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Baby, you're kidding me

SasuNaruSasu
von

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Satan-Junior.

Jeder Mensch fragt sich insgeheim, wie er später wohl einmal sterben würde. Durch einen Autounfall, eine Krankheit oder durch den Biss von einem tollwütigen Eichhörnchen? Tja, diese Frage musste ich mir nicht mehr stellen, denn ich hatte die Antwort bereits: Durch Schlafmangel. 
 

Es war jetzt über eine Woche seit dem Beginn unseres aufschlussreichen Babyprojektes vergangen und ich hatte bereits jetzt das Gefühl seit Monaten nicht mehr richtig geschlafen zu haben. Dass uns ein kleiner Zwerg so auf Trapp halten könnte, hätte ich beim besten Willen nicht gedacht. Zu Anfang war ich zwar noch der festen Überzeugung gewesen, dass es ein Kinderspiel werden würde eine gute Note zu bekommen, aber mittlerweile befürchtete ich das bittere Gegenteil. 

 
 

„Na, Noby-lein, hast du hunger?“ Mit einem müden Lächeln schaute ich auf den Kleinen hinab, während ich nach dem Chip für das Essen in meiner Hosentasche suchte. Nach einigen Sekunden und reichlichem Suchen in den wenigen Quadratzentimetern, gab ich es jedoch auf. 
 

Wo war dieser dumme Chip bloß? 
 

Forschend sah ich mich um und drehte mich einmal um meine eigene Achse, aber auf dem Fußboden war er auch nicht. Vorsichtig legte ich Noby ab und näherte mich dem Schrank. Vielleicht hatte ich ihn ja in meiner alten Hose gelassen. 
 

„Wo bist du, Hose ~?“, fragte ich mich selbst mit einer sing-sang-Stimme und wühlte in dem Schrank rum, um meine gestrige Hose ausfindig zu machen. Dass ich dabei mit mir selbst sprach, sollte mir eigentlich zu denken geben, aber ich redete immerhin auch mit einem Roboterbaby, also war es kein Wunder mehr, dass ich mit der Zeit verrückt wurde. Die vergangenen Tagen müssen mich seelisch geschädigt haben.
 

„Oh nein …“, schoss es abrupt aus meinem Mund und ich zuckte am ganzen Körper zusammen, als mir blitzartig wieder etwas einfiel: Ich hatte meine alte Hose in den Waschraum gebracht, wo sie jetzt – hoffentlich nicht – durchgewaschen wird! 
 

Fuck, das war gar nicht gut ...
 

Schneller als mich meine Beine tragen konnten, stolperte ich die Treppen und Gänge des Wohnhauses entlang und raste im Eiltempo in Richtung Erdgeschoss, direkt zum Waschraum. Dass ich Noby in der Hecktik einfach alleine im Zimmer gelassen hatte, ignorierte ich geflissentlich.  
 

Bitte sei noch nicht in der Waschmaschine …!, bettelte ich innerlich zu irgendeiner höheren Macht, die es hoffentlich ausnahmsweise mal gut mit mir meinte, denn ansonsten hätte ich ein riesiges Problem. Ohne Essen würde der kleine Giftzwerg nämlich sicherlich keine zwei Tage mehr durchhalten – außerdem hatte ich nicht vor, Sasukes Wut näher kennen zu lernen. Diese Ehre hatte ich ja bereits auskosten dürfen und das brauchte ich kein weiteres Mal! 
 

...Dazu musste ich ihm ja nicht unbedingt unter die Nase binden, dass er Recht hatte und ich tatsächlich eine hoffnungslos überforderte Hausfrau war.
 

Nur wenige Minuten später erreichte ich den Wäscheraum für Sasukes Wohnblock. Zielstrebig rannte ich in die Ecke, wo die Waschmaschinen und die Wäschekörbe standen, rutschte aber beinahe aus, weil ich so schnell gerannt war, dass ich fast nicht mehr bremsen konnte. 
 

Schwer atmend wühlte ich die Wäschekörbe nach meiner alten Hose durch und fluchte dabei leise – oder eher laut und ungeniert – vor mich hin. Dieser verfluchte Chip konnte doch nicht ernsthaft in der Wäsche sein! So ein Pech konnte ein einzelner Mensch doch gar nicht haben, verdammt!
 

Fast am Ende meiner Hoffnung angelangt, fand ich auf einmal Sasukes alte Hose in dem Korb. Das hieß, dass meine auch noch hier drinnen sein musste. Gott, ja, Erbarmen! 
 

Gerade wollte ich die Hose vom Uchiha wieder weglegen, da fühlte ich auf einmal etwas in seiner Hosentasche. Gegen jede Privatsphäre nahm ich dieses Etwas raus – es könnte ja immerhin auch etwas Wichtiges sein und am Ende noch kaputtgehen -, doch was ich dort in der Tasche fand, ließ mich überrascht hochstrecken: Ein Kondome! 
 

Natürlich unbenutzt und in einer Verpackung, aber trotzdem … warum zum Teufel hatte der arrogante Bastard ein verdammtes Kondom in seiner Hosentasche?! 
 

Noch etwas verstört von dem ungewollten Fund, legte ich die Hose doch lieber wieder zurück. Ich wollte nicht riskieren, noch einen weiteren peinlichen Fund zu starten und begab mich dann doch lieber wieder auf die Suche nach meinem eigenen Problem: Dem Chip. Und als ob mich Gott gehört hätte, ragte unter dem Wäschehaufen eine alte, dunkelblaue Jeans heraus. 
 

„Hah, endlich!“, rief ich freudig aus und holte den ersehnten Chip aus der Seitentasche meiner Hose. Er war zum Glück unversehrt. 
 

Oh Mann, zu viel Aktion für einen Morgen ...
 


 

~*~*~
 


 

„Jetzt kann ich mir noch nicht einmal etwas zum Trinken kaufen, ohne dass ich dich mitschleppen muss.“ Etwas eingeschnappt stampfte ich den langen Flur zum Foyer entlang und hielt Noby in meinen Armen. 
 

Ich hatte vorhin beschlossen mir die Zeit zu vertreiben und mir eine Cola zu kaufen. Leider musste ich dafür einmal quer über den Campus und hinüber in den Gemeinschafts-Wohnblock, wo das Foyer war, weil ich keinen Bock hatte extra in die Cafeteria zu gehen. 
 

Kurz gesagt musste ich also ans andere Ende der Welt, weshalb ich Noby mitnehmen musste. Dabei war mir aufgefallen, dass ich ja gar nicht der einzige mit einem Roboterbaby am Hals war, denn ich hatte einen meiner Mitschüler auf dem Campus gesehen. Die anderen aus meinem Kurs hatten schließlich dasselbe Anhängsel wie ich. Obwohl ich sehr wohl festgestellt habe, dass Noby viel süßer aussah als die anderen. 
 

Oh verdammt, ich fing echt an diesen kleinen Terminator-Nachwuchs zu mögen ... oder aber es war eine Art Hassliebe. Man konnte nicht mit und auch nicht ohne einander, denn ich hatte immerhin bereits oft genug mit dem Gedanken gespielt, Noby in die ewigen Jagdtgründe zu befördern. Was ich angesichts meines Projektpartners und der Tatsache, dass meine Versetzung davon abhing, allerdings nicht tun durfte. 
 

„N-Naruto-kun?“ Eine leise und sanfte Stimme drang in mein Gehör ein und ich fuhr verwundert herum. 
 

Ich sah in hellviolette Augen, die schon beinahe weiß wirkten, und dunkelblaue Haare. 
 

Hinata Hyuuga. 
 

Die, die schüchterner als jeder andere Mensch war den ich kannte. 
 

Die, die das liebste, netteste und naivste Mädchen weit und breit war. 
 

Die, die ich meine beste Freundin nennen durfte. 
 

Jap, genau die stand gerade unmittelbar vor mir. 
 

Mit einem meiner typischen Naruto-Grinsen joggte ich auf sie zu. 
 

„Hey, Hinata-chan!“ Beiläufig schaute ich auf sie herunter, wo ich ebenfalls ein Baby in ihren Armen entdeckte. Es trug einen rosafarbigen Strampler und eine weiße Mütze, was schon ziemlich putzig aussah. Ich nahm anhand der Farben an, dass es wohl ein Mädchen war. 
 

„Wie niedlich, wie heißt sie denn?“, fragte ich sie mit einem Lächeln im Gesicht und beäugte den kleinen Roboter fasziniert. Auch wenn sie nicht echt waren, an Niedlichkeit nahmen sie sich nicht sehr viel von echten Babys, zumindest meiner Meinung nach. 
 

„Sie heißt Chichi …“ 
 

„Chichi? Wieso hast du sie »Fräulein« genannt?“, verwundert über diesen Namen blickte ich sie aus großen Augen an. Einige Sekunden verstrichen, in denen sie nur nervös ihre Finger aneinander tippte, ehe sie zur Antwort ansetzte. 
 

„E-eigentlich hab ich ihr den nicht gegeben, sondern Ino. Ich mache das Projekt ja mit ihr zusammen u-und…“, sie unterbrach sich für einen Augenblick, in dem sie noch einen Hauch intensiveres Rosa um die Wangen bekam. Diesmal war ich mir allerdings sicher, dass dies aus Scharm war. 
 

„…Ino hat sie so genannt, weil sie ein Mädchen ist.“ In ihrem Gesicht sah ich ein Lächeln, das kurz danach fast sowas wie ein Lachen war, dem ich nur einstimmen konnte.
 

Sowas Bescheuertes hatte ich noch nie gehört und es wunderte mich im nächsten Moment nicht mehr so sehr, weil ich sowas von Ino auch hätte erwarten können. Und ich dachte, dass Noby eine seltsame Namensgeschichte hatte. Anscheinend doch nicht so seltsam wie die von … Chichi. Oh Mann, dieser Name war … gewöhnungsbedürftig. 
 

„U-und wie heißt euer Junge?“ Sie sah bedrückt zum Boden.
 

„Noby“, gab ich stolz und euphorisch zur Antwort. Dabei erzählte ich ihr auch gleich, wie wir auf diesen Namen gekommen waren und wer mein hassliebender Partner war. Schließlich hatten wir in der letzten Zeit freie Stelle gefunden, um miteinander zu reden, da auch ihr kleines Baby verdammt viel Zeit und Nerven beansprucht haben musste. 
 

Diese Tatsache beruhigte mich ehrlich gesagt auch ein kleinwenig, weil ich schon befürchtet hatte, dass ich der einzige Mensch auf Erden war, der mit so etwas schlichtweg überfordert war. 
 

So saßen wir einige Zeit lang beisammen und unterhielten uns, während ich mir meine Cola holte und Hinata - freundlich und zuvorkommend wie ich war – ebenfalls eine ausgab. Auch wenn sie ziemlich zurückhaltend war, war sie ein echt liebenswürdiges Mädchen. Immerhin nannte ich sie meine beste Freundin, das musste ja was heißen. 
 

„Das ist eine echt i-interessante Gesichte. Ich hätte nicht gedacht, das S-Sasuke-kun so gut mit Babys umgehen kann.“
 

„Ich auch nicht. Aber das macht seinen miesen Charakter auch nicht angenehmer. Ein Arschloch ist er trotzdem...“ ...ein Arschloch, dass ich noch fast einen Monat lang aushalten musste.
 

Nach bewundernswerten anderthalb Stunden mit Hinata, verabschiedete ich mich von ihr und machte mich langsam wieder auf den Weg zu Sasukes Zimmer. Immerhin würde er bald wiederkommen und es würde Mittag geben. Bis dahin musste ich Noby irgendwie zum Schlafen kriegen, sonst konnte ich mir das geflissentlich abschminken, denn allein konnten wir ihn auch nicht lassen und einfach ohne ihn zum  Essen gehen. 
 

Ein schrilles, lautes Geräusch ließ mich abrupt aus meinen tiefen Gedanken hochfahren und erschreckte mich so sehr, dass ich zusammenzuckte und meine Hände reflexartig nach oben zog. Dies hatte aber leider zufolge, dass ich den Roboter, der sich bis eben noch in meinen sicheren Händen befunden hatte, losließ und jenes Baby im hohen Bogen gen Boden fiel.
 

Mit weit aufgerissenen Augen starrte ich auf meine Arme, in denen nun kein Roboter-Baby mehr lag und zog schwarf die Luft ein. Das Gefühl, dass mein Herz für kurze Zeit ausgesetzt hatte, breitete sich unwilkürlich in meinem Körper aus. 
 

„Fuck!“, fluchte ich vor mich hin und wollte mich zum Aufheben bücken, als ich in meinem Augenwinkel ein kleines Eichhörnchen vorbeiflitzen sah. Ein Eichhörnchen … ein verfluchtes Eichhörnchen hatte mich so sehr erschreckt, dass ich mein verdammtes Projekt hab fallenlassen, ernsthaft?! 
 

Wütend und gleichzeitig zu Gott betend, dass der Kleine nicht kaputtgegangen war, nahm ich ihn hoch. Ich betrachtete ihn von allen Seiten genauestens und konnte augenscheinlich feststellen, dass nichts beschädigt war. 
 

Zum Glück … 
 

„Usuratonkachi, was machst du da?“ Eine tiefe, mir nur zu gut bekannte Stimme schlich sich in mein Bewusstsein und ließ mich zum zweiten Mal binnen wenigen Sekunden zusammenzucken. Das war Sasuke, ausnahmslos. Verdammt, hoffentlich hatte er das mit Noby nicht gesehen … 
 

„Aha, das ist also dein Partner. Sieht ja aus wie ein kleiner Adonis.“
 

Eine schelmische und gleichzeitig provokant wirkende Stimme – mit einem zweideutigen Unterton getauft – drang zu mir vor und ich zwang mich nun endlich aufzuschauen. 
 

Was ich im nächsten Moment aber schon wieder bereute, denn direkt vor mir standen Sasuke und seine »Wir-sind-die-Schulkings-und-dürfen-uns-deshalb-alles-erlauben« -Clique. 
 

Sie bestand aus Deidara Kawamoto, der einen ungesunden Hang zur Chemie und Explosionen besaß. 
 

Sasori Akasuna, der ein merkwürdiges Faible für Holzpuppen hatte und im Grunde sowieso total gruselig war. 
 

Kakuzu Hashi, derjenige, der den armen Opfern und kleinen Kindern immer das Essensgeld aus der Tasche klaute, zumindest hatte ich das mal gehört. 
 

Hidan Akogare, der mit der Schlimmste war, denn er gehörte irgendeiner satanistischen Sekte um einen Gott namens »Jashin« an. Voll krank, wenn ihr mich fragt. 
 

Und zu guter Letzt natürlich Sasuke. Zusammen ergaben sie nicht nur die Schul- »leck-mich-am-Arsch« -Elite, sondern auch das perfekte Druckmittel gegen alle, die sich gegen sie stellten. 
 

Ich zog die Scheiße auch magisch an, verdammt!
 

Der Typ, der mich eben so hoffnungslos versucht hatte anzumachen war übrigens Hidan gewesen. Ausgerechnet der ... 
 

„Halt die Klappe, Hidan. Man macht sich nicht an bereits vergebene Wertgegenstände ran“, lachte Sasori amüsiert auf, woraufhin die anderen einstimmen mussten. Ich hingegen starrte sie nur perplex an und wusste beim besten Willen nicht, was hier gerade geschah. 
 

Moment mal ... hatte der Mistkerl gerade Wertgegenstände gesagt? Urplötzlich brannten sämtliche Sicherungen bei mir durch und mein gesunder Menschenverstand verabschiedete sich. Ich ballte meine Hände zu Fäusten und schaute Hidan an, der gerade herzhaft am Lachen war.
 

Mach jetzt nichts Unüberlegtes, Naruto. Atme ganz tief durch und geh einfach wieder weg ...
 

Natürlich funktionierte mein innerliches, gutes Zureden nicht, denn was wäre ein idiotischer Uzumaki auch ohne eine große Klappe? Ganz genau: Ein lebender Uzumaki!
 

„Ey, Satan-Junior.“ Meine Stimme erhob sich, noch bevor ich sie richtig aufhalten konnte. „Ich gehe in diesen Angelegenheiten zwar nicht mit dem Trend, aber dein jämmerlicher Flirt ist erbärmlich nach hinten losgegangen. Wenn du dich so bei jedem gibst, dann tust du mir echt leid - vor allem diejenigen, die das ertragen müssen.“
 

Kaum waren diese – wirklich sehr beleidigenden – Worte ausgesprochen, klappte dem Jashinisten die Kinnlade runter, ehe seiner Verwunderung Wut wich und er zorniger denn je auch mich zugestürmt kam. 
 

Gesunder Menschenverstand - Uzumaki = riesiges Problem.
 

Diese Gleichung war vorhersehbar und trotzdem hatte ich es nicht zu Stande gebracht, mein großes Stimmenorgan ruhig zu halten. Stattdessen musste ich ja unbedingt das aussprechen, was ich dachte.
 

An sich war sowas ja nicht verboten, aber in gewissen Situation sollte man einfach einmal die Klappe halten und das war definitiv eine solche Situation gewesen. 
 

Ich krallte meine Hände eine Spur fester um Noby, der wieder in meinen Armen lag und versuchte hinter Noby Schutz zu finden. Gut, ich gab zu, dass es ziemlich erbärmlich war ein lebloses Roboterbaby als Schutzschild missbrauchen zu wollen, aber ich stand meinem Tod immerhin direkt vor Augen. Da durfte man auch einmal erbärmlich sein!
 

Hidan - wutentbrannt und zähnefletschend - stürmte auf mich zu, wie ein Löwe auf seine Beute. Und die war bittererweise ich. 
 

Gratulation Uzumaki, du hast mal wieder verschissen.
 

„Na warte, du kleiner...- -“ Blitzartig kniff ich meine Augen zusammen, klammerte meinen Griff fester um den Roboter und presste es aus Reflex noch näher an mich, als ich Hidans Faust auf mich zurasen sah. 
 

Doch anstatt auf den Schlag und den darauffolgenden Schmerz zu warten, nahm ich meinen ganzen Mut zusammen und hob meinen Kopf an. 
 

So leicht würde ich es ihm sicherlich nicht machen und darauf warten, dass er mir eine reinhaute. Sektenfreak hin oder her, ich mochte mein Gesicht so wie es war – ohne blaue Flecken oder Blut. 
 

Ich wich dem Schlag des grauhaarigen Jashinisten halbwegs geschickt aus, indem ich mich schnell bückte und seine Faust dadurch ins Leere traf. Seine Augen verrieten mir, wie verwirrt und überrascht er von meinem Ausweicher war. Er hatte mit meiner waghalsigen Initiative wohl nicht gerechnet.
 

Durch die Wucht des Fehlschlages geriet Hidan ins Wanken und taumelte einige Schritte zur Seite, während ich mich wieder aufstellte und meine Orientierung versuchte zu finden. Seine Unachtsamkeit nutzte ich sofort und holte mit Schwung aus, wobei ich mich anstrengen musste, Noby dabei nicht fallen zu lassen. 
 

Der würde spüren, dass ich nicht alles mit mir machen ließ - ob es nun Mut oder Dummheit war, die mich dazu verleitete. Woher ich diesen plötzlichen Tatendrang hatte, wusste ich selbst nicht so genau, aber ich schaffte es tatsächlich Hidan mein Knie in die Weichteile zu rammen, sodass er sich mit einem zähneknirschenden Keuchen etwas krümmte. 
 

Man konnte die Blicke der – mittlerweile echt sehr vielen – Schaulustigen förmlich auf der Haut spüren und wie sie alle gebannt den Atmen anhielten – oder war das nur ich? Egal, zumindest fühlten alle so wie ich: Entsetzen. Ich hatte Hidan Akogare echt mein Knie in seine Weichteile gerammt!
 

Mein Herz schlug so schnell, als wäre ich gerade einen Marathon gelaufen. Doch viel Zeit zum Verdauen bekam ich nicht, denn der grauhaarige Jashinist war von meinem plötzlichen Mut und dem schmerzvoll-gezielten Tritt nicht so begeistert wie ich. 
 

Er gab ein ungesund-anhörendes Geräusch von sich und wollte zum zweiten Versuch ansetzen. Dieses Mal konnte ich aber leider nicht einfach wieder nach unten hin ausweichen, weil der Schlag von ihm viel zu tief angesetzt war und ich mich einfach nicht mehr bewegen konnte. 
 

Ich war wie angewurzelt.
 

Nun wurde mir zum ersten Mal wirklich klar wieso Sasuke und seine Freunde hier einen auf »Chefs« machten, weil sich keiner mit ihnen anlegen würde. 
 

... Zumindest theoretisch, es waren ja auch nicht alle so dämlich wie ich und legten sich direkt mit dem Satan-Freak an. 
 

„Hn, das reicht jetzt.“ 
 

Überrascht blickte ich auf den Rücken vor mir, der sich gerade – gegen jede Erwartung – vor mich gestellt und den Schlag von Hidan gekonnt abgewehrt hatte. 
 

Im Moment schaute ich sicherlich genauso dämlich drein wie der Grauhaarige, denn wir hätten wohl beide nie damit gerechnet, dass ihm gerade Sasuke ein Strich durch die Rechnung machen würde.
 

„Ey, was soll das? Der kleine Scheißer hat mir meine Juwelen gequetscht!“ Hatte er seine Genitalien gerade ernsthaft Juwelen genannt?  
 

Ich stutzte, als Sasuke seinen nüchternen Blick, den er aufgesetzt hatte, für einen Augenblick absetzte und leise … lachte? Er lachte! Und zu allem Überfluss taten es ihm seine anderen Freunde gleich, die ich bei dieser ganzen Sache irgendwie vollkommen ausgeblendet hatte. Ich verstand beim besten Willen nicht, was nun gerade so komisch war. Ich hatte ihrem Kumpel immerhin … wehgetan, so in etwa zumindest. Und die lachten einfach!  
 

„Das hast du verdient“, meinte dieser Deidara dann plötzlich. Er hatte die Arme verschränkt und ein breites, zufriedenes Grinsen im Gesicht. Anscheinend hatte er das ganze sichtlich genossen. 
 

„Ich wollte dir schon lange mal eine reinhauen, aber der Kleine war leider schneller als ich“, kam es dann spöttisch von dem vermummten Kerl – Kakuzu. Er warf Hidan einen seltsamen Blick zu. 
 

Ich verstand gerade mal wieder überhaupt gar nichts und starrte nur perplex und etwas überfordert zwischen Hidan, Sasuke und seinen Freunden her. 
 

Ich konnte die Reaktion des Uchiha nicht erkennen, da er mit dem Rücken zu mir stand. Aber irgendetwas schien da zwischen Hidan und Sasuke abzulaufen, denn der Jashinist machte komische Fratzen, so, als ob er und der Uchiha gerade per Augenkontakt kommunizieren würden. Oder ich bildete es mir einfach nur ein, was ohnehin viel wahrscheinlicher war. 
 

Sasuke ließ Hidan endlich los. Dieser knurrte nur verstimmt und warf mir einen gekonnten Todesblick zu, als er sich beleidigt umdrehte und zu den anderen Freaks hinüber ging, die sich mittlerweile auch wieder eingekriegt hatten. 
 

Eine seichte Gänsehaut schlich sich mir über meinen Rücken, als ich dem Satan-Junior – ich sollte mir wirklich abgewöhnen ihn so zu nennen, sonst bin ich schneller wieder in so einer Lage als ich Ramen schreien könnte – hinterher starrte. 
 

Ich kapierte beim besten Willen nicht was hier die letzten Minuten überhaupt abgegangen war. 
 

Ich wusste nicht einmal, ob ich jetzt darüber lachen oder weinen sollte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Keji
2013-01-03T19:37:13+00:00 03.01.2013 20:37
Hey.
Gelungenes Kapitel!
Am Besten hat mir der Einfall mit dem Kondom gefallen.
Es ist gut geschrieben und lustig.
Es hat mir sehr gefallen.


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