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Love is a game...a game like Quidditch

Harry x Oliver
von

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20:0

Der nächste Tag kam verdammt schnell. Ein wenig zerstreut stand Harry auf, duschte und zog sich recht ansehnliche Sachen an, die er wenigstens so empfand. Ein wenig nervös ging er zum Frühstück, sah sich um, ob sein Date schon da war. Okay, sie würden sich erst danach am Haupttor treffen, aber es wäre ja ein Zeichen, dass das Treffen kein Fake sondern ernst genommen wurde. Harry fiel doch ein kleiner Stein vom Herzen, als das Mädchen doch tatsächlich in der Halle auftauchte und ihn sogar zulächelte und winkte, ehe sie sich an den Tisch setzte. Er bemerkte dass schon einige von dem Date wussten und es wäre nur eine Vorlage für Malfoy gewesen, wenn man ihn versetzt hätte. Ein wenig nervös frühstückte er ein wenig.

Als der Gryffindor fertig war, stand er auf. Grace schien nur darauf gewartet zu haben, wurde von ihren Freundinnen in seine Richtung geschuppst. Sie trafen sie am Eingang und konnten ja damit ihr Date beginnen. Natürlich verzogen sie sich prompt, man musste sie ja nicht unbedingt dabei beobachten. Grace war...wirklich nett und schien wirkliches Interesse an ihm zu haben.

Sie sprach nicht über seine Heldentaten sondern über sich selber und fragte ihn auch ein wenig aus. Das Mädchen war hübsch und sie mochte Quidditch genauso wie er und sie war eine Mugglestämmige, somit konnten sie sich auch darüber unterhalten.
 

Nach einer Weile war Oliver doch eingeschlafen, obwohl die Nacht nicht so ruhig war, wie er es sich gerne gewünscht hätte. Mal wieder war er früh wachgeworden, dafür hatte er sich extra viel Zeit beim Duschen und umziehen gelassen. Als er später in der großen Halle am Frühstückstisch saß, erwischte er sich dabei, wie er sowohl nach Harry, als auch nach dem Mädchen Ausschau hielt. Als der Junge eintrudelte, hatte er das Mädchen noch nicht entdeckt, aber das konnte sich auch bald ändern. Leider waren seine Freunde früher da gewesen, sodass er nicht neben Harry sitzen konnte, aber dieser schien sowieso dermaßen verwirrt zu sein, dass er wohl kaum irgendwem zuhören konnte.

Oliver musste zugeben, dass es ihn störte, als diese Grace tatsächlich auftauchte und Harry sogar zuwinkte. Ihn nervte es auch zu sehen, wie die beiden zusammen aus der großen Halle verschwanden. Auch erwischte er sich dabei, wie er schnell sein restliches Frühstück herunterschluckte, aufstand und ebenfalls den Saal verließ, um nach den beiden zu suchen.

Sein Gewissen wurde erleichtert, als er sie schlussendlich nicht mehr fand und obwohl er wusste, dass die beiden vorhatten runter zum See zu gehen, konnte er sich noch damit zurückhalten, ihnen zu folgen. Er redete sich ein, dass er froh für Harry sein sollte, immerhin schien er gute Chancen zu haben, ein scheinbar sehr freundliches und hübsches Mädchen als Freundin abzukriegen.

Und doch...war Oliver mehr als frustriert. Als hätte er es wie beim Quidditch verpasst einen furchtbar wichtigen Treffer zu landen. So blieb ihm nichts anderes übrig als zu warten und fast schon darauf zu hoffen, dass nichts aus den beiden wurde, was er aber eher bezweifelte.
 

Harry war nicht mit vielen Mädchen befreundet, Hermine , Ginny und Luna...waren wahrscheinlich nicht dass was man als durchschnittliche Mädchen bezeichnen würde. Hermine war extrem Bücher besessen, Ginny war hin und wieder mehr wie ein Junge als wie ein Mädchen und Luna...war eben Luna. Daher war es wirklich nett mit Grace zu reden.

Seine Nervosität hatte sich vollkommen verabschiedet. Das "Paar" ging am See spazieren, setzte sich auch mal ans Ufer.

Eine sanfte Brise wehte über sie hinweg. Grace hatte sich ziemlich nahe an Harry gesetzt. Ob er jetzt ihre Hand nehmen sollte?

Oder was anderes? Sein Blick fiel auf ihre Lippen. Kamen die Näher oder bildete er sich das nur ein?

Nein, sie kamen tatsächlich näher. Schon küssten sie sich.

Der Kuss war ...okay. Er hatte sich ein wenig mehr vorgestellt. Sein erster Kuss mit Cho war etwas Aufregendes gewesen aber das hier war sicherlich gar nicht vergleichbar. Wie es sich gehörte hatte er seine Augen geschlossen, erwiderte den Kuss. Nur vage bemerkte er das das Mädchen irgendetwas tat. Er wurde nach hinten gedrückt und plötzlich hatte er sie auf seinem Becken sitzen. Das ging eindeutig zu weit für ein erstes Date!!! Ein wenig von der Situation überfordert wusste er nicht was er tun sollte.

Seine Finger krallten sich ins Gras. Eine feuchte Zunge schob sich in seinen Mund und viel zu freche Finger knöpften doch tatsächlich sein Hemd auf. Jetzt keimte doch so etwas wie Panik in ihm auf. So hatte er nicht geplant seine Jungfräulichkeit zu verlieren. Er nutze die Chance als sie den Kuss kurz löste um kleine Einwände gegen das Ganze ein zu wenden, die doch einfach überhört und durch einen weiteren Kuss davon gefegt wurden. Er musste wohl doch flüchten. Er rutschte nach hinten, sie aber hinter her. Er raffte sein Hemd zusammen.

,,Das hier ist keine gute Idee!"

Sein Tonfall war viel zu hoch.
 

Weil Oliver nichts anderes zu tun hatte, war er zurück zu seinen Freunden gegangen, die schlussendlich das Schloss verließen um es sich in einem der Innenhöfe von Hogwarts gemütlich zu machen. Immerhin war heute wunderbares Wetter, wieso sollte man das nicht ausnutzen? Doch der Hüter der Gryffindors achtete gar nicht auf sowas. Viel mehr zerbrach er sich den Kopf darüber, was Harry wohl gerade machte. Ob er sich gut mit dem Mädchen verstand? Vielleicht lief es gar nicht so gut und er würde bald wiederkommen. Oder aber die beiden amüsierten sich prächtig. Vielleicht hielten sie sogar Händchen. Küssten sich... Aufgebracht schüttelte Oliver seinen Kopf, was seine Freunde mit einem verwirrten Blick quittierten. Nein, Harry würde sie nicht gleich beim ersten Date küssen. ...oder doch? Es war zum Haare raufen, dabei hatte der Ältere ihm noch Gestern Abend Tipps gegeben. Wie konnte er nur! Aber jetzt war es sowieso zu spät, das musste Oliver, so furchtbar es klang, einfach realisieren.

Nach endloslangem Seufzen und Murren hielt es Oliver aber doch nicht mehr aus. Auch seine Freunde wunderten sich schon seit einer Weile, was mit ihm los war, zumal er nicht mal auf ihre Ansprechversuche reagierte. Als er dann aber urplötzlich aufstand, waren sie ganz überrascht, vor allem, als er, ohne ein Wort zu sagen, einfach loslief. Vielleicht war es Paranoia, oder schlicht und ergreifend Eifersucht, aber er musste einfach wissen, wo Harry war und was das Mädchen mit ihm machte. Irgendwas störte ihn an der ganzen Sache und es war nicht nur das Gefühl, sich einen süßen Freund durch die Finger gehen haben zu lassen. Und selbst wenn es nur Eifersucht war, was ihn dazu brachte, würde er sich auf jeden Fall besser fühlen, vorsichtshalber vorbei zu schauen, als gar nichts gemacht zu haben.
 

So lief er eilig hinaus zu den Ländereien, Richtung See, wo er die beiden am ehesten vermutete.

Sie wollten zu der Baumgruppe, die wie ein Dreieck aussah gehen, nicht wahr? Zumindest hatte Oliver noch so etwas Ähnliches im Kopf, als er vom Fußweg, der quer durch die Ländereien verlief, hinabging um zu dieser Stelle des Seeufers zu gehen. Irgendwie hatte er bis jetzt gar nicht bemerkt, wie schnell er tatsächlich lief. Doch irgendwas störte ihn wirklich an der ganzen Sache und kurz darauf wusste er auch schon was genau. Es war, als würde Oliver plötzlich mit Sommerklamotten im Schnee stehen, so eiskalt wurde ihm, da er nun sah, wie dieses vermeidlich freundliche Hufflepuff Mädchen in einer ganz eindeutigen Art und Weise auf Harry saß und küsste. Dem jungen Gryffindor schien das Ganze aber gar nicht zu gefallen, da er versuchte wegzurutschen und ihr das auszureden, doch sie krabbelte nur schnell hinterher, um sich wieder auf ihn zu stürzen. Eine immense Wut machte sich in Oliver breit, sodass er ohne weiter nachzudenken auf die beiden zuging, nur einen Meter entfernt stehen blieb und mit einem kurzen hohen Pfeifton auf sich aufmerksam machte. Das Mädchen schrak hoch und sah ihn verdattert an.

"Glaubst du nicht, dafür wären Zimmer mit Betten geeigneter?", entkam es dem Älteren, aber nicht amüsiert, sondern eiskalt, als das Mädchen aufstand und ihre Sachen eilig richtete.
 

Oh Gott, Harry fiel ein Stein von Herzen als er gerettet wurde. Sein strahlender Ritter in ...Schuluniform war Oliver. Er konnte gar nicht so schnell schauen wie Grace von ihm aufgestanden war, ihre Kleidung richtete um mit roten Kopf in Richtung Schloss verschwunden war.

"Du weißt gar nicht, wie froh ich bin dich zu sehen!"

Die hätte ihn gnadenlos entjungfert, mitten auf dem Schulgelände! Was wenn sie jemand erwischt hätte? Oh Gott, wenn das in der Zeitung gelandet wäre oder wenn Malfoy sie gesehen hätte.

Harry stand auf, strich sich verlegen und verstreut durch die Haare, sein Hemd war immer noch offen...

"Danke..."

War es nun Weissagung, Paranoia oder Eifersucht gewesen, Oliver war froh hierhergekommen zu sein, und zwar grad noch im richtigen Augenblick. Wehe, wenn diese Grace sich Harry noch einmal nähern würde.

"...kein Grund sich zu bedanken. Ich bin nur froh, das...das..."

Olivers Augen blieben am offen stehenden Hemd, oder eher gesagt der hellen und so weichaussehenden Haut darunter hängen,

"...ich euch gerade noch rechtzeitig gefunden habe.", beendigte er den Satz schnell - aber stockend - und riss sich von diesem Anblick los. Himmel, Harrys verlegenes Gesicht, der verwirrte Blick und die unordentlichen Kleider brachten Olivers Kreislauf durcheinander. Vorsichtig griff er zu den Hemdknöpfen des Jüngeren und machte sie zu, so leid ihm das auch tat.

"Du solltest in Zukunft vorsichtiger sein. Aber naja, wer hätte wissen können, dass die es so faustdick hinter den Ohren hat."

"Ich hätte das auch nicht erwartet."

Harry wahrscheinlich am allerletzten.

"Das Date ist ja mal richtig in die Hose gegangen."

Ihm entkam ein Seufzen.

"Sie war wirklich nett....anfangs. Wenn sie nicht wie ne läufige Hündin über mich hergefallen wäre, hätte ich mir wirklich vorstellen können mit ihr zu gehen...Ich will doch Jemanden haben. "gestand er seufzend.

Obwohl Oliver wirklich froh war, dass nichts aus den beiden geworden war, musste er nun doch gestehen, dass ihm Harry leid tat. Gerade er würde eine liebevolle und schöne Beziehung verdienen und dann passierte ihm so was. Aber, so egoistisch dieser Gedanke auch sein mochte, vielleicht konnte er ja da nachhelfen. Aufmunternd wuschelte er ihm durch die Haare und sah ihn sanft lächelnd an.

"Keine Sorge, das wird schon noch, glaub mir. Aber lass uns erst mal zurückgehen, ich glaube nicht, dass wir noch länger hier bleiben müssen."
 

Fürsorglich richtete der Größere noch Harrys Krawatte, legte einen Arm um seine Schultern und führte ihn vom Seeufer weg. So schnell würde er kein anderes Mädchen an den Kleinen heranlassen, auf gar keinen Fall.

Brav ließ Harry sich zum Schloss führen. Vielleicht hätte er das Mädchen doch machen lassen sollen? Dann hätte er wenigstens ein Häkchen hinter Sex machen können.

Er war schon 17 und immer noch Jungfrau...eigentlich wäre das die perfekte Gelegenheit gewesen ...oder? Normalerweise hätte er doch echt scharf drauf sein müssen oder? Wenn das so weiter ging würde er noch als "alte" Jungfer sterben. Wahrscheinlich war es utopisch zu denken, dass er sein erstes Mal mit jemand den er liebte haben würde. Nachdenklich lief er neben Oliver her. Er war dem größeren echt Dankbar für die Rettung. In Olivers Nähe fühlte er sich ziemlich...behütet. So stellte er sich einen großen Bruder vor, der sich in jeder Situation um einen kümmerte.

Hätte Oliver gewusst, dass Harry in ihm so etwas wie einen großen Bruder sah, wäre er wahrscheinlich entsetzt gewesen. Gut, natürlich war das sehr schmeichelhaft, außerdem nahm er nur zu gerne die Rolle eines Beschützers für den Jüngeren ein, doch war es nicht sein Ziel, das einzig und allein auf einer freundschaftlichen Eben zu tun. Zumindest...nicht mehr.

Harry ahnte nicht mal das Oliver auf in stand und interpretierte dessen Verhalten nun mal anders. Wann hatte ihn auch mal ein Kerl angemacht? Vielleicht 2-3 Mal? Und nur 1Mal hatte er es wirklich realisiert, da kam er nicht auf die Idee, dass sein Kumpel Interesse an ihn haben könnte, besonders wie dieser ihn so bei seinem Date unterstützt hatte. Auf den anderen konnte er echt bauen.
 

Oliver verhielt sich echt so wie er sich einen großen Bruder vorstellte, immer mit einem guten Rat zur Stelle. Auch wenn er es nie offen sagen würde, manchmal war er ein wenig eifersüchtig auf Ron, der so viele Brüder hatte.

Von anmachen konnte derzeit auch gar nicht die Rede sein, Oliver wollte da viel vorsichtiger vorgehen. Zumindest derzeit. Immerhin wusste er, dass er für Harry nicht mehr als ein Kumpel war, außerdem hatte er Gestern sehen können, wie er reagiert hatte, als Seamus und Dean sich vor ihnen outeten. Also musste er es ein wenig langsamer angehen, so sehr er den Kleineren derzeit auch küssen wollte, damit dieser die aufdringlichen Lippen des Mädchens vergessen konnte.

"...ich hätte nicht gedacht, dass Hufflepuffs zu sowas in der Lage wären.", murmelte er nach einer Weile, um die Stille zu durchbrechen.

"Ich bin echt froh, dass nichts weiter passiert ist. ...aber was ist denn sonst eigentlich alles passiert?", fragte der Ältere nun, war er ja doch neugierig, was alles auf Harrys Date passiert war, obwohl ihn die ganze Sache bestimmt noch eifersüchtiger machen würde.

"Nicht viel. Wir haben uns ganz nett unterhalten, ich hab sie gefragt wo her sie käme, wie ihr Leben vor Hogwarts verlaufen ist etc. Dann haben wir uns an das Ufer gesetzt. Da hat sie einfach angefangen mich zu küssen und hat es sich dann einfach auf mir bequem gemacht und hat versucht mich aus zu ziehen..."

Die Wangen des Kleineren wurden bei der Erinnerung leicht rot.

Neugierig hörte er, was Harry ihm erzählte und staunte nicht schlecht, als dieser dabei leicht rot anlief. Gott, konnte der Junge überhaupt noch süßer werden? Als er das dachte, gab er sich im Inneren gleichzeitig eine Ohrfeige, weil er kurz darüber nachdachte, was wohl gewesen wäre, wenn er wenigstens ein paar Sekunden später aufgetaucht wäre.

Vielleicht hätte er dann ...nun ja, 'mehr' sehen können. Doch so war es besser. Harry war nur mit einem kleinen Schrecken davongekommen und außerdem konnte der Ältere sicher sein, das bis jetzt noch kein anderer den Jungen auf diese bestimmte Art und Weise fast nackt gesehen hatte.

"Glück gehabt.", meinte Oliver schlussendlich und lächelte den Kleineren an.

"Das hätte echt böse enden können."

"Wahrscheinlich....also denkst du auch ich hätte die Situation nicht ausnutzen sollen?"
 

Harry hatte nun mal seine Prinzipien auf die er pingelig beharrte. Am liebsten sollte das erste Mal so richtig klassisch romantisch werden, mit viel Kitsch etc. Wie wohl Olivers erste Erfahrungen abgelaufen waren? Er war schon neugierig aber traute sich nicht zu fragen. Das Ganze war schon peinlich genug und der andere sollte nicht wissen, dass er noch nicht hatte.

Der große Harry Potter, der Retter der Zaubererwelt war unberührt... das war doch zum Lachen.

Als Oliver das hörte, zweifelte er für einen Moment, ob seine Vermutung, dass Harry noch Jungfrau war, überhaupt stimmte. Immerhin...so etwas aus seinem Mund zu hören war doch verblüffend. "Wolltest du das etwa?", fragte er schließlich reichlich verdattert.

"Sah für mich nämlich nicht so aus. Außerdem wäre das doch ganz schön...naja, krass gewesen, am helllichten Tag, draußen, praktisch in der Öffentlichkeit wo jeder es hätte sehen können. Oder sag bloß du hast schon ganz anderes Zeug gemacht?"

Das klang vielleicht ein wenig aufdringlich, aber jetzt wollte Oliver doch unbedingt wissen, wie es um Harrys scheinbare Unschuld nun stand, ob er alles falsch interpretiert hatte oder ob der Kleinere doch so ahnungslos war, wie er hin und wieder den Anschein erweckte.

"Was? Nein!"

Natürlich hatte Harry es nicht gewollt. Er wollte nur eine Bestätigung hören dass er kein dämlicher Idiot war weil er so ein hoffnungsvoller Romantiker war.

"Nein ...also..."

Der kleine Gryffindor druckste verlegen herum.

"...ich hab noch nie..."

So jetzt war es raus! Jetzt konnte Oliver ihn ruhig aus lachen und für prüde halten, ihm doch egal!
 

Es dauerte eine ganze Weile, bis die Information, die Bestätigung seiner Vermutung bis in Olivers Gehirn durchgesickert war. Doch als er endlich verstanden hatte, musste er sich fürchterlich zusammen reißen, um nicht gleich einen großen Fehler zu begehen. Er hatte sich geirrt, Harry konnte doch noch ein ganzes Stück niedlicher werden und das allein durch dieses Wissen, dass dem Älteren gerade offenbart wurde. Das war wirklich eine gefährliche Situation. Eilig drehte Oliver sein Gesicht zur Seite, fuhr sich kurz durch die Haare und redete auf sich ein, sich zu beruhigen. Himmel, das war doch nichts so dermaßen Seltsames oder Abnormales. Und trotzdem war dem Größeren gerade ein ganzes Stück wärmer geworden.

"A-achso...na dann. Dann ist ja echt gut, dass ich sie aufgehalten habe.", meinte er schließlich leise und etwas zögerlich.

"Jah."

Das wäre echt nicht gut ausgegangen. Harry hätte sich ja kaum befreien können ohne grob zu werden und seine Erziehung war nun mal strikt dagegen. Tante Petunia hatte ihm eingebläut, dass man immer nett zu Mädchen sein sollte. Mit Oliver wusste nur Ron & Hermine noch davon.

Jetzt wollte er aber nicht mehr darüber reden den sonst würden seine Wangen ja nie mehr eine normale Farbe wieder erlangen.

So fies das auch klingen mochte, aber irgendwie hätte Oliver schon noch gerne ein wenig darüber geredet, so, wie der Kleinere nun dreinschaute. Harry mit hochroten Wangen zu sehen war ein niedlicher Anblick, von dem sich der Größere kaum losreißen konnte.
 

"Was hast du eigentlich am See gemacht?"

Nicht dass er Oliver von irgendetwas abhielt und auf die Nerven ging. Harry wollte wie immer niemanden zu Last fallen.

Harry´s nächste Frage brachte den Älteren wieder ein wenig aus dem Konzept.

Was sollte er denn sagen? Dass er vor lauter Eifersucht die beiden gesucht hatte um sie zu beobachten? Wie kam denn das rüber? Das wäre nicht mal ein Liebesgeständnis sondern ein Outing als Spanner!

"Ich...war spazieren. Ich geh öfter zum See runter und irgendwie hatte ich vorhin vergessen, dass ihr beide dort eigentlich hingehen wolltet. Durch Zufall hab ich euch dann gesehen und naja..."

Er konnte es nicht verhindern ein wenig unsicher zu lächeln, trotzdem hoffte er, dass Harry ihm das abkaufte.

Warum sollte Harry Oliver das nicht abkaufen? Er würde bestimmt nicht davon ausgehen dass der andere ihn gerade an log. Er war nur froh, dass er den anderen nicht von etwas abgehalten hatte.

"Ach so."

Langsam bekamen seine Wangen wieder eine normale Farbe wieder, dennoch war der Kleinere ein wenig zurückhaltender als sonst, lächelte aber wieder.

Innerlicher erleichtert seufzend wurde Oliver schon etwas ruhiger. Zwar fühlte er sich nicht wohl dabei Harry anzulügen, aber es war doch nichts schlimmes, dass er ihm genau das verheimlichte, oder? Immerhin war das wichtigste, dass er dieses Mädchen davon abhalten konnte, dem Jüngeren etwas anzutun. Der Größere war sich nicht sicher, doch er meinte zu bemerken, dass der Andere zurückhaltender wurde.

"...alles ok? Oder ist irgendwas?", fragte er ihn nun besorgt und wunderte sich, ob er irgendwas Falsches gesagt haben könnte.

"Hm? Nein, es ist nur ein wenig...peinlich."

Harry James Potter redete nicht jeden Tag über sein nicht vorhandenes Sexleben.

Oliver lächelt ein bisschen unsicher.

"Kann ich verstehen.", murmelte er als Antwort und musterte Harry wieder.

Gut, derzeit schien es nicht wirklich so zu sein, als ob er sich schämen würde, wenn man über dieses Thema sprach, aber für ihn war es jetzt auch was ganz anderes, vor allem wenn man mit Jungs ein Zimmer teilte, die nichts Besseres zu tun hatten, als über ihre Sexabenteuer zu reden. Doch vor alldem war es auch ihm peinlich gewesen. Um schließlich den Drang, den Kleineren neben sich anzufassen, endlich loszuwerden, wuschelte er ihm einfach durch die Haare, die sich wirklich perfekt dafür eigneten. Oliver wuschelte dem Kleineren ständig durch die Haare, zum Glück war seine Frisur eh täglich ein Desaster, weswegen ihn diese Geste nur Grinsen ließ. Das war halt typisch Oliver.
 

Harry schüttelte sein Köpfchen um alle Gedanken endlich los zu werden um dann weiter mit dem Älteren zum Schloss hoch zu gehen. Sie waren vorher einfach stehen geblieben, was auch besser gewesen war, damit hatte sie niemand belauschen können. Es gab in Hogwarts auch viel zu viele Tratschtanten und in einem Internat verbreiteten sich die Gerüchte ganz besonders schnell.

"Also, was kann ich für dich tun, damit du aufhörst dir darüber den Kopf zu zerbrechen?"

"Mit mir Qudditch spielen?"

So ein wenig Training würde nie schaden und es machte so schön den Kopf frei und leer.

"Hauptsache irgendetwas wo ich nicht denken muss. Schade, dass hier keine Fernseher funktionieren."

Das Letztere meinte er eher zu sich als zu dem Älteren.

"Ich glaube das lässt sich einrichten.", meinte dieser daraufhin grinsend, ging aber weiter Richtung Schloss und schließlich auch hinein. Immerhin mussten sie ihre Quidditchsachen holen.

Oder zumindest er musste das tun, da er seine Sachen niemals in einem der Spinde beim Stadion verkommen lassen würde. Was er als nächstes hörte, ließ ihn ein wenig verdutzt dreinschauen.

"Fernseher? Was ist mit denen?", fragte er reichlich verwirrt, allerdings wusste er schon -zumindest so in etwa- was diese Kästen konnten. Wenigstens ein oder zweimal hatte er welche in Schaufenstern gesehen, als er mit seiner Familie London erkundet hat. Doch wirklich interessiert hatten sie ihn nie.

"Fernsehen zu schauen ist auch ne gute Möglichkeit ab zu schalten, man muss nichts anderes als zu sehen und alles auf einem einwirken zu lassen. Das meiste ist auch ziemlich sinnlos und soll nur unterhalten."

"Trotzdem: lieber Quidditch spielen.", meinte der Rotschopf gut gelaunt und lief weiter die Treppen hinauf, bis zum Eingang des Gryffindorturms, wo er das Passwort sagte und mit Harry eintrat.

Gleich darauf lief er zu seinem Schlafzimmer, wo er schon mal einen Teil seiner Uniform ablegte, um normale Klamotten überzuziehen. Es wäre zu umständlich gewesen, alles extra mit zu schleppen. Danach packte er seine Quidditchutensilien und ging zurück zum Gemeinschaftsraum, wo er geduldig auf Harry wartete.

Harry ging hoch in seinen Schlafsaal und hätte viel dafür gegeben es nicht getan zu haben. Er blieb mitten im Türrahmen stehen, sein Mund klappte auf.

Er wusste das Jungen in seinem alter extrem Triebgesteuert waren aber das war doch nicht mehr normal.

Seamus und Dean wälzten gerade halbnackt in ihrem Bett herum und schienen ihn gar nicht zu bemerken, so sehr vertieft waren sie darin es dem anderen richtig zu besorgen.
 

Der unschuldige Griffendor konnte echt nicht anders als wie ne erstarrte Säule dar zu stehen und schockiert hin zu glotzen. Das war wie ein Autounfall, schockierend aber man konnte nicht weg sehen. Obwohl Autounfälle bestimmt nicht so spannend und anziehend wirkten.

Nach einer Weile wurde Oliver doch ein bisschen ungeduldig, weil der Jüngere doch auf sich warten ließ. So legte er seine Sachen auf einem der Sessel im Gemeinschaftsraum ab und ging zurück zu den Schlafzimmern der Jungs. Es würde schon keiner sich einfach an seinem Quidditchzeug vergreifen. So lief er zum Schlafsaal von Harry, wo er dann sehen konnte, wie genau dieser wie versteinert im Türrahmen stand und irgendwas anstarrte. Verwirrt ging er zu ihm, sagte allerdings noch nichts und bewirkte so, dass der Andere noch nicht mal merken durfte, dass er da war. Als Oliver dann bei ihm war, begriff er, was ihn so einnahm. Schmunzelnd sah er die jüngeren Gryffindor auf einem der Betten und fragte sich zeitgleich, wie das wohl auf Harry wirken mochte. Vorsichtig schlang er seine Arme von hinten um Harrys Bauch und zog ihn zu sich, beugt sich runter zu seinem Ohr um ihm etwas zuzuflüstern.

Harry zuckte zusammen als sich fremde Arme um ihn Schlangen und er an eine recht muskulöse Brust gedrückt wurde, was sich gar nicht so schlecht anfühlte. Erneut zuckte er zusammen. Am Ohr war er wie fast jeder normale Mensch ziemlich empfindlich.

"Du bist ja ein kleiner Spanner, wie lange siehst du den beiden jetzt schon zu?", fragte Oliver ihn so leise er konnte, damit die anderen sie nicht bemerkten. Allerdings klang er bestimmt sichtlich amüsiert.

Eigentlich hatte auch Oliver geglaubt, dass Harry ihn leicht bemerken würde, aber da konnte er sich wohl bei den zwei Jungs auf dem Bett bedanken, die ihn so schön ablenkten. Es war ein gutes Gefühl den Kleineren festhalten zu können. Außerdem fand er es unglaublich niedlich ihn dabei zu beobachten, wie er vollkommen verlegen nach den richtigen Worten suchte. Immerhin war ihm klar, dass Harry den beiden nicht absichtlich zusehen wollte. Doch das machte es nur umso süßer. Im Stillen fragte der Ältere sich, ob dem Kleineren vielleicht gefiel, was er sah.

"..ich ...also.."

Das war doch gar nicht geplant gewesen.
 

"Ich wollt nicht..."meinte Harry wieder unheimlich verlegen und um Fassung ringend.

Wenn der Tag schon mal schief lief, kam es immer Knöcheldick, von Regen in die Traufe.

Oliver wollte ihn nicht noch verlegener machen und vielleicht schlussendlich damit verscheuchen. So ließ er, wenn auch nur widerwillig, vom Kleineren ab und holte seinen Zauberstab hervor, mit dem er die Vorhänge des Bettes, auf dem Seamus und Dean waren, zuzog. Die beiden gaben einen überraschten Laut von sich, weswegen Oliver sich gleich entschuldigte.

"Verzeiht die Störung, macht ruhig weiter, ich muss nur eben was aus dem Zimmer holen.", gab er grinsend von sich und schubste Harry aufmunternd in den Schlafraum, damit dieser endlich seine Sachen zusammensuchte.

Ob Oliver ihn jetzt für einen Perversling hielt? Weil gespannt hatte er ja, aber wie konnte man bei so etwas auch nicht hinsehen? Peinlich und in Windes eile hatte er alle seine Sachen eingesammelt und war mit Oliver aus dem Schlafsaal verschwunden.

Für einen Perversling hielt er Harry nicht unbedingt. Oliver fand es nur süß, wie der Andere reagiert hatte und neugierig war er auch geworden, was der Kleinere denn nun davon gehalten hatte. Ob er es grausig gefunden hatte? Oder vielleicht interessant? Irgendwie musste er ihn darüber ausfragen.

Sie gingen dann mit ihren Sachen herunter auf die Ländereien zum besagten Feld.

"Der Tag kann nicht peinlicher werden oder?"

Das Schicksal musste ihn echt hassen. Jetzt brauchte er erst Recht eine Partie Qudditch.

"Peinlich? Ach was, das kann jedem passieren.", meinte der Rothaarige aufmunternd und amüsierte sich über den verzweifelten Gesichtsausdruckes des Jüngeren.

"Das passiert aber nicht jedem sondern meistens immer mir."

Harry trat echt oft in Fettnäpfchen und ließ ja kaum eins aus. Wie sollte er den Beiden nur je wieder ins Gesicht sehen? Obwohl das ja eher auf deren Kappe ging. Sie hätten ja die Vorhänge zu machen können, wie es sich normalerweise gehörte.

Beim Feld angekommen, zog Oliver sich erstmal seine Quidditchuniform über und holte die Spielbälle. Als er zurück war musterte er Harry noch einmal.

"....wie...fandst du eigentlich das Ganze?"

So, jetzt war ihm die Frage doch rausgerutscht.

Irritiert sah Harry Oliver an, weil er doch schon zu gegeben hatte, dass das unheimlich peinlich gewesen war, bis der Groschen fiel. Schon wieder wurden seine Wangen verdächtig warm.

"...ich hab nichts dagegen."

Er hatte nichts gegen Homosexuelle und das eben hatte doch ein wenig mit Vorurteilen aufgeräumt. Das Paar hatte sichtlich Spaß an der Sache gehabt. Homosexuelle Paare schienen ja nichts anders zu sein als heterosexuelle, nur das Seamus und Dean ein wenig überdurchschnittlich scharf aufeinander waren. Ob das bei jedem schwulen Paar so war? Er kannte ja nur beiden, die es SO öffentlich zeigten.
 

Nun aber sah Oliver Harry fast schon abwartend an, irgendwie schien der Kleinere nicht begriffen zu haben, was er ihn genau gefragt hatte. Doch dann bemerkte der Ältere wie die Wangen des Anderen wiedermal rot anliefen, was Oliver eigentlich vom Anblick her, sehr sehr gut gefiel.

Auch die Antwort des Jüngeren erleichterte ihn ungemein, wobei er das nicht so offen zeigte. Immerhin wollte er sich nicht sofort vor Harry outen, wie würde denn das in so einer Situation rüberkommen?

"Ah, na dann.", gab er nur noch knapp von sich, wollte auch nicht längeren bei dem Thema bleiben, da er schon mal das wichtigste nun wusste. Harry hatte nichts gegen schwule Jungs.

Also hatte Oliver wirklich eine Chance bei ihm? Das würde so einiges verändern, zumindest, was die Art der Annäherung betraf.

Harry zog sich sein Hemd aus, das er extra für das Date angezogen hatte und strich sich ein schlichtes Muskelshirt über, darüber die Qudditschuniform. Damit fühlte man sich prompt wohler. Jetzt brauchten sie nur noch die Kiste mit den Bällen, die er aus dem Lager holen ging.

Es war, um ehrlich zu sein, sehr schwer für den Älteren, Harry nicht anzustarren, als er sich seine Uniform überzog. Wieso beobachtete er ihn so? Es war ja nicht der Fall, dass der junge Potter sich vollkommen auszog. Aber irgendwie war er nun doch viel interessierter an dem Kleineren, nach dem, was heute alles passiert war. Die Sicherheit zu wissen, dass Harry tatsächlich noch unschuldig war, die Bestätigung, dass er nichts gegen Homosexuelle Pärchen hatte und dann auch noch seinen Blick nicht von so einem liebestollen Pärchen nehmen konnte. Es war, als ob Oliver immer noch den im Vergleich sehr zierlichen Körper des Jüngeren in seinen Armen spüren konnte. Ja, er war mehr als froh ihn vorhin an sich gedrückt zu haben und ihm so näher zu kommen. Doch jetzt versuchte er sich zusammen zu reißen, da er fast schon befürchtete, über Harry herzufallen, wenn das so weiter ging. Also lief er einfach neben ihm her und half ihm dabei die Kiste mit Quidditchbällen herzuholen.

"Gut, was möchtest du als erstes trainieren?"

"Am liebsten würde ich ja sofort den Schnatz hinter her jagen" meinte Harry ein wenig Schuld bewusst, aber da konnte Oliver ja nur zu schauen.

"Also fangen wir lieber mit dem Quaffel an..."Harry grinste breit.

"Irgendwie erinnert mich das daran wie du mir als Erstklässler die Regeln erklärt hast. Ich hab am Anfang gedacht du wärst ein Folterwerkzeug."

Jeder kannte ja die Geschichte wie er in die Quidditchmannschaft gekommen war.

Verständnisvoll schüttelte Oliver den Kopf, während er den Koffer öffnete.

"Ach was, du kannst gerne mit dem Schnatz üben, ich kann mich auch gut selbst beschäftigen mit dem Quaffel oder sogar mit den Klatschern. Dann kann ich mich darin üben die abzuwehren.", schlug er vor und holte schon mal den Schnatz aus seiner extra angefertigten Halterung. Als er dann hörte, was Harry ihm erzählte, musste er grinsen.

"Achja? Das dachtest du also...Und ich war reichlich überrascht, einen Zwerg in die Mannschaft aufnehmen zu müssen. Aber du hast ja schnell gezeigt, was du drauf hast. Ich hatte naher nur Schwierigkeiten, dir eine passende Uniform zu besorgen. Wie oft kommt es denn vor, dass ein Erstklässler in die Mannschaft reinkommt?", erzählte er ihm schmunzelnd und stand wieder auf, hielt ihm eine Hand hin, in der der Schnatz lag, öffnete diese und ließ den kleinen Ball davon fliegen.

"Nach Mc Gonnigal war ich der jüngster Sucher seit über hundert Jahren." meinte der Schwarzhaarige ein wenig selbstgefällig. Er war nur auf wenige Dinge stolz, aber seine Qudditch Fähigkeit gehörten eindeutig dazu. Seine Gedanken drifteten wirklich kurz weg, zu dem Augenblick hier auf der Wiese, wo er zum ersten Mal einen Schnatz zu Gesicht bekommen hatte.

"Also, los geht es mit Training, ich stoppe die Zeit!", meinte Oliver plötzlich, wie gewohnt streng, wenn es um Quidditch ging und sah ihn abwartend an.
 

,,Ay ay mein Kapitän." Grinsend stieg der Kleinere auf seinen Besen und hob ab, genoss kurz das Gefühl der Freiheit ehe er immer höher stieg um nach dem Schnatz Ausschau zu halten. Wie bei einer Katze waren jetzt seine Jagdinstinkte am Drücker. Begierig flog der kleine Sucher über das Feld, drehte seine Kreise wie ein Raubvogel, ehe er etwas goldenes entdeckte und sofort hinter her jagte als wäre der Teufel persönlich hinter ihm her. Der Wind peitschte ihm ins Gesicht, dennoch ließ er sein Opfer nicht aus den Augen. Er legte noch einen Zahn zu, ging in Sturzflug über, flog dann wieder gerade parallel zum Boden und...seine Finger schlossen sich um den kleinen goldenen Ball. Als er ab drehte schrammte er zwar ein wenig eine Wand der Türme aber dafür hatte er den Schnatz, den er grinsend fest hielt.

Nun aber sah der Kapitän seinem Mannschaftsmitglied hinterher, wie er auf seinen Besen stieg und los flog, hinter dem Schnatz her, der von hier aus nur noch als winzig kleiner, glitzernder Punkt zu erkennen war. Ein paar Sekunden lang beobachtete Oliver den Sucher noch, ehe er zum Ballkoffer zurückging und den Quaffel rausholte. Er hatte sich aus einem Trainingshandbuch einen Zauber abgeschaut, mit dem der sonst stinknormale Ball von selbst und unvorhersehbar auf die Tore zuflog. Für einen Hüter, der keinen Trainingspartner hatte, war dies äußerst praktisch. Kurz trat Oliver gegen den kleinen Kasten, in dem die beiden Klatscher rebellierten, damit diese mal Ruhe gaben und schwang sich selbst auf den Besen, um zu den Toren zu fliegen. Hin und wieder sah er sich um, um zu sehen, wo Harry gerade war und wie er sich schlug. Immerhin wollte er es auch mitbekommen, wenn dieser den kleinen Schnatz fing.
 

Während Harry nach dem Schnatz Ausschau hielt, verzauberte Oliver den Quaffel so, dass er für eine bestimmte Zeit selbstständig wurde. So positionierte er sich vor den drei Quidditchtoren und wehrte immer wieder den herannahenden Ball ab, der zwar weit wegspickte, wenn er ihn wegschlug, aber auch, wie erwartet, sofort und schnell zurück auf eines der Tore zuflog. Oliver war zufrieden mit seiner heutigen Arbeit, da er wirklich jeden Angriff abwehren konnte, nur den letzten erwischte er haarscharf nicht mehr, doch er hatte Glück, da der Zauber sich in dem Moment verflüchtigte und der Ball am Gestänge der Tore abprallte. Kurz darauf sah der Hüter, wie Harry in einem waghalsigen Sturzflug auf den Boden zuraste, gerade noch rechtzeitig hochziehen konnte und den Schnatz fing. Oliver sah auf eine herbeigezauberte Stoppuhr, die er immer für das Training verwendete und flog zum Sucher.

"Das war großartig, seit dem letzten Training hast du dich noch ein bisschen verschnellert!", meinte der Ältere anerkennend und klopfte dem Kleineren auf die Schulter.

"Aber übernimm dich nicht, ich möchte, dass du den Schnatz fängst und nicht, dass du dir das Genick brichst."

Es hatte ihn schon ein bisschen erschreckt, Harry in so einem Tempo auf das Spielfeld zufliegen zu sehen, was, wenn er eines Tages nicht mehr rechtzeitig abdrehen konnte?

Harry strahlte wie immer wenn er gelobt wurde, da man da sin seiner Kindheit einfach nicht getan hatte.

Wenn Oliver ehrlich war, hatte er das Gefühl, er müsste Harry noch viel öfter loben. Es gefiel ihm nämlich, wie der Kleinere ihn dann daraufhin anstrahlte und sich freute. Er war schlicht und ergreifend niedlich und Oliver konnte nicht genug von diesem Anblick bekommen. Trotzdem hieß das nicht gleich, dass sein Lob nicht ernst gemeint sondern nur ein Mittel zum Zweck war, ganz und gar nicht. Sein Mannschaftskapitän-da-sein hatte sich tief festgesetzt und so würde er nie einfach weich werden und an seiner Strenge verlieren, selbst, wenn es um Harry ging.

,,Passt schon. Ich weiß wo meine Grenzen liegen."

Und ein weiterer Krankenflügelaufenthalt würde ihn sicherlich nicht umbringen. Es wäre auch irgendwie ironisch gewesen wenn er wirklich beim Quiddicht sterben würde obwohl Voldemord schon seit Jahren ihn versuchte erfolglos um zu bringen. Das Fliegen hatte wirklich geholfen, seine Gedanken kreisten nicht mehr um das heute geschehene.

Das Training beendeten sie damit, räumten die Bälle weg und stiegen wieder hoch zum Schloss um ihre Sachen Weg zu bringen. Das Mittagessen hatten sie leider verpasst aber wozu wusste der Griffendor wo die Küche war? Ausnahmsweise weihte er Oliver in dieses kleine Geheimnis ein.

Dobby war ganz entzückt ihn zu sehen. Sie beide verbrachten noch den ganzen Tag miteinander.



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