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Snow Warriors

~ Ein Aufbruch in neue Gebiete ~
von

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Kapitel 10
 

Als Sternenklang wieder aufwachte fühlte sie sich ausgeruht und erholt. Sie streckte sich und putze ihr vom Kampf noch immer zerzaustes Fell und blickte sich schließlich um. Sam und Angel waren dies alles schon gewohnt und störten sich schon lange nicht mehr daran eingesperrt zu sein, doch ihre Freunde saßen nur schweigend beieinander und blickten sich Hoffnungslos an. Sternenklang erhob sich und trottete zu ihnen herüber und miaute: „Warum blast ihr hier Trübsal? Sollten wir nicht lieber überlegen was wir als nächstes tun sollen?“ „Hier heraus gibt es kein Entkommen!“, blaffte sie Sturmkralle an. Polarträne und Sonnensturm schauten betroffen zu Boden und Wolkenspiel erklärte traurig: „Du hast doch gehört was Sam und Angel erzählt haben. Und du hast die Zweibeiner gesehen. Unsere Krallen scheinen ihnen nicht zu schaden und sie wissen genau wie sie uns daran hindern können nicht heraus zu kommen. Wie sollen wir denn hier nur fliehen können? Selbst das Sternenvlies können wir nicht sehen. Nicht einmal der Sternenclan selbst kann uns hier drinnen noch helfen. Sicher haben sie uns vergessen“ Bei ihren letzten Worten ließ Wolkenspiel traurig den Schwanz hängen. „Aber nein!“, widersprach Sternenklang eifrig: „Der Sternenclan hat uns nicht vergessen! Sie haben im Traum zu mir gesprochen. Ich weiß einfach, dass wir hier herauskommen werden! Wir müssen nur einen klaren Kopf behalten und zusammen überlegen. Dachskralle sagte mir, dass unsere Reise hier nicht endet. Also muss sie uns doch noch woanders hinführen? Wer weiß, vielleicht sind wir schon bald wieder zu Hause“ Sternenklang versuchte eindringlich ihren Freunden Mut zu machen. Schließlich richtete Sonnensturm die Ohren wieder auf und miaute: „Sternenklang hat recht. Wenn wir von vorne herein die Hoffnung aufgeben können wir nicht das geringste erreichen. Den Hauskätzchen ist doch auch die Flucht gelungen. Auch wenn sie Glück hatten. Wer sagt das wir nicht auch Glück haben können?“ Nach seinen Worten richteten auch die anderen ihre Ohren langsam wieder auf und Sternenklang konnte mit Freuden sehen wie ein kleiner Hoffnungsschimmer in ihre Augen zurückkehrte. Nachdem sie wieder von den Bröckchen gegessen hatten kamen sie hinüber zu den Hauskätzchen. Während sie sich gegenseitig die Zungen gaben fragten sie die Hauskätzchen nach allem was ihnen bei ihrer Flucht helfen konnte.
 

Nach einiger Zeit kamen die Beiden Zweibeiner vom letzten Mal wieder. Doch diesmal war noch ein anderer Zweibeiner dabei. Erschrocken richtete sich Sams Fell auf. Verwirrt schauten die Waldkatzen auf Sams Reaktion. „Das ist der Aufrechtgeher!“, miaute er erschrocken und Angel erklärte: „Manchmal kommen Aufrechtgeher. Sie streicheln uns oder geben uns leckeres Futter. Meistens nehmen sie dann eine Katze auf den Arm. Danach verschwinden sie mit den anderen Aufrechtgehern. Wenn sie wiederkommen wird die Katze die der andere Aufrechtgeher hochgehoben oder ausgesucht hat eingefangen und fortgebracht“ „Das heißt sie wollen Sam mitnehmen?“, fragte Sonnensturm geschockt. Bevor die fünf Freunde diese Nachricht verdauen konnten, waren die beiden Zweibeiner bereits mit einem dieser kleinen Käfige in den Raum gekommen. Panisch lies Sternenklang ihren Blick von der einen in die andere Richtung schweifen. Es musste doch einen Ausweg aus dieser Situation geben! Dabei fiel ihr blick auf den anderen Zweibeiner der seine Vorderpfote auf einen seltsam geformten Ast an der Wand gelegt hatte. Plötzlich drückte der Zweibeiner diesen Ast herunter und es öffnete sich ein Loch in der Wand. Das musste die Tür sein! Dann benutzten also die Zweibeiner diesen Stock um sie zu öffnen. Der Stock war zu schmal um darauf zu springen, doch sollte es ihnen gelingen sich daran festzuhalten und ihn herunter zu ziehen. Wenn sie mit ihrer Vermutung recht hatte, würde sich die Tür so öffnen lassen. Sternenklang hatte eine Idee. „Greift alle gemeinsam die Zweibeiner an! Genauso wie ihr es auf eurer letzten Flucht getan habt!“, mit diesen Worten sprang sie den Zweibeiner an, der näher bei ihr stand und sprang hoch. Die anderen Katzen hatten verstanden was sie vorhatte und taten das selbe. Der Zweibeiner versuchte sie mit seiner Vorderpfote zu packen, doch sie wich aus und stellte befriedigend fest, dass die Felle die der Zweibeiner an den Vorderpfoten trug, nicht so widerstandsfähig waren. Sie spürte mit Genugtuung wie ihre Krallen tief in die Haut des Zweibeiners eindrangen. Dieser jaulte vor Schmerz auf und auch dem anderen Zweibeiner ging es nicht besser. So bissen und kratzten die Katzen die Zweibeiner, die in blinder Wut um sich schlugen. Wütend brüllten die Zweibeiner im Käfig dem anderen etwas zu und dieser Schloss die Tür. Nachdem sie die Zweibeiner in eine Ecke gedrängt hatten rief Sam schließlich außer Atem: „Wenn wir jetzt nicht los rennen, dann gar nicht!“, und sprang von dem Zweibeiner weg auf das Loch im Käfig zu. Sternenklang und die anderen folgten ihm. Wütend jaulten die Zweibeiner auf und stapften ihnen auf ihren großen Hinterpfoten hinterher. Erschrocken zögerten die Katzen als sie auf den anderen Zweibeiner zurannten. „Der Aufrechtgeher wird niemals die Tür für uns öffnen, wir kommen hier nicht raus!“, und wollte bereits abbremsen. Doch Sternenklang rief: „Da ist eine Art Ast an dem Loch... Ähm Tür! Die Zweibeiner drücken es nach unten wenn sie sie öffnen. Ich habe es eben gesehen. Das muss es sein!“ Mit diesen Worten sprang sie hoch, doch sie kam nicht an den Ast heran. Sie war zwar schnell aber auch klein. Was sollte sie nun tun? Doch da sprang Sonnensturm an ihr vorbei und schaffte es sich mit einer Pfote an dem Ast fest zu halten. Mit der zweiten Pfote um Halt kämpfend baumelte er an dem Ast. Sein Gewicht zog ihn nach unten und die Katzen hörten ein leises klicken. Ohne zu warten ob sich das Loch öffnen würde rannte Sternenklang einfach los. Sie rannte dagegen und fiel hin. Doch als sie sich benommen wieder aufrappelte sah sie, dass sich ein kleines Loch geöffnet hatte. Sie hatten es geschafft! „Sitz nicht da rum, sondern Lauf!“, schrie ihr Polarträne zu und Sternenklang sah mit Schrecken wie sich eine Pfote des Zweibeiners nach ihr ausstreckte. Sie wich ihm aus, versetzte ihm einen letzten Hieb mit ihren Krallen und rannte durch das Loch, dass sich direkt hinter ihr wieder schloss, zu den anderen nach draußen. Sie waren draußen! Doch noch hatten sie es nicht geschafft. Sternenklang hörte die Zweibeiner im inneren vor Wut aufjaulen und schon öffnete sich die Tür wieder und alle Zweibeiner kamen heraus gerannt. „Nicht stehen bleiben! Rennt weiter!“, rief Sturmkralle ihnen zu. Das musste er nicht zweimal sagen. Die Katzen rannten los so schnell sie konnten. Immer der Sonne entgegen, die am Horizont stand. Sternenklang wusste nicht ob es Sonnenaufgang oder Untergang war, aber dass war ihr im Moment auch egal. Sie rannte so schnell wie sie noch nie in ihrem Leben gerannt war. Nachdem sie bereits eine weite Strecke hinter sich gebracht hatten ließen sich die Katzen völlig erschöpft unter einem Brombeerdickicht zu Boden fallen. Die Zweibeiner hätten direkt hinter ihnen stehen können, doch keine der Katzen hatte noch Energie um weiter zu laufen. Sie hatten es geschafft! Sie waren frei! Mit diesen Gedanken waren bald alle in einen tiefen Schlaf versunken.
 

Sternenklang erwachte und blinzelte müde in die Sonne. Sie hatten lange geschlafen. Als sie sich aufsetzten hörte sie ein amüsiertes miauen: „Nun auch endlich aufgewacht?“ Sternenklang drehte sich um und sah Wolkenspiel. „Ich bin schon vor einer Weile aufgewacht und dachte ich könnte uns so lange bis ihr aufwacht etwas zu essen besorgen“, während sie das sagte nickte sie zu einem toten Kaninchen, einer Maus und zwei Staren: „Ich habe mir bereits etwas mit Sturmkralle geteilt, der als Zweiter aufgewacht war“ Erst jetzt bemerkte sie, dass sie Hunger hatte. „Danke dir. Ich sterbe fast vor Hunger“, miaute sie Dankbar. „Du kannst dir ruhig nehmen was du willst. Ihr auch“, miaute sie und sprach die vier anderen Katzen an, die nun auch aufgewacht waren. Sam und Angel schauten interessiert die Frischbeute an. „Wir sind zwar vor den Zweibeinern geflohen, haben aber noch nie Knochen gegessen“, erklärte Angel ihr Interesse. „Dann könnt ihr es heute probieren“, miaute Wolkenspiel munter: „Langt zu, außer uns ist ja keiner da“ Die beiden Hauskätzchen schauten unsicher die Frischbeute an, als ob sie nicht wüssten was sie als nächstes tun sollten. Sonnensturm wollte sich gerade einen der Vögel aussuchte als Polarträne ihn zurückhielt. „Da es ihre erste Frischbeute ist, denke ich, dass wir ihnen zuerst die Wahl überlassen sollten. Was meint ihr?“, fragte sie nun die anderen Katzen. „Das ist eine tolle Idee!“, miaute Sternenklang begeistert: „Natürlich nur wenn es dir recht ist Wolkenspiel. Du hast sie schließlich gefangen“ „Nur zu“, antwortete sie fröhlich. Sonnensturm meinte leise: „Daran hätte ich auch denken können“, dann miaute er wieder lauter: „Such euch aus was immer ihr haben wollt“ Die beiden Hauskätzchen sahen sich an. „Ist das wirklich okay?“, fragten sie unsicher. Sie schauten sich um und als die anderen aufmunternd nickten nahmen sie sich jeweils eine Maus und einen Star. „Dann nehmen wir die hier“, miaute Angel durch ein Maul voll Fell. „So können wir beides Probieren“, erklärte Sam fröhlich: „Du lässt mich doch einen Bissen probieren, oder Angel?“ „Na klar du Fellball“, miaute sie munter. Man merkte ihnen an, dass sie schon lange Zeit befreundet waren. Sie setzten sich zum essen hin und Sonnensturm nahm sich den übrigen Staren mit einem Blick zu den beiden anderen. Keiner schien etwas dagegen zu haben, also setzte er sich zu den Hauskätzchen und begann sein Mal. „Sollen wir uns dann das Kaninchen teilen?“, fragte Polarträne Sternenklang. Sie nickte. Sie fraß gerne Kaninchen und hatte sich diese schon öfter mit älteren geteilt. Fröhlich lief sie neben ihr her und auch die Beiden begannen mit ihrem Mal. Nachdem sich alle satt gefressen hatten setzten sie sich zusammen und überlegten.
 

„Wir sollten überlegen, wie wir wieder zurück kommen“, miaute Sturmkralle. „Und wo genau sollen wir lang laufen?“, fragte ihn Sonnensturm. Sturmkralle peitschte mit dem Schwanz hin und her und meinte: „Woher soll ich das wissen? Ich dachte einer von euch kennt den Weg“ Polarträne die befürchtete die beiden könnten sich streiten setzte sich auf: „Bevor wir uns unnötig Sorgen machen, bin ich dafür, dass wir einfach mal alles zusammentragen, dass wir wissen“ Die anderen Katzen schauten sich an und nickten. Das war ein vernünftiger Vorschlag. Zögerlich miaute Sternenklang: „Als wir in dem Bauch des Monsters waren, habe ich kurz die Sonne gesehen, wie sie westlich eines Berges stand. Allerdings weiß ich nicht, ob es Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang war“ „Westlich und Östlich von uns sehe ich weit und Breit nur Zweibeinersiedlungen“, rief Wolkenspiel von einem Baum herunter, den sie eben erklommen hatte um sich umzuschauen. Sturmkralle überlegte kurz und miaute schließlich: „Wir sind gestern der Sonne entgegen gerannt. Da wir alle sofort eingeschlafen sind wissen wir nicht ob wir dem Sonnenaufgang oder dem Sonnenuntergang entgegen gerannt sind. Allerdings war es noch dunkel, als ich mit Wolkenspiel auf die Jagd ging. Darum denke ich, dass wir dem Sonnenuntergang entgegen gerannt sind“ Nachdem sie alle Berichte gehört hat fasste Polarträne ihre Informationen zusammen: „Wenn wir gestern dem Sonnenuntergang entgegen gerannt sind, sollten wir eine Weile dem Sonnenaufgang folgen. Allerdings ist uns das wegen der Zweibeinersiedlungen nicht möglich, aber wir sollten es nicht vergessen. Ich weiß nicht wie viel Zeit wir in diesem Monster verbracht haben, aber ich glaube eher, dass es Sonnenuntergang war. Was bedeuten würde, dass wir nach Süden gebracht wurden. Ich bin dafür, dass wir erst mal weiter nördlich ziehen und uns bei Gelegenheit etwas östlich halten. Wir werden mindestens zwei Sonnenuntergänge unterwegs sein. Vielleicht sogar noch mehr. Außerdem wissen wir nicht, ob die Zweibeiner uns noch suchen. Also schlage ich vor, dass wir nachts reisen und uns Tagsüber ausruhen. Was meint ihr dazu?“ Eine weile schwiegen die Katzen und schließlich nickten alle. Das war die plausibelste Erklärung. „Und wenn wir den Glauben an den Sternenclan nicht verlieren, werden wir sicher wieder gesund und munter ankommen“, dachte Sternenklang und schlug vor: „Wir sollten uns vielleicht noch etwas ausruhen. Bei Sonnenuntergang können wir noch etwas essen und danach würde ich vorschlagen, dass wir aufbrechen. Wenn wir erschöpft und hungrig sind, werden wir nicht weit kommen“ Wolkenspiel nickte ihr zu: „Das ist eine gute Idee. Es gibt hier reichlich Beute, also sollte es uns leicht sein in kurzer Zeit etwas zu finden. Und etwas Ruhe könnte ich wirklich noch gebrauchen“ Nachdem die Katzen sich nun also einig waren, was sie tun wollten, begaben sie sich wieder zurück in das schützende Brombeerdickicht. Dort gaben sie sich noch eine Zeit lang die Zungen, bevor sie in einen erholsamen Schlaf fielen.
 

Sonnenuntergang war vorbei und der Mond begann seine Reise am Himmel. Frisch gestärkt und ausgeruht sammelten sich die Katzen und brachen auf zu ihrer Reise. Angel und Sam hatten sich ihnen angeschlossen. „Wir wollen nicht mehr zurück zu den Aufrechtgehern! Außerdem sagtet ihr uns, dass Lilly und die anderen sicher im Wald untergekommen sind. Wir würden gerne mit euch kommen und bei euch im Wald leben“, mit dieser Erklärung und einen festen Blick hatte Sam das ausgesprochen, was die Waldkatzen vermutet hatten. Sternenklang freute sich. Sie hatte die Beiden Hauskätzchen lieb gewonnen und freute sich sie auch weiterhin in ihrer Nähe haben zu können. Es würde ihnen sicher im Wald gefallen, daran glaubte sie fest. Als sie die ersten Schritte ihres Weges gingen, schickte Sternenklang noch einmal ein kurzes Stoßgebet zum Sternenclan: „Lieber Sternenclan, bitte beschütze uns auf dieser Reise und wache über uns“ Es dauerte nicht lange und der Ort, an dem sie geruht hatten war außer Blickweite. Nun hatte ihre Reise also wirklich begonnen.



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