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Wave of Death

Criminal Minds, NCIS LA & Hawaii Five-O Crossover
von

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Tatort: Byodo-In


 

(Music: Sweet Nothing - Clavin Harris feat. Florence)
 

 

 

 
 

Die Macht ist bösartig und unersättlich – erst stumpft sie uns ab gegen das Leid anderer Menschen und dann macht sie uns süchtig danach, denn nur das Leiden anderer verleiht uns die Gewissheit, dass unsere Macht über Sie ungebrochen ist. Im Gegensatz dazu will wahre Autorität nur das Beste für die Mitmenschen; ihr Wirken ist geprägt von Mitgefühl und Gerechtigkeit…
 

Sunzi – Die Kunst des Krieges.
 

 
 

Byodo-In/O’ahu (Five-O)
 

 
 

Der Wald vor dem Wagen verdichtete sich und ein leichter Sprühregen erfüllte die Luft. Der Scheibenwischer nahm mühelos die vielen kleinen Tropfen mit sich und sorgte für eine durchgängig klare Sicht.

„Wusste Lori davon?“, fragte Daniel auf einmal und spielte auf eine Kollegin an, die sie leider vor ein paar Monaten verlassen hatte.

Steve starrte verbissen aus dem Fenster und versuchte sich auf die Straße zu konzentrieren. „Wovon?“

„Von deinen Vorerfahrungen mit Profilern.“, ließ Danny nicht locker.

„Nein.“, gab Steve verbissen zurück. Das ihm das Thema gehörig missfiel, war wohl offensichtlich.

„Sie kam allerdings auch aus Quantico. Vielleicht wusste sie es ja doch.“, hob Danny seine Schultern, als sein Handy einen schrillen Ton von sich gab und auf eine SMS verwies.

„Soweit ich weiß hatte sie nichts mit diesem Team zu tun und selbst wenn sie es gewusst hat, ist das jetzt unerheblich. Wir brauchen keine Hilfe von außerhalb. Bisher haben wir unsere Fälle immer alleine gelöst.“, meinte Steve entschieden und drosselte das Tempo ein wenig.

Tiefe Falten prägten das Gesicht von Danny, der ein tiefes Seufzen von sich gab.

„Lass mich raten… Rachel?“, fragte Steve und warf einen kurzen Blick zu seinem cholerischen Partner.

Dieser schien mit einem Mal die Fähigkeit zu Sprechen verloren zu haben, steckte sein Handy beiseite und starrte mit zusammengezogenen Augenbrauen aus dem Fenster.

„Ach, das machen wir heute also wieder.“, raunte Steve.

„Ich weiß nicht, was du meinst.“

„Doch. Doch, ich glaube schon.“, nickte der ehemalige Seal und schnalzte mit der Zunge. „Ich muss dir alles aus meiner Vergangenheit haarklein berichten, aber wenn es darum geht, dass du mir sagst, was in dir vorgeht, schweigst du beharrlich.“ Das wirkte offensichtlich.

„Und wenn schon. Wir sind sowieso am Tatort angekommen und haben besseres zu tun.“, schob Danny das Thema mit einem desinteressierten Schulterzucken von sich.

Das gelbe Absperrband leuchtete ihnen bereits aus der Ferne entgegen und so parkte Steve am Straßenrand. Ohne dass es ihm gelang seinem Kollegen etwas zuzurufen, war dieser eilig aus dem Auto verschwunden, fast so, als befände er sich auf der Flucht. Steve seufzte und folgte ihm.

Der Tempel am Hang der Bergkette lag im leichten Dunst des frischen Regenschauers.

„Ein Jammer. Spätestens jetzt sind sämtliche Beweise zunichte gemacht.“, seufzte Daniel auf und hob seine Hand an, um einen Schirm über seinen Augen zu bilden. So blinzelte er in die Sonne, die über dem majestätischen Berg einen farbenfrohen Bogen in den Regen zeichnete.

„Wir haben immer noch die Räume des Tempels, und die Leiche. Hoffen wir darauf, dass Max einige gute Beweise findet.“

 

 
 

Privatjet Richtung O’ahu (Profiler)
 

 
 


 

 

Während Danny und Steve damit beschäftigt waren in die hintersten Winkel des Tempels vorzudringen um sich einen guten Überblick über den Tatort zu verschaffen, konzentrierte sich auch ein anderes Team auf den Ritualmord. Gerade erst hatte die Maschine des Profiler Teams abgehoben und schon brachte Hotch sein Team auf den Stand der Dinge.

„Am Morgen des 13. August wurde in der Tempelanlage Byodo-In in der Nähe von Honolulu eine männliche Leiche schwer verstümmelt von einer Gruppe Touristen gefunden. Dem Grad der Verstümmelung zufolge wurde er lange Zeit gequält. Unter anderem wurde sein Genital entfernt.“, erklärte Hotch und reichte die ersten Fotos in die Runde.

Garcia verzog ihr Gesicht. „Ihh. Musste ich wirklich mit?“, fragte sie und warf einen kurzen, fast schon verzweifelten Blick zu Derek, der neben ihr saß Gegenüber schmunzelte Emily, während Reid schon vollkommen in die Tatortfotos eintauchte.

„Weshalb wurden wir angefordert? Ist es die Handschrift eines Serientäters?“, wollte Rossi wissen und überging Garcias Frage gefliessentlich.

„Nein, allerdings vermutet das Honolulu Police Department Okkultismus. Der Mann kam auf einer früheren Opferstätte ums Leben. Alles deutet auf ein altes, schamanisches Ritual von eingeborenen Hawaiianern hin. Der Chief hat uns um Mithilfe gebeten, um keine Panik in der Bevölkerung auszulösen.“

„Ihm wurden auch seine Augen entfernt und nicht am Tatort gefunden. Möglicherweise nimmt sich jemand Trophäen.“, mutmaßte Reid und betrachtete das Bild der Leiche.

„Bisher ist alles möglich. Auch dass die Augen gegessen werden. Ebenso wie sein Genital.“, warf Derek mit ein.

Garcias Gesicht verzog sich noch ein bisschen weiter.

„Sobald wir gelandet sind, will ich, dass du dir die Leiche ansiehst, Reid. Vielleicht fällt dir noch etwas auf. Rossi und Emily übernehmen den Tatort, ich fahre mit Garcia ins Honolulu Police Department.“

„Was ist mit uns?“, wurde J.J. hellhörig.

„Ihr dürft euch mit einer Task-Force des Gouverneurs beschäftigen. Sie verweigern bisher jegliche Zusammenarbeit, allerdings werden wir genau die brauchen.“

„Eine Task-Force?“

„Ja. Soweit ich weiß übernehmen sie besonders schwerwiegende Fälle, stehen über den HPD und sind nur dem Gouverneur Rechenschaft schuldig. Wir können nicht riskieren, dass sie uns wichtige Beweise, die auf das Profil Einfluss nehmen könnten, vorenthalten. Die Task-Force besteht derzeit aus vier Personen. Lt. Commander Steve McGarrett, ein ehemaliger, mit Auszeichnung dekorierter Marineoffizier, Daniel Williams, einem Detective aus New Jersey, Chin Ho Kelly und Kona Kalakaua, ehemalige Polizisten des Honolulu Police Departments.“, erklärte Hotch und ließ sich auf einen Platz sinken.

„Hmm…“ Reid blinzelte, runzelte mit der Stirn und blickte zu seinem Chef. „Kennen wir Steven McGarrett nicht?“

„Es ist Jahre her. Damals war er noch bei der Navy.“

Spencer nickte. „Er hat ins Profil gepasst.“

„Er war ein Verdächtiger?“, wirkte Derek sofort etwas interessierter an der Taskforst.

„Ja. Ganz zu seinem Missfallen haben wir ihn in Haft genommen und seine Einheit startete alleine in den Mittleren Osten.“

„Um was zu machen?“, wollte Rossi wissen.

„Um ihn zu verhören und eine Flucht außer Landes zu verhindern. Angeblich ein Nachrichtenoffizier der Navy.“

Ein leises Raunen glitt durch die Sitzreihen. Nur Garcia blinzelte irritiert. „Was? Warum dieser Blick?“, fragte sie Derek mit erhobenen Zeigefinger.

„Möglich, dass er ein Navy Seal ist.“

„So ein Richtiger?“, zogen sich ihre Augenbrauen in die Höhe.

„Oh ja. So ein Richtiger. Ohne Manieren.“, seufzte Reid auf und betrachtete lieber wieder die Fotos. Das war meist besser, als in Erinnerungen zu schwelgen.

Derek hob seine Schultern. „Das wird sicher lustig. Zuständigkeitskämpfe um einen Fall, über den wir bisher nicht viel wissen und vollste Kooperation brauchen.“

„Bisher konnte das Opfer nicht identifiziert werden. Garcia, such sämtliche Vermisstenanzeigen durch. Wir wissen, dass es sich um einen Hawaiianer handelt. Vielleicht hast du Glück.“, meinte Hotch.

„Ein paar mehr Anhaltspunkte werde ich schon brauchen, Chef.“, klappte die Blondine ihren Laptop auf.

„Die bekommst du … sobald wir mehr haben. Im Moment müssen wir uns einfach gedulden.“

Jennifer zückte ihr Handy. „Vielleicht habe ich sogar noch einen Trumpf im Ärmel…“, zwinkerte sie vergnügt in die Richtung von Spencer.

„Bezüglich wem oder was?“

„McGarrett.“ Mehr sagte sie nicht. Vorerst.

Leider war Hawaii nicht um die Ecke und das verschaffte zumindest der Spezialeinheit Five-O einen kleinen Vorsprung in der Falllösung…
 

 
 

 
 

Gerichtsmedizin/Honolulu (Five-O)
 

 

Locker hielt Kono ihre Arme verschränkt und starrte auf die Leiche, die vor ihr lag. Auf dem glänzenden Silbertisch, mit ausgebreiteten Armen und geöffneten Rumpf! Die Hände des Gerichtsmediziners – Max Bergman – waren gerade damit beschäftigt die Eingeweide des Toten zu untersuchen.

„Was kannst du uns schon sagen?“, fragte Kono zum wiederholten Mal, denn heute schien Max ganz besonders konzentriert auf die Leiche zu sein.

„Nicht viel …“, antwortete er langsam. „Wer auch immer es war, er hat bewusst die Fingerkuppen, Augen und Zähne entfernt um eine Identifizierung zu erschweren. Aber! Nichts ist unmöglich.“

Über den Rand seiner Brille hinweg sah er zu Kono und fummelte dabei am Darm entlang.

Ein kleines bisschen zuckte ihr Mundwinkel angewidert zur Seite. Max ergriff ein Skalpell und setzte ein paar gezielte Schnitte.

„Was ist das?“

Sie blinzelte als Max ein kleines, rundes Päckchen aus dem Inneren des Darms zog. Weiß war der Inhalt des durchsichtigen, winzigen Bündels.

„Zumindest keine Drogen.“

„Sondern?“

„Das sieht nach einem zusammengeknüllten Stück Papier aus.“

Kono trat einen Schritt näher heran und zog sich eilig zwei Plastikhandschuhe über. „Wer packt bitte ein Stück Papier in einen Plastikbeutel und lässt diesen jemanden verschlucken?“, wollte sie wissen und nahm mit einer Pinzette den Fund an sich.

„Das werden wir hoffentlich gleich herausfinden.“, wirkte Max besonders aufgeregt.

Vorsichtig entfernte Kono das Plastik und zog den Zettel hervor. Langsam entfaltete sie das Zusammengeknüllte etwas und hob eine Augenbraue.

„Palila Smith, 808 – 9643 09“

Die Beiden sahen einander an. „Palila? Du bist dir sicher, dass er ein Mann ist und es sich nicht rein zufällig um Palila Smith handelt?“

Kono sah zu der verstümmelten Leiche.

„Absolut. Warum also hat er einen Namen und eine Telefonnummer verschluckt.“

„Ich habe keine Ahnung, aber, ich habe da ein ganz mieses Gefühl.“, murmelte Kono und legte die Werkzeuge beiseite und zückte ihr Handy. „Dann wollen wir doch mal sehen, wer Palila ist…“

Max wanderte zu der Leiche und ließ seinen Blick noch einmal über die Eingeweide schweifen. „Meinst du er hat noch mehr dabei?“

„Wenn er ein Telefonbuch verschluckt hat, müsstest du das eigentlich sehen.“, murmelte Kono.

„Ich überprüfe ihn lieber nochmal.“, brummte Max und schon machte er sich an die Arbeit, während Kono nach dem mysteriösen Namen auf der Suche war.

„Und ich such die Adresse zu unserer Telefonnummer.“, sprach Kono und zückt ihr Handy.

 

 
 

Kamekonas Shrimps-Imbiss (Five-O)
 

 

Ohne von Konos Fund zu wissen verließ Chin Ho Kelly seinen Wagen und lief den ihm wohlvertrauten Strandabschnitt entlang. Nur noch vereinzelt vielen ein paar Regentropfen und sorgten für eine kleine Erfrischung. So war es verständlich das sich unter den großen Sonnenschirmen von Kamekonas Imbiss dutzende Menschen tummelten um die Shrimp Spezialitäten zu kosten. Chin wirkte leicht gedankenverloren und ertappte sich einen kleinen Moment  der Trauer. Er starrte förmlich auf den Platz, der heute besetzt war und den er sich vor einer gefühlten Ewigkeit mit Malia geteilt hatte. Seiner Frau. Seiner verstorbenen Frau.

Ein tonloses Seufzen verließ seine Lippen und eilig schüttelte er seinen Kopf um jeden noch so trüben Gedanken abzuschütteln bevor er auf Kamekona zuschritt. Der stand in seiner ganzen Erscheinung im Imbiss und verkaufte eifrig seine Waren!

„Aloha.“, rief Chin von weitem und lehnte sich wenige Momente später zu ihm auf den Tresen.

„Aloha, was willst du?“

„Ein wenig Hilfe.“ Chin grinste flüchtig.

„Diese Shrimps Sorte führe ich nicht.“, stellte Kamekona nüchtern fest.

„Ach komm schon Brah, du willst mir nicht ernsthaft wieder deine Shrimps andrehen.“

„Von irgendwas muss ich leben.“, hob der Hawaiianer entschuldigend seine Schultern.

Chin seufzte. „Gib mir die Scharfen. Zum Mitnehmen.“, forderte er knapp und zückte sein Portmonee.

Über das ganze, runde Gesicht von Kamekona glitt ein Strahlen und sofort orderte er die genannte Speise.

„Also, Brah. Was kann ich sonst noch für dich machen?“

„Erinnerst du dich noch an die Geschichten über die alten Kulturen?“, gab Chin als Gegenfrage zurück.

„Nur dies und das. Was man sich aus den Zeiten von König Kamehame I. so erzählt. Die alten Kulturen sind inzwischen zu vermengt mit Haoles.“, zuckte er mit seinen Schultern.

„Weißt du ob es Sekten gibt, die die Rituale praktizieren.“

„Einige Schamanen. Huna-Priester. Vollkommen harmlos. Falls du auf den Mord im Byodo-In anspielst, suchst du sicher an der falschen Adresse.“

Chins Augenbraue schnellte in die Höhe. Kamekona drückte ihm die gut verpackten Shrimps entgegen.

„Woher willst du das wissen?“

„Weshalb sollten sich Hawaiianer gegenseitig umbringen, Brah, wo die Eingeborenen doch versuchen sich ihren Lebensraum zu bewahren, um nicht irgendwann auszusterben.“

Chin seufzte. „Don’t mix the blood…“, murmelte er leise.

„Ganz genau. Glaub mir. Hawaiianer bringen sich nicht gegenseitig um. Aber … nach allem was ich gehört habe, war der Ritualmord sehr nah an den alten Traditionen…“

„Und das bedeutet?“

„Finde heraus gegen welches Kapu der Tote verstoßen hat und du wirst weiter kommen. – der nächste!“, rief Kamekona und schob Chin beiseite.

„Kapu?“, murmelte dieser leise. Ein Kapu – ein Tabu, ein Regelverstoß der alten Hawaiianer. „Mahaolo, Brah.“

Das Klingeln seines Handys ließ ihn die zahlreichen Gedanken beiseiteschieben. Stattdessen drückte er das Mobiltelefon an sein Ohr.

„Steve? Was gibt es?“

 

 

 

 



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