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Weihnachtszeit mal anders

von

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03.12.20XX

03.12.20XX
 

Ob es dieses Jahr wohl zu Weihnachten schneit?“ Laura schob ihr Gesicht näher ans Fenster heran. „Im Radio haben Sie gesagt, dass eine ziemlich hohe Wahrscheinlichkeit besteht.“

„Frag doch Frost.“ Mystique hob nicht einmal den Kopf aus dem Buch, in dem sie gerade las. „Selbst wenn es nicht schneit, kann Sie es doch jederzeit für dich schneien lassen.“

„Mann, Mystique!“ Laura schüttelte den Kopf. „Du bist total unromantisch, weißt du das? Als ob Schnee gleich Schnee wäre!“

„Was denn, ist er nicht? Beides ist nur Wasser, das zu Kristallen erstarrt ist. Wie es dazu gekommen ist, spielt doch keine Rolle.“ Mystiques Stimme deutete an, dass zwar die Herkunft des Eises sie vollkommen kalt ließ – die Frage, ob sie endlich ihr Buch weiter lesen konnte, allerdings nicht.

Laura, nach mehr als einem Vierteljahrhundert längst daran gewöhnt, ließ sich jedoch nicht beirren. „Nicht dasselbe.“, belehrte sie Mystique. „Das eine ist himmlischer Schnee, geradezu dafür gemacht, sich wie ein wärmendes Tuch über das Land zu legen und es bis zum Frühjahr zu bewahren, und das andere ist, naja, Frost, der in einem hübschen Kleid daher kommt und dennoch nur Kälte und Tod bringt.“

Mystique riss nun doch den blick von den Seiten los. „Was hast du genommen? Ein Löffel Romantik auf Schmalz, gewürzt mit fragwürdiger Poesie? Klingt wirklich interessant, ich hätte auch gern was gehabt, aber leider scheint es in deinem Wortschwall mitgerissen worden zu sein.“

„Mystique!“

Mystique grinste, als sie sah, wie ihre Freundin sich aufregte. Auch wenn sie beide längst erwachsen waren, fühlte sie sich doch manchmal als die große Schwester der zehn Jahre jüngeren Laura – und das bewirkte immer wieder die Versuchung, das andere Mädchen aufzuziehen. „Ich weiß doch, was du willst. Und wenn es dir nur darum geht, einen Jungen zu verführen, sollte Frosts Schnee ausreichend sein.“

„Ich hab doch schon gesagt, warum das nicht geht!“, grummelte Laura leicht beleidigt. „Und selbst wenn – nicht einmal Frost kann es weit genug schneien lassen, dass es natürlich aussieht.“

„Was uns dann Charles und seine kleine Heldentruppe auf den Hals hetzen würde, worauf ich im Moment wirklich keine Lust habe.“

Diese Stimme war männlich und kam nicht von der Tür, obwohl die Mädchen bis vor einen Moment noch allein gewesen waren. Allerdings überraschte das keine von beiden – hinter den Tapeten des alten Hauses verbargen sich zahlreiche Geheimtüren und die, die aus diesem Zimmer abging, führte direkt in Magnetos Labor.

„So, keine Lust also?“, neckte Mystique. „Du wirst doch nicht langsam alt werden und dich vor diesen jungen Hüpfern verstecken wollen?“

Magneto lachte, aber unter der Fröhlichkeit hing ein Hauch Schwermut. „Alt werden? Ich?“ Er brach ab, wurde ernst: „Nein, das ist es nicht. Aber ich glaube, ich würde gern noch einmal Weihnachten mit ihm feiern. Bevor wir ...“

Seine Melancholie drückte die Stimmung im Raum. Um sie zu retten schlug Laura - nur halb im Scherz, wie sie selbst wusste - vor: „Du könntest ihn ja einladen. Vielleicht sagt er zu.“

Magneto sah sie an und meinte endlich, wobei seine Lippen bei dem Gedanken an Charles‘ Reaktion amüsiert zuckten: „Weißt du was: Ich glaube, das mache ich wirklich.“



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