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Baby, you're kidding me

SasuNaruSasu
von

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Deezam.

„Beim heiligen Jashin, was hast du kleine, dreckige Made gerade gesagt?!“

 

„D-das war echt keine Absicht!“ Suigetsu, der wie ein aufgescheuchtes Huhn durch den Technikraum flitzte, versuchte sich vor Hidan in Sicherheit zu bringen, der gerade kurz vor einem Wutanfall stand. Er jagte ihn durch den kompletten Raum, ging über Tisch und Bänke, warf Stühle um und ignorierte die Tatsache, dass Suigetsu wohl gerade ernsthafte Todesangst verspürte, gekonnt. 
 

„Ich schwöre dir, wenn ich mit dir fertig bin, dann kannst du deine Eingeweide vom Boden wieder aufsammeln!“ 
 

„Woah!“, schrie der Weißhaarige aufgebracht, als er beinahe von der Kante eines Tisches fiel und sich nur mit Mühe auf den Beinen halten konnte. 
 

„Ich habe echt nur eine super kurze Pause gemacht! Das waren nicht einmal fünf Minuten, wirklich!“, krächzte er verzweifelt und versuchte sich aus der Schlinge zu ziehen, während er sich hinter einer Stuhlreihe Schutz suchte.
 

„Vergiss es, du Penner. Wenn ich dich in die Finger bekomme, dann …!“ Hidan sprach nicht zu Ende, da er von einer vollen Packung mit Batterien - die eindeutig in seine Richtung zielte - fast am Kopf getroffen wurde und ihr nur knapp ausweichen konnte. 
 

Noch wütender als zuvor knurrte er den Gejagten an und knirschte mit den Zähnen.  
 

„Du spielst hier gerade mit dem Feuer, ist dir das klar?!“ Er sprang mit einer mehr oder weniger eleganten Bewegung über die Stuhlbarrikaden hinweg und auf Suigetsu zu. 
 

Noch ehe dieser sich wieder aus dem Staub machen und weglaufen konnte, nagelte der Grauhaarige ihn mit einem unsanften Schlag gegen die Wand fest. Sein Griff lag krampfhaft um seinen Hemdkragen. Nicht so fest, dass er den Atem verlor, aber so fest, dass er durchaus Angst bekam. 
 

„F-fuck“, stöhnte der Weißhaarige gepresst, als er durch den Aufprall  mit dem Kopf an die Wand stieß und ihm kurzweilig die Luft aus der Lunge gedrückt wurde.
 

„Bring ihn nicht um, bevor er nicht gesprochen hat.“ Kakuzu, der sich bis jetzt still - wie wir alle - verhalten und dem Schauspiel schweigend zugesehen hatte, blieb nun neben den beiden stehen. 
 

„Was?“, keuchte der Festgenagelte entsetzt. „Ich weiß nichts, echt nicht!“ 
 

Scheiße …, schoss es mir nur durch den Kopf. Es war das einzige Wort, welches sich intensiv in meine Gehirnwindungen einprägte. 
 

Meine Augen waren weit aufgerissen, mein Mund stand offen und mein ganzer Körper war angespannt. Ich nahm nichts mehr um mich herum wahr, außer dumpfe Stimmen und Geräusche. Viel zu tief war ich in meinen Gedanken und Ekstasen gefangen, als das ich mich auf etwas anderes hätte konzentrieren können.
 

Ich war geliefert.
 

Er war weg.
 

Noby war verschwunden.
 

Vielleicht war er sogar komplett zerstört worden, sodass wir ihn nicht mehr zusammenflicken konnten. Oder wir würden ihn gar nicht erst wiederfinden, denn ganz ehrlich: Wo sollten wir anfangen zu suchen? Er könnte schließlich überall sein. Außerdem war nicht einmal sicher, ob er wirklich gestohlen wurde, oder ob Suigetsu sich nicht nur einen kleinen, verhängnisvollen Streich ausgedacht und ihn selber versteckt hatte. Obgleich ich dies nicht vermutete, denn seine Angst vor Sasukes psychopatischen Freunden war so enorm, dass er Noby schon längst wieder heraus gerückt hätte, wenn er ihn wirklich selbst versteckt hätte. 
 

Im Grunde war mir das gerade jedoch völlig egal, denn einzig und alleine zählte für mich im Moment, dass mein Freifahrtschein in das nächste Schuljahr entwendet wurde! Ohne das kleine Mistding würde ich im hohen Bogen durch das Sozialkundeprojekt fliegen, was unweigerlich dazu führen würde, dass ich meine Versetzung nicht schaffte und sitzenbliebe. Und bei Gott, nach allem was in der letzten Zeit passiert war – vor allem was zwischen Sasuke und mir geschehen war -  wollte ich alles andere als sitzenbleiben und von der Schule fliegen.
 

„Das sagen sie alle“, mischte sich nun auch Sasori ein, der sich – wider meine Erwartungen – doch recht gut im Griff hatte. 
 

Ich hatte nämlich eher gedacht, dass er wegen der Sache mit Deidara ein physisches Down hätte, aber dem war wohl nicht so. Sie sprachen zwar nicht wirklich miteinander – im Grunde könnte ich schwören, dass sie sich nicht einmal mit dem Arsch angeschaut hatten – aber sie blieben professionell. Ein dramatischer Streit würde  in der Lage und vor allem zu diesem Zeitpunkt auch sehr unangebracht sein. 
 

Widerwillig begab ich mich ebenfalls zu den anderen, obwohl ich eine raue Spur von Mitleid für den Weißhaarigen empfand. Doch meine Wut über die vermeintliche Entführung war momentan größer als mein falsches Erbarmen. 
 

„Wieso sollte ich euch belügen?“, keifte Suigetsu zurück, der immer deutlicher realisierte, in welcher kniffligen Lage er sich eigentlich befand. Seine hochmutige  Haltung und der bissige Unterton verschwanden mit jeder Sekunde mehr. Trotzdem glaubte ich nicht, dass er etwas zu verbergen hatte. 
 

„Aus Eigennutz?“, erwiderte Kakuzu rhetorisch und bedachte ihn weiterhin mit seinem eindringlichen Blick. 
 

„Nein, verdammte Scheiße!“, keifte der Festgenagelte lauter werdend und versuchte sich auf dem harten Griff des grauhaarigen Jashinisten zu befreien. Vergebens. „Jetzt lass mich endlich los!“ 
 

Ein tiefer und schwerer Seufzer ertönte neben mir. 
 

Ich drehte mich zu dem Geräusch um und schaute in die entnervt wirkenden Augen meines Freundes. Er rieb sich zähneknirschend die Schläfe, um den drohenden Kopfschmerz zurück zu drängen. Doch anscheinend war dies bereits zu spät. 
 

„Irgendwer will wohl nicht, dass ihr die Prüfung besteht“, meinte Deidara dann langgezogen, ein theatralischer Unterton in sich mitschwingend. 
 

Ja, ich musste ihm leider Recht geben. Irgendeine höhere Macht hatte allem Anschein nach etwas gegen uns – beziehungsweise gegen mich, denn ich hatte in dieser ganzen Scheiße definitiv den Kürzeren gezogen. 
 

Doch noch bevor ich Deidara resigniert beipflichtigen konnte, schoss Hidans Kopf ruckartig nach oben. Seine Augen weiteten sich und es sah fast so aus, als ob er fürchterliche Schmerzen hätte – oder eben nur nachgedacht hatte, aber das war bei ihm wohl dasselbe. 
 

„Das ist es!“, rief er dann selbsterkennend aus und wandte seinen Kopf zu uns um. Hatte er etwa eine Idee? Hoffentlich nicht. Momentan hatte er schon so viele Geistesblitze gehabt, dass es langsam aber sicher gruselig wurde. Völlig unnatürlich, zumindest für ihn. 
 

„Was ist was?“, schnaubte Sasuke dann desinteressiert und rieb sich weiterhin vergeblich die Schläfe. Meine Hand, die er irgendwann in den letzte Minuten ergriffen haben musste, drückte er fester in seine. 
 

„Komm, du kannst mir nicht sagen, dass ich der einzige bin, der darauf kommt“, stichelte Hidan dann selbstsicher und bekam ein breites Grinsen im Gesicht. Die anderen – einschließlich mir – starrten ihn erwartungsvoll an. 
 

„Ernsthaft?“ Der Jashinist blinzelte zuerst perplex, ehe er den sich windenden Suigetsu dann losließ und sich beiläufig durch die Haare strich. 
 

„Denkt doch mal nach. Es gibt nur einen, der von dem Umstand wusste, dass Narutos Versetzung von dem Projekt abhing und bei dem wir auf der Abschussliste stehen“, erklärte Hidan dann langsam, als ob wir alle Kleinkinder wären, denen er versuchte beizubringen, dass es den Weihnachtsmann nicht gab. Doch bei Sasuke und Kakuzu schien ein Licht aufzugehen. 
 

„Das war doch nicht …“, murmelte Kakuzu leise und zog seine Augenbrauen zusammen. Er schaute zu Sasuke und danach wieder zu Hidan, wo sein Blick haften blieb. 
 

„Doch“, nickte der Grauhaarige dann. „Sie waren es. Nur sie können sich davon Profit versprechen und wissen von der Sache. Wer würde sonst so ein kindisches Scharadespiel abziehen?“ 
 

Sasuke biss sich zischend auf die Unterlippe und knurrte kaum hörbar. Seine Hand schloss sich aus Wut so fest um meine, dass es anfing weh zu tun. Doch ich sagte nichts. So wie er gerade aussah, würde sowieso nichts zu ihm durchdringen – purer Zorn. Vergeblich versuchte ich ihn etwas zu beruhigen, indem ich vorsichtig und sanft über seinen Handrücken strich. 
 

„Ich bringe ihn um“, zischte der Uchiha leise, aber dennoch so überzeugend-bedrohlich, dass ich unheimlich froh darüber war, nicht sein Feind zu sein. Gänsehaut. 
 

„Wen?“, kam es dann gleichzeitig von Deidara und mir. Ich fühlte mich schon ziemlich bescheuert, da wir anscheinend die einzigen waren, die nicht wussten von wem die Rede war. Wer hatte Noby denn nun entführt? Und woher wussten diejenigen bitteschön, dass mein Verbleiben davon abhing? Ich hatte es ja niemandem außer diesen Halbaffen erzählt. 
 

Da Sasuke keine Anstalten machte auf unsere berechtigte Frage zu antworten, räusperte sich Kakuzu und löste die große Lücke in unseren Gedächtnis kurz angebunden auf. „Gaara und seine Schoßhündchen.“ 
 

Gaara … Gaara … Gaara.
 

Es lag mir förmlich auf der Zunge. Irgendwo hatte ich diesen Namen schon einmal gehört. Ich kannte ihn, es wollte mir nur einfach nicht einfallen. 
 

Während Deidaras Kinnlade bis zum Boden klappte, grübelte ich weiter angestrengt nach. 
 

„Ach der!“, rief ich dann aus Versehen lauter aus, als es mir wie ein Lichtblick wieder in den Sinn kam. Gerade wollte ich meinen Mund für eine Erwiderung öffnen, da schnitt mir Sasuke das Wort ab. 
 

„Verschwinde.“ Sasukes kalte Stimme duldete keine Widerworte, als er Suigetsu eindringlich anschaute und bestimmend zur Tür deutete. 
 

Für einen Augenblick hatte ich schon gedacht, dass er damit mich gemeint hatte. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass der Weißhaarige noch hier war. 
 

Doch noch ehe der Uchiha sich wiederholen musste, verschwand der Angesprochene mit einem widerwilligen Blick, drehte sich noch einmal zu ihm um und verließ den Raum letztendlich mit einem Türknallen. Anscheinend wollte Sasuke nicht, dass er noch mehr mitbekam. 
 

„Wieso hat er das gemacht?“, kam es dann fragend von mir. Ich wüsste nicht, was er sich davon versprechen wollte. Ich konnte es nicht nachvollziehen. Wieso zur Hölle sollte man denn ein Roboterbaby klauen?!
 

„Weil er ein Arschloch ist“, meinte Hidan dann knapp und verschränkte die Arme ineinander. „Erst überfällt er uns auf Deidaras Party und jetzt das. Der Typ kann sich warm anziehen, wenn ich den in die Finger kriege!“, ächzte der Jashinist dann voller Rage und schlug geräuschvoll mit der Faust gegen die Wand. 
 

„Moment, überfallen?“, wiederholte ich dann seine Worte und stutzte. „Heißt das, dass er das damals wirklich war, der Sasuke und euch zusammengeschlagen hat?“ Mein Blick glitt wie automatisch zu meinem Freund hinüber, der es allerdings vermied mir in die Augen zu schauen. Anscheinen ließ das sein gerade angeknackstes Ego nicht zu, aber ich konnte ihn verstehen. Ich würde auch nicht unbedingt stolz darauf sein. Trotzdem machte mich dieser Umstand wütend. 
 

„Er hat uns nicht zusammengeschlagen“, stritt Hidan dann mürrisch ab. „Es kam nur so überraschend. Wir hatten alle schon was getrunken - waren nicht mehr ganz nüchtern, wenn du verstehst was ich meine - und die haben das ausgenutzt. Diese gotteslästernden, exkrementalen  Mistgeburten.“ 
 

„Das mag ja sein“, nuschelte ich vor mir hin. „Aber das beantwortet nicht meine eigentliche Frage.“ Ich konnte mir nicht vorstellen, dass man aus bloßen Streitigkeiten oder einer unstimmigen Chemie so etwas tun sollte. Da musste mehr hinter stecken, das hatte ich im Gefühl. Außerdem war mir die beklemmende Stimmung, die seit dem Wort Gaara die Luft verdünnte, nicht entgangen. Ich hatte das Gefühl, sie würden meiner Frage aus irgendeinem Grund ausweichen wollen. 
 

„Sie sind eben nicht gerade unsere besten Freunde, das reicht meiner Meinung nach schon als guter Grund“, kam es dann von Deidara mit grübelnden Gesichtsausdruck, nachdem er sich von dem kleinen Schock wieder erholt hatte. Er zog seine Augenbrauen abschätzend zusammen, als er bemerkte, wie ich ihn musterte. 
 

Für wie blond hielten die mich denn? 
 

„In Ordnung, wenn ihr mir nicht sagen wollt was der eigentliche Grund für diese ganze Scheiße ist, dann kann ich mich ja gleich wieder verziehen. Denn ich …-“, redete ich mich in meine Ekstase hinein und löste meine Hand trotzig aus der von Sasuke, als ich in meiner Rage unterbrochen wurde. 
 

„Es geht nicht darum, dass wir es dir nicht sagen wollen, sondern darum, dass wir es dir nicht sagen dürfen“, warf Sasori dann ein, als er meinen immer genervter werdenden Gesichtsausdruck erkannte. 
 

Sein Blick glitt routiniert zu dem Uchiha, der ihn allerdings nicht erwiderte und stattdessen seine Arme ineinander verschränkte, seine Muskeln leicht angespannt. Das tat er immer, wenn ihm irgendetwas unangenehm war oder er einer Sache ausweichen wollte. Das hatte ich in der vergangenen Zeit oft genug beobachtet. 
 

Im Grunde reichte mir die Reaktion von Sasuke alleine schon aus, um mir ein wages Bild davon machen zu können, dass die Sache mehr Hintergrund haben musste, als ich vielleicht dachte. Doch es sah nicht so aus, als ob ich das hier und jetzt erfahren würde. 
 

Sie schwiegen, während man nur eine abwartende und ungewöhnliche Stille in dem Raum vernehmen konnte. Ich rechnete schon gar nicht mehr mit einer Antwort, als sich wider meine Erwartungen die Stimme meines Freundes erhob. 
 

„Ich werde es dir später erklären. Später, aber nicht jetzt. Wir müssen erst einmal herausfinden, wo dieses nervige Robotervieh ist.“ Sasuke seufzte tief und ergriff abermals meine Hand.
 


 


 

~*~*~
 


 

Der mittlerweile dunkle Himmel war wolkenklar und der helle Mond wurde von der matten Schicht des Nebels verschleiert. Der Abend war angebrochen und die damit eintreffende Stille begann sich zu verbreiten. 
 

Mit einer ungewohnten Lustlosigkeit verstaute ich meine Hände in den Taschen meiner Jeanshose und schliff mit müden Beinen den unbelebten Gang des Altgebäudes entlang. Die Uhr der nahegelegenen Kirche erklang und teilte mir unverbunden mit, dass es nun halb Zehn am Abend war. Und ich konnte beim besten Willen nicht damit klarkommen, dass ich zu dieser beschissenen Uhrzeit noch in der Schule war und das auch noch mehr oder weniger freiwillig. 
 

Obwohl, freiwillig würde ich dies hier nicht unbedingt nennen. Wir suchten nämlich noch allesamt nach Noby – überall. Auf dem Campus, den Hinterhöfen, in den Haupthäusern der Schule und Gott-weiß-wo-noch. Aber nirgends wollte sich ein kleiner, nervtötender Giftzwerg zeigen. 
 

Langsam aber sicher verlor ich den letzten Rest meiner kläglich zusammengesuchten Hoffnung Noby noch irgendwo zu finden und das am besten halbwegs heile. Doch diese schwand mit jedem Schritt dahin, den ich durch die alten und verlassenen Gänge lief. 
 

„Keine Müdigkeit vorschützen, Sweetheart~!“ Eine nervenaufreibend-euphorische Stimme drang durch meine tiefen Gedanken, die einzig und allein meinem heißgeliebten Bett gewidmet waren. 
 

Ein Knurren, das deutlich machte wie sehr mir diese Situation doch missfiel, entfleuchte meinen Lippen und ich warf Hidan einen erbärmlich aussehenden Todesblick zu, der ihn zum Grinsen anstatt zum Erzittern brachte. 
 

„Ich will schlafen, jetzt!“, keifte ich ihm verstimmt entgegen. Mit der Zeit wurde der Drang, unseren Roboter zu finden, immer unerkenntlicher, denn meine Müdigkeit überwog schlicht und ergreifend. Dieser Tag war ohnehin schon viel zu lang.  
 

„Wir wissen ja, dass du deinen Schönheitsschlaf brauchst, aber wenn du weiterhin so herum zickst, dann dauert es nur noch länger.“ Der Jashinist machte sich von Sekunde zu Sekunde unbeliebter bei mir. Tat er das mit Absicht, dieser Penner? Ich war erschöpft, schlecht gelaunt und vom Pech verfolgt – wieso ließ er mich also nicht einfach in Ruhe vor mich hin vegetieren? 
 

„Lass ihn in Ruhe und konzentriere dich lieber auf die Wand, gegen die du gleich laufen wirst“, kam es auf einmal von Sasori, der direkt neben mir ging. 
 

Aus reiner Gewohnheit blickte ich von dem Akasuna zu Hidan, der tatsächlich im Begriff war gegen die Wandecke vor seiner Nase zu laufen, da er nicht nach vorne gesehen hatte. Und ehe er sich versah, ertönte ein dumpfes Geräusch und er küsste die schmutzige Wand. 
 

„Gerechtigkeit“, war das erste, das mir in den Sinn kam. Augenblicklich schlich sich ein zufriedenes Grinsen auf meine Gesichtszüge und ich musste hämisch lachen. Der grauhaarige Jashinist fluchte lediglich laut vor sich hin und rieb sich seine sicherlich etwas schmerzende Nase. 
 

Tja, wer nicht aufpasst, muss eben fühlen.
 

Mein Blick glitt wieder zu Sasori, der ebenfalls ein leichtes Grinsen aufgelegt hatte und den Kopf schüttelte. 
 

Wir hatten uns aufgeteilt, um die Suche nach Noby zu beschleunigen. Das hieß, dass ein Teil den restlichen Hinterhof absuchte und der andere in das alte Schulgebäude ging. Und wie das Glück eben wollte, war ich bei dem Teil dabei, der zum alten Schulgebäude musste. Aber nun gut, ich war ja kein Spielverderber. Obwohl es mich schon ziemlich störte, dass ich nicht einfach mit Sasuke zusammen suchen konnte, sondern stattdessen mit Sasori und Hidan mitgehen musste. Wenn ich es allerdings genauer betrachtete, war es vielleicht doch nicht ganz so unbedacht gewesen, denn in Sasukes Gegenwart würde ich meine Aufmerksamkeit mit hoher Wahrscheinlichkeit etwas ganz anderem als der Suche nach dem Roboter widmen. 
 

Gerade als ich Hidan noch einen vernichtenden Spruch an den Kopf werfen wollte, verharrte ich wie erstarrt auf der Stelle. 
 

Mein Blick war auf eine Stelle an der Wand gerichtet. 
 

Eine bestimmte Stelle, denn sie hatte eine deutlich sichtbare Einkerbung. 
 

Ich kannte diese Stelle, viel zu gut. 
 

Es war dieselbe, an der ich damals mit Kiba gestanden hatte. Damals, als ich ihm gebeichtet hatte, dass ich mit Sasuke geschlafen hatte und er daraufhin seine Faust gegen die Wand gerammt hatte - vor Wut und Verachtung. Es war dieser Tag und diese Stelle, die alles von dem einen auf dem anderen Moment zerstört hatte. 
 

Die Erinnerungen dieses Augenblickes schossen mir mit ungewollter Schnelligkeit abermals durch den Kopf und hinterließen ein schmerzhaftes Brennen unter meiner Brust. Ein schmerzhaftes Brennen, welches so präsent war wie an jenem Tag.  
 

Ich schluckte kehlig, versuchte vergeblich den riesigen Kloß in meinem Hals zu entfernen und meine trockene Lunge zu befeuchten. Mein Herzschlag beschleunigte sich und meine Glieder fühlten sich auf einmal wieder so unendlich schwer an. 
 

Es tat weh wieder an diesen Tag zurück zu denken. Ich hatte diese Erinnerungen in der vergangenen Zeit so erfolgreich verdrängt, dass sie nun alle auf einmal wieder zurückkommen wollten. Doch das war nicht der richtige Zeitpunkt, um sie hinaus zu lassen. 
 

Nicht jetzt, nicht hier, nicht vor ihnen und überhaupt nie wieder. 
 

„Naruto?“ Hidans fragende Stimme riss mich aus meiner innerlichen Aufruhr und ich zuckte beinahe erschrocken zusammen. 
 

Er stand direkt vor mir, blickte mich aus besorgt wirkenden Augen an und runzelte die Stirn. Als er bemerkte, dass ich wieder in dieser Welt war, entspannten sich seine Gesichtszüge wieder etwas und er trat einen Schritt zurück. 
 

„Denk nicht mehr an diesen Köter-Penner. Der ist es echt nicht wert.“ Sein ehrliches Grinsen, das auf eine kindliche Art und Weise optimistisch und naiv wirkte, war es, das mich ebenfalls zu einem gehauchten Lächeln veranlasste. Es strahlte einfach so eine Zuversicht und Sicherheit aus, dass ich gar nicht anders konnte als diese sündhaften Gedanken für den Moment beiseite zu schieben und mich wieder in Bewegung zu setzen.
 

„Ja, du hast Recht.“ 
 

Es verging eine gute Stunde, in der wir Drei die insgesamt vier Etagen des Altgebäudes durchsuchten. Jedoch war es natürlich ohne Erfolg geblieben. Etwas, das ich bereits befürchtet hatte. Zwar konnte ich nicht unbedingt von mir behaupten, dass ich intensiv gesucht hätte, aber ein demoliertes Roboterbaby wäre mir sicherlich aufgefallen. 
 

„Wir werden nichts mehr finden, lasst uns für heute Schluss machen.“ Es gefiel mir zwar nicht, dass wir ohne Erfolg blieben, aber die Chance auf einen Fund war gegen Null gesunken. Und meine Motivation war auch schon seit geraumer Zeit abhanden gegangen.
 

„Gleich, wir müssen nur noch die hinteren Zimmer durchsuchen“, meinte Sasori, der gerade aus einem der alten Chemieräume kam. 
 

Ein langgezogenes Stöhnen verließ meine Lippen. Ich hatte keine Lust mehr. Außerdem musste ich seit geschlagenen fünfzehn Minuten auf die Toilette, weigerte mich allerdings auf diese hier zu gehen, da sie echt widerlich waren. Wenn ich heute jedoch noch trocken bleiben wollte, blieb mir wohl keine andere Option übrig. 
 

Genervt und verraten von der gesamten Welt, warf ich meinen Kopf in den Nacken. 
 

„Na fein, dann gehe ich schon einmal in die unterste Etage und suche das Klo auf. Ich warte dann da auf euch“, waren die letzten Worte, ehe ich mich ohne zu Warten auf den Weg zu den Toilette machte. 
 

Mit einem lieblosen Schlag gegen den Kasten der Toilette wurde die Spülung betätigt und ich seufzte erleichtert auf. Auf dieser Toilette funktionierte wirklich gar nichts mehr, nur ein einziges Klo war benutzbar und selbst dieses nur mit härtesten Maßnahmen. Das war einer der Gründe, weshalb ich hier nicht hin wollte, aber meine drängende Blase hatte mich im Stich gelassen.
 

Nur flüchtig wusch ich meine Hände und trocknete sie an meiner Jeanshose ab, ehe ich die Toilette wieder verließ.

 

Stille empfing mich und die Dunkelheit hatte sich um eine beachtliche Nuance gesteigert. Es dauerte einige Sekunde, bis sich meine Augen an die Schwärze gewöhnt hatten und ich wieder halbwegs etwas erkennen konnte. 
 

Hidan und Sasori waren noch nicht wieder da. Vermutlich durchsuchten sie noch die letzten Klassenzimmer. Also beschloss ich bereits zum Ausgang zu gehen, der gleich am Ende des Flurs lag, und diese gruselige Dunkelheit zu verlassen. 
 

Als mich die kühle Nachtluft begrüßte, atmete ich erleichtert aus. Im Freien fühlte ich mich einfach um Längen besser, als in diesem schrecklichen Gebäude. Außerdem hatte ich dort ständig das Gefühl beobachtet zu werden. Genauso wie jetzt. Auch wenn es lächerlich war, schaute ich mich prüfend um, nur um sicher zu gehen, dass tatsächlich kein Serienkiller hinter der nächsten Ecke auf mich lauern würde. 
 

Gerade wollte ich erleichtert aufatmen, als ich ein lautes Rascheln hinter mir hörte. Blitzartig drehte ich mich auf der Stelle zu dem Geräusch um, doch dort war nichts. 
 

Misstrauen und ein mulmiges Gefühl in der Magengegend machten sich in mir breit. Vielleicht war das einfach nur Hidan, der sich einen Spaß mit mir erlauben wollte. Ganz sicher, das war nur Hidan! Nur er! 
 

„Wuah!“, schrie ich erschrocken auf und zuckte so heftig zusammen, dass ich über meine eigene Reaktion verblüfft war. 
 

Nur ein Bruchteil einer Sekunde dauerte es, in der ich mich alarmiert und mit rasendem Herzen nach hinten umdrehte und direkt in ein Gesicht starrte. 
 

Meine Augen waren weit aufgerissen und mein Atem ging stoßweise. Schweiß perlte mir von der Stirn und meine Hände hatte ich reflexartig vor meine Brust geworfen. 
 

Gaara. Gaara. Gaara!
 

Mein Gesichtsausdruck wurde noch eine Spur ungläubiger und ich konnte meinen Augen nicht trauen. Vor mir stand allen Ernstes Gaara. Derjenige Gaara, der ein so gehässiges und genugtuendes Grinsen im Gesicht hatte, dass ich fast dazu gewillt war ihm eine reinzuschlagen. Doch dafür war ich im Moment viel zu überrumpelt, als das ich auf irgendeine Art und Weise hätte reagieren können. 
 

„Was?“, kam es von mir, die Stimme leiserer als gewollt. Ich hörte mich gerade bestimmt wie ein verschrecktes Reh an, das vor seinem Peiniger stand und in die Ecke getrieben wurde. Aber ganz ehrlich? Genauso fühlte ich mich gerade auch. Immerhin hatten Gaara und seine Kumpanen Sasuke und die anderen zusammengeschlagen. An Beruhigung war gerade nicht einmal im Traum zu denken.
 

„Uzumaki Naruto“, sagte er mit diesem unverkennbaren Grinsen im Gesicht, das viel mehr einer verstohlenen Grimasse glich. 
 

Es machte mir Angst. 
 

Er machte mir Angst. 
 

„Was willst du?“, brachte ich endlich zu Stande und fand die Geistesgegenwärtigkeit, einige Schritte zurück zu weichen. Ich entfernte mich immer weiter – unbewusst, bis ich gegen etwas Weiches stieß. 
 

Mit einem ersticktem Laut und der spürbaren Angst einen von Gaaras Freunden begegnet zu sein, traute ich mich nicht mich umzudrehen. 
 

Es legte sich eine Hand auf meine Schulter und als ich eine vertraute Stimme von ihr ausgehend vernahm, entspannten sich meine Muskeln augenblicklich. 
 

Es waren Sasori und Hidan, die hinter mir standen. Der Akasuna nahm seine Hand von meiner Schulter und stellte sich vor mich, wo sich Hidan bereits knurrend aufgebaut hatte. Sein Blick schien Gaara durchbohren zu wollen, während sich seine Hand zur Faust ballte. 
 

„Was willst du hier, Sandmännchen?“, fauchte der Jashinist und das allererste Mal in meinem Leben war ich wirklich froh, dass er da war. 
 

„Nichts Besonderes. Ich war zufällig in der Nähe.“ Gaaras hämisches Grinsen blieb standhaft und es hatte den Anschein, dass es auf seinem Gesicht festgenagelt war. Es machte mich nervös, so unheimlich nervös, dass ich meinen Arm um mich schlang. 
 

„Es hat mich gewundert, dass jemand noch zu so später Zeit hier ist.“ Seine Worte waren begleitet von einem Blick, der auf mich gerichtet war. „Gibt es dafür einen bestimmten Grund?“ 
 

„Spar dir dein scheinheiliges Getue. Wir wissen genau was ihr abgezogen habt und können euch nur raten, uns das verdammte Mistding sofort wieder zu geben!“ Hidans Stimme bebte und ich befürchtete, dass er gleich seine Selbstbeherrschung verlieren würde, wenn der rothaarige Gaara sein verdammtes Grinsen nicht endlich ablegte.
 

„Ehrlich gesagt habe ich gedacht, dass man an so ein Projekt verantwortungsvoller heran geht. Vor allem, wenn so viel davon abhängt.“ Seine Stimme glich der gleichen geheimnisvollen Art, wie sie es sonst nur in Kinofilmen gab. Doch gerade eben diese Art brachte mich innerlich zur Weißglut. Also stimmte es – er hatte Noby. Er hatte ihn entführt. 
 

Gaara hatte ihn.
 

„Beruhig dich!“, zischte eine  dumpfe Stimme und ich erkannte erst etwas später, dass sie zu Sasori gehörte. 
 

Er hatte sich zu Hidan gestellt und hielt ihn an den Schultern fest. Sein Griff war verkrampft und er versuchte mühevoll den Grauhaarigen nicht auf Gaara loszulassen. 
 

„Wir wissen jetzt, dass er bei ihnen ist. Mehr brauchen wir vorerst nicht zu wissen. Also reg dich ab!“ Er redete mit beachtungsvoll beherrschter Stimme auf ihn ein und schaffte es doch tatsächlich, dass der Jashinist sich nur kurz darauf wieder einigermaßen entspannte. 
 

„Das wird auch das einzige bleiben.“ Der Rothaarige machte auf den Absatz Kehrt, drehte seinen Kopf allerdings noch einmal zu uns um. „Einen Tipp möchte ich euch für die Zukunft noch geben: Passt besser auf euer Eigentum auf.“ 
 


 


 

~*~*~ 
 


 

Mit apathischem Blick schaute ich starr an die weiße Decke des Zimmers und lehnte mich tiefer in den Stuhl zurück. 
 

Ich saß mit angezogenen Beinen auf dem Schreibtischstuhl, zusammengekauert wie ein Igel, während ich bereits seit geschlagenen fünfzehn Minuten die immer interessanter werdende Decke mit meinen Augen durchlöcherte. 
 

Mein Nacken fing allmählich an zu schmerzen, da meine momentane Position nicht sehr vorteilhaft war, doch ich hatte in naher Zukunft nicht vor diese zu ändern. Außerdem war ich ohnehin alleine hier, denn Sasuke war mit Deidara und Kakuzu noch immer unterwegs, wobei Hidan ihnen noch von dem Vorfall mit dem Sabakuno erzählen wollte. 
 

Und genau da hing auch der Grund dran, weshalb ich partout nicht aufstehen wollte. Meine Gedanken hingen nämlich fortwährend an dem Ereignis von eben gerade – Gaara. 
 

Ich wusste durchaus, dass ich mir darüber nicht so viele Gedanken machen sollte, aber ich tat es trotzdem. Mit mir wollte ja augenscheinlich niemand darüber reden – über das, was allem Anschein nach zwischen Gaara und den anderen geschehen war. Ich konnte mir nämlich nicht im Geringsten vorstellen, dass der Sabakuno das nur aus Spaß und Langeweile tat. Dafür musste man einen triftigen Grund haben und aus Häme allein tat er dies sicherlich nicht. Dafür war er nicht der Typ, dass er es nur des Schadens Willen machte. Das glaubte ich zumindest. 
 

Ein leises Quietschen beförderte mich zurück in die Realität und mein Blick glitt zu der Zimmertür, die sich geöffnet hatte.
 

„Sasuke“, stellte ich fest, als Besagter über die Schwelle schritt und die Tür hinter sich schloss. Ohne auf meine unausgesprochene Begrüßung einzugehen, zog er sich schweigend die dünne Jacke aus und warf sie lieblos in eine Ecke. Ich sah ihm stumm dabei zu.

 

„Warst du bis eben weg?“ Es war eine überflüssige Frage, denn ich wusste natürlich, dass Sasuke bis eben weg gewesen war. Doch ich wusste einfach nicht, wie ich diese seltsame Stille durchbrechen konnte. Ich hatte viele Fragen, sehr viele. Aber ich hatte das Gefühl, dass sie mir Sasuke nicht beantworten wollte. 
 

Ich hatte dafür Verständnis, jedoch erzeugte diese Ungewissheit ein unbefangenes Gefühl in mir, als ob er mir nicht vertrauen würde. Und das konnte ich nicht einfach ignorieren. Es war da und es würde solange bleiben, bis es eine Antwort bekam. 
 

„Hidan hat uns von der Sache erzählt.“ Er ging nicht auf meine verzweifelt dahingeworfene Frage ein, was mich schon etwas überraschte, weil er das still im Raum kreisende Thema von allein anschnitt. 
 

Sasuke ließ sich auf sein Bett fallen und schaute ebenfalls gen Decke. Nach gefühlten Stunden drehte er den Kopf in meine Richtung, sein Blick ungerührt auf mich gerichtet.
 

„Aha“, kam es verspätet von mir. 
 

Ich könnte mich erschießen. 
 

Erst wollte ich unbedingt, dass er mit mir darüber sprach und jetzt bekam ich nicht mehr als eine einzige simple Silbe heraus. Super. 
 

Ein tiefes Seufzen entfleuchte meiner Kehle. Dieses Unbehagen machte sich abermals in mir breit und meine Nervosität wurde intensiver. Ich hatte keine Ahnung was ich jetzt sagen oder tun sollte, aus Angst etwas Falsches zu machen. 
 

„Aha?“, fragte der Uchiha verwundert. In seiner Stimme schwankte ein amüsierter Ton mit, der mich gleichermaßen verwirrt zu ihm schauen ließ. 
 

Ein kleines, unauffälliges Lächeln zierte seine Lippen und er rutschte so weit nach hinten, dass er sich gegen die Wand lehnen konnte. Mit seiner blassen Hand deutete er neben sich auf das Bett. Es war eine stumme Aufforderung, mich neben ihn zu setzen und ich würde sie mir nicht zweimal geben lassen. 
 

Ohne etwas zu erwidern erhob ich mich von dem Schreibtischstuhl und ließ mich neben Sasuke auf seinem Bett nieder. Ich rutschte mit meinem Körper so weit nach unten, dass ich meinen Kopf auf seinen Brustkorb ablegen konnte und seinen dumpfen Herzschlag vernahm. Ich vergrub mein Gesicht in sein Shirt und sog seinen Duft ein. Es beruhigte mich. 
 

„Ich weiß, dass du Fragen hast“, murmelte er bestimmend. Seine blassen Finger krallten sich in mein Haar und fingen an, meine Kopfhaut zu massieren. Ich schloss für einen Augenblick meine Augen, den Moment in vollen Zügen genießend.
 

 „Also stelle sie. Jetzt oder nie.“ Es war ein einmaliges Angebot von dem Uchiha, das hörte ich heraus. Und er würde es kein weiteres Mal stellen. 
 

Mein Blick huschte vorsichtig zu ihm hoch, austestend, ob er sein Angebot auch wirklich ernst meinte. Aber sein Gesichtsausdruck war entschlossen. 
 

Ich drehte mich auf den Bauch, sodass ich nun halb auf meinem Freund lag – das Kinn auf seiner Brust liegend – und mein Blick auf ihn gerichtet. Ein paar Mal blinzelte ich abwartend, während ich fieberhaft nach den richtigen Worten suchte. Doch nach einigen Minuten des Zögerns beschloss ich, nicht um den heiße Brei herum zu reden. 
 

„Was ist damals zwischen Gaara und euch geschehen?“ Meine Frage bewirkte, dass sich Sasukes Muskeln unter mir anspannten und seine Finger für einen Augenblick in ihren Bewegungen verharrten. Er wandte den Blick von mir ab, als er seine Hand zu meinen Nacken führte und sie dort verweilen ließ. 
 

„Zwischen Gaara und mir“, verbesserte er mich, was mich perplex blinzeln ließ. 
 

Zwischen Gaara und Sasuke?
 

Ich stutzte offenkundig und zog meine Augenbrauen nachdenklich zusammen. Also hatte diese ganze Sache nichts mit den Freunden des Dunkelhaarigen zutun, sondern einzig und allein mit ihm und Gaara. 
 

„Wir waren beste Freunde.“ Sasukes Stimme war leiser geworden und hörte sich weit entfernt an, den Blick fortwährend gen Decke gerichtet. „Früher“, ergänzte er und verzog kaum merklich das Gesicht. Seine Hand in meinem Nacken krallte sich eine Spur fester in meine Haut, aber ich tat nichts dagegen. 
 

„Ihr wart?“, hackte ich langsam nach, als er sich für einige Sekunden in seinen eigenen Gedanken verlor. Sein Blick traf wieder meinen und ich spürte eine gewisse Unruhe, die von ihm ausging. 
 

„Es ist damals etwas passiert …“ Es war mehr ein Hauchen, welches seine Lippen verließ, als ein klarer Satz. 
 

„Etwas, dass nicht nur unsere Freundschaft zueinander geändert hatte.“ Seine Worte sprachen Rätsel und seine Augen wollten mir keinen Einblick in sein Inneres gewähren. 
 

„Was …“ Mein Hals kratze auf einmal unangenehm und ich musste mich räuspern, um meine Stimme wieder zu erlangen. „Was ist damals passiert?“ 
 

Ich spürte seinen plötzlichen Stimmungswechsel. 
 

Seine angespannten Muskeln. 
 

Seine zusammengekniffenen Augenbrauen. 
 

Seine zur Faust geballte Hand. 
 

Seinen rasenden Herzschlag. 
 

Seine Unsicherheit. 
 

Seine Angst. 
 

„Ich habe ihn fast umgebracht, Naruto.“ 



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  karipitan
2013-04-04T22:58:42+00:00 05.04.2013 00:58
Suigetsu ist toll |D Und Hidans Jagd auf ihn war auch toll xD~
Ich finds toll, dass die Kapitel jetzt länger sind als zu Beginn ^-^ Behalte die Kapitellänge bitte bei, ja? q_Q
Von: abgemeldet
2013-04-01T15:32:03+00:00 01.04.2013 17:32
Tolles Kapi^^
Dachte erst Kiba hätte Noby...hab Gaara total vergessen ^.^"
Schreib schnell weiter
Freue mich auf nächste Kapi
lg Akira
Von:  Noir10
2013-04-01T11:08:23+00:00 01.04.2013 13:08
Oi oh man spannend und was für ne wendung hätt ich jetzt nicht gedacht ich dachte gaara will was von naru!!
^^-^^



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