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Baby, you're kidding me

SasuNaruSasu
von

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Zwischenfälle.

Knarrr.
 

Es war mitten in der Nacht, als ich von einem Geräusch geweckt wurde. Doch dieses Mal war es nicht Noby, der mich aus meinem tiefen Schlaf riss, sondern das Öffnen der Zimmertür, gefolgt von einem lauten Poltern und Fluchen – Sasuke. Vermutlich kam er gerade von Deidaras Party wieder. Ich schielte auf meine Handyuhr, die mir anzeigte, dass es bereits kurz nach vier Uhr morgens war. 
 

Was machte dieser Bastard denn für einen Krach?
 

Nach der Aktion vorgestern hatte ich ihn nicht einmal mehr mit dem Arsch angeschaut. Nicht nur, dass ich nicht den leisesten Schimmer hatte was in diesem Vollidioten gefahren war, sondern auch diese Worte begleiteten mich noch den ganzen Tag und die ganze Nacht. Bis jetzt. 
 

Ja, ich war sauer. 
 

Ja, ich war enttäuscht. 
 

Ja, ich war verletzt. 
 

Und ja, verdammt, ich hatte keine Ahnung wieso ich überhaupt noch in diesem vermaledeiten Zimmer lag. 
 

Ich hätte nach diesem Streit in mein altes Zimmer zurückziehen und auf das Projekt scheißen sollen. Aber irgendetwas hatte mich davon abgehalten. Vielleicht war es ja die Hassliebe zu Noby ... ja, das musste es sein. Und die Tatsache, dass ich mein wohlverdientes Wochenende mit dem gegenseitigen Anschweigen und Ignorieren von Sasuke verschwendet hatte und es aus diesem Grund bereits Sonntagnacht war, spielte dabei eine schwerwiegende Rolle. Meine Laune befand sich gen Nullpunkt und den Krach, den der Bastard gerade verursachte, machte es nicht unbedingt besser.
 

Knarrr.
 

Träge seufzte ich und schaltete das Nachtlicht an, das genug Licht spendete, um das halbe Zimmer zu beleuchten. 
 

Im nächsten Moment bereute ich dies allerdings schon wieder bitter, denn kaum hatte ich mich zu dem Uchiha gewandt, um ihm wiederholt die Meinung zu geigen, da erschrak ich heftig bei seinem Anblick: 
 

Seine Jacke hing auf halbmast, sein Shirt war auf einer Seite fast komplett durchgerissen und seine Jeans voller Dreck. Blut floss aus dem Mund des Schwarzhaarigen und alles in einem sah er verdammt fertig aus. Und daran war auf keinen Fall der Alkohol schuld! 
 

Wie von selbst fielen der Hass und die Wut, die ich eben noch so deutlich in mir präsent war, von mir ab. Reflexartig saß ich sofort darauf kerzengerade im Bett und starrte den Älteren entgeistert an. 
 

„W-was ist denn mit dir passiert?!“, entkam es mir fast schon panisch, während ich versuchte meine Fassung nicht komplett zu verlieren. 
 

Der Uchiha ging jedoch einfach an mir vorbei und zu seinem Bett hinüber. Dort streifte er wortlos seine Jacke von den Schultern und sog schmerzhaft die Luft ein, als er seinen Bauch dabei ungewollt berührte. 
 

Ohne mir auch nur einen Blick zu schenken, machte er sich daran sein zerrissenes Shirt auszuziehen und verkniff sich anbei jegliche weitere Geräusche, auf die man seine Schmerzen schließen könnte. 
 

„Ach du Scheiße“, rutschte es mir ungebremst heraus, als ich die blau-lilanen Flecken auf seinem Bauch erkennen konnte. Da halfen ihm nicht einmal mehr seine übertrieben vielen Muskeln. Egal was passiert war, er hatte ordentlich etwas abbekommen. Zahlreiche Kratzer, Flecken und kleinere Risswunden zierten seinen sonst makellosen Körper und verunstalteten sein Ebenbild. 
 

Ich schluckte kehlig, um den fühlbar großen Kloß in meinem Hals verdrängen zu können, was leider nur bedingt funktionierte. Egal wie sehr ich ihn noch vor wenigen Minuten hab umbringen wollen, diese Gefühle waren mit seinem Anblick wie wegeblasen. Stattdessen verspürte ich einen leisen Anflug von Mitleid und Sorge, der sich mit jeder Sekunde, in der ich meinen Blick nicht von seinem Anblick abwenden konnte, größer wurde. 
 

Ohne weiter zu zögern ging ich ins angrenzende Badezimmer, nur um kurze Zeit später mit einem nassen Handtuch und einer kleinen Wasserschale wieder zu kommen.
 

Meine wirren Gedanken in die hinterste Ecke meines Verstandes zwängend, schritt ich auf Sasuke zu und drückte ihn bestimmend auf sein Bett, damit er sich hinsetzte. Ich wusste, dass er mir nicht erzählen würde was passiert war, - vielleicht war dies auch besser so - aber untätig hier rumsitzen konnte ich auch nicht. Ganz gleich was zwischen uns passiert war. Ich würde mich schrecklich fühlen, wenn ich nichts für ihn tun konnte ... außerdem sorgte ich mich um ihn. 
 

Der Schwarzhaarige warf mir einen verwirrten Blick zu, als ich ihn auf sein Bett drückte und mich neben ihn setzte. Gerade wollte er etwas sagen, als ich ihm jedoch das Wort abschnitt und das nasse Handtuch vorsichtig seinem Bauch annäherte. Er brach in seinem Versuch etwas zu erwidern ab und schaute mich nur an. 
 

Es war widersprüchlich, aber ich schaffte es nicht etwas zu sagen. Meine vorwitzige Initiative von eben war auf einmal wie verschlungen. Zurück blieb nur noch ein unbeholfenes Gefühl und diese seltsame Mischung aus Nervosität und Besorgnis, die meine jetztige Situation auch nicht unbedingt verbesserte.
 

Mit peinlicherweise zitternden Händen tunkte ich das Tuch in die kleine Schale mit Wasser und befeuchtete es, bevor ich es zu Sasukes entblöstem Bauch führte. Bedacht darauf, nicht zu viel Druck auf seine Wunden auszuüben und ihm unnötig wehzutun - obwohl der Bastard das verdient hätte - ließ ich es über seinen Oberkörper gleiten, um die schmutzigen Stellen säubern zu können. 
 

Ein Keuchen seitens Sasuke, hervorgepresst zwischen zusammengebissenen Zähnen, signalisierte mir, dass ich wohl doch einen winzigen Tucken zu doll aufgedrückt hatte. Aber das tangierte mich derzeit eher weniger, denn ich war viel zu sehr damit beschäftigt, die warmen Schauer, die mir konstant über den Rücken jagten, zu ignorieren und mich krampfhaft dem Säubern von Sasukes Wunden zu widmen. Sein ungünstigerweise gut gebauter Körper und diese verflixte Nähe zwischen uns machte meine Bemühungen leider auch nicht leichter. 
 

Gott, was war denn nur mit mir los? 
 

Unwillkürlich breitete sich eine Gänsehaut auf meinem Körper aus, als ich Sasukes Atmen gehaucht verspüren konnte, so nahe waren wir uns mittlerweile gekommen. Ein weiteres Schlucken meinerseits folgte, während ich mir unbewusst auf die Unterlippe biss und senkte meinen Kopf ein Stück, damit der Uchiha nicht auch noch sehen konnte, wie unsicher mich diese Lage machte. 
 

„Warum tust du das?“ Erschrocken blickte ich in die pechschwarzen Augen vor mir, die meinen Blick schneller eingefangen hatten als mir lieb war. 
 

„Ich …“ … weiß überhaupt nicht was ich darauf antworten soll. 
 

Ich wurde ja selbst nicht einmal schlau aus mir, wie sollte ich ihm dann also eine solche Frage beantworten - und überhaupt, was sollte das eigentlich für eine dumme Frage sein? Es könnte doch auch einfach der Fall sein, dass ich wider meiner gesamten Natur ausnahmsweise nett und hilfsbereit gegenüber diesen Bastard sein wollte - was er immer noch nicht verdient hatte. Verdient hätte er, dass ich ihm, nach seinem noch immer völlig unbegründeten Anfall von Gott-weiß-was-das-eigentlich-war, mit einem Hammer nachbearbeitet hätte, aber ich tat es nicht. So war ich nicht und so würde ich auch nie werden.
 

Ich hatte einfach Mitleid mit ihm und machte mir Sorgen. Obwohl er weder mein Mitleid, noch meine Sorgen verdiente! Es regte mich auf, dass es mir nicht einfach egal sein konnte. Aber in mir existierte anscheinend doch noch etwas wie Güte und Nachsicht, was der Grund dafür sein musste, weshalb ich vor einem halbnackten, zusammengeschlagenen Sasuke Uchiha saß und ihm seine Wunden leckte – im übertragenen Sinne gesehen natürlich. 
 

Als ich es gefühlte Ewigkeiten des Schweigens wagte in seine Augen zu schauen, verschwand mein innerlicher Sarkasmus allerdings blitzartig wieder. 
 

Sein Blick zeigte eine Mischung aus Verwirrtheit, Schmerz, Erleichterung und … etwas, das ich nicht deuten konnte. Es war zum fuchsen, dieser Blick, er warf mich fast kurz aus der Bahn, dass ich zuerst ganz vergaß zu antworten.
 

„Du bist verletzt und ich bin dein …“ Für den Bruchteil einer Sekunde rang ich mit dem Gedanken ‚Freund‘ zu sagen, stellte aber fest, dass irgendetwas in mir durch dieses Wort eine hitzige Welle auslöste. Doch ich wagte es trotzdem. „… dein Freund. Natürlich helfe ich dir dann. So etwas nennt man Kameradschaft.“ Ich konnte es nicht lassen, ihn ein leicht verschmitztes Grinsen zuzuwerfen, einfach um die Situation aufzulockern und von der beklemmenden Stimmung zu entfleuchen.  
 

Es dauerte eine Weile, bis er meinen Blick schließlich erwiderte und mit seiner tiefen, heiseren Stimme ein leises „Danke“ in mein Ohr hauchte. 
 

~*~*~
 

Wie ich es befürchtet hatte, bekam ich die ganze folgende Nacht kein Auge mehr zu, geschweige denn ich hätte es überhaupt ernsthaft versucht. Meine Gedanken aber kreisten seitdem nur noch um das Vergangene und aus irgendeinem utopischen Grund erlaubte es mein Verstand nicht, diese Sache einfach konstruktiv zu verdrängen.
 

Nachdem ich den Uchiha gestern - obwohl es genau genommen ja bereits heute war - zu Ende versorgt hatte, hatte ich einen weiteren Versuch gestartet herauszufinden, was bei Deidaras Party denn vorgefallen war. Immerhin musste es etwas Ernstes gewesen sein. Ich für meinen Teil kannte niemanden, der andere einfach mal so zusammenschlug, ganz ohne einen Grund versteht sich.
 

Wie zu erwarten war, blieb er jedoch stur und schwieg über dieses Thema. Ich hatte natürlich bemerkt wie wütend der Uchiha wegen »diesem Vorfall« gewesen war, weshalb ich es für's Erste aufgab nachzubohren. Das führte aber unweigerlich dazu, dass ich die restlichen Stunden Schlaf mit grübeln-und-mir-Sorgen-machen verschwendet hatte. Aber dieses Brennen in mir, als ich seine Wunden gesäubert hatte, war einfach … seltsam gewesen. Dieses Gefühl ging mir nicht mehr aus dem Kopf, es war so präsent in mir, dass ich es noch immer kribbeln spürte.
 

Ich konnte mir den Grund dafür nicht erklären. Vielleicht kam es wirklich aus dieser Mischung von Sorge, Verwirrung und Nervosität, vermutlich auch ein bisschen Scharm – immerhin war er halbnackt gewesen! Nicht, dass er schlecht ausgesehen hätte - ganz im Gegenteil, er sah verdammt heiß aus, was meinem Ego wirklich gar nicht gut tat. Das hatte mich wohl dezent-stark aus dem Konzept gebracht. Zumindest empfand ein Teil meines Egos, dass diese Erklärung recht gut passte, um mein kindisches und pubertäres Verhalten einigermaßen zu rechtfertigen.
 

Für die deutlich spürbare Müdigkeit, die dadurch unvermeidbar entstanden war, bekam ich im Nachhinein die aber doch Quittung, als ich im Geometrieunterricht zwei Mal beinahe rausgeworfen worden wäre, weil ich entweder fast eingeschlafen oder total in Gedanken versunken war. Das fand mein Lehrer verständlicherweise nicht sehr amüsant und – wie konnte es auch anders sein – ich hatte eine Strafarbeit aufbekommen: Vier Seiten über irgendeinen berühmten Wissenschaftler, dessen Namen ich schon wieder völlig vergessen hatte. 
 

Der Uchiha hatte schließlich heute die - zugegeben ausnahmsweise beneidbare - Bürde, auf Noby aufzupassen und durfte dafür ausschlafen. Nun gut, angesichts seines nicht gerade guten körperlichen Zustandes konnte er diese Ruhe sehr gut gebrauchen, aber trotzdem würde ich jetzt viel lieber im Bett liegen - insofern es unser kleiner Roboter denn zulassen würde. 
 

Der weitere Tagesablauf ging, wie ich es befürchtet hatte, auch noch so scheiße weiter, wie er anfing und unsere Lehrerin hatte den Unterricht fast fünfzehn Minuten überzogen. Das war der Grund, weshalb ich nicht erst zu Sasuke und Noby gehen konnte, sondern direkt zum Mittagessen aufbrechen musste, sonst hätte ich nichts mehr bekommen. So saß ich jetzt also vor meinem unberührten Gericht, dessen Inhalt sich Essen schimpfte. 
 

„Ich schwöre dir, es hat sich gerade bewegt!“ Kiba, der direkt vor mir saß  und sein Essen anschaute, als ob es von einäugigen Marsmännchen geschaffen wurde, rümpfte die Nase und schüttelte den Kopf. „Dieser Fraß ist unmenschlich, Alter!“ 
 

Ino, die sich zusammen mit Hinata zu uns an den Tisch gesetzt hatte, starrte ihren Teller nur missmutig an und sog angewidert die Luft ein. 
 

„Das ist kein Essen“, warf die Blondine angeekelt ein und versuchte ihre Gabel aus dem Stück Fleisch raus zu bekommen, was sich widerlicherweise darin verfangen hatte. Wie auch immer das funktionieren konnte, es war mir schleierhaft. Aber es sah ungesund aus, genauso wie das restliche Mittagessen. 
 

„Es hat die Konsistenz von Gummi, die Dichte eines Steins und den Geschmack von Erbrochenem. Das kann man nicht mehr Nahrung nennen!“, fügte Ino beharrend hinzu und verschränkte ihre Arme ineinander, während sie ihren Teller demonstrativ von sich weg schob. 
 

„S-so schlimm ist es doch gar nicht“, ertönte auf einmal Hinatas zartes Stimmchen. Sie versuchte wieder einmal alles und jeden in Schutz zu nehmen - unsere Miss Sunshine. Einerseits bewunderte ich sie für diese Eigenschaft, andererseits war es auch ziemlich naiv von ihr. Obwohl es reine Ironie war, dass ausgerechnet ich so etwas sagte. Immerhin konnte ich auch so sein - naiv meine ich, nicht rücksichtsvoll, sozial oder so einen Quatsch. 
 

„Nicht schlimm? Das Zeug lebt!“ Auch wenn sich Ino und Kiba sonst ständig wegen jeder Kleinigkeit in den Haaren hatten, waren sie sich in diesem Punkt doch ziemlich schnell einig. 
 

„Sag doch auch mal etwas dazu, Mann!“ In meinen Gedanken vertieft bemerkte ich gar nicht wie mich der braunhaarige Inuzuka anstupste und erwartungsvoll musterte. Ich erschrak aus Überraschung und zuckte kurz zusammen. 
 

Perplex starrte ich meinen Kumpel an, der mich auf einmal mehr sorgenvoll  betrachtete, während Hinata und Ino davon überhaupt nichts mitbekamen und sich stattdessen über irgendeine Modemarke unterhielten. Beachtlich wie schnell Mädchen das Thema wechseln konnten...
 

„Okay...“, begann Kiba dann, lehnte sich zu mir vor und stützte sein Kinn auf seinen Händen ab. „Was ist los? Du bist schon den ganzen Tag total abwesend. Du hast nicht mal protestiert, also du die Strafarbeit bekommen hast.“ 
 

Ich seufzte kaum merkbar und senkte meinen Kopf, um Kibas stechenden Blick zu entkommen. 
 

„Also?“, drängelte der Inuzuka. Ich schielte kurz zu den beiden Mädchen hinüber, um mich zu vergewissern, dass sie uns nicht zuhörten und unser Gespräch unter uns bliebe. 
 

Dann beschloss ich Kiba von dem nächtlichen Vorfall mit Sasuke zu erzählen - von Deidaras Party. 
 

Dass er wohl zusammengeschlagen wurde und sicherlich nicht der einzige gewesen war. 
 

Dass er darüber merkwürdiges Stillschweigen wahrte und dem Thema ständig auswich. 
 

Dass ich mir … Sorgen machte – einfach alles. 
 

Außer den Teil, in dem ich Sasuke … geholfen hatte. Wenn ich Kiba das erzählt hätte, dann hätte er mich vermutlich umgebracht. Ganz einfach, weil er den Uchiha auf den Tod leider immer noch nicht ausstehen konnte und das beruhte ungefähr auf Gegenseitigkeit. 
 

„Wenn ich das richtig verstanden habe, dann wurde dieses Arschloch also mitsamt seinem Gefolge zurech gestutzt? Deine Sorgen um ihn hat er gar nicht nötig - man sagt ja schließlich immer ''demjenigen das, was er verdient''“, stellte Kiba mehr oder minder leise klar und bewies damit wieder einmal, wie wenig er von Sasuke und seinen Freunden hielt und wie sehr es ihm gegen den Strich ging, dass ich es doch tatsächlich wagte mir Gedanken und Sorgen um seinen Zustand zu machen. Dabei war so etwas doch völlig legitim, oder etwa nicht? 
 

„Aber das erklärt dann doch so einiges“, ergänzte der Inuzuka dann nachdenklich und lehnte sich wieder ein Stück weit nach hinten. Seine Worte ließen mich hellhörig werden. 
 

„Was meinst du?“ Fragend musterte ich meinen Gegenüber.
 

„Naja, als du dein kleines, schmerzhaftes Stelldichein mit Hidan hattest, gab es auf der anderen Seite des Campus eine Schlägerei – mehr oder weniger.“ Er redete in Rätseln, ich wusste nicht wovon er sprach. Wie auch, wenn ich beschäftigt gewesen war?
 

„Komm zum Punkt, Mann.“
 

„Mensch, ist ja gut“, beleidigt schnaubte er. „Du weißt ja, dass nicht alle die Kindergartengruppe um den Uchiha so abgöttisch lieben wie die Meisten.“ Kiba lehnte sich wieder ein Stück vor und wurde leiser. „Da hat so 'ne Gruppe von Halbstarken, die sich schon öfters mit ihnen angelegt hatten und meinten sich bei ihnen so richtig unbeliebt zu machen. Bis jetzt waren das aber eher solche Möchtegern-Auseinandersetzungen - kleinere Raufereien, Wortgefechte, verbale Vergewaltigung – aber nie etwas Ernstes.“ 
 

Ich stutzte. Zwar wusste ich, dass es mehrere Leute gab die etwas gegen Sasuke und seine Freunde hatten – Eifersucht war nun einmal eine hässliche und verbreitete Sache –, aber das es sogar zu solchen Auseinandersetzungen kam, wusste ich nicht. 
 

„Und was ist nun passiert?“ 
 

„Diese Halbstarken haben sich vor den anderen – öffentlich! – über die Oberaffen lustig gemacht; sie verspottet, klein gemacht. Verstehst du was ich meine? Als der Uchiha das rausgefunden hat, war er richtig sauer gewesen. Wer weiß, vielleicht haben diese Halbstarken Streit gesucht und die Party von diesem blonden Halbmädchen aufgemischt. Anscheinend auch mit Erfolg.“ Kiba runzelte die Stirn. „Seltsam ist es aber schon irgendwie. Allein ihr satanistischer Freak ist verdammt stark, wie konnten sie die nur so fertig machen. Nicht, dass ich es ihnen nicht gönnen würde, aber das …-“ 
 

Ich hörte schon gar nicht mehr richtig zu, während sich Kiba weiterhin grübelnd über dieses Thema ausließ. 
 

Der Punkt mit 'den Halbstarken' - wer auch immer das sein sollte - könnte wirklich einiges erklären. Zum Beispiel die Tatsache, dass Sasuke schon seit einigen Tagen so scheiße drauf war und reizbarer als sonst zu sein schien. 
 

Doch ehrlich gesagt glaubte ich nicht, dass dies ein alleiniger Grund war, doch ich fand gar nicht die Zeit weiter darüber nachzudenken. Viel zu sehr beschäftigte mit dem unbestreitbaren Umstand, dass ich mir ernsthafte Sorgen um den Uchiha gemacht hatte, und jetzt stellte sich heraus, dass dieser ganze Mist nur wegen einer primitiven Disharmonie zwischen Vollidioten war? Ich glaubte das einfach nicht ... Das machte mich so wütend ...
 

„Ey, ey, Naruto!“ Bereits zum zweiten Mal während der Mittagspause wurde ich aus meinen Gedanken gerissen. Blinzelnd starrte ich Kiba vor mir an, der wie ein Irrer an meinem Ärmel zog und den Stoff fast am Abreißen war. Neben ihm saß Hinata, die – wie Ino – auf irgendetwas schaute. 
 

Als ich den Blicken meiner drei Freunde folgte, traf er auf einen Jungen. 
 

Er war groß und schlank. Die Hälfte seines Gesichts wurde von einer Kapuzenjacke verdeckt, die er sich tief über seinen Kopf gezogen hatte. Ich war mir sicher ihn schon ein paar Mal gesehen zu haben, kam aber partout nicht auf seinen Namen. Obwohl ich mich auch täuschen könnte, da er ja einen auf Kapuzen-Gangster machte. 
 

Während ich ihn so ungeniert anstarrte, fiel mir erst viel später auf wie er meinen Blick auf einmal erwiderte und ich vor Überraschung meine Augenbrauen hochzog. Wieso kam der mir denn so bekannt vor?
 

„Das ist einer von diesen Halbstarken.“  
 

Ich blickte geradewegs in ein blasses Gesicht, auf dessen Stirn sich ein schwarzes Tattoo abzeichnete. 
 

Ich verengte meine Augen zu Schlitzen, um die Aufschrift des Tattoos als das japanische Zeichen für 'Liebe' zu identifizieren. Doch noch bevor ich es weiter ungeniert anstarren konnte, verdeckten es plötzlich seine roten Haarsträhnen, die ihm vereinzelt ins Gesicht fielen und sich wie ein hauchdünner Schleier über seine grünlichen Augen legten. 
 

Ich brauchte nicht sehr lange um zu erkennen, dass mich sein Gesichtsausdruck, sein erstes Auftreten und seine elektrisierende Aura - die es logischerweise eigentlich nicht gab, ich mir aber einbildete -, mich stark an die von Hidan erinnerten, was nichts Gutes zu bedeuten hatte.  
 

„Sein Name ist Gaara, glaube ich“, kam es dann stirnrunzelnd von Ino, die sich kurz darauf wieder dem einzig essbaren Teil unseres Mittagessens widmete: Dem Salat. Ein Wunder, das dort noch keine Kakerlaken drin gefunden wurden. 
 

„Aha“, murmelte ich mit hochgezogener Augenbraue und zwang meine Augen von dem rothaarigen Kerl abzulassen. 
 

Im Grunde war es mir sowieso egal wer das war und wie er hieß. Solange er seine Aura in meiner Gegenwart für sich behielt, war mir alles andere völlig gleich. Ich hatte nämlich genügend andere Sorgen und die trugen leider zum größten Teil den Namen Sasuke Uchiha. 
 

Ich wusste, dass es mich eigentlich einen feuchten Dreck anging was-wo-wann-warum mit ihm passiert war, aber ich war nun einmal ein ungesund-neugieriger Mensch – der wegen dieser Eigenschaft schon mehr als genug Probleme bekommen hatte ...
 

Jedenfalls konnten sich meine Gedanken anscheinend keine bessere Zeitverschwendung vorstellen, als sich einen verdammten Kopf um diesen Bastard zu machen. Und das kotzte mich an. Man könnte doch meinen, dass man selbst darüber entscheiden dürfte, an was man dachte.
 

„Ey, sehe ich etwa so scheiße aus oder warum schaust du mich so doof an?“ Kiba, den ich die ganze Zeit über ungewollt angestarrt hatte, schaute mich abschätzend und irgendwie auch unsicher an. 
 

Ich schüttelte kurz meinen Kopf, um wieder in die Realität zurückzufinden. Beiläufig streifte mein Blick wieder die Stelle, an der dieser Gaara vorhin noch stand – sie war leer. Genauso leer wie mein Magen, viel mir gerade auf, denn ich hatte fast nichts von meinem Mittagessen zu mir genommen. Das…-
 

„Boah, Alter, ignorier mich gefälligst nicht schon wieder! Du weißt doch, dass ich Aufmerksamkeit brauche.“ Ich stutzte kurz, als ich Kibas schrecklich nervige Stimme noch einmal hörte und er mir nicht gerade unsanft gegen den Oberarm schlug. 
 

„Lass mich in Ruhe, ich hab Hunger und bin müde“, versuchte ich mich auf der Sache heraus zu reden, obwohl meine Worte nicht einmal wirklich gelogen waren. Müde war ich ständig und überall und Hunger … den hatte ich auch. 
 

„Dumm gelaufen“, ertönte auf einmal Inos zart-schrilles Stimmchen und fing meinen Blick ein. „Wir müssen nämlich jetzt los.“ 
 

„Los, wohin denn?“ Kiba schaute Ino, Hinata und mich abwechselnd fragend an, während er sich einen weiteren Bissen seines sicherlich bereits kalten Mittagessens gönnte. 
 

„Zum Sozialkundeunterricht. Wir sollen dieses Mal unsere Babys mitbringen und müssen deswegen etwas früher da sein“, erklärte Hinata mit einem ihrer typisch sanften Lächeln im Gesicht und stand von ihren Stuhl auf. Sie warf sich die weiß-blaue Schultasche um die Schulter, was Ino und ich ihr gleich taten. 
 

Kiba funkelte mich nur böse an, ehe er mit einem eingeschnappten „Dann hau doch ab, Penner“ weiter aß. 
 


 

~*~*~
 


 

„Huh, was machst du denn da?“ Verwundert starrte ich den schwarzhaarigen Uchiha an, der mit geschlossenen Augen auf seinem Bett lag und Noby auf seinen Bauch gelegt hatte. 
 

Seine Augen verdeckte er unter seinem Arm und ein gequälter Seufzer entfleuchte seiner Kehle. Alles in einem sah er aus wie ein bekiffter Junkie nach einer schlaflosen Nacht. Obwohl man es ihm nach den jüngsten Ereignissen nicht unbedingt übel nehmen konnte.
 

Ich war überrascht, dass er schon hier war. Da fiel mir gerade ein … ich hatte ihn beim Mittagessen gar nicht gesehen. 
 

„Sterben“, war seine knappe, verspätete Antwort, die er zwischen zusammengepressten Zähnen hervorstieß. Aus irgendeinem Grund schien er etwas sauer zu sein und ich befürchtete bereits den Grund dafür. 
 

„Achja, wieso denn?“, fragte ich verlegen lachend und kratzte mir am Hinterkopf, während ich mich weiterhin im Türrahmen – und im sicheren Abstand zu ihm – aufhielt. Und ich hatte nicht vor in die Offensive zu gehen.
 

„Wieso?“, ächzte der Uchiha dann verstimmt und setzte sich mitsamt Noby auf. „Noby hat plötzlich angefangen zu schreien und irgendjemand…“ Er schaute vielsagend zu mir hinüber. „…hat mir das verdammte Babyfon in die Schultasche geschmuggelt – schon wieder.“ 
 

Ups, er hatte es doch bemerkt …
 

„Ach, komm  schon, nimm es nicht so schwer. Damit wollte ich dir nur mein unglaubliches Vertrauen in dein Verantwortungsbewusstsein zeigen. Wir sind schließlich Ehepartner.“ Ein überlegenes Grinsen schlich sich auf mein Gesicht. 
 

Es war doch ganz erfrischend zu wissen, dass wir trotz der einen oder anderen ,Meinungsverschiedenheiten' und den versucht-verdrängten Ereignissen beinahe normal miteinander reden konnten. Dass ich mir schon seit anfangs die Frage ,Wie geht es dir eigentlich?' verkniff, war wohl doch eine gute Bemühung gewesen. 
 

Auch wenn diese Frage und noch viele mehr  auf meiner Zunge brannten, ließ ich meine große Klappe lieber geschlossen. Wenn ich sie öffnete, dann würde ohnehin nur etwas Schlechtes heraus kommen und Stress hatten Sasuke und ich in letzter Zeit weiß Gott genug gehabt. 
 

Noch mehr Drama konnte ich nicht ertragen!
 

... wenn ich gewusst hätte, was noch alles auf mich zukommen würde, hätte ich mir diese Worte wahrscheinlich verkniffen.
 


 

~*~*~
 


 

„Ruhe!“ Mit erhobenem Haupt und verschränkten Armen stand unsere Sozialkundelehrerin vor ihrem Pult und bedachte uns mit einem kritischen Blick. „Ich habe das dumpfe Gefühl, dass ihr alle mit hohem Bogen durch das Projekt fallen werdet, wenn ihr es nicht einmal zustande bringen könnt, eure Babys für fünf Minuten zum Schweigen zu bringen!“ 
 

Autsch, das hat gesessen. 
 

Aber sie hatte Recht, seit dem Gong zum Stundenbeginn hatte eines der Roboter-Viecher angefangen zu kreischen und – wie es kommen musste – haben es ihm alle anderen Babys gleichgetan. Nur wenige Sekunden später hatten wir ein Sirenenkonzert ohrenbetäubender Babylaute. Es war schrecklich. Tsunade gefiel das natürlich überhaupt nicht, weshalb sie mit ihrer echt unschön-lauten Stimme durch den Kursraum schrie. Als ob es ihr Geschreie besser machen würde...
 

„Ms. Tsunade, wenn Sie hier so herumschreien, dann werden die Babys auch nicht ruhiger“, kam es dann von Ino, die es sich nicht hatte verkneifen können meine Gedanken laut auszusprechen und sie gespielt-skeptisch zu mustern. Manchmal bewunderte ich sie für ihre unbarmherzige Ehrlichkeit, aber dieses Mal hätte sie es sich wirklich sparen sollen.
 

Die großbusige Lehrerin schnaubte fassungslos und stemmte ihre Hände in die Hüften. Miss-Selbstbeherrschung war sie nebenbei bemerkt auch nicht gerade und das bewies sie jede Stunde auf’s Neue. 
 

„Ms. Yamanaka, hüten sie ihre Zunge!“
 

„Ich dachte ich soll das Baby hüten?“ Lautes Gelächter erfüllte den Raum. Obwohl ich mir ganz sicher war, dass das wirklich nur ein provozierender Konter war, kam ich nicht umher perplex zu gucken. 
 

Die blonde Kursleiterin nuschelte etwas Unverständliches vor sich hin, atmete einmal – oder auch einmal mehr – tief durch und hob dann wieder ihren Kopf. „Nun gut, ich denke es ist besser mit dem eigentlichen Unterricht zu beginnen“, fuhr sie dann im bestimmenden Tonfall fort und versuchte sich krampfhaft unter Kontrolle zu bringen. 
 

Das Gelächter hatte sich auch eingestellt. „Ich werde euch jetzt in Viererpaare einteilen. Ihr sollt einander vorstellen und euch mit dem anderen »Elternpaar« darüber austauschen, wie das Projekt für euch bislang lief – über die Vor-und Nachteile, die schweren und schönen Zeiten“, begann sie die Aufgabenstellung zu erläutern und ich fing schon jetzt an das alles zu hassen … 
 


 

~*~
 


 

„Yo-yo, wie soll ich anfangen?“
 

„Mit deinem Namen.“
 

„Yo-yo, ey - chill down, Neji.” Ein muskelbepackter Junge gestikulierte wild mit seinen Händen herum, während er bereits seit fünf Minuten mit seinem Projektpartner diskutierte. Und ich hatte gedacht, dass Sasuke und ich Probleme hätten, aber die waren ja fast noch schlimmer
 

„Yo-yo, mein Name ist Bee, Killer Bee!“ Er streckte seine Fäuste in meine und Sasukes Richtung und schaute uns erwartungsvoll an. 
 

Wollte der, dass wir einschlagen, oder was?
 

 Sasuke grummelte als Antwort nur und ignorierte die Faust vor seiner Nase geflissentlich, was ihm ein empörtes Schnauben von diesen Bee einbrachte. Ich dagegen überwand mich und schlug mit meiner Faust gegen seine. Was auch immer das jetzt bringen sollte. 
 

„Ich bin Naruto“, fing ich an und deutete mit meinem Kopf kurz darauf neben mich. „Und das ist Sasuke“, stellte ich ihn vor, was eigentlich total überflüssig war, denn es kannte ihn ja eh jeder. 
 

„Ich bin Neji“, kam es wortkarg von dem Braunhaarigen, der neben Bee an unseren Vierertisch saß. Er hatte den Kopf leicht gen Decke gewandt und seufzte theatralisch auf, als ihr Baby plötzlich anfing zu schreien. 
 

„Nimm du es“, meinte er dann plötzlich entnervt und schaute seinen Partner beinahe flehend an. Irgendwie erinnerten mich die beiden erschreckend stark an mich und Sasuke. Aber aus irgendeinem Grund war Noby, der sich in meinen Armen befand, ausnahmsweise einmal ruhig. Hoffentlich blieb das auch so. 
 

„Könnten wir diese sinnlose Aufgabe endlich hinter uns bringen?“ Sasuke, der sich bis eben erfolgreich aus allem rausgehalten und auf stumm geschaltet hatte, beugte sich ein Stück weit vor und stützte sein Kinn auf seinen Händen ab. Der werte Herr lebte also doch noch. 
 

„Dafür bin ich auch“, meinte Neji dann zustimmend und ich kam nicht drum herum zu denken, dass die beiden sich viel ähnlicher waren als ich anfangs gedacht hatte. 
 

„Also“, murmelte ich zögerlich und starrte das weiße Aufgabenblatt vor mir an, auf dem einige Fragen standen, die wir dem anderen Paar stellen mussten. 
 

Ich schaute auf die erste Frage, die in meinem Blickfeld lag, und las sie vor. 
 

„Was ist euch bisher am schwersten gefallen?“ Ich hob meinen Kopf und bedachte die anderen  mit einem fragenden Blick. Da allerdings keiner den Anstand besaß und antworten wollte, musste ich es wohl--
 

„.-- Die Nächte“,  sagte der Uchiha dann plötzlich gerade heraus, schielte aber vielsagend zu mir hinüber. „Sie waren sehr laut.“ 
 

„Willst du damit auf etwas Bestimmtes anspielen?“, entgegnete ich ihm schnippisch. Meine Augen funkelten ihn an. 
 

„Vielleicht“, erwiderte er überlegen, doch ehe ich ihm sagen konnte, dass er mich mal sowas von am Arsch lecken konnte, wurden wir von Neji unterbrochen. 
 

„Ich finde wir sollten mit den Namen weitermachen“, kam es überspielend von ihm, damit wir nicht im Streit endeten. „Wie heißt euer Baby?“ 
 

„Noby“, prahlte ich stolz und grinste breit, Sasukes Blick dabei schlicht ignorierend. „Wie Nobody. Und eurer?“
 

„Dio-“, fing Neji an, wurde aber durch Bee unterbrochen. Dieser gestikulierte wieder wie ein Behinderter mit den Händen herum. 
 

„-Mc Diogo, yo-yo! Wenn er groß ist, wird er mal ‘n richtiger Gangster-Rapper, yo-yo!“ Warum musste der Kerl immer dieses 'yo-yo' von sich geben? Fühlte er sich damit cool? 
 

„Vergiss es, er ist ein Roboter, er wird kein Stück mehr wachsen! Also steck dir dein »Mc« sonst wohin.“
 


 

~*~*~
 


 

Ein schwerer Seufzer entfleuchte mir, als wir endlich die letzte Frage des Zettels beantwortet hatten. Das waren definitiv die längsten achtzig Minuten meines Lebens. Für eine einzige Frage hatten wir allein schon über fünfzehn Minuten gebraucht. 
 

Der Verdacht, dass sich Neji und Bee wie Sasuke und ich verhielten, verflog übrigens in dem Moment, wo Bee und Neji sich auf einmal küssten
 

Oh ja, sie waren ein Paar. Ein richtiges, wahrhaftiges, homosexuelles, liebendes, verdammtes Paar
 

Ich war fast an meiner Spucke erstickt, als ich das gesehen hatte. Ok, ich war auch bisexuell und unsere Schule war Homosexuellen gegenüber denke ich ganz tolerant, aber diese beiden … das hat mir ein Schock für’s Leben bereitet. Sie waren so ... verschieden und total anders. Allerdings war der Uchiha total ruhig geblieben, es war bewundernswert und schockierend zugleich. 
 

Aber seit diesem Augenblick schaute mich Bee so seltsam an. Er durchlöcherte mich praktisch mit seinen Augen und kniff angestrengt seine Augenbrauen zusammen, während er mich ungeniert musterte. 
 

„Ist irgendwas?“, kam es dann schroffer als gewollte von mir, bevor ich den Möchtegern-Rapper fragend anschaute. 
 

„Irgendwo habe ich dich schon einmal gesehen …“, nuschelte er nachdenklich vor sich hin und kratzte sich dabei am Kinn. 
 

„In der Schule vielleicht?“, entgegnete ich sarkastisch und schüttelte den Kopf. Der hatte sie nicht mehr alle. 
 

„Ah, jetzt weiß ich es, yo-yo!“ Sein Finger schoss in meine Richtung. „Du bist der Kerl vom Campus.“ 
 

Meine Augen weiteten sich misstrauisch. Ich ahnte Schlimmes, er hatte doch nicht etwa …- „Der Kerl, der das Baby fallengelassen hat, yo-yo.“ 
 

Oh scheiße, er hatte doch … 
 

Mein Herz rutschte mir bis in die Knie, als ich diese Worte hörte und nur Millisekunden darauf Sasukes scharfen Blick auf mir spürte. 
 

Seine Augenbrauen zogen sich gefährlich zu Schlitzen zusammen und er wandte sich nun vollends mir zu. 
 

„Du hast ihn ... fallenlassen?“ 
 

Er weiß es. Oh Mann, das ist gar nicht gut …
 


 

~*~*~
 


 

Geräuschvoll fiel die Tür von Sasukes und zeitweise meinem Zimmer ins Schloss. 
 

„Du hast ihn fallenlassen, hm?“ Der Uchiha zischte zornig und baute sich bedrohlicher als nötig vor mir auf, die Arme in die Hüften gestemmt. 
 

„Also, um ehrlich zu sein …“, fing ich an mich zu verteidigen, wurde aber sofort darauf wieder von dem Schwarzhaarigen unterbrochen. 
 

Heilige Scheiße, er ist schon wieder so sauer... 
 

Während ich mich ernsthaft fragte, wie ich es immer schaffte den Uchiha so verdammt sauer zu machen, obwohl es meistens nicht einmal mit Absicht war, wich ich einige Schritte von ihm weg. 
 

Ich fühlte mich irgendwie gerade viel kleiner, als ich es eigentlich war und das lag ausnahmsweise nur daran, dass ich dieses Mal wirklich die Schuld daran trug.
 

„Er hätte dabei kaputtgehen können, wie kannst du nur so unfähig sein und ihn fallenlassen?“ Nun gut, ich bin ein sehr geduldiger und erwachsener Mensch, also werde ich jetzt einfach ganz ruhig und gesittet--
 

„--Verdammt reg dich doch nicht so künstlich auf, du hörst dich gerade an wie meine Mutter!“, warf ich ihm äußerst erwachsen und gesittet entgegen und schnaubte laut. „Ihm ist ja nichts passiert, ok? Er lebt - insofern so'n Ding leben kann.“ Ich ballte meine Hand zur Faust und kam Sasuke wieder näher, sodass ich nun direkt vor ihm stand. Meine Augen funkelten ihn zornig an. 
 

„Oh, was für ein produktives Kommentar", erwiderte der Schwarzhaarige sarkastisch und verengte seine Augen zu Schlitzen, als ich ihn noch ein Stück näher kam. 
 

Unser Atem streifte sich und ich konnte heiße Luft gegen meinen Mund streichen spüren. Mein Herz verkrampfte sich für einen Moment und ich versuchte den Blick von dem Uchiha abzulenken, aber aus irgendeinem Grund wollte mein Körper sich partout nicht vom Fleck bewegen. 
 

Es war äußerst unpassend, aber ich musste gerade unwillkürlich an den Abend denken, an dem Sasuke so betrunken war. An diesem Abend waren wir uns schon einmal so nahe gekommen, weshalb mir bei diesen Erinnerungen etwas heiß im Gesicht wurde.
 

„Wenn du nächstes Mal  vor hast unser Baby umzubringen, dann sag mir doch vorher bitte Bescheid, damit ich mich noch von ihm verabschieden kann. Das wäre wirklich sehr zuvorkommend von dir", stieß der Bastard provokant aus. 
 

Oh nein, das ließ ich mir sicherlich nicht gefallen, ich ...-
 

- Argh, beruhig dich, Uzumaki! Er will doch nur, dass du die Kontrolle verlierst! 
 

„Halt die Klappe, Bastard." Mit diesen Worten ließ ich mich auf mein hartes, hassvoll-geschätztes Klappbett fallen und seufzte hörbar auf. 
 

Ich war wütend, obwohl ich es eigentlch am Wenigsten sein durfte, da immerhin ich Noby hab fallenlassen und nicht Sasuke. So gesehen hatte der Uchiha mehr Recht dazu eingeschnappt zu sein als ich. Vielleicht war ich aber auch nicht auf seine Vorwürfe wütend - obwohl ich nicht verstand, wieso er sich um Noby auf einmal solche Sorgen machte -, sondern auf die Tatsache, dass ich bei der kleinsten Nähe ihm gegenüber rot wurde und das war alles nur seine Schuld, weil er sich hat volllaufen lassen!
 

Es verging einige Zeit, in der ich vorsichtig zu ihm hinüber schielte. 
 

Er hatte sich ebenfalls auf sein Bett geworfen und strafte die Zimmerdecke mit einem durchbohrenden Blick, während er sich seinen Arm hielt. Es war der Arm, der nach dem Attentat auf ihn und seinen Freunden etwas in Mitleidenschaft gezogen wurde.
 

 Es herrschte für eine unglaublich lange Zeit eine erdrückende Stille zwischen uns, die mich nervös machte. 
 

Ich hasste sie. 
 

Ich hasste dieses Schweigen zwischen uns. 
 

„Ehm …“, druckste ich unsicher vor mich hin.
 

Es war zwar schon öfters vorgekommen, dass wir aneinander geraten sind, aber dieses Mal fühlte es sich irgendwie anders an. Es hinterließ in mir ein beißendes Gefühl und ich wusste nicht einmal, ob es ein schlechtes Gewissen oder etwas anderes war. 
 

Doch verstand ich noch immer nicht, weshalb es ihn so tangierte, dass ich unseren Giftzwerg hab fallenlassen. Als ich ihn - mehr oder weniger ausversehen - im Waschbecken saubermachen wollte, war er schließlich auch nicht so ausgeflippt wie jetzt. Und diese Aktion fand ich persönlich noch schlimmer, als die Tatsache, dass ich ihn fallengelassen hatte. 
 

Oder ...
 

Oder er fühlte sich in seinem Stolz angegriffen und musste bei meiner Dummheit an den Angriff auf Deidaras Party denken, weshalb er noch etwas geladen war. 
 

... okay, das war eine wirklich selten dämliche Überlegung und --... obwohl, es war gar nicht mal so unwahrscheinlich.
 

Ich grübelte noch einige Sekunden, in denen ich aber nicht großartig weiterkam, ehe ich mit einem lauten Seufzen meine Stimme erhob.
 

„Kann es sein, dass du nicht wegen Noby sauer bist, sondern wegen…“ Ich zögerte, nahm aber dann meinen absolut fehlplatzierten Mut zusammen und schaute ihn an. „…sondern wegen der Sache auf der Party?“
 

Ich bekam keine Antwort von ihm, nicht einmal ein Zucken der Augenbrauen oder einen kleinsten Laut. Er starrte einfach weiterhin regungslos an die Decke. Sein Schweigen allerdings nahm ich als eindeutige Bestätigung. 
 

 „Ok, ich merk schon, der Herr will nicht darüber reden“, begann ich aufreizend. „Aber denk ja nicht, dass ich darauf in irgendeiner Hinsicht Rücksicht nehme. Ich bin nämlich ein ungesund neugieriger Mensch. Also, sagst du mir jetzt endlich was dort passiert war?" Ich wollte das jetzt verflucht noch mal wissen, solche Ego-Komplexe konnte doch kein Mensch haben.
 

„Nein.“ 
 

„Warum nicht?“
 

„Darum.“
 

„Das ist keine richtige Antwort!“
 

„Damit musst du dich dann wohl abfinden müssen.“ 
 

„Argh, hör auf mit diesem arroganten Getue.“ 
 

„Das ist kein Getue, das ich mein Charakter.“
 

„Boah Sasuke, jetzt sag schon!“
 

„Du nervst, Usuratonkachi.“
 

„Ich weiß, Teme!“ Ich seufzte frustriert auf und legte meinen Kopf in den Nacken. Wieso er so ein Geheimnis daraus machte, war mir schleierhaft. Es sprach doch sowieso die halbe Schule von ihrem nächtlichen Anfall, also warum stellte er dann jetzt noch auf stumm? Vermutlich ließ das sein angekratztes Ego einfach nicht zu, dieser Idiot.
 

„Hat das was mit diesem Gaara zu tun?“ Kaum waren diese unbedachten Worte über meine Lippen gekommen, schaute der Uchiha endlich auf und wandte sich mir zu. Er sah etwas überrascht aus. 
 

„Woher kennst du ihn?“ 
 

„Ein Vögelchen hat mir gezwitschert, dass er und ihr nicht unbedingt die besten Freunde seid“, versuchte ich die Situation möglichst blumig klingen zu lassen. Dass Kiba mir diese Informationen gegeben hatte, musste ich ihn ja nicht unbedingt unter die Nase reiben. Ich hatte das Gefühl, dass Sasuke auf dieses Thema nicht gerade gut zu sprechen war, das verriet auch sein knirschender Unterkiefer. Ein Wunder, dass der noch nicht ausgerenkt war, so gefährlich wie sich das anhörte.

 

„Schlaues Vögelchen“, grummelte der schwarzhaarige Idiot leise und kam auf mich. 
 

Er blieb vor dem Gestell – welches sich mein Bett schimpfte – stehen und setzte sich ungefragt neben mich. Wozu auch fragen, das wurde scheinbar völlig überbewertet. 
 

„Also ist es wahr? Gaara und diese anderen Halbstarken haben euch …“ Ich hielt für einen Augenblick inne, um mir Wörter zu verkneifen, die ich hinterher sicherlich bereuen würde. „… das angetan?“ 
 

Sasuke schwieg erneut, was ich als stumme Bestätigung wertete. Also war es wirklich wahr - Kiba hatte Recht gehabt. 
 

„Ok...“ Ich lachte trocken auf. „Ich weiß jetzt ehrlich gesagt nicht, ob ich entsetzt, mitfühlend oder einfach nur schadenfroh sein soll.“ Mein Blick wanderte zu Sasuke, der mich ungerührt anschaute, scheinbar gespannt auf meine Worte. 
 

„Ich habe mir Sorgen um dich gemacht, du Arsch! Ich habe gedacht, dass weiß-Gott-was passiert ist und im Endeffekt handelt es sich nur um einen kindischen Cliquenstreit?!“ 
 

Oh ja, ich war sauer. 
 

Sauer, dass ich mir um einen Idioten wie Sasuke die ganze Zeit lang Sorgen gemacht habe. 
 

Sauer, dass ich es hätte besser wissen müssen und so blauäugig war. 
 

Sauer, dass… dass ich ernsthafte Angst verspürt hatte, als Sasuke so verunstaltet vor mir stand und es vielleicht... nicht das letzte Mal gewesen sein könnte. 
 

„Nur?“ Sasuke drehte sich mit einem solchen Schwung zu mir um, dass ich das Gleichgewicht verlor und beinahe von dem kleinen Klappbett gefallen wäre, wenn der Uchiha mich nicht rechtzeitig an den Handgelenken festgehalten hätte. 
 

Er zog mich wieder grob hoch und warf mich gezielt in die unbequeme Matratze zurück. Ohne mir auch nur die kleinste Chance der Widerworte zu gönnen, beugte er sich über mich, pinnte meine Handgelenkte rechts und links neben meinem Kopf mit seinen Händen fest und funkelte mir eindringlich in die Augen. 
 

Und – wie hätte es auch anders sein sollen – ich wurde rot. Diese Position war wirklich alles andere als vorteilhaft für mich. Im Gegenteil, sie machte mich sogar noch viel nervöser als es eigentlich sein sollte. Zum zweiten Mal an diesem Tag erinnerte ich mich an den Abend zurück, an dem ich erkannt hatte, dass Sasuke betrunken ein ganz anderer Mensch war. Und daran, als er mich damals ebenfalls in die Matratze gedrückt hatte. 
 

Ich schluckte bei diesen erneut aufkeimenden Gedanken kehlig. Mein Herz fing an schneller zu pochen und mein Atem wurde von Sekunde zu Sekunde immer flacher, bis ich das Gefühl hatte mit dem Atmen komplett aufgehört zu haben. 
 

Sein Gesicht war so nahe, dass ich seinen Atem auf meiner Haut spüren konnte und ich meinen Kopf reflexartig tiefer in die Matratze drückte, was jedoch rein gar nichts brachte. 
 

Wieso kommt er mir wieder so nahe?
 

Ich wusste nicht wieso, aber ich fragte mich in diesem Moment, ob er vielleicht auch an diesen einen Abend denken musste. 
 

„Du …“ Seine Stimme war nur mehr ein leises Flüstern. Ich war nicht dazu im Stande etwas zu erwidern. 
 

„Du …“, wiederholte Sasuke abermals, doch dieses Mal konnte ich den zischenden Unterton in seiner Stimme spüren - er war wütend. 
 

Der Griff um meine Handgelenke wurde fester und sein Gesicht näherte sich meinem so sehr, dass sie sich fast berührten. 
 

„Du hast keine Ahnung, von nichts. Du hast keine Ahnung von mir, dieser Party oder von dem, was unseren Streit ausmacht. Für dich ist das etwas Kindisches, weil du keine Ahnung hast, aber …“ Er unterbrach sich selbst, wandte seinen Blick von mir aber nicht ab. Sein Zögern verwunderte mich doch etwas. Es schien so, als wenn  er in diesem Moment mit sich selbst ringen würde.
 

„Aber?“, fragte ich ihn vorsichtig und mit leiser Stimme. Doch noch ehe ich die Chance hatte ihn dabei in die Augen zu sehen, spürte ich, wie er sich erneut weiter zu mir beugte und sein Gesicht schweigend in meiner Halsbeuge vergrub. Mein Herz drohte auszusetzen. Was tat er da?
 

Als ich bemerkte, dass er mir nicht antworten oder sich wegbewegen würde, erhob ich erneut meine Stimme. „Es muss nicht gleich alles mit Gewalt geregelt werden.“
 

„Tze...“ Ich konnte seinen heißen Atem gegen meinen Hals schlagen spüren, als er ein Schnauben von sich gab. Er beugte sich wieder ein Stüch hoch und schaute mir direkt in die Augen, ließ seinen Griff um mich allerdings nicht locker. 
 

Seine Augenbrauen zuckten kurz und sein Blick wurde zu etwas zwischen Spott und Amüsement. „Was bist du, einer von der Wohlfahrt? Die Welt ist nicht rosarot. Man kann nicht erwarten alles in Frieden geregelt zu bekommen.“ Seine Worte waren fest und hart. „Was sollen wir denn deiner Meinung nach machen – mit ihnen reden und dann ist alles gut? Du bist wirllich scheinheilig.“ 
 

„Ja, genau das!“ Ich hob meinen Kopf ein Stück weit, zog meine Augenbrauen säuerlich zusammen und schaute den Uchiha mit festem Blick an. „Vielleicht empfangen sie euch beim ersten Mal nicht gleich mit Blumen und Pralinen, aber eine Perspektive zu grundlosen Schlägereien wäre es auf jeden Fall! Oder steht ihr etwa drauf einander zusammenzuschlagen?“ 
 

Ich sollte mir mal wirklich angewöhnen meine viel zu große Klappe zu halten, das ging bei Hidan schon völlig nach hinten los, da musste ich es mir nicht auch mit dem Uchiha verscherzen – wenn es nicht schon zu spät war. 
 

Ok, es ist zu spät..!, schoss es durch meinen hohlen Kopf, als ich Sasukes zornigen Blick auf mir spürte. Und dieses Mal konnte ich es ihm nicht einmal verübeln … Ich war vielleicht doch etwas zu weit gegangen
 

„Glaubst du, ich finde das gut?“ Seine Stimme war nur mehr ein Zischen. Er kämpfte mit seiner Zurückhaltung, das spürte ich. Aber ich würde unter seinem Griff ganz sicher nicht nachgeben und schwach werden.
 

„Nein, aber mittlerweile bekomme ich das Gefühl, dass es genau so wäre!“
 

„Du Idiot hast keine Ahnung davon, von nichts!“
 

„Stimmt, ich habe die schlechte Eigenschaft mehr zu kommunizieren, anstatt zu reagieren und sofort zuzuschlagen!“
 

„Sicher, deine große Klappe lässt einem ja auch keine ruhige Minute!“ 
 

„Immer noch besser als einen auf dicke Hose zu machen, Bastard!“
 

„Willst du mich provozieren, Idiot?“
 

„Und wenn?!“ Ich funkelte ihn aus verengten Augen an. Meine Hände zitterten vor Wut und Aufregung. Den festen Griff Sasukes, unter dem meine Handgelenkte bereits leicht erröteten, spürte ich schon gar nicht mehr. 
 

Die Chemie die sich gerade zwischen uns entwickelte, spürte sich vielmehr wie ein Countdown an, der eine Explosion unserer Geduld runterzählte. 
 

„Du hast keine Ahnung, du Vollidiot! Du läufst bedenklos durch die Weltgeschichte, machst dir um nichts sorgen und findest trotzdem die Unverschämtheit mir Vorwürfe zu machen, wenn ich es tue.“ Sein Zischen verlor immer mehr an Kraft, bis er mich nur noch scharf anschaute. 
 

Ich allerdings wirkte perplex. Hatte er gerade zugegeben, dass er sich Sorgen machte? 
 

Um was machte er sich Sorgen? 
 

Um das Projekt? 
 

„Du ... machst dir Sorgen? Dass ich unser Projekt in den Sand setze, oder was? Denn wenn das so ist, dann--“
 

„-- ich mache mir Sorgen um dich, du Idiot!“ Ich starrte Sasuke erschrocken an, verdaute seine Worte nur schwer.
 

Er... machte sich Sorgen... um mich? 
 

Das ist... totaler Unsinn! 
 

Ständig machte er mir klar, dass er sich nur darum scherte eine gute Note in dem Sozialkundeprojekt zu bekommen und bewies mir jeden Tag auf's Neue, dass ich ihn auf die Nerven ging und jetzt behauptete er auf einmal, dass er sich Sorgen um mich machen würde? 
 

„Sehr witzig. Als ob du dir meinetwegen Sorgen machen würdest. Dich interessiert doch nur deine eigene Scheiße, weil du ein arroganter Egomane bist.“ Warum ich auf einmal so wütend war und ihm solche Sachen an den Kopf war, wusste ich nicht. Aber ich war geladen. Und... unfair.
 

„Du willst meine Geduld wirklich auf die Probe stellen, was?“ Seine Augen funkelte mich an, doch ich stand ihm ausnahmsweise in keiner Hinsicht nach. 
 

Ich spürte erneut diesen imaginären Countdown, der die kristallisierende Stimmung zwischen uns zum Kochen brachte. Es war nur eine Frage von Sekunden, bis jemand reagieren und etwas passieren würde. 
 

Und tatsächlich, es geschah etwas ...
 

Plötzlich spürte ich etwas auf meinen Lippen. Seine weichen, heißen Lippen legten sich auf meine trockenen, rauen. Es kam so unerwartet, dass ich es erst Sekunden später wirklich realisierte. 
 

Er küsste mich. 
 

Sasuke Uchiha küsste mich. 
 

Warum zum Henker...- -
 

Denkt jetzt bitte nichts Falsches. Der Kuss war weder zärtlich, noch auf irgendeine andere Art und Weise romantisch. Er war eher wild, harsch und auffordernd … komisch. Aber er fühlte sich auch nicht unbedingt falsch an, sondern irgendwie ... richtig, das verriet mir das ungesunde Kribbeln in meiner Magengegend, das sich durch meinen gesamten Körper zog und überall seichte Schauer hinterließ. 
 

Meine Augen waren vor Schock noch immer weit geöffnet und versuchten krampfhaft meine Gefühle in Ordnung zu bringen. Doch in mir herrschte ein viel zu großes Durcheinander, als das ich einen klaren Gedanken hätte fassen können. 
 

Was soll das? Wieso tut er das?
 

Kaum war dieser Gedanke durch alle Zellen meines Körpers gedrungen, leuchtete es mir wie ein Blitz ein. Meine Sinne befreiten sich von diesem Nebel und konnten langsam aber sicher wieder klare Gedanken fassen. 
 

Provozieren … Der Uchiha tat das nicht auf Zuneigung, sondern aus Provokation. Anders konnte ich es mir nicht vorstellen. Hatte ich ihn etwa so sehr in seinem Stolz gekränkt und wütend gemacht, dass er zu solchen Mitteln griff? Oder was ging in ihm vor? 
 

„Hn.“ Ich spürte, wie sich die warmen Lippen von meinen entfernten und ich augenblicklich nach Luft schnappte.
 

Der Schock und die Überraschung standen mir groß ins Gesicht geschrieben. Doch der Uchiha hatte nur ein verstohlenes Schmunzeln auf den Lippen, ehe er sich provokativ vorbeugte und mir leise Worte ins Ohr hauchte …
 

… „Leg dich nicht mit einem Uchiha an, Usuratonkachi.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  sasa56
2013-01-12T21:28:04+00:00 12.01.2013 22:28
super kapitel
freu mich aufs neue kapitel
armer naruto jetzt hatter noby fallen gelassen
lg
sasa56


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