Lehrerschreck
„Eines Tages werde ich ihm den gemeinsten und nervigsten Fluch auf den Hals hetzen, der mir einfällt”, wetterte Minerva McGonagall und knallte die Tür des Lehrerzimmers hinter sich zu.
„Um Himmels Willen, Minerva”, empörte sich Pomona Sprout, die überrascht aufsah. „Was zum Hippogreif hat Ihnen der Schüler angetan?”
Minerva schnaubte. „Kein Hippogreif und auch kein Schüler. Etwas viel Schlimmeres...” An dieser Stelle brach sie ab, denn Gilderoy Lockhart streckte seinen blonden Lockenkopf durch die Tür.
„Da sind Sie ja, Minerva, ich hatte schon den Eindruck, Sie würden vor mir flüchten. Dabei habe ich noch viele wertvolle Tipps für Ihre Verwandlungen.”
Ohrwurm
„Madame Pomfrey?”. Filius Flitwick trat an den Tisch heran , auf dem Poppy Pomfrey mit Fläschchen und Tränken hantierte.
„Ich wollte fragen, ob Sie nicht einen Schlaftrunk hätten.”
Er bekam keine Antwort, also fuhr er fort. „Den stärksten, den Sie haben, bitte. Dumbledore singt in letzter Zeit so viel und ich wollte nicht mit meinem Anliegen zu Severus... Hören Sie mir überhaupt zu?”
Madame Pomfrey hielt eine Flasche ins Licht und betrachtete den Inhalt, würdigte Flitwick jedoch keines Blickes. Plötzlich weiteten sich ihre Augen. Sie griff sich ans Ohr und nahm einen Wachspropfen heraus. „Verzeihung, Filius, aber Albus singt ununterbrochen Schlager.”
Pflichterfüllung
„Guten Morgen, Klasse”
„Guten Morgen, Professor Umbridge”, schallte es durch das Klassenzimmer.
„Hach, sie sind so brav und gehorsam, dachte Dolores Umbridge zufrieden und ließ den Blick über die Schüler wandern.
„Ja, Miss Granger?”
„Professor, diese Spitzendeckchen sind entzückend.”
„Danke.”
Eine weitere Hand schoss empor.
„Mr Potter?”
„Es ist die neue Schuluniform, Professor!”
„Diesmal keine Fragen zu Sie-wissen-schon-wem?”
„Nein, Professor. Ich soll keine Lügen erzählen. Aber die Schuluniform, die ist wirklich... luftig.”
Harry war aufgestanden und schien sich in flauschiger, rosa Strickjacke und Minirock nicht wohl zu fühlen.
”Dolores, aufwachen! Als Großinquisitorin sollten Sie keinen Unterricht verschlafen.”
Kontakt zur Außenwelt
„Gehen Sie unter Menschen.” Dumbledores Ratschlag klang noch in seinen Ohren, als Severus Snape zögernd vor der Lehrerzimmertür stand.
Erst seit kurzem in Hogwarts, war er sich nicht sicher, ob er bereit dafür war. Dennoch öffnete er die Tür.
Drinnen jagte Professor Flitwick blauen Mäusen nach, während Professor McGonagall von einer Teufelsschlinge stranguliert wurde, die Professor Sprout zu beseitigen suchte. Professor Vektor erklärte Professor Binns ein paar Runen, obwohl dieser bereits eingeschlafen war.
Leise schloss Snape die Tür und ging zurück in den Kerker.
Diese Art von Chaos würde noch sehr lange auf ihn warten müssen, egal was Dumbledore sagte.
Schreck lass nach
„Sieh in diese Kugel, was siehst du?“, fragte Professor Trelawney.
Es war die erste Stunde Wahrsagen und der Angesprochene war so verdutzt, dass er, statt in die Kugel zu sehen, die perlenbehängte Frau vor ihm anstarrte.
„Ähm…ich sehe…ein Feuer?“, stotterte er.
Professor Trelawney warf einen beiläufigen Blick auf den Kamin hinter ihr und beugte sich dann über die Kristallkugel.
„Ach, du meine Güte! Das…das…darf doch nicht wahr sein! Bei Merlin, das...!“
Das Getuschel im Raum verstummte, die Mienen der Schüler wurden ernst. „Ppproffessor…?“
Trelawney wandte sich mit Grabesmiene um: „Die Stunde ist schon vorbei!“
Die Glocke läutete.
