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Das Todesspiel

Fortsetzung zu "Das Grauen"
von

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Wiedersehen mit Oliver

Der Abschied war Beyond wirklich nicht leicht gefallen und es hätte nicht viel gefehlt und er hätte Rumikos Bitte nachgegeben, ihr nach Finnland zu folgen. Besonders, da er jetzt in Winchester und damit nur wenige Kilometer von diesem verhassten Waisenhaus entfernt war. Aber bevor er nicht herausgefunden hatte, wer Nummer 14 war und was für ein hinterhältiges Spiel er spielte, konnte er keinen Neuanfang machen. Würde er nämlich einfach das Feld räumen, hätte es vielleicht damit enden können, dass dieser Kerl Rumiko etwas angetan hätte. Und das konnte er nicht verantworten. Seine einzige Hoffnung war, in Winchester irgendwelche Antworten zu finden, auch wenn es sicherlich nicht viel bringen würde. Denn das Waisenhaus hatte er mit 15 Jahren verlassen, nachdem A Selbstmord begangen hatte. Und außer diesem Illusionisten Fear mit dem Gruselauge hatte er sonst nicht viele Kontakte gepflegt. Vielleicht fand er bei Roger ein paar Antworten, wenn er ihn ein wenig in die Mangel nahm. Es musste einfach jemanden im Waisenhaus gegeben haben, der einen Hang zu Mord und Intrigen hatte.

Zurzeit bewohnte er ein Apartment, das er für wenig Geld gemietet hatte und das seinen äußert geringen Ansprüchen genügte. Kurz nachdem er seine Sachen ausgepackt hatte, suchte er einen Supermarkt auf und sorgte erst einmal dafür, dass genügend Erdbeermarmelade da war. Wieder zurück kochte er sich einen Kaffee und holte seinen Laptop heraus. Er hatte Rumiko versprochen, ihr zu schreiben, sobald er in Winchester angekommen war und sie wollte ihm schon mal die Fotos von der Farm schicken. Tatsächlich brauchte er nicht lange zu warten, als Rumiko den Chatroom betrat und sich nach seinem Flug erkundigte. Wie immer beklagte sich Beyond darüber, dass zwischen den Sitzen zu wenig Platz war und seine Beine ständig eingeklemmt wurden. Das gleiche Problem hatte sie als fast 190cm große Frau übrigens auch. Sie war zwei Tage früher mit ihrer großen Liebe, dem 19-jährigen und sieben Jahre jüngeren Faith und der adoptierten Madeline Grey abgereist und war nun dabei, sich auf dem Land einzuleben. Sie hatte versprochen, Beyond freie Hand zu lassen und ihn nicht abzuhalten und dafür würde sie alles für seine Ankunft vorbereiten. So war der Deal. Dabei ging es Beyond nicht nur darum, seine Ruhe zu haben. Nein, er wollte auch Außenstehende nicht in diese Sache mit reinziehen. Rumiko, Faith und Madeline hatten schon durch die Bedrohung des Slender Man genug durchmachen müssen, da wollte er sie nicht mit einer persönlichen Angelegenheit belasten.

„Wir haben uns schon mit den Nachbarn bekannt gemacht, die ebenfalls eine Farm besitzen und Schafe züchten. Sehr nette Leute, sie können gut Englisch sprechen und sind sehr solidarisch. Sollten wir mal Schwierigkeiten haben, hätten wir schon mal eine Adresse. Es ist eine sehr nette Familie, Madeline versteht sich gut mit der Tochter und hat sich mit ihr zum Spielen verabredet. Sie kommt immer mehr aus sich heraus und auch Faith scheint seine Angst vor anderen Menschen zu verlieren. Wie sieht es bei dir aus?“

„Ich hab mir ein Apartment gemietet. Vielleicht werde ich heute Nachmittag im Waisenhaus vorbeischauen. Würde mir ehrlich gesagt diese Tour ersparen, ich hasse nämlich die Leute dort. Du weißt, was dort wirklich von statten geht und wie ich über die Sache denke. Aber würde es die Situation nicht erfordern, dann würde ich einen großen Bogen um Winchester machen.“

Beyond hasste das Waisenhaus, das war Realität. Er hatte es ab dem Zeitpunkt gehasst, an dem man ihm seine Vergangenheit, seinen Namen und seine Existenz nahm, ohne dass er etwas dagegen sagen konnte. Und er hatte es ab dem Zeitpunkt abgrundtief verachtet, als A den Leistungsdruck nicht mehr ertragen hatte, daraufhin Selbstmord beging und er einfach als Ersatz gewählt wurde. Da war ihm klar geworden, dass man ihn nicht mehr als ein eigenständiges Individuum ansah, sondern nur als eine billige Kopie, die jederzeit ersetzt werden konnte. Oh wie verachtete er Watari für all das und wie sehr hasste er L allein dafür, dass er da war. Hätte es diesen Phantomdetektiven nicht gegeben, dann hätte er nicht sieben Jahre lang eine schwere Identitätskrise gehabt und er hätte auch nicht die Mordserie in Los Angeles begangen. Dabei wollte er beweisen, dass L kein perfekter Mensch war und dass er selbst KEINE Kopie war. Und Wammys House war nichts weiter als das Produkt der kranken Fantasie eines fanatischen Wissenschaftlers. Eine Versuchsanstalt, die an Kindern herumexperimentierte. Durch strengste Erziehung sollten sie zu L’s herangezüchtet werden. Und die Abgänger, die zum Kreis der „26“ gehörten und Buchstaben trugen, waren doch nichts Weiteres als fehlgeschlagene Experimente, misslungene Kopien. Und genau das wollte er damals einfach nicht akzeptieren. Er wollte kein Versuchskaninchen und auch keine fehlerhafte Kopie eines Menschen sein, den er noch nicht einmal kannte. Deswegen hatte er Roger damals ins Gesicht gesagt „Aus einem B lässt sich nun mal kein beschissenes L machen!“ und war abgehauen. Und L hatte auch noch die Frechheit besessen, A’s Selbstmord einfach zu ignorieren und ihn, Beyond Birthday, einfach als Ersatz zu nehmen und ihn zum neuen Spitzenkandidaten für die Nachfolge zu ernennen. Sie alle hatten einfach getan, als wäre nichts gewesen. Jeder von ihnen hatte einfach über A’s Selbstmord hinweggesehen und so getan, als hätte es ihn nie gegeben. Zwar gab es eine Beerdigung und eine Trauerfeier, aber kaum lag sein bester Freund unter der Erde, da spielten alle Kinder weiterhin munter im Garten und lachten ausgelassen, als wäre es bloß eine Lappalie. Das war in seinen Augen einfach nur krank und verachtenswert. Und ihn hatte man zu einem Psychologen geschickt, der ihn wie einen Schwerkranken behandelte, so als gehöre er in die Klapsmühle. Dabei war er der Einzige gewesen, der sich normal verhalten hatte. Er hatte A’s Tod betrauert, sich während der Trauerzeit zurückgezogen und seiner gedacht, während die anderen Kindern wenige Stunden nach der Beerdigung Fußball spielten und ausgelassen lachten. Der Psychologe hätte besser die untersucht und nicht ihn. Und als er sah, wie alle über A’s Tod hinweggingen, als wäre es nur der Tod eines Insekts gewesen, da hatte er nur noch abgrundtiefen Hass für jeden von ihnen übrig. Und hätte er das Waisenhaus nicht über Nacht fluchtartig verlassen, dann wäre noch ein schweres Unglück geschehen. Doch anstatt, dass sich L nach all den Jahren bei ihm entschuldigte, erdreistete dieser sich auch noch, ihn einzusperren wie einen Kriminellen. Okay, er hatte drei Menschen umgebracht, aber er hätte doch zumindest das Gespräch mit ihm aufsuchen können, anstatt ihn durch eine suspendierte FBI Agentin verhaften zu lassen. Das hatte ihm bewiesen, dass L allem Anschein nach kein fühlendes Herz besaß und ihm Menschenleben nicht das Geringste bedeuteten. Mit solch einem Menschen konnte man einfach nicht reden. Und wenn es mit der Ausbildung zum Nachfolger bedeutet hätte, dass man die Wertschätzung von Menschenleben verliert und diese nur als Schachfiguren in einem Spiel betrachtete, dann war Beyond lieber ein Krimineller. Er hatte Menschen getötet, aber das hieß nicht, dass er keine Achtung vor Menschenleben besaß. Sonst hätte er genauso gut Rumiko in den Tod gehen lassen können, als sie sich bereit erklärt hatte, sich zu opfern. Dann hätte er nicht nachgegeben und sich dafür entschieden, ihren Platz einzunehmen. Er war nicht so wie L und darauf war er stolz. Er wollte NIEMAL so skrupellos, rücksichtslos, feige und selbstsüchtig werden wie er.

Ein Geräusch vom Laptop her signalisierte ihm, dass Rumiko antwortete.

„Du musst ja auch nicht für immer dort bleiben und mit L, Watari oder Roger Frieden schließen. Du kehrst ja nicht zu ihnen zurück, sondern bist ein freier Mann. Ich bin mir sicher, du schaffst das schon. Viel Glück, ich muss jetzt aufhören zu schreiben. Wir müssen uns um die Hunde kümmern.“

„Grüß die anderen von mir.“

Damit schloss er das Fenster und wollte gerade die Suchmaschine öffnen, um etwas nachzusuchen, da wurde plötzlich der Bildschirm weiß und ein schwarzes altenglisches „O“ erschien. Es war Oliver, ein alter Bekannter von ihm, mit dem er sich sogar recht gut verstanden hatte. Seine Stimme ertönte durch die Lautsprecher. „Hey B altes Haus, was verschlägt dich denn nach Winchester?“

„Oliver, musstest du dich extra in meinen Laptop hacken?“

„Keine Sorge, ich hab deine Schmuddelvideos nicht angeguckt.“

„Scherzbold. Bist du gerade ebenfalls hier?“

„Na klar, ich mach zurzeit Urlaub und wollte eigentlich zusammen mit den anderen die Fertigstellung des Hackschlüssels feiern. Aber wie es scheint, hat so gut wie niemand Zeit. Hast du schon was vor? Wollen wir uns nachher im Pub treffen und über alte Zeiten plaudern? Dann muss ich nicht allein feiern.“

„Gerne. Sagen wir um fünf? Und sei bitte das nächste Mal so nett und benutz das Telefon.“ Damit erlosch das Bild und Beyond hatte wieder vollen Zugriff auf seinen Laptop. Er konnte nicht anders als zu schmunzeln. Ausgerechnet Oliver war der Erste, der sich bei ihm meldete. Der wohl gefährlichste Hacker der Welt, der für eine Softwarefirma als Programmierer arbeitete und in einer anonymen Hackergruppe tätig war, die ihre Fähigkeiten nutzten um Cyberkriminelle zu schnappen. Angefangen von Onlinebetrügern, Diebstählen bis hin zu Kinderschändern, Datendieben und anderen Verbrechern im weltweiten Netz. Ihm hatte Beyond seine Computerkenntnisse zu verdanken und mit ihm hatte er sich fast genauso gut verstanden wie mit A. Vielleicht war es ja ganz gut so, dass Oliver sich bei ihm gemeldet hatte. Er könnte ihn ja fragen, ob ihm etwas einfiel, was damals im Waisenhaus passiert war. Seine eigenen Erinnerungen waren ein wenig… lückenhaft und es fiel ihm schwer, sich an Zusammenhänge zu erinnern. Vielleicht konnte sich Oliver an mehr erinnern und wer weiß. Vielleicht hatte er sogar eine Ahnung, wer hinter „Nummer 14“ stecken könnte. Man sollte keine Chance ungenutzt lassen, egal wie klein sie auch war.
 

Da Beyond nichts Weiteres vorhatte und seinen Abstecher zum Waisenhaus lieber auf morgen verschieben wollte, ging er bereits um halb fünf los und machte sich auf dem Weg zu „O’ Malleys“ Pub, wo um diese Zeit noch nicht viel los war. Dort bestellte er sich ein Bier, setzte sich in eine gemütliche Ecke und wartete dort auf Oliver. Auch dieser kam ein wenig früher als verabredet, nur knapp eine Viertelstunde später. Er sah gut aus, besonders da er diese furchtbar peinliche Brille von damals durch Kontaktlinsen ersetzt hatte. Sein Haar, das ein wenig ins rot überging, war länger geworden und zudem war er um einiges besser gekleidet als Beyond. Gut gelaunt begrüßte er ihn und bestellte sich erst mal ein Bier. „Mensch Beyond, du hast dich echt kein Stück verändert seit damals. Bist nur älter geworden.“ „Ich hätte dich fast gar nicht wiedererkannt Oliver, schön dich zu sehen.“ Mit dieser herzlichen Begrüßung war das Eis getaut und Oliver, der mit richtigem Namen Othan Ohlew hieß, begann munter zu erzählen, was er aus sich in den letzten Jahren gemacht hatte und wie es den anderen aus dem Kreis der „26“ ging. Gemeint damit waren die Buchstaben, die eine ähnliche Funktion wie L erfüllten und zur absoluten Elite gehörten. Jeder im Waisenhaus arbeitete daraufhin, irgendwann mal zu den „26“ zu gehören. Allerdings waren es im Grunde nur 25, denn nach dem tragischen Selbstmord von A wurde dieser Buchstabe nicht mehr vergeben. Und obwohl Beyond eine kriminelle Laufbahn eingeschlagen hatte, wurde ihm der „Titel“ nicht aberkannt und somit gehörte er offiziell immer noch zum Kreis der 26. Dabei war es ihm herzlich egal, die meisten hasste er sowieso, außer natürlich Oliver. Dieser war auch der Einzige, der überhaupt keine Energie und Motivation an den Tag legte, L irgendwann zu ersetzen. Diese Haltung hatte sich deutlich in seinen Noten widergespiegelt und er war derjenige mit dem schlechtesten Durchschnitt in der Klasse gewesen. Als man ihn deswegen schon gefragt hatte, da hatte er einfach geantwortet „Ich will mein eigenes Ding machen und mir ist es scheißegal, wer L ist und wer ihn ersetzen soll.“ Und da Roger und Watari mit dieser Entscheidung einverstanden waren, besserten sich seine Noten wieder und er blieb bis zu seinem 18. Geburtstag im Waisenhaus, um die Kinder in Sachen Computer zu unterrichten. Dann hatte er keine Lust mehr und fing in einer Softwarefirma an. Und mit seinem Job schien er sehr zufrieden sein, denn wenn er keine Lust mehr auf etwas hatte, hörte er ganz einfach auf, ohne es zu Ende zu führen. Das war Oliver.

„Ich war noch nie wirklich der Typ, der unbedingt zur Elite der 26 gehören wollte, aber im Nachhinein fand ich meinen Buchstaben echt cool. Nicht nur, dass das der Anfangsbuchstabe meines Namens ist, er trägt auch die Bedeutung „Operator“. Echt passend, findest du nicht?“

„Buchstaben machen einen noch lange nicht aus. Mich hat so was nie gekümmert.“

„Was bedeutet eigentlich dein Buchstabe?“

„Keine Ahnung. Ich hab das Waisenhaus verlassen, als man mich zu B gemacht hat. Es ist mir auch völlig egal, was die Buchstaben bedeuten.“

„Echt? Hast du dich denn nie gefragt, wofür das L eigentlich steht?“

„Muss ich das wissen?“ fragte Beyond mit betont genervter Stimme, weil er überhaupt keine Lust hatte, ausgerechnet heute über L zu sprechen. Doch Oliver sah nicht danach aus, als wolle er lieber den Mund halten. Nein, er wollte seine Antwort endlich loswerden. „Das L steht für Law, also für das Gesetz und gleichzeitig für Lie, die Lüge. L verkörpert also den Widerspruch, weil er auf der einen Seite für Gerechtigkeit kämpft, aber gleichzeitig auch kriminelle Methoden anwendet, um sein Ziel zu erreichen. Es steht aber auch für Legacy, das Erbe, das er an uns weitergeben will. Nämlich dass wir die Welt verbessern sollen.“

„Hat A super geholfen…“

Oliver sah Beyond mit einem erschrockenen Gesichtsausdruck an und schien beunruhigt zu sein. Das entging dem Serienmörder natürlich nicht und deshalb fragte er nach. Oliver sah auf sein Bier und schien ein wenig nervös zu werden. „Weißt du, ich habe über damals nachgedacht. Über seinen Selbstmord und irgendwie hatte ich da so ein komisches Gefühl gehabt. Ich meine, A war ganz und gar nicht der Typ, der Selbstmord begangen hätte. Er war immer so cool drauf gewesen und er hat nicht einmal lernen müssen, trotzdem hatte er stets die volle Punktzahl. Erinnerst du dich noch, wie er während der Halbjahresprüfungen schon nach fünf Minuten rausgegangen war?“ Ja, daran konnte sich Beyond noch genau erinnern. A hatte völlig gelangweilt alles ausgefüllt, ein paar Sätze geschrieben und die Prüfungsbögen wieder abgegeben. Dann hatte er sogar laut gegähnt und gesagt „Ich komm mir vor wie in der Grundschule“ und war dann gegangen. Man hatte wirklich meinen können, er säße nur im Unterricht, allein damit er wenigstens keine Fehlstunden auf dem Zeugnis hatte. Viele der Kinder hatten ihn deswegen für einen ziemlichen Angeber gehalten. „Ehrlich gesagt habe ich mich echt gewundert, warum er aufgrund von Leistungsdruck Selbstmord begehen sollte. Aber vielleicht hatte er ja auch andere Gründe gehabt. Ich meine, es wusste ja niemand, was in seinem Kopf vorgeht.“

„In seinem Kopf ging vieles vor sich, aber sicher nicht das, was Kinder normalerweise im Kopf haben. Ich fand ihn irgendwie unheimlich.“

„Ach was, so ein Blödsinn. Eigentlich wäre dieser F doch der perfekte Kandidat dafür gewesen, dass man vor ihm Angst hat. Weißt du noch, wie er immer in der Ecke gestanden und wirres Zeug vor sich hingefaselt hatte? Und ständig trug er diesen Verband am rechten Auge, trotzdem hat es immer wieder geblutet.“

„Hör mir bloß mit dem auf. Der Kerl hat mich sogar in meinen Alpträumen verfolgt!“ rief Oliver und erschauderte. „Den hätte man besser in die geschlossene Anstalt einweisen sollen. Wäre er nicht so ein genialer Kopf gewesen, hätte Watari das auch sicher gemacht. Er war auch der Einzige mit Einzelzimmer.“

„Kein Wunder. Erinnerst du dich noch an Jacob, der das Pech hatte, sein Zimmergenosse zu sein? Als man ihn fand, war er total verstört gewesen und litt jahrelang unter Verfolgungswahn und Halluzinationen. Der arme Kerl konnte nur unter Medikamenteneinfluss schlafen. Vorletztes Jahr hat er schließlich Selbstmord begangen. Hat sich mit einer Überdosis Schlaftabletten umgebracht.“

„Das musste ja so kommen.“ Sie bestellten sich noch ein zweites Bier und redeten über die besten Momente in Wammys House. Angefangen damit, wie A Chinaböller in die Mülleimer und Briefkästen gelegt hatte und die dann ziemlich heftig geknallt hatten, bis hin zu der Mehlbombenschlacht im Speisesaal. Ja das waren schon lustige Momente gewesen. Und dann fiel Beyond noch eine Anekdote ein, die ihn immer wieder amüsierte. „Weißt du noch, wo A behauptet hat, dass die Kinder mit den schlechtesten Noten zu Hackfleisch verarbeitet würden? Ein paar haben ihm tatsächlich geglaubt.“

„Ja, das war echt der Hammer gewesen. Janice hat sogar gekotzt.“

„A hatte wirklich die besten Streiche auf Lager.“

„Ja, aber er hat auch sehr oft die Grenzen überschritten und dann war es überhaupt nicht mehr lustig. Zum Beispiel, als er sich an Jona gerächt hat, weil dieser aus Versehen seine Tasche kaputt gemacht hat. Ich weiß nicht mehr genau, was A getan hat, aber Jona kam schließlich ins Krankenhaus.“

„Hm, daran kann ich mich gar nicht erinnern. Ich weiß nur, dass A mal einen ziemlich heftigen Anschiss gekriegt hat, weil er ohne Erlaubnis im Chemielabor mit hochgefährlichen Chemikalien experimentiert hat.“

„Ja, da war was gewesen. Ich glaube, er hatte mit Substanzen herumgewerkelt, die hochexplosive Gase freigesetzt hatten. Hätte nicht viel gefehlt und er hätte uns ins Jenseits katapultiert. Er war schon etwas seltsam.“ Schließlich wechselte Oliver nach einer Schweigepause das Thema und erzählte von seiner verflossenen Liebe, einer attraktiven Schauspielerin, die ihn schließlich mit einem Kollegen betrogen hatte und seinem nächsten Projekt, nämlich ein eigenes Spiel zu programmieren. Er redete wie ein Wasserfall während Beyond ihm in aller Seelenruhe zuhörte. Nichts hätte diese Stimmung trüben können, doch dann fragte Oliver plötzlich „Warum bist du eigentlich zurückgekehrt?“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  RK9OO
2013-01-26T13:53:46+00:00 26.01.2013 14:53
Ahh, da ist ja schon die Fortsetzung :D

Ich glaube ja immernoch, oder immer mehr, dass sich hinter der Nummer 14 A verbirgt, aber ich bleibe gespannt
Wenn man aber nach seinem Stecki geht, könnte man glatt meinen, dass es Matt oder Near sein könnte... wegen der Vorliebe für Spiele


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