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Abandoned-Verlassen

von

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„Wenn ich diesen Schweden in die Finger bekomme...“, knurrte Dänemark, als er sich eine weitere Flasche Bier genehmigte. „Ich meine, wie kann er es wagen, mir meinen kleinen Nor einfach so wegzunehmen? Und mit welcher Begründung? Damit ich selbst erfahre, wie es ist, wenn einem das entrissen wird, was man am liebsten hat. Tse, kann ich doch nichts dafür, dass Russland ihm Finnland geklaut hat!“ Er leerte die Flasche mit einem Zug.

„Jetzt sag doch auch mal was dazu, Ice! Schließlich ist Norwegen dein Bruder, das kann dich doch nicht völlig kaltlassen!“

„Dänemark, ich finde, du solltest wirklich aufhören zu trinken...“ Island sah den Berg Flaschen, der in der Umgebung des Sofas lag, auf dem sich Dänemark auskurierte.

„Das meinte ich nicht!“ Die Flasche, die sich eben noch in Dänemarks Hand befand, flog gegen die Wand und zerschellte dort lautstark. Verschreckt drückte Island seinen Papageientaucher näher an sich. Vorsichtig sah er zu Dänemark, dessen Augen eine eisige Kälte ausstrahlten. Als Dänemark bemerkte, wie sehr er Island verschreckt hatte, schwand diese Kälte und an ihre Stelle trat etwas anderes... War es Trauer? Island wusste es nicht, noch nie hatte er den „König Nordeuropas“ betrübt, geschweige denn traurig gesehen.

Dänemark stützte sich nach vorn und versteckte seinen Kopf in den Handflächen. „Ehrlich, warum ich? Warum verlassen mich alle? Zuerst Schweden und Finnland und jetzt auch noch Norwegen...? Warum...?“, flüsterte er mehr, als dass er es sagte.
 

Rückblick: Start
 

1523: Ende der Kalmarer Union, einem Bündnis zwischen Dänemark, Norwegen, Schweden und Finnland
 

Wie gewöhnlich war es ruhig in dem Haus, in dem Dänemark, Norwegen, Schweden und Finnland zusammen lebten. Dänemark saß in seinem Büro am Schreibtisch und arbeitete. Jedenfalls sollten das die anderen im Haus denken. In Wirklichkeit lag er auf einem Sofa und sein Schreibtisch versank im Chaos. Beim Klicken der Tür hob er seinen Kopf und staunte nicht schlecht, wer es war, der seine Ruhe störte.

„Kannst du nicht anklopfen?“

„...Solltest du nicht arbeiten?“

„Punkt für dich. Was willst du?“ Langsam setzte Dänemark sich auf. Von allen, die im Haus wohnten... Warum musste unbedingt Schweden ihn jetzt belästigen? Er hasste dieses Kerl, immer hatte er irgendetwas auszusetzen.

„Ich gehe. Und Finnland auch.“

Dänemark starrte Schweden einen Augenblick an, bevor er ein ein schallendes Gelächter ausbrach.

„Ehrlich, das war das Komischste, was ich heute gehört habe.“ Er wischte sich eine Träne aus dem Auge. „Und jetzt im Ernst, was willst du?“

Doch Schweden sagte nichts darauf und sah Dänemark nur ausdruckslos an.

„Komm schon, du kannst das nicht ernst meinen, oder? Ich meine... wo wollt ihr hin? Zu Russland?“ Wieder lachte der selbsternannte König des Nordens.

„Ich werde unabhängig.“

Langsam schwand das Lächeln aus Dänemarks Gesicht, denn er realisierte, dass Schweden es ernst meinte.

„Tzz, dann verpiss dich doch! Aber komm mir nicht angekrochen und flehe um Vergebung!“

Ohne ein weiteres Wort zu sagen, verließ Schweden den Raum. Genau das hasste Dänemark an ihm. Er zeigte keinerlei Emotionen, es war, als würde man... mit einer Statue reden!

„Verdammt nochmal!!“ Heftig schlug der König des Nordens mit der Faust gegen die Wand. „Dieses Arschloch... Denkt wohl, er ist was besseres als ich, hä? Aber soll mir recht sein, dann muss ich wenigstens nicht mehr in diese ausdruckslose Visage starren, he he...he...“
 

Rückblick: Ende
 

„Ich meine, eigentlich hätte ich doch froh sein können, dass er weg ist, oder? Wir haben uns mehr bekriegt als alles andere... Aber als er weg war und Finnland gleich mit, da war... da hat einfach was gefehlt...“

Inzwischen hatte sich Dänemark wieder auf dem Sofa ausgebreitet.

„Vielleicht hast du ihn ja doch gemocht...“, murmelte Island.

„Ice, sei nicht dumm. Wie hätte ich so etwas wie den denn mögen können?“ Dänemark sah fragend zu Island rüber. Dieser wich seinem Blick aus und stammelte:

„Naja... das Kämpfen mit ihm hat dir doch Spaß gemacht, oder?“

Dänemark lachte leise und sah wieder an die Zimmerdecke.

„Damals schon, aber...“ Er atmete einmal tief durch. „Er ging zu weit, als er mir Norwegen weggenommen hat...“
 

Rückblick 2- Start
 

Der Morgen nach dem Frieden von Kiel: 15. Januar 1814
 

Schwerfällig stand Dänemark auf und ging in Norwegens Zimmer, wo dieser gerade am Packen war. Dass der Däne sich eigentlich schonen sollte, damit seine frischen Kriegsverletzungen nicht wieder begannen zu bluten, interessierte ihn nicht. Er wollte einfach so viel Zeit wie möglich mit seinem Schützling verbringen, bevor dieser ihn verlassen musste.

„Hey Kleiner...“ Dänemark lehnte sich in den Türrahmen.

„Was willst du?“ Norwegen antwortete, ohne sich umzudrehen. „Du sollst dich doch nicht bewegen.“

Ein leichtes Lächeln schlich sich in Dänemarks Gesicht.

„Du machst dir wohl Sorgen um mich, was?“ Er stieß sich vom Türrahmen ab und setzte sich auf Norwegens Bett. Für eine Weile herrschte Schweigen, bis Dänemark seufzte und sagte:

„Es tut mir leid, Nor...“

„Du hast getan, was du konntest...“ Norwegen stand auf und setzte sich neben Dänemark auf das Bett, den Blick auf den Boden gerichtet.

„Aber es hat nicht gereicht! Und nur, weil ich zu schwach war, muss du jetzt zu diesem Arsch!“ Mit einer Faust schlug er gegen das Bett. „Aber eins schwöre ich dir... Ich hole dich zurück, egal wie! Aber verlass dich drauf, Nor!“ Entschlossenheit flammte in den blauen Augen des Dänen auf. Norwegen sah zu ihm herüber und ein seltenes Lächeln umspielte seine Mundwinkel.

In diesem Moment klopfte es an der Haustür. Die beiden Länder wussten, was es bedeutete. Jetzt war es an der Zeit, Abschied zu nehmen. Seufzend stand Dänemark auf, Norwegen tat es ihm gleich.

„Hast du alles?“

Norwegen nickte und schweigend gingen sie zur Tür, an die Schweden immer noch hämmerte.

„Ja man, ich hab schon mitbekommen, dass du hier bist!“, rief Dänemark und schlug nun selbst gegen die Tür.

„Ich schätze, er wartet...“, sagte Norwegen und griff nach der Türklinke, als er plötzlich zwei Arme um seinem Körper spürte.

„Vergiss nicht, was ich dir versprochen habe, okay?“ Eine tiefe Traurigkeit schwang in seiner Stimme mit. „Und lass dich nicht unterkriegen...“

„Versprochen...“ Widerwillig löste Dänemark die Umarmung und Norwegen öffnete die Tür.

„Mach's gut...“ Ohne sich noch einmal umzudrehen, verließ Norwegen das Haus und ließ einen betrübten Dänen zurück.
 

Rückblick 2 Ende
 


 

Es war bereits spät in der Nacht und Dänemark schlief auf dem Sofa. Island saß immer noch in seinem Sessel und grübelte. Eigentlich war er zu Dänemark gekommen, um ihn mit dem Gedanken zu konfrontieren, dass er unabhängig werden wollte. Aber nachdem er ihn so verzweifelt gesehen hatte, kamen ihm Zweifel an seiner Entscheidung. Was würde Dänemark tun, wenn auch er sich von ihm abwenden würde? Würde er daran zerbrechen? Seufzend lehnte Island sich zurück und sah aus dem Fenster. Er würde erst einmal abwarten, wie sich alles entwickeln würde...



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Sternenschwester
2013-02-26T12:47:23+00:00 26.02.2013 13:47
netter OS zu diesem Thema...
Lg, Sternenschwester


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