ihrer Angestellten passiert war.

„Geh an die Arbeit“, kam es ruhig von der Chefin.

Sakura atmete erleichtert aus.

„Danke.“ Mit diesen Worten ging Sakura in den Privatraum für Angestellte. Sie ließ sich auf einen der Stühle fallen. Die Haruno war völlig fertig, da sie den ganzen Weg bis hier hin gerannt war. Ihr Rad aus der Garage zu fahren, wäre für sie zu riskant gewesen. Sie hätte wieder Kratzer machen können. Tais Wagen hatte sie noch mit dem schwarzen Lack gerettet. Für eine Weile zumindest, denn sie glaubte nicht, dass dieser billige Lack lange halten würde. Dass sie mit dem Lackieren nicht klargekommen war, sah man ihr an. Wort wörtlich. Sakura wusch sich die schwarze Lackfarbe vom Gesicht. Danach zog sie sich ihre Schürze und die Rollschuhe an.

„Sakura, beeil dich!“, schrie Misaki von der Theke aus ihr zu, da sie anscheinend nicht alleine mit den ganzen Kunden klarkam.

„Ich komme!“
 


 

~*~
 

„Mist.“ Eine Krawatte wurde auf ein Bett geschmissen. Danach folgte ein erneuter Fluch.

Sasuke stand vor dem Spiegel und versuchte schon seit einer halben Ewigkeit die Krawatte richtig um seinen Hals zu binden. Doch dies war ihm mehrmals misslungen. In solchen Momenten wünschte er sich wirklich, dass Sakura neben ihm stehen würde.

„Aber, aber! So geht man doch nicht mit einer Krawatte um“, kam es von dem hereinspazierten Itachi, der sich schon für die Ausstellung fertig gemacht hatte. Es war schon kurz vor sechs und die beiden Uchiha Brüder wollten sich schon auf den Weg zur Ausstellung machen.

Itachi nahm die Krawatte seines Bruders und schlang sie um dessen Hals. In weniger als vier Sekunden hatte er es geschafft das Stück Stoff richtig zu binden. Dies war ja aber kein Wunder, da Itachi ja Krawatten vergötterte, und es eine Schande wäre, wenn er keine binden könnte.

Mit einem unfreundlichen „Danke“, wandte sich Sasuke von seinem Bruder ab. Achselzuckend verließ Itachi das Zimmer seines Bruders.
 


 

~*~
 

Eine Galerie voll Bildern war in dem zweitausend Quadratmeter großen Gebäude zusehen.

Man konnte auf vielen Bildern nicht erkennen, was abgebildet war. Doch genau das machte ein Kunstwerk aus. Anschauen und nachdenken, was uns der Künstler mit dem Bild sagen möchte.

Die Wände des Galeriehauses waren weiß, damit man sich nur auf die darauf hängenden Bilder konzentrieren konnte. Das Gebäude hatte eine etwas komische Form. Die Decke war auf einer Seite sehr niedrig, wurde aber immer höher. An der höchsten Stelle gab es auch eine Treppe, die nach oben zu den Skulpturen führte. Der Boden bestand aus Granit, worauf viele Stöckelschuhe und edle Männertreter liefen. Die Besucher der Galerie waren genauso schick wie Itachi und Sasuke gekleidet. Männer trugen graziöse Anzüge und Frauen die elegantesten Kleider.

„Itachi, hey!“, rief ihnen plötzlich jemand von hinten zu. Sasuke und Itachi drehten sich um, und entdeckten Tai. Doch er war nicht alleine, sondern eine brünette Begleitung war neben ihm zusehen.

„Hi, Mann!“ Die beiden Männer gaben sich einen festen Händedruck. Sasuke begrüßte Sakuras Bruder ebenfalls mit einem Händedruck, der aber wesentlich schwächer war, als der von Itachi.

Die brünette Begleitung lächelte den beiden Männern zu. Itachi kam dieses Gesicht aus irgendeinem Grund bekannt vor.

„Darf ich euch beiden meine Begleitung vorstellen?“, sagte Tai und zeigte auf die Frau neben ihm.

„Das ist Akemi, meine Freundin.“

„Freut mich euch kennenzulernen“, lächelte sie nochmals.

In Itachi machte es ein lautes Klick.

„Sie hatten wir doch auf eine Skala geschätzt, oder nicht?!“

Tai glaubte sich verhört zu haben. Akemi wohl ebenfalls.

„Was denn für eine Skala?“

„Na, als Tai und ic -“ Tai hielt Itachi den Mund zu, und lächelte seiner Freundin entgegen.

„Als ihr was?“, fragte nun Akemi mit skeptischem Blick und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Nichts, mein Schatz“, antwortete der Haruno und zog Itachi von Sasuke und seiner Freundin weg.

Als sie weit genug weg waren, zog Tai seine Hand von Itachis Mund.

„Bah, du hast meine Hand abgeleckt!“

„Das mach ich immer, wenn man mir die Hand vor den Mund hält“, rechtfertigte sich der Uchiha.

„Sag mal, was sollte das gerade? Du kannst doch meiner Freundin nicht erzählen, dass wir sie auf eine Skala geschätzt haben!“

Itachi strich sich seine Kleidung zurecht.

„Ich war halt zu geschockt, da habe ich nicht über meine Worte nachgedacht.“
 

Während Itachi und Tai in der Ferne diskutierten, wandte sich Akemi an Sasuke.

„Du bist doch bestimmt Sasuke, oder?“

Der Angesprochene nickte.

„Dann bist du Sakuras Freund …?“

„Ja“, war seine knappe Antwort. Er fragte sich schon die ganze Zeit, wo sie war.

„Keine Sorge, sie kommt gleich. Sie musste heute etwas länger arbeiten, da sie zu spät kam, hat mir Tai erzählt.“

Sasuke nickte wieder. Das hätte er sich ja denken können. Akemi drehte sich wieder von dem jungen Uchiha weg. Sie freute sich schon wieder Sakura zusehen. Es war lange her, als sie das letzte mal in Tokio gewesen war. Akemi und Sakura verband eine langjährige Freundschaft. Seit Tai sie vor sechs Jahren nach Hause eingeladen hatte. Damals waren sie noch frisch in der Pubertät gewesen, und Sakura war noch ein Kind, dass noch mit Puppen gespielt hatte. Tai war ihre Jugendliebe und Sakura eine gute Freundin.
 

Nachdem sich Itachi und Tai ausdiskutiert hatten, gesellten sie sich wieder zu ihren Begleitungen. Akemi sah ihren Freund mit hochgezogenen Brauen spitzbübisch an.

„Skala? Geschätzt? Mich?“

Tai seufzte und schlang einen Arm um seine Freundin.

„Frag bitte nicht. Schauen wir uns lieber die Bilder an.“

Itachi erhob die Stimme.

„Wenn Sakura da ist, stell ich euch meinen Freund vor, ihr findet uns oben.“ Die Uchiha Brüder verschwanden.
 

Etwa eine viertel Stunde später schaute Tai nervös auf seine Armbanduhr. Wo zum Henker blieb Sakura? Laut Vereinbarung sollte sie um zwanzig nach acht hier sein. Es war schon halb.

„Sie kommt schon noch“, lächelte Akemi ihrem Freund zu, da sie seine besorgten Blicke bemerkt hatte.

„Hoffentlich. Denn ansonsten wäre meine Überraschung nicht gelungen.“

„Wenn sie nicht kommt, sieht sie mich doch sowieso noch zu Hause.“ Tais Überraschung war sie. Er wusste, wie Sakura Akemi vermisste. Sie war wie eine große Schwester für sie.

„Tai, schau mal!“, kam es aufgeregt von Akemi. Der Angesprochene schaute auf. Sie zeigte auf ein Kunstwerk, worauf ein alleinstehendes Gebäude abgebildet war. Tai konnte die Begeisterung von seiner Freundin sehen, nein, sogar riechen.

Mit einem Lächeln betrachteten die beiden das Bild genauer.
 


 

~*~
 

„Mist, Mist, Mist, Mist! “ Sakura stand den Tränen nahe. Ihr schwarzer Strumpf war gerissen. Verzweifelt suchte die Haruno in ihrem Kleiderschrank nach einem anderen Strumpf. Als sie nach zwei Minuten immer noch nichts fand, biss sie sich auf die Unterlippe. Eine Träne rollte ihre Wange herunter. Sie gab sie selbst eine Ohrfeige.

„Nicht heulen, sondern machen~“, redete sich selbst ein. Sakura stand auf und zog sich ihre Jeans und ihr Oberteil aus. Danach zog sie sich einfach das rote Kleid an, das unten breiter wurde, und bis zu den Knien reichte. Darauffolgend nahm sie sich ihre pechschwarzen Highheels. Sakura verschwand im Bad. Dort steckte sie sich ihre Haare hoch, und trug ein bisschen Schminke auf. Das sollte reichen, da ihr die Zeit zu knapp wurde. Sie sollte schon längst bei der Ausstellung sein, doch im Lokal war die Eismaschine außer Kontrolle geraten, sodass alles, was vor der Theke stand mit Erdbeer- und Schokoladeneis bedeckt war. Diesen Mist mussten natürlich die Kellnerinnen beseitigen.

Sakura schnappte sich noch ihre Handtasche und stürmte aus dem Haus. Draußen angekommen, bekam sie als erstes Schüttelfrost. Ohne Strumpfhose war alles so frisch. Nochmal hineinzugehen, um eine Jacke zu holen, ging nicht, da sie keine Zeit hatte. Da Tai mit dem Auto zur Ausstellung gefahren war, musste Sakura wohl oder übel mit dem Bus fahren. An der Bushaltestelle zwei Straßen weiter angekommen, schaute Sakura auf den Busfahrplan. Ihre Augen fielen ihr beinahe raus, als sie sah, dass der letzte Bus schon um sieben Uhr abgefahren war. Sie lehnte ihren Kopf gegen den Plan. Ein lautes Stöhnen verließ ihre Kehle. Wie verdammt nochmal sollte sie zur Ausstellung kommen? Warum hatte sie gerade heute eine so lange Pechsträhne? Sakura schaute erschrocken. Sie wollte doch noch mit Sasuke reden. Am liebsten würde sie sich einfach in seine Arme schmeißen. Plötzlich grinste die Haruno. Wie wäre es, wenn sie dies einfach machen würde? Ohne ihn zu fragen, warum er ihr aus dem Weg ging. Sakura machte kehrt. Sie rannte wieder zu ihrem Grundstück. Sie schloss die Garage auf.

Als sie in der Mitte des Raumes ihr Ducati Rad erblickte, grinste sie wieder.
 

„Ich bin zwar noch nie mit einem Kleid auf dir gefahren, doch das wird sich jetzt ändern.“
 


 

~*~
 

„Wo bleibt sie?!“ Tai machte sich sorgen. Er hatte schon versucht Sakura anzurufen, doch ihr Handy war aus.

„Nun mach dir keine sorgen, ihr ist bestimmt etwas dazwischen gekommen“, versuchte Akemi ihren Freund zu beruhigen.

„Warum ruft sie mich dann nicht an?“ Tai setzte sich auf eine Bank. Gegenüber von ihm hing ein Gemälde, worauf Blumen abgebildet waren.

„Vielleicht denkt sie, dass du dich gerade mit jemandem wichtigen unterhältst.“ Akemi war die Ruhe selbst. Klar machte sie sich auch sorgen um die Haruno, doch Panik zu machen half nichts.

„Wird wohl so sein …“, sprach Tai. Akemi hatte recht. Warum dachte er sofort, dass etwas schlimmes passiert war?

„Gehen wir hoch und sagen Itachi, dass Sakura noch ein bisschen braucht. Er soll uns schon mal seinen Freund vorstellen.“

Die Brünette nickte und folgte dem Haruno. An der Treppe angekommen, begegneten sie Sasuke, der gerade dabei war einen Schritt auf die erste Stufe zusetzen.

„Ich geh nach unten, oben ist es langweilig“, sagte er und ging weiter, um Tais und Akemis fragenden Blicken zu entkommen.
 

Sasuke schaute sich unten ein Bild an. Es zeigte zwei Menschen, die sich stritten. Das erkannte man an deren Gestik. Ihre Mimik zeigte jedoch sanfte Züge. So als ob sie ihren Streit gar nicht so ernst meinten, wie sie vorgaben. Der Uchiha schüttelte den Kopf. Das war zu klischeehaft. Das Bild erinnerte an ihn und Sakura. Doch wie wahrscheinlich war es, das sich deren Situation hier in dieser Ausstellung widerspiegelte? Der Uchiha schaute sich um. Er kniff die Augen zusammen, als er von der Ferne eine Person sah, die ihm bekannt vorkam. Sah aus wie Hinata. Na ja, ihm war es egal.

„Tze.“ Mit diesem einen Wort ging der Uchiha weiter. Wo blieb Sakura? Er wollte mit ihr endlich sprechen. Er war gespannt, wie sie auf ihn reagieren würde.
 

„Sasuke!“
 

Der Uchiha hielt in seiner Bewegung inne. Das war doch …
 

Er drehte sich um.

Eine Person mit einem roten Helm auf dem Kopf lief auf ihn zu. Nein, rannte auf ihn zu. Und das sehr schnell. Er viel nach hinten, als Sakura mit einem Ruck auf ihn sprang, und dabei ihre Arme um seinen Hals schlang. Sasukes Kopf knallte dabei auf das Granit.

„Au …“, kam es stöhnend von ihm.

„Tut mir Leid, ich dachte nicht, dass du fallen würdest“, entschuldigte sich die Haruno unter dem Helm.

Sasuke war ein wenig überrumpelt. Mit so einer Reaktion hatte er nun wirklich nicht gerechnet.

Er merkte wie sie von den Leuten angeschaut wurden.

Er richtete sich etwas auf. Damit veranlasste er auch Sakura zum Aufrichten, da sie auf ihm lag.

Als er dabei ihre Handgelenke berührte, spürte er die Kälte. Sie war durchgefroren. Er nahm sich ihre Hand und verließ mit ihr die Galerie, indem er sie zu einem Raum führte, der eigentlich für das Personal gedacht war. Doch das war dem Uchiha egal.

Er schloss die Tür ab. Sakura wurde mulmig. Sie waren alleine. Sakura dachte eigentlich, dass sie mit ihrem Freudensprung eben bewirkt hatte, dass es nicht zur einer Aussprache kommen würde. Doch Sasuke wäre nicht Sasuke, wenn er nicht mit ihr sprechen würde. Der Uchiha drehte sich von der Tür weg und nährte sich Sakura. Der Raum, indem sie sich befanden, war groß. Viele Spinde waren zusehen, aber auch Putzutensilien. Fenster gab es keine, dafür aber viele Lichter an der Decke.

Sasuke blieb vor Sakura stehen. Er legte seine Hände auf den roten Helm. Er nahm ihn ihr ab. Danach presste er einfach seine Lippen auf ihre. Den Helm ließ er achtlos auf den Boden fallen. Eine Hand hatte er auf ihren Nacken gelegt. Mit dieser Hand drückte er die Haruno näher an sich heran. Die andere Hand ruhte auf ihrer Taille. Sakura erwiderte den groben, aber dennoch lieb gemeinten, Kuss. Seine Gefühle überwältigten ihn einfach. Er spürte ihre weichen, schwungvollen Lippen, die nach Erdbeere schmeckten.

Als Sasuke merkte, dass Sakura die Luft ausging, ließ er von ihren Lippen ab.

„Sakura … beantworte mir … nur eine … Frage“, kam es von ihm hechelnd, da auch ihm die Luft ausgegangen war.

Da Sakura nichts sagte, fuhr der Uchiha fort. Seine Atmung ging wieder regelmäßig.

„Hast du mit mir auf der Fahrt Schluss gemacht?“

Sakura klimperte dreimal mit den Augen. Sie verstand nicht.

Doch dann zog sich ihr Herz zusammen. Sie erinnerte sich zwar nicht mehr so gut an die letzte Nacht der Klassenfahrt, doch, dass da etwas mit Sasuke und Schluss machen war, war ihr bei seinen Worten eingefallen. Wie sollte sie ihm das erklären?

Sasuke schaute sie an. Er bemerkte ihre Verblüffung.

„Also nicht?“, fragte er nach, als Sakura die ganze Zeit nur auf eine Stelle starrte.

„Ich …“, begann sie, wusste aber nicht weiter. Sie konnte doch nicht Temari verpfeifen. Diese hatte ja ihnen gesagt, dass keiner von dem Alkohol erfahren sollte.

Sasuke fing langsam an zu zweifeln. Er verspannte sich leicht.

„Du?“

„Ähm …“ Was sollte sie ihm antworten?! Sie konnte ja sagen, dass sie etwas getrunken hatte, aber er musste ja nicht wissen, wo sie es herhatte. Aber Sasuke hasste es, wenn sie viel trank.
 

Scheiß drauf.
 

„In der letzten Nacht der Klassenfahrt haben Ten, Hina, Ino und ich sehr viel getrunken. Wir waren total besoffen, ich glaub sogar, dass ich meine eigene Kotze getrunken habe. Wir hatten über alles gelacht, und dann entstand irgendwie eine SMS an dich, worauf halt stand, dass ich Schluss machen möchte. Wir fanden das natürlich lustig, und jetzt fragst du dich bestimmt, warum ich dir das erst jetzt sage. Mir ist das erst jetzt eingefallen, und jetzt weiß ich auch, warum du mich die ganze Zeit ignoriert hast. Das tut mir unendlich Leid, Sasuke! Ich wusste ja selbst nicht, was ich da gemacht habe. Oh mein Gott, ich werde nie wieder so viel trinken!“ Sakura nahm erst mal tief Luft. Sie hatte so schnell gesprochen, und alles herunter gerappelt. Sasuke schaute sie fassungslos an. Sakura machte sich auf eine Standpauke gefasst. Sie kniff die Augen zusammen.
 

„Hinata war besoffen?!“, war das erste, was der Uchiha sagte.
 

Sakura öffnete eines ihrer Augen.

„Was …?“, fragte sie, da sie mit so einer Reaktion nicht gerechnet hatte.

„Egal, und warum hat dann Naruto von dir gehört, dass es dir reicht, und du Schluss machst?“

Nun war Sakura verwirrt.

„Was? Wann soll ich das gesagt haben?“

„Als Naruto sich Rasierer von Sai holen wollte, hat er dich im Flur gehört, wie du gesagt hast: Es reicht! Ich mach Schluss!

Sakura lachte. Sie musste die ganzen Missverständnisse klären. Es war süß von ihm, sich über diese Dinge aufzuregen.

Sasuke wunderte sich, als Sakura neben ihm trat, und ihre Hände auf seine Brust ablegte. Sie neigte ihren Kopf nach oben und schaute in seine rabenschwarze Augen.

„Damit habe ich nicht dich gemeint“, antwortete sie.

Sie spielte mit seinem Haar. Sasuke zog die Brauen hoch. Wen sollte sie sonst gemeint haben?

„Ich meinte damit Kiba, da er uns wieder belästigt hatte.“

Sasuke hielt inne. Was sollte das ganze? Das waren alles nur Missverständnisse gewesen?

Der Uchiha fing an zu lachen. Sein Lachen wurde immer lauter.

Sakura schaute ihn verdutzt an.

Er kam auf sie zu und drückte sie leicht gegen die Wand.

„Merk dir …“, begann er. Sakura wusste nicht, was er ihr noch sagen wollte. Für sie war alles geklärt.

„Merk dir für das nächstes mal: wehe du trinkst wieder so viel.“

Sakura seufzte. War ja klar, dass so etwas kommen würde.

„Und du merkst dir für nächstes mal: höre nicht auf Naruto, der alles wieder mal falsch versteht.“

Sasuke grinste, als er sich ihren Lippen nährte. Er spürte die schöne Erleichterung. Kurz bevor er an ihren Lippen ankam, hörten die beiden plötzlich eine gewaltige Explosion.

„Was war das?“, fragte Sakura erschrocken.

„Deidara …“, flüsterte Sasuke leise.

„Was?“, fragte die Haruno nach, da sie Sasuke nicht verstanden hatte.

Auf einmal hörten die zwei einen Alarm. Der Feueralarm. Die Feuersensoren wurden aktiviert, Wasser spritzte von der Decke.

Sakura kreischte auf. Sasuke nahm ihre Hand und schloss die Tür des Raumes wieder auf. Er ging mit ihr zu den Gemälden, wo sie Tai trafen.

„Was ist passiert?“, fragte Sasuke den älteren Haruno.

„Ich habe Bekanntschaft mit dem Freund deines Bruders gemacht“, war seine Antwort.

Tai bemerkte seine Schwester.

„Sakura! Wo warst du?!“, kam es von ihm.

Eine Brünette kam hinter Tais Rücken hervor.

„Ist doch jetzt egal! Wir sollten hier raus!“, kam es von Akemi.

Sakuras Augen wurden größer.

„Akemi?!“ Sakura konnte es gar nicht glauben. Sie sprang in die Arme ihrer großen Schwester.

Diese lächelte.

„Lange nicht gesehen.“

„Meine Überraschung hab ich mir anders vorgestellt“, murmelte Tai grimmig.

„Könntet ihr das draußen weiter machen? Wir können zwar nicht noch nasser werden, aber das Personal kommt schon auf uns zu, um uns hier rauszubringen“, sagte Sasuke.

Akemi und Sakura ließen voneinander ab und folgten den beiden Männern.

Draußen trafen sie Itachi.
 

~*~
 

„Kaum zu glauben, dass er die Galerie in die Luft gesprengt hat“, seufzte Itachi, als er mit Tai, Sasuke, Akemi und Sakura von den Parkplätzen aus das Feuer betrachtete, das von den Feuerwehrmännern gelöscht wurde. Von dem Rettungsteam hatten sie warme Decken bekommen.

„Jo, Itachi!“, kam es auch schon von dem Übeltäter, der beinahe Itachi und Tai in den Himmel befördert hätte. Seine blonden Haare waren lang, und sahen beinahe aus wie die von Ino.

„Die Dame Haruno habe ich noch gar nicht kennengelernt!“ Er ging auf Sakura zu und nahm ihre Hand.

„Schön dich kennenzulernen, Schönheit!“ Er gab ihr einen Kuss auf die Hand.

Sakura lächelte, während Sasuke nur die Augen verdrehte.

„Kaum zu glauben, dass er noch so fröhlich sein kann. Dabei hat er eine Anzeige am Hals“, flüsterte Tai Itachi zu.

„Ähm … Deidara, richtig?“, fragte Sakura vorsichtig.

„Ja, meine Schöne?“, fragte der Blonde.

„Wie ist es … hierzu gekommen?“ Sakura zeigte auf die halb abgefakelte Galerie.

Deidara grinste.

„Das, meine Liebe, ist Kunst. Ich habe die Galerie, die aus vielen kleinen Kunstwerken bestand, in ein großes, riesiges Meisterwerk verwandelt!“

Sakura lächelte. Sie fand ihn schon auf Anhieb sympathisch.
 

Plötzlich war ein lautes Kreischen zu hören. Sakura horchte sofort auf, da ihr diese Stimme sehr bekannt vorkam.

„Meine schönen Schuhe! Alles futsch!“ Es war keine andere als Ino Yamanaka.

Sakura folgte der Stimme und entdeckte wirklich ihre Freundin. Und sie war nicht allein, Neji, Shikamaru, Naruto, Hinata und TenTen standen neben der Blonden.

Ino?! Was macht ihr denn alle hier?“ Sakura ging, dicht gefolgt von Sasuke, auf ihre Freunde zu, die ebenfalls mit einer Decke umhüllt waren.

„Oh … haben wir dir das nicht gesagt, Sakura?“, fragte TenTen.

„Anscheinend nicht. Sonst wäre ich nicht so verwirrt. Wie seid ihr überhaupt in die Ausstellung reingekommen? Das ist nur was für Leute, die etwas nobler sind!“

„Jetzt werde mal nicht so unverschämt“, grinste Ino.

Sakura war sich erst jetzt im klaren, was sie da gerade gesagt hatte.

„Oh, tut mir Leid.“

„Ich erkläre mal, warum wir alle hier sind“, erhob sich nun Shikamarus Stimme.

„Ich bin hier, weil ich Inos Begleitung bin“, fing der Nara an.

„Und ich wurde von dem Freund meines Vaters eingeladen, der nächstes Jahr mit meinem Vater, was das Blumengeschäft angeht, kooperieren wird“, erklärte Ino weiter.

„Die Hyugas wurden allesamt zur Ausstellung eingeladen. Daraus hat sich geschlossen, dass ich Naruto als Begleitung genommen habe“, stellte Hinata fest.

„Und da ich auch ein Hyuga bin, wurde ich eingeladen, und nahm TenTen als Begleitung mit“, beendete Neji.

Sakura stand der Mund offen. Sasuke ebenfalls.

„Ach, was ist jetzt eigentlich mit euch?“, fragte Naruto.

„Sakura, hast du nicht Schluss gemacht?“, kam eine erneute Frage, aber diesmal von Neji.

„Sscht! Wir haben doch gesagt, wir mischen uns nicht ein!“, fauchte Ino.

„Aber du wolltest doch auch noch eben wissen, warum Sasuke Sakura nicht beachtet hatte.“

Auf einmal schüttete es wie in Eimern. Regentropfen prasselten auf den grauen Asphalt. Die Freunde schauten auf den Himmel. Graue Wolken.

„Herr Gott! Das fehlte gerade noch!“, schimpfte Ino.
 

Sasuke und Sakura schlossen die Augen. Beiden stach eine Ader aus der Stirn heraus. Sie waren von den ganzen Taten und der Neugier ihrer Freunde genervt.

„Und Naruto! Ja, ich wollte es wissen, aber das muss man doch nicht jetzt so sagen“, kam es von Ino.

„Vielleicht sind sie ja jetzt wieder zusammen, aber wollen es niemanden sagen“, stellte Naruto eine Theorie auf.

„Nein, nein, nein, das kann nicht sein! Als ob mir Sakura so etwas wichtiges verschweigen würde.“

„Also Sasuke hätte ich es zugetraut“, sagte wieder Naruto.
 

Es reichte. Sasuke ballte seine rechte Hand zur Faust. Sakura ihre Linke.

„Haltet endlich die Klappen!“, schrien sie synchron und schlugen ihren zwei besten Freunden ins Gesicht.

Danach drehten sie sich um, und gingen Händchenhaltend davon.

„Das musste sein“, kam es immer noch brutal von Sakura.

„Genau“, stimmte Sasuke ihr genauso brutal zu.
 

Naruto und Ino lagen auf dem Boden.

„Pfuu, hat bestimmt wehgetan“, sagte TenTen, während sie ihre beiden Freunde anschaute. Neji, Hinata und Shikamaru nickten resigniert.

„Au … musste das sein, Sakura?!“, schrie Ino ihrer Freundin stöhnend hinterher.

„Meine … arme Nase“, weinte Naruto, während er verzweifelt versuchte das Nasenbluten zu stoppen.

Als er es nicht hinbekam, schrie er seine Seele aus dem Leib.

„Sasuke! Falls du immer noch nicht mit Sakura zusammen bist! Ich hasse deine Exfreundinnen! Ich hasse sie!“
 

„Sasuke! Sakura! Wir fahren!“, rief Itachi. Die beiden kamen auf Akemi, Tai und dem Uchiha zu. Itachi hatte neben Tais Wagen geparkt.

„Mann, war das ein Tag. Wir sol -“ Tai blieb plötzlich stehen, als er sein Auto anschaute. Itachi und die anderen schauten ihn nur verwirrt an.

Doch als Tai mit seinem Finger auf einen Kratzer zeigte, kniff Sakura die Augen zusammen. Der Regen hatte wohl den billigen Lack weggespült. Sofort schaute Tai seine Schwester mit einem tödlichen Blick an. Diesen Blick hatte sie noch nie an ihm gesehen. Er war ja schlimmer als der Blick letztes Weihnachten, wo Sakura den Tannenbaum in Flammen gebracht hatte.
 

Sakura! Ein Monat Ducati-Verbot!“
 

„Och, nö!“

Deine Ex, mein Albtraum - Special


 

Bonuskapitel

Deine Ex, mein Albtraum - Special
 


 

Das Set wirkt ruhig. Viele Attrappen sind zusehen. Und unter alldem steht eine Frau.

„Hallo, liebe Leser! Ich bin Mika, und werde euch einen kleinen Blick Hinter den Kulissen gewähren! Hier ist es momentan ein wenig ruhig, da die Aufnahmen erst um zehn beginnen. Und wir haben gerade … Moment … halb zehn. Einige sollten aber schon gleich auftauchen, und ähh, da hinten ist ja schon jemand! Tai Haruno, bleibst du einmal stehen!“

Tai dreht sich verwundert um und schaut seine Chefin fragend an.

„Ja?“

„Tai, mein Lieber. Hättest du einen Augenblick für deine Chefin Zeit? Ich habe einige Fragen.“

„Ja klar, schieß los.“

„Tai, wie kam es, dass du den großen Bruder zur Rolle bekommen hast?“

Tai kratzt sich am Hinterkopf.

„Na ja … ich bin ja sowieso schon Sakuras Bruder, warum dann auch nicht als Rolle?“

„Das klingt plausibel. Hast du dich in deiner Rolle wohl gefühlt?“

Er grinst.

„Ja klar … vor allem weil ich einen tollen Wagen fahren durfte.“

Mika verschränkt die Arme vor der Brust und schaut ihren Angestellten finster an.

„Oh, das war natürlich nicht der einzige Grund, warum ich mich wohl gefühlt habe“, versuchte sich der Haruno zu retten.

Mika fährt mit ihren Fragen fort.

„Wie kamst du mit deinem Kollegen Itachi Uchiha klar? Hat es mit ihm Spaß gemacht zu schauspielern?“

Tai legt seinen Kopf in den Nacken und denkt nach.

„Itachi ist ein cooler Kollege … es hat mir echt Spaß gemacht mit ihm den dicken Geschäftsmann zu spielen.“

Plötzlich vernahm man eine andere Stimme.

„Tai Haruno wird zum Set 5 bestellt. Tai Haruno, bitte Set 5!“

„Wie ich sehe, musst du weiter arbeiten“, stellt Mika fest.

„Wie es aussieht schon. Tut mir Leid, Chefin!“ Mit einem kurzen Winken läuft Tai davon.

„Danke, für das kurze Interview!“

„Gleichfalls, danke!“, ruft er noch Mika zu.
 

Mika wendet sich wieder der Kamera zu.

„Nun das war einer unserer tollen Schauspieler. Es ist nun zwanzig vor zehn. Und wie ich sehe … läuft gerade Roy Yamato an mir vorbei, Roy verdammt, bleib stehen!“

Der Angesprochene schaut grimmig seine Chefin an.

„Was denn?“

„Roy, sei ein bisschen höflicher zu deiner Chefin! Ich möchte dir nur ein paar Fragen stellen.“

Der Yamato stöhnt auf.

„Wenn's sein muss.“

„Gut. Roy, du hast die Rolle als brutaler Exfreund angenommen. Wie kam es dazu?“

„'Angenommen'? Du hast mich gezwungen!“

Mika ignoriert diese Aussage.

„Fahren wir mit der nächsten Frage fort …“

Roy verdreht genervt seine Augen.

„Hat es dir gefallen den Exfreund zu spielen?“

„Im großen und ganzen schon. Ich durfte nicht nur den Ex spielen, sondern theoretisch auch einen Psychopathen.“

„Einen Psychopathen? Nicht doch!“, widerspricht Mika.
 


 

~ Kurzer Wechsel zu den Protagonisten~
 

Sakura: „Ob Roy es gefallen hat den Ex zuspielen? Natürlich, seine Art wie er sich in seine Rolle hineingesteigert hat, war schon beängstigend. Fast schon wie ein Psychopath!“

Mika lässt den Kopf hängen.
 


 

~Wieder bei Roy Yamato~
 

„Nächste Frage … mit welchen Kollegen kamst du nicht so klar?“

„Ach, da gibt es einige. Die Kameraleute haben am meisten Stress gemacht. Ständig sollte ich nicht in die Kamera schauen. Aber wie soll das gehen, wenn dieses Teil direkt vor meiner Nase steht?!“

„Haha, war ich es nicht, die dich angeschrien hat, nicht da reinzuschauen?“ Auf Mikas Stirn pocht eine Nervenader.

Roy schaut pfeifend durch die Gegend.

„Möglich …“

Mika über lächelt ihre Boshaftigkeit.

„Das genügt. Ich danke dir, dass du für mich Zei- hey wo willst du schon hin?!“

„Weg!“
 

Mika schüttelt müde den Kopf.

„Immer diese eingebildeten Schauspieler …“

Sie schaut wieder in die Kamera.

„Also wir haben schon fast zehn! Nun müssten auch unsere Protagonisten hier irgendwo herumschleichen … aber ich sehe gerade dahinten einige andere. Ino Yamanaka! TenTen Ama! Hinata Hyuga!“

Mika rennt auf die drei Mädchen zu.

„Chefin, na so was“, kommt es von Ino, die Mika freudig anschaut.

„Mädchen, ich würde euch gerne interviewen. Hättet ihr einen Moment Zeit?“

Sie nicken.

„Gut. Hinata, fangen wir mit dir an. Du spielst die Rolle als eine gute Freundin von Sakura und den anderen. Kamen sie dir in der Zeit der Aufnahmen wirklich wie Freunde vor? Hattest du viel Spaß mit ihnen?“

„Ähm … nach einer Zeit des Drehens hat sich zwischen uns acht natürlich eine Freundschaft entwickelt. Spaß hatte ich auf jeden Fall. Die Aufnahmen in Verona waren einfach nur wunderschön.“

„Da sind wir ganz deiner Meinung“, stimmen TenTen und Ino zu.

„Hach ja. Verona war wirklich schön. Vor allem der Strand und Sasuke in Badeho -“, schwärmt Mika, unterbricht sich aber selbst. „A-aber wir fahren fort. Naruto Uzumaki, Shikamaru Nara und Neji Hyuga spielten eure festen Freunde bei den Aufnahmen. Ihr musstet euch dann natürlich unter anderem auch wie ein Paar benehmen. Viel das euch schwer? Ino, kannst du uns darüber etwas sagen?“

„Eigentlich viel uns das nicht so schwer … die Jungs haben wirklich darauf Rücksicht genommen, uns nicht zu nah zu kommen, und sie haben es auch meinerseits nicht genossen.“
 


 

~Kurzer Wechsel zu den Jungs~
 

Neji: „Na klar, haben wir es ein bisschen genossen, einem Mädchen so nah zu sein. Wann hat man denn sonst die Chance, ein Mädchen einfach so küssen zu dürfen? Und dafür bekommen wir auch noch Geld!“
 


 

~Wieder bei den Mädchen~
 


 

„Nächste Frage: kamen da auch echte Gefühle ins Spiel? Ich meine, ihr wart euch so nah.“

Die Mädchen lächeln schüchtern.

„Na ja … die Jungs waren ganz süß. Vielleicht ja schon …“, antwortet TenTen verlegen.

Mika lächelt.
 


 

~Bei den Jungs~
 

Neji: „Echte Gefühle? Na klar, ich wurde richtig nervös, als ich TenTen im Bikini gesehen habe.“

Naruto und Shikamaru lachen laut auf.

Mika lässt erneut den Kopf hängen.
 


 

~Wieder bei den Mädchen~
 


 

„Ich bin soweit fertig mit meinen Fragen. Ich danke euch vielmals, für das kleine Interview!“

„Kein Problem, Chefin!“

Die drei Mädchen verschwinden in der Umkleide.
 

Mika schaut wieder in die Kamera.

„Also … soweit so gut. Schauen wir mal, wer hier noch so rumläuft … ahh, Itachi Uchiha! Itachi, mein Lieber! Könntest du kurz hierherkommen?“

Der Angesprochene kommt fragend auf seine Chefin zu.

„Was gibt’s, Chef?“

„Itachi, ich habe ein paar Fragen.“

„Okay, leg los.“

„Du bist auch im echten Leben Sasukes Bruder. Du lebst auch mit ihm noch zusammen. Hat es sich irgendwie anders angefühlt bei den Aufnahmen?“

Itachi lächelt.

„Es war natürlich anders, aber das lag nur an der Umgebung. Die Figur, die Sasuke und ich als Schauspieler verkörpern mussten, glichen uns eins zu eins. Deshalb war das Verhalten zu ihm ziemlich normal. Ich fühlte mich bei den Dreharbeiten, mal von den ganzen Kameras abgesehen, wie Zuhause.“

„Darum habe ich euch auch für diese Rollen gewählt“, murmelt Mika, während sie zu ihrer nächsten Frage übergeht: „Deine Figur, die du verkörpern musstest, war ein ziemlicher Frauenkenner … bist du das wirklich?“

Itachi grinst nun verschmitzt.

„Ich hatte doch schon vorhin erwähnt, dass die Figuren uns eins zu eins gleichen, hehe …“

Mika versteht.

„Alles klar … und wa-“ „Itachi Uchiha! Bringen Sie ihre Krawatten hier weg! Die Kameras brauchen keine Deko!“, schreit ein Statist und unterbricht somit die Chefin.

„A-aber die Kameras sahen so kahl aus! Tut mir leid Chefin, ich muss gehen, wie du siehst.“

„Schon gut“, lächelt Mika. Sie wusste gar nicht, dass er wirklich Krawatten mochte … doch dann erinnert sie sich an das 'eins zu eins' zurück.
 


 

~Kurzer Wechsel zu den Jungs~
 

„Was, Itachi hat die Kameras mit Krawatten dekoriert?“, lacht Shikamaru.

„Der Kerl macht mich fertig. Letztens hat der sich bei den Aufnahmen andauernd versprochen, das er schon selbst lachen musste.“ Naruto, der mit einer Packung Chips neben Neji und Shikamaru saß, lacht ebenfalls laut auf.

„Ich liebe ihn einfach.“ Neji kommen die Lachtränen.
 


 

~Wieder bei Mika~
 

„So … jetzt möchte ich aber mit meinen Protagonisten reden. Und, hurra! Ich sehe sie da hinten! Sie werden gerade für den nächsten Schnitt zurecht gemacht! Sasuke Uchiha! Sakura Haruno!“

Mika rennt auf die beiden nebeneinander sitzenden zu.

„Ja?“, kommt es von Sakura.

Die Kosmetiker ziehen sich zurück, sodass Mika mit ihnen alleine zurück bleibt.

„Ich werde euch jetzt ein paar Fragen stellen.“

„Ein Interview?“, fragt Sasuke neutral.

Mika wird nervös.

„Ja, mein Lieber, ein Interview. Also, ich fang an: Sasuke, kannst du unseren Lesern sagen, wie du zu deiner Rolle gekommen bist?“

„Na ja … ich wollte mich hier eigentlich als Fensterputzer bewerben und dann kamst du auf mich zu, und hast mich … hey … ich bin gar nicht freiwillig hier, du hast mich zwangsweise hier hin geschleppt!“

Mika wendet sich Sakura zu.

„Sakura, meine Hübsche! Du hattest die Ehre mit diesem Jungen hier zu streiten, zu diskutieren und auch Zärtlichkeiten auszutauschen. Was hat dir in deiner Rolle als bestes gefallen?“

„Manchmal war ich wirklich wütend, und da hat es gut getan, jemanden ins Gesicht zu brüllen. Auch wenn dieses Gesicht unwiderstehlich ist …“ Die letzten Worte sind geflüstert.

Mika wendet sich wieder Sasuke zu.

„Sasuke, deine Figur hatte viele Stimmungsschwankungen … du konntest diese aber sehr gut übermitteln. Wie hast du das geschafft?“

„Eigentlich habe ich mich nur an das Skript gehalten, Gefühle und so, keine Ahnung wie die kamen.“

„Verstehe … eine Frage an euch beide: ihr wart das Hauptpärchen im Stück. Ihr wart auch das Paar, das sich ganz nah gekommen ist. Das interessiert hier glaube ich jeden, waren da echte Gefühle bei?“

Sasuke und Sakura schauen sich an.

Mika lässt grinsend ihre Augenbrauen auf und ab steigen.

„Keine Antwort, ist meist eine Antwort!“, kommt es dann von ihr.

„N-nein, versteh uns nicht falsch, Sakura ist zwar heiß, aber-“ „Du findest mich heiß?“, unterbricht Sakura Sasuke.

„Du findest sie heiß?“, fragt nun auch Mika.

„N-nein, ich- ach Kacke, nächste Frage!“

Mika unterdrückt ein Prusten.

„Na gut, na gut. Eigentlich bin ich mit meinen Fragen fertig. Ich danke euch herzlich!“

Summend entfernt sich Mika von den Protagonisten. Sie spürt Sasukes stechenden Blick in ihren Rücken.
 

Zwei andere Schauspieler kommen an Mika vorbei.

„Oh! Deidara und Akemi! Ihr hattet zwar kurze Auftritte, doch kann ich euch trotzdem ein zwei Fragen stellen?“

„Klar!“, sagt Deidara.

„Okay, Deidara, fangen wir mal direkt mit dir an. In deiner Rolle bist du ein verrückter Künstler, der Explosionen liebt. Wie ist das in deinem echten Leben? Genauso?“

Deidara kratzt sich am Kinn.

„Ähm-“ Plötzlich war ein lauter Knall zu hören. Mika und Akemi zucken zusammen.

„Deidara, du Bastard! Du hast meine Krawatten in die Luft gesprengt“, hören alle Itachis Stimme, wissen aber nicht, von wo die Stimme kommt.

„Tut mir leid, Chefin“, entschuldigt sich Deidara bei Mika, da sie ihn böse anschaut.

„Das war Antwort genug.“

Sie wendet sich Akemi zu.

„Akemi, ich habe gehört, du und Tai wart schon von Anfang an ein Paar?“

„Ja, das stimmt. Ich liebe ihn einfach so sehr.“

„Das ist-“ „Akemi und Deidara! Kommt ihr kurz mit, ich find eine Attrappe nicht mehr!“, spricht auf einmal Kakashi, der um die Ecke kommt.

Mika wird rot vor Wut.

„Warum, verdammt, wird eigentlich immer die Chefin unterbrochen!“

„Oh, Mist. Ich hab die Chefin wütend gemacht, das ist nicht gut, weg hier“, kommt es wieder von Kakashi. Deidara und Akemi folgen ihm vorsichtshalber.
 

Mika schaut erledigt in die Kamera.

„So bösartig bin ich doch gar nicht, oder?“ Die Kamera wird nach links und rechts geschwenkt. Das soll wohl ein nein bedeuten.

„Ehrlich?“ Mika macht große Augen. Nun schwenkt die Kamera von oben nach unten.

Mika kommen die Tränen.

„Danke, Hermann. Du bist der einzige nette hier.“

Die Chefin fasst sich wieder.

„Damit enden unsere Interviews hier. Ich hoffe, es hat euch Spaß gemacht! Und jetzt kommen einige Aufnahmen, die uns nicht gelungen sind.“
 


 

~*~
 

Kapitel 6: Von Planungen und Mahnungen, Set 3
 

Während nun Hinata die Namen aufschrieb, kramte Ino in einen der Schränke herum. Sie suchte nach Walky-Talkys.

„Ahh! Da! Gefunden!“ Die Blondine holte sie hervor und verteilte sie. Für jeden eins.

„Ich bin fertig“, sagte die junge Hyuga und gab jedem ein Kärtchen mit dem dazu passendem Codenamen.

Sofort entstand Unruhe.

Was?! Nudelsuppenheini! “, fragte Naruto verwirrt.

Hinata kicherte leise.

„Sei lieber froh, dass du nicht … Schwachkopf heißt?“, sagte Shikamaru.
 

„Cut! Nicht Schwachkopf, du Schwachkopf! Gähnende Ananas!“

„Aber hier steht Schwachkopf!“

Alle Blicke huschten zu der Hyuga, die sich lächelnd an der Wange rieb.

„Hehe …“
 

~*~
 

Kapitel 8, … ging in die Hose, Set 2
 

„Willst du mich verarschen, Sasuke?“, begann die Haruno drohend leise.

„Ich? Dich verarschen? Nein! Es würde sich gar nicht lohnen dich zu verarschen.“ Sasukes Miene blieb hart, doch in seinem inneren war es das Gegenteil.

„Sasuke … jetzt bleib ernst, ich habe meinen Text vergessen.“

Allgemeines Gelächter war zuhören.
 

~*~
 

Kapitel 11, Zärtlichkeiten, Set 6
 

Der Uchiha schaute währenddessen etwas genervt. Er hatte Augenringe, ihm war von dem vielen Cocktails schlecht geworden und ihm wurde noch übler, wenn er an die ganzen Unterlagen dachte, die noch auszufüllen waren.

Oh man, war das Leben hart.
 

Im Lift lief eine ruhige Musik. Fahrstuhlmusik.

Tai bewegte seine Hüften. Ihm schien die Melodie zu gefallen.
 

„Was muss ich jetzt nochmal machen?“, kam die Frage von Itachi.

„Cut! Du musst Tai ausdruckslos angucken!“

„Ach ja …“
 

~*~
 

Kapitel 25, Ausstellungstag, Set 7
 

„Sasuke!“
 

Der Uchiha hielt in seiner Bewegung inne. Das war doch …
 

Er drehte sich um.

Eine Person mit einem roten Helm auf dem Kopf lief auf ihn zu. Nein, rannte auf ihn zu. Und das sehr schnell. Er viel nach hinten, als Sakura mit einem Ruck auf ihn sprang, und dabei ihre Arme um seinen Hals schlang. Sasukes Kopf knallte dabei auf das Granit.

„Au …“, kam es stöhnend von ihm.

„Tut mir Leid, ich dachte nicht, dass du fallen würdest“, entschuldigte sich die Haruno unter dem Helm.

„Nein, verdammt! Das tat wirklich weh!“
 

„Oh, sry, hehe.“
 

~*~
 

Mika huscht wieder vor die Kamera.

„Und damit endet das Deine Ex, mein Albtraum – Special! Vielen Dank nochmal!“

Deine Ex, mein Albtraum


 

Epilog

Deine Ex, mein Albtraum
 


 

Die Sonne ließ ihr prachtvolles Licht über den Schulhof erstrahlen. Wieder einmal flogen die Vögel, wie jeden Tag, ihre Bahnen.

Die Freunde nahmen unter dem wunderschönen Kirschbaum Platz.

„Diese Hitze …“, kam es von Neji, der seinen Hinterkopf gegen den dicken Stamm lehnte. Dann jedoch hielt er sich so schnell er konnte die Hände vor dem Mund. TenTen, Hinata, Naruto und Shikamaru schauten ihn böse an. Mit diesen Worten hatte Neji Ino wieder auf Ideen gebracht.

„Wie wäre es, wenn wir alle zusammen Schwim-“ „Nein!“, unterbrach die ganze Meute sofort Ino, die daraufhin eine Schnute zog.

„Warum seid ihr denn so fies?!“, fragte sie darauffolgend, während sie ihre Kopfhörer aus ihrer Tasche zog.

„Die Frage ist: warum lässt du uns nicht in Ruhe?“, erwiderte der liegende Shikamaru lässig. Ino, die neben ihm auf dem giftgrünen Gras lag, schlug ihn auf dem Bauch.

„Hey! Du bist mein Freund, unterstütz' mich wenigstens!“ Shikamaru rieb sich nur seinen Bauch, da der Schlag härter war, als er gedacht hätte.

„Wo ist eigentlich Sasuke?“, wechselte Naruto das Thema.

„Ja, Sakura ist auch nicht hier“, fiel Hinata auf. Doch dann machten alle einen wissenden Ausdruck.

„Sie wollen zwar alleine sein, doch das sind unsere letzten Tage, bis die Sommerferien anfangen. Da sollten wir unsere Zeit genießen, bevor wir in genau einem Jahr die Aufnahmeprüfungen zur Uni schreiben müssen“, sagte TenTen, die oben auf dem Baum saß.

Naruto stöhnte auf.

„Fang ja nicht schon wieder von Prüfungen an! Ich habe die letzten total vergeigt~“ Naruto fasste sich am Kopf und ließ sich dabei rückwärts auf das Gras fallen.

„Lern mehr, Idiot“, kam es von Neji, der Naruto mit einem Ast bewarf.

„Au …“

„Kann einer mal Sakura herholen? Ich will wissen, ob sie in den Ferien weg fliegt“, sprach Ino, und kam wieder auf das eigentliche Thema.

„Schon unterwegs.“ Naruto rappelte sich wieder auf und ging Richtung Schulgebäude. Schon beim Betreten vernahm er vertraute Stimmen – und damit meinte er nicht Kakashi, der laut aus seiner Lektüre vorlas.
 

Ich liebe dich! “, schrie Sakura in das Gesicht ihres Freundes, und machte sich dabei etwas breit vor ihm.

Ich dich auch, aber warum schreist du mich an, Sakura! “, erwiderte Sasuke ebenso laut, während Naruto sich am Ende des Schulflures am Kopf fasste. Das konnte doch nicht wahr sein. Nun schrien sie sich auch noch an, obwohl es anscheinend keinen plausiblen Grund gab.

Du schreist doch auch! “ Sakura wusste selbst nicht, was hier gerade vor sich ging, doch sie konnte sich noch erinnern, dass sie vor einigen Sekunden mit Sasuke Streit hatte. Aber ihr fiel der Grund nicht mehr ein. Und sie wusste auch nicht so recht, warum sie ihn Ich liebe dich ins Gesicht gespuckt hatte.

Verflucht, schrei mich nicht an, küss mich endlich!“ Sasuke legte einen Arm auf Sakuras Taille ab und zog sie an sich, während er seine Lippen auf ihre presste. Sasuke konnte von ihren vollen Lippen nicht genug kriegen. Sie schmeckten einfach nur himmlisch.

Ino, die mit den anderen neben Naruto getreten war, klatschte laut in die Hände. TenTen und Hinata taten es ihr gleich. Endlich hörten sie auf lauthals die Schulflure voll zu schreien.

„Jetzt kommt, und genießt mit uns eure verdammte, übriggebliebene Mittagspause!“, schrie Shikamaru Sasuke und Sakura zu. Diese merkten erst jetzt, dass sie beobachtet wurden. Nichtsdestotrotz lösten sie ihren langen, leidenschaftlichen Kuss, und gingen ihren Freunden nach.
 

Auf dem Weg nach draußen legte Naruto einen Arm auf Hinatas Schulter ab. Bei dem leidenschaftlichen Kuss von Sasuke und Sakura war ihm etwas eingefallen, dass er seiner Freundin mitteilen wollte. Doch als Hinata die flüsternden Wörter zur Ohren bekam, schlug sie Naruto von sich weg, schmiss ihren Rucksack auf ihn, und schrie: „Geh weg! Noch nicht!“

Verdutzt beobachteten die Freunde das Spektakel, was vor ihnen gerade abgespielt wurde.

Wütend, aber nicht ernstzunehmend, stampfte die Hyuga vor. So aufbrausend hatten die Freunde sie noch nie gesehen. Nicht mal Neji. Sie waren verwandt, wenn das mal nicht etwas hieß. Kaum war Hinata verschwunden, richteten sich die Blicke automatisch auf den Uzumaki, der sich vor Schmerz die Wange rieb.

„Was-hast-du-ihr-gesagt“, fragte Sakura, während sie mehrere Schritte auf den Blonden zukam.

Naruto, der etwas überrumpelt war, kratzte sich verlegen am Hinterkopf. Das konnte er doch nicht sagen …

„Ähm … privat“, versuchte er zu lächeln. Das missfiel ihm aber deutlich. Er schaute zu Sasuke, der die Szene desinteressiert verfolgte. Narutos Ausdruck zeigte Hilfe. Man konnte sein Gesicht mit dem eines Welpen vergleichen. Sasuke stöhnte auf.

„Privat?! Ist doch egal, sag schon!“, sprach nun Ino.

„Sag's doch einfach!“, wisperte Sasuke leise zu Naruto. Dieser fing schon vor Überrumplung an zu schwitzen.

„Teme … das ist ein bisschen zu privat!“, flüsterte der Blonde ebenso leise zurück.

Sasuke stöhnte nochmals auf. Naruto lächelte. Ein Stöhnen bedeutete oft, dass er einverstanden war.

„Leute, ich hab kein Bock meine Mittagspause für so was zu verschwenden! Ich hab Hunger, komm Sakura.“ Ohne auf ihre Antwort zu warten, zog der Uchiha seine Freundin von der Meute weg.
 

„Sasuke!“ Er zog weiter.

„Lass los! Schon seit der Klassenfahrt frage ich mich, was Hinata so wütend macht!“

Sasuke blieb seufzend stehen und drehte sich zu Sakura.

„Sakura … denk mal ein bisschen nach. Naruto flüstert ihr etwas ins Ohr … ganz aufgeregt … und sie findet es nicht so toll, und erwidert geh weg! Noch nicht! Was fällt dir bei so was als erstes ein?“

Die Haruno blieb einige Sekunden wie angewurzelt stehen. Doch dann stieg ihr die Röte ins Gesicht.

„Oh … ich wusste ja nicht …“ Sie fand keine Worte, „ich wusste ja nicht, dass … dass Naruto so ein Casanova ist.“

Sasuke hielt sich die Hand vor den Mund. Als Sakura sein Prusten hörte, schaute sie ihn grimmig an. Doch als er anfing laut loszulachen, lächelte sie ihn einfach nur an. Sein Lachen war so schön. Man sah es nicht oft an ihm, doch deshalb war es jedes mal etwas Besonderes.
 

„Sasuke! Sakura! Nimmt uns etwas mit!“, schrie Ino vom Kirschblütenbaum aus ihnen zu. Die Freunde hatten wieder unter dem Baum Platz genommen. TenTen versuchte nun aus Hinata herauszuquetschen, was Naruto ihr zugeflüstert hatte. Doch diese blieb stur und sagte nichts. Mit verschränkten Armen saß sie auf der Wiese. Naruto redete in sie ein und entschuldigte sich tausendmal bei ihr. „Seid leise, seid leise, seid leise …“, kam es von dem liegenden Shikamaru, der von den ganzen Stimmen Kopfschmerzen bekam. Neji schaute Naruto böse an, da er anscheinend wusste, was Naruto geflüstert hatte.

Ino, die Sasuke und Sakura immer noch zuwinkte, und eine Bestellung quer über den Schulhof schrie, hielt ihrem Shikamaru die Hand vor dem Mund, damit er endlich mit seinem gelangweilten Geplapper aufhörte.
 

Sasuke schulterte Sakura. Diese kreischte bei dieser unerwarteten Tat auf.

„Sasuke! Lass mich runter!“

„Sei still. Ich habe Hunger. Die anderen haben Hunger. Will in die Cafeteria“

„Kein Grund mich zu tragen!“

„So sind wir schneller.“

„Nein, langsamer!“

„Schneller.“

„Nein!“

„Doch.“

„Nein!“

„Doch.“

„Sasuke!“

„Ja, so heiße ich.“
 

Neji, der aufhörte Naruto böse anzuschauen, beobachtete Sasuke und Sakura.

„Zuerst war sie seine Freundin. Sehr lange waren sie ein Paar gewesen. Dann, jedoch wurde sie zu seiner Ex. Eine Ex, die mir und auch euch den Frühling und den Sommeranfang zum Albtraum gemacht hat.“

Ino stand auf. Neji wirkte gerade in diesem Moment so poetisch, da wollte sie auch ein Stück beitragen. Zu mal er auch recht hatte.

„Sie war Sasukes Ex. Sasuke, verdammt! Alles wegen ihm! Sie war deine Ex, und mein Albtraum!

TenTen sprang vom Baum runter.

„Sasuke ist zwar nicht hier, aber meine Nerven waren wirklich am Ende. Auch wenn es eine Menge Spaß gemacht hatte, zu versuchen die beiden wieder ein Herz und eine Seele werden zu lassen. Doch diese ständigen Stimmungsschwankungen haben mich so was von angekotzt! Sasuke! Deine Ex, mein Albtraum!

„Mendokuse, ich stimme zu“, kam es von Shikamaru, der lasch einen Arm in die Höhe hob. Seine liegende Position dabei nicht zu ändern, beachtete er natürlich.

„Ähm … es waren wirklich harte Zeiten. Als ein Albtraum könnte man die letzten Monate schon bezeichnen“, sprach Hinata leise.

„Der Albtraum war aber, ich mein es nicht böse, Sakura. Mich hat das alles voll verwirrt“, sprach Naruto die Wahrheit.
 

Plötzlich war ein Knurren zu hören.

„Naruto, du bekommst doch schon dein Essen, bändige solange deinen Magen“, sprach Shikamaru, schaute den Uzumaki aber nicht an.

„Ähm … das war ich nicht.“

Die Freunde schauten auf. Sakura stand hinter ihnen.

„So, so, Naruto. So denkst du also über deine liebe Freundin?“

Die Kumpanen bissen sich auf die Unterlippe. Autsch, da war Naruto in ein Fettnäpfchen getreten.

Sie waren froh, dass Sakura nicht früher aufgetaucht war. Sonst wären alle einen Kopf kürzer.

Hinter Sakura erschien, mit vielen Tüten, Sasuke, der wie jedes mal neutral schaute. Dass Naruto so etwas zu Sakura gesagt hatte, nahm er nicht so ernst. Wieso auch? Naruto hatte recht. Sie war ein Albtraum. Bei diesem Gedanken musste Sasuke unwillkürlich grinsen.
 

„Tut mir leid, Sakura. Das war nicht so gemeint“, lächelte Naruto, während er aufstand und anscheinend versuchte abzuhauen.

„Versuch ja nicht zu verschwinden! Erklär' mir erst mal, was du vorhin mit Albtraum meintest!“

Naruto schaute seine Freunde an, die ihm wohl nicht helfen wollten, da sie froh waren, beim lästern nicht erwischt worden zu sein. Er kniff die Augen zusammen.

„Ich will nicht!“

„Oh doch, und ob du willst!“ Dieses Weib war gnadenlos. Was war los? Nun machten ihm schon zwei Frauen Stress! Naruto schrie seine letzten Worte verzweifelt heraus:
 

„Ich sagte doch, dass du ein Albtraum bist! Hilfe~!“


Nachwort zu diesem Kapitel:
Die Krankheit Paramehlklodachse gibt es natürlich nicht! Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich weiß: Lange gebraucht xD
Aber njaaa, dafür ist das Kapitel lang :D
Und hier wollte ich noch einmal auf eine Freundin aufmerksam machen, die auch eine sehr tolle Fanfiction schreibt:

LikeParadise mit ihrer Fanfic Secret Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Vergibt mir bitte, dass ich so lange gebraucht habe T.T
Ich danke (wie immer xD) nochmal alle Kommi-Schreiber! Ihr seid so geduldig mit mir :3
Und ich wollte noch etwas zum Ende der Fanfic sagen: Ich glaube, dass das nächste Kapitel das letzte wird. Danach folgt natürlich noch ein Epilog :D
Ich bin mir aber noch nicht sicher, ob es das letzte ist! Also nicht traurig sein xD
Aber wenn's so ist, dann macht euch auf Kapitel 25 + Epilog gefasst.

Liebe Grüße an euch!
Mika-cha♥ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
FRAGE AN EUCH*

Hach ja, und damit ist die Fanfic zu ende :,D
Natürlich kommt noch ein Epilog ^.^
Was ich noch sagen wollte: diese FF ist mehr sehr ans Herz gewachsen, und ich finde es selbst schade, dass sie schon zu ende ist. Doch jede Geschichte muss ja bald ein Ende haben :D
Ich hoffe, ihr hattet Spaß :D

Ich bedanke mich herzlich bei euch♥
Ich habe mal wieder solange gebraucht.

*Ach ja: und ich wollte euch noch fragen, ob ihr ein Special Kapitel wollt, wo alle Charaktere interviewt werden ^.^ Schreibt es einfach in die Kommentare :)

Mit viel Liebe, eure Mika-cha♥ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich hoffe, es hat euch Spaß gemacht!

Liebe Grüße,
Mika-cha♥ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
So, so. Damit ist wohl die FF zu ende.
Das macht mich echt traurig xD
Das Special-Kapitel mit den Interviews (und meiner Wenigkeit xD) versuche ich so schnell wie möglich fertigzubringen.

Ich danke wirklich allen, die mir immer, oder auch öfters, ein Kommentar hinterlassen haben :D Das war die Motivation weiter zu tippen. Und wie ihr sieht ... habe ich meine erste Fanfic zu ende gebracht (auch wenn's mehr als ein Jahr gebaucht hat xD)
Vielleicht wisst ihr jetzt auch, was es mit dem Titel der Geschichte auf sich hat :D Von wem diese Worte eigentlich kommen :D

Vielen Dank nochmal an alle,
Mika-cha♥♥♥ Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (435)
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Von:  Sakura2100
2017-08-13T19:19:59+00:00 13.08.2017 21:19
Hehe tolle story gg- auch wenn ich gestehen muss, dass mir sakuras und sasukes ständige gestreite und herumgeschreie teilweise ziemlich auf den keks ging,... aber so versteht man die beteiligten finde ich auch etwas besser :D
Antwort von:  Mika-cha
13.08.2017 23:07
Ja, mir als Autorin selbst auch im nachhinein xDD
Danke!♡
Von:  KazuhaToyama
2016-08-07T20:58:44+00:00 07.08.2016 22:58
Mega tolles Kapi und die vorherigen auch!!<3
Antwort von:  Mika-cha
08.08.2016 16:40
Dankeschön! :D♥
Von:  KazuhaToyama
2016-08-06T22:09:46+00:00 07.08.2016 00:09
>Chill deine Nuggets<

HAHAHHAHA OMG!! Lachflash!!!!!!
Antwort von:  Mika-cha
07.08.2016 13:03
hahah xD
Von:  KazuhaToyama
2016-08-06T21:52:31+00:00 06.08.2016 23:52
So, so;-)

Sasuke will also nicht aufhören und Sakura wohl auch nicht!

Bin Gespannt wie es weiter geht:)
Antwort von:  Mika-cha
07.08.2016 13:03
Hehe ;)
Von:  KazuhaToyama
2016-08-06T21:40:17+00:00 06.08.2016 23:40
Keine Ahnung, ob ich dieses Kapitel schon mal kommentiert habe aber was solls;)

Tolles Kapi und wirklich tolle FF:) Deine erste Fanfic war das oder?
Finde ich jedenfalls mega gut!
Ich finde meine erste FF an der ich dran bin ist so schlimmxD aber es maxht Spass es zu schreiben:D ich hoffe ich verbessere mich noch während dem schreiben:)
Antwort von:  Mika-cha
07.08.2016 13:03
Das ist nett von dir :D

Jaaa, da werden Erinnerungen wach! Habe die FF mit 12 Jahren angefangen - hach, das waren noch Zeiten gewesen (jetzt bin ich schon 16 O.o??).
Man merkt aber auf jeden Fall, dass man Fortschritte macht, wenn man immer weiter schreibt! Also mach dir keine Sorgen, falls du findest, dass deine Fanfic schlimm ist xD! Das wird schon alles nur :P! (ich hatte ja schon mal gesagt, dass ich, wenn ich Zeit habe, bei deiner FF mal vorbeischaue^^)

Ich danke dir!♥
Antwort von:  Mika-cha
07.08.2016 13:04
das wird schon alles noch* meinte ich xD
Von:  KazuhaToyama
2016-08-06T21:30:27+00:00 06.08.2016 23:30
Hallööölllee!!:);)

Oh gott! Wie viele Ideen hast du denn noch!? Diese Fanfic ist der Hammer und hat so viele Kapis di von mir gelesen werden wollen(?)xD:D
Antwort von:  Mika-cha
06.08.2016 23:35
Haha, ist meine allererste xD
Aber hast du sie nicht schon mal kommentiert xP? (passiert mir auch öfters xDD)
Antwort von:  KazuhaToyama
06.08.2016 23:36
Könnte sowas von sein!!xD

Manchmal fange ich an eien FF zu lesen, dann habe ich auf einmal keine Lust mehr zu lesen sondern Filme zu schauen und vergesse schon, wo ich kommentieet habeXD
Antwort von:  Mika-cha
06.08.2016 23:37
Ich kenn das!! XD
Von:  KazuhaToyama
2015-11-14T18:56:03+00:00 14.11.2015 19:56
Ich liebe deine Fanfuc sie ist si gut und havh einfach der Hammer der absolute iberhammer luebe sie!!<3<3
Antwort von:  Mika-cha
14.11.2015 20:48
Vielen lieben Dank >.<♥!
Von:  Apple_tree
2014-09-29T17:52:02+00:00 29.09.2014 19:52
Einfach geil!
Antwort von:  Mika-cha
29.09.2014 19:52
Ja geil xD Was machst du denn wieder hier? XD
Von: abgemeldet
2014-07-15T21:27:40+00:00 15.07.2014 23:27
Einfach eine richtig geile fanfic*--*
Ich liebe sie♥
Lg tenii_chan
Antwort von:  Mika-cha
16.07.2014 12:35
Ich bin rot :3
Vielen, vielen Dank! :D♥
Von:  LikeParadise
2014-07-15T18:43:56+00:00 15.07.2014 20:43
HAHAHAHAHAHAHAHAHAHA OMG... Ich kann nicht mehr.
"Deidara, du Bastard! Du hast meine Krawatten in die Luft gesprengt!" HAHAHA omg.
Das Interview war wirklich der Wahnsinn. So gut hatte ich es mir gar nicht vorgestellt. HAHAHAHAHA
"Die Kameras brauchen keine Deko!" HAHAHAHA
Eyy, du machst mich fertig. :DDDDDDD

Ich kann nicht schreiben, omg. Das war richtig richtig klasse. Danke für das Interview. HAHA
Bis zum nächsten Mal.. Und ich freu mich schon drauf. :DDDDDD
Antwort von:  LikeParadise
15.07.2014 20:45
Und ach jaaa, das hatte ich vergessen.
Sasuke wollte sich als Fensterputzer bewerben? GENIAL!!
HAHAHAHA YEAAAH !!
Antwort von:  Mika-cha
16.07.2014 12:36
Junge, jetzt muss ich lachen xD Ich weiss auch nicht so recht, was ich schreiben soll xD
Danke XD


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