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Scarlet red: Kogoro Moris großer Tag.

von

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Die Botschaft

Die kräftige Wintersonne schien durch die Fenster der Detektei direkt auf Kogoro Moris Schreibtisch. Im kleinen Fernseher von Kogoro lief ein Pferderennen, welches Er gespannt beobachtete. „Lauf du Gaul!“. Ran und Conan waren in der Schule und Yoko Okinos Gesangsmarathon wurde aufgrund einer Sendeplanänderung erst Morgen gezeigt. Das bedeutete Langeweile sofern gerade keine Arbeit anlag. Allerdings war schon seit einer Woche Auftragsflaute. „Neeeeeeeeein!“. Der blöde Gaul hatte verloren. Den Rest des Monats gab es erst einmal nur Reis und Gemüse zu essen, falls sich nicht ein deftiger Auftrag in die Detektei verirrte. Zum Beispiel die Entlaufene Katze eines steinreichen Supermodels. „Oje wie erkläre ich das nur…“, doch Kogoro konnte den Satz nicht mehr beenden, denn ein lautes Klirren unterbrach seinen Monolog. Splitter flogen auf Schreibtisch und Boden. Kogoro sprang instinktiv in den toten Winkel der Fensterfront. „Was war das? Schüsse? Ich habe keinen Knall gehört“, dachte der eingeschüchterte Privatermittler, während er vorsichtig seinen Blick über die untere Kante des Fensters schweifen ließ. Niemand zu sehen. Krauchend robbte sich Kogoro über den Teppichboden der Detektei. Erst als er völlig sicher war, dass sich der Schütze nicht mehr auf dem Dach des gegenüberliegenden Hauses befand, stand er auf. Dann bemerkte er Es. Ein dicker Stein lag direkt einen Meter links von seinem Schreibtisch. Umhüllt von einem Blatt Papier und einem Stück Schnur, welches das Papier fixierte. Also doch kein Gewehrschuss. Allerdings konnte man von einer Botschaft per Steinexpress leider auch keine Guten Neuigkeiten erwarten. Hastig machte Mori die Botschaft von dem Stein los und las:

Wir haben Ihre Kinder. Kein Wort zur Polizei, sonst sind die Beiden tot. Seien Sie um 20 Uhr heute Abend am Haupteingang des Bahnhof Shinjuku. Wir beobachten Sie.

Es war nicht einfach Kogoro Mori Angst einzujagen, aber dies war eine solche Situation. Und dies ausgerechnet an solch einem wichtigen Tag wie heute. Seine erste Reaktion war wohl die eines jeden Vaters in solch einer Situation. Er versuchte das Handy von Ran zu erreichen. Die Mailbox antwortete sofort. Er sprach Ihr eine Nachricht voller Sorge auf das Band und versuchte danach direkt das Telefon des kleinen Conan zu erreichen. Auch hier war die Mailbox der einzig Erreichbare. War dies ein übler Scherz oder hatte tatsächlich jemand die Beiden entführt? Es gab nur einen Ort um diese Frage beantworten zu können. Die Teitan-Oberschule. Er mietete Sich einen Leihwagen und fuhr zu Rans Schule. Es waren quälende 30 Minuten in Tokios Verkehr und Kogoro konnte sich kaum auf den Verkehr konzentrieren. Zu viele Fragen schwirrten in seinem Kopf herum. Was war Passiert? Ging es den Beiden gut? Sollte er trotz der Warnung der Entführer die Polizei informieren? Wie meinten die Entführer das mit: Wir beobachten Sie? Er war sich sicher nicht verfolgt zu werden. Das hatte er als ehemaliger Polizist einfach im Gespür.

Vor der Schule angekommen schaute er sich nochmalig nach etwaigen Beobachtern um. Niemand zu sehen. Es war gerade Pause und die Oberschüler guckten ziemlich verdutzt, was ein Mann mittleren Alters mit Schnurrbart und schäbigem Anzug in Ihrer Schule suchte. Als Lehrkraft konnte sich Mori wahrlich nicht tarnen. „Herr Mori! Was machen Sie denn in der Schule?“, klang es schrill hinter Kogoro auf. Es war Sonoko Suzuki, der Sprössling der großindustriellen Familie Suzuki und gleichzeitig Rans beste Freundin. „Wo ist Ran?“, brach es rüde aus Kogoro heraus. Die erschrockene Sonoko stotterte: „Ich weiß nicht. Sie hat in der vorherigen Pause einen Anruf bekommen und ist gegangen. Ich dachte Sie wäre nach Hause gegangen?“. „Was ist denn mit Ihr?“. Eine Weile sahen sich die beiden an. Kogoro zog sein Handy und tat so, als hätte er eine SMS bekommen. „Ach tatsächlich, Sie ist zuhause.“ Er zeigte auf sein Handy und lächelte gezwungen. „Tut mir leid Sonoko“. Verdammt, dachte Er. Das war überhaupt nicht Rans Art einfach die Schule zu schwänzen und sich nicht zu melden. Nun konnte er sich nahezu sicher sein, dass Sie entführt wurde. Wahrscheinlich hatten die Täter Conan unter ähnlichen Umständen aus der Schule gelockt und überrumpelt.

Wieder in der Detektei angekommen machte Sich Kogoro erst einmal daran, die Kaputte Scheibe mit Folie und Klebeband notdürftig Wetterfest zu machen. Es sollte Regnen heute Abend. Er hatte beschlossen die Polizei erst einmal nicht einzuschalten. Er wollte das Leben der Kinder auf keinen Fall riskieren und in Gefahr bringen. Pflichttreue als ehemaliger Polizist hin oder her. Nachdem er es noch einige Male auf den Handys der Beiden versucht hatte, fand er sich endgültig damit ab, dass seine kleine Ran von Schwerverbrechern als Geisel gehalten wurde. Er bereitete einen Rucksack für die Nacht vor. Seine wilde Entschlossenheit die Beiden zu retten vertrieb die Angst um das eigene Leben.

Die Nacht

Die Zeit war reif. Halb acht Uhr am Abend. Noch vor wenigen Stunden hätte dies ein entspannter, wenn auch langweiliger Tag in der Detektei werden können. Doch dies war nun vorbei. Kogoro nahm den gepackten Rucksack, schloss die Detektei ab und ging zu seinem Mietwagen. Ein etwas älterer Toyota Corolla in Schwarz. Ihm war egal gewesen Welches Auto Sie Ihm geben würden, als er den Mietwagen holte, denn alles woran er heute Nachmittag gedacht hatte, war das Wohlbefinden von Ran und Conan. Doch im Nachhinein dachte Er, dass die Wahl nicht hätte besser sein können. Ein dunkler Kleinwagen. Es gab in Tokio kein unauffälligeres Fortbewegungsmittel. Er kramte das Navigationsgerät aus dem Rucksack und gab die Route ein. „Die Route wird berechnet“.

Am Bahnhof Shinjuku angekommen parkte Kogoro den Corolla in einem nahegelegenen Parkhaus und sah sich abermals genauestens um. Niemand zu sehen. Das Sie Ihn beobachteten musste ein Bluff der Entführer sein, da war sich Kogoro nahezu sicher. Aber der Bluff hatte seine Wirkung gezeigt und Kogoro davon überzeugt sich noch nicht mit seinem Freund Inspektor Megure von der Tokioter Polizei in Verbindung zu setzen. Auch wenn Megure Ihn immer als Unglücksraben bezeichnete, so wusste Kogoro genauestens, dass dieser Ihn gut leiden konnte.

Der Eingang des Bahnhofs war überlaufen von Menschenmassen. Shinjuku war ein Schmelztiegel der Kulturen wie man Ihn nur hier finden konnte. Geschäftsmänner wuselten von Ihrer Arbeit in die Wolkenkratzer in den umliegenden Einkaufspassagen. Schulmädchen liefen kichernd mit vollen Tüten der besten Modelabels herum und wurden dabei heftig von jungen Männern mit schmalzigen Frisuren angegraben. Einige schwarzgekleidete Herren mit auffällig tätowierten Hälsen liefen ebenfalls durch die Menge. Waren die Entführer Yakuza? Was hatten diese denn für einen Grund seine Tochter und quasi Ziehsohn zu entführen. Kogoro platzierte sich vor dem Bahnhofseingang und steckte sich eine Zigarette an. Es war 19:59 Uhr. „Hallo mein Herr! Haben Sie Lust auf Unterhaltung? Kommen Sie in den Cabaret-Club Abendsonne! Nur die schönsten Mädchen!“. „Nein danke, Ich habe anderes zu tun.“, erwiderte Kogoro leicht genervt. Normalerweise hätte er das Angebot durchaus in Betracht gezogen. „Na gut mein Herr, aber dann nehmen Sie wenigstens das hier!“, sagte der junge Mann und überreichte Kogoro ein Mobiltelefon, dessen Bildschirmhintergrund die gefesselte Ran und Conan zeigte. Kogoro blickte den Mann zornentbrannt an. „Wo ist meine Tochter?“. „Aber mein Herr! Alles zu seiner Zeit! Sie werden in 5 Minuten einen Anruf erhalten, bis dahin gedulden Sie sich bitte“, sagte der Mann und verschwand in der Menge. Offenbar hatte es Kogoro doch mit einer Organisation von mehreren zu tun, denn wäre dieser Typ der Drahtzieher, hätte er Ihm seine Forderungen auch direkt sagen können. Mori fühlte sich sichtbar unwohl in der Menge der glücklichen Menschen und war sich bewusst, dass es hier unmöglich war den Boten überhaupt ansatzweise verfolgen zu können. Es war 20:04 Uhr und Kogoro erwartete jeden Moment einen Anruf. Das Telefon klingelte. „Hallo?“. „Guten Abend Herr Mori. Es ist eine Ehre mit Ihnen sprechen zu dürfen. Mein Name ist Tanaka und Ich würde mich sehr freuen sie kennen zu lernen.“ „Wo soll ich hin?“. „Kommen Sie zur Straße“. Kogoro tat wie es Ihm befohlen wurde und ging auf die stark befahrene Straße zu. Ein schwarzer Kleinbus mit getönten Scheiben hielt und die Schiebetür ging auf. Der Bote von gerade saß im Laderaum und überreichte Kogoro eine CD. Dann zeigte er in den hinteren Teil des Busses und dort waren Sie. Ran und Conan. Beide mit verbundenen Mündern und gefesselten Händen. Kogoro hätte sofort des Fahrzeug gestürmt und den Verbrecher mit einem Judowurf auf den Asphalt befördert, doch dieser machte keinen Hehl aus seiner geladenen Glock, die er in der rechten Hand hielt. Plötzlich stürmte der kleine Conan auf Mori zu. Der Bote griff sofort nach dem Grundschüler und dieser wurde mit einem kräftigen Stoß in den hinteren Bereich des Busses befördert. „Conan!“. „Lesen Sie die Instruktionen auf der CD Herr Mori“, sagte der Gangster, während der Bus sich quietschend in Bewegung setzte und die Tür zugezogen wurde. Mori sah dem Wagen noch hinterher, bis dieser hinter einer Häuserfront verschwand. „Conan du Lausebängel“, dachte Kogoro während er einen vom Boden aufgehobenen Zettel las.

Der Auftrag

Der Zettel war unmissverständlich ein Hinweis auf das Versteck der Entführer. Etwas anderes hätte Conan Ihm nicht unbedingt übermitteln wollen. Doch Kogoro wurde noch nicht ganz schlau aus den Hinweisen. Auf dem Zettel war eine Waage unter einem Dach aufgemalt, sowie das Schriftzeichen für Königin. Was sollte Ihm das sagen? Eine Waage brauchte man auf einem Markt, wie beispielsweise dem Tokioter Fischmarkt. Doch das dort unbemerkt jemand versteckt werden konnte bezweifelte Kogoro. Auch wäre es dann einfacher einen Fisch zu malen. Und es würde auch nicht „Königin“ erklären. Anscheinend hatte Conan sich in den Finger gebissen und mit seinem Blut die Botschaft zu Papier gebracht, weswegen diese nicht gerade ein ausführlicher Roman geworden war. Wahrscheinlich stand er ebenfalls unter Zeitdruck nicht entdeckt zu werden. Auf der Heimfahrt zerbrach Sich Kogoro den Kopf über mögliche Lösungen des Rätsels, doch was er auch kombinierte, nichts ergab einen Sinn für Ihn. Nachdem er den Briefkasten geleert hatte ( Alles nur Werbung und Rechnungen, nichts neues von den Entführern ) machte er sich daran Rans PC zu starten. Wohl niemandem wäre es in den Sinn gekommen Kogoro als Computergenius zu bezeichnen, denn der Technikmuffel konnte gerade einmal die wichtigsten Notwendigkeiten mit dem Computer: Pferdewetten, Yoko Okinos Fanwebsite besuchen und E-Mails abrufen. Computer waren Ihm fremd und er hatte sich das wirklich Wichtige von Ran erklären lassen. Er schob die CD ein und klickte doppelt auf die einzige Datei auf dem Datenträger. Auftrag.pdf.

Es öffnete sich ein Programm mit dem Inhalt der Datei. Kogoro las:
 

Sie wissen mittlerweile was auf dem Spiel steht. Wenn Sie diesen Auftrag nicht ausführen sterben die Beiden.

Uns ist Ihr vertrautes Verhältnis zur Polizei aufgefallen. Besonders zu Inspektor Juzu Megure. Megure hat unserer Organisation schon erheblichen Schaden zugefügt. Wir verlangen daher, dass Sie den Inspektor töten. Wie sie das machen bleibt Ihnen überlassen. Ist der Inspektor tot, lassen wir die Beiden frei und Sie hören nie wieder von uns. Falls er binnen 24 Stunden noch immer Lebt, sterben die Beiden.

Vergessen Sie nicht: Wir beobachten Sie. Kein Wort zu niemandem.

Es war noch schlimmer als Kogoro erwartet hatte. Den Inspektor umbringen? Das konnte er nicht. Er musste. Hätte es doch nur ein Lösegeld sein können. Wie sollte er das machen? Einfach den Inspektor erstechen? Vom Hochhaus werfen? Eine Bombe? Und auf ein Neues dieses auffällige darauf hinweisen, dass Kogoro beobachtet wurde. Noch bevor Kogoro sich endgültig dem Verzweifeln ergeben konnte, klingelte das Telefon. „Mori!?“. „Guten Abend Herr Mori. Hier ist Frau Yamada, die Assistentin Ihrer Frau. Ich wollte Fragen, ob sich Frau Kisaki bei Ihnen gemeldet hat. Sie ist heute nicht zur Arbeit erschienen und geht auch nicht an Ihr Telefon“. Da fiel es Kogoro wie Schuppen von den Augen. „Frau Yamada, haben Sie keine Sorge ich werde morgen früh direkt bei Frau Kisaki vorbeifahren“, sprudelte es aus Kogoro heraus, bevor dieser den Hörer auflegte.

„Natürlich. Das ich darauf nicht sofort gekommen bin.“, sinnierte der Privatdetektiv leicht beschämt. Eine Waage wurde keineswegs nur auf Märkten zum wiegen von Waren benutzt, Sie stand ebenfalls für eine viel abstraktere Sache. Das Abwiegen von Argumenten; von Beweisen zu Vorwürfen. Kurz: Für das Gericht. Und Kogoro fiel sofort ein, wen er mit den Begriffen Königin und Gericht verknüpfte. Seine Ehefrau Eri Kisaki, die in den Medien immer wieder als die „Königin des Gerichtssaals“ bezeichnet wurde, da Sie als Anwältin eine dermaßen hohe Erfolgsquote hatte und das Zeichen für Königin sogar im Namen trug. Wofür nun das Dach auf dem Zettel stand war ihm natürlich auch klar; für das Appartement seiner getrennt lebenden Frau. Sie wurden also bei Eri gefangen gehalten und Eri war ebenfalls Ihre Geisel. Wahrscheinlich hatte man verhindern wollen, dass Kogoro sich an irgendwelche vertrauten Personen wenden würde um Rat in seiner misslichen Lage zu suchen, oder die Entführer dachten, dass Eri aufgrund Ihrer hohen Moral die Polizei ohne Zögern eingeschaltet hätte. Aber warum hatten Sie Ihn dann nicht von Anfang an damit Konfrontiert seine ganze Familie als Geisel zu haben? Hatten die Entführer Angst so Ihr zugegebener Maßen gutes Versteck preiszugeben? „Wie auch immer. Ich muss jetzt handeln.“, dachte Kogoro zu sich selbst.

Kogoro stellte den Fernseher an, drehte den Ton laut und schrieb einen Brief. Diesen steckte er sich in die Manteltasche, nahm den Rucksack, den er bereits gepackt hatte und lief die Treppen hinauf in Richtung Dach der Detektei. Zum Glück hatten Arbeiter erst vor einigen Wochen die Leiter aus dem Keller benötigt um den Blitzableiter zu warten. Nach Blitz und Donner sah es zwar heute Abend nicht aus, aber die Leiter befand sich praktischerweise immer noch auf dem Dach. „Oje. Nicht runter gucken Kogoro“, sagte Mori zu sich selber, als er die Leiter über den Abgrund zwischen das Dach des Nachbarhauses und des Detekteihauses schob. „Einen Schritt nach dem Anderen…“. Mori kroch mit dem Rucksack auf dem Rücken über die Leiter auf das Dach des Nachbarhauses, denn so konnte er sicher sein, dass ein eventueller Beobachter des Eingangs immer noch davon ausging, dass Mori in seiner Wohnung war. Zum Glück war auch die Tür des Nachbardachs offen gewesen und Mori ging in den 24h Stunden Markt um die Ecke und fragte ob er das Fax benutzen dürfte. Er faxte den zuvor verfassten Brief an die Nummer von Inspektor Takagi. Danach kaufte er noch einige Dinge ein und packte diese in den Rucksack. Einen weiteren Zwischenhalt machte er im Spielzeuggeschäft Matsuya, nach dem er dann auf umgekehrte Wege über die Dächer wieder in die Detektei ging. Einen Blick aus dem Fenster und Mori war sich nahezu sicher nicht beschattet zu werden, aber vielleicht hatten sie sein Büro verwanzt und sein Telefon angezapft; beim Supermarkt war dies mehr als unwahrscheinlich. Auch ein Spitzel bei der Polizei war ausgeschlossen, denn wenn die Entführer einen derartigen Insider im Revier hätten, bräuchten Sie Mori nicht. Auf Takagi war außerdem Verlass.

Der Mord

Nach etwa 2 Stunden des Wartens machte sich Kogoro bereit den Inspektor umzubringen. Er schaltete den Fernseher aus und hob den Hörer des Telefons ab.“Inspektor Megure bitte“, Mori beobachtete die Umgebung außerhalb des Büros, während er auf Vermittlung wartete. „Inspektor ich habe wichtige Informationen zu einem unserer gemeinsamen Fälle. Es ist äußerst wichtig, können wir uns persönlich treffen? In der kleinen Bar die wir früher oft nach Dienst besucht haben?“. Kogoro hängte den Hörer wieder auf die Gabel und zog sich mit betroffenem Gesicht seinen Mantel an. Dann zuckte er kurz erschrocken zusammen und eilte zu seinem Schreibtisch, aus dessen Schublade er ein kleines Paket mit Geschenkschleife zog, welches er behutsam in seine Manteltasche steckte. Er nahm seinen Rucksack, knipste das Bürolicht aus und ging das Treppenhaus hinunter aus dem Haus. Mori steckte sich vor der Tür noch eine letzte Zigarette an und zog einmal kraftig. Der schwarze Himmel zeigte den Sternenhimmel so deutlich wie das in Tokio nur selten der Fall war und es war bitterkalt. Kogoro löschte die Zigarette, schaute sich noch einmal um und stieg in seinen Wagen. Der Weg zur Bar kam Ihm wie eine Ewigkeit vor. Schier endlose Zeit in der er mit seinen eigenen Gedanken fertig werden musste.

An der Bar angekommen saß der wartende Inspektor bereits am Tresen und trank ein Bier. Kogoro ging völlig ruhig auf diesen zu und bestellte beim setzen auf den Nebenplatz ebenfalls ein Bier.“Guten Tag Herr Inspektor“. „Hallo Mori, was gibt es denn so dringendes, dass sie mir erzählen müssen?“. „Es tut mir leid, dass sie unbeteiligt hereingezogen wurden mein alter Freund“, sprach Mori in traurigem Ton, während er ein glänzendes Messer aus seinem Rucksack zog und in einer ruckartigen Bewegung aufsprang. Der Barhocker fiel um und schepperte Laut durch die gesamte Kneipe. Mori hielt dem Inspektor das Messer an die Kehle und zog mit der anderen Hand dessen Dienstwaffe unter der Jacke hervor. „Alle raus hier! SOFORT!“. Ein Schuss. Kreischend liefen die Gäste und der Wirt aus dem Lokal. Ein Kamerateam war gerade zufällig in der Nähe um einen Bericht über das Nachtleben in Tokio zu drehen und hielt sofort die Kamera auf das Lokal.

„Wir unterbrechen unsere Sendung aus aktuellem Anlass. Eine Geiselnahme spielt sich gerade vor den Augen unseres Kamerateams ab. Wir schalten direkt zu Kawaguchi Yuka vor Ort.“, sagte die attraktive Nachrichtensprecherin von Nichiuri TV mit entsetzter Miene.

Plan erfolgreich

Polizeisirenen erschallten die Straße vor Eri Kisakis Appartement und die beiden Entführer bekamen einen gewaltigen Schock. „Verdammt was ist hier los? Hat Mori die Bullen kontaktiert?“, sagte der eine Mann schockiert zu seinem Komplizen mit der Schusswaffe. „Der ist doch nicht Irre, er weiß doch, was dann mit den Dreien passiert“, sagte der Andere, während er mit der Waffe in Richtung seiner 3 Geiseln zeigte. Ran, Conan und Eri saßen geknebelt in einer Ecke des Raumes und guckten sich verwirrt an. „Sie mal am Fenster nach“. Der Gangster ging zum Fenster und berichtete dem Komplizen: „Mach den Fernseher an, da ist ein Kamerateam von Nichiuri TV“.

„Liebe Zuschauer wie Sie sehen, stehen wir am Ort des Geschehens, wo laut Augenzeugen aussagen der Meisterdetektiv Kogoro Mori einen Mann als Geisel genommen hat, den unser Kameramann als Inspektor Juzo Megure von der Tokioter Polizei identifizieren konnte. Über Moris Motiv ist noch nichts bekannt und er hat auch keine Forderungen gestellt.“. Die beiden Entführer grinsten sich gegenseitig unter Ihren Masken an, wussten sie doch ganz genau was nun passieren würde.

„Einen Augenblick liebe Zuschauer, ich glaube es passiert etwas. Ja! Der Geiselnehmer kommt mit seiner Geisel aus dem Lokal. Er hält ein Messer an dessen Kehle! Oh es sieht aus, als würde der Geiselnehmer sprechen liebe Zuschauer, wir richten unser Mikrofon für sie aus.“. Die beiden Verbrecher konnten Ihre Vorfreude kaum verbergen und starrten wie gebannt auf den Bildschirm in Eris Wohnung. Ihr Plan würde nun gleich endlich in die Tat umgesetzt werden und der verhasste Inspektor das Zeitliche segnen.

„Ich möchte mich bei allen entschuldigen, denen Ich immer als Idol gedient habe und vor allem bei allen Polizisten Tokios. Diese Männer und Frauen riskieren jeden Tag für uns Ihr Leben und verdienen unseren allerhöchsten Respekt. Was ich nun tun werde, widert nicht nur sie, die sie unbeteiligt am Bildschirm sitzen an, nein auch ich führe die Tat nur im Gewissen durch, dass ich mich danach selbst richten werde. Es tut mir aufrichtig leid, aber es ist meine einzige Chance…“, sprach Mori mit zittriger Stimme.

Er hatte den Inspektor von hinten mit beiden Händen am Hals umfasst und zog nun in einer ruckartigen Bewegung die Klinge am Hals des Inspektors entlang. Blut schoss sofort in alle Richtungen hervor und der Inspektor brach in sich zusammen. Die umstehenden Polizisten rannten sofort in Richtung Kogoros und zogen Ihre Waffen, aber Kogoro hatte die Dienstwaffe des Inspektors bereits an seine Schläfe gesetzt und zog den Abzug durch. Die Fernsehkamera schwang sofort in Richtung Himmel und es wurde zurück ins TV-Studio geschaltet. Die Entführer rannten zum Fenster und jubelten vor Glück, während sie die beiden Leichen auf der Straße lagen sahen. Dann Bemerkten sie einen roten Punkt, der Ihnen ins Gesicht zielte.

Meisterdetektiv

Die Tür flog mit lautem Knall auf und acht Polizisten stürmten die Wohnung von Eri Kisaki. Wataru Takagi forderte die Beiden mit gezogener Waffe auf Ihre Pistolen fallen zu lassen und die Hände über dem Kopf in die Höhe zu halten, was diese in Anbetracht der Zahlenmäßigen Überlegenheit der Polizisten auch prompt taten. Die Beiden konnten es noch gar nicht fassen. Was lief hier gerade ab? „Aber…“, mehr brachte der ältere der Beiden nicht hervor, als sich Ihm 2 Tote durch die Wohnungstür näherten. Kogoro Mori und Juzo Megure betraten das Zimmer gefolgt von dem TV-Team von Nichiuri TV. Mori rannte sofort auf seine gefesselte Familie zu und lockerte die Stricke um sie frei zu lassen. Erleichtert standen Ran und die Anderen auf, während sich Eri, so untypisch für Sie, an Kogoro drückte und danach Ihre Tochter und quasi Ziehsohn in die Arme schloss. Kogoro sprach mit entschlossenem Blick in Richtung der Entführer: „Es war mir schon sehr früh klar, dass es sich bei Ihnen nur um 2 Täter handeln konnte. Dass es mindestens 2 seihen mussten, war mir klar, als Sie mir meine Familie in dem Transporter zeigten. Da einer am Steuer sitzen musste und einer mit der Waffe die Geiseln überwachte war dies so gut wie sicher. Dass es keine große Organisation sein konnte, schloss ich daraus, wie sie Ihre Botschaften formulierten. Das ständige Hinweisen darauf, dass ich beobachtet wurde machte mich relativ sicher, dass ich eben nicht beobachtet wurde und sie mich nur in Angst versetzen wollten“. Die Entführer guckten Kogoro erbost an. „Der zweite Hinweis auf Ihre Identität war natürlich der Hass Inspektor Megure gegenüber. Diesen sollte ich ja führ Sie beseitigen. Mein Schluss hieraus war, dass der Inspektor sie bereits einmal in den Urlaub hinter Schwedische Gardienen geschickt hatte. In meiner Botschaft an Diesen bat ich Ihn daher, die Liste der kürzlich entlassenen Strafgefangenen durchzugehen, die von Ihm ins Gefängnis gebracht wurden durchzusehen. Nunja und Ihren Standort gefunden habe ich aufgrund eines Hinweises meines kleinen Nachtwuchsdetektives hier.“, sagte Kogoro während er in Richtung von Conan nickte. Dieser machte bei dem Wort Nachwuchsdetektiv ein sehr zweideutiges Gesicht, dachte er doch an die vielen male, an denen er Kogoro auf die richtige Fährte geführt hatte oder Ihn einfach schlafen legte. Kogoro lachte brüllend auf und fuhr mit seiner Rede fort: „Blieb nur noch der Zugriff zu sichern. Da ich sie von den Geiseln weghaben wollte, musste ich sie an das Fenster locken. Dank etwas Ketchup aus dem 24 Stunden Markt, Platzpatronen, einem Spielzeugmesser sowie einer schauspielerischen Glanzleistung vom Inspektor…“. Der Inspektor guckte wie sieben Tage Regenwetter. „…, sowie der Hilfe meiner Freunde von Nichiuri TV“, sagte Kogoro mit dem Blick in die Kamera mit seiner Schokoladenseite und dem schmalzigsten Lächeln das er zu bieten hatte. „Ich wusste, dass Sie in Anbetracht unser beider Tode einfach zum Fenster stürmen mussten. Und das taten sie ja auch. Den Rest haben sie ja selber mitbekommen. Takagi, führen sie die Beiden bitte ab!“, befehligte Kogoro mit dramatischer Geste und gefolgt von einem schallenden Lachen wie es nur Kogoro Mori fabrizieren konnte. Takagi guckte Hilfesuchend zum Inspektor, als dieser aber resigniert nickte, tat er wie Ihm Mori aufgetragen hatte.

Kogoros fiel sinnbildlich ein Stein vom Herzen, als das Licht der Kameras erlosch und sich die Polizisten verabschiedeten. Ran und Conan guckten durch das Wohnungsfenster noch den davonfahrenden Streifenwagen hinterher, während Kogoro auf Eri zuging und leicht beschämt in seiner Jackentasche kramte. Er zog das Päckchen hervor, welches er seit 2 Wochen in seiner Schreibtischschublade bunkerte und wünschte: „Alles Gute zum Hochzeitstag“, Kogoro liefen einige vereinzelte Tränen der Erleichterung über die Wangen, die er aber sofort wegwischte, während Eri sich an Ihn drückte und glücklich schluchzte. Etwas Kunstblut glitzerte noch auf seinem Ärmel:
 

Scharlachrot.
 

ENDE
 

Tick. Tack. Tick. Tack. Noch 4 Stunden verblieben…



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Kommentare zu dieser Fanfic (1)

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Von: abgemeldet
2013-04-23T14:17:31+00:00 23.04.2013 16:17
Ich weiß, das ist ein wenig wie Leichenfleddern, da deine Geschichte was älter ist, aber nach dem Durchlesen wollte ich wenigstens einen kleinen Kommentar dalassen.

Deine Geschichte hat eigentlich Potential, sprachlich ist soweit auch alles in Ordnung, aber du bis das viel zu schnell durchgehechelt. Bei solchen Geschichten macht es sich immer gut, wenn man einfach mal ausführlich eine Szene beschreibt, wie sieht die Gegend aus, was kann man für Menschen/Details sehen etc..., das sind so Sachen, mit denen man einer Geschichte Leben einhauchen kann, mit denen man die Leser auch fesselt und neugierig macht. Das ist mir so einfach aufgefallen.

Grüße

Takeru_Takaishi_1989
Antwort von:  Boijin
27.05.2013 14:14
Danke für deine Kritik! ^^ Hast recht, dass ich zu schnell geschrieben habe. Ich werde es bei meinem nächsten Versuch beachten.


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