Zum Inhalt der Seite

Resident Evil 4

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Eine Mission beginnt

Ich weiß nicht, wie lang ich gegen Leons Brust schluchzte und sein T-Shirt mit meinen Tränen tränkte. Aber es konnten Stunden sein. Sie wollten aber auch einfach nicht versiegen. Jack, mein Jack tot! Ich konnte, ich wollte es nicht glauben! Da war ich extra nur seinetwegen zurück gekommen und nun das!

Schließlich löste ich mich doch von Leon und sah mit verschwommenen Blick zu ihm auf.

„Es tut mir leid, Katharina, wirklich!“ sagte er leise, aber aufrichtig.

Ich schluchzte noch einmal heftig und wischte mir aber dann energisch die Tränen aus den Augen.

„D...danke.“ sagte ich mit belegter Stimme und sah ihn fest an.

„Also, du sollst die Präsidententochter suchen?“

Er nickte, scheinbar dankbar, dass ich von mir selbst aus das Thema wechselte.

„Ja. Sie wurde vor zwei Tagen auf dem Rückweg von ihrem College entführt.“

Ich konnte mir ein innerliches Kichern nicht verkneifen. Irgendwie war das gerade mal wieder so eine schöne Klischee-Nummer.

„Aber warum dann ausgerechnet in diese Gegend hier?“ fragte ich und machte eine ausholende Geste.

„Das wissen wir auch nicht.“ zuckte er mit den Schultern. „Wir wissen weder, wer dahinter steckt, noch weswegen sie sie entführt haben.“

Ich blickte auf die toten Körper, die um uns herum am Boden lagen.

„Bestimmt hängt das mit diesen...Dingern hier zusammen.“ murmelte ich dann.

„Ja, denke ich auch.“ sagte er und ging neben einem von ihnen in die Knie.

„Was ist mit diesen Typen nur los?“ fragte ich und ging an der anderen Seite des Toten in die Knie. Er lag auf den Rücken und starrte mit weit aufgerissenen Augen in den Himmel. Ich sah mir seine Augen an.

Denn das einzige außergewöhnliche, was mir an den Typen aufgefallen war, das war dieses komische Glühen in den Augen gewesen.

Es war in jedem Falle nicht der T-Virus, aber irgendwas in der Art musste es sein.

„Ich weiß es wirklich nicht. Sie sind aber in jedem Falle keine Zombies.“ antwortete Leon und stand wieder auf.

„Wir müssen weiter, Katharina! Ich muss Ashley finden und vielleicht erfahren wir später noch etwas mehr über diese Leute hier!“ sagte er und setzte sich in Bewegung, Richtung Kirche und Wachturm. Ich warf noch einen letzten Blick auf den Toten und lief ihm dann nach.

Wir folgten einem schmalen Weg, der zwischen kleinen Schuppen hindurch führte und an einem großen Tor endete. Scheinbar waren wirklich alle der Dorfbewohner verschwunden, denn es kam uns niemand mehr entgegen. Und es war still. Unheimlich still. Nicht mal Laubrascheln hörte man.

Wahrscheinlich mit einer der Gründe, warum ich beinahe einen Herzinfarkt bekam, als etwas laut knackte und dann ein schriller Ton erklang. Von Leons Gürtel.

Mit einer beinahe beiläufigen Bewegung griff der dorthin und zog ein Funkgerät hervor.

„Hier Hunnigan, Leon!“ erklang eine weibliche Stimme, begleitet von lauten Knackgeräuschen aus dem Lautsprecher.

„Ja, hier Leon!“ antwortete Leon.

„Was hat es gegeben? Hast du irgendeine Spur?“ fragte die Frauenstimme weiter.

„Nein, zumindest keine, die direkt zu Ashley führt. Aber ich habe festgestellt, dass hier etwas nicht stimmt. Ich bin in ein Dorf gekommen und wurde von den Bewohnern angegriffen.“

„Angegriffen? Wieso angegriffen?“ fragte die Frauenstimme.

„Das weis ich noch nicht, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass das irgendwie mit Ashley zusammenhängt. Ich melde mich, wenn ich etwas herausgefunden habe.“

„In Ordnung. Hunnigan Over!“

„Leon Over!“

Leon steckte das Funkgerät wieder weg.

„Wer war das?“ fragte ich ihn direkt.

„Hunnigan.“ antwortete Leon und drückte langsam das Tor auf. „Sie hilft mir so gut sie kann mit Informationen.“

Wir traten durch das schwere Tor hindurch und ließen es hinter uns zufallen.

„Irgendwie habe ich aber meine Zweifel, dass sie dir bei diesem Schlamassel helfen kann.“ sagte ich dann, wurde dann aber harsch von ihm unterbrochen, in dem er die Hand hob und mir ein Zeichen gab, still zu sein.

„Was ist?“ flüsterte ich leicht erschrocken.

Er wiederholte seine Geste, hob seine Waffe und schlich weiter.

Ich konnte absolut nichts sehen, was ihn so beunruhigen könnte, aber ich wusste, dass Leon ein exzellentes Gespür für gefährliche Situationen hatte und so schloss ich mich ihm an. Ich versuchte an ihm vorbei einen Blick auf die Umgebung zu erhaschen. Es sah eigentlich nicht anders aus, als zuvor im Dorf. Ich konnte nur einen kurzen Weg vor uns erkennen, der sich bald öffnete und die Kanten einige sehr hoher Gebäude aus Holz. Zudem war wieder das Gackern von Hühnern und Geräusche von Kühen und anderen Huftieren zu hören.

Ein Bauernhof, wahrscheinlich.

Leise folgte ich Leon, der den Weg weiter entlang schlich und schließlich an einer kleinen Hütte stehen blieb, gegen die er sich dann presste. Er bedeutete mir wiederholt mit einer Geste still zu sein. Aber das wäre ich auch so gewesen.

Genau wie er sah ich mich um. Es war tatsächlich ein Bauernhof, allerdings kein sehr großer. Er bestand wirklich nur aus dem einen Haupthaus und einer Scheune. Hinter der Scheune lag ein abgezäunter Bereich, in dem einige Kühe standen. Angrenzend an das Haupthaus lag ebenfalls ein eingezäunter Bereich, allerdings mit Hühnern. Auf den ersten Blick war kein menschliches Wesen zu sehen.

„Komm, Leon! Wir...“

„Pscht!“ machte er energisch und legte den Kopf schief.

Ich ließ meinen Mund sofort wieder zuklappen und tat es ihm gleich. Allerdings konnte ich nichts hören. Außer...nein doch! Ich konnte in regelmäßigen Abständen etwas rascheln hören. Es kam aus der Richtung des Haupthauses.

Ich strengte meine Augen an und erkannte schließlich, was dieses Geräusch verursachte. Ein Mann am hinteren Ende des Haupthauses, der mit einer Heugabel Heu, oder Stroh auf einen Handkarren oder sowas lud. Scheinbar hatte er uns noch nicht bemerkt. Und das war bestimmt auch gut so. Ich war mir ziemlich sicher, dass er wahrscheinlich nicht anders auf uns reagieren würde, als die Leute im Dorf. Ich wandte mich Leon zu, der ebenfalls zu dem Mann rüber sah.

„Was machen wir jetzt?“ fragte ich flüsternd.

Er sah langsam zu mir runter.

„Wir müssen weiter. Wenn uns der Typ angreift, dann ergeht es ihm so, wie den anderen.“ flüsterte er dann genauso leise zurück.

Ich nickte und wir setzten uns in Bewegung. Auf in den Kampf. Langsam schlichen wir auf den Typen zu, der nach wie vor in seine Arbeit vertieft war und noch keinerlei Notiz von uns genommen hatte. Hoffentlich blieb das auch so, bis wir näher an ihn dran waren. Bzw. hoffentlich war er nicht so, wie die Dorfbewohner.

„Un fuerrastello!“

Der Schrei erklang genau in unserem Rücken und ließ mich einen richtigen Satz machen vor lauter Schreck. Aber Leon ging es nicht besser, er zuckte ebenfalls sehr heftig zusammen.

Wir wirbelten gleichzeitig herum, gerade noch rechtzeitig, damit Leon dem Schreier eine Kugel durch den Kopf jagen konnte, als dieser uns mit einer Mistgabel attackieren wollte. Wie ein nasser Sack fiel sein Körper zu Boden. Doch wir hatten keine Zeit zum Ausruhen, denn der Schrei hatte nun auch zumindest den anderen Mann hinter dem Haus auf uns aufmerksam gemacht.

Und so konnten wir gerade noch rumwirbeln und zur Seite weichen, als schon die nächste Mistkabel anrauschte und uns aufspießen wollte.

Leon torkelte ein paar Schritte zurück und riss die Waffe hoch.

Dann geschah alles gleichzeitig.

Ich stieß mit meiner Ferse gegen einen Stein, verlor das Gleichgewicht und kippte nach hinten. Im selben Moment drückte Leon ab. Die Kugel durchbohrte die Brust des Angreifers und fuhr nur knapp über meinen Kopf hinweg. Doch mir blieb keine Zeit ihn anzuschreien, ob er des Wahnsinns sei, da er mich beinahe mit erschossen hatte.

Noch im Sturz konnte ich aus den Augenwinkeln erkennen, wie eine Frau schräg hinter Leon auf uns zustürmte. Sie hielt irgendwas Metallisches in der Hand. Ich konnte es nicht richtig erkennen, aber es war mit Sicherheit irgendwas, womit sie Leons Leben beenden konnte. Ich riss die Schrotflinte in die Richtung der Frau und wollte Leon noch eine Warnung zurufen. Doch der Aufprall auf den harten Boden trieb mir die dazu benötigte Luft aus den Lungen. Löste aber auch gleichzeitig den Schuss meiner Flinte.

In diesem Moment glaubte ich, wir beide hätten nun sämtliches Glück für unser gesamtes Leben verbraucht, denn nun verfehlte mein Schuss Leon nur knapp. Und zerfetzte die Leibesmitte der Frau. Blut spritzte in alle Richtungen. Die Frau ließ das Ding – ein Messer, wie ich jetzt bemerkte – fallen und wurde von der Wucht des Schusses nach hinten geworfen.

„Gott, verdammt!“ polterte Leon, während ich versuchte mich aufzurappeln. „Du hättest mich beinahe abgeknallt!“

„So wie du mich auch!“ gab ich genauso heftig zurück.

Einig Sekunden sahen wir uns nur schweigend an. Doch dann lächelten wir beide.

„Dann sind wir ja quitt!“ meinte Leon schließlich und half mir auf die Beine.

Wir sahen uns nach allen Richtungen um.

Aus der Richtung des Haupthauses kam ein weiterer, dicklicher Mann mit Halbglatze angelaufen.

Den Leon aber beinahe nebenbei eine Kugel in den Kopf verpasste.

„Und wohin jetzt?“ fragte ich dann, nur noch aus den Augenwinkeln sehend, wie der Mann am Boden noch einige Sekunden zuckte.

Beinahe erschreckte ich mich vor mir selbst, wie sehr ich das auf die leichte Schulter nahm. Aber meine früheren Erlebnise mit Leon und Jack hatte mich scheinbar in der Beziehung mehr als abgehärtet. Bei dem Gedanken an Jack wollten schon wieder die Tränen in meine Augen schießen.

„Mal sehen.“ meinte Leon und setzte sich in Bewegung. „Hoffentlich sind wir hier nicht in einer Sackgasse gelandet.“

Ich folgte ihm, auf das Haupthaus zu. Scheinbar hatten wir alle Bewohner erledigt. Oder zumindest waren keine weiteren mehr hier. Denn angegriffen wurden wir nun nicht mehr. Leon begann das Haus zu durchsuchen, dessen Einrichtung aber keine besonderen Funde versprach. Und auch nicht hergab. Lediglich eine Schachtel Pistolenmunition fand Leon. Aber besser als gar nichts.

Dann gingen wir unter einer Art Brücke aus Holz, die direkt an das Haupthaus gelehnt war, her, auf ein großes Holztor zu.

Keine Sackgasse, aber irgendwie hatte ich ein äußerst ungutes Gefühl, bezüglich dessen, was uns dahinter erwartete.
 

Er wusste, dass er träumte. Aber es war so real. Wie immer, wenn er träumte. Er spürte ihren Atem in seinem Gesicht, roch ihn, roch ihren ganzen wundervollen Duft. Spürte ihre weiche Haut an seiner und ihre Hände, die sanft über seine Muskeln strichen. Langsam tasteten sich seine Hände hoch zu ihrem Gesicht, legten sich an ihre Wange, den Anblick ihres verzückten Gesichtes genießend, während sie sie beide zum Höhepunkt trieb. Ihre festen Brüste wippten leicht in ihrem Rhythmus, ihre Lippen standen leicht offen. Sein Daumen glitt über ihre vollen weichen Lippen. Er konnte sehen, wie sie ein Wort formten.

„Jack!“

Es war nur ein leiser Hauch, fast wie ein ganz schwacher Wind. Aber das schönste, was er in den letzten Jahren gehört hatte.

„Kathy!“ hauchte er leise zurück, ein Stöhnen unterdrückend.

Doch plötzlich verzerrte sich ihr Gesicht und aus dem verzückten Gesicht wurde eine gequälte Grimasse. Wie an dem Tag, an dem ich sie verloren hatte. Der Anblick schnitt wie eine glühende Klinge in sein Herz.

„Krauser!“

Die Stimme drang laut und deutlich an seinen Gehör. Doch sie gehörte nicht ihr. Allein deswegen schon nicht, weil sie ihn niemals „Krauser“ genannt hätte. Zudem war diese Stimme kalt, hatte nichts von der Wärme, die ihre immer gehabt hätte.

Und riss ihn aus dem Traum, in dem er am liebsten für immer verweilt hätte.

Er schlug die Augen auf und sah in das Gesicht, dass er am liebsten in eine blutige Masse verwandeln würde.

Ada Wong, diese falsche Schlange!

„Was willst du?“ knurrte er und versuchte dabei möglichst böse und abweisend zu klingen. Doch es gelang ihm nicht, den Schlaf und seine Gefühle wirklich aus seiner Stimme zu verbannen.

Das Resultat war entsprechend. Die Schlampe grinste ihn einfach nur frech an.

„Es tut mir leid, wenn ich dich bei deiner geträumten Zweisamkeit mit deiner...Kathy stören muss, aber...“

Weiter ließ er sie gar nicht kommen.

„Was?!“ keifte er sie an.

„Du sprichst im Schlaf!“ sagte sie ungerührt und sah ihn weiter spöttisch an.

Jack spürte, wie ihm die Röte ins Gesicht schoss. Er wusste zwar davon – seine Kameraden früher bei der Armee hatten ihn oft genug damit aufgezogen – aber es machte ihn beinahe rasend, dass sie das mitbekommen hatte.

„Was willst du, zum Teufel!?“ schrie er sie nun an.

„Du sollst dich mit Wesker in Verbindung setzten. Er will irgendwas mit dir besprechen.“ antwortete sie ungerührt.

Heftig erhob er sich und stapfte davon.

„In Ordnung!“ knurrte er. „Mach du dich auch lieber an die Arbeit. Verschwinde in jedem Fall!“

„Ganz Gentleman, Mr. Krauser!“ lachte sie spöttisch. „Tut mir leid, dass ich dich gestört habe, bei deinem Traum. Muss viel Spaß gemacht haben.“

Nun langte es wirklich!

Wütend riss Jack sein Messer aus der Scheide und wirbelte herum. Da war das Biest allerdings schon verschwunden. Er hoffte inständig, dass Wesker ihm den Befehl erteilen würde, sie zu beseitigen. Oder zumindest es zu billigen.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück