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Rotkäppchen und der Wolf

[Itachi/Sasuke | NaNoWriMo '12]
von

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Kapitel 4 „Rotkäppchen und Wolf auf Mission [Teil 2]“

Itachi war es, der Sasuke sanft weckte, in dem er ihm die Haare aus dem Gesicht strich.

„Aufwachen Rotkäppchen“, sagte er mit liebevoller Stimme.

Sasuke brauchte ein paar Minuten um zu realisieren wo er gerade war: Er lag im Wald, in einem Schlafsack und dazu noch in Itachis Armen.

Er hatte in Itachis Armen geschlafen?!

Sasuke stieß sich von dem Älteren weg und sah ihn fast schon panisch an. Er musste eine Erinnerung sortieren, was war in der Nacht passiert?

Plötzlich fing Itachi an zulachen. „Ich war genauso überrascht wie ich aufgewacht bin und dich gesehen habe“, der Ältere schmunzelte. „Aber es ist nichts passiert. Das schwöre ich. Wir haben nur nebeneinander gelegen und geschlafen.

„Mehr nicht?“

„Mehr nicht.“

„Wir haben nur nebeneinander geschlafen?“

„Genau.“

„Mehr nicht?“

Itachi schüttelte belustigt den Kopf. „Glaub mir ruhig. Ich würde nichts gegen dein Einverständnis tun. Außerdem müsstest du es doch wissen, wenn irgend etwas gelaufen wäre.“

Fragend sah Sasuke den Älteren an. Es war eindeutig noch zu früh für solche Gespräche.

„Naja, Sakura hätte mich definitiv nicht am leben gelassen.“

Der Junge sah sich um und bemerkte dass Sakura und Naruto gar nicht im Lager waren.

„Die Beiden sind los um sich zu waschen. Sie sind sich einig, dass ihr schnell aufbrechen solltet“, erklärte Itachi und strich dem Jungen einige Strähnen aus dem Gesicht. „Bist du dir sicher, das es nicht deine Idee war?“

Der Ältere zuckte gelassen mit den Schultern. „Wer weiß?“, fragte er und stand dann auf. „ich war so frei und habe mir die Karte angesehen. Ich habe eine Route entdeckt, durch die wir schneller ankommen sollten.“

„Wenn du meinst.“

„Dann können wir heute noch anfangen nach der Zielperson zu suchen.“

Sasuke seufzte. „Du darfst dich in die Angelegenheiten des Einsatzes nicht einmischen.“

„Meinst du das ernst, Sasuke? Du weißt das ich dir nicht von der Seite weichen werde, oder?“

„Das ist mir klar, trotzdem wirst du dich heraushalten, ja?“

Itachi seufzte. „Wenn du das willst. Ich bleibe trotzdem bei dir, verstanden?“

Sasuke lächelte und stand dann auf. „Wir machen uns gleich auf den Weg. Du führst uns klar?“

Der Ältere nickte und sah Sasuke nach, als er in Richtung der Quelle ging. Wahrscheinlich um sich zu waschen.
 

Itachi führte die Gruppe seinen auserkorenen Weg entlang. Er war unüblich und teilweise auch schwer zu durchschreiten, dennoch erfüllte er seinen Zweck.

Am späten Nachmittag erreichten sie das Dorf, in dessen Nähe sich die Zielperson aufhalten sollte. Wo sie erst einmal ihre Vorräte aufstockten und eine Pension aufsuchten, wo sie ihre Sachen lagerten und ihr weiteres Vorgehen planten.

„Je unauffälliger wir sind, desto besser. Das heißt, wir dürfen uns nicht als Konohanin zu erkennen geben“, erklärte Sasuke, während er seinen Stirnprotektor ablegte.

„Aber, dann sollte Itachi hier bleiben. Er fällt auf wie ein bunter Hund“, merkte Sakura an und wechselte ihr Stirnband gegen ein normales Haarband aus.

„Ich weiß wie ich unauffällig werde, ich verstecke mich nicht das erste Mal unter Menschen“, gab Itachi etwas murrend von sich. „Außerdem habe ich schon oft genug als Shinobi gearbeitet.“

„Trotzdem! Wenn diese Mission schiefgeht, wird es Konohas Ruf schädigen!“, warf das Mädchen ein.

„Glaub mir, Mädel, mir liegt nichts ferner als Sasukes Leben zu ruinieren. Ich werde euch schon nicht im Weg stehen.“

„Wer's glaubt ...“

Sasuke seufzte gut hörbar, damit die Beiden Streithähne schwiegen. „Wir werden uns in Gruppen aufteilen, damit wir mehr Gebiete absuchen können.“

„Wir sind nur zu dritt, Sasuke“, gab Naruto von sich, der auf einem der drei betten saß. „Oder willst du Itachi mit einbeziehen?“

„Natürlich. Mit seiner Hilfe werden wir wohl möglich mehr schaffen.“

„Naruto kann mit ihm ein Team bilden! Ich gehe mit dir, Sasukekun!“, gab Sakura eilig von sich.

„Nein, du gehst mit Naruto. Itachi bleibt bei mir“, sagte der Uchiha und sah zu Itachi. „Ich hoffe du bist damit einverstanden, Naruto?“

Der Angesprochene nickte. „Klar.“

„Gut, dann machen wir uns auf den Weg. Sammelt Informationen, durchsucht das umliegende Gelände, sucht nach Verstecken, wo man untertauchen kann. Alles kann uns helfen.“

„Sehr wohl!“, gaben Sakura und Naruto im Chor von sich und verschwanden dann.

„Soviel zu raus halten, was?“, fragte Itachi und lehnte sich an eine Wand.

„Es ist, so wie ich es sage“, gab er unbekümmert von sich. „Mit deiner Hilfe werden wir schneller fertig.“

Der Uchiha ging zu der Zimmertüre und sah den Älteren auffordernd an. „Was ist nun?“

„Ich komme ja schon, Sasuke“, sagte er und setzte sich in Bewegung. „Du solltest doch wissen, dass ich gerne mit dir unterwegs bin.“

Somit gingen die Beiden los um das Dorf zu durchsuchen. Wobei sie andauernd im Kontakt mit Naruto und Sakura blieben, indem sie über Funk miteinander sprachen. Stunden zogen sich dahin, ohne dass sie auch nur eine Spur fanden. Da es zu viel Aufsehen erregen würde, konnten sie niemanden um Rat fragen, oder ob der gesuchte Mann gesehen worden war. Sie waren also ganz auf sich allein gestellt.

Es dämmerte bereits und sie waren schon eine weile durch einen naheliegenden Wald gelaufen, als Itachi seinen jüngeren Begleiter dazu zwang, stehen zu bleiben.

„Was ist los, Itachi?“

Doch der Wolf reagierte nicht. Er blieb da stehen, als wäre er angewachsen und horchte. Doch etwas anderes wie das Rauschen des Windes in den Baumwipfeln, war nicht zu hören.

„Verdammt noch mal!“, gab der Uchiha nun etwas wütend von sich. „Was ist da los?“

„Scht“, machte Itachi nur und setzte sich plötzlich in Bewegung. Er deutete Sasuke mit seinen Händen, dass er dort stehen bleiben sollte. Doch der Uchiha dachte nicht daran und folgte dem Älteren.

Er ließ sich doch nichts von ihm sagen!

Itachi schien das gar nicht mit zu bekommen, denn er schlich einfach weiter. Sasuke vermutete jedoch eher, dass der Ältere es einfach ausblendete und sich auf, was auch immer, konzentrierte. Und weil durchaus die Möglichkeit bestand, dass es mit der gesuchten Person zusammen hing, schwieg er und beobachtete den Wolf einfach nur.

Itachi führte ihn immer tiefer in den Wald hinein, in einen immer dunkler werdenden Bereich, den Sasuke eigentlich hatte meiden wollen. Diesen Teil des Waldes, hatte er mit Sakura und Naruto durchsuchen wollen.

Doch würde er den Wolf nun nicht von seinem tun abbringen, wer weiß was dieser entdeckt hatte.

Immer dunkler wurde es um Sasuke, sodass er das Gefühl bekam, dass die ganze Umgebung unecht war. Es wirkte alles so, als hätte jemand ein schwarzes Tuch über den Wald gelegt.

Ein knacken zerbrach die Stille zwischen den Beiden und Itachi wies Sasuke an stehen zu bleiben. „Da kommt jemand“, flüsterte der Wolf. Sein ganzer Körper war angespannt, das konnte der Jüngere sehen. Unbehagen breitete sich in seinem Körper aus und lies ihn näher an den Älteren rücken. Soweit wie es eben ging.

„Na, na“, ertönte es aus der Dunkelheit. „Wen haben wir denn da?“

Von Itachi ging ein drohendes Knurren aus.

„Ich hätte nie gedacht, dass ich dir noch einmal begegne und dann auch noch in Begleitung eines Menschenjungens“, aus der Dunkelheit trat eine Person, doch Sasuke konnte sie nicht erkennen, nur eine mit jedem Schritt deutlicher werdende Silhouette.

„Das kann ich nur zurück geben“, gab Itachi von sich und schob Sasuke hinter sich, so als würde er ihn so beschützen wollen.

„Wer ist das?“, fragte der Uchiha murmelnd und musterte die dunkle Gestalt vor ihnen. Er war der Meinung, Ohren, wie die Itachis und einen Schwanz zu erkennen. „Ist das etwa auch ein Wolf, so wie du?“

Doch der Ältere schwieg und fixierte die Person, die er zu kennen schien.

„Was willst du hier in der Gegend? Ich dachte du ziehst die Berge vor?“

Die Person trat aus der Dunkelheit hervor, sodass Sasuke ihn erkennen konnte. Der Fremde hatte schwarzer, wildes Haar, Wolfsohren und einen wuscheligen und wild wachsenden Schwanz.

„Ich hörte von einem Rotkäppchen, dass sich hier aufhalten soll“, dabei musterte der Fremde Sasuke. „Aber das dieses zu dir gehören würde, hätte ich nie gedacht, oder-“

Itachi gab ein Knurren von sich, was den Anderen jedoch nicht daran hinderte weiter zu sprechen.

„Oder hast du ihm die gleichen Lügen erzählt wie all den anderen Kindern?“

Itachi schwieg und Sasuke sah ihn fragend an. „Was meint er damit?“, fragte er und erhoffte eine Antwort, doch die bekam er von dem Fremden: „Itachi ist ein Betrüger, Kleiner.“

„Schweig, Madara!“, herrschte Itachi ihn an, jedoch konnte Sasuke aus seiner Stimme heraushören, dass dieser mindestens Respekt vor diesem Madara hatte, wenn nicht sogar Angst.

„Warum soll ich denn schweigen, Itachi?“, fragte der Andere spöttisch. Sasuke fand, dass er viel älter wie Itachi wirkte, so als würde er schon seit vielen Jahren leben. Außerdem, sah er mehr wie ein wilder Wolf aus, wie der, hinter dem sich der Uchiha versteckte.

„Ich sage doch nur die Wahrheit!“, verkündete Madara lachend. „Du hast ihm doch erzählt, er sei dein Rotkäppchen, oder?“

Itachi schwieg und Sasuke fühlte wie irgendetwas in ihm an dem Älteren zweifelte. „Was soll das heißen? Bedeutet das, dass du mich belogen hast?“

Madara fing an zu lachen. „Armer, kleiner, schwacher Menschenjunge. Du bist auf die Worte dieses Lügners reingefallen?“, seine Stimme triefte vor Spott und Verachtung. „Er war schon immer ein guter Lügner gewesen, schon seit ich ihn vor 14 Jahren das erste Mal begegnet war. Damals warst du doch erst sechs Jahre alt, oder Itachi?“

Der Angesprochene schwieg und wand sich zu Sasuke um. Still sah er ihm in die Augen, als wolle er ihn so anflehen, den Worten Madaras keine Beachtung zu schenken. Doch der Uchiha holte mit seinem rechtem Arm aus und schlug zu. Er erwischte die linke Gesichtshälfte des Älteren und hinterließ einen rot leuchtenden Handabdruck auf der Haut.

„Ich wusste, dass du ein mieser Lügner bist. Ich hab es von Anfang an geahnt!“, herrschte er ihn an und rannte dann hinfort.

„Bist du nun zufrieden, Madara?“, fragte er mit bebender Stimme.

„Jetzt sag mir nicht, dass dies wirklich dein Rotkäppchen ist, Itachi.“

„Das geht dich nichts an!“, murrte der Jüngere, jedoch bereute er seine Worte sofort, denn er fand sich an den Baum gepinnt wieder. Madara beugte sich zu ihm vor und raunte in sein Ohr: „Hüte deine Zunge,Itachi. Wenn du mir nicht die Wahrheit über den Kleinen sagen willst, werde ich ihn töten. Dann geh ich auf Nummer sicher.“

„Das wagst du dich nicht!“

„Warum nicht? Du hast doch eh keine Chance, Itachi“, Madara ließ von dem Jüngeren ab, schlug ihm jedoch gleichzeitig so feste in die Magengrube, dass er zusammensackte. „Was willst du gegen mich ausrichten?“

Itachi brachte kein vernünftiges Wort zusammen, was den Älteren erfreute. „Gut, dann werde ich mich nun um den Kleinen kümmern“, mit diesen Worten ließ Madara Itachi alleine zurück, der sich nur wütend in den Boden krallte. „Scheiße“, zischte er.

Ihm war klar in welche Gefahr er gerade Sasuke gebracht hatte und das er keine Chance hatte um gegen den Älteren anzukommen.
 

Sasuke war gerannt, weiter und tiefer in den Wald. Die Tatsache, das Itachi ihn wohl möglich verarscht hatte, nagte tief in ihm, an seinem Vertrauen in sich selbst. All die Jahre hatte er sich geschworen gehabt, sich nicht an andere zu binden um einem solchem Verlust und die damit zusammen hängenden Schmerzen zu verhindern, doch nun bereute er es, dass er Itachi an sich herangelassen hatte, ohne zu bemerken, was dieser für ein Lügner war.

Um ihn herum wurde der Wald immer düsterer und das obwohl es mitten am Tag war. Ob das mit diesem Madara zusammen hing? Der Kerl schien im Gegensatz zu Itachi wirklich ein böser Wolf zu sein.

Tsunade hatte es gesagt! Warum habe ich Itachi nur vertraut? Alle haben ihm misstraut! Nur ich war so dumm!“, herrschte er sich in Gedanken an und blieb endlich stehen.

Wo war er eigentlich? Er hatte nicht auf den Weg geachtet, er war einfach los gerannt. Hatte eine Kurve nach Links, und dann mal nach rechts gemacht, doch wann er wo abgebogen war, wusste er nicht. „Das ist alles die Schuld dieses Itachis!“

„Na, hast du dich verlaufen, Rotkäppchen?“, die Stimme die aus der Dunkelheit erklang, ließ Sasuke zusammen zucken. „Was willst du, Madara?“, er hatte nicht vor sich von diesem Wolf einschüchtern zu lassen. Doch den Älteren schien das nicht zu beeindrucken, ganz und gar nicht. Eher schien es ihn zu belustigen, dass Sasuke keine Angst zeigen wollte.

„Das muss wirklich schwer für dich sein. Da kommt dieser Typ, der dir ewige Treue schwört, weil du sein vom Schicksal erwähltes Rotkäppchen sein solltst und dann musst du erfahren, dass dies alles gelogen war“, sagte der Ältere, während er auf Sasuke zutrat. Der Junge hingegen schwieg, während der Wolf weitersprach: „Und das wo du doch schon deine Eltern verloren hast.“

„Woher weißt du das?“, fragte Sasuke fast schon geschockt. Dabei ahnte er es schon, von wem dieser Wolf es wusste. Es konnte gar nicht anders sein.

„Itachi war sehr auskunftsfreudig“, erklärte der Andere. „Er hat mir mit Freuden alles über dich verraten.“

Eine Stimme in Sasuke schrie: „Das kann nicht stimmen! Wieso sollte er das tun?“, doch eine Andere rief viel lauter: „Dieser dreckige Verräter! Das ist der Beweis das du auf ihn hereingefallen bist!“

Sasuke sah sich um, ob er Itachi irgendwo in der Dunkelheit ausmachen konnte, doch da war nichts.

„Er wird nicht kommen. Itachi sucht sich schon längst ein neues Opfer. Vielleicht noch in der Stadt? Oder in eine Anderen. Er erzählt ihnen immer das selbe, den Kindern, denen er begegnet.“

„Was du sagst, interessiert mich nicht!“, keifte Sasuke. „Genauso wenig wie Itachi!“

„Ist das so?“, fragte Madara unbekümmert. Er setzte sich in Bewegung und pinnte Sasuke grob gegen einen Baum, so wie er es zuvor auch bei Itachi getan hatte. „Ich bin auf keinen Fall, so ein zahmer Wolf, wie Itachi“, hauchte er bedrohlich in das Ohr des Jüngeren. „Im Gegensatz zu ihm, bin ich nicht auf ein kuschelig, warmes Plätzchen in einem Haus eines Menschen aus um diesen zum Dank zu töten und dann weiter zu ziehen.“

Sasukes Augen weiteten sich, als ihm klar wurde, was für eine Bestie er in seine Nähe gelassen hatte. Doch fragte er sich, inwiefern dieser Madara nun gefährlicher sein sollte. Wollte er ihn etwa auch töten?

„Was willst du von mir?“; gab der Uchiha von sich und versuchte sich aus dem Griff des Wolfes zu befreien

„Du bist ein lästiger Mitwisser, kleiner Menschenjunge“, Sasuke ahnte schon was Madara ihm sagen wollte und kniff die Augen zu, so als müsse er die Worte so nicht mit anhören, doch er vernahm die Worte des Älteren trotzdem laut und deutlich: „Deswegen werde ich dich töten, damit du uns keine Schwierigkeiten bereitest. Wir können es nicht gebrauchen, dass uns noch mehr Menschen jagen.“

Statt ihn zu töten, schwieg Madara, so als wolle er die Wirkung seiner Worte auskosten.

„Die Menschen? Du fürchtest also die unwissenden Menschen?“, fragte der Jüngere spöttisch. „Als wenn ihr uns nicht überlegen wäret, ihr Monster!“

„Wir? Überlegen?“, Madara fing laut an zu lachen. „Es sind doch die Menschen die uns wie Hunde zähmen! Es sind die Rotkäppchen die uns wie Sklaven halten!“

„Und deswegen tötest du mich? Wenn du einen Hass auf die Rotkäppchen hegst, dann räche dich an denen und nicht an mir!“

„Du gefällst mir“, gab der Wolf plötzlich von sich. „Du willst deine eigene Haut retten und opferst andere dafür. Das mag ich, doch wird es dir nichts bringen.“

Wie zuvor auch bei Itachi, ließ Madara den Jungen los, ehe er zuschlug. Nur war es diesmal nicht so heftig, wie bei dem anderen Wolf zu vor.

Sasuke krümmte sich vor Schmerz, doch ehe er etwas tun konnte, spürte er wie ein Knie gegen seinen Kiefer knallte. Er hatte das Gefühl, das ein Knochen knackte. Seine Zähne fühlten sich an, als würden sie wie Glas zersplittern und er schmeckte Blut. Zudem taumelte er und sackte nach Hinten auf den Boden.

„War es das etwa schon?“, fragte der Wolf spöttisch, er griff an den Kragen des Jungens und zog ihn hoch. „Du bist wirklich lächerlich.“

Wie ein Stück Müll warf er Sasuke weg, welcher auf dem Boden aufkam und sich nicht rührte. Warum auch? Dieser Mann war ihm Haushoch überlegen. Der Uchiha schloss die Augen und erwartete sein Ende.

Gibst du etwa auf, weil dieser Itachi dich betrogen hat?“, herrschte er sich in Gedanken an. „Was bist du nur für ein Weichei, Uchiha Sasuke! Jetzt steh auf und wehre dich!“

Doch ehe Sasuke sich bewegen konnte, spürte er wie ein Fuß sich auf seinen Rücken stellte und ihn so davon abhielt sich zu bewegen. Er drückte ihn sogar weiter auf den Boden.

Sasuke spürte die Erde und nachdem er einen Schmerz getränkten Laut von sich gab, schmeckte er sie sogar.

„So mag ich euch Menschen. Wenn ihr vor mir im Dreck liegt und um euer Leben bettelt“, raunte Madara, der sich zu seinem Opfer herunter beugte. „Willst du das nicht auch tun? Willst du nicht flehen, dass ich dich am Leben lasse?“

„Denn Gefallen werde ich dir gewiss nicht tun!“, zischte Sasuke, doch seine Laute wurden von der Erde und den am Boden liegenden Blätter erstickt, wodurch sie nur noch halb so beeindruckend klangen, wenn Madara sie überhaupt ernst nahm.

„Du gefällst mir wirtlich. Es ist echt schade, dass du so ein wertloser Mensch bist.“

„Schieb' dir deine Worte sonst wohin!“, herrschte Sasuke den Wolf an. Er hatte Angst, doch das wollte er nicht zugeben. „Itachi!“, ging es ihm durch den Kopf, doch warum dachte er jetzt ausgerechnet an den Verräter?

„Lass deine dreckigen Griffel von dem Jungen.“

Beide sahen in die Richtung aus der die Stimme kam und waren verwundert darüber, dass Itachi aufgetaucht war.

Warnend fixierte er den Älteren , der sein Rotkäppchen immer noch mit einem Fuß in den Dreck drückte, mit seinen durchdringenden.

„Was willst du hier, Itachi?“, fragte Madara amüsiert. „Willst du den Jungen nun doch selber töten?“

„Tu nicht so dumm, du weißt genau warum ich hier bin!“

Sasuke lauschte einfach nur der Unterhaltung der beiden Wölfe. Er hatte nicht das Bedürfnis sich da einzumischen, denn es schien sich etwas zwischen ihnen aufzukochen.

„Willst du ihm immer noch etwas vorspielen?“, fragte Madara unbeeindruckt. „Nur um Rache an den Menschen zu nehmen?“

„Rache?“, gab Sasuke von sich.

„Itachis Eltern sind von den Menschen getötet worden. Sie waren eine liebe und friedliche Wolfsfamile, die etwas Abseits von einem Dorf gelebt haben. Sogar in Frieden, zusammen mit den Menschen“, erklärte Madara und ließ dabei den anderen Wolf nicht aus den Augen. Itachi schwieg, weswegen der Ältere weiter sprach: „Sie hatten keiner Menschenseele etwas getan, doch aus irgendeinem Grund bekamen die Menschen angst und töteten seine Eltern. Nur Itachi überlebte. Damals warst du fünf, oder?“

Itachi, der mit gesengtem Kopf dastand, nickte kurz.

„Ein Jahr später trafen wir uns, schließlich war er auf der Suche nach anderen Wölfen um zu lernen, wie man Menschen tötete“, Madara tat so, als schwelge er in seinen wertvollsten Erinnerungen. „So fing alles an. Das ist der Grund warum er die Menschen hereinlegt und tötet. Du bist da nicht anders, kleiner Menschenjunge.“

„Das stimmt nicht!“, rief Itachi fast schon panisch. „Natürlich, ich werde meine Vergangenheit nicht abstreiten, ich habe wirklich viel zu oft diesen Fehler begangen, aber du bist nicht ein weiteres meiner Opfer, Sasuke! Glaub ja nicht was dieser Irre dir sagt!“

Doch der Junge wand sich ab.

„Du solltest ihm nicht glauben, Sasuke. Ich darf dich doch Sasuke nennen, oder?“, Madara grinste amüsiert und erntete einen wütenden Blick von seinem am Boden liegendem Opfer. Doch der Wolf störte sich nicht im geringsten daran. „Aber wenn du nicht weißt, ob du Itachi vertrauen kannst, oder nicht, dann teste es doch.“

Sasuke zuckte zusammen. Wie sollte er testen ob Itachi log?

„Itachi hat keine Chance gegen mich, deswegen steht er auch da, wie angewurzelt, weil er weiß, dass er verlieren würde, doch wenn du von ihm verlangst, dass er dich rettet, wird er dennoch gegen mich antreten und dich retten wollen.“

Der Uchiha sah zu Itachi, der ihn flehend ansah. Doch er konnte die versteckte Botschaft nicht deuten. War es: „Tu mir das nicht an! Ich will nicht sterben!“, oder „Befehl es mir! Damit ich dir beweisen kann, dass ich nicht gelogen habe!“

Er konnte es einfach nicht deuten. Also schloss er die Augen.

„Also? Was machst du? Oder hast du schon mit deinem Tod abgeschlossen?“

Sasuke schwieg. Würde er dann endlich seine Eltern wiedersehen? Was würde dann aus seiner Rache werden? Er konnte doch nicht einfach aufgeben? Er musste am Leben bleiben!

„Itachi!“, rief Sasuke deswegen. „Was stehst du da so doof herum und schaust nur zu?“

Der angesprochene Wolf zuckte zusammen, so plötzlich rief der Junge nach ihm.

„Du hast versprochen das du mich beschützt! Egal was passiert!“

Auf die Lippen des Älteren schlich sich ein Lächeln. „Ich werde dich sicherlich nicht enttäuschen, mein Rotkäppchen.“

„Willst du das wirklich wagen?“, fragte Madara und trat noch fester mit seinem Fuß auf Sasukes Rücken, sodass dieser einen Schmerzenslaut von sich gab.

Der Junge hatte das Gefühl, dass einige seiner Rippen brechen würden, wenn dieser Wolf nicht endlich von ihm abließ. „Itachi!“, keuchte er mit zusammengekniffenen Augen. Er wollte wieder nach Hause, wenn es sein musste auch mit Itachi, aber er wollte das dies alles nur ein böser Traum war und dass er aufwachte und nichts geschehen war.

„Bitte! Itachi!“, das war das Stichwort, zumindest schien es so, als hätte Itachi die ganze Zeit darauf gewartet, dass Sasuke diese Worte über seine Lippen brachte.

Der Wolf stürmte auf Madara zu, schlag nach ihm, doch dieser fing die Faust des Jüngeren einfach ab.

„Du willst mich also aufhalten? Den Kleinen beschützen? Wo ist dein Stolz geblieben?“, fragte er spöttisch, doch Itachi reagierte nicht, sondern schlug erneut nach dem Älteren. Doch auch dieser Versuch scheiterte und Madara grinste hämisch während er sprach: „Du wolltest dich keinem Menschen unterwerfen! Das hast du am Grab deiner Eltern geschworen! Du wolltest sie hassen, bis dein Leben endet! Wo ist all das geblieben, Itachi?“, fragte Madara mit einer wütenden Stimme.

Itachi antwortete darauf nicht, sondern griff erneut an. Dabei waren all seine Gedanken bei Sasuke. Er musste ihn einfach beschützen, damit er den Worten dieses Lügners keinen Glauben schenkte. Er musste Sasuke wieder wohlbehalten zurück nach Hause bringen, wo er ihn doch endlich gefunden hatte, nach all den Jahren!

Mit einem Tritt, schaffte es der jüngere Wolf, dass Madara von dem Uchiha abließ und zurück trat. Das war die Chance für Itachi um ihn mit seinen Feuerjustu zu attackieren.

Schnell formte er seine Fingerzeichen und wenige Sekunden später spie er einen riesigen Feuerball seinem Gegner entgegen, welcher zurückwich um dem Feuer zu entgehen.

Madara gab einen schlechtgelaunten Laut von sich. „Gut. Für heute lass ich euch gehen, aber sei gewarnt Itachi … Wir haben uns nicht das letzte Mal gesehen!“, mit dieser Drohung verschwand der Wolf und die Dunkelheit verzog sich.

Ruhe trat ein, in der nur die Vögel sangen. Erst jetzt fiel Itachi auf, das sie stumm gewesen waren, seit er Madaras Präsenz das erste Mal gespürt hatte.

„Was war das für einer?“, hörte der Wolf Sasuke murmeln, der immer noch auf dem Boden lag, da wo Madara ihn fest gepinnt hatte.

Sofort half Itachi ihm auf und klopfte ihm den Dreck von den Kleidern. An seinen Mundwinkeln waren feine Blutspuren, doch ansonsten schien es ihm gut zu gehen.

„Es tut mir Leid, dass du in den ganzen Mist mit hineingezogen wurdest. Ich hätte besser auf dich aufpassen sollen“, gab Itachi von sich und wollte Sasuke das Blut aus dem Gesicht wischen, doch der Junge schlug seine Hand weg.

„Vergiss es!“, murrte er.

Der Wolf konnte es spüren, dass Sasuke ihm nicht mehr vertraute. „Du darfst ihm kein Wort glauben! Ich habe dich nicht belogen. Du bist wirklich mein Rotkäppchen. Ich würde dir niemals etwas antun!“, gab Itachi flehend von sich. Doch Sasuke winkte ab und deutete ihm, dass er schweigen sollte.

„Wer war das nun? Du kanntest ihn, oder?“

Itachi nickte. „Madara ist ein grausamer Wolf und der Grund warum wir von euch Menschen gehasst werden. Seine Geschichte ist tragisch, doch rechtfertigt es nicht sein Handeln.“

„Jetzt erzähl und rede nicht um den heißen Brei!“, gab Sasuke ungeduldig von sich. Er hasste es, wenn er warten musste und dann war da auch noch der Vertrauensbruch zwischen ihnen. Deswegen war sich Sasuke auch sicher, dass Itachi ihm alles erzählen würde.

„Einige von uns Wölfen erzählen sich, dass Madara schon etliche Jahre lebt und nur durch seinen Hass von seinem verdientem Tode bewahrt wird. Man erzählt sich, dass er erst sterben würde, wenn er seine Rache vollends befriedigt hat“, erzählte Itachi und seufzte kurz. „Madara hat sein Rotkäppchen gefunden und geliebt. Er hatte es vor allen Gefahren bewahrt und mit ihm in einem Dorf gewohnt, ohne das etwas geschah. Man erzählt sich, dass die Menschen im Dorf an einer Krankheit starben, doch das wussten die Dorfbewohner nicht, sie vermuteten, dass der Wolf der Mörder wäre, so wie es zunächst Jeder denkt, der uns sieht. Die halten uns für gewissenlose Mörder.“

Sasuke hörte Itachi gespannt zu. „Was geschah dann?“

„Sie zogen los um den Wolf zu töten, doch nicht nur den Wolf wollten sie töten, sondern auch sein Rotkäppchen. Sie wussten nicht, dass jeder Wolf sein eigenes hatte. Sie befürchteten, dass wenn sie diesen Jungen am Leben ließen, dass ein neuer Wolf kommen würde, also wollten sie auch ihn töten. Der Junge aber, litt an einer schweren Krankheit und lag angeblich im Sterben, weswegen Madara in den Wald gezogen war um Heilkräuter zu sammeln. Als er wieder zurückkam, war es zu spät. Die Dorfbewohner hatten sein Rotkäppchen bereits getötet. Rasend vor Wut, tötete Madara alle Bewohner und flüchtete dann in die Berge. Es vergingen Jahre bis er zurück kam, mit einem Ziel, welches er bis heute verfolgte: Er wollte verhindern, dass noch irgendein Wolf sich an ein Rotkäppchen binden musste, indem er sie alle tötet!“

Sasuke schluckte. „Deswegen wollte er mich töten?“

Itachi nickte. „Er ist besessen von diesem Hass, doch richtet er sich gegen die Falschen! Rache macht nicht glücklich. Er hat sie bekommen, doch wo sollte er mit seinem ganzen Hass hin? Er jagt nun die unschuldigen Rotkäppchen, obwohl er sein eigenes so sehr geliebt hatte.“

„Geliebt? Du meinst ...?“, fragte der Uchiha, wagte es jedoch nicht sie vollends auszusprechen. Trotzdem verstand Itachi was der Junge meinte: „Ja, er hat ihn geliebt, sie waren ein Paar.“

„Geht das überhaupt? Ein Wolf und ein Mensch?“

„Du beleidigst mich, Sasuke“, gab Itachi nicht besonders ernst von sich. „Ich bin doch kein Tier! Wir sind eigentlich nur Wolfgeister. Wir sind Menschen mit Wolfsmerkmalen. Madara hält sich zwar für etwas besseres, aber naja. Wieso sollte es nicht gehen?“

Der Junge zuckte mit seinen Schultern. „Ich mein ja nur. Es wirkt etwas merkwürdig.“

Itachi musste schmunzeln. „Lass uns zurück zu den anderen gehen. Ich trage dich auch den Weg!“

„Schon gut … Das ist nicht nötig“, murrte der Junge und setzte sich in Bewegung, doch zuckte er sofort vor Schmerz zusammen.

„Ich trage dich“, gab Itachi dann bestimmend von sich und zog den Jungen auf seine Arme.

Madara hatte ihn doch schlimmer zugerichtet, als er es gedacht hatte. Itachi hoffte nur, dass er dabei nicht das Mal auf Sasukes Schulter entdeckt hatte, denn dann würden sie den wirklich bösen Wolf erst recht nicht mehr los werden und das war etwas, was er sich für Sasuke nicht wünschte. Das wünschte er sich für niemanden auf der Welt!


Nachwort zu diesem Kapitel:
Nachwort

Es ist wieder soweit, die FF geht weiter und Madara ist aufgetaucht. Ich wollte das Schicksal Madaras schön tragisch darstellen, weiß aber nicht ob mir das auch wirklich so gelungen ist.
Auf jeden Fall wird er wohl noch einmal auf der Matte stehen um seine „Rache“ zu vollenden. Was meint ihr, findet ihr sein Ziel, die Wölfe von den Rotkäppchen zu befreien nachvollziehbar?
Sasuke und Itachi haben trotz Madaras „Angriff“ noch einmal zueinander gefunden. Doch wie wird es weiter gehen?


[CENTER]Das 5. Kapitel erscheint am 16.02.2013 und trägt den Titel „Rotkäppchen und Wolf zurück in Konoha“.[/CENTER] Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2013-10-03T14:11:15+00:00 03.10.2013 16:11
Ich finde deine Geschichte echt schön! :)
Und es ist mal echt was ganz Neues ^.^
Dass du so wenige Kommentare hast, versteh ich nicht, du müsstest mindestens hundert haben! ;)
Antwort von: Rizumu
03.10.2013 16:17
Naja, Kommentare sind nicht alles, schließlich schreibe ich nciht dafür, sondern weil es mir Spaß macht.

Vielen Dank für dein Lob, es ehrt mich wirklich sehr.
Von:  star-angel
2013-02-02T13:16:53+00:00 02.02.2013 14:16
Dein neues kapitel ist wiedermal total genial. auch wenn du madaras vergangenheit nur kurz angeschnitten hast, finde ich es durchaus nachvollziehbar das sein verbliebener hass sich gegen die rotkappchen richtet. schließlich kann er sicher vor schmerz und kummer wegen dem verlust nicht mehr klar denken. auch wenn er so gemein war tut er mir daher auch ein wenig leid.
ich hoffe mal sasuke ist bei dem ganzen auch wirklich nichts weiter passiert, wenn itachi ihn nun doch tragen muss und das sasukes vertrauen in seinen wolf doch nicht zu sehr erschüttert ist. ich bin auch schon neugierig was es mit sasukes mal auf der schulter auf sich hat, das itachi so eine angst hat, das madara es sehen könnte und sie diesen dann gar nicht mehr los werden sollten. freu mich jedenfalls schon tierisch auf das nächste kapitel.
lg star-angel
Antwort von: Rizumu
02.02.2013 15:25
Es freut mich dass dir die FF gefällt :3

Nein, Sasuke geht es den Umständen entsprechend gut, er ist halt von Madara ziemlich hart dran genommen worden.

Da ich selber finde, dass Madaras Vergangenheit zu Kurz gekommen ist, wird der Epilog komplett um ihn handeln. Um ihn und sein Rotkäppchen. Also die Vorgeschichte zu dieser FF.


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