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Drachenwelt

Über die Grenzen hinaus
von

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Rückkehr

„Sag mal, hast du eigentlich mal wieder etwas von Vegeta gehört?“ Lia griff nach dem Schraubenzieher und einer Vergrößerungsbrille.

Minyu setzte den Scouter auf, den sie gerade wieder zusammengeschraubt hatte. „Nein. Seit über einem Jahr nicht.“ Sie atmete tief ein, sah aus dem Fenster in den Sternenhimmel und ließ die Luft langsam wieder entweichen. „Die Einstellungen scheinen zu passen. Hier.“ Minyu reichte Lia das Gerät und stellte sich in die Mitte des Raumes.

„Magst du gleich einen Arzt rufen?“

„Ich hoffe, das wird nicht nötig sein. Ich fange an.“ Langsam steigerte Minyu ihre Kampfkraft und Lia beobachtete die Anzeige.

„Bis jetzt keine Probleme, du kannst schneller werden.“

„In Ordnung.“ Minyu konnte ihr ansehen, wie sie mit sich selbst kämpfte, die Augen nicht zu schließen. Seit die beiden an der Verbesserung der Scouter arbeiteten, hatte Lia einige Male beim Arzt gesessen und sich Splitter aus der Haut ziehen lassen.

Der Mischling ließ seiner Kraft freien Lauf. Seit sie wusste, dass die Erdlinge ihre Kampfkraft nach Belieben hoch- und runterschrauben konnten, und dadurch keinen Nachteil hatten, hatte sie hart daran gearbeitet, es auch zu können. Inzwischen war die Kontrolle ein Kinderspiel, wenn sie auch darauf achten musste, nicht über eine Grenze hinaus zu schießen. Freezer sollte ruhig glauben, dass sie schwach war. Umso größer würde die Überraschung sein, wenn sie sich ihm eines Tages mit Vegeta entgegenstellen würde, und all ihre Kraft freiließ.

„Gut so, kannst du noch etwas schneller? Bisher keine Fehlfunktion.“

„Wo bin ich?“

„1500.“

Minyu fuhr die Energie runter. „Das ist schon zu nah. Ich fange von unten an.“

Es tat ihr gut, die Kraft aus ihr herauszulassen. Sie fühlte, wie das, was in ihr stecke, an die Oberfläche wollte.

Vegeta, wo ist er nur? Ich habe auf seine Kraft aufgeschlossen, die er hatte, bevor er mit Nappa zur Erde aufgebrochen ist. Ob er wohl stolz auf mich wäre? Sicher ist er in der Zeit, wo wir uns nicht gesehen haben, noch stärker geworden.

„Minyu! Hör auf, du bist schon auf über 2500!“, riss Lia sie aus ihren Gedanken.

Erschrocken fuhr Minyu ihre Kampfkraft runter. „Ich habe es selbst gar nicht gemerkt.“

Lia lächelte sie breit an. „Manchmal würde ich gerne wissen, wie stark du wirklich bist.“ Ein Blick des Mischlings reichte aus, um die junge Frau erst zum Schweigen und dann zum Lachen zu bringen. „Schon gut, ich weiß, dass du es mir nicht zeigen kannst. Aber wenn du Freezer fertig machst, dann darf ich dabei sein, ja?“

Lia, du bist wirklich lieb und leider auch naiv. Als würde ich Freezer auch nur ein Haar krümmen können. Trotzdem nickte sie ihrer Freundin zu, weil sie wusste, dass sie Lias Hoffnung war. Sie und die anderen Saiyajins. Lia hatte ihr die Legende vom Super Saiyajin erzählt, vor dem Freezer große Angst zu haben schien. Und Minyu war sich sicher, wenn nur etwas Wahres an dieser Geschichte dran war, dann konnte nur Vegeta diesen Sprung schaffen.

Ein Signal ertönte. Eine Kapsel war im Landeanflug und wie ein Blitz schlug eine ihr wohlbekannte Aura in den Aufmerksamkeitsbereich ein. Minyu sah hinauf zu den Sternen und erkannte einen leuchtenden Punkt, der schnell größer wurde.

„Vegeta.“

Lia wirbelte herum und eilte zum Fenster. „Sicher?“

„Ja, aber er ist schwach. Geh zur Krankenstation, die sollen den Meditank bereit machen, und wenn sie Widerworte geben, sag ihnen, sie sollen sich überlegen, ob sie sich mit mir anlegen wollen.“

Lia nickte, ließ Minyu an der Tür den Vortritt und tat wie ihr befohlen.

 

Minyu betrat im gleichen Moment das Landedeck, als die Kapsel einschlug. Freezers Soldaten standen sofort schnurgerade. Sie spürte, wie die Angst vor dem Prinzen sich um die Männer legte. Sie schüttelte den Kopf, ging unbeirrt zu dem Fluggerät und öffnete sie. Doch was sie dort sah, ließ sogar ihr Herz für einige Schläge aussetzen.

Das Cockpit war voller Blut und von der Menge her, war es ein Wunder, dass er den Flug überhaupt lebend geschafft hatte.

„Vegeta ... Wer hat dir das angetan?“, flüsterte sie und schob vorsichtig ihre Hand unter seinen Nacken und Knie. Sein Körper war kraftlos, die äußeren Verletzungen mochten schlimm wirken, doch sie befürchtete, dass es unter der Oberfläche gravierender aussehen musste. Die Kampfweste war vollkommen zerstört und sie wusste selbst, welche Kräfte auf das Material einwirken mussten, um so etwas anzurichten.

Zwei Sanitäter kamen mit einer Trage angelaufen, als sie ihn aus der Kapsel hob. „Ich nehme ihn“, sagte sie kühl und warf den Sanitätern einen schneidenden Blick zu.

Was zur Hölle ist auf der Erde passiert? Das kann doch unmöglich Kakarott gewesen sein und was ist mit Nappa?

Sie legte ihre Finger auf die Nervenaustrittsstellen und verdrängte den Gedanken daran, dass sie mit bitteren Konsequenzen dafür rechnen durfte. Vorsichtig, um ihn nicht noch weiter zu schwächen drang sie in seine Erinnerungen ein. Die Bilder, die in ihren Geist strömten, ließen ihren Rachedurst an Kakarott noch höher kochen.

Erst Radditz und jetzt Vegeta. Kakarott, wenn er stirbt, wird deine Erde brennen, das schwöre ich dir.

Dass er Nappa selbst getötet hatte, nahm sie mit einem Zähneknirschen zur Kenntnis. Sie ahnte, dass es nicht nur wegen seines Verhaltens auf der Erde gewesen war.

Die Erdlinge haben alles aufgefahren, was ihnen möglich war. Aber gebracht hat es ihnen nichts. Sie haben ihren Tod nur herausgezögert.

In der Krankenstation hatte der Arzt den Meditank vorbereitet, sodass Minyu Vegeta nur hineinsetzen musste.

„Wie lange?“, fragte sie nur, als der Tank in Betrieb genommen wurde.

Der Arzt zuckte mit den Schultern. „Seine Verletzungen sind schwer. Ich kann nicht einmal sagen, ob er es überhaupt schafft.“

Sie setzte sich neben den Tank auf den Boden. „In Ordnung. Ich werde warten.“ Minyu zog die Beine an und umschloss sie mit den Armen. Ich werde bei dir bleiben. Egal, was du sagst.

Sie senkte die Lider. Die Bilder aus seinen Gedanken waren immer noch präsent. Sie wünschte sich, sie hätte sich seinem Befehl wiedersetzt und wäre an seiner Seite gewesen. So wie bei Radditz damals. Noch einmal würde ihr das nicht passieren.

 

Minyu! Wo bist du? Hast du schon wieder deinen Posten verlassen? Sie schreckte auf.

Kiwi!

Ihr erster Blick fiel auf Vegeta, der noch immer in der grünlichen Flüssigkeit saß. Seine äußerlichen Wunden waren verheilt und seine Vitalwerte gefielen ihr auch schon deutlich besser.

Minyu, antworte gefälligst.

Sie drückte auf die Com-Taste des Scouters. Ja, ich komme. Sie rappelte sich auf und sah noch einmal zu Vegeta. Minyu hätte am liebsten Kiwis Befehl ignoriert, aber er stand über ihr und sie hielt es für dumm, ihm diesmal zu widersprechen.

Halte durch ... Bitte, Vegeta. Lass du mich nicht auch noch allein.

 

„Wo hast du dich rumgetrieben?“, fragte Kiwi.

„Das weiß du. Warum fragst du dann?“

„Ich will es von dir hören.“

Sie ballte die Fäuste. Am liebsten hätte sie ihn direkt hier erledigt, um ihn dann ein für alle Mal loszuwerden. Aber sie übte sich in Beherrschung. Unüberlegte Handlungen halfen weder ihr, noch Vegeta. „In der Krankenstation“, brachte sie zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.

„Ach ja, er ist zurück“, kam es in einem amüsierten Ton von Kiwi. „Ich dachte immer, die Erdlinge wären nicht so stark und hätten schon mit Radditz Probleme gehabt. Dabei war er wirklich ein Schwächling.“

Minyus Augen funkelten vor Zorn, doch sie blieb äußerlich ruhig. „Kiwi, du solltest lernen, dass es nicht immer auf die Kampfkraft ankommt.“ Herausfordernd hob sie das Kinn. „Glaub mir, Radditz war dir in jeder Hinsicht überlegen.“

Sie spannte die Bauchmuskeln an, doch der erwartete Schlag kam nicht. Kiwi drehte sich unerwartet um und ging zur Tür. „Wenn ich noch einmal sehe, dass du deinen Posten verlässt, wird das für euch letzte Saiyajins ernste Auswirkungen haben.“ Die Tür schloss sich und sie schlug mit aller Kraft auf den Boden. Kiwis Drohung war ernst. So wie immer und sie wusste, dass er sie auch umsetzen würde.

„Kiwi. Eines Tages puste ich dich aus dem Weltall. Warte nur ab.“

 

Ich hasse es, wie Kiwi mit ihr umspringt. Sie könnte ihn besiegen, da bin ich mir ganz sicher. Lia war auf dem Weg zur Krankenstation und versuchte dabei so unauffällig wie möglich zu sein. Sie hatte dort nichts zu suchen, aber sie wusste, dass ihre Freundin fast vor Sorge starb, auch wenn Minyu das niemals zugeben würde.

Sie ist hart geworden in den Jahren und zum Glück auch stärker.

Lia hatte Glück. Der Raum mit den Meditanks war leer und so ging sie direkt zu Vegeta. Sein Blutdruck ist ziemlich normal, solange man bei Saiyajins von normal sprechen kann. Sie kicherte, als sie sich daran erinnert, wie sie Minyus Werte das erste Mal in dem Meditank gesehen hatte. Die Geschwindigkeit der Herzschläge wäre für ihr Volk der Tod gewesen und die Körpertemperatur auch. Letztere lag bei Vegeta bei guten 39,5°. Ein Zeichen, dass er auf dem besten Weg war.

„Minyu sagte, dass du der Einzige bist, der Freezer das Wasser reichen kann. Ich hoffe es auch. Du und Minyu. Bitte, löscht ihn aus. Ich weiß, dass ihr Saiyajins auch grausam seid, aber nicht so sehr wie er. Vegeta, komm schnell wieder auf die Beine.“

Auf dem Gang hallten Schritte und Lia sah keine andere Möglichkeit, als sich erst einmal in einem der Schränke zu verstecken. Durch den Spalt zwischen den Türen versuchte sie, etwas von der Außerschrankwelt mitzubekommen.

Kiwi! Was macht der denn hier?

„Wann wird er wieder das Bewusstsein erlangen?“, fragte der Lilane.

Der Arzt sah auf die Anzeigen, kratzte sich am Kinn und verschränkte die Arme hinter dem Rücken. „In einer halben Stunde. Er hat sich schneller wieder erholt, als erwartet.“

„Gut. Wenn er wach ist, wird er nach Freezer fragen. Kein Wort über Namek, verstanden?“

Der Arzt nickte.

Namek? Was will Freezer dort? Der Planet hat vor Jahren eine Umweltkatastrophe hinter sich. Aber wenn es so wichtig ist, dass Vegeta es nicht weiß, muss er es unbedingt erfahren.

 

Minyu hätte vor Wut platzen können. Kiwi hatte sie den ganzen Tag in dem Labor festgesetzt und das, obwohl es sich um keine wichtige Arbeit handelte.

Das hat er doch mit Absicht gemacht und ich muss mich zurückhalten, solange Vegeta noch nicht gesund ist.

Als sie auf die Krankenstation kam, waren alle Meditanks leer. Ein junger Mann war damit beschäftigt, Vegetas zu reinigen und die Reste der zerstörten Rüstung zu entsorgen.

„Wo ist er?“

Der Mann sah sich um. „Keine Ahnung. Ich putze hier nur.“

Keine große Hilfe, trotzdem nickte sie und suchte sofort nach Vegetas Aura. Das gibt es doch nicht? Wo ist er hin? Ist er etwa schon auf dem Weg zurück zur Erde?

 

„Vegeta, warte.“ Lias Herz schlug ihr bis zum Hals, als der Blick des Prinzen sie durchdrang.

„Was willst du?“, knurrte er.

Ihre Knie fingen an zu zittern. „Du ... du ...“, stotterte sie.

Vegeta verschränkte die Arme. „Spuck es aus. Sofort. Oder lass mich in Ruhe.“

„Freezer ist auf Namek“, sagte sie nur, bevor ihre Stimme erneut versagte.

„Was? Namek sagst du?“

Lia nickte, unfähig ihre Sprache zu benutzen.

„Du arbeitest mit Minyu zusammen?“

„Ja.“

„Sag ihr, sie soll nachkommen. Ich werde sie brauchen.“ Er hatte die Worte kaum fertig ausgesprochen, als er sich schon auf den Weg zu den Raumkapseln machte.

Das werde ich. Ein bisschen Stolz erfüllte sie und ließ sie ein paar Zentimeter wachsen. Sie konnte etwas für die beiden tun und es gab nichts, was sie lieber gemacht hätte.

 

Minyu betrat den Landeplatz und sah gerade noch, wie eine Kapsel in den Nachthimmel verschwand. Im Kommandostand herrschte wilde Aufregung.

Der Start war nicht genehmigt. Dann kann es nur Vegeta gewesen sein. Aber wo ist er hin?

„Minyu!“ Die Tür war noch nicht einmal ganz geöffnet als Lia, gefolgt von einigen Männern Freezers, hineinstürmte.

„Haltet sie auf!“

„Lia!“

Ein Gewitter aus den Strahlen ihrer Waffen ging über dem Mädchen runter. Minyu sprang zu ihr und wollte ein Schild errichten, doch für einen Laser war sie zu spät, der Rest verdampfte an ihrer Barriere.

„Minyu du musst mir zuhören.“ Lia drückte sich die Hand auf die rechte Brust.

„Sag nichts, ich bringe dich zum Meditank. Spar deine Kräfte.“

Sie schüttelte den Kopf. „Zu spät.“ Lia fing an zu husten und spuckte Blut. „Vegeta, er will nach Namek. Du sollst ihm folgen. Freezer ist auch dort.“

Minyu stützte Lias Kopf. Die Augen ihrer Freundin wurden trüb. „Versprich mir, dass ihr Freezer erledigt.“

„Das ... Ja, ich verspreche es.“

„Gut, dann konnte ich euch am Ende wenigstens etwas helfen.“ Lias Aura verblasste und verschwand schließlich vollständig.

Sanft legte Minyu sie auf den Boden und sah dann zu den Soldaten. Der Mischling war ihnen bekannt und sie konnte die Angst in ihren Augen sehen. „Das wird euch leidtun. Sie war keine Kriegerin!“

Lia, ich werde dich unser beider Namen rächen.

„Vegeta, ich werde deine Technik benutzen. Gallikstrahl!“

Die Energiewelle fegte über die Männer hinweg löste in dem Distrikt hinter dem Landeplatz eine riesige Explosion aus. Noch einmal kniete sie sich neben ihre Freundin. „Lia, ich weiß nicht, ob ich deinen letzten Wunsch erfüllen kann, aber ich werde alles daran setzen. Danke, du warst uns immer eine große Hilfe.“

Minyu sprang in die nächste Raumkapsel und gab den Kurs nach Namek ein.

 



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  blueberry21
2013-02-19T11:17:00+00:00 19.02.2013 12:17
So schnell ein neues Kapitel :-)
Mal wieder super geschrieben.
Antwort von:  Sarmira
19.02.2013 12:18
Oh, was es so schnell? Ich versuche es zumindest wöchentlich hinzubekommen ;-) Freut mich, dass es dir gefällt.


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