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Castles in the Sky

Erstes Aufeinandertreffen der Zwillinge
von

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Buffer mit schwulem Touch

Während Georg und Gustav über den Typen von vorhin im Gang diskutierten, hing ich meinen Gedanken nach.

Den Gedanken darüber, ob es wirklich möglich war, das Tom und ich so eine enge Verbindung hatten das er spürte wenn etwas mit mir nicht stimmte. Ich wusste nicht ob es anders herum auch so war. Aber ich wollte das wissen. Es war mir wichtig.

Ich wollte wissen, ob es wirklich jemanden gab der so eine starke Bindung zu mir hatte, obwohl er mich nicht mal richtig kannte.
 

Ich schreckte aus meinen Gedanken hoch als sich ein Arm um meine Schultern legte, und mich an einen warmen Körper zog.

Für einen kleinen Moment verspannte ich mich, ehe ich seufzte und mich wieder entspannte, nur um mich an Tom zu lehnen.

Ich hatte es ihm zu verdanken das nichts schlimmeres passiert war.
 

Eigentlich konnte ich ihn am Anfang nicht mal ansatzweise ausstehen. Er war an mir geklebt, hatte mich in den Dreck geworfen und zu allem Überfluss auch noch seiner Spezies ausgeliefert.

Und obwohl ich mir vor seiner Ankunft vorgenommen hatte, ihn niemals leiden zu können, war er mir innerhalb dieser paar Tage so wichtig geworden, das ich ihn einfach so an mich heran ließ.

Das war meiner Meinung nach nicht nur verrückt sondern eigentlich auch so gut wie unmöglich.
 

Aber dieser Vollidiot hatte es mit seiner seltsamen Art, dem noch seltsameren Humor und mit seinem Beschützerinstinkt geschafft, das ich an ihm hing.

Ich hatte ihn auf eine seltsame Art und Weise lieb, um es ganz kitschig auszudrücken.
 

Ich zog meine Beine aufs Sofa und brachte mich in eine leichte Schräglage um meinen Kopf auf Toms Schulter abzulegen. Zu meiner eigenen Überraschung sagte er nichts dagegen, sondern verstärkte den Griff um meine Schultern lediglich um mich noch näher an sich zu ziehen.

Er lehnte seinen Kopf leicht an meinen und ich musste unweigerlich grinsen.
 

Vermutlich sahen wir gerade eher wie ein verliebtes Pärchen aus und nicht wie Brüder.

Aber das war mir gerade so was von scheißegal, das konnte man sich gar nicht vorstellen.

Vor allem, weil Tom mir Momentan einfach die Sicherheit gab die ich brauchte. Er hielt mich fest, sagte keinen Ton, sondern zeigte mir lieber mit Gesten das ich nicht allein war.

Kurz fragte ich mich ob Tom vielleicht nicht gut mit Worten in solchen Situationen umgehen konnte, und hielt das für ziemlich wahrscheinlich.
 

„Lasst uns nach Hause fahren. Mir ist irgendwie die Lust zum feiern vergangen. Und ihr Beide seht auch nicht gerade enthusiastisch aus.“ kams von Georg und ich nickte nur leicht.

Mir war wirklich die Lust vergangen.

Am liebsten hätte ich mir nen Liter Sagrotan über den Kopf gekippt um dieses eklige Gefühl los zu werden.

Ich setzte mich wieder auf und Toms Arm um meine Schultern verschwand, als er aufstand und sich seine Jacke anzog.
 

Nachdem ich mir meine Tasche geschnappt hatte folgte ich den anderen Drei Richtung Ausgang und guckte Tom dann verplant an, als dieser nach meiner Hand griff und unsere Finger miteinander verschränkte.

Der Druck war sanft aber bestimmt zugleich, und ich fragte mich kurz warum er das jetzt auf einmal tat, bis mir der Typ wieder auffiel der vorne am am Ausgang stand.
 

Mir wurde mit einem Mal wieder schlecht und vermutlich wäre ich stehen geblieben, wenn mein Zwilling mich nicht weiter gezogen hätte, nur um meine Hand los zu lassen.

Ich wollte schon protestieren, als er seinen Arm stattdessen um meine Taille schlang und mich an sich drückte, als wir den Typen passierten.

Das erste was mir auffiel war der giftige Blick den er Tom schenkte. Und das Zweite war, das Tom sozusagen gerade als Buffer zwischen mir und dem Typen fungierte, sollte dieser nach mir grapschen wollen, oder sonst irgendetwas in der Richtung tun wollen.
 

Und es tat mir leid. Mit einem mal tat es mir so verdammt leid, das ich war wie ich nun mal war. Das ich nicht stärker war, mich nicht anders kleidete und das ich eben einfach ich war.

Wäre ich das nicht, dann müsste Tom nicht als mein Buffer oder mein Beschützer fungieren. Er hätte ein ruhiges Leben und ihm wären einige Peinlichkeiten erspart geblieben. Zum Beispiel so einen Bruder wie mich zu haben.
 

Die ganze Fahrt über herrschte Schweigen, bis Georg mich und Tom bei uns absetzte und mir versicherte wir würden uns morgen in der Schule sehen.

Und das ich ja pünktlich um halb acht meinen Arsch auf dem Bürgersteig zu haben hatte, sonst würde er weiter fahren. Ich musste lächeln, weil er das jedes Mal sagte.

Und jedes Mal hämmerte er fast die Haustüre ein um mich dazu zu bewegen doch noch einigermaßen pünktlich zur Schule zu erscheinen.
 

Tom und ich verzogen uns sofort auf mein Zimmer wo ich mir die Klamotten schon förmlich vom Leib riss und sie in die Ecke pfefferte.

„Bill....“ fing Tom an doch ich schnitt ihm das Wort mit einer bloßen Handbewegung ab, ehe ich mir meine Schlafklamotten schnappte und mich im Bad einschloss.

Ich musste duschen und zwar dringend. Ich hatte immer noch das Gefühl das diese Griffel überall an mir waren und das machte mich wahnsinnig.
 

Als ich mich wieder einigermaßen menschlich und keimfrei fühlte zog ich mir mein Schlafzeug an, nachdem ich mich abgetrocknet hatte und schminkte mich ab, bevor ich zu Tom ins Zimmer zurück ging.

Mein Bruder saß auf meinem Bett und studierte seine Hände während er nicht mal aufsah als ich ins Zimmer kam.

„Es tut mir leid Bill“ kam es von ihm und ich sah ihn verwundert an.

Ich hatte nicht die geringste Ahnung wovon er überhaupt redete. Wenn er mir jetzt allerdings erzählte das er den Typen kannte und sich einen Spaß erlauben wollte, dann würde ich ihn aus dem zugemachten Fenster werfen.
 

„Ich hätte dich aufs Klo begleiten sollen, dann wäre die Scheiße nicht passiert“ fing er dann an und knetete seine Finger.

Mir klappte der Mund etwas auf, weil ich einfach nicht verstand warum Tom sich nun die Schuld dafür gab. Immerhin war er noch rechtzeitig aufgetaucht. Also warum zum Teufel, gab er sich dafür jetzt die Schuld.

Meine Beine trugen mich zu ihm und ich blieb vor ihm stehen wo ich die Hände in die Hüften stemmte.

„Tom Kaulitz, hör auf so eine gequirlte Hirnmantsche von dir zu geben. Du warst rechtzeitig da obwohl du nicht mal wissen konntest ob etwas nicht stimmt. Und mal ehrlich, wenn ich ein bisschen männlicher wäre und mich besser wehren könnte, wäre die ganze Scheiße gar nicht erst so weit gekommen. Könntest du also bitte aufhören, dir für irgendwas die Schuld zu geben, wofür du überhaupt gar nichts kannst?“ kam es dann ernst aber in einem strengen Tonfall von mir.
 

Tom sah zu mir hoch und ich zuckte kurz zusammen.

Dieser Blick mit dem er mich ansah erinnerte mich an....keine Ahnung was. Er sah aus wie ein angeschossenes Reh, und in diesem Moment tat mir meine Tonlage schon wieder leid.

Ich wollte mich gerade dafür entschuldigen, als Tom sich eins meiner Handgelenke schnappte und mich mit einem Ruck zu sich zog, der mich glatt von den Füßen riss.
 

Ich knallte gegen Toms Brust, der kurz aufstöhnte, ehe wir nach hinten kippten und Tom auf dem Bett landete, während ich auf ihm landete. Was ihm wohl kurzzeitig die Luft aus den Lungen nahm.

Trotzdem legte er die Arme um meinen Rücken und hielt mich fest.

„Schwachsinn. Männlicher....pft.....bei dir piepts doch. Du bist genau richtig“ nuschelte er gegen mein Ohr und meine Mundwinkel zuckten kurz nach oben.
 

„Trotz das ich schwul bin und gerade auf dir liege?“ stichelte ich ihn dann ein bisschen.

Das musste jetzt einfach sein. Schon allein wegen seines Kommentars als er hier angekommen war.

Von Tom kam erst mal gar nichts und ich dachte schon ich würde gleich am anderen Ende meines Zimmers landen, als er leise lachte.

„Scheißegal“ kommentierte er und ich quiekte kurz als er sozusagen die Beine breit machte und ich dazwischen zum liegen kam.

„Bequemer“ kommentierte er und ich gab ihm im stillen recht.

Nicht auf sexuelle Weise bequemer, sondern einfach wirklich zum liegen bequemer.
 

Eine Weile blieben wir so liegen ehe ich den Kopf hob um Tom ansehen zu können. Dieser hatte die Augen geschlossen und sah meines Erachtens entspannt aus.

Zu entspannt dafür das ein Kerl auf ihm lag der zufällig sein Zwillingsbruder war.

Und als hätte er gespürt das ich ihn ansah machte er die Augen auf und hob eine Augenbraue um mich fragend zu mustern.
 

„Du hast nen ziemlich schwulen Touch weißt du das?“ fragte ich dann tot ernst, aber meinte es natürlich nicht so.

„Was? Wo denn?“ kams grinsend zurück und meine Mundwinkel wollten einfach nicht unten bleiben, weswegen ich grinsen musste.

„Ich bin total hetero“ kams immer noch belustigt zurück und ich rollte mit den Augen. Das war mir auch klar.
 

Ich rollte mich von Tom runter und dieser setzte sich auf, nur um sich zu strecken und dann aufzustehen.

Meine Blicke folgten ihm, während ich mich unter meine Bettdecke verzog ehe ich mein Gesicht im Kissen vergrub.

Ich würde mich vermutlich nie daran gewöhnen das mein werter Zwilling so dreist war und sich einfach ungeniert vor mir umzog. Und das obwohl er wusste das ich nun mal auf Kerle stand. Man konnte das jetzt auch schamlos nennen, denn das war Tom definitiv.
 

„Sag mal hast du Angst mir was weg zu gucken? Meinen Rücken kennst du doch schon“ kam es neckend von ihm und ich murrte ins Kissen, ehe ich den Blick hob.

Ich wusste jetzt wieder warum ich das nicht sehen wollte.

Von vorne sah Tom ja noch besser aus als von hinten.

Ich stöhne auf und knallte mit dem Gesicht wieder in mein Kissen. Das machte der doch mit Absicht. War das die Rache dafür das ich am Anfang nicht sonderlich nett zu ihm war? Oder dafür das ich ihn ohne Vorwarnung in die Gülle hatte rennen lassen?
 

„Alles klar?“ kam die Frage und ich hörte einen besorgten Unterton heraus, was mich dazu veranlasste mit der Hand in der Luft herum zu wedeln.

„Alles klar. Super. Wirklich. Kannst du dir jetzt bitte irgendwas anziehen? Das ertrag ich nicht“ murrte ich in die Federn und spürte wie sich die Matratze neben mir senkte.
 

„Na danke. Ich muss ja hässlich wie die Nacht finster sein“ kams und ich lachte ins Kissen, ehe ich Tom aus dem Augenwinkel an schielte, nachdem ich den Kopf etwas gehoben hatte.

„Zu meinem Leidwesen ist das Gegenteil der Fall...also zieh dir jetzt verdammt noch mal irgendein Oberteil an, sonst...weiß nicht....grabbel ich dich an“

Es war immerhin ein Versuch ihm zu drohen. Denn was besseres fiel mir nicht ein.

Ich hatte nämlich keine Ahnung vor was Tom Angst hatte. Aber da er hetero war, war das wohl die logischste Drohung die ich Momentan hinbekam.

Dachte ich zumindest.
 

„Dann mach doch“ kam die Antwort zurück und mein Kopf schnellte nach oben wo ich Tom etwas überfahren ansah.

Dieser guckte mich jedoch nur ernst an und zuckte mit den Schultern.

Wusste der eigentlich was er da sagte?



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