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Itachis Leben

Teil 3: Mondschein
von

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Eine Nachricht aus Konoha Gakure

Am nächsten Morgen hatte Konan die unheimliche Begegnung mit dem Schatten ganz hinten in ihre Gedanken verbannt. Sie wurde von einem aufgeschreckten Schrei geweckt. Irgendjemand rannte den Flur auf und ab und Konan ahnte schon, wer da so einen Krach machte.

Sie stand auf, zog sich schnell an und lief auf den Gang hinaus. Dort traf sie Pain, der heute nicht mal mehr aussah wie Nagato. Er hatte seine Seele wieder in einen anderen Körper transferiert. Konan fand dieses Jutsu schlicht und einfach eklig. Wenn Pain noch aussah wie früher, war es für Konan noch am erträglichsten, mit ihm zu reden und über Krieg und Frieden zu streiten. Wenn er aber einen anderen, künstlichen Körper benutzte, war er nicht mehr Nagato, dann war er Pain und Konan sah ihn nur noch als Feind.

„Wer schreit denn hier so rum?“ fragte Pain.

„Klingt irgendwie nach Tobi.“ sagte Konan, „wer von euch hat ihn wieder erschreckt?“

„Konan, jetzt hör bitte damit auf!“ Pains Stimme klang genervt. Es störte ihn, dass Konan bei jedem Anlass sofort einem anderen Mitglied der Organisation die Schuld gab. Obwohl ja niemand sonst da war, der irgendwas anstellen könnte. Aber Tobi erschreckte sich oft genug von allein, also kein Grund, Kisame oder Kakuzu die Schuld zuzuschieben. Pain wusste, dass Konan die beiden nicht ausstehen konnte und es gern gesehen hätte, wenn sie verschwanden.

„Es war doch wieder einer von euch, oder?“ fragte Konan mit einer messerscharfen Stimme. Kaum hatte sie es ausgesprochen, hörte sie einen Schrei und sah Tobi, der vom Verbindungsgang zu seinem Zimmer auf sie und Pain zu stolperte.

„HIIIIILFEEEE!! EEEIIIIIINEEEE SPIIIIIINNEEEE!!“ kreischte Tobi. Seine hohe Stimme klingelte in Konans Ohren.

Pain ging kopfschüttelnd davon. Er wollte sich nicht wieder mit Konan streiten. Schließlich mochte er sie und zwar so sehr, dass er sie kaum allein auf Reisen gehen lassen mochte, Aber sie schien etwas dagegen zu haben. Aber was? Seit sie vor zwei Jahren in Konoha gewesen war, hatte Konan sich verändert. Pain verstand sie nicht mehr. Er verstand nicht, warum sie ihn nicht liebte. Und auch nicht, warum Konan nach dem Auftrag in Konoha so wütend und gleichzeitig glücklich gewesen war. Was war das nur passiert? Je länger er darüber nachdachte, umso weiter entfernte er sich von der Antwort dieser Fragen, die einfach nicht greifbar waren.

Als er um die Ecke bog und in Richtung seines Lieblingsplatzes auf der riesigen Statue ging, hörte er noch, wie Konan Tobi anschrie:

„SAG MAL, GEHT’S NOCH? WAS SCHREIST DU HIER SO RUM?“

„Da is ne Spinne!“ quietschte Tobi, „Konan, mach die weeeeg!“

Wenn es eine Sache gab, die Konan mehr hasste als Idioten und Gemeinheiten, dann war es, wenn jemand sie zu früh weckte. Und wenn dann auch noch der, der sie weckte, so ein Idiot wie Tobi war, verlor sie die Geduld.

„DU HAST MICH IN MEINEM SCHÖNHEITSSCHLAF GESTÖRT, DU VOLLTROTTEL!! ICH HOFFE, DASS DU DAFÜR EINE SEHR GLAUBWÜRDIGE ENTSCHULDIGUNG UND AM BESTEN NOCH NE ERLÄRUNG HAST!!“ schrie Konan.

„D-da is n-ne Spi-spinne u-und ne Schi-schi-schildkröte!“ stotterte Tobi und lief auf Konan zu. Er hinkte eigentlich mehr, denn er trug nur einen Schuh und sein langer Mantel war so schief geknöpft, dass Tobi auf der einen Seite auf die Ecke des schwarzen Stoffes trat. Außerdem trug er nur einen Handschuh. Das einzige, was an Tobis frühmorgendlich verschreckter Erscheinung ordentlich und gerade saß, war die orangene, spiralförmig gemusterte Maske, die der seltsame Typ offenbar nie abnahm.

„Was war da?“ fragte Konan, da sie Tobis Gestotter nicht ganz verstand.

„Eine SCHILDKRÖTE!“ kreischte Tobi, „NE KLAPPERNDE SCHILDKRÖTE!“

Konan wusste, dass Tobi große Angst vor Spinnen und Schildkröten hatte. Aber sie war oft immer noch so uneinsichtig wie früher und deshalb ging ihr Tobis Geschrei einfach auf die Nerven.

„Iiiieeek, Konan, Tobi will nicht, dass du wütend bist! Aber da war so ne gruslige Schildkröte und ne Spinne!“ Tobi sprach manchmal von sich selbst in der dritten Person. Besonders, wenn er aufgeregt war. Er hob abwehrend beide Hände und stolperte zurück, bis er mit dem Rücken an der Wand stand.

„Tobi hat Riesenangst vor solche Viecher!“ kreischte er.

„ACH; SO IST DAS ALSO!? DU TUST IMMER SO; ALS MÜSSTE SICH ALLES HIER UM DICH DREHEN UND SPIELST SOGAR DEN CHEF, ABER DU HAST ANGST VOR SPINNEN UND SCHILDKRÖTEN!“ WENN DU SCHON VOR SOLCHEN, KLEINEN TIEREN ANGST HAST, WAS SOLLTE DANN DAS GEREDE VON BIJUU-GEISTERN?“ Konan war echt sauer. Tobis Geschrei hatte sie aus einem Traum geweckt, der sich irgendwie sehr wichtig angefühlt hatte. Sie hätte diesen Traum gerne weitergeträumt. Es war um etwas sehr Wichtiges gegangen, das sie tun musste. Irgendwas kam auf sie zu und sie musste das, was sie zu tun hatte, um jeden Preis schaffen, soviel wusste sie.

„Sei lieb zu mir, ich bin Madara!“ schrie Tobi. Er hatte zwar keine Ahnung, was dieses Wort eigentlich war, aber er hatte bisher immer, wenn er diesen Namen aussprach, Erfolg bei den anderen gehabt. Obwohl keiner wirklich was mit dem Wort „Madara“ anfangen konnte, hörten doch alle irgendwie darauf.

„WIIIIEEE BIIITTEEEE?“ kreischte Konan, „SOLL ICH DIR DAS ETWA ABKAUFEN? DU BIST NIE IM LEBEN MADARA! WER AUCH IMMER DAS SEIN SOLLTE, DU BIST’S NICHT!“

„Und du bist ganz bestimmt nicht Madara Uchiha, denn eine Nervensäge wie du kann unmöglich mit einem so wundervollen Jungen wie Itachi verwandt sein.“ fügte sie in Gedanken hinzu.

„Was ist das denn für ein Lärm?“ fragte eine tiefe Stimme vom Tor des Turms aus. Es war Sasori.

„Tobi hat mich mit seinem Geschrei geweckt.“ antwortete Konan und ging, immer noch sauer, auf Tobi zu. Er stand noch immer mit abwehrend erhobenen Händen an der Wand.

„D-da war n-ne Schildkröte.“ stotterte er nochmal.

„Jetzt hör endlich auf, du Angsthase! Hier gibt es doch überhaupt gar keine Schildkröten!“ Konan packte Tobi am Kragen und drückte ihn an die Wand, „keine Schild-krö-ten, ka-piert?“

„Doch! Da war eine!“ beharrte Tobi, „die war sooo groß!“ er deutete mit den Händen ein Tier von der Größe einer Wassermelone an und versuchte, sich aus Konans Griff zu befreien.

„Ach so.“ sagte Sasori, „ich hätte nicht gedacht, dass meine Tiermarionetten ihn so erschrecken.“

„Was? Die Viecher sind von dir?“ fragte Konan, „das war wieder so eine Wir-machen-Tobi-eine-Riesenangst-Aktion? DU MEINE GÜTE, WIE ALT SEID IHR EIGENTLICH?“

„Das weißt du doch.“ sagte Sasori.

„SO MEINE ICH DAS NICHT! ICH FRAG MICH GANZ EHRLICH, OB IHR ALLE SOWAS WIE REIFE KENNT?“ schrie Konan und dachte: „Ich kann’s nicht glauben! Ich bin von Idioten umgeben! Selbst Sasori benimmt sich so kindisch!“ ihre Müdigkeit war völlig verschwunden, aber sie war mal wieder schon früh am Morgen genervt. Tobi nervte sie sowieso, aber dass selbst Sasori sich so unmöglich benahm und gemein zu Tobi war… Konan hatte ihrem Sensei wirklich etwas mehr Reife zugetraut. Aber das Niveau innerhalb der Akatsuki schien allgemein ziemlich gesunken zu sein. Für solche Verhältnisse war Sasori vergleichsweise vernünftig, aber Konan wusste, dass auf dem Gebiet des zivilisierten, reifen Verhaltens weit mehr möglich war.

„Jetzt krieg dich mal wieder ein, Konan!“ sagte Sasori, „du solltest besser deine Kraft ins Training stecken.“

„Nur, wenn du versprichst, Tobi ab jetzt in Ruhe zu lassen!“ erwiderte Konan, „das ist nämlich gemein und gemeine Sachen wollten wir doch verhindern, dachte ich.“

Sasori musste zugeben, dass Konan Recht hatte. Aber es fiel ihm einfach schwer, so kompromisslos gut zu sein wie sie. Es war Konan irgendwie gelungen, selbst in so einer Umgebung wie Akatsuki eine feste, ablehnende Objektivität der Ideologie gegenüber zu behalten und als Einzige wirklich „gut“ zu bleiben. Sasori vermutete, dass das irgendwie mit Konoha Gakure und Itachi Uchiha zusammenhing. An Pain lag es sicher nicht, denn Pain war der Gründer der Ideologie, die Konan so sehr ablehnte.

„Ich werde mir mehr Mühe geben.“ versprach Sasori, „und ich werde Tobi in Ruhe lassen.“

Tobi riss sich los und rannte mit ein paar seltsamen, kindischen Hüpfern zurück zu seinem Zimmer. Eine hölzerne Schildkröte lief klappernd auf Sasori zu, gefolgt von einer skorpionartigen Spinne gleicher Größe. Sasori ließ die beiden Tiermarionetten auf zwei Schriftrollen krabbeln und die hölzernen Kunstwerke verschwanden zwischen den Schriftzeichen.

„Gehen wir jetzt trainieren oder nicht?“ fragte Konan.

„Ja, Konan. Du hast wenigstens eine Ahnung davon, was wahre Kunst wirklich bedeutet.“ antwortete Sasori, „dein Origami ist auch eine große Kunst.“

„Jetzt kommt er wieder mit dem Gerede über Kunst!“ dachte Konan, „er weiß ja nicht, wie das nervt. Ich sehe Kaeshi-no-Jutsu zwar auch als Kunst an, aber ich mach nicht so ein Theater wie Sasori mit seinen Marionetten.“

Das Training lief fast genauso ab wie im Grünen Land. Aber Sasori hatte Hirukos linken Arm noch nicht ersetzt und verwendete deshalb besonders viel Kraft auf seine Deckung. Diesmal gelang es Konan, nicht, Sasoris Verteidigung zu brechen. Sasori war eben doch sehr stark. Konan konnte viel von ihm lernen.

Nach dem Training zeigte Sasori ihr ein Papier, auf dem die fünf Chakra-Elemente aufgezeichnet waren. Es ließ auch die Vor- und Nachteile jedes einzelnen Elements den anderen gegenüber erkennen.

„Hast du dir schon einmal Gedanken um Chakra-Elemente gemacht?“ fragte er, „weißt du, wer welches Element hat?“

„Natürlich hab ich mich schon mal damit beschäftigt. Und ich weiß, dass Itachis Chakra zum Feuerelement gehört.“ antwortete Konan.

„Du weißt aber auch alles über ihn.“ sagte Sasori. Seine tiefe Stimme klang seltsam. Als würde er etwas vor Konan zu verbergen versuchen. Etwas, das Itachi betraf.

„Sein Element könnte uns sehr nützlich sein.“ fuhr Sasori fort „wenn ein Gegner damit rechnet, Holz und Papier zu schlagen, ist er auf Feuer von der Gegenseite meist nicht vorbereitet.“

„Aber wo willst du jemanden mit Feuer-Element herbekommen?“ fragte Konan. „denk doch mal realistisch, Sasori.“

„Mal sehen. Und wenn wir jemanden finden… na, da habe ich auch noch ganz eigene Jutsu.“

„Was denn für ein eigenes Jutsu? Du kannst doch gar kein Feuer-Element!“

„Vielleicht doch. Aber dieses Jutsu kann ich dir jetzt noch nicht zeigen. Es hat mit etwas anderem zu tun.“

Konan schaltete sofort, was Sasori meinte: „Du kannst dieses Jutsu nur in deiner wirklichen Gestalt einsetzen, stimmt’s? Und weil du mir die noch nicht zeigen willst, kannst du mir dieses Jutsu auch nicht zeigen.“

„Erraten.“ sagte Sasori.

„Du lässt mich warten, Sensei. Ich dachte, du kannst es nicht leiden, zu warten und andere warten zu lassen.“ stellte Konan fest und zitierte dabei bewusst Sasoris Lieblingssatz.

„Haaallooooo!“ Tobi kam mit Geschrei aus dem Turm gerannt, in dem die Poststelle war, „daaa iiis n koooomiiischeeer Briiiieef füüür Saaaasooooriiii geeekooooommmeeeeen!“

Konan fuhr herum. Nicht schon wieder Tobi!

„Was für ein Brief?“ fragte Sasori.

„Aus Suna!“ Tobi war inzwischen so nah, dass er nicht mehr so laut schreien musste, „von einer Oma ohne Namen!“

„Schön, dass du uns den Brief gebracht hast, Tobi. Jetzt geh wieder spielen und stör uns nicht noch mal beim Training.“ sagte Konan.

„Juhuu! Tobi geht spielen!“ Tobi rannte zurück, in Richtung seines Zimmers, und machte wieder ein paar verspielte Hüpfer.

„Ein Brief von Oma Chiyo.“ sagte Sasori, „Konan, mach ihn auf.“

Natürlich. So war es immer. Wegen Hiruko tat Sasori nie etwas selbst, wenn jemand dabei war. Konan nahm den Brief in die Hand.

Als sie das Siegel löste, überfiel sie ein seltsames Gefühl wie aus dem Nichts! Da kam etwas auf sie zu! Es war eine Mischung aus seltsamer Erwartung und dem unheimlichen Gefühl von gestern, dazu kam der Traum mit dem Auftrag. Konans Hände zitterten und sie brachte mehrere Anläufe, um das Siegel vollständig zu öffnen. Plötzlich sah sie wieder den Schatten mit den Sharingan vor sich. Dass es Sharingan gewesen waren, daran gab es keinen Zweifel. Aber was hatte das zu bedeuten?

„Gib den Brief her, Konan.“ sagte Sasori.

Mit zitternden Händen reichte Konan ihm den Brief. Ihr war schwindlig und ihr Herz raste. Irgendwie spürte sie, dass etwas passiert war. Etwas Schlimmes. Und Konan wusste, dass sie damit zu tun hatte. Dass sie helfen musste. Es war die Aufgabe, die sie heute Nacht bekommen hatte und die sie erfüllen musste.

Sasori hatte den Brief in Hirukos Panzer geholt und als er ihn gelesen hatte, sah er Konan lange an. Sie hatte sich auf den Boden gesetzt, weil sie vor Schwindel nicht mehr stehen konnte.

„Geht es dir gut, Konan?“ fragte Sasori.

„J-ja.“ sagte Konan leise. Sie hatte zum ersten Mal in ihrem Leben das Gefühl, vor Schreck ganz blass zu sein. Eigentlich wurde sie nie blass, weil das bei ihrer weißen Haut ziemlich unmöglich war. Sie wurde meist rot, wenn sie sich aufregte.

„Ich will ganz ehrlich sein, Konan. Großmutter Chiyo schreibt, dass es in Konoha Gakure eine Katastrophe gab. Die Suna-Anbu haben diese Information von den Konoha-Anbu bekommen.“

„Was denn? Was für eine Katastrophe?“ Konans Stimme zitterte. Konoha Gakure. Naruto. Und Itachi.

„Ein ganzer Clan ist von einem Tag auf den anderen spurlos verschwunden. Es gibt keine Leichen, nur der jüngste Sohn der Hauptfamilie hat viele Tote gesehen, die aber später unauffindbar waren. Und er hat Kampfspuren gesehen, die ebenfalls niemand sonst gesehen hat. Dieser Junge und sein älterer Bruder sind die einzigen Überlebenden.“

Vor Konans Augen wurde es dunkel. Sie hörte sich selbst wie eine Fremde fragen: „Welcher Clan?“

„Es ist der Uchiha-Clan.“ antwortete Sasori.

Um Konan herum war es schwarz. Sie spürte, wie ihr Rücken auf den Boden traf und ihr Kopf das Gras berührte. Itachi Uchiha…

Konan sah ihn vor sich, wie er vor zwei Jahren in der schmalen Straße an ihr vorbeigegangen war. Itachi hatte seinen kleinen Bruder an der Hand gehalten. Konan hätte nur die Hand ausstrecken brauchen, um einen der beiden zu berühren. Sie war ja unsichtbar gewesen.

„Heey, Konan, was is’n?“ Konan hörte die hohe besorgte Stimme wie von ganz weit weg, „warum bist du denn, bumms, umgefallen?“ es war Tobis Stimme. Er klang ehrlich besorgt.

Konan öffnete langsam die Augen und sah Tobis organgenes, spiralförmiges Gesicht über sich. Irgendwie schaffte Tobi es, dieser Maske Gefühlsausdruck zu verleihen. Im Moment sah er ziemlich besorgt aus und Konan fand ihn auf einmal niedlich. Tobi war wie ein kleiner Junge. Dass sie das noch nicht eher erkannt hatte, wunderte Konan.

„Is dir schwindel?“ fragte Tobi, „kann Tobi dir helfen?“

„Nein, ich glaube nicht.“ antwortete Konan und bemerkte, wie leblos ihre eigene Stimme klang.

„Arme Konan! Sie ist umgekippt, bumms, einfach so!“ murmelte Tobi.

„Geh wieder spielen.“ sagte Sasori, „Konan geht es bald besser.“

„Tobi will aber nu‘ nich spielen gehen! Tobi macht sich nämlich Sorgen um Konanchen.“ beharrte Tobi, „Konan is krank?“

„Nein, mir geht’s wieder besser, Tobi. Du kannst ruhig spielen gehen. Ich muss mich nur ausruhen.“ sagte Konan leise.

„Echt? Geht’s dir dann besser?“ fragte Tobi.

„Ja. Und jetzt geh auf dein Zimmer.“ Konan versuchte, aufzustehen. Tobi machte sich wieder auf den Weg zu seinem Zimmer. Aber diesmal hüpfte er nicht, er schlich eher und Konan hörte ihn leise vor sich hin murmeln: „Konan is umgefallen, bumms, Tobi soll spielen gehen, aber Tobi is traurig, weil’s süße Konanchen umgefallen is.“

Konan fand es zwar rührend, wie lieb und besorgt Tobi auf einmal war, aber ihre Gedanken waren bei Itachi.

„Was ist denn da… ich meine, wie ist das passiert?“ fragte sie Sasori.

„Es gibt ein Geständnis. Und das macht die ganze Sache wirklich noch komplizierter. Itachi hat seinem Bruder gestanden, die gesamte Familie ermordet zu haben. Dann hat er das Dorf mit unbekanntem Ziel verlassen. Keiner weiß, wo er jetzt ist, noch nicht einmal die Anbu, und es gibt wie gesagt keine Beweise, nur die Tatsache, dass der gesamte Uchiha-Clan einfach weg ist.“ Sasori wollte diese Nachricht schnell hinter sich bringen und während er sprach, sah er, wie Konans Augen sich mit Tränen füllten und silberne Sprenkel bekamen.“

„Aber… warum hat er das getan?“ flüsterte sie, „was hat er für einen Grund… so etwas zu tun?“ sie konnte es sich nicht erklären. Itachi hatte so glücklich gewirkt, vor zwei Jahren, er hatte mit seinem Bruder gespielt, trainiert, mit den Mädchen gelacht. Sein strahlendes Lächeln war Konan noch gut in Erinnerung. Und es war vor allem Itachis wunderschönes Lachen gewesen, in das Konan sich auf den ersten Blick verliebt hatte.

„Ich habe allerdings nich andere Informationen.“ sagte Sasori.

„Raus damit!“ Konan wusste kam, was sie sagte.

„Zu dem Zeitpunkt, als es passiert ist, war Orochimaru in der Nähe von Konoha. Und wir wissen doch, was er vom Uchiha-Clan will.“

„Die Sharingan.“ flüsterte Konan, „die Sharingan und die Talente der Uchiha.“

„Orochimaru wollte die Sharingan schon immer haben. Und Itachi ist so talentiert, dass Orochimaru ihn vermutlich als Nächsten ausgewählt hat. Für sein Jutsu…“ Sasori brach ab. Er wollte nicht, dass Konan noch einmal zusammenbrach.

Konans Gehirn begann wieder, richtig zu arbeiten.

„Und dann hatte ich das Glück, herauszufinden, was wahrscheinlich kein anderer herausgefunden hat. Es ist eine Information, bei der ich davon ausgehe, dass ich und einer meiner Informanten, der sich allerdings aufgelöst hat, die einzigen außer Itachi sind, die davon wissen. Ein Weltenportal wurde geöffnet und zu so etwas sind zurzeit nur Sharingan fähig. Ich glaube deshalb nicht, dass Itachi irgendjemanden von seiner Familie ermordet hat.“ sagte Sasori, „ich denke, Orochimaru hat Itachi mit irgendwas unter Druck gesetzt, um an die Sharingan zu kommen.“

„Itachi ist ein Familienmensch. Er könnte so etwas nie tun.“ flüsterte Konan.

„Vielleicht hat Orochimaru ihm damit gedroht, das Dorf anzugreifen und die Uchiha zu ermorden, wenn Itachi nicht aufgibt und ihm seinen Körper überlässt.“ vermutete Sasori, „die Leute in Konoha waren in keiner Weise auf einen Angriff vorbeireitet und es hätte einen Krieg mit Orochimarus Gefolgsleuten gegeben.“

Konan wusste, was Sasori damit sagen wollte und es ergab einen Sinn. Itachi hatte irgendwas getan, aber ganz sicher niemanden umgebracht.

In Konan flammte ein unbändiger Hass auf Orochimaru auf. Wie konnte jemand nur so gemein sein?! Es war schwer zu fassen, dass jemand in voller Absicht so viele Leben zerstörte. Konan konnte sich noch gut daran erinnern, wie es mit Orochimaru in der Akatsuki gewesen war. Er hatte die Organisation nur ausgenutzt und war gegangen, weil sie ihm zu nett war. Konan war überzeugt davon, dass jemand, der Kakuzu zu nett fand, extrem gefährlich war. Und Orochimaru machte sehr viele Experimente mit Menschen. Es war einfach nicht zu fassen!

„Wissen deine komischen, selbstauflösenden Gefolgsleute denn auch, wo Itachi jetzt ist?“ fragte Konan und klang auf einmal genervt. Im wörtlichen Sinn war sie auch genervt, denn ihre Nerven waren hochstrapaziert. Ihr Herz klopfte immer noch laut und etwas unregelmäßig.

„Ja, auch darüber habe ich Informationen.“ sagte Sasori, „Itachi ist auf dem Weg hierher, zu dir. Es könnte sein, dass du die letzte Bezugsperson bist, die er auf dieser Welt noch hat.“ zum ersten Mal wurde Konan klar, wie viel Macht Sasori hatte. Er verfügte über ein Heer von Informanten und Spionen, die alles nach seinem Willen taten und überall hineinkamen, selbst dort, wo Spione der Versteckten Dörfer nie hinkommen konnten.

„Die letzte, die Itachi noch hat…“ dachte Konan, „er hat mich also damals auch gesehen. Na ja, er hat mich angestarrt. Er kennt meinen Namen, weiß, wo ich bin. Vielleicht mag er mich. Ich bin seine letzte Hoffnung. Es liegt jetzt bei mir.“

„Er wird ein Mitglied der Akatsuki werden.“ sagte Sasori.

„Dann macht er bei uns beiden mit.“ beschloss Konan. Ihre Stimme klang wieder lebendiger. Sie würde weiterhin ihrem Weg folgen, stark sein und ihren Charakter bewahren. Für sich selbst. Und für Itachi.



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