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No Pity for Mental Delusion

von

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:chapter 12:

Die restliche Nacht verlief ruhig, immerhin war es nicht mehr viel Zeit, die sie zum Schlafen hatten. Lange würde es nicht dauern, bis sie geweckt wurden, da sie nicht ins Teehaus gemusst hatten, da Okaa-san ihre teuerste Geisha nur lange schlafen ließ, wenn er am Abend zuvor im Teehaus gewesen war.

Der Morgen würde jedoch ganz anderes werden als man es sich hätte ausmalen können. ER war wieder in der Stadt - Lord Shirakawa, einer der angesehensten Samurai des Landes. Der Mann, der zu Uruha in einem sehr engen Verhältnis stand. Und er hatte bereits einen Brief an die Herrin des Hauses schicken lassen, mit samt einem Kimono, welcher so teuer war, dass ihn sich wohl fast niemand sterbliches hätten leisten können. Der Kimono war für Uruha, eins der zahlreichen Geschenke an die Geisha als Gegenleistung für ihre Gesellschaft als Lord damals noch häufig in der Stadt gewesen war. Der Brief beinhaltete die Bitte Uruha heute Abend für sich zu haben, mit ihm auszugehen und das Theater zu besuchen. Eine perfekte Begleitung. Der Lord war aufgrund eines unglücklichen Umstands und wie es auch einschlägigen Kreisen weitreichend bekannt war nicht verheiratet. Er war es auch, der Uruha an seiner Seite als Geisha im ganzen Land berühmt gemacht hatte, so dass der Preis und die Begehrtheit der schönen Geisha rasch in die Höhe getrieben worden war. Jedoch blieb es bei der Geisha und dem Lord stets bei der Unterhaltung, nicht einmal in der ganzen Zeit damals hatte der Lord Okaa-san gebeten mit ihrer Geisha intim werden zu dürfen, nie hatten sie sich ein Futon geteilt. Vielleicht war eben gerade das das Seltsame an der Beziehung der Beiden, da Okaa-san hier wohl nie nein gesagt hätte.

Als hätte es die Geisha geahnt, war sie bereits früh am Morgen wach und wieder in ihren Futon gestiegen, da sie in den Armen des Schwarzhaarigen aufgewacht war. Keinesfalls empfand er es als störend – nein ganz im Gegenteil, doch wusste Uruha auch, dass sie so niemand sehen sollte. Es wäre tödlich für sie beide. Plötzlich wurde der Fusuma geöffnet und die Herrin des Hauses betrat das Zimmer ihrer beiden Schützlinge. Sie tat es schwungvoll, war sie doch immer noch überrascht und höchst entzückt über die Nachricht in ihrer Hand mit dem unverkennbaren Siegel des Lords.

"Uruha, meine Schönheit! Du musst aufstehen, heute wird ein großer Tag!" Überschwänglich verkündete sie die freudige Nachricht und blickte zum Hellhaarigen herab. Er blinzelte sie an, schien nicht so recht zu wissen, was hier gerade geschah. "Hm? Was ist passiert?" "Lord Shirakawa ist wieder in der Stadt und du sollte heute Abend zu ihm kommen und im Gesellschaft leisten. Er hat sogar einen Kimono geschickt, den du tragen sollst!" Schon wieder sah sie die Yen purzeln. Doch die Schönheit traf diese Nachricht wie ein Blitz. Der Lord war wieder in der Stadt, sein Lord...
 

Der Schlaf war viel zu kurz gewesen, viel zu früh kam die Hausherrin ins Zimmer gestürmt um sich gleich ihrer liebsten Geisha zu widmen. Die vom Blitz getroffen riss Yuu sogleich seine Augen auf, da er davon ausging, dass sich der Hellhaarige noch immer in seinen Armen befinden würde. Doch war Uruha schon längst wieder in sein Futon zurück gekehrt. Abstand, den Yuu so nicht wollte... Fatal wäre es gewesen, hätte Okaa-san sie Arm in Arm vorgefunden.

Leicht wurde sich nun aufgesetzt, ein paar verirrte Haarsträhnen aus dem Gesicht gestrichen und aufmerksam den Worten Okaa-sans gelauscht. Vom Namen hatte er noch nie gehört, war er doch ein einfacher Bauernjunge vom Lande, doch schien dieser Mann wohl recht bekannt zu sein. Das dieser Lord anscheinend besonderes Interesse für die Geisha hegte, kam sogleich zum Vorschein, ebenso dass es diesem nicht an Reichtum mangelte. Er sah den Kimono, ein wirklich feiner Stoff. Sehr teuer musste dieser sein und es war ein Geschenk, wofür der Mann nichts an Gegenleistung bekommen hatte.

Man konnte die Freude der Herrin deutlich sehen. "Hübsch sollst du für den Herrn sein", meinte sie, ehe sie die Decke des Futons zurückschlug und dem Hellhaarigen bedeutete aufzustehen. "Komm!" Höchstpersönlich würde sie sich um ihre Geisha kümmern. Der Schwarzhaarige blieb zurück, Okaa-san war so euphorisch, dass sie ihre Maiko keine Beachtung erfuhr, gar völlig vergessen wurde. Ihre Aufmerksamkeit lag allein auf dem Schönen, welcher nun gerade auf den Weg zur Badequelle geführt wurde.
 

Alles ging so wahnsinnig schnell und prasselte auf ihn ein. Shirakawa-sama war in der Stadt, eigentlich freute es ihn diesen Mann wieder zu sehen, auf der anderen Seite aber hatte er ein komisches Gefühl. Ins Kabuki-Theater würden sie gehen, die Eintrittspreise waren sehr teuer, doch der Lord hatte ihn schon immer gern mit ins Theater genommen.

Auch hatte er sich mit ihm zusammen schon diverse Sumo-Kämpfe angesehen. Der Lord mochte Kultur und da er keine Frau hatte, nahm er sich liebend gerne Uruha als Begleitung. Die Schönheit saß im warmen Wasser der Badequelle und träumte vor sich ihn, doch seine Gedanken überschlugen sich.

Der Yasminduft lag wieder in der Luft - sein Duft. Langsam stieg er schließlich aus dem Wasser heraus. Er wirkte unvergleichlich anmutig als das Wasser von seiner ebenmäßigen Haut perlte. Er nahm das weiße Handtuch, welches man ihm bereit gelegt hatte und wickelte es sich um den Körper. Noch nicht einmal guten Morgen hatte er heute zu Yuu sagen können, so schnell war alles gegangen. Durchaus merkte er auch ein kleines Souvenir der letzten Nacht, sein Hinterteil schmerzte, vor allem wenn er sich bewegte, zwar hielt es sich im Rahmen, aber man spürte es. Einen schlichten, hellblauen langen Yukata zog er an, ehe er sich mit noch nassen Haaren auf den Weg in sein Zimmer machte. Das Dienstmädchen war bereits anwesend und geschäftig, sie hatte den Schminktisch aufgeräumt. Zwar würde es noch dauern, bis er zum Lord musste, aber man hatte ihm bereits einen Unterkimono heraus gelegt. Yuu schien nicht im Zimmer zu sein und auch die Futon hatte man aufgeräumt, so dass nun wieder viel Platz war im Zimmer.

Gerade als er sich vor den Spiegel gesetzt hatte und das Dienstmädchen begann seine noch nassen Haare zu kämmen, ging der Fusuma auf und der Schwarzhaarige trat herein. Der Blick des Schwarzhaarige lag sofort auf ihm, er konnte ihn spüren. Viele Fragen lagen im Raum, doch das Dienstmädchen war noch anwesend, man konnte nicht reden. Uruha hielt die Augen züchtig gesenkt, war zurückhaltend.
 

Schon längst hatte Yuu einige Verhaltensweisen einer Geisha übernommen, erhob sich, auch wenn er im Moment ganz alleine war, elegant von seinem Futon und schritt über die Tatamimatten um sich einen sauberen Yukata überziehen zu können. Die langen schwarzen Haare wurde mit Hilfe eines Kammes in Ordnung gebracht und zu einem Zopf zusammengebunden.

Derweil war Yuuki, das Dienstmädchen, ins Zimmer gekommen um die Futon säuberlich bei Seite zu räumen.

Kurzzeitig ging sein Blick ins Leere, Gedanken an die vorherigen Zärtlichkeiten keimten in ihn auf und wollten so schnell nicht wieder verschwinden. Betrübt darüber ließ der Schwarzschopf etwas seinen Kopf sinken, doch die Nostalgie der Nacht hatte nicht lange Platz in seinen Gedanken, war soeben die Hausherrin hinzugekommen um ihrer Maiko ihre Aufgaben für den Tag zu übermitteln. Yuu nicke verstehend, erhob sich kurz danach um sich gleich darum kümmern zu können.

Sicher musste er am späteren Tag helfen Uruha für das anstehende Treffen herzurichten, hatte er doch bereits bewiesen, dass er Geschick darin zeigte der Geisha den schweren Kimono und Obi zu binden. "Was für ein Glück, dass Lord Shirakawa wieder in der Stadt ist", sprach die Hausherrin, doch waren die Worte kaum ihrer Maiko zugewandt.

Wieder wurde Yuu zurück in das Zimmer geschickt, welches er mit der schönen Geisha teilte, er sollte die dreckige Wäsche zusammen suchen.

Sogleich als er eingetreten war, blieb sein Blick an der Rückenansicht des Hellhaarigen hängen, welcher von Yuuki das Haar gekämmt bekam. Wortlos sammelte der Schwarzschopf die Sachen zusammen welche in die Wäschekammer gebracht werden sollten. Kurz darauf hörte man Okaa-san nach dem Dienstmädchen rufen, welche sich mit einer entschuldigenden Verbeugung von der Geisha abwandte. In diesem Moment hob Yuu den Kimono auf, der gestern von der Schönheit getragen wurde. Sein Blick blieb am Kleidungsstück hängen als er sich an die vergangenen Stunden erinnerte. Er lächelte.
 

Als das Dienstmädchen den Raum verlassen hatte, drehte sich Uruha nun zum Schwarzhaarigen um. Dieser sammelte die Wäsche auf, welche man zu meist achtlos im Zimmer liegen ließ. Er sah Yuus Blick als er seinen achtlos weggeworfenen Kimono aufhob. "Es freut mich, dass es dir gefallen hat", kam es zwischen den vollen Lippen hervor. Yuu blickte nun zu ihm, immer noch lag ein Lächeln auf seinen Lippen. Elegant erhob er sich und schritt auf Yuu zu. Es war nicht das erste Mal gewesen, dass sie es getan hatten - nein durchaus nicht, aber dieses Mal war es leidenschaftlicher gewesen.

Uruhas mahagonibraune Augen blickten ihn an. "Du warst nicht der Einzige, der es genossen hat", flüsterte die Schönheit ihm ins Ohr, ehe sie den Kopf in seiner Halsbeuge vergrub. Lippen strichen zart über Yuus Hals, wie Schmetterlingsflügelschläge hauchten sie Küsse auf die Haut. Der Yasminduft war wieder allgegenwärtig, es verzauberte die Umgebung. Leicht schlangen sich Uruhas Arme um den Hals des Schwarzhaarigen, Yuus Wange streifte die der Geisha. "Okaa-san sagt, dass sie dich bald verkaufen will..." Die Worte waren sehr leise, nur die Maiko konnte sie hören. "Sie hofft einen hohen Preis für dich zu erzielen, wenn sie dich demnächst ins Teehaus schickt. Du sollst tanzen und den Gästen zeigen, dass du breit bist Männer zu empfangen." Im Flüsterton kam diese Nachricht an das Ohr Yuus, noch immer umarmte ihn die Geisha zart, redete leise und besonnen.

Es war angenehm und er spürte, wie Yuu eine Gänsehaut bekam. Langsam aber nahm er eine Hand an die Wange des Schwarzhaarigen und führte sie zu seinen Lippen, wieder küssten sie sich. Unbefangen und ungezwungen, vielleicht offenbarte ihm Uruha etwas durch diese Ehrlichkeit, was er nie aussprach. Sehr intim waren sie bereits miteinander, Yuu hatte den Körper der Geisha kennengelernt, wusste nun um die viele Vorzüge, die er seinen Kunden zu bieten hatte. Ein Seufzen war es, welches vom Kuss geschluckt wurde und von der Geisha kam. Lag darin Wehmut? Oder meinte man das nur?
 

Die Worte der Geisha verwirrten den Schwarzhaarigen sichtlich. Sicher hatte es ihm gefallen, sehr sogar, doch musste diese Tatsache nicht ausgesprochen werden, oder etwa doch? Uruha kam nun näher, schritt mit eleganter Bewegung auf ihn zu und blieb direkt vor ihm stehen. Yuu atme tief, spürte wie es vor Aufregung anfing in seinem Bauch zu kribbeln.

Das Gefühl des Verliebtseins machte sich in diesem Augenblick allzu deutlich bemerkbar.

Einseitigkeit war jedoch vorprogrammiert, auch wenn der Schöne sich ihm nun so lieblich präsentierte. Der Ältere schluckte leise und unterlag der Versuchung die Wäsche einfach fallen zu lassen um die Geisha in seine Arme zu schließen. Wieder waren sie sich so nahe, standen so nahe bei einander, dass man jeweils die Körperwärme des Anderen fühlen konnte.

Yuu blieb regungslos stehen, wollte sich selbst nicht in Versuchung bringen. Warum... Warum musste Uruha davon sprechen? Der Schwarzhaarige wusste ganz genau, dass seine Zeit bald gekommen war, in der er sich als unnahbare Geisha präsentieren musste. Anmutig und unnahbar zugleich.

Die weiche Hand des Schönen legte sich nun an seine Wange und zog ihn zu sich heran, dass die Lippenpaare wieder zueinander fanden. Das wirre Gefühl wurde nicht weniger, breitete sich nur noch mehr aus und durchzog seinen ganzen Körper. Yuu konnte Uruhas Handlungen nicht deuten – warum verhielt er sich so paradox? Wieso wurde er geküsst?

Das Lippenbekenntnis wurde erwidert, für einen kurzen Moment waren sie miteinander verbunden, ehe der Schwarzhaarigen den Kuss unterbrach und den Blick zur Seite wandte. Was sollte er denken? Yuu konnte nichts mit dieser plötzlichen Zärtlichkeit seitens der Geisha anfangen.
 

Die Schönheit war sanft mit ihm, noch immer hatte er die Arme leicht um den anderen gelegt obwohl in dieser jäh unterbrach. Uruha war sich ganz genau um seine Reize beim männlichen Geschlecht bewusst, er wusste was er tun musste um Männer zu erregen, er wusste wie er sich verhalten musste, damit sie ihm verfallen waren und er wusste wie er mit ihnen umzugehen hatte um gutes Geld zu verdienen. Er war eine Geisha. Doch Liebe hatte er noch nie in seinem Leben erfahren, er hatte erfahren wie es war Sex zu haben, aber ohne Liebe. Es waren schlichtweg Männer, die sich für ihn interessierten, die ihn zur Unterhaltung haben wollten.

Er war sehr berühmt und dementsprechend wollte man ihn haben, zahlte viel Geld für seine Gesellschaft im Teehaus. Doch Okaa-san versprach nur sehr wenigen eine Nacht mit ihm. Rar war er, ein Geheimnis, von welchem man verführt werden wollte, ein Mysterium für sich. Doch selbst wenn er gewollt hätte, eine Beziehung mit jemanden konnte er nicht führen. In einer Beziehung, so sagte man, war man treu und liebevoll zum Partner, die Schönheit aber war liebevoll zu allen ihren Kunden. Treu sein konnte er nicht, er war eine Geisha, eine Geisha war nicht treu, weil es viele Männer waren, denen sie Gesellschaft schenkte.

Langsam nahm er nun wieder die Arme von Yuu, da er gehört hatte, dass jemand den Gang entlang ging. Sekunden später ging der Fusuma auf und Okaa-san trat herein. Der wertvolle Kimono, das Geschenk des Lords an Uruha, war in ihren Armen. "Schau nur!" Ihr Entzücken konnte sie nicht verbergen. Sie breitete den prachtvollen Kimono auf. Er war wirklich wunderschön. Das Dienstmädchen trat wieder ein und half Okaa-san ihn auf eine Stange zu hängen, so dass er prachtvoll im Zimmer hing.

Schwer war er, man hatte doch zu tragen an ihm. "Du wirst aussehen wie die Kaiserin!" Der Blick der Geisha lag auf dem Kimono, er war ruhig und wirkte kühl. "Siehst du, dass alles kannst du haben, wenn du die Geliebte eines Lords bist, so wie Uruha", wandte sie sich an Yuu.
 

Es wurde schnell wieder Abstand gehalten, nichts deutete mehr darauf hin, dass sich der Schwarzhaarige und die Geisha nahe gekommen waren. Sogleich war die Hausherrin eingetreten, voller Euphorie. Zum ersten Mal sah Yuu solch ein Strahlen im Gesicht der älteren Frau. Er wandte sich ab und sammelte schnell die restlichen Sachen vom Boden auf.

Auch er besah sich aus den Augenwinkeln heraus den wertvollen Kimono, dieser war wirklich wunderschön, feinster Stoff, dessen Qualität auf den ersten Blick ersichtlich war. Gerade hob er das letzte Stückchen Stoff vom Boden auf als ihn Okaa-sans Satz erreichte. Für ein paar Sekunden blieb er still, bewegte sich nicht, musste diese Tatsache auf sich wirken lassen.

Uruha war der Geliebte eines Mannes? Eines bekannten Samurai?

Er musste schlucken, sprach die Herrin nicht von einer einfachen Beziehung zwischen Geisha und ihrem Kunden - nein, sie hatte das Wort Geliebte gewählt. Der Schwarzschopf blieb stumm, nickte lediglich, zeigte das er verstanden hatte und verließ daraufhin das Zimmer. Die dreckige Wäsche musste schließlich in die Wäschekammer gebracht werden.

'Geliebte. . . so wie Uruha', hallte es in seinem Kopf nach, immer wieder , kaum zu fassen! Welche Bedeutung lag dahinter?

Mit einem freudigen Lächeln wandte sich Okaa-san schließlich wieder an ihre liebste Geisha, nahm dessen Hände und besah sich dessen Sauberkeit, konnte dank des Bades keinen Schmutz feststellen, die Nägel waren schön sauber. "Wunderbar", meinte sie zufrieden. "Du wirst den Lord mit deiner Schönheit bezaubern." Wie ihr Vermögen ansteigen würde, jetzt wo Lord Shirakawa wieder nach ihrer Geisha verlangte.

Ein großes, aufwendiges Haargesteck würde Uruha heute tragen, es würde viel Zeit in Anspruch nehmen, es war eine Kunst welche man nicht mit ein paar Handgriffen zu Stande brachte. "Aoi!", rief die Herrin nun nach ihrer Maiko, ließ sich diese nach ihren Geschmack doch zu viel Zeit um wieder zu kommen. Der Schwarzhaarige hörte ihr Rufen und leistete dieser Aufforderung sogleich Folge und kam wie geheißen wieder ins Zimmer getreten. "Glaubst du, du kannst dir diesen Trott erlauben?", wies die Frau den Jüngeren zurecht und zog diesen sogleich an sich. "Du wirst Uruha beim Ankleiden helfen. Mach es ja anständig!", trug sie ihm auf, hatte noch weitere Angelegenheiten zu erledigen, so dass sie nun wieder aus dem Zimmer verschwand, der Schöne und die Maiko wussten was sie zu tun hatten.
 

Okaa-san war schon wieder aus dem Zimmer verschwunden. Sie war völlig aufgeregt, seitdem sie erfahren hatte, dass Lord Shirakawa wieder in der Stadt war und den Hellhaarigen sehen wollte. Es drehte sich wieder alles ums Geld, wie immer in ihrem Leben. Sie wollte in großem Luxus leben, welchen ihr ihre Geishas ermöglichen sollten und das am besten Beide. Uruha war berühmt, stand also so gut wie an der Spitze mit dem, was er verdienen konnte.

Bei den Haaren würde Uruha mehr als nur zwei Hände benötigen und das würden Yuuki und Okaa-san höchstpersönlich übernehmen. Uruhas eigene Haarlänge würde dafür nicht ausreichen, es würden Haarteile benötigt werden. Seine Haare würden nun noch etwas trocknen müssen, ehe man mit der Arbeit beginnen konnte.

So stand Yuu also im Zimmer und schien etwas neben sich zu stehen. Der Hellhaarige besah sich nun den Kimono genauer, welcher auf der Stange im Zimmer hing und schon allein so eine wahre Zierde war. Der Stoff war sehr schwer, was auf die aufwändigen Stickereien zurückzuführen war. "Will er mich erschlagen?", war der einzige Satz zu diesem teuren Kimono, welcher von der Schönheit kam. Er blickte zu Yuu. "Ich ziehe den Unterkimono an, du kannst mir helfen die Obi ordentlich zu verschnüren" Es würde nicht nur bei einem Unterkimono bleiben - nein, drei würden es werden, bis der wertvolle Stoff endlich auf seinem Körper lag. Auch würde er die ganzen Schichten jetzt noch nicht anziehen, sondern immer Schicht für Schicht vorgehen und sich derweil die Haare machen lassen, ebenso wie das weiße Muster im Nacken, was man ihm aufmalen würde. Der Schöne verschwand also mit dem ersten Unterkimono hinter dem Paravent, er pflegte sich nicht vor anderen Leuten auszuziehen, obwohl er wohl wusste, dass er es schon fast zwei Mal für Yuu getan hatte.
 

Yuu war still geblieben, sah auf den schönen Kimono, welcher bald den Körper der Geisha zieren sollte. Es würde bestimmt kein Leichtes werden diesen perfekt an den Leib des Schönen zu bringen, galt es doch mehrere Schichten zu binden und alles musste gut und straff sitzen. Eine kleine Herausforderung, welche sich der Schwarzhaarige aber ohne Abscheu stellen würde, da er so der Geisha näher kommen konnte.

Uruha war nun hinter dem Paravent verschwunden, Yuu hatte derweil nach dem Obi gegriffen, hatte ihn etwas ausgebreitet um diesen der Schönheit um die Taille zu binden. Der Stoff wurde straff gezogen, nicht zu fest, nicht so, wie er es einige Wochen zuvor getan hatte, als Uruha zum General musste. Dass der Hellhaarige diesen noch einmal einen Besuch der anderen Art abstatten musste war bekannt, doch war noch kein Tag für diese Zusammenkunft beschlossen worden. Warum? Der General war eine hohes Tier, so dass dieser zu einer wichtige politischen Entscheidung berufen wurde, dessen Tagung wohl doch längere Zeit in Ansprach nahm als angenommen.

Der Obi wurde zur Hand genommen, welcher sogleich den Weg an den Körper der Geisha fand. Der Schwarzhaarige war ihm behilflich und band den Obi zu einer festen Schleife. Kein Wort hatte bisher dessen Lippen verlassen. "Wohin wirst du den Lord begleiten?", wollte er Ältere nun wissen und klang dabei noch nicht mal sonderlich neugierig, einfach interessiert, schaute dabei direkt in dessen Gesicht.
 

Direkt stand der Schwarzhaarige nun wieder hinter ihm, legte ihm den dünnen Obi um die schmale Taille. Der Hellhaarige hielt still, ließ ihn binden und betrachtete sie beide im großen Spiegel, der von Jade umrandete war. "Wir werden erst noch etwas spazieren gehen und dann abends ins Theater." Ein leichtes Lächeln legte sich auf die feinen Züge der Geisha, sie musste sich unweigerlich daran erinnern wie er das schon früher mit den Lord getan hatte. Oft waren sie zusammen in die Öffentlichkeit gegangen, Shirakawa-sama hatte ihn stets zuvorkommend behandelt, hatte ihm den Arm um die Hüfte gelegt und ihn auch seinen hochrangigen Freunden, bei diversen Festivitäten vorgestellt. Er hatte Uruha wie seine eigene Ehefrau behandelt, dies war der Schönheit durchaus bewusst, doch das war er nicht. Nie würde er so etwas sein können, er war eben eine Geisha, jedoch eine sehr begehrte.

Der Blick des Schwarzhaarigen auf seine Antwort hin blieb ihm erst verborgen, da er sich gerade gebückt hatte und ein Band so verschnürte, dass man es unter den nicht ganz so breiten Obi stecken konnte, ohne dass es auffiel. Langsam hatte er in der kurzen Zeit wirklich gelernt, wie man sich gab und verhielt und vor allem wie man Kimonos anlegte. Uruha stand da und hielt den Obi, dass die Maiko in gut binden, dass er nicht locker saß. Die erste Schicht trug er nun am Körper, Schweigen war es, was nun über ihnen im Zimmer lag.

Schon ein zweiter Unterkimono war es, in welchem Uruha geholfen wurde, frieren würde er an diesem Tag nicht. Der Fusuma zum Zimmer ging nun auf und Yuuki kam herein, hatte eine Schale weiße Farbe bei sich, welche auf Uruhas Nacken aufgetragen werden würde. Dieses Stück Haut, dass der Kimono im Nacken freigab und nur mit einem weißen Muster bedeckt war, sollte anregend wirken, durchaus etwas aufreizend, aber auf keinen Fall billig.

Die Schönheit kniete sich nun vor den Spiegel, man steckte ihm die Haare nach oben um so gut mit dem Pinsel an den Nacken und die ersten Ansätze der Wirbelsäule zu kommen. Yuuki puderte seinen Nacken zuerst etwas weiß, ehe sie begann vorsichtig das Muster zu zeichnen. Ein durchaus erotischer Moment. Die Wirbel zeichneten sich mit leichten Erhebungen unter der feinen Haut ab und schufen ein fast erhabenes Bild, dem man ebenso Ehrfurcht zollen wollte wie einer Buddha Statue im Tempel.
 

Schnell wurden dem Schwarzhaarigen Antwort gegeben, welche nicht anders als erwartet ausfiel. Uruha würde Lord Shikawara begleiten und das ohne Wenn und Aber. Eine Geisha tat eben das, was von ihr verlangt wurde, was der Kunde oder die Herrin befahl. Eine einfache Regel, welcher die Schönheiten Folge zu leisten hatten.

Okaa-san kannte die besten Strafen bei Ungehorsam. Doch musste sie damit bei ihrer teuren Geisha aufpassen, sie hatte andere Methoden entwickelt um diesem Manieren beizubringen. Bei Yuu und dem Dienstmädchen konnte sie sich durchaus noch primitivere Züchtigungen erlauben, doch dies sollte sich bald auch beim Schwarzschopf ändern. Bald würde dieser seine ersten Kunden empfangen, einige Geboten waren bereits abgegeben worden, doch wartete die ältere Frau, dass sich der anfängliche Preis noch mindestens verdoppeln würde. Sie wusste wie man ausgezeichnete Geschäfte führte, die stets zu ihrem Vorteil waren.

Die beiden blieben nicht lange allein im Zimmer, Yuuki brachte das weiße Puder samt Farbe und malte mit Sorgfalt das Muster auf den Nacken der Geisha.

Yuu wurde diese Aufgabe noch nicht zuteil. Auch kam Okaa-san hinzu. Ihre Lippen zierten noch immer ein freudiges Lächeln. Sie hatte mehrere Kanzashi bei sich, sowie weiteres Gesteck welches Platz auf dem Haupt der Geisha finden musste. Die Frau breitete alles sorgfältig auf den Tatamimatten aus - alles was sie brauchte lag geordnet vor ihr, sodass die anfing das aufwendige Gesteck anzufertigen. "Meine Schönheit", hauchte sie ihrer Geisha zu und schien den ganzen Ärger um den General im Moment völlig vergessen zu haben.
 

Für Uruha war es danke der Unterkimono schon schwer sich zu bewegen , doch als er nun den teuren Kimono mit dem größsten Obi zu binden hatten musste Yuu intervenieren. Schwer lag das Geschenk auf seinen Schultern. Durch die Größe der Geisha viel der Stoff den Körper hinab, ließ ihn ganz anmutig und schlank wirken. Der Obi musste zwangsläufig etwas fester geschnürt werden, damit er auch den Halt garantierte und Uruha zusätzlich noch in eine gerade Haltung zwang.

Okaa-san höchst persönlich hatte dies noch einmal kontrolliert, nachdem sie das Haargesteck ausgesucht hatte. "Das reicht nicht", sprach sie zu Yuu. "Du musst ihn noch fester binden, er würde sich sonst lockern. Yuuki hilf mir!" Sie war forsch in ihrer Forderung, musste doch gerade der teure Kimono gut an Uruha sitzen. Wieder entfernte sie also den prachtvollen Obi des Kimonos und legte diesen erst einmal sorgfältig aufeinander, ehe sie Yuuki bedeutete ein Band zu holen um den Kimono so in Position zu halten.

Dann fing sie erneut an den Stoff um Uruhas Taille zu wickeln. "Arme nach oben!", kommandierte sie die Schönheit, welche es ohne zu zögern tat. Mit einem sehr kräftigen Ruck nun zog sie den Obi so weit fest, dass der Hübsche meinte, sie würde ihm alle Rippen brechen. Er biss sich auf die Lippe und kniff die Augen etwas zusammen um keinen Laut von sich zu geben. Manchmal war es wirklich eine Qual. Geschickt nun steckte Okaa-san den restlichen Obi so hinein, dass des kunstvoll verschnürt war. "So muss es sitzen!", sagte sie freudig und tätschelte Uruha die Wange. "Wer schön sein will muss leiden."

Der Obi sollte wie ein Korsett wirken, welcher ihn die ganze Zeit in eine gerade Haltung zwang. Er konnte nun nicht mehr richtig atmen, nur noch sehr flach, weshalb Yuuki schon geschickt einen Fächer aufgeklappt hatte und ihm frische Luft zu fächerte. Er wusste jetzt schon, dass ihm seine Rippen die nächsten Tage über ziemlich schmerzen würden. Kurz umfasste Okaa-san die Taille der Geisha noch einmal prüfend, ehe sie nickte und somit ihre Zufriedenheit kund tat. "So muss der Obi sitzen, fass ihn ruhig an, damit du es nicht vergisst!" Sie blickte ihn erwartungsvoll an und widmete sich dann den Haaren der Geisha, welche sie nun zuerst kämmte.
 

Es war wahrlich eine Kunst für sich, die vielen Schichten des Kimonos an den Körper der Geisha zu bringen und so zu binden, dass dieser auch halten und nicht verrutschen würde. Eine Mahnung seitens der Herrin folgte. Der Schwarzschopf nickt, zeigte sich in diesem Moment gehorsam. "Jawohl", erwiderte er daraufhin, Zeit zum rebellieren, der richtige Moment, würde schon noch kommen. Yuu wusste wann er sich so etwas erlauben durfte und dieser Augenblick war nicht dafür geeignet.

Uruha würde bald außer Haus sein und sich mit diesem hochangesehenen Lord amüsieren.

Vielleicht musste er Okaa-san heute noch einmal seine Fortschritte im Fächertanz zeigen? Immerhin musste er bald Kunden empfangen. Es war offensichtlich, dass der Schöne mit der Schnürung zu kämpfen hatte, sein Gesichtsausdruck gab es preis. Der Schwarzschopf kam der Aufforderung Okaa-sans nach und umfasste die schmale Taille von Uruha. Der Obi saß nun um einiges fester. Kurzzeitig ruhten seine Hände am Körper der Geisha, da die Herrin und Yuuki mit dem Haargesteck beschäftigt waren, so dass er sich eine weitere Berührung frecher Weise erlaubte. Er fuhr den Stoff hinab, fühlte wie teuer dieser doch sein musste, und strich mit seinen Finger über den Handrücken des Hellhaarigen. Eine kurze Berührung in Anwesenheit ihrer Herrin. Yuu war sich dieser Gefahr bewusst, sah man doch eindeutig mit welcher Zärtlichkeit er über die samtige Haut streichelte, doch sein Blick lag dabei nicht auf Uruha selbst.

Das Haargesteck wuchs, immer mehr wurde hinzu gesteckt, Haarteile eingearbeitet, mehrere Kanzashi mit Bira-bira, die mit Glöckchen geschmückt wurden, eine schwere Last, welche Uruha zusätzlich zu tragen hatte. Auch Yuu wurde hinzugezogen, hatte zu helfen. Hielt ein Haarteil während die Frau es mit dem Haar der Geisha verknüpfte.
 

Eine flüchtige Bewegung war es und doch war sie zart, fast schon beruhigend. Yuu strich ihm über den Handrücken, blickte ihn jedoch nicht an. Kurz nur lag auch Uruhas Blick auf dem Schwarzhaarigen. Es waren keine Worte nötig, er verstand die Zärtlichkeit. Die Haare wurden ihm von drei Leuten gleichzeitig gemacht mit Haarteilen und allen möglichen Verzierungen, die man sich auch nur vorstellen konnte. Sein Make-up war ebenso aufwendig wie sein Haar und doch sah er einfach nur bezaubernd aus und noch femininer. Seine Lippen zierte nun ein dunkles rot, was ihn sehr erhaben wirken ließ.

Fertig hergerichtet stand er nun ihm Zimmer und Okaa-san schien sichtlich zufrieden mit ihrem Werk. "Wunderbar, Shirakawa-sama wird sich freuen dich so zu sehen. Du wirst viele Neider haben, weil du die Beste bist." Es dämmerte draußen bereits, die Zeit um die Geisha herzurichten hatte sehr viel Zeit in Anspruch genommen. Die Rikscha wartete bereits auf die Schönheit, nachdem man ein kleines Abendessen zu sich genommen hatte und das Lippenrot noch einmal auffrischte. Schließlich stieg die Geisha in ihre schwarz glänzenden Geta und war somit noch um einige Zentimeter größer als zuvor.

Man half ihm die Rikscha elegant zu besteigen und hielt den teuren Kimono, dass dieser nicht schmutzig würde, ehe er davon fuhr. Die kühle Luft der Dämmerung war angenehm und schmeichelte seinen Zügen als er durch die Stadt gefahren wurde um ihn zum Anwesend des Lords zu bringen, in welchem er sich momentan aufhielt. Der schönen Geisha war komisch zu Mute, hatte er den Lord doch schon über einem Jahr nicht mehr gesehen, geschweige denn irgendetwas von ihm gehört. Der Fächer in seiner Hand bewegte sich elegant und spendete ihm Luft, die er aufgrund des straffen Obi benötigte.

Schließlich erreichte die Rikscha ihr Ziel und der Fahrer half der schönen Geisha beim aussteigen. Das Anwesend war groß, größer als das vom General. Langsam schritt Uruha den kleinen Weg durch den japanischen Garten, welcher zur Eingangstüre des riesigen Hauses führte.
 

Sobald die Sonne zum Ende des Tages neigte, wurde die Geisha zum Lord geschickt, der schon sehnsüchtig auf die Schönheit wartete. Dieser Mann sollte sich wirklich glücklich schätzen, dass so viel Aufwand um den Hellhaarigen betrieben wurde, damit dieser sich von seiner aller schönsten Seite neben ihm präsentieren konnte. Uruha war heute so schön wie noch nie...

Er sah so wundervoll aus, dass er wohl viele neidische Blicke auf sich ziehen würde. Neidisch war er nicht, doch hatte er im Augenblick das Gefühl, bereitete ihm das Gefühl Unbehagen Uruha wieder in die Arme eines anderen Mannes gehen lassen zu müssen. Shirakawa, diesen Namen konnte er nun nicht mehr vergessen, nicht den Namen des Mannes, welcher behaupten durfte, dass Uruha seine Geliebte war.

Der Schwarzhaarige konnte jedoch keinerlei Bezeichnung für die Beziehung zwischen ihm und der Geisha finden. Was waren sie eigentlich zueinander? Freunde? Eine einfache Beziehung zwischen Geisha und Maiko, oder was steckte dahinter? Geliebte...? … Nein.

Es war einseitig, die Gefühle gingen lediglich von ihm aus. Dieses dumme und doch eigentlich wundervolle Gefühl musste sich auch ausgerechnet bei ihm einschleichen, sich fest setzen und nicht wieder los lassen...
 

Erst seit ein paar Stunden hielt sich der Lord in der Stadt auf, hatte den Brief schon gewissenhaft vorher an das Geishahaus schicken lassen, damit er seine Geisha noch heute sehen konnte. Auch er hatte sich dem Anlass entsprechend zurecht gemacht, trug selbst einen teuren mit Stickereien verziehrten Yukata. Nicht zu auffallend, aber auch nicht zu schlicht, so wie es sich für einen angesehenen Mann seiner Klasse schickte.

Ein Dienstmädchen informierte ihn soeben, dass Uruha den Garten betreten hatte. Ein Lächeln zauberte sich bald auf seinen Lippen, der feine Stoff wurde noch einmal zurecht gestrichen, ehe sich der Mann aus dem Haus begab, direkt in den Garten. Er wollte dem Schönen entgegen kommen, wollte ihn in seine Arme schließen. "Bezaubernd wie eh und je", waren seine ersten Worte, eine schlichte Umarmung, in welcher sich ihre Wangen leicht berührten, folgte. "Uruha, es ist lange her, dass ich deine Schönheit bewundern durfte. Es ehrt mich, dass du heute an meiner Seite sein wirst," entkamen ihm die schmeichelnden Worte, die sehr ernst klangen.
 

Die Geisha war noch nicht einmal bei der Türe des gigantischen Anwesens angekommen, da trat auch schon der General heraus und begrüßte ihn dezent und höflich. Ein Kompliment war es, dann nach eine Umarmung. Auch Uruha lächelte, er mochte den Mann aufgrund seiner ruhigen, zurückhaltenden Art. Der Herr war gesetzter, reifer.

In seiner Gesellschaft zu sein war sehr angenehm, noch nie hatte er es bereut. Vielleicht hatte er ein klein wenig Vertrauen zu ihm, würde es jedoch nie offenbaren, war er für ihn offiziell eben auch ein Kunde wie jeder andere. Der Lord begleitet ihn schließlich in sein Anwesen, welches die schöne Geisha bereits ein paar Mal betreten hatte. Shirakawa-sama wollte nicht mehr lange verweilen, da die Kabuki-Vorstellung bald begann, hinterher würden sie vielleicht noch ein wenig in Gesellschaft seiner Freunden sein, wie es ihm beliebte.

Eine private Rikscha war es, welche die Beiden nun zu besagtem Theater brachte. Die Art des Lords strahlte etwas ruhiges, gar stoisches aus. Sicherlich war es eine Eigenschaft an ihn, welche Uruha immer geschätzt hatte und die ihn seiner Meinung nach von vielen unterschied. Zuerst stieg der Lord dann von der Rikscha als sie angekommen waren ehe er seiner Geisha die Hand reichte, damit diese aussteigen konnte. Uruhas Bewegungen war geschmeidig und sanft, es gehörte zu seiner Erscheinung. Kleine Schritte waren es, welche er mit den hohen Geta nahm, nicht weil er nicht mit ihnen laufen konnte, sondern weil es sich elegant und schick war. Der Arm des Lords lag sanft auf seiner Hüfte, so als würden sie zusammen gehören, sie war nicht fordernd und nicht drängend, sondern eher beschützend und signalisierte doch, dass es seine Geisha war.

Die Leute warteten bereits auf die Vorstellung, unterhielten sich zum Zeitvertreib mit Freunden oder dem Sitznachbarn, als der Lord auftauchte wurde es jedoch ruhiger, alle Blicke lagen auf ihm und der Geisha. Manche tuschelten, andere versuchten unterschwellig viele Blick zu erhaschen und wieder andere musterten das Paar, während sie sich uninteressiert haben. Die Geisha stellte alle in den Schatten, sein Kimono war prachtvoller und sein Make-up aufwendiger, ebenso wie seine Frisur. Man wusste, dass er eine Unterhalterin war, nicht nur aufgrund des markanten Make-ups, einige kannten ihn, er war eben nicht irgendeine Geisha hier in der Stadt.
 

Viele Blicke lagen auf dem Paar, schließlich war Lord Shirakawa ein angesehener Mann und Uruha mitunter eine der berühmtesten Geishas der Stadt. Zusammen ergaben ein perfektes Bild. Es verzauberte. Die Eintrittspreise des Theaters waren teuer, nicht jeder konnte sich es leisten solch eine Vorstellung bestaunen zu dürfen. Der Lord mochte solche kulturellen Veranstaltungen und am liebsten hatte er die wunderschöne Geisha dabei an seiner Seite. Er schmückte sich gern mit schönen Dingen und Uruha gehörte wohl zu den teuersten und wertvollsten, mit denen er sich präsentieren konnte. Wie es sich für einen Ehrenmann gehörte hatte er einen Arm um die Taille des Schönen gelegt, führte diesen so in gewissen Maße, jedoch nicht zu aufdringlich.

Ein paar bekannten Leuten wurden höflich zugenickt, man kannte sich teils vom Sehen oder hatte geschäftliche Beziehungen zueinander. "Wie immer hast du die volle Aufmerksamkeit", bemerkte der Lord und lächelte dabei sanft. "Ich habe uns gute Plätze reservieren lassen", informierte er die Geisha, wollte er das Dargebotene doch mit einwandfreie Sicht genießen können, er konnte sich dieses Privileg erlauben.

Die Toren zum Zuschauerraum wurden geöffnet, so dass sich der Menschenauflauf in Bewegung setzte. Der Lord führte Uruha an vorhergesehenen Platz und ließ sich nieder, sobald auch die Geisha Platz genommen hatte. Es war wahre Höflichkeit!

Die Vorstellung war wie immer ausgezeichnet. Gute Unterhaltung, welche den Mann durchaus amüsierte. Hin und wieder schielte er dabei zur Geisha, er musste sie einfach ansehen, fühlte sich gefangen von deren Schönheit...
 

____________________________________
 

to be continued?
 


 

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ambrosia & Siamese_Almeida



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Ryouga
2017-01-10T06:16:31+00:00 10.01.2017 07:16
Wow kann ich nur sagen **
Gestern die FF entdeckt, in einem durchgelesen und einfach nur wow! Es ist einfach wunderschön zu lesen, wie Detailreich ihr das beschreibt, man kann es als Leser richtig gut verstehen! Zudem auch, wie gut Ihr dieses Thema der Geisha und Maiko wiedergebt, einfach toll :)


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