Zum Inhalt der Seite

Geliebter Ehemann

Fortsetzung zu `Geliebtes Haustier`
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo,

irgendwie komme ich nicht so wirklich zum Schreiben aber ich habe wieder ein Kapitel fertig.

Viel Spaß. Komplett anzeigen

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Kapitel 15

Von dem Zerwürfnis zwischen Severus und Charlie bekam keiner etwas mit. Beide sagten, dass sie so ihre Kräfte besser aufteilen konnten und nicht mal Harry schöpfte Verdacht. Zudem er auch völlig von seiner Tochter eingenommen wurde und von seinem Mann, der immer wieder mit einem Anfall von extremer Fürsorglichkeit zu kämpfen hatte. Die Untersuchungen an den Werwölfen schritten voran, es stellte sich schnell raus, dass Remus der einzige Devote war, der schwanger war. Die Weibchen wussten um ihre fruchtbaren Tage und verhinderten in dieser Zeit eine Vereinigung mit ihren Partnern und bei den anderen, devoten Männchen stimmte immer irgendetwas in ihrer Beziehung nicht um schwanger zu werden.

Somit mussten jetzt unzählige Verwandlungstränke hergestellt werden, jeder Einzelne musste speziell auf den entsprechenden Werwolf abgestimmt werden und das kostete Severus Zeit und vor allem Nerven. Zusätzlich kam auf den Tränkemeister noch das Ritual um die Longbottoms zu, er hatte also genug Arbeit um sich dahinter zu verstecken und die Probleme mit Charlie ganz an den Rand seines Bewusstseins zu drängen.
 

Es war Draco, der als Erster merkte, dass irgendetwas absolut nicht stimmte. Er war in dem Team um Charlie, das die verschiedenen Tränke in Malfoy-Manor brauen sollte und nach knapp vier Wochen waren sie soweit fertig. Alle Verwundeten waren mittlerweile wieder gesund, die Vorräte in den Manors und im St. Mungos waren wieder aufgefüllt und die Zutatenkammern waren wieder voll. Doch Charlie verschwand nicht aus Malfoy-Manor sondern begann mit ein paar belanglosen Experimenten, die er durchaus auch in Riddle-Manor durchführen könnte. Der junge Malfoy suchte ihn eines Abends aus, er war nach dem Abendessen in seine Heimatmanor gefloht und begab sich, nach einem kurzen Besuch bei seinem Vater, in die Keller, die Charlie bezogen hatte.
 

„Draco, schön dich zu sehen. Was kann ich für dich tun?“, fragte Charlie freundlich. Er stand am Tisch und schnitt gerade Wurzeln in hauchdünne Scheiben.

„Mir erklären warum du hier bist und nicht bei Onkel Sev“, gab Draco zurück.

Er hatte lange überlegt wie er den Rotschopf darauf ansprach und zum Schluss hatte er beschlossen einfach mit der Tür ins Haus zu fallen. Das Messer hielt kurz inne als Charlie aufsah doch dann lächelte er und schnitt weiter.

„Das ist keine Antwort.“

„Geh zu deinem Onkel und frag ihn selber, vielleicht gibt er dir eine Antwort denn von mir wirst du keine bekommen“, gab Charlie zurück.

„Verdammt, Weasley, was ist los? Wir stehen auf derselben Seite, wir haben das gleiche Mal auf unserer Haut also stell dich nicht so an und sag was los ist“, fuhr Draco auf, „oder muss ich erst zu Harry gehen?“

„Auch er bekommt keine Antwort von mir, genauso wenig wie mein Lord. Draco, das ist eine Sache zwischen mir und Severus.“

„Stimmt irgendetwas nicht bei euch? Habt ihr euch gestritten?“ Draco war näher gekommen, seine Stimme klang jetzt weicher, sanfter, er hoffte, dass er ihn damit umstimmen konnte doch Charlie schüttelte erneut den Kopf während er die Wurzelscheiben in den Kessel warf. Die Masse blubberte kurz auf, beruhigte sich aber als er vorsichtig umrührte. „Charlie, bitte.“

Der Rotschopf seufzte leise, veränderte die blauen Flammen und drehte sich zu ihm um. „Draco, hör zu. Diese Sache geht nur mich und Severus etwas an. Weder dich noch Voldemort oder Harry oder sonst wen, nur ihn und mich also hör auf zu fragen oder mich zu nerven“, sagte Charlie ernst aber traurig.

„Ich könnte dir helfen, ich kenne Sev schon lange, vielleicht kann ich mit ihm reden“, sagte Draco.

„Nein. Ich habe genug mit ihm geredet, jetzt ist er dran und zwar mit handeln.“

Draco schnaubte leise, so was starrsinniges war ihm selten untergekommen doch dann nickte er, „wenn du Hilfe brauchst, kannst du mich immer erreichen.“

„Danke Draco aber das wird nicht nötig sein. Brauchst du noch etwas oder kann ich weiter machen?“

„Mach ruhig weiter.“

Charlie grinste ihn leicht an und machte dann mit seinem Trank weiter während Draco ihn noch einen Moment ansah und dann ging. Sein Weg führte ihn direkt in die Eingangshalle des Manors, zum Kamin und kurz darauf stand er in den grünen Flammen, „Riddle-Manor.“ Vielleicht konnte er bei seinem Onkel mehr ausrichten.
 

Etwas fassungslos starrte Draco auf die Tür vor sich, die geschlossene schwarze Kerkertür, hinter der sich die Gemächer seines Patenonkels verbargen und die dieser ihm gerade vor der Nase zugeschlagen hatte. Er hatte bei Severus noch weniger ausrichten können denn sein Onkel hatte ihn, nach einem sehr kurzen und heftigen Streit, einfach rausgeschmissen und die Tür hinter ihm magisch verriegelt.

„Solche Sturköpfe habe ich ja noch nie erlebt“, grummelte Draco während er sich umdrehte und die Kellergewölbe verließ.

In der Eingangshalle blieb er etwas unschlüssig stehen, sein Blick wanderte kurz zur Treppe zum Ostflügel. Er überlegte ernsthaft zu Harry zu gehen um mit ihm zu reden.

„Worüber denkst du nach?“

Jeder Andere wäre wohl zusammengezuckt wenn die Gestalt einfach hinter ihm aufgetaucht wäre doch Draco hatte die Anwesenheit seines Gefährten längst gespürt und lehnte sich jetzt gegen ihn, zwei starke Arme schlangen sich um seine Brust und ein sanfter Kuss landete auf seinem Hals.

„Irgendetwas stimmt bei Onkel Sev und dem Wiesel nicht aber keiner von Beiden will mit mir reden“, seufzte Draco.

„Sie sind erwachsen und müssen wissen was sie tun. Wobei ich Charlie auch verstehen kann“, murmelte Adrian an seinem Hals, auf den er immer mehr sanfte Küsse verteilte.

„Willst du was bestimmtes?“

„Dich.“

„Hier? Garantiert nicht.“ Damit löste sich Draco von ihm und schlug den Weg zum Westflügel ein, Adrian folgte ihm wie ein Schatten. „Was genau meintest du damit? Du verstehst Charlie?“, fragte er während sie die Treppe hochgingen, „Onkel Sev hat Schreckliches durchgemacht.“

„Das bestreitet ja auch keiner aber irgendwann ist der Punkt erreicht wo man sich seiner Vergangenheit stellen muss um eine Zukunft zu haben. Charlie wartet seit vielen Jahren und seit vier Jahren kämpft er mit allen Mittel um ihn, so langsam sollte sich Severus entscheiden ob er Charlie will oder nicht“, sagte Adrian, der einen Arm um seine Schultern legte und ihn an sich zog.

„Aber bei der Vergangenheit?“

„Dann soll er das Charlie so sagen aber ihn länger hinzuhalten, ist Charlie gegenüber nicht fair.“

Draco sah ihn von der Seite an und fragte, „hättest du auf mich gewartet?“

„Unsere Situation ist eine Andere. Weder du noch ich haben so eine Vergangenheit, bei uns standen nur einige Missverständnisse im Weg. Aber ja, ich hätte gewartet solange es noch Hoffnung auf eine Beziehung gibt, solange sich etwas entwickelt“, sagte Adrian.

„Und wenn ich dir verboten hätte mich zu beißen? Oder wenn ich die Bindung nicht gewollt hätte?“

Der Vampir lachte leise und grollte, „du hast die Bindung nicht gewollt.“

„Ok, blöder Vergleich. Das mit dem Beißen?“

„Ich habe dir von Anfang an gesagt, dass das nicht dazu gehört, es ist nur ein besonderer Bonus für mich, du schmeckst aber auch zu gut“, grinste der Vampir.

„Blutsauger.“

Adrian lachte jetzt wirklich und zog seinen Zauberstab, sie standen vor ihrer Zimmertür. Wie auch alle Anderen hatten sie einen Schutzzauber über ihre Räume gelegt welcher sofort Alarm schlug wenn jemand ihre Räume während ihrer Abwesenheit betrat. Die Tür leuchtete kurz auf und öffnete sich dann.

„Nein, jetzt mal ernsthaft. Können wir echt nichts tun?“, fragte Draco, der seine Jacke ablegte und sich in einen Sessel fallen ließ.

„Wir könnten schon aber momentan würde ich dir davon abraten. Lass ihnen ein bisschen Zeit, vor allem Severus um mal in Ruhe nachzudenken. Wenn sie sich nicht einkriegen, kannst du immer noch zu Harry und Voldemort gehen“, sagte Adrian, der sich vor den Sessel kniete und ihn sanft umarmte.

Dracos Hände glitten in seinen Nacken und kraulten ihn geistesabwesend während er nachdachte. Erst als der Vampir leise anfing zu schnurren, sah er ihn an und lächelte. „Meinst du, sie kommen zusammen? So richtig?“

„Schwer zu sagen. Ich weiß nicht was Severus genau passiert ist und ich will es auch nicht wissen. Aber er muss sich dem stellen sonst verliert er Charlie und ich glaube, dass will er nicht.“

„Wie kommst du darauf?“, fragte Draco.

Adrian kuschelte gerade seinen Kopf an den Bauchs eines Gefährten und schnurrte leise vor sich hin.

„Hey, Blutsauger, ich rede mit dir“, grinste Draco.

„Weil ich nicht blind bin, die Blicke der Zweien sind eindeutig. Charlie hat schon mal den ersten Schritt getan, jetzt ist dein Onkel dran“, schnurrte Adrian.

„Sag mal, hast du was Bestimmtes vor?“

„Eigentlich wollte ich noch ne Weile hier sitzen bleiben und mit dir kuscheln. Ich bin heute Nacht mit Wache im Ministerium dran.“

„Also sehen wir uns wieder die ganze Nacht nicht.“

„Leider aber wir werden es überleben.“

„Hm, werden wir. Also bleiben wir einfach hier sitzen bis du weg musst?“, fragte Draco.

Als Antwort erhielt er lediglich ein dunkles Schnurren, bewegen tat sich Adrian aber keinen Millimeter.
 

Severus hingegen hatte der Besuch seines Patensohnes mehr aufgewühlt als er zugeben wollte doch jetzt saß er, alleine, in seinen Gemächern, ein Glas Nachtfeuer in den Händen und mit nachdenklichen Blick in den Kamin sehend. Seit vier Wochen war Charlie weg, gut, die ersten zwei Wochen hatte er so viel Arbeit gehabt um es nicht wirklich zu bemerken. Er war mitten in der Nacht todmüde ins Bett gefallen und sofort eingeschlafen. Aber mittlerweile vermisste er ihn, er konnte nachts nicht mehr richtig durchschlafen und seine Laune war dementsprechend schlecht. Mit einem Seufzen trank er einen Schluck, das Gebräu brannte in seiner Kehle und schlug ihm wie ein Fluch in den Magen. Abrupt wurde ihm klar, dass er heute noch so gut wie gar nichts gegessen hatte aber er hatte auch nicht wirklich Hunger.

Seine Gedanken schweiften wieder zu Charlie, ob er ihn genauso vermisste? Er war doch freiwillig gegangen, ...oder? Hatte sein Verhalten wirklich dazu geführt, dass sein Wiesel abgehauen war? Moment. Sein Wiesel? Seit wann das denn? Er versuchte darüber nachzudenken doch so wirklich konnte er den Zeitpunkt nicht bestimmen. Charlie lebte seit fast vier Jahren bei ihm und im Laufe der Jahre hatte sich ihr Verhältnis sehr geändert. Erst war er ein Eindringling gewesen, ihm vom Dunklen Lord aufs Auge gedrückt. Ein Ärgernis, welches ihn immer nur angelächelt hatte wenn er sich aufgeregt hat. Er hatte nicht mal protestiert als er ihm gesagt hatte, dass er ihn nur als Eichhörnchen hier haben will, er hatte es einfach akzeptiert.

Dann die Sache mit Harrys Verstoßung, das war der Punkt wo sich ihr Verhältnis verändert hatte. Immer mehr hatte er sich an den Rotschopf gewöhnt, es war ein schönes Gefühl wenn man abends in seine Gemächer kam und dort erwartet wurde. Meistens mit einer Tasse heißen Tees und einem kleinen Snack, beides selbstgemacht. Später waren dann zaghafte Berührungen dazu gekommen, leichtes Streicheln an der Hand oder an der Schulter. Sie saßen zusammen auf der Couch, mal mehr, mal weniger eng und sie schliefen zusammen in einem Bett, da allerdings immer sehr eng. Zu mehr war es nie gekommen, der Kuss damals nach der Massage war der Einzige geblieben und das in vier Jahren. Charlie hatte es nicht nochmal probiert, er hatte sich allgemein sehr zusammengerissen.

So langsam verstand Severus, dass Charlies Geduld langsam am Ende war, wobei, nein, seine Geduld war nicht zu Ende. Er hatte ja gesagt, dass er niemals aufgeben würde und dass er jetzt auf den Schritt von ihm warten würde. Doch war er so weit? Wenn er diesen Schritt machte, würde Charlie mehr erwarten, konnte er das? Seine Gedanken wanderten zurück zu den unzähligen Nächten, die er normalerweise tief in seinem Unterbewusstsein verbarg um nicht daran erinnert zu werden. Schmerz, Qual und Demütigung war es, was ihn erwartete doch nie war er daran zerbrochen, immer war er wieder aufgestanden, immer hatte er es irgendwie geschafft. Er erinnerte sich an die Worte seines Sohnes, sollte es Voldemort wirklich leid tun?

Gut, er hatte sich sehr verändert seit er mit Harry verheiratet war, nein, eigentlich schon seit der Junge bei ihm aufgetaucht war. Er tat ihm gut. Wäre Voldemort vielleicht anders geworden wenn sein Leben anders verlaufen wäre? Er wusste um die Vergangenheit, hatte Voldemort damals je erfahren wie es ist, geliebt zu werden? Wahrscheinlich nicht. Konnte er ihm seine Taten wirklich verzeihen? Severus wusste seltsamerweise, dass es nie etwas persönliches gegen ihn gewesen war. Er war nur einer von vielen gewesen. Sollte er sich wirklich von seiner Vergangenheit seine Zukunft verbauen lassen? Seufzend hob er wieder das Glas doch er trank nicht sondern sah das Gebräu einfach nur an. Nein, Alkohol war keine Lösung doch er brauchte eine Antwort und zwar nicht von Harry, sondern von Voldemort persönlich. Er stellte das Glas wieder weg und erhob sich, es war Zeit für einige Antworten.
 

Als es klopfte, sah Voldemort etwas überrascht auf. Sein Blick wanderte sofort zu Harry und ihrer Tochter, beide lagen auf dem Sofa und schliefen tief und fest, kein Wunder, es war mitten in der Nacht.

„Wer nervt denn um diese Zeit?“, murrte er während er schon aufstand und zur Tür ging. Etwas überrascht war er als er Severus davor sah und vor allem dessen seltsamen Gesichtsausdruck. „Severus, weißt du, wie spät es ist?“, fragte er.

„Wir müssen reden. Unter vier Augen, ohne Harry“, gab Severus zurück.

Eine imaginäre Augenbraue ruckte nach oben als schon hinter Voldemort ertönte, „ich geh mit Talisha Remus besuchen.“

Voldemort und Severus drehten sich etwas überrascht zu Harry um, der sich gähnend erhob und das Mädchen auf den Armen hatte, sie schlief einfach weiter.

„Danke.“

„Schon gut, Dad. Mein Lord kann mir über unsere Verbindung Bescheid sagen wenn ich wieder herkommen kann“, lächelte Harry. Er gab Voldemort einen Kuss, der etwas abwesend erwidert wurde und seinem Vater drückte er kurz. „Lasst euch Zeit, ich kann auch bei Remus schlafen.“

Severus nickte nur leicht bevor er dem Handwink von Voldemort folgte und das Wohnzimmer betrat.
 

„Was willst du?“, fragte Voldemort, nachdem er die Tür geschlossen hatte und sich wieder in seinen Sessel setzte, Severus stand vor dem Kamin, mit dem Rücken zu ihm. Als sein Giftmischer auch nach mehreren Minuten nicht geantwortet hatte, rief Voldemort nach einer Hauselfe und ließ Getränke und eine kleine Stärkung bringen. „Tee oder was Stärkeres?“, fragte er schließlich.

„Was Stärkeres“, gab Severus zurück ohne sich umzudrehen.

„Feuerwhisky oder Nachttrank?“

„Nachttrank.“

„Meinst du wirklich, du solltest dich betrinken wenn du scheinbar was Wichtiges mit mir bereden willst?“, fragte Voldemort während er aber schon zwei Gläser füllte.

„Ganz nüchtern würde ich nie hier stehen.“ Severus' Stimme war sehr leise doch Voldemort hatte es gehört und ließ jetzt das volle Glas zum Kamin schweben. Als sich Severus' lange Finger darum schlossen, sah Voldemort, dass sie stark zitterten. Was, bei Merlin, hatte seinen Giftmischer so aus der Bahn geworfen?

„Severus, warum bist du hier?“

„Um zu reden.“

„Dazu muss man Worte und Sätze bilden und nicht einfach nur in die Flammen starren. Worum geht es?“ Als Severus weiterhin schwieg, seufzte Voldemort leise und fragte, „Geht es um Charlie?“

Severus drehte sich langsam um, eine Augenbraue erhoben. „Woher weißt du das?“

„Ich bin weder blind noch blöd“, sagte Voldemort, „außerdem hat mir Lucius erzählt, dass sich Charlie bei ihm im Manor eingenistet hat.“

Der Tränkemeister sah ihn noch einen Moment fassungslos an bevor er das Glas in einem Zug austrank und sich dem Dunklen Lord gegenüber setzte. Dieser ließ die volle Flasche zu ihm schweben und schenkte ihm gleich nach.

„Es ist nicht so als würde es mich wirklich interessieren was für Probleme du und Charlie haben aber sobald es Harry mitkriegt, wird er sich Sorgen machen und das will ich nicht. Also, was ist los? Du hast ihn doch schon zu deinem Partner gemacht also wo liegt dein Problem?“, fragte Voldemort.

„Dass gerade du mich das fragst, ist eigentlich lächerlich“, raunte Severus, der das zweite Glas auch in einem Zug runter stürzte und das Glas gleich nochmal füllte.

Voldemort machte eine Bewegung, die eine Mischung zwischen Achselzucken und Nicken war. Er wartete darauf, dass sein Giftmischer auch dieses Glas einfach leeren würde doch Severus nippte nur daran.

„Alkohol ist nicht wirklich eine Lösung, oder?“

„Nicht wirklich aber es lockert manchmal zu steife Zungen. Severus, warum bist du hier?“, fragte Voldemort erneut.

„Um eine Zukunft zu haben.“

„Wie genau muss ich das verstehen?“

„Um eine Zukunft zu haben, muss ich mich meiner Vergangenheit stellen und du gehörst, leider, zu einem großen Teil dazu“, sagte Severus und zum ersten Mal heute Abend sah er ihn genau an.

Voldemort erkannte den tiefen Schmerz in seinen Augen und jetzt wusste er, warum Severus hier war. „Was genau hat Charlie gemacht?“, fragte er.

„Er hat mir klar gemacht, dass er auf einen eindeutigen Schritt von mir wartet“, sagte Severus.

„Warum tust du diesen Schritt nicht sondern gehst mir mitten in der Nacht auf die Nerven?“

Severus verleierte die Augen leicht, leerte sein Glas und schenkte sich neu ein.

„Was genau willst du von mir hören? Ich werde mich nicht für die Vergangenheit entschuldigen, zumal es auch nichts an der Situation ändern würde“, sagte Voldemort, „also was willst du hier?“

„So ganz genau weiß ich das auch nicht aber ich habe ein paar Fragen und hätte gerne Antworten darauf.“

„Dann frag.“

Severus atmete tief durch und fragte, „Wieso?“

Voldemort zögerte mit seiner Antwort, er überlegte was er sagen sollte. Früher hätte er ihn wohl kalt ausgelacht und irgendeinen fiesen Spruch abgelassen doch er hatte sich verändert. Sein Mann und seine Tochter hatten ihn verändert, hatten ihn auf einer Seite weicher gemacht aber sie hatten ihm auch eine Familie gebracht. Der Mann, der ihm gerade gegenüber saß, war ein Teil dieser Familie. „Diese Frage kann ich dir nicht wirklich beantworten“, sagte er schließlich ausweichend.

„Versuch es. Ich will es verstehen.“

„Was willst du verstehen?“

„Ich will verstehen warum du mir das Jahrzehnte lang angetan hast. Warum diese Schmerzen? Warum diese Demütigungen? Warum diese Folter?“, sagte Severus ernst, „warum hast du mir das alles angetan?“

„Weil ich es nicht anders kannte“, sagte Voldemort plötzlich.

Severus hob eine Augenbraue was Voldemort leicht seufzen ließ.

„Als du das erste Mal vor mir standest, war ich schon der gefürchtete Dunkle Lord. Keiner kam mehr freiwillig in meine Nähe und so habe ich jeden dazu gezwungen. Nun, du warst in meinen Augen einfach ein neuer Anwärter für meine Reihen. Du warst eine willkommene Abwechslung zu den restlichen Todessern.“

„Und später?“, fragte Severus als Voldemort sich selbst kurz unterbrach.

„Macht, ganz einfach Macht. Nach meiner Auferstehung, nun, ich sah keine andere Möglichkeit. Jetzt mal ehrlich, keiner wäre nach meiner Auferstehung freiwillig zu mir gekommen.“

„Charlie.“

„Nein.“

Der Tränkemeister hob skeptisch eine Augenbraue.

„Charlie ist nur in mein Bett gekommen weil es zu unserer Abmachung gehört hat.“

„Wie lautet sie genau?“

„Hat Charlie das nie erzählt?“

„Ich habe nie gefragt, ich wollte es nie wissen. Ich...“

Severus brach ab um einen Schluck zu trinken und Voldemort schnarrte, „du wolltest nicht wissen warum er freiwillig ins Bett des Dunklen Lords ging.“ Als Severus nur nickte, lachte Voldemort dunkel auf und erzählte, „Charlie ist den Todessern beigetreten im Sommer 89, also direkt nach seinem Schulabschluss und bevor er nach Rumänien ging. Wie du weißt, hat Lucius während meiner Abwesenheit alle Todesser unter der Bedingung aufgenommen, dass sie sich mir irgendwann stellen müssen.“ Voldemort wartete bis Severus genickt hatte und fuhr dann fort, „Du kannst dir meine Verwunderung vorstellen als ich zurückkehrte und einen Weasley in den Reihen der neuen Todesser vor fand. Ein Weasley, Mitglied einer Familie, die weißer nicht sein könnte und doch war er der Dunklen Seite bereits mit Haut, Haar und Seele verfallen. Er redete nicht lange um den heißen Brei herum sondern erklärte mir einfach warum er den Todessern beigetreten war und wir waren uns schnell handelseinig. Ich gebe ihm, zu gegebener Zeit die Möglichkeit bei dir zu sein und er tut dafür alles und ohne Widerspruch für mich.“

„Das erklärt nicht, wieso er freiwillig in dein Bett ging. Du hast viele Todesser gerufen doch keiner kam freiwillig, er schon.“

„Eifersüchtig?“

„Nein, ich will ihn verstehen.“

„Nun, vielleicht liegt es daran, dass er für dich alles tun würde. Severus, er ist fast dreißig und liebt dich schon sein halbes Leben lang. Die fiese, schleimige Fledermaus, die ihm das Leben in Hogwarts zur Hölle gemacht hat und es trotzdem geschafft hat, dass er sich mit Herz und Seele in sie verliebt. Du musst ihn nicht verstehen, genau wie niemand meinen Mann versteht, du musst es nur akzeptieren“, sagte Voldemort ernst.

„Was hat Harry damit zu tun?“

Jetzt grinste Voldemort leicht und meinte, „ich bin nicht blind und genau wie du weiß ich um mein Aussehen. Wer würde sich wirklich in mich verlieben? So wie ich aussehe?“

„Harry hat es.“

„Ja, weil der Trank ihn am Anfang an mich gebunden hat. Er hat scheinbar Seiten an mir gesehen, die ihm gefallen haben und darauf haben sich seine Gefühle aufgebaut. Aber mal ehrlich, glaubst du wirklich, er hätte sich in mich verliebt wenn er nicht an mich gebunden gewesen wäre?“, fragte Voldemort bevor er einen Schluck trank.

„Nein“, war Severus' klare Antwort.

„Genug von meinem Mann, den nicht mal sein Vater wirklich versteht. Was hast du jetzt vor?“

„Ich weiß es nicht.“

„Kannst du mit deiner Vergangenheit abschließen?“, fragte Voldemort. Seine Stimme klang neutral, hätte Severus nur diese Stimme gehört, so hätte er sie nicht mit dem Dunklen Lord in Verbindung gebracht.

„Ich muss wenn ich eine Zukunft haben will.“

„Willst du das?“

„Ich glaube, ich habe es langsam verdient auch mal glücklich zu werden, oder Bruder?“, schnarrte Severus.

Dieser zuckte nur mit den Schultern und fragte, „was habe ich jetzt damit zu tun?“

„Würdest du dein Leben nochmal genauso führen? Mit allen Handlungen?“, fragte Severus plötzlich.

„Nein.“ Voldemorts Antwort kam sofort, ohne darüber nachzudenken oder sich irgendwie raus zureden, eine klare Aussage.

„Was würdest du ändern?“

„Ich würde vielleicht einen anderen Weg gehen. Harry hat mir die Augen geöffnet, es gibt andere Wege außer Angst und Hass zu verbreiten. Aber ich bin in diesem Leben schon zu weit auf diesem Weg gegangen um jetzt umzukehren, vor allem so kurz vor einem möglichen Ende. Severus, ich werde mich nicht entschuldigen, das ist nicht meine Art und wird es nie sein. Aber nein, ich würde es nicht wieder tun“, sagte Voldemort jetzt, „war es das, was du hören wolltest?“

„Ich weiß es nicht.“

„Vielleicht solltest du weniger trinken.“

„Nein, eher mehr. Ich habe noch einen schweren Schritt vor mir.“

„Dein Wiesel?“

„Ja.“

„Nun, er wird nicht erwarten, dass du sofort mit ihm schläfst wobei ich sagen muss, dass du einiges verpasst.“

Wieder ruckte eine schwarze Augenbraue nach oben, wie schon so oft in dieser Nacht doch es breitete sich auch ein feines Grinsen auf seinem Gesicht aus.

„Du musst ihn nicht verstehen, du musst es nur akzeptieren. Glaubst du, ich verstehe Harry?“

„Nachdem er dich geheiratet hat und dir sogar eine Tochter geboren hat, verstehst du ihn immer noch nicht?“, fragte Severus etwas überrascht.

„Normal schon aber jedes Mal wenn ich in den Spiegel sehe, verstehe ich ihn nicht.“

„Du könntest es ändern. Es gibt genug Tränke und Zauber, die das Aussehen permanent ändern.“

„Und Harry damit wieder zum weinen bringen, wohl kaum. Dann habe ich eine bissige Fledermaus an meinem Robenzipfel hängen. Nein, mein Mann will mich so also warum sollte ich etwas ändern?“, fragte Voldemort, „würdest du etwas ändern nur um jemanden zu gefallen?“

„Das muss ich ja scheinbar nicht.“

„Nein, musst du nicht und ich glaube auch nicht, dass Charlie das wollen würde. Was hast du jetzt vor?“, fragte Voldemort.

„Mich besinnungslos trinken.“

„Das klingt sehr gut.“

Severus schenkte beide Gläser voll und hob seines dann an.

„Auf was trinken wir, Bruder?“, fragte Voldemort während er sein Glas ebenfalls hob.

„Vergessen wir die Vergangenheit, sie hat in der Zukunft keinen Platz“, sagte Severus.

„Dein Ernst? Alles vergessen?“

„Vergessen vielleicht nicht, aber akzeptiert. Also?“

Voldemort sah ihn teils fragend, teils skeptisch an, er konnte irgendwie nicht glauben, dass Severus die Vergangenheit wirklich akzeptieren konnte. Sein Gesichtsausdruck musste deutlich sein denn Severus lächelte etwas.

„Ja, ich kann es akzeptieren. Wir haben uns Beide sehr verändert.“

„Stimmt. Also auf die Zukunft?“

„Ja, auf die Zukunft“, sagte Severus.

Wenig später klirrten die Gläser leise gegeneinander.
 

Harry grinste leicht und erntete damit die fragenden Blicke zweier Werwölfe. „Haben sie sich ausgesprochen?“, fragte Fenrir.

„Scheint so. Ich glaube, ich übernachte heute bei euch.“

„Willst du nicht zu deinem Mann?“

„Der kommt auch eine Nacht ohne mich aus und wenn ich die Empfindungen richtig deute, ist er gerade dabei sich zu betrinken“, grinste Harry.

Während Remus ihn skeptisch ansah, schüttelte Fenrir den Kopf und meinte, „diese Vergangenheit kann man nicht ertränken.“

„Nein, aber man kann auf eine gute Zukunft trinken“, gab Harry zurück.

„Severus und der Dunkle Lord? Eine komische Trinkgemeinschaft.“

Harry grinste nur doch Remus schien nachdenklich, er sah seinen Gefährten mit einem sehr seltsamen Blick an. Erst nach einem Moment fiel diesem der Blick auf und er fragte, „Kann ich dir irgendwie helfen?“

„Du hast in einem Punkt dieselbe Vergangenheit wie Severus. Wieso kannst du besser damit umgehen?“, fragte Remus.

Sofort schüttelte Fenrir den Kopf. „Nicht besser, anders. Ich bin ein Werwolf, schon seit ich denken kann, mein Leben ist geprägt von Gewalt und Brutalität. Du weißt nicht wie es ist in einem ungeordneten Rudel aufzuwachsen. Die Erlebnisse im Schlafzimmer unseres Lords sind nur eine weitere Art der Gewalt, entweder ich lebe damit oder ich gehe daran zu Grunde“, erklärte er. „Aber wieso hast du nicht solche Probleme was die körperliche Nähe angeht?“, fragte Harry.

„Weil ich ein magisches Wesen bin, für mich gibt es diese Bedenken in dieser Hinsicht nicht. Vor allem bin ich dominant, ich würde mich Remus niemals unterordnen.“

„Wie wahr“, kam seufzend von Remus.

„Wenn du ein devoter Werwolf wärst, wäre das was Anderes?“

„Nein. Irgendwann müsste ich mich meinem dominanten Part unterordnen, irgendwann verliert jeder den Kampf gegen sein inneres Wesen.“

Wieder seufzte Remus und knurrte dann, „wie lange willst du mir das noch vorhalten?“

„Och, noch ne Weile.“

Harry grinste bei dem Gesichtsausdruck von Remus als es neben ihm leise quengelte. Fast sofort wandten sich Harry und Remus dem Kind zu was Fenrir mit einem leisen Grollen beantwortete.

„Ja, ich weiß, du bist müde, mein kleiner Schatz“, schnurrte Harry, „ich kann doch bei euch schlafen, oder?“

„Natürlich.“

Fenrir sparte sich eine Antwort und stand auf, er hielt Beiden je eine Hand hin um ihnen aufzuhelfen. „Gehe ich Recht in der Annahme, dass du dich bei uns im Bett einquartieren willst, Welpe?“, grollte Fenrir während er einen Arm um Remus' Schultern legte.

„Naja, ich kann auch einsam und allein in irgendeinem Gästezimmer schlafen, nur ich und meine kleine Tochter.“

„Ok, ok, du schläfst bei uns. Bei Merlin, was habe ich mir mit dir nur eingehandelt?“, grollte Fenrir schnell.

„Hast du was gegen meinen Welpen?“, fragte Remus grinsend.

Sein Gefährte schüttelte nur den Kopf als Harry fragte, „bekomm ich jetzt eigentlich ein Geschwisterchen? Oder wie wird das dann gehandhabt?“

„Dann wäre unser Welpe mit dem Dunklen Lord verschwägert.“

„Na der wird sich freuen“, murmelte Fenrir sarkastisch.

„Ich bin mir sicher mein Lord freut sich.“

„Die frohe Nachricht überbringst du ihm aber.“

Remus grinste bei dem Gespräch und schaltete sich dann auch ein, „um deine Frage mal zu beantworten, ja, für mich seit ihr Geschwister auch wenn das Severus wahrscheinlich nicht so sieht. Für ihn bist nur du sein Sohn, und nicht unser Welpe.“

„Unser Welpe braucht die Fledermaus auch nicht als Vater, er hat mich“, fauchte Fenrir plötzlich. Seine zwei Begleiter sahen ihn grinsend an und lachten plötzlich los. „Was?“

„Ich glaube in diesem Punkt würde dir Dad bedingungslos zustimmen“, grinste Harry.

„Soll er selber Kinder machen“, murrte Fenrir noch. Jetzt blieb Harry plötzlich stehen, die Werwölfe hielten sofort an und Fenrir fragte, „Was habe ich jetzt Falsches gesagt?“

„Nichts aber ich würde mich für Dad und Charlie freuen wenn sie eine eigene Familie gründen würden aber...“

Harry brach ab, ein Arm wurde ihm um die Schultern gelegt und als er aufsah, sah er geradewegs in gelbe Augen. Sein Blick wanderte über die kantigen, teils grobschlächtigen Gesichtszüge, wie auch sein eigener Mann war Fenrir keine klassische Schönheit und er war genauso gefährlich. Genau wie bei Voldemort lag seine Schönheit in seinem Inneren, man musste ihn erst näher kennenlernen um zu erkennen, wie wertvoll er war. Fenrir hielt der Musterung mit einem Lächeln stand bis Harry das Lächeln erwiderte.

„Sie werden es schaffen“, sagte Fenrir als ob er seine Gedanken gelesen hätte.

„Meinst du?“

„Ja, die Fledermaus hat sich noch nie unterkriegen lassen und wird auch diese Sache irgendwie schaffen. Wollen wir jetzt schlafen gehen?“, fragte Fenrir lächelnd.

„Ja, los.“
 

Wie schon in Malfoy-Manor hatte das Rudel das Gartenhaus bezogen, welches in Riddle-Manor allerdings erst gebaut werden musste. Doch jetzt war es groß genug um die Hälfte von Fenrirs Rudel ohne Probleme unterzubringen und wenn sie etwas zusammenrückten, hatten alle Platz. Das war allerdings gar nicht nötig denn der größte Teil des Rudels lebte lieber unter freiem Himmel. Nur die Werwölfe, die lange unter den Menschen gelebt hatten, zogen ein warmes Bett unter einem festen Dach vor. So auch Remus, der ihre Zimmer mit sehr viel Liebe eingerichtet hatte und diese Zimmer betraten sie gerade.

„Will noch Jemand ins Bad?“, fragte Fenrir.

„Ja, Talisha und ich.“

Fenrir deutete auf die angrenzende Tür und schon war sein erwachsener Welpe verschwunden.

„Das Bett ist zu klein für drei Personen und ein Baby“, sagte Remus schmunzelnd.

Der Alpha zog ihn in eine feste Umarmung und grollte, „ich gehe davon aus, dass du gerne mit deinem Welpen im Bett schlafen würdest.“

„Ja, würde ich.“

„Gut, dann schlafen der Winzling und ich daneben. Für dich“, sagte Fenrir. Er wurde sanft angelächelt bevor sich Remus noch ein Stück enger an ihn schmiegte und küsste ihn.
 

Harry stieg mit seiner Tochter unter die Dusche, schon seit sie wieder da war, hatte er sie keine Minuten alleine gelassen, immer war entweder er oder Voldemort bei ihr gewesen. Schnell hatten sie festgestellt, dass Talisha es liebte mit ihnen zu duschen oder zu baden. Auch jetzt quietschte sie fröhlich auf und plapperte irgendetwas Unverständliches vor sich hin. Zumindest wäre es für jeden Anderen unverständlich gewesen doch Harry hockte sich hin und wuschelte ihr durch die schwarze Haarmähne, die sie eindeutig von ihm hatte.

„Ich weiß, es gefällt dir. Aber heute müssen wir uns etwas beeilen, meine Pateneltern wollen schlafen gehen“, grinste Harry.

Er stand wieder auf und stellte das Wasser auf die richtige Temperatur ein. Talisha lachte fröhlich auf als das warme Wasser sie umspülte. Ihr Daddy achtete sorgfältig darauf, dass sie nicht direkt von dem harten Wasserstrahl getroffen wurde sondern nur sacht umspült wurde. Normal würde er eine ganze Zeit mit ihr und dem Wasser spielen doch heute wollte er sich wirklich beeilen. Schnell wusch er sich und sie, duschte Beide vorsichtig ab und wickelte sich und seine Tochter dann in dicke Handtücher ein.

Mit einem Schwenk seines Zauberstabes ließ er die Pflegeutensilien seiner Tochter erscheinen und begann sie sanft einzucremen. Währenddessen unterhielt er sich leise mit ihr, außer ihm und seinem Mann verstand wohl keiner das Geplapper welches sich in den zwei Wochen sehr verstärkt hatte. Aber das war wohl bei allen Eltern so. Als er fertig war, wickelte er sie noch und zauberte sich selbst eine Boxershorts an.

„So, und jetzt gehen wir mal gucken wie wir die Schlafsituation lösen“, grinste Harry, Talisha lachte ihn nur an und versuchte nach seinen Haare zu grapschen, was ihren Daddy leise seufzen ließ, „du wirst mal ein schrecklicher Haarfetischist.“
 

Remus lag schon im Bett als Harry das Badezimmer verließ, Fenrir saß auf der Bettkante und vertiefte gerade den leidenschaftlichen Kuss nochmal. Er nahm Harry zwar aus den Augenwinkeln war doch er zögerte den Kuss noch einen Moment raus bevor er sich von seinem Gefährten lösten.

Jetzt grinste Remus und schlug die Decke ein Stück auf, „kommt her, ihr Beiden.“

„Hey, die Kleine schläft bei mir“, protestierte Fenrir während er aufstand und sich verwandelte.

„Also soll Talisha bei Fenrir schlafen und ich bei dir?“, fragte Harry.

„Genau. Das Bett ist zu klein für uns alle vier. Kommst du jetzt?“, fragte Remus.

Sofort war sein Welpe am Bett, Talisha streckte allerdings die Ärmchen nach Fenrir aus und quengelte als ihr Daddy nicht gleich reagierte.

„Jaja, ist ja gut“, lachte Harry während sich Fenrir zusammenrollte.

Als Harry seine Tochter in das weiche Fell legte, lachte sie glockenhell auf und vergrub die Hände in dem dichten Pelz.

„Deine Tochter hat jetzt schon eine Vorliebe für viel Fell und lange Haare“, grinste Remus.

„Naja, bei uns hat sie nicht so viele Haare“, meinte Harry während er zu Remus unter die Decken stieg und sich an ihn kuschelte. Talisha hatte unterdessen den buschigen Schweif von Fenrir in die Hände bekommen und krallte sich an diesem fest.

„Dass der Dunkle Lord nicht ein Haar am Körper hat, wissen wir aber warum du nicht?“, fragte Remus.

„Weil ich es nicht möchte, mir gefällt es so besser und ich habe ewig gebraucht bis ich einen Zauber gefunden habe, dessen Ergebnis mich zufrieden gestellt hat.“

„Wie oft musst du ihn anwenden?“

„Etwa ein Mal im Monat.“

„Schwer?“

„Nein, sehr einfach. Wollen wir uns jetzt über meine Körperhygiene unterhalten oder wollen wir schlafen?“, fragte Harry mit einem Grinsen.

„Schlafen klingt gut, also, gute Nacht, Harry. Nacht, Fenrir“, lächelte Remus.

Von Fenrir kam eine Art leises Bellen.

„Gute Nacht, ihr Beiden, Nacht meine Süße“, sagte Harry während er nochmal nach seinem Zauberstab griff.

„Was hast du jetzt vor?“

„Auf Talisha liegen einige Zauber, die wir immer aktivieren wenn wir schlafen gehen. Aktiviere ich sie nicht, wird mein Mann irgendwann mitten in der Nacht hier auftauchen um nach dem Rechten zu sehen. Wollt ihr das?“, fragte Harry.

Sowohl Fenrir wie auch Remus schüttelte den Kopf und so sprach Harry die erforderlichen Schutzzauber, alle in Parsel. Fenrir wand den Kopf zu dem Baby zwischen seinem Körper, sie schmatzte leise und schloss langsam die Augen, die Hände noch immer in dem buschigen Schweif vergraben. Als Harry fertig war, legte er den Zauberstab weg und kuschelte sich an Remus, der ihn fest umarmte.

„Sind wir jetzt sicher vor dem Besuch deines Mannes?“

„Ja, sind wir.“

Remus lachte leise und löschte das Licht. Es dauerte noch einem Moment bis alle eine passende Schlafposition hatten doch schnell waren sie eingeschlafen.
 

Nie wieder Nachttrank, dass war Severus' erster Gedanke als er irgendwann aufwachte. Schreckliche Schmerzen hämmerten in seinem Schädel und machten einen klaren Gedanken schier unmöglich. Ein schmerzerfülltes Stöhnen ließ ihn dann doch die Augen öffnen. Es dauerte einen Moment bis er seine Umgebung irgendwie einordnen konnte doch dann gelang es ihm, er befand sich noch immer im Wohnzimmer seines Sohnes und er war nicht allein. Ihm gegenüber im Sessel saß Voldemort und er schien auch gerade aufzuwachen.

„Nie wieder Nachttrank“, grollte der Dunkle Lord.

Severus gestattete sich ein winziges Grinsen während er versuchte seine Glieder zu ordnen und in seine Robentasche griff. Schnell förderte zwei Schmerztränke zu Tage, von denen er eine sofort trank.

„Ich auch“, kam von Gegenüber und schon flog die zweite Phiole durch die Luft. Schnell stürzte Voldemort den Inhalt runter, er lehnte den Kopf an die Lehne und schloss die Augen, wartete darauf, dass die Wirkung einsetzte.
 

„Warum habe ich mich mit dir besoffen?“, fragte Voldemort nach einiger Zeit.

„Weil du eh nichts Besseres zu tun hattest“, gab Severus zurück.

Sofort flogen die roten Augen auf, nur um sich einem grinsenden Tränkemeister gegenüber zu sehen. „Kannst du dich Charlie jetzt stellen?“, fragte Voldemort.

„Ich stelle mich jetzt meiner Dusche, einem Frühstück und der Untersuchung des Fellballs und dann denke ich darüber nach ob ich heute noch nach Malfoy-Manor flohe.“

Eine imaginäre Augenbraue ruckte nach oben und rote Augen sahen ihn fragend an.

„Was?“

„Du drückst dich schon wieder vor einer Entscheidung.“

„Das ist meine Sache. Ich geh jetzt duschen, sehen wir uns beim Frühstück?“

„Natürlich. Aber erst hol ich meine Familie.“

„Harry wird mit den Werwölfen zum Frühstück kommen, Remus weiß, dass ich ihn danach untersuchen will“, raunte Severus während er aufstand und seine Robe einigermaßen glatt strich.

„Du hast meine Frage nicht beantwortet. Kannst du dich Charlie jetzt stellen? Kannst du den Schritt gehen, den er von dir erwartet?“, fragte Voldemort nochmal.

Severus blieb mitten im Schritt stehen und drehte sich nochmal zu ihm um, ein nachdenklicher Ausdruck im Gesicht.

„Nun?“

„Ja, ich kann diesen Schritt gehen.“

„Viel Glück“, sagte Voldemort und er klang sehr aufrichtig.

„Danke. Wir sehen uns beim Frühstück.“ Damit drehte sich Severus um und verließ den Ostflügel.

„Das mit der Dusche ist eine sehr gute Idee“, murmelte Voldemort bevor er sich erhob und sich Richtung Badezimmer bewegte. Ein unterwegs gemurmelter Tempus zeigte ihm, dass es fast schon Mittag war also hatten sie das Frühstück gekonnt verpasst. Er zuckte innerlich mit den Schultern und suchte sofort die Verbindung zu seinem Mann, Glück und Zufriedenheit begrüßte ihn also ging es Harry und Talisha gut. Damit war sein wichtigster Gedanke befriedigt und er konnte sich ganz auf die heiße Dusche freuen.
 

Nach dem Mittag untersuchte Severus Remus und kam zum selben Ergebnis wie schon die letzten Tage, es ging ihm gut und mittlerweile wusste auch die komplette dunkle Seite von der Schwangerschaft. Für die Werwölfe war es ein Grund zu feiern, und das taten sie auch seit zwei Wochen, seit sie es erfahren hatten. Doch auch der Rest hatte nacheinander ihre Glückwünsche ausgesprochen, Fenrir hatte sie mit einem Knurren hingenommen und Remus hatte sich gefreut. Severus legte keine neuen Regeln fest, er wollte warten bis das Kind größer war und dann beendete er die Untersuchung auch schon wieder. Die Werwölfe sahen ihn fragend an doch er ignorierte sie und jagte sie aus seinen Räumen.

„Hey, was soll das? Schwangere soll man nicht so hetzen“, beklagte sich Remus.

„Das klang in der letzten Vollmondnacht aber anders und jetzt raus, ich habe heute noch was vor“, knurrte Severus.

„Willst du endlich zu Charlie?“

Severus blieb überrascht stehen und sah Fenrir fragend an.

„Er ist seit vier Wochen weg, seine Witterung in deinen Räumen ist immer schwächer geworden und in der letzten Woche ist sie ganz verschwunden also war er zwischendurch nicht mehr da. Daraus folgt, dass er wohl ausgezogen ist“, erklärte Fenrir nachdem er kurz die Augen verleiert hatte.

„Hat er Recht?“, fragte Remus.

„Das geht euch nichts an und nun verschwindet. Ich werde im St. Mungo erwartet.“

„St. Mungo?“

„Ja, Fellball. Hast du was an den Ohren? Ich dachte immer, Werwölfe hören so gut“, schnarrte Severus. Sie hatten die Eingangshalle inzwischen erreicht und Severus steuerte sofort den großen Kamin an.

„Solltest du nicht die Sache mit Charlie klären?“, fragte Remus.

„Welche Sache mit Charlie?“

Severus drehte sich leise fluchend zu Harry um, der gerade am oberen Ende der Treppe aufgetaucht war und jetzt misstrauisch runter kam. Es würde noch ungefähr ein paar Sekunden dauern bis hier ein Dunkler Lord auftauchen würde, der Fragen über die sinkende Laune seines Mannes stellt. Vorzugsweise mit seinem Zauberstab.

„Es gibt keine Sache mit Charlie und ich muss los. Devon erwartet mich, wir wollen heute das Ritual starten“, sagte Severus schnell.

„Wo ist Charlie? Ich habe ihn ewig nicht gesehen“, meinte Harry plötzlich.

Er sah seinen Vater misstrauisch an bis dieser seufzte und schnarrte, „Charlie ist vor vier Wochen nach Malfoy-Manor gezogen und hat mir zu verstehen gegeben, dass ich mich erst wieder bei ihm sehen lassen soll wenn ich bereit bin den nächsten Schritt zu gehen. Ich habe lange gebraucht um darüber nachzudenken und jetzt muss ich ins St. Mungos.“

„Aber du kannst doch Charlie nicht einfach ausziehen lassen. Du musst sofort zu ihm“, protestierte Harry.

Severus seufzte tief, vor allem weil Voldemort wirklich gerade die Tür zum Ostflügel verließ und sich zu ihnen gesellte, seine Tochter auf dem rechten Arm.

„Wusste mein Lord davon?“, knurrte Harry ihn an.

„Ja, wusste ich. Es ist ihre Sache. Severus, wolltest du nicht ins St. Mungos?“

„Aber er kann doch Charlie nicht noch länger warten lassen.“

Voldemort schüttelte grinsend den Kopf, drückte Harry dann ihre Tochter in die Arme und sagte, „Komm, ich erklär dir alles. Dein Dad muss selber wissen wann er zu dem Weasley geht.“

„Aber...“

„Harry, ich muss ins St. Mungos. Der Trank wirkt nur heute richtig sonst müssen wir ihn neu brauen und außerdem wartet Neville schon länger darauf, dass er seine Eltern wieder bekommt. Charlie kann noch eine Nacht länger warten“, sagte Severus.

„Was du mir damals gesagt hast, stimmt das noch?“, fragte Harry.

Jetzt lächelte Severus warm und nickte.

„Gut, dann kann Charlie wirklich noch eine Nacht länger warten. Remus, wollen wir 'Fang den Schwanz' spielen?“

„Nicht mit mir“, kam sofort von Fenrir während Severus sie nur fragend ansah.

„Mir würde da ein passendes Spiel einfallen“, sagte Voldemort plötzlich mit einem dreckigen Grinsen.

Harry verleierte die Augen und sagte, „Das kann ich mir lebhaft vorstellen aber nein, das ist es nicht. Talisha hat eine Vorliebe für Werwolfsfell entwickelt. Vor allem für ihre Schweife.“

„Dann geht mal spielen“, sagte Voldemort, der seinen Mann nochmal zu sich ran zog und leise raunte, „das andere Spiel setzen wir heute Abend um.“

„Ist das ein Versprechen?“, fragte Harry grinsend.

„Ja, ist es.“

Harry gab seinem Mann einen sehr kurzen Kuss und entwand sich ihm dann. „Wie mein Lord es wünscht“, schnurrte er bevor er sich bei Remus einhakte und ihn weg zog. „Dad?“

„Ja?“

„Sagst du mir Bescheid wie das Ritual verlaufen ist?“

„Natürlich. Ich komme heute Abend zu euch und jetzt muss ich los“, sagte Severus, er nickte allen Anwesenden nochmal zu, drehte sich dann um und warf eine Handvoll Flohpulver in die Flammen. Schnell war er in den grünen Flammen verschwunden.

Voldemort wandte den Blick zu seinem Mann, der neben Remus stand und bereits mit ihm diskutierte welchen Werwolf man dazu bringen konnte mit ihnen zu spielen. Er schüttelte leicht den Kopf und wandte sich an Fenrir, „willst du da mitspielen?“

„Nein.“

„Gut, dann komm mit. Wir holen Adrian ab, ich habe etwas mit euch Beiden zu besprechen.“

„Gerne.“

Voldemort sah ihn skeptisch an, zuckte dann mit den Schultern und wand sich nochmal an seinen Mann. „Sei vorsichtig wenn ihr draußen seit.“

„Machen wir. Bis heute Abend“, lächelte Harry. Remus schnurrte seinen Gefährte nur kurz an bevor sie sich mit Talisha auf den Weg nach draußen machten.

„Wir gehen auch“, knurrte Voldemort und machte sich auf den Weg in den Westflügel um Adrian zu holen.

Fenrir folgte ihm und grinste, „ihr solltet euch mit Harry wegen der Dunklen Male zusammensetzen, dann müssten wir den Blutsauger jetzt nicht persönlich holen.“

„Wieso das? Er hat doch kein Mal. Weder das Dunkle, noch das von Harry.“

„Er nicht aber sein Gefährte.“

Voldemort sah ihn einen Moment an bevor er nickte. „Das kläre ich später. Komm.“
 

Lucius durchquerte sein Wohnzimmer um es sich vor dem Kamin gemütlich zu machen, nur um festzustellen, dass er nicht der Erste war. Innerlich seufzend ließ er sich in einem Sessel nieder als ihm die zwei Gläser und die Flasche auf dem Beistelltisch auffiel. „Erwartest du noch Jemanden?“, fragte er interessiert.

Sein Dauergast sah von seinem Buch auf, lächelte etwas gequält und schenkte dann die Gläser voll. „Nein, leider nicht. Die sind für uns“, gab Charlie zur Auskunft während er Lucius ein Glas rüber reichte.

„Wie lange willst du noch hierbleiben?“, fragte Lucius, der das Glas entgegen nahm und kurz daran roch. Ein ausgezeichneter Jahrgang aber das war kein Wunder, die Flasche stammte aus seinem eigenen Weinkeller.

„Du hast genug freie Zimmer also sag nicht, dass ich dich störe.“

„Das habe ich nicht gesagt, ich habe gefragt, wie lange du noch hier bleiben willst? Du solltest in Riddle-Manor sein.“

„Ja, sollte ich“, seufzte Charlie bevor er einen Schluck Wein trank und sich wieder seinem Buch zuwandte.

„Warum bist du dann immer noch hier?“, fragte Lucius.

„Weil es nicht in meiner Entscheidung steht. Ich habe Severus die Entscheidung überlassen aber scheinbar war das zu viel verlangt.“

„Du weißt doch wie er ist.“

Charlie sah wieder auf und lächelte leicht, „es war klar, dass du deinen ältesten Freund verteidigst aber meinst du nicht, dass er alt genug ist um sich langsam mal zu entscheiden?“

„Er hat sich mit Entscheidungen schon immer etwas schwer getan“, sagte Lucius ausweichend.

„Wie meinst du das?“

„Ach nichts.“

„Lucius.“

Das Malfoyoberhaupt seufzte tief und meinte dann, „du kennst Severus' Vergangenheit.“

„Ja, kenne ich. Wieso?“

„Severus wird mich dafür töten aber egal, ich finde, du solltest es wissen“, sinnierte Lucius abwesend bevor er sich an Charlie wandte, „hat er dir jemals erzählt, dass er sich schon mal in Jemanden verliebt hat?“

Die braunen Augen weiteten sich geschockt, er schüttelte leicht den Kopf, fragte aber dann, „wieso ist nichts daraus geworden?“

„Seine Gefühle wurden nicht erwidert.“

„Woher weißt du das? Ich glaube nicht, dass er dir so was einfach so erzählt“, sagte Charlie misstrauisch.

Lucius sah ihn einfach nur an, er hatte lange überlegt ob er Charlie wirklich davon erzählen sollte und normal hätte er das nicht getan. Aber er hatte ihn in den letzten fünf Wochen besser kennengelernt, hatte einige Vorurteile bereinigen müssen und musste feststellen, dass der Rotschopf wirklich eine gute Partie für seinen besten Freund wäre.

„Sag schon, wer war es?“

„Warum willst du das unbedingt wissen?“, fragte Lucius.

„Weil ich derjenigen kräftig den Kopf waschen würde, wie kann sie so einen Mann nur ablehnen?“, fuhr Charlie auf.

Lucius gestattete sich ein Lächeln bevor er übergangslos wieder ernst wurde. „Es war keine Frau.“

„Ein Mann? Severus hatte sich in einen Mann verliebt? War das vor oder nach seiner Zeit als Todesser?“

„Danach. Nach der Auferstehung unseres Lords.“

„Hatte er was mit ihm?“, fragte Charlie vorsichtig, er wusste nicht ob er die Antwort wirklich hören wollte doch jetzt war die Frage gestellt.

„Nein, hatte er nicht. Wie schon gesagt, seine Gefühle wurden nicht erwidert“, sagte Lucius.

„Wer? Wer hat ihn abgelehnt?“

Lucius atmete noch einmal tief durch, trank einen tiefen Schluck und sagte dann, „ich.“
 

Schweigsam hatten sie ihre Gläser geleert, Charlie schenkte ihnen nach und fragte dann nach einiger Zeit, „warum?“

„Weil ich ihn nicht liebe, ganz einfach. Severus ist mein bester und ältester Freund aber ich liebe ihn nicht“, erklärte Lucius, „außerdem glaube ich, dass er mich nicht wirklich geliebt hat.“

„Was sonst? Ich glaube, er ist alt genug um sich seiner Gefühle sicher zu sein, oder?“, fragte Charlie.

Lucius zuckte die Schultern und wägte seine nächsten Worte genau ab, es war schwer einem Außenstehenden die damalige Situation zu erklären. „Severus und ich hatten, während Voldemort verschwunden war, nicht viel Kontakt, Geburtstag, Weihnachten, vielleicht noch ein oder zwei Mal mehr aber das war's auch schon. Ich hatte genug mit den Todessern zu tun und er, naja, du kennst ihn, er ist kein sehr geselliger Mensch. Dann kehrte unser Lord zurück, es dauerte nur zwei Tage bis er Severus wieder zu sich rief und wie immer tauchte er danach bei mir auf. Mal haben wir geredet, mal nur getrunken, Zauberschach gespielt, irgendetwas aber wir haben nie darüber gesprochen, ich habe ihm Trost gespendet“, erklärte Lucius, „ich glaube, er hat das einfach verwechselt.“

„Du meinst, er war dir so dankbar, dass er seine Gefühle mit Liebe verwechselt hat?“, fragte Charlie.

„Ja, das glaube ich.“

„Wann hat er es dir gesagt? Und wie?“

„Ich war völlig betrunken als ich ihm meine Liebe damals gestanden habe und habe sofort eine heftige Abfuhr bekommen“, schnarrte eine Stimme.

Charlie und Lucius fuhren rum, Severus lehnte im Türrahmen, die Arme vor der Brust verschränkt und ein kleines Lächeln auf den Lippen.

„War es wirklich Liebe?“, fragte Charlie. Es war ihm anzusehen wie traurig ihn dieser Gedanke stimmte. Severus löste sich von seinem Platz und kam näher. „Hast du Lucius wirklich geliebt? Tust du es jetzt noch?“

„Darf ich vielleicht erst mal die erste Frage beantworten bevor du weitere Fragen stellst?“, fragte Severus zurück.

Charlie wurde leicht rot, nickte aber dann. Doch Severus antwortete nicht sofort, er ließ einen weiteren Sessel und ein drittes Glas erscheinen, Lucius schenkte ihm sofort ein.

Erst als er zwei tiefe Schlucke getrunken hatte, antwortete er, „um auf deine erste Frage zu kommen, nein, es war keine Liebe. Lucius hat Recht, ich war ihm damals unendlich dankbar, dass er mir immer geholfen hat und diese Dankbarkeit habe ich mit Liebe verwechselt. Gut, dass Lucius damals einen klareren Kopf hatte als ich.“

„Wie meinst du das?“, fragte Charlie.

Doch Lucius verstand und sagte, „es wäre eine Schande gewesen wenn unsere Freundschaft aufgrund einer gemeinsam verbrachten Nacht unter Alkohol zerbrochen wäre.“

„Stimmt, das wäre es. Um auf deine anderen Fragen zu kommen, wenn ich Lucius damals nicht geliebt habe, tu ich es auch nicht mehr. Zufrieden, Fellball?“, fragte Severus.

„Ich habe einen Namen“, maulte Charlie leise und deprimiert.

„Was willst du mir damit sagen?“, schnarrte Severus.

„Warum bist du hier?“, hielt Charlie dagegen.

Severus warf Lucius einen Blick zu, dieser nickte ergeben und erhob sich. „Ich lasse euch alleine und wünsche viel Glück. Charlie, du kannst natürlich so lange hier wohnen wie du willst aber du solltest dahin gehen wo dein Herz schon lange ist“, sagte Lucius bevor er den Raum verließ.
 

„Also, warum bist du hier?“, fragte Charlie als Severus auch mehrere Minuten, nachdem Lucius gegangen war, nichts sagte.

„Ist das nicht offensichtlich?“

„Nein. Severus, ich will eine klare Aussage warum du hier bist und wie es mit uns, wenn es denn ein uns gibt, weitergeht“, sagte Charlie.

Eine Augenbraue wanderte elegant nach oben. „Seit wann so fordernd?“, fragte Severus scheinbar belustigt.

Doch für Charlie war die Situation nicht lustig, er schnaubte wütend und sprang auf. „Verdammt Severus, hör auf irgendwelche Spielchen zu spielen, ich glaube, du schuldest mir langsam eine Antwort und eine Entscheidung.“

Severus erhob sich langsam und trat vor ihn, eine Augenbraue noch immer erhoben doch der belustigte Ausdruck auf seinem Gesicht war verschwunden.

„Also?“, fragte Charlie als der Andere immer noch nichts sagte.

„Ich will, dass du zurückkommst“, sagte Severus schließlich.

„Als was?“

„Als mein Partner.“

„Das war ich die letzten zwei Jahre auch, das reicht mir nicht und ich war mir eigentlich sicher, dass ich das auch gründlich genug zum Ausdruck gebracht habe“, sagte Charlie mit gepresster Stimme. Nichts wollte er mehr als seinen Gegenüber in die Arme zu schließen und mit ihm zurück nach Riddle-Manor gehen doch so wie es bisher gelaufen war, konnte es einfach nicht weiter gehen.

„Ja, du warst sehr deutlich in deinen Worten. Muss ich jetzt auch so deutlich werden?“, fragte Severus.

„Wenn du wirklich willst, dass ich zurückkomme, ja, musst du.“

Er spürte wie schwer Severus dieser Schritt fiel, der Mann war noch nie gut darin gewesen über seine Gefühle zu reden. Und tatsächlich, Severus seufzte tief und ließ sich wieder in seinen Sessel fallen, sein Griff ging zum Glas und er trank es in einem Zug aus.

„Alkohol ist keine Lösung“, meinte Charlie leise.

„Das wurde mir vor einer Woche schon mal gesagt.“

„Von wem?“

„Voldemort.“

„Was ist dabei raus gekommen?“, fragte Charlie etwas überrascht.

„Ein langes, sehr aufschlussreiches Gespräch und ein Abend, an dem mein Bruder und ich drei Flaschen Nachttrank vernichtet haben, zumindest kann ich mich nur an drei Flaschen erinnern“, gab Severus zu.

Jetzt musste Charlie, trotz der Ernsthaftigkeit ihrer Situation, doch leise kichern. „Wart ihr Beide betrunken?“

„Völlig dicht. Wir sind am nächsten Morgen völlig verkatert aufgewacht, jeder in seinem Sessel und dankbar über einen Schmerztrank“, sagte Severus mit einem angedeuteten Lächeln.

„Der Dunkle Lord, völlig verkatert?“

„Ja, wir waren völlig zu, nachdem das Wichtigste geklärt war.“

Plötzlich stockte Charlie und fragte, „du hast gesagt, vor einer Woche. Was hast du in der Zwischenzeit gemacht? Hast du dir eine passende Entschuldigung einfallen lassen warum du mich nicht mehr haben willst?“

„Verbitterung steht dir nicht. Nein, ich habe die letzte Woche im St. Mungos verbracht, das Ritual für die Longbottoms.“

„Und?“

„Frank Longbottom hat leider gar nicht darauf angeschlagen, Alice dafür umso mehr. Ihre Hirnaktivitäten haben sich verdoppelt aber sie ist in eine Art Koma gefallen. Ihr Geist scheint sich zu regenerieren aber wir müssen abwarten bis sie aufwacht“, erklärte Severus.

„Wie hat Neville reagiert?“

„Gut. Er hat sich im St. Mungos einquartiert, zusammen mit Blaise. Wir sind erst heute Nachmittag fertig geworden. Danach war ich bei meinem Sohn und dessen geliebten Ehemann um ihnen Bericht zu erstatten und dann bin ich hergekommen.“

Charlie senkte kurz beschämt den Kopf, sah aber dann wieder auf und fragte, „Severus, wie geht es jetzt weiter?“

„Also ich würde gerne heute noch heiß duschen oder in die Wanne und dann ins Bett und das nicht allein.“

„Ist das wirklich dein Ernst?“

„Ja, mir war selten etwas so ernst. Es hat lange gedauert bis ich es verstanden habe und vor allem bis ich es mir auch eingestanden habe“, murmelte Severus.

„Was eingestanden?“

Als Severus nur zur Seite sah, aber nicht antwortete, stand Charlie auf und kniete sich vor ihn, die Hände glitten auf seine Oberschenkel. „Severus, bitte. Was hast du dir eingestanden?“

Der Tränkemeister gab eine Art Schnauben von sich, wand ihm den Blick zu und schnarrte, „was wohl? Dass ich mich in einen nervigen, fusseligen, rothaarigen, zwölf Jahre jüngeren Fellball verliebt habt.“ Er wurde noch einen Moment angestarrt bevor Charlie lachte und ihm kurzerhand um den Hals fiel.

Nur zögernd erwiderte Severus die Umarmung, sein Körper war völlig verspannt und normalerweise hätte er Charlie von sich weggedrückt. Doch diesmal nicht, er musste seine Angst vor Berührungen überwinden wenn er eine Zukunft mit Charlie haben wollte. Langsam und vorsichtig strich er über seinen Rücken als sich Charlie auch schon wieder ein Stück von ihm löste.

„Das beantwortet nicht die Frage wie es weitergeht“, sagte er leise.

„Ich werde dich nicht mehr verfluchen wenn du mich anfasst.“

„Das ist schon mal ein Anfang. Was noch?“

Wieder ein tiefes Seufzen seitens Severus und ein leicht gequälter Blick. Charlie, der noch immer die Hände auf seinen Oberarmen hatte, grinste leicht und legte den Kopf schief. „Du schläfst ab jetzt ohne T-Shirt“, bestimmte er kurzerhand.

„Was?“

„Du hast mich schon verstanden, komm schon, du kannst dich langsam daran gewöhnen und ich habe auch was davon.“

„Kannst du dann deine Hände noch bei dir behalten?“, fragte Severus misstrauisch.

„Natürlich. Severus, ich weiß, was du durchgemacht hast und wie schwer dir jeder Schritt fällt aber ich will dir helfen und irgendwo müssen wir anfangen, oder?“

„Ok, also kein T-Shirt mehr. Was noch?“

Zu seiner Überraschung schüttelte Charlie den Kopf und stand auf, er hielt ihm eine Hand zum Aufstehen hin. „Das reicht für den Anfang, ich will dich ja nicht überfordern. Sag mal, hast du vorhin nicht was von duschen und dann Bett gesagt?“, fragte Charlie.

Severus ließ sich hochziehen und schnarrte, „du weißt, dass ich heiß dusche und in diesem Punkt habe ich nicht vor, mich zu ändern.“

„Dann werde ich mich wohl an heiße Duschen gewöhnen müssen. Wollen wir nach Hause?“

„Du kommst mit?“

Charlie lächelte leicht und meinte, „ja, ich komme mit. Ich warte seit fünf Wochen darauf, dass du mich zurückholst.“

„Du hättest einfach zurückkommen können.“

„Hätte sich dann was zwischen uns geändert? Hättest du dir je eingestanden, dass du mich liebst?“, fragte Charlie lächelnd. Es war nicht wirklich überraschend, dass Severus den Kopf schüttelte. „Also hat es sich gelohnt. Komm, wir flohen zurück nach Riddle-Manor“, grinste Charlie. Sein Grinsen wurde mit einem sanften Lächeln beantwortet bevor sie sich wortlos auf den Weg machten.
 

„Darf ich wirklich mit duschen kommen?“, fragte Charlie als sie in Riddle-Manor ankamen und Severus zielstrebig das Bad anvisierte.

„Kann ich dich davon abhalten?“, fragte Severus.

„Hm, wir könnten uns auf einen Kompromiss einigen“, schlug Charlie vor.

„Welchen?“

„Ich warte im Schlafzimmer und du kommst ohne große Widerworte zu mir ins Bett, nur in Boxershorts.“

Severus sah ihn noch einen Moment zweifelnd an bevor er nickte und wirklich im Badezimmer verschwand. Mit einem Grinsen sah ihm Charlie nach bevor er sich bis auf die Boxershorts auszog und zum Bett ging. Aus dem Bad erklang in diesem Moment das Rauschen der Dusche.
 

Die Geräusche aus dem Bad waren schon vor einiger Zeit verstummt und bis jetzt war Severus noch nicht wieder aufgetaucht. Charlie konnte sich vorstellen, dass er jetzt im Bad stand, wahrscheinlich nur in Boxershorts und krampfhaft versuchte sich zum weitergehen zu überreden. Er überlegte einen Moment ob er ihn holen sollte als sich die Tür öffnete und Severus das Schlafzimmer betrat. Wie von Charlie verlangt, trug er nur eine Boxershorts und es war ihm anzusehen, wie unangenehm ihm diese Situation war.

„Komm schon her, ich beiße nicht, ich bin schließlich kein Vampir“, grinste Charlie.

„Diese Tatsache schreckt meinen Patensohn auch nicht ab“, murmelte Severus während er näher kam und sich schließlich vorsichtig auf die Bettkante setzte.

„Stimmt. Wobei das nichts für mich wäre.“

„Einen Vampir als Gefährten?“

„Allgemein ein magisches Wesen. Wenn ich mir die Probleme angucke, die die ganzen Devoten ständig haben, nein danke.“

„Als ob wir weniger Probleme hatten“, sagte Severus. Er glitt jetzt unter die Decke doch Charlie konnte sehen wie schwer es ihm fiel, der Tränkemeister zitterte leicht.

„Es ist doch nur ein T-Shirt“, flüsterte Charlie, „mir gefällt der Anblick.“

„Genau das ist es.“

„Severus, ich werde dich nicht anspringen nur weil du etwas mehr Haut zeigst, ich kann mich durchaus beherrschen. Darf ich?“

Zunächst war sich sich Severus nicht sicher, was genau Charlie meinte doch der Jüngere deutete auf seine Seite und schließlich verstand er. „Komm schon her, ich habe ja eh keine andere Wahl.“

„Auch wieder wahr“, grinste Charlie bevor er unter die Decke schlüpfte und sich an ihn kuschelte. Wie hatte er dieses Gefühl vermisst, er hätte am liebsten geschnurrt als Severus die Arme um ihn legte. Noch lieber würde er mit den Fingern über diese blasse Haut fahren doch er ließ es denn er spürte das feine Zittern. Mitleid kam in ihm auf und er wollte wegrücken.

„Du bleibst hier“, knurrte Severus während er die Umarmung verstärkte.

„Aber es ist dir unangenehm.“

„Ich werde es überleben und du wolltest es so. Können wir jetzt schlafen? Ich hatte einen sehr langen Tag.“

„Natürlich, gute Nacht, Severus.“

„Nacht, Fellball.“ „Ich habe einen Namen und du hast ihn ihm Laufe des Abends auch schon verwendet“, maulte Charlie.

„Das war nicht Teil der Abmachung.“

„Es wird ja wohl nicht so schwer sein mich beim Vornamen zu nennen.“

„Nein, ist es nicht aber ich will einfach nicht. Also dann, gute Nacht, mein Wiesel“, sagte Severus.

Charlie lag schon eine bissige Antwort auf der Zunge als er stockte, hatte Severus gerade wirklich mein Wiesel gesagt? Er hob den Kopf um ihn anzusehen, Severus spürte die Bewegung und öffnete die Augen wieder.

„Würdest du jetzt bitte schlafen?“

„Hast du gerade mein Wiesel gesagt?“

„Ja, habe ich.“

Ein strahlendes Lächeln erschien auf Charlies Gesicht, er drückte sich an ihn und schnurrte, „gute Nacht, meine geliebte Fledermaus.“
 

Der Frühstückstisch füllte sich langsam, Harry ließ den Blick schweifen als die Tür erneut aufging und Severus und Charlie eintraten. Er wollte schon aufspringen doch eine kräftige Hand hielt ihn davon ab.

„Lass sie sich erst mal setzen, dann kannst du sie immer noch nerven“, zischte Voldemort belustigt.

„Aber...“

„Harry.“ Voldemort erntete ein entrüstetes Schnauben doch Harry blieb sitzen, zappelte aber auf seinem Stuhl umher.

„Was ist denn mit dir los?“, fragte Charlie nachdem er sich gesetzt hatte. Er saß direkt neben Severus, der links von Harry saß und stand damit in der Rangordnung sehr weit oben. Doch er nutzte es nie.

„Habt ihr euch vertragen?“, platzte es aus Harry raus.

„Ja, haben wir. Ich habe meine Fledermaus endlich wieder.“

„Wie erstrebenswert“, kam sarkastisch von Sirius.

Während Severus nur eine Augenbraue hochzog, verzog Harry das Gesicht und murrte, „musste das jetzt sein?“

„Ja, musste es. Sonst könnte man glatt denken, dass wir Freunde wären“, kam von Sirius.

„Mir reicht ein roter Fellball, da brauche ich nicht noch eine Flohtüte in meiner Nähe“, schnarrte Severus.

„Ich habe keine Flöhe.“

„Sonst würde er auch nicht an diesem Tisch sitzen“, knurrte Voldemort. Verwirrte und fragende Blicke wanden sich ihm zu und der Dunkle Lord erklärte, „glaubt ihr wirklich, dass ich irgendwelche Floh verseuchten Dinge in die Nähe meiner Tochter lasse?“

„Wieso darf sie dann mit den Werwölfen spielen?“, fragte Lucius trocken.

Remus verschluckte sich an seinem Tee während Fenrir wütend aufsprang und versuchte dem Malfoyoberhaupt an die Kehle zu springen. Dieser brachte sich mit einem sehr eleganten Sprung in Sicherheit und schon spannte sich ein magisches Schutzschild zwischen ihnen.

„Kein Streit am Frühstückstisch“, knurrte Harry, aus dessen Stab das Schutzschild entsprang. Lucius nickte sofort doch Fenrir knurrte den Blonden weiter an.

„Fenrir, es reicht. Das war ein Witz also beruhig dich.“

Doch der Werwolf dachte gar nicht daran, er ging drohend auf Lucius zu, der sicherheitshalber seinen Zauberstab zog. Seine Vorsicht war unbegründet denn Fenrir ging plötzlich keuchend zu Boden, seine rechte Hand um seinen linken Unterarm gekrampft und alle wussten, was geschehen war.

„Wenn mein Mann sagt, keinen Streit am Frühstückstisch, dann hast du dich daran zu halten“, knurrte Voldemort, der noch eine Schmerzwelle durch den Körper des Werwolfes jagte.

„Ich habe verstanden, mein Lord“, keuchte Fenrir.

Er hockte mittlerweile auf den Knien, das Gesicht schmerzverzerrt und aus dem dunklen Knurren war ein leises Wimmern geworden. Der Zauber wurde noch einen Moment aufrechterhalten bevor Voldemort ihn wieder aus seiner Macht entließ. Sofort sackte Fenrir noch ein Stück in sich zusammen, ein erleichtertes Seufzen kam über seine Lippen. Er sah überrascht auf als sich eine warme Hand auf seine Schulter legte und er in warme, bernsteinfarbene Augen sah.

„Du musstest es mal wieder übertreiben, oder?“, fragte Remus sanft.

„Er hat angefangen.“

„Nein, du hast übertrieben. Komm hoch, damit wir in Ruhe weiter frühstücken können.“

Remus packte seinen Gefährten unter den Achseln und zog ihn mehr oder weniger sanft in die Höhe, nur um ihn, genauso wenig sanft wieder auf seinen Platz zu drücken.

„Fenrir, alles in Ordnung?“, fragte Harry. Der Werwolf sah zu ihm rüber, sein Welpe sah ihn schuldbewusst an.

„So schnell kriegt man mich nicht unter, Welpe“, knurrte er schließlich.

Harry versuchte ihn anzulächeln, doch es misslang und hatte zur Folge, dass er sich noch schlechter fühlte. „Das wäre nicht nötig gewesen“, murmelte er schließlich.

„Doch, das war nötig. Ich dulde keinen Ungehorsam mir oder meinem Mann gegenüber“, gab Voldemort ungerührt zurück.

„Aber doch nicht mit solchen Schmerzen, das war wirklich nicht nötig.“

„Harry, darüber diskutiere ich nicht. So langsam sollte hier mal wieder Ordnung einkehren.“

„Wie will mein Lord das machen?“

„Indem ich nicht mehr jedem alles durchgehen lasse.“

Harry schnaubte erbost und knurrte ihn an.

„Du musst mich gar nicht anknurren, das nützt nichts. Hier muss wieder Ordnung herrschen“, fauchte Voldemort.

Er wurde mittlerweile von allen verwirrt angesehen denn der letzte Ehestreit war schon sehr lange her und keiner hätte damit gerechnet, dass sie sich gerade jetzt streiten würden. Jetzt, wo sie ihre Tochter zurück hatten.

„Ist mein Lord heute mit dem falschen Fuß aufgestanden oder will er mich einfach nur ärgern?“

„Das hat weder mit dem Einen noch mit dem Anderen zu tun.“

„Womit dann? Mein Lord, es muss doch einen Grund geben.“

„Einen Grund, du willst meinen Grund wissen?“, fragte Voldemort knurrend. Etwas unsicher nickte Harry und Voldemort fauchte, „ss reicht mir, dass mir hier jeder auf der Nase rum tanzt. Ich bin der Dunkle Lord, ich lasse mich nicht mehr von jedem vorführen.“

„Das ist nicht euer Ernst“, keuchte Harry völlig überrascht, er vergaß sogar ins Parsel zu wechseln.

„Mein voller Ernst. Sieh dich doch um, keiner nimmt mich mehr ernst. Alle denken, dass sie mir ja nicht gehorchen müssen weil sie ja so gut mit dir befreundet sind und du deinen Ehemann schon beruhigen wirst“, knurrte Voldemort ungehalten.

Er war dabei sich in Rage zu reden und schien alles um sich herum zu vergessen, selbst als Talisha neben ihm leise weinte, bemerkte er es nicht. Harry allerdings schon, mit wenigen Schritten war er an Voldemort vorbei und hatte sein Kind in den Armen. Erst als Voldemort das weinende Kind sah, merkte er was er da eben getan hatte und er bemerkte auch das wütende Blitzen in den Augen seines Mannes.

„Harry, es tut mir leid, ich wollte sie nicht zum weinen bringen. Ich...“

„Wenn mein Lord seinen Egotrip hinter sich hat, darf er sich gerne wieder bei mir und unserer Tochter blicken lassen. Was ihr eben gesagt habt, ist absoluter Schwachsinn, keiner hier denkt so. Dieses Verhalten zeigt man Freunden gegenüber und nicht weil man jemanden weniger achtet. Ich dachte eigentlich, dass ihr das mittlerweile wisst“, sagte Harry ernst bevor er sich zu seinem Vater umdrehte, der fragend eine Augenbraue hochzog. „Kann ich Neville im St. Mungos besuchen gehen?“

„Natürlich. Du kannst mich gleich begleiten, ich wollte sowieso hin. Fellball?“

„Ich komm mit“, sagte Charlie sofort.

„Gut, dann können wir gleich gehen.“

„Talisha bleibt hier“, knurrte Voldemort plötzlich.

„Habe ich mich eben so undeutlich ausgedrückt oder muss ich es nochmal für alle verständlich formulieren? Wir kommen heute Abend wieder und ich hoffe, dass mein Lord bis dahin wieder normal ist.“

„Ansonsten?“

„Es gibt kein Ansonsten. Mein Lord wird heute Abend wieder normal sein, weg von diesem sinnlosen Egotrip, der völlig überflüssig ist. Talisha und ich gehen jetzt Neville besuchen“, zischte Harry.

Sein Mann starrte ihn noch einen Moment an bevor er den Blick wand und Fenrir fixierte, „zwei Pärchen Werwölfe.“

Mehr war nicht nötig, Fenrir legte kurz den Kopf schief und erhob sich dann. „Ich hole sie und bringe sie in die Eingangshalle. Reicht das, mein Lord?“, fragte Fenrir.

„Ja, beeil dich, sie wollen sofort los.“

Fenrir verbeugte sich nochmal und verließ dann den Raum.

„Wir warten in der Eingangshalle. Bis heute Abend“, sagte Harry. Er trat nochmal an Voldemort ran, ein sanftes Lächeln auf den Lippen.

„Pass auf dich auf.“

„Mach ich.“

„Und pass auf das Würmchen auf“, murmelte Voldemort. Er strich mit der Hand sanft über Harrys Wange, dann über den Kopf ihrer Tochter bevor er die Hand zögernd fallen ließ.

„Ich passe doch immer auf unser Würmchen auf“, lächelte Harry. Er gab Voldemort noch einen sanften Kuss, der erfreut erwidert wurde und wandte sich dann zu seinem Vater. „Können wir?“

„Natürlich, auf, mein Sohn. Komm Fellball.“ Damit verließen sie die Küche.


Nachwort zu diesem Kapitel:
So, Fledermaus und Wiesel sind wieder zusammen und hoffentlich entwickelt sich ihre Beziehung jetzt langsam mal weiter. Charlie würde ich es gönnen.

Voldie auf Egotrip. ;) Da hat er aber die Rechnung ohne Harry gemacht. Hm, hat er vielleicht sogar REcht? Respektieren ihn seine Anhänger überhaupt noch? Fürchten tut ihn scheinbar keiner mehr, Harry ist ja immer da. Ist er überhaupt noch der Führer des Dunklen Ordens oder ist das mittlerweile Harry?

Und was ist mit Nevilles Mutter? Wird sie wieder normal? Und wenn ja, wie wird sie reagieren? Ihr Sohn, mitten unter den Leuten, die sie und ihren Mann bis in den WAhnsinn gefoltert haben. Kann sie das überhaupt akzeptieren?

Hm, ich stelle gerade fest, dass ich mal wieder viele Fragen aufwerfe. Mal sehen ob ich sie alle beantworten kann. :)

*Bratkartoffeln hinstell* - so langsam fällt mir nichts mehr zu Essen ein. Irgendwelche Wünsche?

Tata. Komplett anzeigen

Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (9)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  yokiko86
2013-06-23T15:49:34+00:00 23.06.2013 17:49
Hallo,

ich wollte dir nur sagen das ich angefangen habe die Fortsetzung von Geliebtes Haustier zu lesen.
Ich habe wieder die ganze Nacht durchgelesen, weil ich es so spannend fand. Als Harry und Voldemort ihr Würmchen bekommen haben war ich so erleichtert. Jetzt freue ich mich für Remus und Fenier. Ich hoffe nur zwischen Severus und Charlie wird es besser, obwohl ich es echt hart fand das Charlie gezwungen war seinen Bruder zu töten.

LG yokiko
Von:  ai-lila
2013-06-18T20:18:09+00:00 18.06.2013 22:18
Hi~~

Das war ein klasse Kapi.
lg ai
Von:  Eshek
2013-06-09T20:25:20+00:00 09.06.2013 22:25
Fantastisch! Charlie ist zurück!
Oh oh...dreht Voldie jetzt wieder am Rad? Ich hoffe doch, Harry kriegt das in den Griff!?
Und was ist jetzt mit Dray? Wird der jetzt zum Vampir? Hmm....ich währ dafür! Beide Daumen hoch!
Schreib bald weiter!
Ich liebe diese Fic!
Liebste Grüße,
Eshek!
Von:  Neko-sama
2013-06-08T17:33:51+00:00 08.06.2013 19:33
Schönes Kapitel ^^
Ja das mit Luc intressiert uns jetzt wohl alle brennend XDDD
Ich bin froh, dass Sev es sich nun wirklich eingestanden hat und Charlie nun wieder bei ihm sein kann.
Das Sev sich vorher mit Voldemord betrunken hat fand ich lustig xDDD Ich meine die Vorstellung hat schon was XDDDD
mhm was am Ende bei Voldi los war frag ich mich auch oO
Egotrip trifft es vllt ganz gut, so wie Harry es genannt hat XDDD
ich bin ja gespannt was noch so passiert... Finaler Kampf und dann aus oder wie?
Bin neugierig, also schreib bald weiter ^____^

lg Neko
Antwort von:  demona1984
09.06.2013 22:15
Zitat "Finaler Kampf und dann aus oder wie?"

Das glaubst du doch wohl selber nicht, dass ich es meinen Leutchen so einfach mache, oder? :)))

Laßt euch überraschen, es wird noch lustig werden.

Lg Demona
Antwort von:  Neko-sama
12.06.2013 17:50
Dann bin ich wirklich gespannt was so noch kommt ^_____^
Von:  Omama63
2013-06-08T15:40:39+00:00 08.06.2013 17:40
Ein schönes Kapitel.
Severus zittert zwar noch, wenn er kein Shirt trägt, aber auch das wird er überwinden, da er es überwinden will.
Mich würde auch interessieren, ob Lucius Jemanden hat.
Bin schon gespannt, wie es weiter geht und ob Voldi von seinem Egotrip wieder runter ist.
Von:  Sankra
2013-06-07T15:28:16+00:00 07.06.2013 17:28
Ich war bisher nur ein stummer Leser, aber jetzt hab ich wirklich das Bedürfnis mal meinen Senf dazu zu geben, aber keine Panik^.^

Erstes will ich mal sehen wie man elegant zur Seite springt, so wie Lucius XD Ich hab mir das bildlich vorgestellt und bin erstmal abgebrochen vor Lachen

Die Fanfic ist super klasse und ich kann es immer kaum erwarten bis ein neues Kapitel hochgeladen ist
Bitte bitte bitte ich flehe dich an mach einfach weiter so und lass am besten alle super glücklich und zufrieden sein, aber ein bisschen Drama hält ja die Spannung

Gruß Sankra
Von:  Minaco
2013-06-06T22:42:29+00:00 07.06.2013 00:42
War klar das es iwem auffallen muss das da nicht alles gut ist
bei Sev und Charlie, aber Charlie hat auch recht, das ist ihre Sache und daher müssen auch die beiden das klären ^-^
Jay Sev spricht sich endlich mit Voldy aus, das war aber echt mal nötig >.<
Süß XD die kleine Talisha ist ein kleiner Haar-Fetischist
Wäääh Severus war mal in Lucius verliebt >.< obwohl er sagt ja selbst das er eig nur dankbar war, da war es wahrscheinlich wirklich gut das Luc ihm eine abfuhr erteilt hat, mit wem ist Luc eig in dieser Story zusammen? mit Narzissa oder ist er Single? das würde mich echt mal interessieren.
Er hat sich echt noch mal ne Woche zeit gelassen um zu Charlie zu gehen? Ö_o gut er musste das Ritual machen, da konnte er natürlich nicht weg ^^
JAY Severus hat ihm seine Liebe gestanden *_* sehr gut
also wirklich Egotrip bei Voldy >.<
ich finde es auch iwie schade, das er immer mehr an Macht verliert, klar mit Angst und Gewalt tut er nicht unbedingt etwas gewinnen, aber er ist derjenige der Älter ist und mehr Erfahrung hat, ich kann verstehen das es ihn stört das kaum noch einer auf ihn so richtig hört und Harry mehr als Anführer geltet, obwohl dieser weniger Erfahrung hat und Jünger ist, Voldy hat immerhin schon mal in einem Krieg gekämpft.
Naja ohne Voldys Egotrip ist es ein wirklich sehr schönes Kapitel geworden ^-^
freue mich schon auf das nächste =)

LG Minaco
Von:  annette-ella
2013-06-06T16:27:04+00:00 06.06.2013 18:27
Hi,
ein schönes Kapitel.
Freu mich schon auf mehr
LG
annette-ella


Zurück