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Carpe diem

Denn jeder könnte dein letzter sein
von

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9

Verdammt wo war ich? Und wie spät war es?

Müde schleppte ich mich in die Richtung in der ich den Bach rauschen hörte.

Ich ließ mich an seinem Ufer nieder und schälte mich der Tunica. Sie war steif und roch ekelerregend.

Als ich mich über das Wasser beugte sah ich mein Spiegelbild…

Zuerst dachte ich ein fremdes Gesicht würde mich unter Wasser ansehen aber dann erkannte ich mich. Mein Gesicht war mit Blut beschmiert. Es klebte in meinen Haaren, an meinem Hals…

Die Tunica vergaß ich für den Moment.

Ich tauchte den Kopf unter Wasser und rubbelte mir durchs Haar. Mein Kopf begann schon wieder zu schmerzen, so kalt war der Bach.

Als ich wieder auftauchte war ich wie betäubt. Ich tastete nach meiner Tunica und tauchte auch sie ins Wasser.

Es färbte sich rot als ich sie durchwusch… Was war nur passiert? Womit hatte ich das verdient? ...

Ein Knacken ließ mich herumfahren.
 

„Wo ist Legolas?“

„Was?“ Elrond drehte sich zu ihm um.

„Wo ist mein Sohn?“

Aragorn räusperte sich.

„Seit gestern hat ihn niemand mehr gesehen. Ich fürchte… er deutete an etwas zu wissen…“

Thranduil sah ihn entsetzt an.

„Wollt ihr sagen dass ihr ihn für… für tot? … haltet?“

Betreten sah der junge König zu Boden. Zaghaft schüttelte er den Kopf.

Der Blonde packte ihn an den Schultern und schüttelte ihn. Eine unbändige Wut hatte ihn ergriffen.

„Wollt ihr etwa ihm diese Morde unterstellen?!“

Aragorn sah ihn an, auch in ihm stieg Wut auf.

„Ich will Legolas nicht Mörder nennen! Aber ich brauche einen Gegenbeweis!“

Ehe Thranduil ihn erneut schütteln konnte, spürte er wie vier Arme ihn von hinten packten.

Faramir und Elrond zogen ihn von ihm weg.

Die Menschen um sie her hatten die Auseinandersetzung verfolgt.

Still war es, nur das knistern von Feuer war noch zu hören. Dann erhob sich Getuschel…
 

Erestor saß neben dem Bett des Mädchens und wachte über ihren Schlaf.

Warum eigentlich? Er kannte sie nicht einmal… und doch wollte er sicher sein dass es ihr gut ging. Irgendwie fühlte er sich… verantwortlich…

Er betrachtete sie. Sie war dünn, hatte widerspenstiges schwarzes Haar, durchscheinende Haut, er nahm an das lag an dem hohen Blutverlust und ein schmales Gesicht.

Sie atmete ruhig, aber flach. Laut Elrond würde sie in wenigen Stunden aufwachen.
 

Sie hatten Thranduil in seine Gemächer zurückgebracht und nun war Elrond bei ihm, um ihn zu beruhigen.

Aragorn verstand ihn. Er wollte ebenfalls nicht glauben dass Legolas verantwortlich war, aber fest an das Gegenteil glauben konnte er auch nicht.

Schließlich gab es auch von Elben Berichte dass diese aufgrund der Gräueltaten die sie im Krieg gesehen oder verübt hatten den Verstand verloren hatten. Sollte die Möglichkeit bestehen dass es sich so auch bei seinem Freund verhielt?

Er seufzte. Welche dunkle Macht konnte ihn nur an Legolas zweifeln lassen?

Der Prinz hatte ihm so oft das Leben gerettet. So lange war er sein Freund gewesen, war ihm bedingungslos gefolgt, er ihm genauso. Als er gedacht hatte Arwen würde Mittelerde verlassen hatte Legolas ihm geholfen mit seinem Verlust fertig zu werden.

Wie konnte er nur jetzt an ihm zweifeln?

Ihn verdächtigen?

Und doch… Was bedeuteten seine Worte gestern? Wo war er?
 

Die Tür ging wieder auf. Elrond trat heraus und sah seinen Ziehsohn ernst an.

„Wir müssen Legolas finden. Ich weiß nicht wie wir hier ohne ihn weiterkommen sollen. Thranduil ist so wütend wie schon lange nicht mehr.“

Schuldgefühle regten sich in Aragorn.

„Es tut mir ja Leid… ich wollte Legolas nicht beschuldigen…“

Elrond legte ihm eine Hand auf die Schulter.

„Du darfst dir keine Vorwürfe machen. Du musst mit dieser Lage fertig werden. Jeder hätte so reagiert. Lass nur keinen Zweifel zu. Uneinigkeit ist das Letzte was wir jetzt gebrauchen können.“

Er nickte. Was der Schwarzhaarige da sagte entsprach der Wahrheit. Seufzend ließ er sich umarmen.

Als Elrond ihn wieder losließ schaute dieser sich besorgt um.

„Wo ist Glorfindel?“



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