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Vergangene Zeiten

Liebe & Verluste
von

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Dein Name soll lauten....

Als mein Führer mich verlassen hatte und ich nicht wusste was mit mir noch geschehen würde, machte ich mich auf den Weg zur alten Fabrik, die siegreich gegen die Nazis verteidigt wurde. Ich schlich durch die kargen gelb-braunen Wiesen und sprang mit einem Satz auf ein rostiges Stück Betoneisen. Langsam kam ich immer näher an die Eingangstür, die einen Spalt offen lag. Die Sonne brach ein wenig durch die vernebelt düstere Wolkendecke, die alles in einem Grauton überzog. Die leichten Strahlen tauchten die riesige Eingangsalle in eine atemberaubende Atmosphäre, die nur die verstanden, die wussten, was es heißt wenn die Natur allzeit immer stärker als die Technik war. Ich wirbelte leichten Staub vom Boden auf als ich mich mit leichtem Schritt den nächstliegenden Raum näherte. Ich vernahm etwas, aber nur schwach. Als ich mich an einer Betonwand eng gepresst andrückte und vorwärts schlich, hörte ich immer klarer werdende Stimmen von einem kleinen Raum links vom Flur aus. Ich blieb hinter einer alten Holzkiste geduckt und lauschte interessiert. „Ein wunderschöner Tag für das deutsche Volk dieses kommunistische Pack endlich los zu sein!“ Ein junger Mann erhob sich aus seiner sitzenden Position und hob seinen Arm hoch, um alles einen betonenden Style zu verleihen. Als ich die Bandagen an ihren Oberarmen sah, sank ich mich erschrocken noch tiefer. „Gregory ist tot! Der sogenannte Führer dieser kleinen erbärmlichen Organisation hat alles und seine Mitglieder fallen gelassen! Er ist einen sehr erbärmlichen Tod gestorben! Das ist der Zeitpunkt wo Vetschau uns gehört!“ In mir stieg blanke Wut auf. Gregory hat uns nie verraten und im Stich lässt er uns auch nicht. Blind in meiner Rage sprang ich auf und rannte in das Zimmer wo die Nazis sich lachend über uns und meinem Führer lustig machten. „Ihr wagt es unser Gebiet zu streifen ihr verfluchten Nazis!?“, rief ich wütend und rannte zu dem vermeintlichen Führer, um ihn eine zu verpassen. Er wich aber aus und schlug mit dem Ellenbogen auf meinen Rücken. So, dass ich zu Boden ging. „Ihr lebt ja immer noch!“, knurrte er verächtlich und stellte seinen Stiefel auf mich. „Heinrich!“, knurrte ich. „Deviant! Du glaubst doch nicht im Ernst, das du allein eine blasse Chance gegen uns hättest, oder?“ Er hob mich am Kragen hoch und schaute mir wütend in die Augen. „Vergiss es Heinrich, du mieser Penner! Ich werde dir auch dieses Mal in die Klöten treten!“, grinste ich hämisch. Obwohl Heinrich schlank und groß, aber schmächtig gebaut war, schaffte er es mich gegen die Wand zu schleudern. „Dein Führer ist tot und du bist die letzte die uns noch fehlt! Es war eine gute Entscheidung zurückzukehren Deviant!“ Ich schaute auf und versuchte mich auf die Beine zu stellen. Andere wollten Eingreifen und ihre ganze Kraft an mir auslassen, doch Heinrich verstand ihnen sich nicht einzumischen. „Deine Leute hier sind doch nur arme Hunde die nicht wissen was sie tun Heinrich!“ Ich betonte seinen Namen verächtlich. Er wurde von Allen Heinrich genannt, weil er dem schwarzen Wolf des 2. Weltkrieges sehr ähnelte. „Du bist mir ein Dorn im Auge Deviant! Ich sehe keinen Grund dich am Leben zu lassen. Wir töten sogar für unsere Ziele und das müsstest du wissen!“, zischte er und hob mich wieder am Kragen zu sich hoch. „Woher weißt du eigentlich über Gregorys Tod?“, fragte ich ihn. „Sagen wir es so,… ein Vöglein hat es uns gezwitschert!“, grinste er höhnisch und kam mir mit seinem Gesicht gefährlich nahe. Ich fletschte die Zähne und versuchte ihn zu beißen. Er warf mich reflexartig zu Boden und schrie: „Verdammte Bestie! Fesselt sie!!“ In meiner Spontanität ergriff ich im richtigen Augenblick die Flucht und versuchte aus der alten Industrieanlage lebend heraus zu kommen. Plötzlich stellte sich ein mit Muskeln gepackter Nazi vor die Tür. Ich blieb stehen und schaute schnell nach hinten. Die anderen waren schon hinter mir und lauerten mit alten Brettern und rostigen Rohren, in den Händen, auf mich. Ich schluckte und rannte nach links durch den einzigen schmalen Flur der mir übrig blieb. Als ich nichts mehr hörte und mich in Sicherheit wankte, ging ich langsam an der Mauer abtastend den Flur entlang. Kein Licht erstrahlte diesen Korridor. Auf einmal schlug etwas auf meinem Kopf und ich wurde kurz bewusstlos. Als ich langsam meine vitalen Kräfte wiedererlangte, sah ich mich wieder in dem Zimmer wo die Nazis ihren vermeintlichen Sieg über uns feierten. Doch gefesselt und geknebelt. Ich hörte Schritte. Nicht die eines Nazis, sondern von Stiefeln die nur wir trugen. Nach einiger Zeit merkt man als eingefleischte Biohazard, was richtige Stahlkappenstiefel sind. Ich schaute langsam auf und sah Heinrich vor mir stehen, mit einem anderen sehr großen muskulösen Jungen der schwarze lange Haare trug. „Nemesis?!“ Keine Antwort von ihm. Nur bösartige Blicke durchdrangen mich und ließen meinen Körper erzittern. Ich versuchte unbemerkt die Fesseln mit einem spitzen Stein zu lösen. „Du hast uns verraten?! Das kann nicht sein!“ Gedemütigt ließ ich alle Kräfte nach und ergab mich. „Dank ihm wussten wir bei unseren ersten Angriff wo ihr wart und so konnten wir Gregory besiegen!“ Kurze Stille überzog den Raum. „Doch du bist uns damals in die Quere gekommen!“, schrie Heinrich und schlug mich mit einem Stock. Ich grinste: „Ich wusste das man dir am wenigsten trauen konnte Nemesis, du… KRANKES VERRÄTERSCHWEIN!“, rief ich und sprang aus den Fesseln auf Nemesis zu. Alle erschraken und waren in ihrer Tat gelähmt. Ich verpasste Nemesis mit meiner bloßen Hand eine dreiläufige Narbe ins Gesicht und sprang wieder auf den Boden. Nemesis hielt sich die Wange und vermochte mich nicht anzugreifen. Ich wusste nicht warum, aber er bevorzugte es lieber zu fliehen. Verwundert aber plötzlich von der Seite angegriffen, wendete ich mich reflexartig zu Heinrich und biss ihn in einem tiefen Sprung in die Kehle. Alle Waffen, selbst der Mensch an sich, waren erlaubt um den Feind auszuschalten. Das sagte mir einst Gregory. Die Nazis, viel zu dumm und einfältig, rannten alle auf mich los. Ich wich ihnen allen gekonnt aus und verschwand aus dem Zimmer wieder in den riesigen Flur zur Eingangshalle. Plötzlich pfiff jemand von einem kaputten Fenster aus zu mir rüber. Schnell blickte ich dort hin und sah Trash mit Ivan. Trash war das Fenster in den 2 Stock geklettert und Ivan fand als guter Schnüffler selber einen geeigneten Weg in die Industriehalle. „Heinrich und die anderen Nazis sind hier!“, rief ich außer Atem geraten und stützte mich an einer Betonmauer ab. Ivan knurrte und blickte zum Eingang des Flures. Eine Hand kam zum Vorschein und dann ein ganzer Körper. Nemesis starrte uns mit wütendem Blick an und verschwand schnell aus den Komplexen. „Was hat Nemesis hier verloren Deviant?!“, fragte mich Trash entrüstet. „Das erklär ich dir später Bruder!“ Ich zerrte ihn zum Ausgang, doch die Nazis fanden uns und rannten hinter uns her. Plötzlich drehte sich Ivan knurrend um und fletschte die Zähne. Alle außer Heinrich hielten inne. Er aber versuchte Ivan mit seinem Holzbrett zu erschlagen, doch Ivan sprang weg und biss ihn in den Arm. „IVAN!“, rief ich und pfiff. „Ihr werdet alle sterben! Jeden Einzelnen von euch werde ich finden und qualvoll umbringen! Die Gedärme werde ich euch ausreißen!!!“, brüllte Heinrich auf den Boden gekniet vor Schmerzen. Die anderen Nazis halfen ihrem Anführer und ließen uns gehen. Als Trash, Ivan und ich an den Schranken nach Luft rangen, lachten wir plötzlich los. Ivan schaute uns verwirrt an. „Ach Trash! Ich liebe es immer noch Heinrich in den Arsch zu treten!“ Trash klopfte mir stolz auf den Rücken und ich musste spontan danach husten. „Lass uns gehen Deviant!“ Ich bejahte und zog mit ihm Richtung Märkisch Heide. Zum Eisenbahntunnel. Beim Bahnhof angekommen, befragte mich Trash neugierig: „Hast du mir was zu erzählen Deviant?“ Er zündete sich eine Lunte an und zupfte an seiner Jeansjacke. „Ich… ich weiß nicht ob es so gut ist, das du es weißt Bruder! Du könntest in Schwierigkeiten geraten!“ Er blieb stehen und lehnte sich spontan an die Mauer. Mich verdutzte seine spontane Tat und Ivan streifte mit seinen großen Körper angekuschelt, mit einem Wedeln, meine Beine. „Was du weißt, muss auch ich wissen! Vertraust du etwa nicht deinem großen Bruder?“, grinste er mit geschlossenen Augen und erhobenen Kopf. „Natürlich!“, bejahte ich. „Aber ich versteh selber nicht so wirklich, was hier zur Zeit abgeht!“ Verlegen kratzte ich mich am Kopf und schaute zu Ivan runter, der fröhlich zu mir aufblickte. „Man du bist so süß!“, betonte ich mit einer quietschigen Stimme und knuddelte Ivan. „Warum war Nemesis bei den Nazis? Es sah nicht so aus, als ob er dir aus der Klemme helfen wollte!“, meldete sich wieder Trash zu Wort, der ernster wurde. „Und wieso wusstest du, wo ich mich rumgetrieben hatte?“, hinterfragte ich ihn mit einer Monk-Mimik. „Ich hab dir aufgelauert!“ Er schaute zu Ivan hinunter, der unschuldig zu mir blickte. „Naja er ist schuld! Er wollte mit dir spielen!“, grinste er und nahm einen kleinen Tennisball aus seiner Jacke. Er holte nur mit dem Arm aus und warf ihn fast mit Desinteresse weg. Ivan freute sich und rannte wie ein Gejagter dem Ball hinterher. „Mal wieder zum Ernst der Lage Deviant! Du weißt ganz genau, dass ich die Aufgabe habe, auf dich ein wenig aufzupassen und diese Aktion hätte wirklich dein Leben gekostet!“ Ich stolzierte vor ihm und meinte kühl: „Mich bringt niemand so schnell um! Ich bin die Schülerin des besten Führers aller Zeiten und seit wann machst du dir Sorgen um mich?“, lächelte ich. Er atmete auf: „Das stimmt schon, aber ich will nicht meine kleine Schwester verlieren!“ Ivan rannte wieder zurück zu uns und schaute mich, mit einem Tennisball im Maul, fragend an. Plötzlich klingelte mein Handy. Damals noch ein altes Alcatel. Ich atmete nochmals tief ein. „Es gibt Essen zu Hause, ich kann leider nicht mit dir zu den anderen! Aber hinterlass schöne Grüße von mir Trash!“ Und schon rannte ich nach Hause, um mal wieder eine Gute Mahlzeit zu genießen, doch eine Soljanka nach Gregory-Art wird es leider nie wieder geben.

Nach einer Stunde meiner Abwesenheit erreichte Trash mit Ivan den Bahntunnel, wo Malakay, Jack und Saitàn auf ihn warteten. Bei einer heißen Gesprächsrunde, was nun mit unserer Organisation werden sollte, kam plötzlich mit einem lauten Knall Nemesis herein. Alle verstummten, da Trash schon vor seiner Ankunft die letzten Geschehnisse berichtete. „Jetzt wo Gregory uns nicht mehr leiten kann, schlage ich vor, wir suchen einen geeigneten Führer!“, sagte Saitàn geschwächt. Seine Krankheit machte kein Halt. Dann sprach urplötzlich Nemesis ein Machtwort aus: „Wenn ihr gegen die Nazis gewinnen wollt und einen zuverlässigen Führer wollt, dann wählt mich!“ Nemesis wunderte sich, dass alle stillschweigend ihn böse anblickten. „Du als Führer?! Das ich nicht lache! Wenn du an die Macht kommen würdest, wären wir zwar in einer kurzen Zeit eine weltführende Organisation, aber auch eine menschenverabscheuende und wir möchten lieber erst mal noch unbekannt bleiben! Es reicht das alle denken Kommunisten seien nicht besser als Nazis!“, belehrte ihn Malakay. Jack nickte und erhob die Stimme: „ Ich bin dafür, dass erst einmal der beste Freund Gregorys die Gruppe leitet und zu der er sehr viel Vertrauen aufwies! Deviant!“ Nemesis versank in seinen Sitz mit ungläubigen Lachen. „Ist es das was ihr wollt?! Den totalen Untergang unserer Organisation?! Ihr vertraut einem Mädchen, die nicht länger als ich diente und die so gut wie keine Stärke aufweist?!“ „Du irrst dich Nemesis! Deviant ist sehr stark und sie hätte das Zeug dazu, weil sie die einzige ist, die wusste was Gregory bezwecken wollte!“ Malakay erhob sich aus seinem Sitz und zeigte auf Nemesis: „Du wirst mit Mehrheit der Stimmen verbannt! Verschwinde!“ Nemesis knurrte, aber wagte es nicht gegen sie anzutreten. „Ich schwöre euch!“, zischte er leise in seinen leichten Bart, so dass die anderen kaum was verstanden: „Ich werde mich rächen! Eines Tages werden wir uns wiedersehen Deviant!“



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