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Geliebter Ehemann

Fortsetzung zu `Geliebtes Haustier`
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo.

So, hier die Fortsetzung. Ich wünsche viel Spaß beim lesen und hoffe, dass sie genauso gut ankommt wie der erste Teil. Komplett anzeigen

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Kapitel 1

Grüne Augen schweiften über die Ländereien von Malfoy-Manor, die Sonne ging langsam auf und warf einen goldenen Schein auf das weitläufige, parkähnliche Anwesen. Heute war Neujahr, der Rest war schon längst im Bett oder zumindest auf dem Weg dahin. Sie hatten Silvester nach Muggelart gefeiert, gemeinsam mit dem Geburtstag seines Mannes und eigentlich sollte er bei genau diesem Mann im Bett sein doch er konnte nicht schlafen.

Es war jetzt zwei Jahre her, dass er, gezwungen durch einen Trank, hier in Malfoy-Manor aufgetaucht war und zu Füßen seines Lords niedergekniet war, als Haustier. Kurz vor Weihnachten, welches er dann im Fuchsbau verbracht hatte, voller Sehnsucht nach seinem damaligen Herren und völlig unverstanden von Charlie und den Zwillingen. Dann hatte sein Leben bei IHM begonnen und wenn Harry jetzt so darauf zurück sah, war er froh, dass es so gekommen war. Ein leichtes Grinsen erschien auf seinem Gesicht als er an das Weihnachtsfest vor einer Woche dachte. Er hatte lange überlegt wo und bei wem er feiern sollte, jeder hatte ihn eingeladen und er hatte sich bis zum Schluss nicht entscheiden können.

Draco hatte ihn zum Familienfest der Malfoys eingeladen, Severus und Sirius jeweils zu sich nach Hause, Ron und die Zwillinge in den Fuchsbau, Blaise und Neville zu Blaise nach Hause weil sie dort feierten und sein Mann, nun, der wollte die Feiertage am Liebsten mit ihm alleine im Bett verbringen. Diese Vorstellung fand Harry im ersten Moment sehr interessant aber er wollte auch mit seiner Familie und seinen Freunden feiern und so hatte er sich die letzten zwei Wochen vor den Ferien endlos mit der Frage nach dem Wo-feiere-ich rum gequält. Wirklich überrascht war er allerdings als Weihnachten dann wirklich da war.
 

Harry wachte nur langsam auf, er wollte eigentlich nicht wirklich aufwachen denn er hatte sich immer noch nicht entschieden wo er nun heute feiern sollte. Er spürte, dass sein Mann noch tief und fest hinter ihm schlief, sein Arm lag locker um seine Hüfte. Langsam drehte sich Harry um, Voldemort schlief wirklich noch und er wirkte im Schlaf wesentlich friedlicher als sonst. Harry grinste leicht, keiner außer ihm würde ihn wohl als schön bezeichnen und er konnte sie gut verstehen. Auch ihn hatte das Äußere am Anfang abgeschreckt, diese verzerrten Gesichtszüge, die fehlende Nase und die Kahlköpfigkeit. Dazu die fast weiße Haut und diese unheimlichen roten Augen, nein, sein Mann war wahrlich keine klassische Schönheit. Nun, mittlerweile hatte er sich nicht nur daran gewöhnt, nein, er hatte sich in genau dieses Äußere verliebt.

Voldemort hatte mal einen Zauber gewirkt um sein Äußeres zu ändern, blaue Augen, kurze, schwarze Haare und ein ebenmäßiges Gesicht. Braun gebrannte Haut hatte das helle Weiß abgelöst, Harry war geschockt gewesen und hatte ihn sofort angefleht den Zauber rückgängig zu machen. Sein Mann war völlig verwirrt gewesen und hatte den Zauber aufgelöst, erleichtert war Harry ihm damals um den Hals gefallen und hatte die schmalen Lippen zu einem Kuss eingefangen. Seitdem hatte Voldemort nie wieder versucht sein Äußeres zu verändern, wenn es Harry so gefiel, würde er es nicht ändern. Vorsichtig hob Harry die Hand und fuhr sanft mit den Fingern über seine Wange, sofort flackerten die Lider seines Mannes kurz bevor er sie öffnete und ihn leicht verschlafen ansah.

„Guten Morgen, mein Lord“, schnurrte Harry leise.

„Morgen, mein Kleiner. Wieso bist du schon auf?“

„Ich konnte nicht mehr schlafen.“

„Musst du mich deswegen wecken?“, murrte Voldemort.

Harry grinste, er war wohl der Einzige, der wusste, dass sein Mann ein absoluter Morgenmuffel war und vor dem Voldemort das auch zeigte. „Ich wollte euch nicht wecken, ich habe nur etwas nachgedacht.“

„Über?“

„Nichts Wichtiges. Wollt ihr weiter schlafen?“

Voldemort gähnte herzhaft und zog ihn an sich. „Ja, will ich und du auch.“

„Ja, mein Lord.“ Mit einem Seufzen kuschelte er sich an seinen Mann und schloss die Augen, ja, hier fühlte er sich sehr wohl und hier wollte er auch nicht mehr weg.
 

„Mein Lord, das habe ich immer noch selbst zu entscheiden“, knurrte Harry.

„Diesmal nicht. Du wirst mit mir Weihnachten verbringen und damit Schluss“, fauchte Voldemort ihn an.

Harry hatte sich gerade fertig gemacht um zu seinem Dad zu gehen, er wollte mit Severus und Charlie feiern und jetzt hielt ihn sein Mann auf. „Aber...“

„Kein Aber. Ich habe deinem Vater schon abgesagt, genau wie Black, dem Fuchsbau und dem Rest deiner Freunde. Du wirst Weihnachten bei mir verbringen.“

„Das ist nicht fair, ich habe meinem Dad heute Mittag eine Eule geschickt, dass ich bei ihm feiere. Mein Lord, ich bin doch heute Abend wieder da.“

„Du gehst gar nicht erst weg. Harry, ich möchte wirklich, dass wir Weihnachten zu zweit hier verbringen, ganz gemütlich und weit weg von allem, was nervig oder lästig ist“, sagte Voldemort jetzt etwas versöhnlicher.

Harry zog immer noch einen Schmollmund, er hatte die Arme vor der Brust verschränkt und sah ihn herausfordernd an.

„Harry, komm schon. Es gibt noch genug Weihnachtsfeste für dich und deine Familie. Dieses erste Weihnachtsfest in unserer Ehe möchte ich mit dir alleine feiern, ganz friedlich, nur wir zwei. Ein schönes Essen, vielleicht ein entspannendes Bad und dann ein gemütlicher Abend vor dem Kamin“, sagte Voldemort während er langsam näher kam.

Harrys Gesichtsausdruck wurde weicher, nur selten war sein Mann so auf Schmusekurs und vielleicht sollte er es nutzen. Nicht, dass er groß eine Wahl hatte, Voldemort würde ihn nicht gehen lassen und so seufzte er leise.

„Nun?“

„Ich habe doch eh keine Wahl aber das nächste Fest feiere ich bei meinen Freunden. Versprecht es mir, mein Lord“, forderte Harry.

Voldemort stand jetzt genau vor ihm. „Ja, ich verspreche es dir. Das nächste Weihnachtsfest kannst du feiern wo du willst. Du hast mein Wort.“

„Danke, mein Lord“, flüsterte Harry bevor er ihn umarmte, „danke.“

„Nichts zu danken. Böse?“, fragte Voldemort, der die Umarmung erwiderte und ihn eng an sich zog.

„Nicht wirklich. Aber ich hoffe für euch, dass das ein unvergessliches Weihnachten wird.“

„Wird es“, lachte Voldemort dunkel.
 

Sie hatten den Tag wirklich zu zweit verbracht, kuschelnd auf dem Sofa und Harry musste gestehen, dieser Frieden hatte etwas an sich. Keine Todesser, die störten, keine Eulen, nichts, einfach nur sein Mann und er, es war ein schöner Tag. Doch irgendwann drängte Voldemort zum Aufbruch, sie wollten im Speisesaal essen.

„Warum? Wir können doch auch ganz gemütlich hier essen?“, fragte Harry murrend. Er saß neben Voldemort, mit dem Rücken an ihn gelehnt und sah ihn fragend an.

„Ich habe ein ordentliches Weihnachtsessen vorbereiten lassen und das wird im Speisesaal eingenommen, ein bisschen Anstand darf ja wohl sein. Los, hoch mit dir, mein Kleiner“, brummte Voldemort.

Murrend erhob sich Harry, ein Arm schlang sich um seine Taille und er kuschelte sich an seinen Mann während sie den Raum verließen.
 

Geschockt blieb Harry stehen bevor er sich zu seinem Mann umdrehte und ihm um den Hals fiel. „Danke, danke, danke“, rief er.

Voldemort murrte nur leise und zischte, „fröhliche Weihnachten, Harry, das ist mein Geschenk an dich.“

„Das ist mehr als ich mir je erträumt habe“, gab Harry zurück. Er löste sich von ihm und ging auf seinen Vater zu, der ihn mit einem Lächeln in die Arme schloss.

„Fröhliche Weihnachten, mein Kind“, schnurrte Severus.

„Dad, was machst du hier? Was macht ihr alle hier? Ich dachte, mein Lord hätte euch abgesagt“, sagte Harry verwundert während er sich an den Tränkemeister schmiegte.

„Hat er auch. Er hat allen abgesagt, dass du nicht bei demjenigen feiern würdest sondern dass alle hierher kommen sollen“, erklärte Charlie, der neben ihm stand.

Harry wechselte von einer Umarmung in die Andere und begrüßte nacheinander alle Anwesenden. Währenddessen ging Severus zu Voldemort, der etwas abseits stand und nicht sehr glücklich aussah.

„Ihr habt richtig gehandelt, er hätte es sich nie verziehen, egal wie schön ihr den Abend gestaltet hättet“, sagte Severus.

„Glaubst du, das weiß ich nicht, Giftmischer? Deswegen habe ich diese ganzen Nervensägen eingeladen“, knurrte Voldemort leise.

Severus hob amüsiert eine Augenbraue und sah dann zu seinem Sohn, der gerade Sirius umarmte.

„Du musst jetzt den ganzen Abend mit Sirius auskommen.“

„Für Harry.“

Voldemort sah ihn an und fragte, „du würdest alles für ihn tun, oder?“

„Eine überflüssige Frage auf die wir Beide die Antwort kennen“, gab Severus zurück ohne ihn anzusehen, „genau wie ihr. Genau wie Black, die Werwölfe und alle, die sein Zeichen tragen.“

„Das klingt nach Konkurrenz.“ S

everus grinste leicht und meinte, „vielleicht wäre er ein besserer Dunkler Lord.“

Beide sahen sich kurz an bevor sie Beiden den Kopf schüttelten.

„Nein, Harry ist kein Dunkler Lord aber er hat einen sehr verändert“, sagte Severus ernst.

„Ich weiß.“

„Bereut ihr es?“

Voldemorts Blick wanderte zu seinem Ehemann, der sich gerade auf seinem Platz niederließ. „Nein. Komm, wir werden zum Essen erwartet.“

„Gerne, mein Lord und fröhliche Weihnachten“, grinste Severus.

Voldemort sah ihn nur skeptisch an, grinste dann kalt und knurrte, „dir auch.“

Grinsend gingen sie zum Tisch, wo sie bereits erwartet wurden. Vor allem von einem breit lächelnden Harry, der selten so glücklich aussah. Es war dieser Anblick, der Voldemort davon überzeugte, dass er richtig gehandelt hatte.
 


 

Seine Gedanken kehrten ins Hier und Jetzt zurück, er war glücklich in seiner momentanen Situation doch er wusste auch, dass das nicht so weiter gehen würde. In weniger als sechs Monaten war die Schule vorbei, er hatte keine Zweifel daran, dass er die Prüfungen mit guten Ergebnissen schaffen würde doch was kam danach? Er hatte sich für eine Seite entschieden und nach der Schule würde er direkt am Krieg teilnehmen, er würde mit seinem Mann aufs Schlachtfeld gehen und kämpfen. Gut, damit konnte er leben, er hatte schließlich lange genug Zeit gehabt um sich an diesen Gedanken zu gewöhnen. Nein, sein Problem lag woanders, er wollte eine Familie und ein Zuhause, eine eigene Familie und ein eigenes Zuhause.

Hier, in Malfoy-Manor war er Gast, genau wie Voldemort auch wenn sein Mann das gerne mal vergaß aber hier war nicht sein Zuhause. Er konnte nicht nach Godric's Hollow, Dumbledore hatte das Haus seiner Eltern beschlagnahmen lassen mit der Begründung, dass er kein Recht mehr darauf hätte. Ins Stammhaus der Blacks im Grimmauldplatz konnten sie auch nicht, der Orden des Phönix hatte es fest in der Hand und Harry glaubte nicht, dass Voldemort sich das Haus mit ihnen teilen wollte. Er seufzte leise als er die Anwesenheit eines Anderen spürte. Wie schon damals als er sich vor seinem Lord versteckt hatte, hatte dieser ihn auch heute gefunden und trat langsam hinter ihn. Doch diesmal zitterte Harry nicht vor Angst sondern schmiegte sich schnurrend an den Mann hinter sich.

„Warum bist du nicht im Bett, wo du hingehörst?“, fragte Voldemort knurrend.

„Ich konnte nicht schlafen und wollte euch mit meinem Hin-und Hergewälze nicht wecken.“

„Deswegen stehst du mitten in der Nacht alleine auf dem höchsten Turm des Manors?“

„Ja.“

„Warum kannst du nicht schlafen? Wo liegt dein Problem?“

Harry seufzte tief und murmelte, „meine Schule ist fast vorbei, danach geht der Ernst des Lebens los.“

„Das ist aber nicht dein Problem“, murrte Voldemort. Er zog ihn enger an sich und legte den Kopf auf seine Schulter, aus den Augenwinkeln sah er ihn fragend und abschätzend an.

„Ich wünsche mir eine Familie und ein Zuhause“, flüsterte Harry.

„Du hast eine Familie. Du hast ein Zuhause.“

„Hogwarts war mein Zuhause und das werde ich in sechs Monaten verlassen. Hier ist nicht mein Zuhause, das ist Dracos und Lucius' Zuhause aber nicht meins. Ich wünsche mir eine eigene Familie, ...Kinder“, erklärte Harry leise.

Er hörte ein leises Seufzen bevor er sagte, „das mit dem Zuhause muss noch warten bis sich die Situation beruhigt hat und das Thema mit den Kindern hatten wir schon mal. Ich bin immer noch dagegen.“

„Aber ihr habt auch gesagt, dass wir nochmal in aller Ruhe darüber reden wenn es soweit ist.“

„Stimmt und es ist noch nicht soweit. Du machst erst deine Schule zu Ende und dann sehen wir weiter. Einverstanden?“

„Ich habe ja keine andere Wahl. Mein Lord, werden wir für immer hier wohnen?“, fragte Harry.

„Nein. Aber auch dafür muss die richtige Zeit kommen. Komm Kleiner, fürs Bett ist es jetzt eh zu spät also lass uns frühstücken gehen, du musst heute noch nach Hogwarts zurück.“

„Ich will nicht.“

„Ich dachte, du freust dich auf die Schule.“

Jetzt seufzte Harry und drehte sich in seinen Armen um. Er umarmte ihn und barg den Kopf an seiner Brust. „Tu ich auch aber ich weiß, dass diese Zeit begrenzt ist, bald steh ich den Anderen auf dem Schlachtfeld gegenüber und das tut mir leid. Auch wenn sie nicht mehr meine Freunde sind, ich möchte sie nicht verletzen“, erklärte Harry gegen seine Brust nuschelnd.

„Falsche Seite.“

„Ich weiß, mein Lord, ich weiß.“

Voldemort schwieg, seine Hände strichen beruhigend über seinen Rücken. „Komm Harry, lass uns frühstücken gehen.“ Widerstandslos ließ sich Harry von seinem Mann mitziehen, die Sonne war mittlerweile komplett aufgegangen doch Harry bekam ihre Strahlen nicht wirklich mit.
 

Die Niedergeschlagenheit von Harry hielt an, er versicherte zwar allen immer wieder, dass es ihm gut ging aber keiner glaubte ihm. Er kehrte mit seinen Freunden nach Hogwarts zurück, die letzte Bastion wo nicht gekämpft wurde denn außerhalb dieser Ländereien tobte der Krieg. Immer wieder kam es zu Überfällen durch die Todesser und jedes Mal wenn das Dunkle Mal in einem giftigen Grün am Himmel zu sehen war, gab es Tote. Voldemort persönlich führte viele dieser Überfälle an, seine Handschrift war unverkennbar.

Harry hielt sich aus allen raus, er ging zur Schule und bereitete sich auf seinen Abschluss vor. Er reagierte nicht auf die Beleidigungen und Anzüglichkeiten seiner Mitschüler denn mittlerweile hatte sich eine klare Linie gebildet. Fast jeder Schüler hatte sich mittlerweile für eine Seite entschieden, viele hatten sich auch entschlossen, sich aus dem Krieg raus zuhalten und England nach der Schule zu verlassen. Denn auf dem Festland hatte der Krieg weit weniger Auswirkungen als in England. Harry interessierte das Gerede auf den Fluren nicht, er stand unter ständiger Bewachung und hatte seinen Stab fast immer in der Hand. Er konnte die Flüche und bösartigen Scherze auf seine Kosten schon gar nicht mehr zählen und er wollte es auch nicht. Doch die Situation trug nicht gerade dazu bei, dass sich sich seine Laune besserte und es war nur eine Frage der Zeit bis er entweder explodierte oder völlig verzweifelte.

Früher wäre Harry wohl verzweifelt doch er war innerlich gewachsen. Vor allem wusste er, wer alles hinter ihm stand denn das Mal auf den Unterarmen seiner Anhänger sprach eine deutliche Sprache. Mittlerweile trug sogar Sirius sein Zeichen, auch wenn es ihm am Anfang seltsam vorgekommen war seinen eigenen Paten zu kennzeichnen. Doch der Animagus hatte darauf bestanden, er hatte sich für eine Seite entschieden und wollte bei seinem Patensohn und seinem Bruder sein. Auch mit Remus hatte er sich versöhnt, auch wenn er mit Fenrir immer noch auf Kriegsfuß stand. Harry lächelte bei diesem Gedanken, seufzte aber dann tief und wand den Blick wieder an den Himmel. Er verbrachte fast jede Nacht auf diesem Turm, auf dem höchsten Punkt von Hogwarts und starrte in die Sterne. Wie in jeder dieser Nächte tauchte irgendwann einer seiner Freunde auf um ihn ins Bett zu holen.
 

„Du solltest weniger nachdenken“, erklang Charlies Stimme.

„Heute hast du also die Ehre mich ins Bett zu schaffen“, grinste Harry schief.

„Jap. Sag mal, musst du auf dem Dach sitzen?“

Harry beugte sich über die Dachkante und sah Charlie grinsend an. „Komm doch hoch, das dürfte für dich eine Leichtigkeit sein“, sagte er.

Charlie schüttelte den Kopf und schwang sich dann aufs Dach wo er es sich neben ihm bequem machte und den Blick in die Sterne richtete. „Kleiner, warum sitzt du jede Nacht hier oben und grübelst?“, fragte Charlie ohne ihn anzusehen.

„Hier kann ich am Besten nachdenken.“

„Du denkst zu viel.“

„Ich weiß, das sagt jeder, der mich hier abholt. Mein Vater, mein Pate, mein Mann, sämtliche Todesser, einfach alle aber ich habe nun mal viel nachzudenken“, sagte Harry seufzend.

„Worüber?“

„Über alles.“

Jetzt sah Charlie ihn doch an und meinte, „du solltest ein Problem nach dem Anderen angehen. Mach erst mal deinen Abschluss und dann sehen wir weiter.“

„Das sagt sich so leicht. Wie weit bist du bei meinem Dad?“

„Er ist ne harte Nuss.“

„Also nicht weiter.“

Charlie zuckte mit den Schultern und machte Anstalten sich zu erheben. „Komm, ab ins Bett. Ich will heute auch noch etwas schlafen und außerdem wartet Severus auf mich. Er wird stinkig wenn ich später als notwendig komme.“

Seufzend erhob sich Harry und kletterte nach ihm vom Dach, der Ältere schlang einen Arm um seine Taille während sie den Turm verließen. Unten schlossen sich ihnen die zwei Werwölfe an, die Harry immer begleiteten. Sie ließen ihn allerdings alleine auf den Astronomieturm klettern und bewachten den Eingang, ein bisschen Privatsphäre brauchte er schließlich auch.
 

Severus wartete wirklich auf ihn und zwar im Bett mit einem Buch in der Hand, Charlie erkannte es sofort, es war eines der Bücher von Adrian über Männerschwangerschaften. Der Tränkemeister sah auf, eine Augenbraue fragend erhoben.

„Er ist im Bett aber ich würde wetten, dass er heute genauso wenig schläft wie die letzten Nächte“, antwortete Charlie auf die ungestellte Frage während er sich auszog.

„Er sollte sich auf seine Schule konzentrieren und nicht über Probleme in der Zukunft nachdenken“, murrte Severus.

„Ach und deswegen beschäftigst du dich auch mit seinem Kinderwunsch, oder?“

„Auf Befehl meines Lords.“

Der Rotschopf sah ihn fragend an bevor er mit unter die Decke rutschte. „Rück ein Stück.“

Doch Severus dachte gar nicht daran, er blieb genau da liegen wo er lag und damit hatte Charlie die Wahl entweder sehr unbequem am äußersten Rand zu liegen oder sehr eng an dem Tränkemeister. Die Wahl fiel im persönlich sehr leicht, er rutschte an Severus rann und schlängelte vorsichtig einen Arm um seine Taille.

Als Severus in keinster Weise reagierte, fragte Charlie, „wieso auf Befehl? Ich dachte, er wäre dagegen.“

„Ist er auch aber er kann, genau wie der Rest von uns, Harry nichts abschlagen und mein Sohn will unbedingt Kinder“, erklärte Severus bevor er das Buch endgültig zuklappte und auf den Nachttisch legte.

„Wie schätzt du die Chancen ein?“, fragte Charlie.

„Lässt sich schlecht einschätzen. Er ist sehr jung, sein Körper kann das Kind, wenn er überhaupt schwanger wird, in jedem Stadium abstoßen. Ich glaube nicht, dass er das verkraften würde“, erklärte Severus. Er rutschte ein Stück nach unten um sich bequemer hinzulegen, eine Hand legte er auf den Arm, den Charlie um seine Taille gelegt hatte.

Der Rotschopf sah ihn misstrauisch an, blieb aber so liegen wie er lag und fragte, „du sagtest kann, er muss das Kind aber nicht abstoßen, oder?“

„Nein, es kann genauso gut gehen. Auch wenn Adrian das als Leichtigkeit hinstellt, jede zweite Schwangerschaft geht schief und bei jeder Fünften behält der Mann schwerwiegende Folgen zurück.“

„Weiß das der Dunkle Lord schon?“

„Nein und er wird es auch nicht erfahren, zumindest nicht von mir. Wenn er das erfährt, verbietet er es Harry rigoros. Das kann ich meinem Sohn nicht antun“, seufzte Severus.

Charlie stützte sich auf den Ellenbogen und fragte, „du weißt schon wie gefährlich das für Harry ist?“

„Natürlich. Aber er will Kinder, es ist sein größter Wunsch und solange es eine Möglichkeit gibt, ihm diesen Wunsch zu erfüllen, werde ich alles dafür tun. Und du hältst den Mund, Wiesel“, knurrte Severus. Er fixierte den Rotschopf mit warnenden Blick doch dieser grinste ihn nur an und kuschelte sich vorsichtig an ihn. Er achtete peinlichst genau auf die Körpersprache des Tränkemeisters doch der blieb entspannt liegen und legte nach kurzem Zögern sogar einen Arm um ihn.

Überrascht blinzelte Charlie ihn an, er sah dann fassungslos auf den Arm um seine eigenen Schultern bevor er fragte, „wer bist du und was hast du mit meiner Fledermaus gemacht?“

Severus hob lediglich eine Augenbraue und schenkte ihm einen Blick, unter dem die Schüler normalerweise angstvoll zusammen zuckten. Doch Charlie lächelte ihn nur an und schmiegte sich an ihn, den Kopf an seine Brust gelehnt.

„Also willst du Harry wirklich helfen?“, fragte er gegen seine Brust.

„Ja, will ich.“

„Dann hoffen wir mal, dass das Kind nach Harry kommt.“

„Nicht unbedingt. Ich gehe davon aus, dass unser Lord seine eigenen Erbanlagen weiter gibt und nicht die Veränderten, die er nach dem Wiedergeburts-Ritual hat.“

„Macht das einen Unterschied?“, fragte Charlie gähnend.

„Ja, macht es. Unser Lord war ein sehr gutaussehender Mann.“

Jetzt sah Charlie auf und legte das Kinn auf seine Brust um ihn ansehen zu können. „Warum hat er eigentlich keinen Zauber angewendet um wieder sein altes Aussehen zu bekommen? Das müsste doch möglich sein“, meinte er.

Severus nickte müde und sagte, „das hat er und mein Sohn hat ihn auf Knien angefleht den Zauber wieder aufzuheben. Auch wenn es keiner glaubt aber Harry liebt ihn so wie er ist, mit allen Makeln, die er hat.“

„Davon hat er ja genug. Severus, darf ich dich was fragen?“

„Bitte.“

„Hast du irgendeinen Trank genommen oder warum darf ich so an dir kleben?“, fragte Charlie vorsichtig.

Schwarze Augen sahen ihn undurchdringlich an bevor Severus mit einem Handwink das Licht löschte und seinen Kopf wieder runter drückte. „Schlaf Wiesel und stell keine dämlichen Fragen“, murrte er leise.

„Ich hätte aber gerne eine Antwort.“

„Du hast die Wahl, du bekommst deine Antwort und schläfst dann auf der Couch oder du machst die Augen zu und schläfst friedlich genau da wo du gerade liegst“, knurrte Severus.

„Gute Nacht, meine Fledermaus“, sagte Charlie schnell. Er kuschelte sich an ihn und beschloss, dass er auf eine Antwort verzichten konnte. Er sah das selbstgefällige Grinsen des Tränkemeisters nicht doch er spürte wie dieser tief durchatmete und sich dann entspannte. Im Gegensatz zu Harry schliefen sie auch schnell ein.
 

Denn dieser lag wach und er wusste auch warum. Er lag alleine in seinem Bett und fühlte sich schlicht und einfach einsam. Sein Blick wanderte zu dem zweiten Bett im Raum und zu den zwei Gestalten, die darin lagen. Es überraschte ihn nicht als sich nach kurzer Zeit zwei rote Augen öffneten und ihn fragend ansahen.

„Kannst du nicht schlafen?“, fragte Adrian leise.

„Nein. Ich fühle mich einsam.“

„Dann komm doch her, das Bett ist groß genug für drei“, sagte der Vampir.

Harry blinzelte ihn überrascht an, bewegte sich aber nicht.

„Nicht?“

„Das war dein Ernst?“

„Ja, warum nicht? Ich will nichts von dir, du nichts von mir und auch nichts von Draco also wo liegt das Problem?“, fragte Adrian.

„Ähm, neben dir?“, fragte Harry leise.

„Ich bin ein Problem?“, gähnte Draco, „wobei?“

„Mhm, ein süßes Problem. Hättest du was dagegen wenn Harry mit bei uns im Bett schläft?“, fragte Adrian.

Verschlafene, graublaue Augen sahen ihn an bevor sie sich auf Harry richteten. „Warum liegst du noch da drüben? Komm rüber.“

„Ehrlich?“, fragte Harry.

Adrian seufzte leise, löste sich von Draco und kam zu ihm rüber getapst. Mit wenigen Handgriffen hatte er die Decke weggeschlagen und Harry auf die Arme gehoben. Er ignorierte dessen erschrockenes Quietschen während er nochmal nachfasste um ihn richtig zu halten und trug ihn dann zum Bett rüber. Seit der Vampir sich hier häuslich eingerichtete hatte, hatte er das Bett größer gezaubert und jetzt bot es wirklich genug Platz für drei Personen. Draco schlug einladend die Decke auf und lachte leise als Harry völlig überrascht auf dem Bett landete und ihn geschockt ansah.

„Du hast doch schon öfters bei mir geschlafen“, lachte er.

„Ja, schon aber doch nicht so.“

„Wie so?“, fragte Draco während Adrian kurzerhand hinter Harry unter die Decke rutschte.

Harry deutete auf den Vampir, der gerade einen Arm um seinen Bauch schlang und ihn an sich zog. „Genau das meine ich. Adrian, du solltest auf der anderen Seite liegen, bei Draco.“

„Bei mir liegt er doch jede Nacht, genieße es doch einfach“, murrte Draco. Er rutschte an Harry rann und kuschelte sich an ihn.

„Ihr seit komisch.“

„Harry, tu mir einen Gefallen und schlaf. Adrian tut dir nichts und wenn es dir so unangenehm ist dann dreh dich rum.“

„Nein, es ist mir nicht unangenehm. Euch macht das nichts aus?“

„Nein“, schnurrte Adrian während er ihn enger an sich zog.

„Danke“, murmelte Harry leise bevor er sich entspannte.

Der Vampir grinste leicht als er das spürte, er hob nochmal die Hand um kurz über Dracos Wange zu streifen bevor er sie wieder auf Harrys Bauch legte.

„Bist du sicher, dass dein Lord nichts dagegen hat?“, fragte Draco.

„Keine Ahnung, sonst toleriert er es. Ich weiß allerdings nicht wie er auf Adrian reagiert aber das wird schon. Danke“, murmelte Harry.

„Schlaf endlich, es ist verdammt spät und ich war den ganzen Tag auf“, murrte jetzt Adrian.

„Nacht.“

Harry beobachtete wie Draco die Augen schloss und sich an ihn kuschelte. Diesmal schlief Harry sehr schnell ein und es war eine sehr erholsame und ruhige Nacht.
 

Harry sah unsicher zu seinem Dad und dann auf die geschlossene Tür vor ihnen. „Warum musste ich herkommen?“, fragte Harry leise.

„Es geht um deine Prüfungen. Irgendein Typ vom Ministerium will mit dir reden“, gab Severus zurück, seine Hand lag auf seiner Schulter und schob ihn jetzt vorwärts.

„Ich mag nicht.“

„Du musst und jetzt rein da und ihr Zwei bleibt draußen.“ Die Werwölfe nickten nur während Severus die Tür öffnete und seinen Sohn hineinschob.
 

Es war Harry anzusehen, dass er nicht hier sein wollte und zumindest Sirius spürte es auch. Das Mal an seinem Arm wärmte sich langsam auf und er spürte die hektischen Bewegungen der Schlange. Harry sah sich kurz um, Lucius, Rabastan, Sirius und drei Unbekannte erwarteten sie. Sofort fühlte sich Harry unwohl, die drei Männer bedachten ihn mit solchen Blicken, die er von den Schülern schon gut kannte. Abneigung, Ekel und Verachtung lagen in ihren Augen.

„Schulleiter, was kann ich für Sie tun?“, fragte er an Lucius gewandt.

„Es geht um Folgendes. Das Ministerium ist der Meinung, dass Rabastan, Sirius und Severus dich im Unterricht bevorteilen und bei den Prüfungen bevorzugen werden. Deswegen haben sie diese drei Herren geschickt, sie werden bei den Prüfungen anwesend sein und deine Arbeiten auch kontrollieren“, erklärte Lucius leise knurrend. Es war nicht schwer zu erraten, was er davon hielt, genau wie der Rest.

Harry sah unsicher zu den drei Männern, er erkannte Triumph in den Augen des Einen und er wusste, dass er die Prüfungen bei diesen Männern niemals bestehen würde. Und vor allem war es eine Frechheit.

„Wieso kommt das Ministerium erst jetzt auf diese Idee?“, fragte Severus jetzt.

„Weil die Prüfungen bevorstehen und wir eine Bevorteilung von Mr. Potter verhindern wollen“, sagte einer der Männer.

„Snape-Riddle“, knurrte Harry sofort.

„Bitte?“

„Ich heiße Snape-Riddle und nicht Potter. Das schon seit über sieben Monaten also sollte es langsam auch im Ministerium angekommen sein.“

Der Mann sah ihn überrascht an bevor sich ein arroganter Ausdruck auf seinem Gesicht breit machte. „Nun, Mr. Snape-Riddle, wir wollen dafür sorgen, dass bei den Prüfungen alles mit rechten Dingen zugeht.“

Harry hob eine Augenbraue und schnarrte, „sie würden mich die Prüfung nicht mal bestehen lassen wenn ich Merlin persönlich wäre. Ich weigere mich diese Bevormundung über mich ergehen zu lassen. Lucius, du führst diese Schule und du entscheidest.“

„Mr. Malfoy hat sich an die Entscheidungen des Ministeriums zu halten“, kam von dem Mann, der noch nicht mal den Anstand gehabt hatte sich vorzustellen. Seine zwei Begleiter nickten zustimmend.

Doch Harry schüttelte den Kopf, „nein. Lucius untersteht Lord Voldemort und nicht dem Ministerium. Er entscheidet ob sie überhaupt bei den Prüfungen anwesend sein werden oder nicht.“

„Wenn wir nicht anwesend sind, werden ihre Prüfungsergebnisse nicht anerkannt“, knurrte der Mann überheblich.

Jetzt grinste Harry und fragte, „wo liegt da der Unterschied? Egal wie anerkannt meine Ergebnisse sind, ich stehe auf der falschen Seite um einen normalen Beruf auszuüben und damit ist es klar. Lucius, deine Entscheidung.“

Der Blonde sah ihn skeptisch an und fragte, „du willst sie nicht dabei haben?“

„Nein.“

Er seufzte leise und wandte sich an die Männer, „Sie haben es gehört. Sie werden nicht an den Prüfungen teilnehmen. Mr. Snape-Riddle wird wie jeder normale Schüler von den entsprechenden Fachlehrern geprüft werden.“

„Aber...“

„Kein Aber“, knurrte Harry jetzt, „sie haben es gehört. Ich nehme mit meinen Klassenkameraden an den Prüfungen teil und zwar ohne sie. Jetzt verschwinden sie aus Hogwarts.“

„Sie haben uns nichts zu sagen.“

„Nein, aber ich. Und ich schmeiße Sie jetzt raus“, mischte sich Lucius ein. Die Männer sahen ihn geschockt an doch der Blonde deutete auf den Kamin. „Verschwinden Sie bevor ich diese Unverschämtheit an meinen Lord weitergebe und der wird darüber nicht sehr erfreut sein. Verschwinden Sie und richten sie dem Minister aus, dass er aufhören soll, sich in die Belange der Schule einzumischen. Das Ministerium hat hier keine Macht mehr, die Schule untersteht mir“, sagte Lucius mit der ganzen Arroganz zu der ein Malfoy fähig war und das war sehr viel.

Die drei Männer sahen ihn geschockt an und wollten protestieren als Rabastan und Sirius die Zauberstäbe zogen.

„Sie sollten gehen“, schnarrte Severus, der sich diese Drohung verkniff denn zwei Mann reichten.

Die Männer drehten sich geschockt um und gingen wortlos zum Kamin, wenige Momente später waren sie in den grünen Flammen verschwunden.
 

„Das kann doch nicht wahr sein, wie können sie es wagen mir so was zu unterstellen? Als ob ich meine Position für gute Noten ausnutzen würde“, wetterte Harry, kaum dass die Flammen wieder normal waren.

„Harry, alles ok?“, fragte Sirius vorsichtig.

„Ok? Ob alles ok ist? Wie können diese aufgeblasenen Typen es nur wagen? Bei Merlin, ich hätte gut und gerne Lust ins Ministerium zu gehen und zwar nicht alleine“, fauchte der junge Mann.

Die Männer starrten ihn verwirrt an bevor Lucius fragte, „warum macht dich das eigentlich so wütend? Wir wissen doch mittlerweile, dass das Ministerium nur Idioten beschäftigt.“

„Ja schon aber mir zu unterstellen, dass ich mir meine Noten nicht ehrlich verdient hätte. Das ist einfach eine Frechheit. Als ob ich nicht gut genug wäre um meine Prüfungen normal zu bestehen“, fauchte Harry, „als ob ich das nötig hätte.“

„Vor allem ist das Gegenteil der Fall“, sinnierte Severus.

„Wie meinst du das?“, fragte Lucius.

Sein Blick wanderte zu Rabastan und Sirius, die nickten und der Animagus erklärte, „wir bewerten Harry extrem streng. Vielleicht sogar strenger als andere Schüler.“

„Das ist aber nicht fair“, sagte der Blonde mit einem Blick auf Harry, der allerdings nur mit den Schultern zuckte.

„Besser so als anders rum. Ich kann dir sagen, Harry verdient jede Note, die er erhalten hat. Außerdem betrifft es nur uns drei, die restlichen Lehrer werden ihn ganz normal benoten“, kam von Rabastan.

„Deswegen ist es trotzdem eine Frechheit, dafür hätten sie eigentlich eine kleine Erinnerung verdient.“

„Eine Erinnerung an was, mein Kind?“, fragte Severus lauernd, er konnte sich schon denken um was es ging.

Harry drehte sich zu ihm um, ein Grinsen auf den Lippen welches seinem Ehemann Ehre gemacht hätte. „Eine Erinnerung daran, wer ich bin.“

„Jetzt oder später?“

„Jetzt.“

„Willst du deinen Mann dazu holen?“, fragte Severus.

„Nein, das schaffe ich alleine.“

„Was hast du vor?“, fragte Lucius jetzt.

Harry sah ihn nachdenklich an bevor er grinste und meinte, „ich werde dafür sorgen, dass sie diesen ganzen Prophezeiungskram endgültig vergessen.“

„Du willst die Prophezeiung vernichten?“, fragte Sirius überrascht.

„Ja. Es ist...“

Ein Klopfen unterbrach ihn, Lucius öffnete die Tür mit einem Handwink und wunderte sich nicht wirklich als Draco, Blaise und Ron eintraten.

Sein Sohn legte fragend den Kopf schief und Harry fragte, „wo ist der Rest?“

„Wartet im Flur, wir wollten nicht alle hier rein kommen. Was können wir für dich tun?“, fragte Draco.

„Wir überfallen das Ministerium.“
 

Zwar erklärten alle Harry für genauso wahnsinnig wie seinen Mann doch keiner von ihnen widersprach. Sie konnten ihn allerdings davon überzeugen vor dem Überfall noch nach Malfoy-Manor zu flohen und seinen Mann von seinem Vorhaben zu unterrichten. So warteten die vermummten Gestalten jetzt in der Eingangshalle, gekleidet wie die normalen Todesser aber statt Silbermasken trugen sie schwarze Masken. Harry hatte einen Hauself zu seinem Mann geschickt, der gerade am Kopfende der großen Treppe auftauchte. Severus spürte wie sein Dunkles Mal sich erhitzte, er keuchte leise vor Schmerz und er wusste, dass hier gleich sehr viele Todesser auftauchen würden. Wollte er sie aufhalten? Das würde Harry wirklich explodieren lassen. Sein Blick wanderte zu seinem Sohn, der auf seinen Mann zuging.
 

„Ich freue mich immer dich zu sehen aber was soll dieser Aufmarsch?“, fragte Voldemort.

Neben ihnen ertönte einige Plopps und schon standen die ersten Todesser neben ihm. Sie verbeugten sich und sahen dann fragend zwischen den Eheleuten umher. Voldemort beobachtete wie sich die grünen Augen skeptisch umsahen, er spürte die Anspannung seines Mannes durch die magische Verbindung.

„Mein Lord, warum sind die Todesser hier?“, fragte Harry ohne seine Frage zu beantworten.

„Sie warten darauf, dass du ihnen sagst wo es hin geht und was wir eigentlich vor haben“, gab Voldemort mit einem kalten Grinsen zurück. Verwunderung durchflutete ihre Verbindung, danach Unglauben und schließlich unbändige Freude.

„Ich möchte das Ministerium dezent daran erinnern, dass ich nicht mehr ihr kleiner Goldjunge bin und das sie es sich gut überlegen sollen, ob sie mir Steine in den Weg legen wollen oder nicht. Mein Lord, gehe ich Recht in der Annahme, dass ihr mitkommt?“, fragte der Jüngere schließlich.

„Nur wenn du der Meinung bist, dass du mich brauchst, ansonsten gehe ich nicht mit, es ist deine Angelegenheit.“

„Warum dann die Todesser?“

„Als Unterstützung wenn du sie brauchst“, erklärte Voldemort.

Harry sah sich kurz um, mittlerweile waren fast zwanzig Todesser aufgetaucht und trotz der Maskierung erkannte er alle von ihnen. „Ich nehme Rabastan, Rodolphus und meinen Dad mit, ansonsten reichen mir meine Leute. Mein Lord, ihr entschuldigt uns.“ Er verbeugte sich vor seinem Lord und Ehemann bevor er sich umdrehte und sich an die Menge wand, „die Meisten kennen den Plan. Rabastan und Rodolphus bleiben in meiner Nähe. Abgang.“ Er hielt den zwei Lestrangebrüdern eine Hand hin, die sie ergriffen und im nächsten Moment waren sie verschwunden. Genau wie der Rest war er disappariert.

„Mein Lord, ihr lasst ihn einfach so gehen?“, fragte Lucius.

„Du deinen Sohn doch auch.“

„Er folgt dem Mann, dem er sich verschrieben hat. Ich habe ihn dazu erzogen, dass er zu seinen Entscheidungen steht und da gehört diese auch dazu“, erklärte Lucius, der jetzt Maske und Kapuze abnahm, „aber das erklärt nicht warum ihr Harry einfach so gehen lasst.“

„Du erklärst mir jetzt erst mal was los ist. Mein Mann ist selten so wütend, dass er seine Gefolgsleute um sich scharrt und zum Angriff übergeht“, schnarrte Voldemort. Er schickte die restlichen Todesser mit einem Handwink weg und bedeutete Lucius dann mitzukommen.
 

Das Ministerium war völlig unvorbereitet als die vermummten Gestalten plötzlich durch die Kamine in der Eingangshalle auftauchten. Schneller als die Angestellten gucken konnten, schossen die Flüche durch die Luft und schickten die Getroffenen bewusstlos zu Boden. Es bedarf keiner gesprochenen Befehle, die Anhänger von Harry arbeiteten Hand in Hand und die anwesenden Todesser staunten nicht schlecht. Selbst Severus konnte sich diese Zusammenarbeit nicht wirklich erklären doch er hatte auch gerade nicht die Zeit dazu denn in diesem Moment tauchten die ersten Auroren auf.

Den Auroren bot sich ein seltsames Bild als sie dem Alarmruf in die Eingangshalle des Ministeriums folgten. Unzählige komplett in schwarz gekleidete Gestalten und drei Todesser mit den obligatorischen Silbermasken, alle mit erhobenen Zauberstäben und mit Flüchen um sich schmeißend. Doch schnell erkannten sie den Unterschied zu den normalen Überfällen der Todesser denn keiner der Angreifer benutzte einen schweren Fluch. Moody, der die Verteidiger anführte, kam schließlich ein Gedanke und so rief er, „Harry?“

Zu seinem Schock hielt einer der Vermummten in der Bewegung inne und drehte sich zu ihm um, grüne Augen blitzten ihn hinter der schwarzen Maske an. „Hallo Alastor“, begrüßte Harry ihn.

Die Kämpfe ebneten ab als sich die zwei Männer einander näherten.

„Was machst du hier?“, fragte Alastor fassungslos.

„Ich dachte, ich statte euch mal einen Besuch ab und vernichte gleich die Prophezeiung, die mich als Goldjungen auszeichnet und mich gegen meinen Mann stellt“, sinnierte Harry während er mit seinem Zauberstab spielte.

„Das kannst du nicht machen. Harry, du brichst hier Gesetze und kannst dafür nach Askaban gehen“, keuchte der Auror.

Mehrere der Vermummten lachten und auch Harry lachte leise, „und ob ich das machen kann. Ihr versucht ständig mich zu bevormunden, wegen euch musste ich immer kämpfen obwohl ich es nicht wollte und jetzt will ich kämpfen und ich werde es. Nur leider auf der Seite, die gegen euch stellt. Hey, in der Prophezeiung geht es doch sowieso um mich und da sie weder mich noch meinen Mann wirklich interessiert, kann ich sie auch vernichten. Alastor, du entschuldigst uns bitte.“

„Ich werde euch aufhalten“, knurrte Alastor.

„Tu dir keinen Zwang an aber bedenke, noch hat keiner meiner Leute einen ernsten Fluch benutzt. Vielleicht sollte ich das ändern.“

„Das kannst du nicht, das bringst du nicht über dich.“

Harry lächelte unter seiner Maske und knurrte, „ihr habt es gehört, keine Gnade mehr, jeder darf die Flüche anwenden, die ihm richtig erscheinen.“

Alastor traute seinen Ohren nicht und von den Todessern kam auch sofort die Reaktion, die er befürchtet hatte. Einer von ihnen hob den Zauberstab gegen zwei angreifenden Auroren und zischte, „Sectumsempra.“

Alastor erkannte die Stimme von Severus Snape doch ohne Beweise konnte er ihm nichts nachweisen. Die zwei Auroren waren dem Fluch gerade noch rechtzeitig ausgewichen doch Snape hatte damit klar gemacht, dass er hinter Harry stand und auf ihn hörte.

„Alastor, du hast die Wahl. Entweder wir gehen selber in die Mysteriumsabteilung und holen uns die Prophezeiung oder ihr bringt sie uns. Ich will sie vernichtet sehen, in Scherben zu meinen Füßen“, knurrte Harry.

Der alte Auror sah ihn zweifelnd an, er konnte nicht glauben, dass das vor ihm wirklich Harry Potter war. Doch er kannte diese grünen Augen, es waren Lilys Augen und doch war er so völlig anders wie seine Eltern. „Du hast dich sehr verändert, Harry“, sagte er leise.

„IHR habt mich verändert. Ich war ein kleiner Junge von elf Jahren, auf der Suche nach einer Familie und Freunden und was habe ich bekommen? Ich musste kämpfen, eine Prophezeiung erfüllen, die vor meiner Geburt gesprochen wurde und die mich eigentlich gar nichts angeht. Ein kleiner Junge soll gegen einen mächtigen Schwarzmagier kämpfen, wie habt ihr euch das eigentlich vorgestellt?“, fragte Harry. Alastor sah ihn fast schon mitleidig an und Harry fuhr fort, „jetzt will ich kämpfen und euch ist es auch nicht Recht. Nun, diesmal bringt euch das allerdings nichts denn ich bin alt genug um meine Entscheidungen selbst zu treffen. Also, wie entscheidest du dich im Bezug auf die Prophezeiung? Soll ich sie holen oder übergebt ihr sie mir so?“

„Wir können sie dir nicht geben. Wir...“

„Gut, dann nicht. Ihr habt es gehört, LOS“, rief Harry, den Auror einfach unterbrechend.

Sofort kam Bewegung in die Reihen seiner Anhänger und schneller als die Auroren reagieren konnten, flogen ihnen die Flüche um die Ohren. Fast die Hälfte ging zu Boden noch bevor sie zum Gegenschlag ausholen konnten. Doch auch als sie ihre Schutzschilde errichtet hatten, zögerten sie mit ihrem Angriff denn sie ahnten, dass die schwarz Gekleideten nicht viel älter als Harry waren, sie waren kleiner und teilweise schmaler als die drei Todesser. Gegen halbe Kinder wollte keiner der Auroren kämpfen, nun, Harrys Seite hatte diese Bedenken nicht.
 

Ein Schrei ließ Harry rum fahren, er erkannte seine Freunde auch unter den Masken und Umhängen und im größten Getümmel. Hermine war zu Boden gegangen, sie hielt sich den rechten Arm, von dem es dunkel zu Boden tropfte. Er wollte schon zurück eilen als eine Hand auf seiner Schulter ihn aufhielt, er sah auf und in die schwarzen Augen seines Vaters.

„Sie ist versorgt, komm, du musst es zu ende bringen sonst war alles umsonst“, sagte Severus leise.

Unsicher sah Harry zurück zu Hermine und stellte überrascht fest, dass Draco, Blaise und Pansy neben ihr standen und sie verteidigten. „Ok, weiter“, murmelte er und wand sich um.

Severus sah nochmal zu der Verletzten, den drei Slytherins hatten sich zwei weitere schwarz Vermummte angeschlossen. Die junge Hexe war sicher denn die Auroren würden keine Verletzten angreifen also wand sich Severus um und folgte seinem Sohn.
 

Es gab noch mehr Verletzte denn die Auroren gingen jetzt doch zu den schwereren Flüchen über und schließlich antwortete Rabastan mit dem ersten Avada. Harry zuckte zusammen als das grüne Licht des Fluches den Gang erhellte und der Auror mit einem erstickenden Geräusch zu Boden fiel.

„Was das notwendig?“, fuhr er den Todesser an.

„Ja“, gab dieser ungerührt zurück, „wir sind im Krieg.“

Harry starrte ihn noch einen Moment fassungslos an bevor er langsam nickte und weiter ging.

„Alles in Ordnung?“, fragte Severus neben ihm.

Es dauerte einen Moment bis sein Sohn antwortete, „ja, ich vergesse es nur manchmal.“

„Das solltest du niemals vergessen.“

„Ich weiß, Dad.“

„Wir sind da“, mischte sich Rodolphus jetzt ein. Vor ihnen war eine große Tür aus schwarzem Holz aufgetaucht.

„Gut, dann holen wir meine Prophezeiung. Wir teilen uns auf, Gruppe eins bleibt zurück und sorgt dafür, dass wir ungestört bleiben“, knurrte Harry.

„Nicht, dass es nochmal zu so einem Schlamassel wie beim letzten Besuch kommt“, kam von Ron, der sich zu ihm gesellte.

Noch immer war Harry überrascht, dass Ron auf seiner Seite stand und ihm sogar folgte doch der Rotschopf hatte deutlich klar gemacht, dass er zu seiner Entscheidung stand und immer hinter ihm stehen würde.

„Ja, halten wir uns vom Torbogen fern, nicht das noch ein Unglück passiert.“

„Hört auf zu quatschen und los“, knurrte Severus jetzt. Er öffnete die Tür mit einem Schlenker des Zauberstabes und ging vor, sein Sohn und dessen Anhänger folgten ihm.
 

Erstaunlicherweise bekamen sie die Prophezeiung ohne weitere Zwischenfälle und sie erreichten auch die Eingangshalle ohne weitere Probleme doch dort wurden sie erwartet. Und zwar von keinem Geringeren als Albus Dumbledore. Die Todesser wollten schon angreifen als Harry sie mit einem Handwink aufhielt und langsam vortrat.

„Harry?“, fragte Albus zweifelnd.

„Albus, schön dich zu sehen.“

„Albus?“

„Ja, ich sieze niemanden mehr außer meinem Lord also Albus. Was kann ich für dich tun?“, fragte Harry.

„Was machst du hier, mein Junge? Wie kannst du bei diesen Mördern stehen?“, fragte Albus traurig.

Harry sah sich demonstrativ um und fragte dann, „welche Mörder? Ihr habt angefangen mit den schweren Flüchen also beschwert euch nicht. Ich bin nicht mehr dein Junge.“

„Harry, mein Junge, was hat ER mit dir gemacht? Stehst du unter einem Zauber oder einem Trank?“

„Nein, weder noch. ER hat nichts mit mir gemacht, lediglich geheiratet“, gab Harry zurück, Albus konnte das Grinsen unter der Maske nicht sehen.

Der alte Zauberer sah ihn mitleidig an und sagte, „du musst unter einem Zauber stehen, wir können dich davon befreien. Du kannst wieder frei sein und in Sicherheit.“

„Ich bin freier als jemals zuvor in meinem Leben und sicherer als an der Seite meines Mannes kann ich gar nicht sein. Albus, sieh es endlich ein, ich bin nicht mehr euer Goldjunge, der Junge-der-lebt, der Junge-der-für-euch-kämpfen-soll. Ich bin der Ehemann von Lord Voldemort und ich stehe hinter meinem Mann, in jeder Beziehung“, sagte Harry ernst.

„Das kann nicht dein Ernst sein?Wie kannst du nur so was sagen?“, fragte Albus fassungslos.

„Mit meinem Mund kann ich das sagen.“

„Harry, wir können dir helfen. Du stehst unter irgendeinem Zauber oder Trank, wir können dich befreien. Es...“

„Albus, es reicht“, unterbrach Harry den Zauberer, der ihn überrascht ansah. „Ich stehe weder unter einem Zauber noch unter einem Trank, ich liebe meinen Mann und er liebt mich. Albus, die Liebe hat mich zu Voldemort gebracht, die Gabe, die mir meine Mutter mitgegeben hat. Und jetzt reicht es mir, wollt ihr uns aufhalten oder können wir gehen?“, fragte Harry.

Die Auroren rückten näher und Albus schüttelte bedauernd den Kopf, „wir können dich nicht gehen lassen.“

„Ihr habt keine andere Wahl“, sagte Harry.

Albus sah sich um, die Todesser standen eng beieinander und hatten die Zauberstäbe erhoben, sie waren bereit zum Angriff. Die Auroren standen um sie herum und vor allem blockierten sie die Zugänge zu den Kaminen und Apparieren war im Ministerium nicht möglich. Auch Harry schien das zu sehen denn er hob eine Hand und sofort kam Bewegung in zehn Schwarzvermummte. Jeder von ihnen holte eine Phiole aus ihren Taschen und tranken sie. Unter den geschockten Augen der Auroren verwandelten sie sich und schon standen zehn Werwölfe vor ihnen.

„Ihr habt die Wahl, kämpft oder lasst uns durch. Meine Freunde werden mit ihren Zähnen kämpfen. Albus, wollt ihr noch mehr Werwölfe auf der Welt haben? Wollt ihr wirklich riskieren, dass einer von euch gebissen wird?“, fragte Harry lauernd.

Die Augen des Weißmagiers weiteten sich geschockt, das konnte alles nicht wahr sein. „Harry, überleg dir nochmal was du da tust“, versuchte er es doch Harry schüttelte den Kopf.

„Ich muss nicht mehr überlegen. Albus, lass uns gehen oder stellt euch den Werwölfen und den Zauberern auf unserer Seite. Ich will zu meinem Mann zurück.“

„Du gehörst nach Askaban“, knurrte Alastor plötzlich.

„Versucht es und ihr werdet alle vernichtet“, knurrte ein Todesser zurück.

„Zudem ich noch Schüler bin und damit unter das Friedensgesetz falle. Ich darf gar nicht verhaftet werden“, sagte Harry.

„Du bist irgendwann kein Schüler mehr.“

„Dann werdet ihr mich nicht mehr in der Öffentlichkeit sehen. Albus, deine Entscheidung, jetzt, sofort. Dürfen wir gehen oder wollt ihr kämpfen?“, fragte Harry knurrend.

Albus Dumbledore sah sich um, er wusste, dass die Vermummten kämpfen konnten denn er ging davon aus, dass der größte Teil aus dem siebten Jahrgang von Hogwarts kam. Zudem die drei erwachsenen Todesser und nicht zu vergessen, die zehn verwandelten Werwölfe, deren Biss eine unkalkulierbare Gefahr darstellte. Zudem waren sie in der Unterzahl, auch wenn Albus es nicht gerne zugab aber diesen Kampf konnten sie nicht gewinnen. Ein schneller Rundumblick zu den Auroren zeigte ihm, dass die langsam auch begriffen, dass sie nicht gewinnen konnten. Langsam traten die Auroren von den Kaminen weg und Albus sagte traurig, „du hast dich sehr zu deinem Nachteil verändert, mein Junge. Wie konntest du das Andenken an deine Eltern nur so verraten? Er ist der Mörder deiner Eltern, er wollte dich als Baby umbringen.“

„Albus, das weiß ich alles und dennoch habe ich ihn geheiratet und liebe ihn. Egal was ihr sagt oder tut, es wird nichts daran ändern“, sagte Harry während die ersten seiner Anhänger bereits weg flohten.

„Harry, denk nochmal genau darüber nach. Er ist ein Mörder.“

„Du wiederholst dich, Albus. Es ändert nichts, ich liebe ihn über alles, ich würde alles für ihn tun und wenn ihr diesen Krieg weiterführt, werde ich an seiner Seite kämpfen und jetzt entschuldige uns bitte, zumindest ich habe heute noch was vor“, sagte Harry.

„Bald verlässt du die Schule und dann wanderst du nach Askaban“, fauchte Arthur plötzlich. Er hatte sich bis jetzt zurück gehalten doch jetzt reichte es ihm.

Harry seufzte leise und wandte sich zu ihm, „Arthur, es tut mir leid, dass du so reagierst aber es war wohl nicht anders zu erwarten. Du hast Recht, ich werde die Schule bald verlassen aber ich werde nicht nach Askaban gehen.“

„Du wirst genauso verfolgt werden wie der Dunkle Lord und seine Todesser und deine Anhänger genauso“, knurrte Arthur, „ich werde euch alle nach Askaban bringen.“

„Wirklich, Dad?“, fragte Ron plötzlich. Er zog die Maske ab und sah seinen geschockten Vater herausfordernd an. „Willst du mich, Charlie und die Zwillinge wirklich in Askaban sehen? Wie willst du das Mom erklären?“, fragte der Jüngere.

„Ron? Was machst du hier?“, fragte Arthur fassungslos.

„Ich kämpfe für den Mann, dem ich mich verschrieben hab und für die Seite, für die ich mich entschieden habe.“

„Du kämpfst für den Dunklen Lord?“

„Nein, ich kämpfe für Harry.“

„Das ist dasselbe“, knurrte Arthur.

Sein Sohn schüttelte den Kopf und meinte, „nein, ist es nicht. Ich bin kein Todesser und werde nie einer sein und ich nehme keine Befehle von Harrys Mann entgegen.“

„Als ob du da eine Wahl hättest. Armer Junge, was hast du nur gemacht?“, fragte Albus leise.

Ron straffte sich und sagte, „ich habe mich entschieden. Harry, wollten wir nicht gehen?“

„Nach dir, ich gehe mit den Werwölfen zum Schluss.“

Der Rotschopf nickte, warf seinem Vater noch einen letzten Blick zu, der ihn angeekelt und wütend ansah. Ron zuckte mit den Schultern und trat zum Kamin, dort warf gerade Draco eine Prise Flohpulver in die Flammen.

„Kommst du, Wiesel?“

„Klar Frettchen.“

Draco legte dem Anderen einen Arm um die Hüfte und trat mit ihm in die grünen Flammen, er flüsterte einen Ort und schon waren sie verschwunden. Nach und nach verschwanden alle vermummten Gestalten bis nur noch einer der Todesser, Harry und drei verwandelte Werwölfe da waren.

„Harry, willst du es dir nicht noch einmal überlegen?“, fragte Albus sanft.

Statt einer Antwort zog Harry seinen rechten Handschuh aus, der Silberring glitzerte im Licht. „Es gibt nichts zu überlegen, ich habe meine Entscheidung getroffen und ich stehe dazu. Albus, es ist ganz einfach, ich bin mit eurem ärgsten Feind verheiratet weil ich ihn über alles liebe. Das hier brauchen wir nicht mehr, ich bin nicht mehr euer Goldjunge, ich bin nicht mehr Harry Potter, der Junge-der-lebt“, knurrte Harry. Er hielt die Prophezeiung auf der Handfläche nach oben.

„Harry, nein.“

„Doch, es ist vorbei mit dieser sinnlosen Prophezeiung, ein Kind als Werkzeug in einem Krieg zu benutzen, ist nicht nur falsch sondern abgrundtief abscheulich. Schluss, aus, vorbei“, sagte Harry während er die Finger leicht bewegte.

Die schimmernde Kugel rollte langsam über seine Finger bevor sie die Fingerspitzen erreichte und wie in Zeitlupe darüber rollte. Sie schien einen Moment in der Luft zu hängen doch dann reagierte sie wie jeder Gegenstand unter Einfluss der Erdanziehungskraft. Alle Blicke hingen an der Kugel als sie zu Boden fiel und in Millionen Scherben zersprang. Nicht wenige Auroren zuckten bei dem Geräusch zusammen doch Harrys Stimme holte sie sofort wieder in die Gegenwart.

„Jetzt entschuldigt mich, ich werde von meinem geliebten Ehemann erwartet.“

Damit drehte er sich zum Kamin um, wo der Todesser bereits das Flohpulver in einer Hand hielt und ihm die Andere auffordernd entgegen streckte. Mit einem Lächeln, welches hinter seiner Maske nicht zu sehen war, legte er seine Hand in die seines Vaters und ließ sich an ihn ziehen.

„Können wir?“

„Natürlich. Kommt, meine Hundchen.“

Die Werwölfe näherten sich ihnen und drückten sich eng an sie, zu fünft zu flohen war sehr unbequem. Severus warf das Flohpulver in die Flammen, sein Sohn drehte sich nochmal zu Albus rum und sagte, „Aevum servare.“

Sofort erschien der hellblaue Schädel über ihren Köpfen, die Schlange wand sich träge und zufrieden um ihn und zischelte die Anwesenden an. Über dem Gebäude würde dasselbe Mal auftauchen, um allen Zauberern zu zeigen, dass hier ein Überfall stattgefunden hatte.

Dann drehte sich Harry im Kamin um und zischte, „Malfoy-Manor.“

Sie sahen noch den traurigen und mitleidigen Blick von Albus bevor sie das typische Ziehen des Flohnetzwerkes und schon waren sie verschwunden.


Nachwort zu diesem Kapitel:
So, ob es die weiße Seite mal kapiert? Albus glaubt immer noch an das Gute im Menschen und das obwohl es ja mittlerweile eindeutig ist, oder? Also ich würde sagen, das war ein sehr klares Statement von Harry.

Harry wünscht sich ein Heim, na, mal sehen wie sein Mann gedenkt ihm diesen Wunsch zu erfüllen. Schließlich ist er von dem Kinderwunsch immer noch nicht wirklich überzeugt.

*Vanillepudding hinstell* - Mal was für Naschkatzen.

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Kommentare zu diesem Kapitel (9)

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Von:  serenasera
2014-01-13T06:36:44+00:00 13.01.2014 07:36
Hi,
nun beginne ich mit deiner Fortsetzung und Einzel Reviews ^^
Ist jetzt ein Zeitsprung von 1-2 Monaten?
Wow, Voldemort hat sein Äußeres für Harry verändert und er kriegt einen Schreck und bettelt ihn an, dass er seine Normalgestalt wieder annimmt. Manchmal verstehe ich Harry nicht :D Wäre mir aber an Voldemorts Stelle auch verarscht vorgekommen, wenn Harry ihn umwerfend gefunden hätte. Weil er ja immer vorher beteuert hat, das er ihn so akzeptiert.
Und sehr geil die Aktion mit Adrian, Draco und Harry, als Harry nicht schlafen kann und die ihn in ihr Bett holen.
Severus wird auch immer vertrauensvoller zu Charlie, das freut mich. Die beiden sind ein süßes Paar.
So, das erste Mal das Harry einen Überfall befehligt. Ich fand es wichtig, das Voldemort hinter ihm steht und es nicht verbietet. Auch das Lucius oder einer der anderen nichts sagt, als Harry die drei Ministeriums Beauftragen für die Prüfungen rausschmeißt. Es ist schön zu sehen wie alle hinter ihm stehen, ich hoffe das steigt Harry nie zu Kopf, ich kann es mir aber nicht vorstellen. Ich hoffe er bleibt der liebe Junge, mit ein zwei Macken ;)
Ich fand in den Kapitel bei dem Gespräch mit Albus und Alastor etwas anstrengend, wie oft Harry erwähnt hat, das er unter keinen Zauber/Trank steht und er Voldemort liebt. Man ist der geduldig. ich wäre schon ausgetickt. Und arthur hat auch einen Schock bekommen, seine Kinder auf der dunklen Seite.

lg ^^

Von:  Neko-sama
2013-03-25T17:02:41+00:00 25.03.2013 18:02
Ich war richtig überrascht, als du so plötzlich die andere Geschicht beendet hast, hab das als erstes gar nicht kapiert >-<" *drooop* Aber danke für die Infomail XD So nach und nach bis Ostern denke ich, dass ich die Kapis hier nun nachholen werde zu lesen, sodass ich dann wieder auf den aktuellen Stand bin <3
Freue mich schon rießig ^///^ hihi... was deine Frage beantwortet, hoffe ich.
Ich bleibe dir treu <333

lg neko
Von:  mimaja56
2013-03-13T21:50:56+00:00 13.03.2013 22:50
Oh je,

erst jetzt hab ich entdeckt dass du uns mit einer Fortsetzung beglückt hast.

Nun, das erste Kapitel hab ich heut noch geschafft und die Entwicklung ist sowohl
beängstigend als auch beruhigend. Letzteres, da Harry in Tom wirkliche einen starken
halt gefunden hat. Endlich erkannt hat das "Sein Lord" ihn liebt. beruhigt bin ich, da Harry weiterhin seine Freunde fest an seiner Seite hat und alle um ihn besorgt sind.

Allein die Szene mit Adrian und Draco fand ich sowas von erfrischend *schmunzel* will nicht
wissen was Tom gesagt hätte, wenn der denn ins Zimmer geplatzt wäre.

Die durch das Aufeinandertreffen im Ministerium klar gelegten Fronten, machen es nun Arthur nicht mehr sehr einfach. Er weiß nun gegen wen er kämpfen wird......
es ist nicht Voldemort ....... es ist nicht Harry .

Er wird gegen seine eigenen Kinder kämpfen und gegebenenfalls sogar töten.
Ich bin gespannt, ob er noch aufwacht.

Ein tolles Kapitel, leider muss der rest bis morgen warten.

lg
mimaja
Von:  Ironwing
2013-02-28T22:00:59+00:00 28.02.2013 23:00
Endlich geht es weiter...

Im Ernst, man braucht bei deinen Ff's gar keine Kritik anbringen. Du hast einfach einen bemerkenswerten Stil und ich freu mich jedesmal wie blöde, wwenn ein neues Kapitel kommt. Ach ja. ..Voldemort, in " Eine magische Triade" ist er ja wirklich ein umgänglicher Charakter, aber hier...er ist die perfekte Mischung ( draufschlagen, knuddeln, draufschlagen, knuddeln) ^^

So, genug gesülzt...ich kann das nächste Kapitel kaum erwarten
Von:  yokiko86
2013-02-27T22:32:13+00:00 27.02.2013 23:32
Hallo,t gedacht

ich freue mich das es weitergeht. Die Überraschung des Dunkeln Lordas das zu Weihnachten fand ich schön. Hätte nicht gedacht das er so Einfühlsam sein kann.
Die Sache im Ministerium fand ich schon ein wening hart. Erlich gesagt hätte selbst ich fast vergessen das wirklich Krieg herscht, weil ich so sehr auf die Beziehungen geachtet habe.
Mir tut Harry fast schon Leid, aber ist aufgefallen dass das Ministerium einen großen Teil zum Krieg beigetragen hat. Wenn sie andere magische Wesen anständig behandelt hätten wäre vieles nicht geschehen. Aber sorry wenn die Weise Seite so gut ist wie sie glaubt, dann soll sie sich nicht wundern wenn man keine Lust mehr hat so mies behandelt zu werden.
Das ist mir nämlich aufgefallen nachdem Albus aufgetaucht ist. Bis zum 7 Band dachte ich nämlich das er zu den guten gehört, obwohl er Harry die ganze Zeit über Opfern wollte.

Liebe Grüße yokiko
Von:  -Koto-
2013-02-27T20:42:10+00:00 27.02.2013 21:42
es geht weiter ^,,,^ ein sehr schönes Kapitel
Von:  Omama63
2013-02-26T16:48:05+00:00 26.02.2013 17:48
Ein super Kapitel.
Da hat Voldi eine schöne Überraschung zu Weihnachten für Harry organisiert, als er seine Freunde eingeladen hat.
Das fand ich klasse, dass Voldi Harry so vertraut, dass er ihn alleine mit seinen Anhängern gehen hat lassen.
Bin schon gespannt, wie es weiter geht.
Ich hätte da noch eine Frage. Warum nennt Harry seinen Ehemann immer noch Lord wenn sie doch glücklich verheiratet sind? Er ist doch nicht mehr sein Haustier, daher könnte er ihn doch Tom nennen, wenn sie alleine sind.
Danke für die ENS.
Freu mich schon auf das nächste Kapitel.

Lg
Omama63
Von:  annette-ella
2013-02-26T10:25:54+00:00 26.02.2013 11:25
Hi,
ein tolles Kapitel.
Dumbledore hat sich etwas wie eine kaputte Schallplatte angehört, immer wieder "du stehst unter einem Zauber" bla bla. Wann schnallt er es endlich??
Bin schon sehr gespannt, wie es weitergeht
LG
annette-ella
Von:  golden-phoenix
2013-02-26T00:17:23+00:00 26.02.2013 01:17
Hallo,
freue mich, dass es jetzt mit der Fortsetzung weitergeht ^-^
Ich finde deine Geschichte super klasse und
freue mich jetzt schon extrem auf das nächste Kapitel.
Die Überraschung zu Weihnachten ist dem Dunklen Lord gut gelungen.
Damit hat Harry ja überhaupt nicht gerechnet ^-^
Auf jeden Fall hat Harry auch jetzt deutlich klar gemacht
auf welcher Seite er jetzt steht.
Lg
golden-phoenix


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