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Geliebter Ehemann

Fortsetzung zu `Geliebtes Haustier`
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo,

So, weil es so viele interessiert: Lucius ist geschieden und momentan Single. Narcissa ist bereits wieder verheiratet aber sie spielt keine große Rolle. Auch die spätere Frau von Lucius spielt keine große Rolle, eigentlich nur Lucius weil er der Pate von Tali ist.

Noch Fragen? Ja, dann her damit. Nein, dann anfangen zu lesen... Komplett anzeigen

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Kapitel 16 (ohne Adult)

Vier Männer empfingen sie als sie das St. Mungos betraten. Zwei von ihnen zogen sofort ihre Zauberstäbe obwohl sie Harry eindeutig erkennen mussten.

„Alles in Ordnung?“, fragte dieser sofort.

„Wir haben unsere Anweisungen jeden zu überprüfen, der das Krankenhaus betreten will“, sagte einer der Männer.

„Ähm, das wird schwierig, ich habe kein Mal. Und Talisha auch nicht.“

„Aber ihr habt beide das Zeichen von Snapes Familie und das würde uns schon reichen.“

„Echt? Wo hab ich das denn?“, fragte Harry überrascht.

Sein Vater lachte leise und griff nach seinem T-Shirt, um es am Rücken fast bis nach oben zu schieben. „Dein Zeichen ist auf dem rechten Schulterblatt. Hat Voldemort das noch nie erwähnt?“

Harry wurde leicht rot während der Mann um ihn herum trat und das Zeichen mit dem Zauberstab an tippte, sofort züngelten kleine schwarze Flammen über das Zeichen. „Das kitzelt“, kicherte Harry.

„Hat Voldemort wirklich nie was erwähnt? Er muss es doch gesehen haben“, sagte Charlie, der jetzt zum ersten Mal das Mal auf seiner Schulter sah.

„Also wenn ich meinen Gefährten von hinten sehe, liegt mein Augenmerk nicht unbedingt auf den Schultern“, kam von Fenrir, der sie zusammen mit Remus begleitet hatte. Die Art wie Harry rot wurde, zeigte, dass es wohl bei Voldemort genauso war.

„Die Kleine.“

Severus zupfte das T-Shirt seines Sohnes wieder zurecht während Harry vorsichtig das Shirt seines Kindes nach oben zog, er konnte allerdings ein tiefes Knurren nicht unterdrücken als sich der Zauberstab ihr näherte.

„Ich tu ihr nichts“, lächelte der Mann und enthüllte damit lange Fangzähne.

„Ich weiß aber es ist meine Tochter.“

Der Vampir lächelte noch immer als er den Zauberstab auf sie senkte. Das Lächeln verging ihm allerdings als sich das Magieschild um Harry aufbaute und ihn an die nächste Wand schmetterte.
 

Noch bevor die anderen drei Vampire reagieren konnten, standen die verwandelten Werwölfe vor Harry und verstärkten sein Knurren. Severus, der von dem Magiefeld eingehüllt war, seufzte leise und drehte seinen Sohn zu sich um. Es wunderte ihn absolut nicht, dass die grünen Augen völlig verschleiert waren.

„Harry, komm zu dir. Niemand tut deiner Kleinen was. Komm schon, beruhige dich.“

Es dauerte einen Moment bis Harry endlich auf seine Worte reagierte, er blinzelte mehrmals und der Schleier legte sich langsam. Das Magieschild blieb allerdings. Der Vampir hatte sich unterdessen aufgerappelt und kam langsam auf sie zu.

„Was war das?“, fragte er.

„Mein Familienschutz. Reicht das als Beweis?“

Ein schiefes Grinsen erschien auf dem Gesicht des Vampires während er nickte, „ja, das reicht als Beweis. Ihr könnt passieren.“

„Harry, nimm den Schild runter. Hier will niemand Tali etwas tun.“

„Wirklich nicht?“

„Nein. Guck, alles Freunde also runter mit dem Schild. Du wolltest doch Neville und Blaise besuchen und das geht nicht wenn du das Schild aufrecht hältst“, sagte Severus.

Harry sah ihn noch einen Moment zögernd an doch dann nickte er und das Schild fiel in sich zusammen.

„Gut, dann können wir ja“, knurrte Fenrir, „ihr bleibt hier.“ Die letzten Worte waren an die verwandelten Werwölfe gerichtet, die ein Stück beiseite gingen und sich am Rand der Eingangshalle an die Wände legten.

„Bist du sicher?“

„Ja, die brauchen wir gerade nicht. Keiner kann die unteren Etagen betreten ohne die Eingangshalle zu durchqueren. Es reicht wenn Remus und ich mitkommen.“

Harry nickte über diese Begründung und folgte dann seinem Vater, der mit Charlie schon vor gegangen war. Er warf dem angegriffenen Vampir einen entschuldigenden Blick zu doch dieser grinste nur und machte eine wegwerfende Handbewegung, für ihn war die Sache erledigt. Dankbar lächelte Harry ihn an.

„Harry, kommst du endlich? Ich habe heute noch andere Dinge vor“, schnarrte in diesem Moment Severus von weiter vorne.

„Komme“, rief Harry und diesmal beeilte er sich seinen Vater einzuholen.
 

Der Erste, der sie vor dem Zimmer der Longbottoms erwartete, war allerdings Draco, der ihnen ein strahlendes Grinsen zeigte und dann zu Harry trat. Sofort quengelte Talisha und streckte die Hände nach ihm aus.

„Du und deine Vorliebe für blonde Haare“, lachte Draco während er sie schon entgegen nahm.

„Was machst du hier?“, fragte Severus.

„Meinen besten Freund besuchen.“

„Wie geht es Alice?“

Jetzt grinste Draco noch breiter und fragte, „warum fragst du sie das nicht selber?“

Während Charlie ihn mit riesigen Augen ansah, ließ Severus sie einfach alle stehen und stürmte ins Zimmer.

„Ist sie wirklich wach?“, fragte Harry überrascht.

„Ja. Aber erst vor ein paar Minuten. Blaises Vater ist bei ihr, wir hätten euch eh gleich kontaktiert. Wollen wir reingehen?“

„Klar.“
 

Im Krankenzimmer unterhielt sich Severus gerade mit Devon, der gerade die ersten Untersuchungen abgeschlossen hatte. Neville saß auf dem Stuhl neben dem Krankenbett seiner Mutter, er hielt sich fast krampfhaft an ihrer Hand fest und Tränen liefen über sein Gesicht. Blaise stand hinter ihm, eine Hand tröstend auf seiner Schulter. Bis jetzt hatte keiner ihr Eintreten bemerkt bis Alice aufsah und geschockt die Augen aufriss.

„Greyback“, flüsterte sie.

Jetzt sahen alle zu ihnen, Fenrir zuckte nur mit den Schultern.

„Der tut dir nichts. Mom, es ist viel passiert und es dauert eine ganze Zeit um das zu erklären“, sagte Neville leise.

„Aber Greyback, er arbeitet für Du-weißt-schon-wen.“

„Ja, tut er aber es hat sich viel verändert.“

„Das ist kein Thema, welches jetzt durchgesprochen wird“, schnarrte Severus, der sich schon dem Bett näherte.

Die Hexe sah ihn skeptisch an und fragte, „wer sind sie?“

„Severus Snape. Wir hatten früher nicht viel miteinander zu tun.“

„Albus hat oft von ihnen geredet. Ein hochtalentierte Tränkebrauer“, sagte Alice, „hat er das hier alles möglich gemacht? Hat er dafür gesorgt, dass ich wieder klar denken kann?“

„Auch wenn es sie jetzt erschüttert aber nein, hat er nicht. Ich arbeite im Auftrag von Lord Voldemort und ER hat auch alle Mittel zur Verfügung gestellt um ihre Heilung voran zutreiben“, erklärte Severus während er seinen Zauberstab zog.

Sofort verdunkelte sich der Gesichtsausdruck von Alice, sie wollte etwas sagen als Neville sanft ihre Hand drückte.

„Mom bitte, keiner hier will dir was tun. Es hat sich in den letzten Jahren sehr viel ereignet.“

„Also ist ER wieder da?“, fragte Alice traurig.

„Ja.“

„Darf ich sie jetzt untersuchen?“, mischte sich Severus ein.

„Warum?“

„Weil ich seit vier Jahren an einem Heilmittel für sie und ihren Mann forsche und meine Ergebnisse gerne mit eigenen Augen begutachte. Also?“

Die Hexe zögerte noch einen Moment bevor sie nickte, sie behielt ihn allerdings genau im Auge. Während Severus den Diagnosespruch murmelte, holte Devon Pergament und Feder und legte es neben sie auf den Nachttisch. Fast sofort erwachte die Feder zum Leben.

„Irgendeine Veränderung bei Frank Longbottom?“, fragte Severus während die Feder schrieb.

„Nein, keinerlei Veränderung. Er spricht weder auf das Ritual, noch auf den Trank an“, kam von Devon.

Alice schluchzte leise und warf einen Blick nach links, dort lag ihr Mann und wurde von einem Zauberer mit irgendeinem Spruch überwacht.

„Willst du das Ritual nochmal durchführen?“

„Nein, es würde höchstwahrscheinlich nichts bringen außer einer Verschwendung von Zeit und Kräften“, sagte Severus nachdenklich, er ignorierte den wütenden Blick von Alice und fuhr fort, „wir werden von vorne anfangen. Irgendwo muss der Fehler liegen wenn es bei ihr funktioniert und bei ihm nicht.“

„Meinst du, das wird was?“, fragte Devon.

Er bekam nur ein Achselzucken denn Severus hatte sich schon zu dem Pergament gewandt, die Feder verstummte im selben Moment und er griff danach.

„Und?“

„Die Werte sind super. Es ist als ob es die vergangenen Jahre gar nicht gab.“

„Was bedeutete das für meine Mom?“, fragte Neville.

„Nun, die körperlichen Schäden können wir nicht rückgängig machen, wir können die Auswirkungen erleichtern aber nicht rückgängig machen. Ihr Geist müsste eigentlich wieder vollständig arbeiten, oder Mrs. Longbottom?“, fragte Severus.

Zögernd nickte Alice, Neville gab ein erfreutes Lachen von sich und schlang die Arme um seine Mutter, diese erwiderte die Umarmung mit einem glücklichen Lächeln. Nie hätte sie gedacht, dass sie ihr Kind nochmal in die Arme schließen würde, nicht nach diesem schrecklichen Erlebnis.

„Wir sollten sie in Ruhe lassen. Neville und Blaise können ihr alles erklären, es ist sehr viel, was sie zu verkraften hat“, sagte Harry.

„Wer bist du?“

„Ich hieß früher mal Potter, ich bin der Sohn von James und Lily. Mittlerweile bin ich adoptiert und habe geheiratet“, erklärte Harry lächelnd.

„Du bist groß geworden, ich hätte dich fast nicht wieder erkannt. Aber jetzt, ja, du siehst aus wie James aber du hast die Augen deiner Mutter.“

„Ich weiß. Wir können uns später noch ausreichend unterhalten aber erst mal sollte Neville ihnen alles erklären“, lächelte Harry.

„Gute Idee. Alle raus“, befahl Severus und seinem Befehl wurde schnell Folge geleistet. Lediglich der Zauberer an Frank Longbottoms Bett, Blaise und natürlich Neville blieben zurück.
 

Severus stieg aus den grünen Flammen, Talisha in seinen Armen gluckste fröhlich und versuchte nach den Staubflocken auf seiner Robe zu grapschen. „Im Gegensatz zu deinem Daddy magst du Flohreisen“, grinste er während Harry, fluchend und schimpfend, hinter ihm aus dem Kamin stieg.

„Ich hasse Flohreisen. Wieso konnten wir nicht apparieren?“, fragte Harry, der sich den Ruß abklopfte und dann die Arme nach seiner Tochter ausstreckte.

Doch Severus gab sie ihm nicht und sagte stattdessen, „lass sie doch heute Nacht bei uns.“

„Wieso das?“

„Du hast dich doch heute mit Voldemort gestritten, sehr heftig sogar. Klär das doch in Ruhe und lass mir mein Enkelkind für diese Nacht.“

Mittlerweile waren auch Charlie und die Werwölfe aus dem Kamin getreten, Harry entließ die Letzteren mit einem Handwink und wand sich dann wieder an seinen Vater.

„Bist du sicher?“, fragte er.

„Traust du mir etwa nicht? Das Würmchen ist in den besten Händen“, sagte Severus.

„Dad, das weiß ich. Ok, dann sehen wir uns morgen früh.“ Harry gab seiner Tochter noch einen Kuss, genau wie seinem Vater bevor er die Treppe zum Ostflügel hoch ging.

„Meinst du, das war ne gute Idee?“, fragte Charlie, der an Severus ran trat und ihm das Kind abnahm.

„Ja. So können sie sich in Ruhe aussprechen und Talisha stört nicht.“

„Wieso sollte sie stören?“

„Wie glaubst du werden die Zwei sich versöhnen?“, fragte Severus, der ihm einen Arm um die Taille legte und ihn Richtung Keller dirigierte.

Charlie grinste leicht, wuschelte dem Kind durch die Haare und meinte, „ja, da störst du natürlich. Aber wir kümmern uns schon um dich.“

„Ist ja auch mein Enkelkind.“

„Sag mal, wünscht du dir eigentlich eigene Kinder?“, fragte Charlie unterwegs.

„Ich habe bereits einen Sohn, der macht genug Ärger und Arbeit.“

„Severus! Die Frage war ernst gemeint.“

„Meine Antwort auch.“

Charlie seufzte leise und wandte sich wieder dem Kind in seinen Armen zu, er wusste, dass er von seinem Partner jetzt keine vernünftige Antwort bekommen würde. Er merkte nicht wie Severus ihn aus den Augenwinkeln beobachtete bis dieser leise seufzte.

Überrascht sah Charlie ihn an und fragte, „was ist los?“

„Ich habe nie über Kinder nachgedacht“, gestand Severus schließlich.

„Und wenn du darüber nachdenkst?“

Severus zuckte mit den Schultern, er hatte sich nie Gedanken über dieses Thema gemacht. „Momentan denke ich nicht darüber nach.“

„Wieso nicht?“

„Weil man, um Kinder zu bekommen, erst Sex haben muss“, schnarrte Severus. Charlie nickte sofort begeistert, was Severus zu seiner typischen Augenbraue-hochzieh-Geste veranlasst.

„Ok, dann machen wir uns über das Kinderthema Gedanken wenn wir das Sexthema abgeschlossen haben, einverstanden?“, fragte Charlie grinsend.

„Einverstanden aber erst dann. Jetzt sorgen wir erst mal für was zu essen bevor mein Enkelkind gezwungen ist meinen Partner aufzuessen“, sagte Severus mit einem Blick auf Talisha, die an Charlies Finger nuckelte.

„Meinst du, ich bin giftig?“ „Nein aber ich hätte Tali einen besseren Geschmack zugetraut. Typischer Fall von Geschmacksverirrung“, sagte Severus trocken während er die schwarze Holztür öffnete, hinter der sich ihre Gemächer befanden.

„Hey, diese Geschmacksverirrung ist dein fester Freund“, protestierte Charlie lachend.

„Selbst ich bleibe nicht von so was verschont. Tee?“

„Ja, gerne.“ Charlie schüttelte, immer noch lachend, den Kopf und ließ sich im Wohnzimmer auf dem Teppich vor dem Kamin nieder. Er zauberte einige Plüschtiere von Talisha herbei, die begeistertes Lachen bei dem Mädchen auslöste. Vor allem der weiße Plüschwolf, den Draco ihr vor ein paar Tagen geschenkt hatte, war ein sehr begehrtes Spielzeug.

So in das Spiel vertieft, bemerkte Charlie nicht, dass Severus nicht sofort in die kleine Küche nebenan gegangen war sondern in der Tür stehen geblieben war. Mit verschränkten Armen lehnte er sich gegen den Türrahmen und beobachtete das Treiben. Es war deutlich zu sehen, dass Charlie aus einer Familie mit jüngeren Geschwistern kam. Der Rotschopf hatte auch schon öfters angedeutet, dass er sich selber auch Kinder wünschte und er war sich des Risikos durchaus bewusst. Zumal sie überhaupt nicht wussten ob Charlie schwanger werden konnte. Und wenn nicht? Severus wusste, dass es den Jüngeren schwer treffen würde.

„Wolltest du nicht Tee und was zu Essen holen?“

Die Frage riss ihn aus seinen Gedanken, Charlie sah ihn lächelnd an während Talisha versuchte ihren Plüschwolf zu erdrücken.

„Sofort“, murmelte Severus. Er beschloss diese Angelegenheit sehr weit weg zu verbannen und jetzt wirklich etwas zu essen zu holen.
 

Unterdessen stand Harry im Ostflügel und lauschte dem leisen, friedlichen Klang eines Klaviers. Es war fast drei Monate her seit sein Mann sich an den Flügel gesetzt hatte, meist nur wenn er wirklich gut drauf war aber warum spielte er dann heute? Leise durchquerte Harry die Räume bis er in der Tür zum Klavierzimmer stehen blieb und immer wieder wunderte er sich über dieses Bild. Sein Mann saß am Flügel, völlig in sein Spiel vertieft und ließ die Finger nur so über die Tasten huschen, nichts und niemand schien ihn dabei stören zu können. Es war ein friedliches Bild, wie oft hatte er nach Talishas Geburt hier im Sessel gesessen, seine Tochter im Arm und hatte seinem Mann beim spielen zugehört. Obwohl er damals strenge Bettruhe hatte, konnte er Voldemort immer wieder davon überzeugen, dass sie hierher kamen. Die Musik würde ihn beruhigen und Talisha auch, nun, das war nicht mal gelogen. War das der Grund warum er heute spielte? Wollte er ihn beruhigen?

„Würdest du bitte aufhören so wirr zu denken solange ich spiele?“, fragte Voldemort in diesem Moment.

„Tut mir leid“, murmelte Harry.

Er huschte in den Raum rein, ließ sich in seinem Sessel nieder und kuschelte sich in eine herbeigezauberte Decke. Voldemort grummelte noch etwas Unverständliches und vertiefte sich dann wieder in sein Spiel während Harry die Augen schloss und genoss.
 

Irgendwann verklang der letzte Ton, Voldemort schloss langsam das Klavier und drehte sich dann zu Harry um. Dieser öffnete nur widerwillig die Augen, zu sehr war er in den Klängen versunken gewesen.

„Wo ist Tali?“, war das Erste, was Voldemort fragte.

„Übernachtet heute bei ihrem Opa“, gab Harry lächelnd zurück.

„Die Schutzzauber für die Nacht?“

„Dad kennt sie und wird sie aktivieren.“

„Also sind wir alleine? Warum?“

„Wie meinen?“

„Hast du Angst, dass ich sie wieder zum weinen bringe? Oder ist das dein erster Schritt des Auszuges?“, fragte Voldemort. Seine Stimme klang völlig emotionslos, genau wie sein Gesichtsausdruck und auch über die innere Verbindung konnte Harry keinerlei Gefühle wahr nehmen.

„Wenn mein Lord wieder normal ist, habe ich keinen Grund auszuziehen.“

„Ich war noch nie normal.“

„Naja, so normal wie mein Lord eben war“, sagte Harry mit einem schiefen Grinsen.

„Ich wollte sie heute morgen nicht zum weinen bringen.“

„Mein Lord, es geht nicht um Talisha, es geht um das was ihr gesagt habt. Das ist absoluter Schwachsinn und das wisst ihr auch also woher kommen diese sinnlosen Gedanken?“

„Sind sie so sinnlos? Sieh dich doch in den Reihen meiner Todesser um, keiner von ihnen fürchtet mich noch. Sie sind alle der Meinung, dass du mich schon zurückhalten wirst wenn sie Blödsinn bauen“, knurrte Voldemort.

Das schiefe Grinsen wurde zu einem warmen Lächeln, er schälte sich aus seiner Decke und trat zu Voldemort. Dieser sah ihn fragend an als sich Harry auch schon vor ihn kniete und wie früher oft die Hände auf seine Oberschenkel legte.

„Mein Lord, das denkt keiner. Zugegeben, sie sind etwas frecher und aufmüpfiger als früher aber sie haben nicht weniger Respekt vor euch als früher. Ich glaube sogar, dass sie jetzt mehr Respekt vor euch haben.“

„Das ist Blödsinn“, unterbrach Voldemort ihn.

„Nein, ist es nicht. Fast alle Todesser haben sich euch aus Angst, Hass oder Wut angeschlossen aber sie folgen euch jetzt aus anderen Gründen. Sie respektieren und achten euch, einige mögen euch mittlerweile sogar. Ja, ihr seit weicher geworden aber das ist nichts Schlechtes. Dieses Verhalten, was euch anscheinend jetzt so ärgert, zeigt man nicht aus Mangel an Respekt sondern weil man unter Freunden ist. Ihr habt Recht, keiner eurer Todesser hätte sich früher so verhalten, aus Angst vor Strafe. Wollt ihr dieses Verhalten etwa wieder? Dass sie vor euch kriechen, Fehler aus Angst machen und vor lauter Furcht ihre Aufgaben nicht richtig ausführen?“, fragte Harry etwas fassungslos.

Er beobachtete wie es in Voldemorts Gesicht arbeitete, die innere Verbindung war völlig durcheinander.

„Seht euch meine Anhänger an. Sie sind meine Freunde, wir können über alles miteinander reden, sie stehen bedingungslos hinter mir und auch ich muss mir einiges anhören wenn sie der Meinung sind, dass ich es verdient habe. Aber wenn es hart auf hart kommt, kann ich mich absolut auf sie verlassen. Dann gehorchen sie sogar wenn ich ihnen etwas befehle“, sagte Harry grinsend, „und stellen nicht jeden Befehl in Frage.“

„Stört dich das nicht?“, fragte Voldemort.

„Nein, mein Lord, das stört mich nicht. Sie sind meine Freunde, sie dürfen und sollen ihre eigene Meinung haben und sie sollen sie mir auch sagen. Ich komme doch nicht von alleine auf alle Ideen, die ich euch vortrage. Viele davon sind von meinen Freunden gewesen“, gestand Harry.

Wieder wurde er nur angesehen, das Gefühlschaos in seinem Inneren zeigte ihm, dass Voldemort durchaus über seine Worte nachdachte. Er rutschte ein Stück näher bis er direkt zwischen seinen Beinen kniete, er wollte den Körperkontakt, vermisste ihn wenn er ihn mal nicht hatte. Langsam hob Voldemort eine Hand, die langen, blassen Finger fuhren zögernd durch die schwarzen Haare. Schnurrend lehnte sich Harry in die Berührung, die Unruhe in ihm nahm langsam ab.

„Warum bist du so?“, fragte Voldemort irgendwann.

„Wie genau meint mein Lord das?“

„Warum bist du so lieb? Warum findest du immer die richtigen Worte?“

„Weil ich euch über alles liebe und alles für euch und Talisha tun würde.“

„Du bist unverbesserlich.“

„Und gerne.“ Harry schloss jetzt die Augen, schnurrte leise vor sich hin während die langen Finger durch seine Haare kraulten.

„Ich habe Blödsinn erzählt, oder?“, fragte Voldemort.

„Ja, habt ihr.“

„Ich habe mich unmöglich benommen.“

„Ja, habt ihr.“

„Du darfst mir ruhig widersprechen“, maulte Voldemort doch Harry grinste ihn mit geschlossenen Augen an und gab zurück, „Wenn ihr es schon so exakt präzisiert, werde ich euch nicht widersprechen.“

„Danke, Harry.“

„Bitte, mein Lord.“
 

Lange saßen sie so da, Harry auf den Knien aber mittlerweile komplett an Voldemorts Bein gelehnt und die langen Finger in den schwarzen Haaren versenkt. Leises Schnurren war das einzige Geräusch, welches zu hören war bis Voldemort seufzte. Langsam öffnete Harry die Augen, sah ihn fragend an.

„Lass uns ins Bett gehen“, schlug Voldemort vor.

„Gerne.“

Harry erhob sich in einer fließenden Bewegung und sah ihn herausfordernd an. Sein Mann folgte seinem Beispiel, schlang einen Arm um ihn. Langsam und aneinander gekuschelt begaben sie sich ins Schlafzimmer, ein Zauber säuberte sie notdürftig und ein Zweiter zog sie komplett aus. Schnell lagen sie, eng umschlungen, unter der schwarzen Satinbettwäsche doch Harry spürte, dass sein Mann noch immer grübelte.

„Könnt ihr nicht später nachdenken? Ich würde gerne schlafen“, maulte er.

„Deine Worte haben mich nachdenklich gemacht.“

„Das merke ich aber muss das jetzt sein?“

„Scheinbar schon. Harry, meintest du das alles ernst?“

„Natürlich, warum sollte ich euch anlügen? Das habe ich nie gemacht und werde es auch nie.“

„Meinst du wirklich, dass die Todesser so denken?“

„Nein, mein Lord, ich meine es nicht, ich weiß es. Ich habe mich mit einigen Todessern unterhalten, wollte ihre Beweggründe verstehen und ihre Ansichten. Dabei habe ich so einiges erfahren“, erklärte Harry gegen die weiße Brust.

„Mit wem hast du dich unterhalten?“, fragte Voldemort.

„So einige.“

„Also möchtest du es mir nicht genau sagen“, stellte sein Mann fest.

„Nein.“

„Gut, dann nicht. Aber so wirklich glauben kann ich das nicht.“

„Es ist aber so. Ihr versteht auch nicht warum ich euch liebe aber ihr akzeptiert das also akzeptiert doch einfach die Veränderungen bei den Todessern.“

Voldemort brummte leise was Harry an seiner Brust leise kichern ließ.

„Lachst du mich etwa aus?“

„Nein, ich lache euch an. Mein Lord, akzeptiert es doch einfach und hört auf euch über so ein Thema Gedanken zu machen“, schlug Harry vor, „das wurde mir zumindest immer gesagt.“

„Du hast dir auch um sinnlose Dinge Gedanken gemacht.“

„Das ist in meinen Augen auch sinnlos. Seit doch froh, dass es sich so entwickelt hat. Wenn ihr ehrlich seit, dann genießt ihr es manchmal.“

„Was soll ich genießen?“, fragte Voldemort.

„Dass die Todesser euch nicht mehr fürchten, dass sie euch teilweise wie einen Freund behandeln“, sagte Harry.

Er hob jetzt den Kopf um ihn anzusehen, rote, warme Augen sahen ihn nachdenklich an bevor Voldemort ihn plötzlich hochzog und küsste. Überrascht erwiderte Harry den Kuss, öffnete gehorsam die Lippen als eine Zunge fordernd daran entlang strich und sich schließlich in seinem Mund versenkte. Seine Zunge wurde herausgefordert, umspielt und geneckt bis er auf das leidenschaftliche Zungenspiel einging. genießerisch schloss Harry die Augen, er wollte diesen Kuss nur noch genießen.

Irgendwann löste Voldemort ihre Lippen wieder voneinander, er hauchte ihm noch einen weiteren Kuss auf den Mund bevor er ihn an sich drückte. Mit einem Schnurren schmiegte sich Harry an seinen Mann.

„Ich liebe dich, mein Kleiner“, schnurrte Voldemort schließlich.

„Ich euch auch, von ganzem Herzen.“

„Es tut mir leid was ich heute früh gesagt und getan habe, ich glaube, du hast wirklich Recht.“

„Ihr glaubt?“

„Ok, du Quälgeist, ich weiß es. Zufrieden?“

„Ja, sehr sogar. Können wir jetzt schlafen? Ich hatte einen langen Tag, einen hässlichen Streit zum Frühstück und ich bin hundemüde“, sagte Harry, der ein Gähnen nicht mehr unterdrücken konnte. Als Voldemort nicht antwortete, sah Harry nochmal auf, wieder direkt in die Augen seines Mannes, der ihn scheinbar beobachtete. „Mein Lord?“

„Manchmal verstehe ich echt nicht wieso du mich liebst.“

„Müsst ihr nicht, das tut eh keiner. Genauso wenig wie die Wenigsten Draco verstehen oder Charlie. Es muss keiner verstehen, nur akzeptieren“, gähnte Harry bevor er sich demonstrativ an seinen Mann kuschelte und die Augen schloss. „Und jetzt, gute Nacht, mein geliebter Lord.“

„Gute Nacht, Harry.“

Die Arme um seinen Oberkörper zogen sich enger zusammen, ein dunkles, kaum wahrnehmbares Schnurren ertönte und schickte sanfte Wellen durch Harrys Körper. Glücklich kuschelte er sich enger an ihn, es war sehr selten, dass Voldemort es zuließ, dass sein Inneres Wesen schnurrte. Vielleicht sah er es als Schwäche an, vielleicht war es ihm auch unangenehm, es war Harry egal. Er genoss es wenn es mal so weit war, so wie jetzt. Das monotone Geräusch hüllte ihn langsam ein, er erwiderte das Schnurren ohne es wirklich zu bemerken und schließlich schlief er darüber ein. Voldemort hingegen lag noch lange wach, lauschte den friedlichen Atemzügen seines Gefährten und dachte nach.
 

Die nächsten drei Tage überwachte Devon den Gesundheitszustand von Alice denn nach den ersten Erzählungen von Neville wollte sie Severus nicht mehr sehen. Auch Blaise sah sie am Anfang mit seltsamen Blick an doch der junge Mann lächelte dazu nur. Er verstand sie denn in den letzten Jahren war so viel passiert, das musste erst einmal verarbeitet werden. Neville und seine Mutter führten sehr lange Gespräche, er versuchte ihr alles zu erklären aber bei einigen Dingen musste er passen und das waren sämtliche Ereignisse und Entscheidungen rund um Harry. Den lud Neville nach fast einer Woche ins St. Mungos ein, seine Mutter hatte noch einige Fragen, die sie gerne beantwortet hätte.
 

„Guten Morgen“, begrüßte Harry alle mit einem strahlenden Lächeln. Neville und Blaise erwiderten das Lächeln während Alice ihn nur misstrauisch ansah. „Wie ich sehe, hat dir Neville alles erklärt. Unter anderem auch mit wem ich verheiratet bin. Ich nehme an, dass du Fragen hast also frag“, forderte Harry sie auf. Er ließ sich auf einem Stuhl nieder und sah sie auffordernd an.

„Du kommst alleine?“, fragte sie, „keine Bewacher?“

„Sind draußen vor der Tür. Ich bin davon ausgegangen, dass du keinen Werwolf sehen willst.“

„Du?“

„Ich sieze nur meinen Mann und keinen Anderen und ich habe nicht vor jetzt eine Ausnahme davon zu machen.“

„Wo ist dein Kind? Neville hat gesagt, dass du es nie alleine lässt“, sagte Alice.

Harry lächelte und meinte, „Tali ist bei ihrem Vater. Er ist der Meinung, dass er auch mal wieder etwas Zeit mit seiner Tochter verbringen darf.“

„Hast du überhaupt ein Mitspracherecht?“

„Wenn mein Ehemann nicht will, dass Tali und ich aus dem Ostflügel ausziehen, dann ja. Alice, das sind nicht deine Fragen, was willst du wirklich wissen?“, fragte Harry.

„Warum hast du die weiße Seite verraten?“, fragte Alice.

Jetzt seufzten sowohl Harry wie auch Neville und Harry meinte, „diese Frage hat mir Albus ungefähr zwei Dutzend mal gestellt und die Antwort ist immer noch dieselbe. Ich liebe meinen Mann, von ganzem Herzen. Ich stehe weder unter einem Zauber, noch einem Trank oder einem seltsamen Ritual. Ich habe den Mann hinter dem Dunklen Lord kennengelernt und habe mich in ihn verliebt.“

„Aber wie kannst du dich in den Mörder deiner Eltern verlieben?“

„Ich war gerade ein Jahr alt als ich meine Eltern verloren habe. Ich kann mich nicht mal mehr an sie erinnern. Die weiße Seite war mir nie eine Familie, ich war eine Art Ausstellungsstück, der Junge-der-lebt und der Voldemort besiegen sollte. Niemand hat mich gefragt ob ich das überhaupt will und dann bin ich hierher gekommen, unfreiwillig, zugegeben aber ich habe die Menschen hinter den Masken kennengelernt. Langsam aber sicher wurde die Dunkle Seite zu meiner Familie, hier habe ich einen neuen Vater bekommen, einen, zugegeben, manchmal sehr schwierigen Ehemann und eine Tochter, die ich über alles liebe“, erklärte Harry lächelnd.

„Manchmal? Dein Mann ist ständig schwierig“, kam von Blaise.

Ein Grinsen antwortete ihm während Neville den Kopf schüttelte, ein breites Grinsen auf seinen Lippen.

„Nein, mein Mann ist nicht ständig schwierig, er ist nur manchmal etwas missverstanden.“

„Er ist ein Massenmörder. Er hat deine Eltern umgebracht, genau wie unzählige andere Familien“, protestierte Alice, „willst du das etwa bestreiten?“

„Nein, will ich nicht. Seine Vergangenheit kann ich nicht ändern und will es auch gar nicht. Aber die Zukunft hätte ich ändern können wenn die Weiße Seite nicht diesen einen Fehler gemacht hätte“, seufzte Harry.

„Welchen Fehler?“

Überrascht sah Harry zu Blaise und Neville doch diese schüttelten die Köpfe. Alice sah verwundert zwischen ihnen hin und her bis Neville sagte, „wir haben ihr davon nichts erzählt. Das überlassen wir dir.“

„Was genau meint Neville damit?“

Harry atmete tief durch und erklärte, „mein Mann hatte angefangen die Muggel und Unschuldigen zu verschonen, es wurden nur noch diejenigen angegriffen, die sich gewehrt haben oder uns angegriffen haben. Noch ein paar Jahre und er wäre so weit gewesen um über einen Friedensvertrag nachzudenken und dann bin ich schwanger geworden.“

„Wollte er das Kind nicht?“, fragte Alice dazwischen.

„Nein, er hat sich sehr gefreut. Ok, meine Schwangerschaft war nicht leicht.“

Das protestierende Schnauben von Blaise und Neville ignorierte er an dieser Stelle gekonnt.

„Aber als unsere Kleine dann da war, war sie sein Ein und Alles. Er liebt unser Würmchen über alles doch dann ist es passiert. Die Weiße Seite hat von unserem Kind erfahren und einen sehr perfiden Plan entwickelt. Naja, das Ende vom Lied war, dass sich Arthur Weasley mithilfe von Vielsafttrank in unser Manor eingeschlichen hat und unsere Tochter entführt hat“, sagte Harry mit gepresster Stimme.

Die Erinnerung daran tat weh und das obwohl ihre Tochter jetzt in Sicherheit war.

„Entführt? Aber wie alt war sie denn da? Als du das erste Mal hier warst, das war doch deine Tochter, oder? Sie kann nicht älter als ein halbes Jahr gewesen sein“, sagte Alice überrascht.

„Talisha ist fast acht Monate alt. Sie wurde entführt als sie gerade fünf Monate alt war, vier Wochen war sie in der Gewalt der Weißen Seite bis wir sie wiederbekommen haben.“

„Aber man entführt doch kein Baby.“

„Doch, manche Leute sind der Meinung gewesen, dass sie als Tochter des Dunklen Lords genauso böse ist wie ihr Vater. Dass sie kein Recht dazu hat bei ihren Eltern aufzuwachsen“, sagte Harry.

Alice sah ihn fassungslos an, ihr Blick wanderte zu ihrem Sohn. „Stimmt das?“, fragte sie.

„Ja.“ „Wie habt ihr sie wiederbekommen?“

„Minerva.“

„Minerva McGonagall?“

„Ja. Sie hat sich die vier Wochen um Tali gekümmert und sie war der Meinung, dass ein Kind nichts im Krieg zu suchen hat. Albus ist soweit gegangen sie als Schutzschild missbrauchen zu wollen. Er hat sie an die Front geholt als wir das Ministerium angegriffen haben. Ein sechs Monate altes Baby zwischen zwei rivalisierenden Seiten, die Beide mit Flüchen um sich schmeißen. Mein Dad hat sie davon überzeugt, dass Talisha zu ihren Eltern gehört“, sagte Harry lächelnd, „seitdem lassen wir unser Kind nicht mehr alleine. Auf ihr liegt ein Familienschutz und sie hat mehr als genug Leibwächter.“

„Verständlich. Was ist mit Minerva passiert?“, fragte Alice.

„Sie ist noch im Ministerium und überlegt ob sie doch irgendwann mit meinem Mann reden will. Sie hat keinerlei Auswirkungen zu fürchten, Dad hat ihr den größtmöglichen Schutz versprochen und den wird sie auch erhalten. Aber dazu muss sie mit Voldemort reden und das will sie nicht.“

„Ebenfalls verständlich. Harry, darf ich dich fragen wie es jetzt weiter geht?“, fragte Alice nach einiger Zeit.

Der Angesprochene zuckte mit den Schultern und meinte, „ich gehe davon aus, dass du bei Neville sein möchtest aber der wohnt in Riddle-Manor.“

„Ich glaube nicht, dass ich dort wohnen möchte“, sagte Alice vorsichtig.

„Was ist mit Tante Augusta? Kann meine Mom nicht da wohnen?“, warf Neville ein.

„Gute Idee. Alice?“ „Kann ich meinen Mann und meinen Sohn dann noch sehen?“

„Natürlich. Allerdings nur mit Begleitschutz, bestehend aus einem Werwolfpaar und Neville kannst du nur hier oder bei Augusta sehen. Alle damit einverstanden?“

Neville und Blaise nickten sofort doch Alice schien darüber nachzudenken.

„Kann ich auch bei meinem Mann bleiben?“, fragte sie später.

„Natürlich. Du kannst das Nachbarzimmer haben, du kannst es dir einrichten wie du willst aber du musst dir im Klaren darüber sein, dass außerhalb dieser Zimmer Todesser und Werwölfe sind. Du kannst dich außerhalb dieser Zimmer nicht frei bewegen, nur in Begleitung und mit Genehmigung“, sagte Harry ernst, „sonst ist es zu gefährlich.“

„Wenn wir sie begleiten, reicht das?“, kam jetzt von Blaise.

„Ein Werwolfpaar als Schutz. Aber wenn ihr dabei seit, könnt ihr euch frei bewegen.“

„Müssen die Werwölfe sein?“

„Ja, müssen. Es hat sich in den letzten Jahren eingebürgert, dass die Werwölfe als Begleitschutz dienen, ein devoter Verwandelter und ein Dominanter mit Zauberstab. Die perfekte Mischung um fast jeden Angriff erst mal abzuwehren und dem Beschützten die Möglichkeit zu geben sich in Sicherheit zu bringen“, sagte Harry.

„Was ist mit den zwei Werwölfen im Falle eines Angriffs?“, fragte Alice.

„Sie werden versuchen den Angreifer unschädlich zu machen, wenn möglich in einem Stück. Sollte das nicht möglich sein, werden sie versuchen sich zurückzuziehen um Verstärkung zu holen. Keiner meiner Werwölfe kämpft einen Kampf, der von vorne herein verloren ist, diese Neigung habe ich ihnen abgewöhnt“, grinste Harry.

„Deine Werwölfe? Unterstehen sie nicht deinem Mann?“

„Nein. Fast alle devoten Werwölfe tragen mein Zeichen und jeder Dominante, der es sich nicht mit ihnen verscherzen will, gehorcht ebenfalls mir. Bevor die Frage kommt, ja, mein Mann weiß das und er akzeptiert es.“

„Das klingt nicht nach dem Dunklen Lord zu meiner Zeit.“

„Auch wenn es keiner glaubt aber mein Mann hat sich sehr verändert. Hätte Albus unsere Tochter nicht entführen lassen, wäre alles anders gelaufen aber mit dieser Aktion hat er alle meine Bemühungen zunichte gemacht. Ein Friedensvertrag ist ausgeschlossen, mein Mann will die Weiße Seite tot sehen“, sagte Harry. Seine Stimme klang traurig und die Art, wie er kurz zu Boden sah, zeigte Alice, dass er es wirklich ernst meinte.

„Könntest du deinen Mann nicht noch umstimmen?“

„Und die Menschen schützen, die meine Tochter entführt haben? Wohl kaum. Ich stand lange genug zwischen ihm und der Weißen Seite aber jetzt nicht mehr. Albus wollte meine Familie zerstören, meine Tochter töten, das kann und will ich nicht vergessen. Alice, es tut mir leid, dass es keine besseren Nachrichten gibt aber so ist die Lage.“

Die Hexe lächelte ihn seltsamerweise an und sagte, „ich hätte nicht gedacht, dass ich überhaupt nochmal klar denken kann. Das ich meinen Sohn nochmal sehe. Ich habe damals mit meinem Leben schon abgeschlossen gehabt.“

„Nun, du lebst, dein Sohn auch und deinen Mann werden wir vielleicht auch noch hinbekommen.“

„Meinst du? Dein Dad hat gesagt, dass das Ritual nicht bei ihm wirkt“, meinte Neville.

„Das hat er zu mir auch gesagt, er will das Ritual nochmal überprüfen. Wenn er soweit ist, wird er sich melden und bis dahin wird Frank weiter überwacht.“

„Warum?“

„Wie meinen?“

„Warum wollt ihr meinem Mann helfen?“, fragte Alice.

„Neville ist mein Freund und ich will ihm helfen. Ganz einfach.“

„So einfach klingt das nicht.“

„Harry, wir sollten für heute Schluss machen. Ich glaube, es ist etwas viel für meine Mom“, schlug Neville vor.

„Gute Idee. Alice, du hast alle Zeit der Welt um irgendeine Entscheidung zu treffen. Ich stelle ein Werwolfpaar für dich ab, sie werden vor deiner Tür warten und sollten Neville und Blaise mal nicht da sein, wende dich einfach an sie. Leute, ich bin weg, ihr wisst wie ihr mich kontaktieren könnt“, sagte Harry während er aufstand und sich erst mal ausgiebig streckte.

Sowohl Neville wie auch Blaise nickten nur, Alice sah ihn etwas verwundert an, nickte aber dann auch.

„Gut, dann bin ich mal wieder weg.“ Damit verließ Harry den Raum, er hatte Alice sehr viel Stoff zum nachdenken gegeben.

„Mom, willst du ein bisschen alleine sein?“

„Ja, ich glaube, das wäre ganz gut.“

„Wir kommen heute Abend wieder, in Ordnung?“

Alice nickte abwesend, sie dachte nach und bekam nur am Rande mit wie ihr Sohn und sein Freund sie verließen.
 

Voller Sorge beobachtete Blaise seinen Freund, er hatte den ganzen Weg über nichts gesagt und jetzt stand er am Fenster und starrte in den Garten von Riddle-Manor. Er war schon die ganze Woche über sehr schweigsam wenn sie das Krankenzimmer seiner Mutter verlassen hatten. Meist stand oder saß er am Fenster und schien nachzudenken. Langsam näherte sich Blaise ihm und legte die Arme um seine Hüfte, Neville lehnte sich mit einem Seufzen an ihn.

„Worüber denkst du nach?“

„Meine Mom. Sie sah so enttäuscht aus als wir ihr alles gesagt haben. Sie und Dad haben ihr ganzes Leben gegen den Dunklen Lord gekämpft und jetzt erfahren sie, dass ihr einziger Sohn sich ihm angeschlossen hat“, seufzte Neville.

„Wir haben uns nicht Voldemort sondern Harry angeschlossen.“

„Das macht für meinen Mom allerdings keinen Unterschied. Sie fühlt sich verraten, von ihrem eigenen Sohn.“

Neville ließ den Kopf hängen und seufzte leise. Sein Freund schwieg, sie hatten dieses Gespräch in den letzten sieben Tagen fast jeden Tag geführt, mehrmals und nie waren sie zu einem Ergebnis gekommen. Neville machte sich schreckliche Vorwürfe und Blaise konnte ihm nicht wirklich helfen, er konnte nur für ihn da sein und ihm Trost anbieten. Ob er ihn annahm, blieb Neville überlassen.

„Denkst du es war falsch?“, fragte Neville leise.

„Was genau meinst du? Ihr alles zu erklären?“

„Nein, die Wahl unserer Seite.“

Neville spürte wie sein Freund die Schultern zuckte und dann sagte, „ich stand schon immer auf dieser Seite, ich wurde in sie hineingeboren und würde auch nie wechseln also stellt sich diese Frage für mich nicht.“

„Also war meine Wahl falsch?“

„Das habe ich nicht gesagt. Neville, du hast deine Wahl vor zwei Jahren getroffen, bereust du es jetzt etwa?“, fragte Blaise.

„Ich bin mit einem anderen Glauben groß geworden.“

„Du hast ihn vor zwei Jahren gewechselt. Neville, was ist los mit dir? Du bist schon seit Wochen so komisch, genauer gesagt, seit Harrys Kleine wieder da ist“, murrte Blaise, was zur Folge hatte, dass Neville wie unter einem Schlag zusammen zuckte und sich von ihm löste.

„Neville, bekomme ich jetzt eine Antwort. Was ist los?“

„Nichts.“

„Lügner. Mensch, dieses Theater hatten wir am Anfang unserer Beziehung und ich habe keinen Bock, dass jetzt nochmal durch zumachen also sprich endlich“, fauchte Blaise.

Wieder zuckte Neville zusammen doch er drehte sich nicht um und er antwortete auch nicht. Er hörte Blaise genervt schnauben und dann Schritte, die sich von ihm entfernten. Er erwartete schon das Zuschlagen der Tür zu hören doch stattdessen hörte er wie sich jemand auf das Sofa setzte. Überrascht drehte sich Neville um, Blaise saß wirklich auf dem Sofa und sah ihn traurig an.

„Es ist wegen Talisha, oder? Du hast schon wieder diese Wahnvorstellungen, dass ich dich verlasse weil du keine Kinder kriegen kannst und auch nicht mit mir schläfst, oder?“, fragte Blaise traurig. Es wunderte ihn nicht, dass Neville einfach nur den Kopf hängen ließ, er brauchte nichts zu sagen. „Wie oft hatten wir dieses Gespräch schon?“

„Zu oft?“

„Ja, zu oft. Neville, wann glaubst du mir endlich?“, seufzte Blaise leise, „du musst es nicht verstehen, du musst es nur akzeptieren.“

„Aber du hast seit zwei Jahren keinen Sex“, fuhr Neville auf. Er hob den Kopf und sah ihn fast schon verzweifelt an.

„Du auch nicht.“

„Das zählt nicht“, murmelte Neville mit, plötzlich, sehr rotem Kopf.

„Doch, das zählt.“

„Nein, tut es nicht.“

„Neville, ich verlasse dich nicht und das mit dem Kind hatten wir auch geklärt, ich kann es selbst zur Welt bringen.“

„Aber dein Gendefekt macht die Sache noch gefährlicher als bei Harry und der hätte beinah nicht überlebt.“

„Er hat aber überlebt.“

„Ja, weil Snape und Voldemort einfach alles für ihn tun würden. Diese Fürsorge hast du nicht“, erklärte Neville.

„Glaubst du wirklich, dass Harry ihnen nicht Feuer unterm Arsch macht wenn es so weit ist?“

„Ich glaube, dass er es versuchen wird aber ob es was bringt, ist eine andere Sache. Außerdem haben wir nicht mal Sex, wie sollst du dann schwanger werden?“, fragte Neville. „Das mit dem Sex können wir sofort ändern.“

„Ich will dir nicht weh tun.“

Blaise seufzte leise, stand auf und ging zu ihm rüber, zog ihn in eine Umarmung. „Nochmal zum Mitschreiben, du tust mir nicht weh“, sagte Blaise.

„Aber...“

„Nichts aber. Neville, wie viele schwule Pärchen haben wir in unserem Freundeskreis?“

„Genug.“

„Glaubst du wirklich die würden ständig miteinander schlafen wenn der Passive dabei Schmerzen hat?“, frage Blaise grinsend. Als Neville schwieg, hob Blaise verwundert eine Augenbraue und fragte, „das glaubst du nicht wirklich, oder?“

„Naja, beim Dunklen Lord würde mich gar nichts wundern. Draco liegt regelmäßig im Bett um sich zu erholen und bei den Werwölfen hat es sich mehr als nur schmerzhaft angehört“, flüsterte Neville.

Blaise schüttelte leicht den Kopf.

„Naja, ist doch so. Ein Mann ist nicht dafür gemacht.“

„Harry würde seinen Mann ins nächste Jahrtausend hexen wenn er ihm dabei weh tun würde. Draco liegt im Bett weil sein Gefährte ein Vampir ist und öfters mal zu viel von ihn trinkt, das hat nichts mit dem Sex zu tun. Und die Werwölfe, gut, bei denen hört es sich wirklich brutal an aber die sind auch halbe Tiere und ich glaube nicht, dass die das wirklich stört. Remus ist ein starker Charakter, der würde sich nicht ständig bespringen lassen, wenn er es nicht will“, sagte Blaise.

Sein Freund antwortete nicht, er sah lediglich auf den Boden aber er erwiderte die Umarmung endlich.

„Meinst du das ernst?“

„Natürlich. Es kann weh tun, keine Frage aber das passiert normal nur wenn sich der Führende keine Zeit lässt, wenn kein Gleitmittel verwendet wird oder es sich um absolute Stümper handelt. Sind die zwei Parteien einigermaßen fähig, nehmen sich Zeit füreinander und sprechen auch miteinander, ist es ein wunderschönes Erlebnis“, erklärte Blaise.

„Mit wem war dein erstes Mal?“

„Passiv mit Theo, aktiv mit Draco.“

„Ich hätte Draco eher als den Aktiven eingeschätzt“, murmelte Neville leise.

Blaise lachte leise und meinte, „das würde ihm bei seinem jetzigen Gefährten nicht viel bringen.“

„Und bei dir?“

„Uns war es damals egal wer oben ist. Wir haben es auf die Situation ankommen lassen, mal er, mal ich.“

„Wie stellst du dir das bei uns vor?“

„Naja, eigentlich genauso. Ich will nicht ständig der Aktive sein, ich genieße beide Positionen und hatte eigentlich gehofft, dass es dir irgendwann genauso geht“, erklärte Blaise.

Sein Freund sah jetzt endlich auf, er war verdächtig rot um die Nase, lächelte aber leicht.

„Deckt sich das einigermaßen mit deinen Wünschen?“

Es dauerte eine Weile bis Neville schüchtern nickte.

„Gott, bist du süß.“

Neville gab ein protestierendes Geräusch von sich, welches großzügig ignoriert wurde bevor er in einen liebevollen Kuss gedrängt wurde. Seufzend ergab er sich seinem Freund.
 

Immer weiter vertiefte Blaise den Kuss, er drängte den Anderen gegen die kalte Fensterscheibe, seine Finger huschte über das Shirt und schoben sich schließlich unter den Stoff. Er seufzte in den Kuss hinein als er die glatte Haut berührte, es kam für seinen Geschmack viel zu selten vor, dass er das tat und vor allem, dass Neville ihn nicht daran hinderte. Dieser schob gerade seine Zunge grob zurück in seinen eigenen Mund und drehte dann den Kopf weg um den Kuss zu lösen. Mit einem frustrierten Seufzen nahm Blaise das hin, lehnte aber gleichzeitig den Kopf an seine Schulter. Seine Finger schlichen auf der nackten Haut nach hinten und legten sich auf seinen Rücken. Er wartete eigentlich nur darauf, dass Neville ihn wegdrückte doch der legte plötzlich die Arme um seinen Körper.

„Ich versteh nicht wie du es mit mir aushältst“, flüsterte Neville.

„Ich liebe dich.“

„Das ist keine Antwort.“

„Doch, ist es. Neville, was hältst du davon wenn ihr uns ein schönes, heißes Bad einlasse? Eine Flasche Rotwein, ein paar Leckereien und wir machen uns einen gemütlichen Abend“, meinte Blaise ohne den Kopf zu heben.

„Klingt herrlich.“
 

Wenig später standen sie im Bad, Neville stellte gerade das Tablett mit dem Essen auf einen Tisch neben die Wanne während Blaise sich beim Badezusatz nicht entscheiden konnte. Hinter sich hörte er wie Neville die Weinflasche entkorkte und die Gläser füllte.

„Wenn du dich nicht bald entscheidest, müssen wir heute nicht mehr ins Wasser.“

„Ja, ist ja gut. Rosenöl? Lavendel? Oder dieses seltsame Zeug von Draco?“

„Welches Zeug?“

Blaise drehte sich, mit einer Flasche in der Hand, zu ihm um und reichte sie ihm. Etwas skeptisch roch Neville daran und verzog fragend das Gesicht.

„Das riecht nach nichts“, stellte er fest.

„Noch nicht. Draco hat es zusammen gepanscht und mir geschenkt. Er meinte, es entfaltet seinen Geruch erst im Laufe des Bades. Also eine Überraschung“, erklärte Blaise.

Neville zuckte mit den Schultern und ließ etwas von dem Zusatz in die Wanne laufen. „Dann lassen wir uns mal überraschen.“ Damit stellte er das Fläschchen weg und zog sich langsam aus. Die bohrenden Blicke versuchte er zu ignorieren.

„Zieh dich aus wenn du mit rein willst.“

Er hörte Blaise etwas murmeln und kurz darauf das Rascheln von Stoff. Nur ein paar Sekunden später das platschende Geräusch wenn jemand in die Wanne stieg. Jetzt erst drehte er sich wieder um und sah Blaise mit geschlossenen Augen im heißen Wasser liegend, die Arme und den Kopf auf dem Wannenrand.

„Herrlich, komm schon rein.“

Nochmal musste Blaise ihn nicht auffordernd, langsam stieg Neville in die Wanne. Er wollte sich eigentlich mit dem Gesicht zu Blaise setzen doch der hatte scheinbar anderes vor denn der sah ihn vorwurfsvoll an.

„Was ist?“, fragte Neville verwundert.

„Du bist manchmal so unromantisch, so kann man nicht kuscheln.“

„Vielleicht will ich einfach, dass du deine Finger bei dir behältst.“

Blaise seufzte leise, löste sich von seinem Platz und rutschte an ihn rann. Ohne auf Nevilles vermutlichen Protest zu achten, kuschelte er sich mit dem Rücken an ihn.

„So kann ich mich an dich kuscheln und du läufst nicht Gefahr von einem Ex-Slytherin betatscht zu werden“, erklärte Blaise während er die Augen schloss.

Neville schüttelte grinsend den Kopf, legte aber dann die Arme um seinen Freund und schloss ebenfalls die Augen.
 

Neville dachte nach, über seine Mutter, seinen Freund und auch über Harry und seine Tochter. Ja, er benahm sich seit die Kleine wieder da war seltsam, dass wusste er selber aber er konnte nichts dagegen tun. Mittlerweile verstand er Harrys Wunsch von damals, der Wunsch nach einer Familie. Ein schwaches Grinsen erschien auf seinem Gesicht, der Dunkle Lord hatte wirklich alle Hebel in Bewegung gesetzt um ihm diesen Wunsch zu erfüllen. Nun, Blaise würde ihm auch keinen Wunsch abschlagen doch war es richtig? Seine Mutter hatte ihm unter vier Augen gesagt, dass sie es falsch fand. Zwei Männer sollten, ihrer Meinung nach, nicht zusammen sein und sie hatte ihm auch zu verstehen gegeben, dass sie sich über eine hübsche Schwiegertochter mehr freuen würde. Sie wollte Blaise gar nicht richtig kennenlernen.

„Neville, weißt du eigentlich, was du da machst?“

Neville öffnete etwas verträumt die Augen und sah auf den Kopf an seiner Brust. „Was genau meinst du?“, fragte er verwundert.

„Also entweder hältst du deine Hände still oder wir machen weiter“, sagte Blaise mit belegter Stimme.

Neville sah ihn verwundert an bis ihm auffiel, dass er wohl die ganze Zeit mit den Händen über seine Haut gefahren war. Das hatte seinen Freund natürlich nicht kalt gelassen.

„Worüber hast du nachgedacht?“

„Über alles mögliche.“

„Was ist dabei raus gekommen?“, fragte Blaise.

„Nichts.“

„Hm, machen wir dann jetzt da weiter wo deine Hände gerade aufgehört haben?“, grinste Blaise.

Etwas verwirrt sah ihn Neville an bis er den Blick auf seine Hände richtete, die sehr weit unten auf Blaises Bauch lagen.

„Die dürfen ruhig tiefer“, schnurrte Blaise in diesem Moment. Er beobachtete wie Neville langsam rot wurde.

„Ich will nichts falsch machen“, murmelte Neville.

„Mach einfach, was dir auch gefallen würde. Ich melde mich schon wenn was nicht passt“, sagte Blaise, der sich schnurrend an ihn schmiegte und mit den Fingern über Nevilles Beine fuhr. Er spürte wie Neville noch einen Moment zögerte bevor seine Finger sich wieder bewegten, mit einem Seufzen lehnte sich Blaise an ihn und schloss die Augen.
 

Noch etwas unsicher streichelte Neville über die gebräunte Haut, sanft über den Bauch und dann an den Seiten nach oben. Blaise hatte genießerisch die Augen geschlossen, er überließ es ihm wie weit er gehen wollte doch so genau wusste das Neville nicht. Das Gefühl unter seinen Fingern war toll, diese warme, weiche Haut war einfach phantastisch. Schon oft hatte er sie gespürt aber noch nie so intensiv. Es kam ihm vor als würde er ihn heute das erste Mal berühren. Er strich sachte über seine Brust, ein leises Keuchen war zu hören als er seine Brustwarzen leicht streifte doch seine Finger wanderten weiter. Jeder Zentimeter Haut wurde erforscht, überall strich Neville mit den Fingern lang. Blaises Atmung wurde schneller, immer wieder keuchte er leise auf und drückte sich näher an ihn.

Irgendwie war es heute anders, Nevilles Finger wanderten immer sicherer über seinen Körper. Sanfte Lippen fuhren plötzlich über seinen Hals, ließen ihn etwas lauter keuchen.

„Falsch?“, fragte Neville gegen seinen Hals.

„Genau richtig“, gab Blaise seufzend zurück.

Die warmen Lippen fuhren weiter seinen Hals entlang, eine Zunge gesellte sich hinzu und schickte heiße Schauer über seinen Rücken. Er legte den Kopf zur Seite, bot Neville mehr Angriffsfläche, die der auch sofort nutzte. Leckend und knabbernd bahnte er sich einen Weg über seinen Hals bis zum Ohr, leckte dort kurz über die Ohrmuschel bevor er den Rückweg antrat. Seine Finger blieben in der Zeit nicht untätig, sie strichen immer wieder über die nackte Haut des Anderen. Blaise wand sich unter seinen Fingern, es fiel ihm schwer sich nicht einfach umzudrehen und über Neville herzufallen doch er blieb, mehr oder weniger, ruhig liegen.

Er war jetzt schon deutlich erregt, zu lange hatte er keinen Sex gehabt und er wusste, heute brauchte es nicht viel um ihn wahnsinnig zu machen. Doch er spürte auch etwas anderes denn so kalt schien Neville das Ganze nicht zu lassen, dessen Erregung drückte ihm langsam aber sicher an den Rücken. Plötzlich war eine Hand an seinem Kinn, drückte seinen Kopf rum und dann lagen diese weichen Lippen auf seinen. Keuchend erwiderte er den Kuss, empfing die heiße Zunge, die sich in seinen Mund schob, mit seiner Eigenen und öffnete jetzt zum ersten Mal wieder die Augen. Lust verhangene Augen erwiderten seinen Blick bevor sie zufielen und der Kuss um einiges intensiver wurde.

Er wusste zwar nicht woher dieser plötzliche Sinneswandel kam aber er wäre der Letzte, der sich beschwert. Mit einem zufriedenen Seufzen schloss er die Augen wieder, erwiderte den Kuss aber mit der gleichen Leidenschaft. Viel zu schnell unterbrach Neville den Kuss wieder, nur um seine Erkundung an seinem Hals wieder aufzunehmen. Seine Finger hatten sich auf Blaises Brust eingefunden, neckten und spielten dort mit den Brustwarzen bis sie völlig hart von seiner Brust ab standen.

„Neville, bitte.“

„Was bitte?“

„So sehr ich das auch genieße aber mein letzter Sex ist schon ne Weile her und im Moment wünsche ich mir nichts sehnlicher als dich in mir“, keuchte Blaise während er seine Position etwas verändert und jetzt mit dem Hintern gegen das steife Glied hinter sich drückte.

„Was soll ich machen?“, fragte Neville.

„Ernsthaft?“

„Ja.“

Statt einer Antwort löste sich Blaise von ihm um sich vor ihn, auf alle Viere zu knien. Mit gespreizten Beinen bot er Neville einen tiefen Einblick auf seine empfindlichsten Zonen, was der mit einem unterdrückten Keuchen quittierte.
 

Stöhnend drückte er seine Hüfte gegen Blaise, schwamm auf der Welle des Orgasmus bevor er sich, leicht zittrig auf den Rücken seines Freundes sinken ließ. Als dieser allerdings unter ihm weg knickte, erhob er sich schnell wieder und versuchte Blaise nach oben zu ziehen. Es dauerte noch ein paar Momente bis sie ihre Gliedmaßen entknotet hatten, Neville lehnte sich wieder an den Wannenrand und Blaise schlang die Arme um ihn, drückte sich an seinen Bauch. Zusammen warteten sie bis sich ihre Atmung wieder einigermaßen beruhigt hatte.
 

Irgendwann hob Blaise doch den Kopf, leises Schniefen ließ ihn aufsehen. „Was hast du?“, fragte er während er sich komplett aufrichtete und Neville eine Träne von der Wange wischte.

Dieser lief feuerrot an und murmelte, „tut mir leid, dass ich mich nicht besser zusammengerissen habe.“

„Habe ich dir schon mal gesagt, dass du dir um die unmöglichsten Dinge Gedanken machst?“

„Ja, wieso?“

„Weil das auch so ein Ding ist. Ich weiß ja nicht was du heute noch alles vor hast aber ich bin rundum befriedigt und will jetzt nur noch mit meinem Freund ins Bett“, schnurrte Blaise.

Er wurde fassungslos angestarrt, die Tränen versiegten und langsam breitete sich ein leichtes Lächeln aus.

„Komm, raus aus der Wanne und ab ins Bett. Den Wein nehmen wir mit.“

Damit erhob sich Blaise und stieg aus der Wanne. Er angelte nach einem großen Badetuch, mit dem er sich zu Neville umdrehte und ihn auffordernd ansah. Dieser stieg jetzt auch aus der Wanne, sofort wurde er sorgfältig eingewickelt bevor sich Blaise auch in ein Handtuch wickelte.

„Ich erwarte meinen Freund nackt im Bett vorzufinden, ich nehm den Wein mit“, grinste Blaise.

Mit roten Wangen verschwand Neville aus dem Raum. Das Grinsen von Blaise wurde breiter, er trocknete sich schnell ab, schnappte sich die Flasche und die Gläser und folgte ihm dann.


Nachwort zu diesem Kapitel:
So, scheinbar hat Voldy seinen Egotrip hinter sich, naja, manchmal muß unserem geliebten Lord halt der Kopf gewaschen werden. ;)

Nevilles Mutter ist also geheilt und findet sich scheinbar nur schwer in der neuen Welt zurecht. Nicht weiter verwunderlich wenn man bedenkt warum sie überhaupt im St. Mungos war.

Und Neville und Blaise haben endlich einen weiteren Schritt in ihrer Beziehung geschafft, dann steht ja einer Schwangerschaft nichts mehr im Wege. Und er wird bestimmt die gleiche Zuwendung bekommen wie Harry, schließlich würde er nie zulassen, dass es einem seiner Freunde schlecht geht.

*Apfelkuchen mit Sahne hinstell* - Mahlzeit.

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