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Insomina

Schlaflos
von

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Zwischenmenschlich

Kaoru irrte durch das Villenviertel und versuchte den eben gelaufenen Weg wiederzufinden.
 

Sein Herz peitschte immer noch, als würde er einen Marathon laufen.
 

Von weitem sah er bereits die Villa der Familie Hitachiin. Er versuchte auf das Haus zuzusteuern, was durch die verwinkelte Straße schwieriger war als gedacht.
 

Frustriert seufzte er.
 

Wenn er das nächste Mal wütend aus dem Haus rannte, sollte er sich den Weg, den er wählte, besser einprägen; oder noch besser sein Handy nicht liegen lassen!
 

Es war echt zum Schreien.
 

Eigentlich wusste er jetzt nicht einmal mehr genau warum er getürmt war. Doch sein Vater hatte ihn so aufgeregt.
 

Kaoru hasste einfach, wenn er sich in Sachen einmischte, von dem er sich kein Bild machen konnte… schließlich war er fast nie da!
 

Natürlich liebte er seinen Vater und dass er erfolgreich in seinem Beruf war, konnte er ihm ja schlecht zum Vorwurf machen. Schließlich profitierten sie alle davon.
 

Trotzdem mochte er so manche Eigenarten seines alten Herren nicht. Auch wenn Kaoru natürlich wusste, dass er es nur gut meinte, war seine Meinung doch stets sehr subjektiv.
 

Und die Drohung ihn und Hikaru auf verschiedene Schulen zu schicken war… war… einfach unverschämt!
 

Auch wenn sie keine Andren Freunde oder Bekannten hatten, war das doch ihre Entscheidung und nicht seine!
 

Schließlich wusste sein Vater genau wie wichtig ihnen diese Bindung war!
 

Ihm wurde schon alleine bei dem Gedanken schlecht ohne Hikaru eine Schule zu besuchen.
 

Das allerdings war erst einmal nebensächlich, schließlich bestand nun auch die große Gefahr das Hikaru ebenfalls auf ihn sauer war. Schließlich war er auch vor ihm geflüchtet.
 

Verdammt!
 

So in seine Gedanken versunken ging er weiter die Straße hinauf und versuchte die Richtung zu halten.
 

Die kalte Luft merkte er kaum. Auch der aufkommende Wind, war ihm egal.
 

Als er dann an eine Kreuzung kam, die ihm vage bekannt vorkam, (hier hatte er in seiner Kindheit oft mit seinem Bruder auf die Heimkehr seiner Eltern gewartet…) wusste er wieder wo er war und wo es lang ging.
 

Unbewusst beschleunigte er seine Schritte. Von da an brauchte er keine 5 Minuten zu ihrer Villa.
 

Dann stand er vor der ihm so vertrauten Tür.
 

Aber dann stoppte er auf halben Weg seine Hand, die er reflexartig nach der Klingel ausgestreckt hatte.
 

Ungute Idee!, ging es ihm durch den Kopf.
 

Er hatte keine Lust sofort wieder eine neue Diskussion mit seinen alten Herren anzufangen. Für heute reichte es.
 

Also klopfte er stattdessen kräftig an.
 

Ein Hausmädchen öffnete ihm die Tür und öffnete den Mund. Eventuell wollte sie ihn nur begrüßen, oder eine Standpauke halten… aber er wollte nicht hören. Er wank mit einer Handbewegung ab.
 

Schnell eilte er an ihr vorbei.
 

Er wollte jetzt nichts hören.
 

Seine einzigen Gedanken galten jetzt Hikaru.
 

Es war das erste Mal seit Langem gewesen, dass sie mehr als einige Minuten voneinander getrennt waren.
 

Die Wut auf seinen Vater hatte die Sehnsucht nach seinem Bruder (die ihn normalerweise sofort befiel, wenn er Hikaru nicht mehr sah) überschattet.
 

Jetzt fühlte er sich richtig schlecht.
 

Schließlich konnte sein Bruder nichts dafür und trotzdem war er weiter gelaufen, als Hikaru ihn gerufen hatte.
 

Schnell eilte er über den Flur. Sein schlechtes Gewissen trieb ihn an.
 

Als er an ihren Zimmer ankam, stand sein Zwilling in der Tür.
 

Lässig lehnte er am Rahmen, doch in seinen Augen tanzten Wut und Sorge und straften seiner gleichgültigen Haltung Lüge.
 

»Hikaru… ich - «
 

»Schön das du wieder hier bist« unterbrach er ihn eisig.
 

Der Angesprochene zuckte vor der Kälte zurück, die in der Stimme mitschwang.
 

»Ich… tut mir Leid ich wollte nicht… ich war so wütend…du…ich…-« stotterte er, brach aber ab, als er merkte das er keine vernünftige Erklärung hatte.
 

Er blickte auf seine Schuhe.
 

»Verdammt Kaoru! Ich hab mir Sorgen gemacht!« meinte Hikaru und packte seine Schultern.
 

»Wieso bist du alleine losgelaufen?«
 

»Ich weiß nicht.«
 

»Was, wenn dir was passiert wäre? Du hattest nicht mal dein Handy dabei!«
 

»Verzeih… ich wollte nicht, dass du dich sorgst.«
 

Hikaru schnaubte. »Wenn du das wolltest, war das eindeutig die falsche Option.«
 

Der Andere traute sich immer noch nicht ihn direkt anzusehen.
 

Der Verlust der Wärme, als Hikaru seine Hände abrupt von seinen Schultern nahm, war fast schmerzhaft.
 

»Geh dich duschen, du bist völlig unterkühlt.«
 

Kaoru gehorchte und schlich an ihm vorbei in ihr gemeinsames Zimmer; die Augen immer noch gesenkt.
 

Er suchte sich seine Sachen zusammen und ging ins Bad.
 

Immer noch beherrschte ihn das schlechte Gewissen.
 

Auch wenn sie nicht wirklich gestritten hatten, die Stille die sich zwischen sie gelegt hatte, in diesem Moment, war erdrückend.
 

Und warum war Hikaru nicht mitgekommen?
 

Nachdem Kaoru sich in der Dusche wieder aufgewärmt hatte, beschloss er sich gleich bettfertig zu machen.
 

Was anderes blieb ihm kaum übrig, wenn er seinen Vater aus dem Weg gehen wollte. Dazu kam diese Erschöpfung.
 

Als er seine Körperhygiene beendet hatte, ging er zurück.
 

Sobald er das Zimmer betreten hatte, ging sein Bruder an ihm vorbei, ebenfalls in Richtung Bad.
 

Wieder ziepte es in seinem Herz.
 

Normalerweise wäre er mit ihm zusammen ins Bad gegangen, er war wirklich sauer!
 

Unruhig legte er sich in seine Hälfte des Bettes.
 

Doch obwohl er durch die ungewollte Sporteinheit wirklich erschöpft war, konnte er nicht zur Ruhe kommen.
 

Müde schloss er die Augen und versuchte seine wirren Gedanken zu sortieren.
 

So lag er auch noch da, als die Tür aufging und sein Bruder herein kam.
 

Kaoru blieb so liegen wie er war.
 

Er hört Hikaru sich im Raum bewegte und alles wieder an seinen Platz brachte.
 

Es raschelte neben dem Bett.
 

Was machte er denn da?
 

Dann senkte sich Matratze unter ihm. Gleich darauf spürte er die Präsenz seines Zwillings neben sich.
 

Sofort waren alle Fragen wie weggeblasen.
 

Er konnte einfach nicht mehr still sein.
 

»Hikaru« sprach er ihn leise an. »Es tut mir wirklich sehr Leid. Ich wollte nicht, dass du dir Sorgen machst. Ich war so wütend, wegen dem was Vater gesagt hat…mit den Schulen. Ich hab einfach nicht nachgedacht. Bitte…«
 

Kaoru hielt seine Augen immer noch geschlossen. Doch er hörte den Anderen seufzen.
 

»Ich ertrag es nicht, wenn du so bist.«
 

»Denkst du mir fällt das leicht?« sagte Hikaru rau. Immer noch klang er so distanziert.
 

»Nein. Das habe ich nicht gesagt…« erwiderte er sofort. Vorsichtig, beinah schüchtern, suchte er die Hand seines Bruders.
 

Dieser seufzte erneut.
 

Den Bruchteil einer Sekunde lang hatte er die furchtbare Angst zurückgestoßen zu werden.
 

Aber dann nahm Hikaru seine Hand und er fragte sich wie er auf diese absurde Idee gekommen war, dass der Mensch der mit ihm am stärksten verbunden war, ihn zurückstoßen würde.
 

Sein Bruder hob seine Hand an sein Gesicht und gab ihm einen Kuss auf die Handfläche.
 

Diese Geste war so typisch für ihn. Das hatte er schon immer gemacht, wenn sie sich versöhnten oder wenn er Kaoru trösten wollte. Alleine diese kleine Geste entfachte all die Liebe für seinen Bruder in seinem Herzen.
 

Pure Erleichterung durchflutete ihn.
 

»Hikaru, ich ka- «
 

»Scht. Ich weiß schon.«
 

Beherzt rutschte Kaoru ein Stück näher und legte seine Stirn an die Schulter seines Bruders. Die Wärme die ihn durchströmte, war unbeschreiblich.
 

Plötzlich war er so müde. Seine Augenlider waren schwer.
 

Noch einmal drückte er mit seiner Hand, die immer noch in der von Hikaru lag, die Finger des
 

Anderen, die des Anderen fester. Er spürte wie der Druck sanft erwidert wurde.
 

Dann driftete er den Schlaf entgegen.
 

Am nächsten Morgen war wieder alles wie vorher.
 

So als wäre nie etwas gewesen… aber so war es schon immer.
 

Was nicht in ihre Welt passte (dazu gehörte auch Streit, vor allem zwischen ihnen) wurde gelöscht.
 

Einfach so.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  KleinesKeisuke
2013-06-28T16:56:32+00:00 28.06.2013 18:56
ich habe host club zwar nie bis zur letzten folge gesehen, aber ich mochte die twins von anfang an :3
du hast das sehr schön beschrieben. der ärger von kaoru, wie er weg lief und wie er versucht hat sich bei hikaru zu entschuldigen. du hast ihre charaktere sehr schön beschrieben.
besonders die stelle mit dem handkuss war sehr rührend. ich mag das sehr an den beiden~
zwar hast du an einigen stellen worte vergessen, aber das macht nichts. sehr schön zu lesen ^^
Antwort von:  Noveen
29.06.2013 04:41
Hallo und danke für deine Meinung.

Ja, die Beiden muss man einfach lieb haben, oder?^^"
Das geht gar nicht anders!

Wörter vergessen Ò_ó
*nochmal nachlesen geht...*
Antwort von:  KleinesKeisuke
29.06.2013 17:51
ja ein paar wörter haste wirklich vergessen. aber allzu schlimm is das nu auch nich ^^°
ich werd auf jeden fall weiterlesen~
musst mir unbedingt bescheid sagen, wenns weitergeht :3


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