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Weil du da bist

[NejiTen] Adventsprojekt 2012
von

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[3. Advent] Von Kaufhäusern und Einkaufsstress

Hier war sie nun. Tenten starrte das riesige Gebäude an, in dessen Schaufenstern Weihnachtsbäume standen und an der Decke aufgehängte Engelchen ein besinnliches Fest wünschten. Auch sonst blinkte und funkelte es überall. Von Weihnachtsreklame über künstlichen Schnee zu kleinen Ständen an denen man gebrannte Mandeln kaufen konnte war alles vertreten. Die Menschenmassen strömten geradezu herein. Tenten war nicht gerade weihnachtlich zumute. Im ganzen Alltagsstress hatte sie kaum Zeit gefunden irgendwas zu tun.
 

Wenn sie nicht bis zum Umfallen Überstunden im Büro schob (schließlich rückte der Jahresabschluss immer näher, wie ihr Chef ihr jeden Morgen aufs Neue einbläute) und nicht vor Erschöpfung vom Fernseher einschlief (was Neji jedes Mal mit einer hochgezogenen Augenbraue quittierte), war sie damit beschäftigt die Wohnung weihnachtlich zu dekorieren, Plätzchen zu backen (die Lee bei jedem seiner unangekündigten Besuche aufs Neue vernichtete) und Weihnachtskarten an Freunde und Familie zu verschicken. Dass sie an diesem Tag früher gehen durfte, hatte sie einzig und allein dem Kaffee zu verdanken, den sie ihrem Chef eine Woche lang jeden Morgen mit ihrem besten Lächeln serviert hatte. Auch, wenn Tenten sich fragte, wie dieser das schwarze Gift so früh runter bekam. Sie war zwar von Neji einiges gewohnt, aber Kakashi toppte einfach alles. Aber der wirkte sowieso nie richtig wach, vermutlich machte es da keinen großen Unterschied. Außerdem hatte sie den Verdacht, dass er langsam ein schlechtes Gewissen bekam, wenn er sich ihr Überstundenkonnte ansah.
 

Nun gut… ein Geschenk. Tenten atmete tief durch und betrat das riesige Einkaufszentrum. Drinnen war es noch gewaltiger. Tenten konnte mindestens fünf Rolltreppen ausmachen, die alle jeweils noch eine Etage höher führten. Da konnte es einem fast schwindelig werden… Aber nun zurück zum Thema. Sie brauchte ein Geschenk. Das beste Geschenk. Und sie würde nicht eher gehen bis sie es gefunden hatte. Nur… wohin zuerst? Laden reihte sich an Laden. Da war eine Boutique neben der anderen. Hier ein Spielwarengeschäft, dort ein Juwelier und da drüben eine Buchhandlung.
 

Da sie sowieso keinen Plan hatte, marschierte sie stumpf drauf los und betrat das erste Geschäft, das sie erspäht. Wie sich herausstellte handelte es sich um einen Herrenausstatter, dessen Auswahl eher schlicht gehalten war. Das war definitiv nichts Besonderes, aber Neji brauchte ein Hemd für seine nächste Tagung. Wieso kam er eigentlich immer in den Genuss dieser Tagungen, die in teuren Hotels stattfanden und wo er fürstlich bewirtet wurde, - und sie nicht? Seufzend suchte Tenten ein weißes Hemd in seiner Größe heraus und marschierte zur Kasse. Dabei kam sie an einem Regal bunt gemusterter Krawatten vorbei. Eine stach ihr besonders ins Auge. Sie war limonengrün und war mit roten Punkten bedruckt. Für Lee entschied sie und packte sie kurzerhand auf Nejis neues Hemd.
 

Als sie den Laden wieder verließ, hatte sie zwar Nejis Tagung gerettet, aber immer noch kein Geschenk. Kaum hatte sie einen Schritt aus der Tür getan, wurde sie vom Strom einer Menschenmasse mitgerissen, die eilig auf eine Gestalt zuhielt, die einen roten Mantel trug und ein laut vernehmliches ‚Ho, Ho, Ho‘ hören ließ. Tenten zögerte keine Sekunde. Sie schlüpfte durch die nächste Ladentür, an der sie vorbei kam. Erleichtert sah sie sich um und erkannte zu ihrem Entsetzen, dass sie in einem merkwürdigen Esoterikladen gelandet war. Überall standen Gefäße in unterschiedlichen Größen, mal mit einer Kerze, mal ohne. Der Laden war durch mehrere dunkelrote Vorhänge aufgeteilt, die dem ganzen einen mysteriösen Touch verliehen, da die Kerzen flackernde Schatten darauf warfen. Irgendwo schien jemand ein Räucherstäbchen angezündet zu haben.
 

Da draußen immer noch kein Durchkommen war, sah Tenten sich widerwillig die ausgestellte Ware an. Von Glücksbringern über Tarotkarten, Pendel und die unterschiedlichsten Gehängsel war alles vertreten. „Kann ich helfen?“ Tenten erschrak zutiefst. Eine Frau, die ihr kaum bis zur Hüfte reichte, war hinter ihr aufgetaucht und betrachtete sie wissend. „Ähm…“, machte Tenten. „Ich sehe schon, ich sehe schon“, sagte die Alte, „du suchst ein Geschenk für deinen Mann, Schätzchen. Das haben die Karten mir verraten.“ Na klasse, eine Wahrsagerin. „Aber keine Angst. Mit meiner Hilfe wirst du garantiert das Passende finden.“ Tenten hatte nicht mal die Gelegenheit zu fragen, wieso die Dame offensichtlich ihr Problem kannte, da hatte die Verkäuferin sie schon mitgeschleift.
 

„Unsere männlichen Kunden ist seit kurzem das hier der Renner.“ Sie hielt Tenten etwas entgegen, das zwar wie ein normaler Traumfänger aussah, aber in den merkwürdige Symbole geritzt waren. Tenten betrachtete ihn misstrauisch. Die alte Dame beugte sich verschwörerisch vor. „Er fördert die Männlichkeit, wenn du verstehst was ich meine“, raunte sie und Tenten wurde wider Willen knallrot. Sie könnte förmlich Nejis Gesicht sehen, wenn sie ihm die Bedeutung dieses… Dings erklärte. Erstens würde er sie dafür verachten, dass sie in einem Laden sein Weihnachtsgeschenk gekauft hatte, in dem offensichtlich nur Loser verkehrten, und zweitens würde er ganz direkt fragen, ob sie denn glaubte, dass er nicht männlich genug sei. Danach wäre er eine Woche eingeschnappt und Neji konnte ein verdammter Dickschädel sein. Das brauchte sie nun wirklich nicht.
 

„Nein, danke“, lehnte Tenten höflich ab. „Willst du es dir nicht noch mal überlegen?“, erkundigte sich die Alte, „er wirkt wahre Wunder!“ „Nein“, erklärte Tenten bestimmt. Raus… alles war besser als das hier. „Du willst dir nur nicht eingestehen, dass dein Mann nicht männlich ist!“ Tenten drehte sich herum. „Das stimmt überhaupt nicht!“ „Ha!“, rief die Alte, „wenn er es wäre müsstest du ihn nicht verteidigen!“ Tenten starrte sie an. Neji war der Inbegriff der Männlichkeit, wie konnte diese dumme Gans ihn verurteilen, ohne ihn überhaupt zu Gesicht bekommen zu haben?! „Hören Sie“, sagte Tenten, „ich will dieses Männlichkeits-Dings nicht, ich … nehme das da!“ Sie zeigte auf den erstbesten funkelnden Gegenstand, der in ihr Sichtfeld kam. Eine Sonne aus buntem Glas. „Oh, ein Suncatcher“, sagte die Verkäuferin, „hervorragend, um ihn ins Fenster zu hängen. Die Sonne funkelt ganz wunderbar dadurch. Wirklich eine gute Wahl, aber meinst du nicht, der ist eher was für Schwule.“ „Der ist nicht für meinen Mann“, erklärte Tenten empört, „der ist für eine Freundin.“ Hinata würde ihn wirklich schön finden. Außerdem hatte sie einen Fimmel für so was. „Na, schön“, sagte die Alte, „aber du hättest durchaus eine bessere Wahl treffen können.
 

Eine Tüte mehr unter dem Arm, verließ Tenten den Laden. Mittlerweile hatte es sich draußen Gott-sei-Dank geleert. Aber nach dem Desaster mit der aufdringlichen Alten, hätte sie sich durch jede Menschenmenge gequetscht.
 

Das nächste Geschäft war ein Sportgeschäft und die Idee war gar nicht so blöd. Schließlich betrieb Neji seit Jahren Judo in seiner Freizeit. Vielleicht wäre passendes Equipment das Richtige. Kurzentschlossen betrat sie das Geschäft und steuerte die Kampfsportecke an. Trotz des platzsparend eingerichteten Laden, gab es ein erstaunliches Angebot. Weiße Kampfanzüge in allen Größen, verschiedenfarbige Gürtel (Neji war bereits vor zwei Jahren beim schwarzen angekommen), Videos und Bücher mit Erklärungen zu verschiedenen Techniken. Und hatte Neji nicht schon mal erwähnt, dass er gerne an einem neuen Judokurs (der wunderbarer Weise zum Schnäppchenpreis zu haben war) teilnehmen wollte? Das war es!
 

Tenten winkte einen Verkäufer heran, der sehr athletisch gebaut war. „Ja, bitte?“ „Können Sie mir etwas über diesen Kurs erzählen?“, bat Tenten. „Natürlich. Zunächst werden die Grundkenntnisse wiederholt. Wir haben in den letzten Jahren fest gestellt, dass diese bei vielen unserer Teilnehmer etwas eingerostet sind. Danach werden wir zu den Techniken und traditionellem Sparring übergehen. Nach diesem Kurs sind Sie wie neu geboren! Sehen Sie mich an!“ Das tat Tenten und musste feststellen, dass der Typ ein wenig lächerlich wirkte. Außerdem waren Nejis Grundkenntnisse alles andere als eingerostet. Erst letztens hatte er einem Typen, der sie gegrapscht hatte, auf höchst schmerzhafte Weise zu verstehen gegeben, dass dieser es besser nicht noch mal versuchte. Ach, es war schon schön, wenn Neji mal zeigte, dass sie seine Frau war. Tenten erwachte aus ihren Schwärmereien, als sie merkte, dass der Verkäufer sie immer noch zu textete. Neji würde ihr niemals verzeihen, wenn sie ihm einen Anfängerkurs aufbrummte, der ganz klar unter seinem Niveau war. Schlimmer noch, er würde glauben sie hielt ihn für einen Waschlappen! Deutlicher konnte man ja fast nicht sagen: „Hey, Schatz, ich glaube du musst etwas mehr Sport machen.“ Verflucht!
 

„Und dann haben wir noch das hier im Angebot: Die Grundkenntnisse zur Selbstverteidigung. Das ist sogar noch günstiger, wenn Sie es ab drei Personen bestellen.“ Drei Personen… In Tentens Kopf wuchs ein fieser Gedanke. Was wäre, wenn Neji und sie (sie beschloss, dass sie so etwas zusammen verschenkten) das Naruto, Sasuke und Shikamaru aufdrängen würden. Erstens konnte sie den Gedanken nicht abschütteln den stinkreichen Sasuke schwitzen zu sehen, Shikamaru gegen seinen Willen Sport machen zu lassen und Naruto mal von Hinata und deren Kochkünsten zu trennen. Tenten schwor, dass Naruto von all dem guten Essen und der Nudelsuppe mindestens schon fünf Kilo zugelegt hatte. Der konnte ruhig mal abnehmen. Währenddessen würde sie Neji bei Lee abladen und mit ihren Freundinnen endlich mal in die Sauna gehen. Ja, hervorragende Idee. „Einverstanden“, erklärte sie dem Verkäufer, zahlte das Geld und verließ den Laden.
 

Was könnte Neji gebrauchen? Kleidung war tabu, das war viel zu langweilig und sie konnte sowohl auf Inos als auch auf Temaris Vorschlag dankend verzichten. Sollte sie mit einer Aktion wie Naruto und Hinata kommen, würde Neji vermutlich darüber nachdenken sich von ihr scheiden zu lassen. Neji hatte nichts dagegen sich ab und an seine Zuneigung zu zeigen, aber so etwas Kitschiges, das seine Cousine abzog, würde er nie machen. Also weiter.
 

Als nächstes betrat Tenten eine Buchhandlung. Schließlich las Neji gern. Zumindest Fachliteratur, die er zu ihrer Erleichterung nicht übertrieb. Es wäre schließlich nicht das erste Mal, dass ein Psychologe seine eigenen Neurosen erforschte.
 

Tenten arbeitete sich systematisch durch die unterschiedlichen Abteilungen. Gartenbau. Neji in einer Blümchenschürze und einer Schaufel in der Hand. Er würde sie für blöd erklären und sie auf irgendeine Geistesstörung untersuchen. Thriller. Gab es da überhaupt einen, den er noch nicht gelesen hatte?! Romane. Klar, Neji würde sich freiwillig diesen Vampirkram antun. Kochen. Er würde denken, dass sie das bisschen Kochen nicht schaffte, das ihr Haushalt her gab. Außerdem: Welcher Mann wollte schon etwas geschenkt bekommen, das ihn wie eine Memme aussehen ließ? Logikbücher? Neji spielte ab und zu mit Shikamaru Schach. Wenn er da nicht eine gewisse Logik besaß, brauchte er erst gar nicht antreten. Am Ende glaubte er noch, dass sie ihn für total doof hielt! Allmählich stieg Tentens Verzweiflung.
 

Das konnte doch einfach nicht wahr sein! Es gab nicht ein beschissenes Buch, dass Neji unter allen Vorbehalten gut finden konnte und bei dem sie nicht befürchten konnte, dass er gleich ihre Hintergedanken analysierte. Frustriert verließ sie den Laden. Das konnte doch alles gar nicht wahr sein!
 

Tenten quetschte sich an einigen Passanten vorbei, die beisammen standen und Glühwein tranken. Das Gedränge war mittlerweile so dicht, dass sie kaum einen Schritt gehen konnte, ohne angerempelt zu werden. Es hatte schon seinen Grund, warum sie Shopping hasste. Nachdem sie eine gefühlte Meile hin und her geschoben worden war, fand sie sich vor einem Juwelier wieder. Schmuck… Außer seinem Ehering hatte Tenten Neji noch nie Schmuck tragen sehen. Andererseits war sie mittlerweile so verzweifelt, dass ein Versuch gewiss nicht schaden konnte. Außerdem hatte ihr ein Blick auf die Uhr verraten, dass bereits gute zweieinhalb Stunden vergangen waren, ohne, dass sie etwas erreicht hatte. Sie hatte vielleicht noch eine halbe Stunde bis sie wirklich zu spät sein würde und Neji anfing misstrauisch zu werden.
 

Mit einer zu allem entschlossenen Miene trat Tenten durch die Tür des Juweliers nur um im nächsten Moment mit Konfetti beregnet zu werden. „Herzlichen Glückwunsch! Sie sind unsere eine Millionste Kundin! Sie haben einen dreitägigen Wellnessaufenthalt im Fünf Sterne Hotel Ihrer Wahl gewonnen!“ Sie hatte … was? Perplex starrte Tenten den Verkäufer an, der nun begeistert ihre Hand schüttelte. „Hä?“, gab Tenten sehr intelligent von sich und betrachtete entsetzt die Menschenmasse, die das Spektakel gespannt verfolgte. „Nun, Sie haben gewonnen, meine Liebe“, wiederholte der nette Mann freundlich. „Juhu?“ Irgendwie fand Tenten nicht die Kraft in allem ihrem Stress ihre Begeisterung entsprechend zur Geltung zu bringen. Sie hatte noch nie irgendetwas gewonnen…
 

„Also“, begann der Mann noch einmal von vorn, „Sie sind nun in der glücklichen Lage mit bis zu fünf Personen einen Wellnessurlaub erste Klasse zu verbringen. Sie müssen nur hier unterzeichnen.“ „Eigentlich wollte ich nur ein Weihnachtsgeschenk für meinen Mann suchen“, murmelte Tenten. „Ich bitte Sie“, sagte der Verkäufer, „wer würde sich diese Gelegenheit entgehen lassen. Wäre nicht das ein gutes Geschenk? Und Sie müssen noch nicht mal was bezahlen.“ Das fehlte ihr noch! Dass Neji heraus fand, dass sie nicht wenigstens einen Cent in sein Geschenk investiert hatte. Außerdem hielt Neji den ganzen Wellnesskram für überteuert, wenn er doch meditieren konnte, oder sich ein heißes Bad einlassen konnte. (Was auch schon selten genug vorkam.) Stattdessen würde sie diesen Gutschein mit ihren Freundinnen verwerten. Ja, das war besser und damit hätte sie dann auch die Weihnachtsgeschenke für Temari, Ino und Sakura abgehakt. „Alles klar.“ Tenten schnappte sich den Kulli, überflog den Gutscheintext und setzte ihre Unterschrift darunter.
 

„Sie haben die richtige Wahl getroffen, meine Liebe. Kann ich Ihnen sonst noch irgendwie helfen?“ „Ja“, bestätigte Tenten, „ich dachte an eine moderne Kette für meinen Mann, aber auf keinen Fall was Kitschiges, was aus Gold oder etwas in der Art, wo man auch nur entfernt vermuten könnte, dass er schwul wäre.“ Zugegeben… ihre Idee war nicht mehr als die Vorstellung Neji mit einer dieser sehr männlichen Halsketten zu sehen, was ohne Frage sehr sexy wäre, aber irgendwie war es der Strohhalm an dem ihre letzte Hoffnung hing. Währenddessen hatte der Verkäufer schon einige Schachteln mit Nejis potentiellen Weihnachtsgeschenk auf den kleinen Glastisch gepackt.
 

Je länger sich Tenten die Ketten, die zumeist aus mehreren schlichten Gliedern bestanden, ansah, desto mehr gefiel ihr die Idee. Besonders die eine aus Chrom, die schlicht und trotzdem elegant war, stach aus der Masse heraus. Das war es! Nejis perfektes Geschenk! Tenten konnte wahrlich spüren wie die Erleichterung sich in ihre ausbreitete. Endlich Ruhe. Sie konnte gehen. Ohne nachzudenken zückte sie ihr Portemonnaie und wollte mit einem breiten Grinsen bezahlen, als ihr zwei Dinge auffielen. Erstens: Sie hatte nicht genug Geld dabei und zweitens: Sasuke trug genau die gleiche Kette. Neji würde niemals etwas tragen, was sein selbst ernannter Erzrivale trug, den er bei jeder sich bietenden Gelegenheit zu übertrumpfen versuchte. Das war nicht fair!
 

Zutiefst betrübt, sah sie dabei zu wie der Verkäufer die Kette wieder einpackte und schlurfte dann aus dem Laden und ließ sich auf einer Bank nieder. Sie war am Tiefpunkt ihrer Laune angelangt. Sie hatte kein Weihnachtsgeschenk für Neji, keine Zeit mehr und keine weitere Gelegenheit. Warum hatte sie nicht schon früher an sowas gedacht? Warum war das Ganze nicht so unkompliziert wie bei Ino und Shikamaru oder wie bei Naruto und Hinata? (Auch, wenn Neji beides nicht gutheißen würde…) Aber sie hatte noch – Tenten sah auf die Uhr – zehn Minuten. Dann musste sie das Geschenk halt in zehn Minuten auftreiben! Sie hatte schon ganz andere Dinge gemeistert und- „Tenten?“
 

Sie drehte sich in Zeitlupe um und sah sich ihrem Ehemann gegenüber, der einen Coffee-to-go Becher in der Hand hielt und sie überrascht musterte. „N-neji“, stotterte Tenten, „was machst du denn hier?“ „Ich hatte früher Feierabend und Shikamaru hat neulich mal erwähnt, dass es hier einen ziemlich guten Kaffee gibt.“ „Und?“, hakte sie nach, „hat er recht?“ Tenten warf einen nervösen Blick auf ihre Einkaufstüten. Sie musste ihn ablenken. „Sehr gut. Aber was machst du eigentlich hier? Ich dachte du hasst Shopping?“ Mist! Das war mal wieder typisch für ihn. Er kam einfach viel zu schnell auf den Punkt. „Äh… ich… ich“, stammelte Tenten. Ihr Blick fiel auf ein riesiges Lebkuchenhaus. „Ich wollte noch backen und mir fehlten die Zutaten.“ Neji musterte sie skeptisch, bohrte aber zu ihrer Erleichterung nicht weiter nach. „Hast du denn alles?“ „Oh, ja“, erwiderte Tenten und flehte innerlich, dass er nicht zufällig bemerkte, dass in ihren Tüten alles andere als Backzutaten vorhanden waren.
 

„Dann können wir ja gehen“, sagte Neji und nahm ihr ganz gentlemanlike ihre Tüten ab. Tenten seufzte und folgte ihm dann. Als sie endlich draußen waren, sah sie noch einmal zurück. Der kleine Engel im Schaufenster wünschte noch immer ein besinnliches Fest. Tenten warf ihm einen bitterbösen Blick zu. Besinnlich. Dass sie nicht lachte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  yugi-san
2016-07-10T12:01:08+00:00 10.07.2016 14:01
Oh mein Gott xDD diese Ideen, besonders der Judokurs für Naruto, Shikamaru und Sasuke das wäre schon ein extra OS wert xD
Ich musste wirklich lachen bei den Vorstellungen und dennoch konnte ich auf der anderen Seite Tentens wachsende Verzweiflung verstehen und mitfühlen.
Als er dann am Ende noch auftauchte, dachte ich mir wirklich, dass da eine Standpauke von ihm kommt oder dass er selbst auf Geschenksuche ist

LG
yugi-san

PS: super Chappi^^
Von:  Schokokatze
2012-12-22T11:05:35+00:00 22.12.2012 12:05
Hi :)

Wie sehr habe ich mich darüber gefreut, dass es doch ein Weihnachtsprojekt gibt! >__< Anfang Dezember habe ich regelmäßig den NejiTen-Account aufgesucht und danach gesucht und hatte eigentlich schon aufgeben. Aber dafür war ich umso fröhlicher, als ich die FF doch entdeckt habe.
Vielen Dank!

Ich finde die Idee total klasse! :)
Und die Umsetzung ist euch auch wunderbar gelungen. Stelle ich mir aber schwierig vor, dass mehrere Autoren die Kapitel schreiben x__X Aber es passt perfekt zusammen.

Bin schon sehr gespannt auf das nächste Kapitel.

Fröhliche Weihnachten <3

Liebe Grüße

Schokokatze
Von:  kimje
2012-12-17T17:34:02+00:00 17.12.2012 18:34
hallo,

ein schönes kapitel und eine schöne idee.
freut mich, dass ihr dieses jahr was macht.
hatte nach eurem adventskalender gesucht.

schönes kapitel moonlight


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