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Welcome to the Universe

von

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The Story

Titel: Welcome to the Universe

Disclaimer: Keiner von den hier auftretenden Personen bzw. Figuren aus Supernatural gehört mir! Sie gehören entweder sich selbst oder entstammen von Erik Kripke.
 

~*~
 

Kapitel 8: The Story
 

~*~
 

THEN
 

Er konnte das nicht zulassen...

Er konnte nicht einfach nur stillschweigend zusehen, wie alles so eintraf wie er es vorhergesehen hatte...

Das war die letzte Chance, um alles aufzuhalten...

Die allerletzte Chance...
 

„Halt...!“
 

Chuck bereute es augenblicklich überhaupt den Mund aufgemacht zu haben, als der Engel ihm einen ungläubigen Blick zuwarf und schließlich auf die Finger herunter sah, die sich in dem dunklen Anzugstoff festgekrallt hatten und ihn somit am Gehen hinderten.
 

„W... warten Sie...“
 

Es klang nicht nach einer Aufforderung, sondern viel mehr nach einer Frage und so wäre es nicht verwunderlich gewesen, wenn der Engel trotz allem einfach verschwunden wäre, allerdings... blieb er...

Chuck wusste nicht, ob er sich darüber nun freuen, oder seine eigene Dummheit lieber innerlich verfluchen sollte.

Augenblicklich ließ der Prophet den Arm des anderen Mannes los und wich einen Schritt zurück.

Sein ganzer Körper fing an wie Espenlaub zu zittern.

Wer wusste schon, was dieser Durchgeknallte mit ihm anstellen würde, wenn Chuck sich ihm widersetzen würde, wenn er versuchen würde ihn aufzuhalten.

Gedroht hatte er ihm ja schon oft genug.
 

„Was ist los? Gibt es noch etwas, was ich wissen muss?“

„S... Sie...“
 

Chuck wich noch einen Schritt zurück, obwohl er genau wusste, dass ihm das nicht sonderlich viel nutzen würde, wenn der Engel ernst machen sollte.
 

„Sie... dürfen das nicht tun! Ich... kann nicht... zulassen, dass Sie...“
 

Sein Hals fühlte sich an wie die Wüste, durch die der einstige Prophet Moses sich schleppen musste. Selbst das Schlucken fiel ihm unglaublich schwer, vor allem, als er den Blick des Engels auf sich spürte.

Die stechenden Augen schienen bis in die tiefsten Ecken seiner Seele zu starren, auf der Suche nach der besten Möglichkeit ihm zu schaden.

Chuck wagte es nicht zu blinzeln, und ließ den Engel nicht einmal für eine Sekunde aus den Augen, auch wenn ihm alleine dieses Unterfangen schon allen Mut abverlangte.
 

Trotz allem schaffte der Engel es ihn zu überraschen.

Im einen Moment war er noch in sicherer Entfernung, geschützt vor möglichen Angriffen und im Nächsten spürte er nur noch einen kalten Windzug, bevor ihm regelrecht die Luft zum Atmen wegblieb.

Kalte Finger hatten sich um seinen Hals geschlossen und drückten unbarmherzig zu, so dass Chuck befürchtete jeden Augenblick mit gebrochenem Genick auf dem Boden zu liegen.

Jedoch wurde er mit einem dumpfen Schlag gegen die Wand geschleudert und nach oben gedrückt, so dass seine Füße nicht einmal mehr den Boden erreichen konnten.

Verzweifelt schnappte er nach Sauerstoff, seine Hände krallten sich ein weiteres Mal in dem teuren Anzug des Engels fest, und versuchten ihn von sich zu schieben, jedoch hätte er genauso gut versuchen können, die chinesische Mauer zu verschieben.

Ein aussichtsloses Vorhaben.
 

Er würde sterben...

Er würde sterben!

Das war der einzige Gedanke, der momentan Chucks gesamten Verstand auszufüllen schien.

Was hatte er sich nur dabei gedacht?

Wieso konnte er nicht einfach die Klappe halten?

Wieso musste er JETZT anfangen den Helden zu spielen, wenn er dafür doch nur mit dem Leben bezahlen würde?

Andererseits...

Wenn alles so eintreffen würde, wie er es vorhergesehen hatte, würde er früher oder später, in diesem Fall wohl eher sehr viel früher, sowieso sterben.

Was machte es da schon aus, wenn er gleich jetzt von der Bildfläche verschwinden würde?
 

Vor seinen Augen breiteten sich langsam schwarze Punkte aus, die von Sekunde zu Sekunde größer wurden.

Seine Hände zitterten mittlerweile so stark, dass er nicht einmal mehr dazu imstande war, den Engel festzuhalten und so baumelten seine Arme schließlich nutzlos an seinen Seiten.
 

„Du wagst es!“
 

Nur entfernt konnte er die Worte des Engels wahrnehmen, wofür er insgeheim fast schon dankbar war.

In der Stimme schwang ein angsteinflößendes Grollen mit, das Chuck somit weitestgehend verborgen blieb.
 

„Du bist nur ein armseliger Prophet.“
 

Der Engel beugte sich weiter zu ihm, so dass er den warmen Atem im Gesicht spüren konnte.

Chuck kniff die Augen fest zusammen.

Er konnte sowieso nichts mehr deutlich erkennen.

Dadurch wurde ihm noch mehr bewusst, wie laut sein Blut in seinen Ohren rauschte und er konnte seinen Herzschlag so deutlich hören, dass er sich kurz wunderte, ob es sich überhaupt noch innerhalb seines Körpers befand, oder ob der Engel es ihm mittlerweile herausgerissen und neben seine Ohren gehalten hatte.
 

„Du bist nur ein Werkzeug... nichts weiter. Was bildest du dir also ein, mir sagen zu wollen, was...“
 

Ein lautes Donnern ließ das Wohnzimmer erbeben und verschluckte die Worte des Engels.

Die alten, verstaubten Gläser in dem Wohnzimmerschrank klirrten, als der Fußboden leicht zu schwanken begann.

Die Flasche mit dem klaren Schnaps, die auf dem Tisch stand fiel um und rollte von der Holzplatte, ehe sie auf dem Teppich aufschlug und dort ihren Inhalt verteilte.
 

„Was zum...“
 

Die Finger, die Chucks Hals umschlossen hatten, verschwanden plötzlich und der Prophet kam schmerzhaft wieder auf den Füßen auf, schaffte es allerdings nicht sich alleine auf den Beinen zu halten.

Mit einem erstickten Stöhnen rutschte er an der Wand herab, bis vor den Füßen des Engels kauerte und keuchend nach Luft schnappte.
 

In dem Wohnzimmer tauchte plötzlich wie aus dem Nichts eine weitere Gestalt auf, die Chuck allerdings nur verschwommen wahrnehmen konnte.

Vor seinen Augen lag nach wie vor ein Schleier aus schwarzen Punkten, jedoch glaubte er den Neuankömmling, der ihn gerade vor einem Erstickungstod bewahrt hatte schon einmal gesehen zu haben.

Allerdings fehlte ihm einfach die Kraft die Augen weiter aufzubehalten.

Die Geräusche verstummten immer mehr, bis er nur noch sein eigenes, lautes Atmen hören konnte, ehe er vollkommen das Bewusstsein verlor.
 

„Zachariah!“
 

Die Stimme dröhnte in dem Zimmer so laut, dass die Wände erneut zu zittern schienen.
 

„Was soll das?“
 

Zachariah räusperte sich und warf einen kurzen Blick auf den Propheten, der zusammengesunken auf dem Boden lag, bevor er seine Augen auf den dunkelhäutigen Mann richtete, der einer Statue gleich starr in der Mitte des Wohnzimmers stand und dabei absolut fehl am Platz wirkte.
 

„Raphael?“
 

Das war mit Sicherheit das Letzte was Zachariah wollte.

Mit einem Erzengel sollte man sich nicht anlegen, schon gar nicht wenn dieser Erzengel Raphael hieß und dem Propheten Chuck Shurley als Beschützer zugeteilt war.

Zwar standen sie auf der selben Seite, was die Apokalypse anbelangte, aber einem Engel konnte man in diesen Zeiten noch weniger trauen als einem Dämon.
 

„Du weißt was du zu tun hast...“
 

Raphael nickte auffordernd mit dem Kopf in Richtung Tür.

Natürlich wusste der Erzengel, was Zachariah vor hatte. Der Befehl kam schließlich von ganz oben... zumindest, wenn man die Ansicht vertrat, dass der Erzengel Michael seit Neuestem die höchste Instanz war.

Aber nachdem von Gott momentan jede Spur fehlte, gab es für viele auch keine Zweifel oder Skrupel stattdessen dem Bezwinger Luzifers blind zu folgen.

In dieser Beziehung waren die Engel den Menschen wohl erstaunlich gleich...

War es für Menschen schon schwer an einen unsichtbaren Gott zu glauben, so war es für Engel, die diesem Gott doch bei weitem näher standen und ihm in Liebe treu ergeben waren noch um ein vielfaches schwerer.

Und so folgte Zachariah lieber den Befehlen eines Erzengels wie Michael oder Raphael, als vergeblich darauf zu warten, dass Gott jemals wieder Interesse an ihnen zeigen und in den Himmel zurückkehren würde.
 

„Nun geh schon!“
 

Die Stimme des Erzengels riss Zachariah aus seinen Gedanken.

Zugegeben war er ein wenig überrascht, dass Raphael ihn ohne jegliche Bestrafung für seinen unbedachten Umgang mit dem Propheten davon kommen ließ.

Der Erzengel war eigentlich dafür bekannt, dass er strikt Anweisungen befolgte und seine Aufgaben sehr ernst nahm.

Und in diesem Fall war seine Aufgabe dafür zu sorgen, dass der Prophet um jeden Preis am Leben blieb.

Nicht gerade die besten Voraussetzungen für Zachariah, immerhin war er kurz davor gewesen den Propheten Chuck Shurley zu töten...

Er stellte die überraschende Entscheidung des dunkelhäutigen Erzengels ihn unbeschadet laufen zu lassen, jedoch nicht weiter in Frage, sondern verschwand lieber mit einer linkischen Verbeugung von der Bildfläche, bevor Raphael es sich noch einmal anders überlegen konnte.
 

~*~
 

NOW
 

„Zachariah?“
 

Jensen starrte den blonden Engel fassungslos aus großen Augen an.

Mittlerweile saß er in einer etwas gemütlicheren Haltung auf dem durchgesessenen Sofa und um seine Schultern hatte er sich die dünne Bettdecke geworfen um sich nicht mehr ganz so entblößt vorzukommen.

Gabriel hatte in der Zwischenzeit sogar den Porno auf lautlos gestellt und lehnte nun mit verschränkten Armen an dem Fernsehtisch.

Ob er damit nun bezwecken wollte, dass Jensen somit gezwungen war sich die pornografische Sendung mitanzusehen, wann immer er den Engel ansah, oder ob es eher Zufall war... darüber wollte der Schauspieler gar nicht erst weiter nachdenken.
 

„Nun, wie schon gesagt... Es ist eher eine Vermutung!“
 

Gabriel zuckte mit den Schultern und stopfte sich ein rosafarbenes Maoam in den Mund.

Er sah absolut gelangweilt aus.

Es war schon erstaunlich wie schnell er von furchterregendem Erzengel auf täuschend harmlose Naschkatze umschalten konnte.
 

„Zumindest deutet alles darauf hin... Stellt sich also nur noch die Frage, was Zachariah mit dem Ganzen bezwecken will...“
 

Jensen konnte Gabriel nur schwer verstehen, weil der Engel immer noch mit seinem Kaubonbon beschäftigt war.

Der Schauspieler lehnte sich ein Stück nach vorne, so dass er seine Arme auf den Knien abstützen konnte und seine Hände dafür sorgten, dass die Decke ihm nicht von den Schultern rutschte.
 

„Ich nehme an, dass du dafür auch schon eine Vermutung hast!“

„Darauf kannst du wetten...“
 

Gabriel stieß sich von dem Sideboard, auf dem auch der Fernseher stand, ab und ein selbstgefälliges Grinsen machte sich auf den schmalen Lippen des kleineren Mannes breit.
 

„Und deshalb wirst du auch die Füße ruhig halten, während ich meiner Vermutung nachgehe!“

„W... Was?“

„Du hast mich schon verstanden, mein Großer. Du wirst hier bleiben, dich nicht vom Fleck rühren und kein unnötiges Aufsehen erregen. Wir wollen ja nicht, dass dir noch etwas passiert, während ich weg bin!“

„Aber... du kannst mich doch nicht einfach alleine hier lassen!“
 

Jensen starrte den Erzengel fassungslos an.

Er wusste, dass er sich wahrscheinlich gerade wie ein ängstliches Kind anhörte, aber in den letzten Stunden war einfach zu viel passiert.

Alleine der Gedanke, hilflos in diesem Hotelzimmer fest zu sitzen sorgte dafür, dass sich Panik in seinem Inneren breit machte und sich Jensens Magen unangenhem verkrampfte.

Von dem Erzengel konnte er allerdings kein Verständnis erwarten.

Viel mehr wurde er mit einem belustigten Grinsen belohnt.
 

„Was ist los mit dir? Hast du etwa Angst?“
 

Der Schauspieler gab ein Schnauben von sich und biss sich auf die Unterlippe.

Scheiße aber auch...

Natürlich hatte er Schiss.

Er saß in dieser fremden Welt fest, in der es von Dämonen, Engeln und wer weiß noch was für Monstern nur so wimmelte... und dieser beschissene Erzengel wollte ihn vollkommen alleine lassen.

Wer hätte da keine Angst?
 

„... Verdammt nochmal ja!“, stieß er schließlich hervor. „Ich hab echt Schiss, aber was erwartest du denn? Was soll ich machen, wenn nochmal solche Typen auftauchen, und wenn du nicht hier bist, um...“
 

Jensen brach mitten im Satz ab und wandte seinen Blick auf seine Finger, die sich in der Decke festkrallten, ganz so als könnte sie ihm Schutz bieten, was natürlich absoluter Schwachsinn war.
 

Das breite Grinsen verschwand von Gabriels Lippen.

Es war komisch mit anzusehen, wie der Mann, der Dean Winchester wie aus dem Gesicht geschnitten war, seine Ängste zugab und wie ein Häufchen Elend auf dem Sofa kauerte.

Nichts war zu sehen von dem protzenden Gehabe, der unbegreiflichen Stärke...

Zurück blieb nur ein zu Tode verängstigter Mensch.

Wenn seine Vermutungen sich bewahrheiteten, dann sah es wirklich schlecht für den Schauspieler aus.

Noch ein Grund um sich so schnell wie möglich Gewissheit zu beschaffen, aber dafür musste Gabriel sich an äußerst ungemütliche Informationsquellen wenden.

Jensen konnte er dabei definitiv nicht mitnehmen, da er für dessen Sicherheit nicht garantieren könnte.

Dagegen war dieses schmuddelige Hotelzimmer eine Hochsicherheitsburg.
 

„Dann kann ich dich ja beruhigen, da dich diese Typen gar nicht erst finden werden. Dafür habe ich gesorgt!“

„Aber... was, wenn...“
 

Gabriel schnippte mit den Fingern und augenblicklich verstummte Jensen.

Zwar bewegten sich die vollen Lippen des Schauspielers noch, jedoch war kein einziger Laut mehr zu hören.
 

„Na na... kein aber...“
 

Der Schauspieler sah alles andere als begeistert aus.

Vielmehr glich er nun einem schmollenden Kleinkind, dem man die Schokolade verweigert hatte, was dafür sorgte, dass sich bei dem Erzengel wieder ein schelmisches Grinsen ausbreitete.

Er kramte in seiner Jackentasche herum, bis er schließlich fündig wurde und er mit einer geschmeidigen Bewegung Jensen die kleine Packung zuwarf.
 

„Pass gut darauf auf! Ich werde nicht lange weg sein. Und wehe es fehlt eines...“
 

Er zwinkerte dem größeren Mann noch einmal zu, ehe er sich mit einem leisen Flügelschlagen in Luft auflöste.
 

Irritiert starrte Jensen noch einige Augenblicke auf die leere Stelle, an der bis gerade eben noch der Erzengel gestanden hatte und senkte seinen Blich schließlich auf seine rechte Hand.

Seine Finger hatten sich fest um die kleine, rosane Packung geschlossen, die er gerade eben gefangen hatte.

Der Dunkelblonde schüttelte leicht den Kopf und ein kleines Lächeln machte sich auf seinen Lippen breit, als er seine Hand öffnete und ihm die weißen Buchstaben regelrecht entgegen leuchteten.

Auf die MAOAM Packung aufzupassen, das würde er wohl gerade so noch hinbekommen, wenn er schon auf sich selbst nicht aufpassen konnte...
 

~*~
 

THEN
 

Stöhnend schlug Chuck die Augen auf.

Sein Kopf fühlte sich an als hätte ein Presslufthammer in seinem Inneren gewütet, was bestimmt nicht nur an der unangenehmen Begegnung mit Zachariah lag, sondern auch mit der erneuten Vision, die noch in seinen Knochen stecken zu schien.

Erst allmählich wurde ihm bewusst, dass er nach wie vor auf dem Boden lag.

Äußerst unbequem...

Sein Rücken schmerzte, genauso wie sein Hals und er hatte das unbändige Verlangen nach einem gewissen Kaubonbon...
 

Mit fahrigen Bewegungen versuchte Chuck sich wieder aufzurichten und auf die Beine zu kommen, wobei er seinen protestierenden Körper so gut es ging ignorierte.

Schließlich stützte er sich an der rau verputzten Wand ab, um nicht erneut unter seinem eigenen Körpergewicht einzuknicken.

Seine Knie zitterten und es dauerte einige Minuten, bevor Chuck sich wieder so weit unter Kontrolle hatte, dass er sich von der Wand abstoßen konnte und einige Schritte in Richtung Wohnzimmertisch strauchelte.
 

Von Zachariah fehlte jede Spur.

Gott sei Dank, was auch gar nicht ironisch war, oder dergleichen.

Genauso schien sich auch diese mysteriöse Gestalt, die ihn vor größerem Schaden bewahrt hatte wieder verschwunden zu sein.

Umso besser...

Chuck hatte absolut keine Lust sich weiterhin mit irgendwelchen ungebeten Gästen abzugeben.
 

Stolpernd kam er bei dem kleinen Couchtisch an und ließ sich auf dem weichen Teppich auf die Knie sinken.

Selbst diese kurze Distanz hatte dafür gesorgt, dass er vollkommen außer Atem war.

Trotzdem gönnte sich der dunkelhaarige Mann keine Pause, sondern schob riesige Papierstapel, die den größten Teil der Tischplatte beanspruchten zur Seite.

Einige Blätter segelten flatternd zu Boden, jedoch achtete Chuck gar nicht weiter darauf.

Sein Blick war starr auf das kleine Mobiltelefon gerichtete, das unter dem Blätterhaufen zum Vorschein gekommen war.

Na also...
 

Nachdem er sich ein weiteres Mal verstohlen in dem Zimmer umgesehen hatte und nichts Verdächtiges erkennen konnte, griff er mit zitternder Hand nach dem Telefon und öffnete augenblicklich das Adressbuch.

Nach unzähligen Sexhotlines und unwichtigen Telefonnummern von Verlegern, leuchtete schließlich der Name Dean Winchester mit der dazugehörigen Telefonnummer auf dem Display.

Das Herz schlug Chuck bis zum Halse.

Er rechnete fest damit, dass jeden Moment Zachariah erneut auftauchen könnte und ihn dieses Mal keiner vor einer Bestrafung retten würde.

Allerdings hatte er einen Entschluss gefasst und er würde sich nicht mehr davon abbringen lassen.

Diese verfluchten Engel konnten sich ihre Apokalypse sonst wohin schieben!
 

Gerade als er auf die grüne Taste für einen Verbindungsaufbau drücken wollte, konnte Chuck einen kalten Lufthauch in seinem Nacken spüren.

Entsetzt drehte er sich ein wenig auf die Seite und sein Blick fiel auf ein Paar hochglanzpolierte Lederschuhe, die nicht einmal einen Meter von ihm aufgetaucht waren.
 

„Zurück unter den Lebenden?“
 

Chuck zuckte keuchend zusammen und ließ seinen Blick weiter nach oben wandern.

Eine feine dunkle Anzughose, ein dunkles Jacket, ein weißes Hemd und schließlich konnte er in das Gesicht eines jungen, dunkelhäutigen Mannes sehen, der ihn mit einem starren, emotionslosen Gesichtsausdruck musterte.

Nicht gut...

Gar nicht gut!
 

„Sie... Sie sind...“

„Raphael!“, unterbrach ihn der Engel mit monotoner Stimme.
 

Natürlich...

Das war der Erzengel, der keine Skrupel kannte und als sein ganz persönlicher Schutzengel dienen sollte.

Und das war auch diese verschwommene Gestalt gewesen, die ihn vorhin vor Zachariah gerettet hatte.

Chuck erinnerte sich nur ungern an ihre erste Begegnung zurück, als Raphael den Engel Castiel vor seinen Augen regelrecht in der Luft zerfetzt hatte, ohne mit der Wimper zu zucken.
 

„Was wolltest du denn damit?“
 

Der Dunkelhäutige deutete auf das Mobiltelefon, das sich nach wie vor in der Hand des Propheten befand.

Chuck starrte auf das Handy, ganz so als wäre er selbst darüber überrascht, wie es plötzlich in seinen Besitz gelangt war.
 

„W... Was? Damit? Nur... ähm... eigentlich...“
 

Er wagte es nicht den Erzengel anzusehen, weshalb er weiterhin auf das schwarze Telefon stierte.
 

„Essen bestellen... Ja, genau... W... wollen Sie etwa auch eine Pizza, oder...“
 

Das Display des Handys zersprang urplötzlich in kleine Splitter und vor Schreck glitt Chuck das Mobiltelefon aus der Hand.

Mit einem dumpfen Geräusch schlug es auf dem Boden auf und mit ihm zerplatzte die letzte Chance irgendjemanden vor der drohenden Gefahr zu alarmieren wie eine Seifenblase.
 

„Du wolltest doch nicht etwa anfangen zu singen, jetzt wo alles schon seinen Lauf nimmt. Das wäre äußerst unklug, kleines Vögelchen!“
 

Chuck schüttelte verzweifelt den Kopf und stützte sich auf der Tischplatte ab, da er Angst hatte sonst vollkommen den Halt zu verlieren.
 

„N... nein... ich wollte...“

„Hat Zachariah dir etwa nicht gesagt, was mit Propheten passiert, die ihren Schnabel nicht halten können?“
 

Der Erzengel trat näher an ihn heran und sah mit einem finsteren Blick auf ihn herab.

Die erste richtige Emotion, die sich auf dem ebenmäßigen Gesicht zeigte, jedoch hätte Chuck auf diese Gefühlsregung getrost verzichten können.

Er kam sich nun wirklich wie ein kleiner Spatz vor, der einem Löwen zum Fraß vorgeworfen wurde.
 

„Du kannst froh sein, dass ich hier bin, um auf dich aufzupassen. Wer weiß, was passiert wäre, wenn ich nicht da gewesen wäre.“
 

Unsicher biss sich Chuck auf die Unterlippe.

Raphael war sein Schutzengel... Er würde ihm nichts antun...

Er durfte ihm nichts antun... ?

Sonderlich beschützt kam er sich gerade nicht vor.

Bedroht traf es da schon eher.

Aber vielleicht täuschte er sich ja auch in dem Erzengel.
 

„Du wirst niemandem etwas erzählen, haben wir uns verstanden?“
 

Chuck brachte nur ein Nicken zustande.
 

„Du wirst nie wieder jemandem etwas erzählen, dafür muss ich wohl leider sorgen. Es ist nur zu deinem eigenen Schutz... zu Schade nur um deine schöne Stimme...“
 

Sämtliche Farbe wich aus dem Gesicht des Propheten und seine Augen weiteten sich panisch.
 

„Nein... warten Sie... Nein... bitte... ich...!“
 

Die Worte blieben ihm im Halse stecken, als er in das unbarmherzige Gesicht von Raphael blickte und ihm klar wurde, dass er von seinem Schutzengel keine Gnade erhalten würde...
 

~*~
 

tbc...


Nachwort zu diesem Kapitel:
Vielen Dank für die Kommentare!
Das beflügelt einen doch glatt beim Weiterschreiben ^.~ Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  oOoBuLmAoOo
2013-02-20T20:52:44+00:00 20.02.2013 21:52
So, da bin ich wieder
Mensch das geht ja bei dir im Akkord mit neuen Kapitel
Find ich persönlich gut, findet man einen guten Anschluss, das das vorherige Kapitel noch frisch in Erinnerung ist ^^

War wieder sehr schon. Ich fand die beschriebene Situation von Chuck sehr gut. Man hat richtig mitgefühlt. Bin gespannt was Raphael jetzt mit dem armen Kerl macht.
Was Jensen angeht. Ja, er sitzt also immer noch halbnackt rum? Wo hat Gabriel seine Klamotten hin? Zudem soll er es positiv sehen das der Engel weg ist. Jetzt kann er den Porno weg schalten, außer er will ihn doch sehen xD

Freu mich auf nächste Kapitel

LG Rapunzel
Antwort von:  Jaywalker
21.02.2013 16:01
Joah, momentan hab ich ein wenig mehr Zeit und das macht sich gerade bei dieser FF sehr bemerkbar, weil ich dadurch schneller weiter schreiben kann... ^.~
Aber ich weiß leider nicht wie lange ich das noch so beibehalten kann...

Hmm... also auf Chuck kommen wohl nicht ganz so rosige Zeiten zu, so viel kann ich schon mal verraten!
Und zu Jensen...
Ich denke Gabriel hat uns einen gefallen getan, weil Jensen dank ihm jetzt ohne Klamotten da sitzt und sich ungestört nen Porno rein ziehen kann...
Lobet und preiset den Trickster! xDD

glg Jaywalker


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