Zum Inhalt der Seite

On Tour

*TAITO*
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Und???? Lust weiter zu lesen.
 


 

Mit einem Satz stieß sich Tai vom Beckenrand des Hotelpools ab und sprang in das kühlende Wasser. Drei Tage waren sie nun schon unterwegs und er spürte, dass er schon mit einem leichten Muskelkater zu kämpfen hatte. Die vielen Boxen und Lautsprecher, die er in den letzten Tagen hin und her getragen hatte, waren vom Gewicht her doch nicht zu unterschätzen. Aber er versuchte seinen Muskelkater zu kontrollieren indem er morgens gezielt trainierte. Eben war er mit Jake im nahen Hotelpark draußen gewesen und hatte es genutzt um eine Runde zu joggen. Und weil es erst halb acht war und im Hotel noch nicht viele Menschen unterwegs waren, hatte er beschlossen noch ein paar Bahnen im Pool des Hotels zu schwimmen. Jake saß am Rand und schaute ihm dabei zu. Irgendwie hatte Tai das Gefühl, dass der Hund heute nicht so gut auf ihn zu sprechen war. Naja, es konnte sein, dass er sauer war, weil er die halbe Nacht im Badezimmer hatte schlafen müssen.

Tai hatte heute Nacht… nun ja… Tai hatte sich heute Nacht erlaubt „Besuch“ mit auf sein Zimmer zu nehmen. Gestern Abend hatte er sich, nachdem er alles mit Toki im Truck verstaut hatte, nochmal dazu aufgerafft und war ausgegangen. Er hatte schließlich Feierabend gehabt und in der Stadt, in der sie gerade waren, gab es einen Club für Männer, der hoch gelobt wurde. Eigentlich hatte er ja nur ein wenig tanzen wollen. Doch schon kurze Zeit später hatte er einen hübschen, knackigen Blonden gefunden, mit dem es sich wahnsinnig gut flirten und später auch knutschen ließ. Er hatte seiner Lust dann einfach freien Lauf gelassen und hatte den Mann, Jim hieß er, mit in sein Hotelzimmer genommen, wo sie zwei Stunden lang guten Sex gehabt hatten. Danach hatte er Jim dann aber auch wieder zur Tür gebracht. Taichi erschien es nicht richtig, den Mann bei sich schlafen zu lassen. Erstens sollte dieser nicht erfahren, dass er Roadie bei den Teenage Wolves war und zweitens wäre es wohl nicht so gut, wenn die Band, oder der Manager mitbekamen was er so in seiner Freizeit trieb.

Klar, alle wussten, dass er schwul war, aber damit musste er ja nicht so kokettieren! Er wollte ja auch nicht wissen wen zum Beispiel Matt Ishida so mit auf sein Zimmer nahm! Ganz zu schweigen davon, dass er generell nicht die Nase in das Privatleben dieses Mannes stecken sollte.

Der Sänger sah wirklich gut aus! Er war blond, hatte blaue Augen und war genau Tais Typ. An irgendwen erinnerte er ihn auch, aber da sein Beuteschema was Männer betraf, blond und blauäugig war (sehr selten in Japan) konnte es sein, dass er sich einfach nur irrte! Der Sänger jedenfalls schien äußerlich sehr gut auszusehen, aber Tai hatte schnell bemerkt, dass es sinnlos war mit ihm ein Gespräch führen zu wollen. Der Kerl benahm sich nämlich wie eine Diva und zeigte allen außer dem Manager und der Band die kalte Schulter. Auf Tai selbst schien er es aber besonders abgesehen zu haben, denn er wurde oft mit abwertenden Blicken abgestraft. Nun ja, vielleicht war der Blonde aber auch einfach von Natur aus misstrauisch. Vielleicht brauchte er einfach Zeit sich an neue Dinge zu gewöhnen. An neue Roadies zum Beispiel, oder generell an die Größe und Wichtigkeit dieser Tour auf der sie waren. Tai hatte schon mitbekommen, dass es für die Band gerade erst so richtig losging.
 

Wie dem auch sei, Taichi sollte sich lieber auf seinen eigenen Job konzentrieren! Heute Nacht sollte er mit Jake zusammen zwei Stunden an der Bühne Wache halten, weil jemand vom Sicherheitsdienst ausgefallen war. Da brauchte er wenn er ehrlich war alle Kraft, die er hatte. Nach seinem morgendlichen Training sollte er sich erstmal ein ordentliches Frühstück gönnen. In einer Stunde musste er abreisebereit sein, damit er mit den anderen Roadies vor der Band am nächsten Ziel der Tour war. Anscheinend wurden sie auf irgendeinen kleinem Open-Air- Fest spielen. Tai schwamm noch seine letzte Bahn zu Ende und stieg dann aus dem Pool. Zeit für eine seiner vielen Leidenschaften. Essen!
 

***
 

„Okay Leute! Mehr von den Teenage Wolves gibt es über den Tag verteilt! Wie versprochen begleiten wir die Jungs heute bei ihrem großen Konzert Und wer weiß… vielleicht kann ich ja noch das ein oder andere Geheimnis aus ihnen heraus kitzeln.“ Die spritzige Radiomoderatorin drückte den Knopf für einen Jingle und legte die Kopfhörer ab. „So, das war Super! Bleibt es dabei, dass wir uns auf dem Festivalgelände treffen?“, fragte sie dann gut gelaunt in Richtung der Band.
 

Natürlich bemerkte Matt, dass sie eher auf ihn fixiert war. Nun, das gehörte nun mal auch zum Geschäft. …Sogar zur positiven Seite!
 

„Na klar!“, sagte er daher und lächelte sogar etwas. „Nur mit den Geheimnissen bin ich mir nicht so sicher. Die sind nicht so leicht herauszukriegen!“
 

„Naja, dann streng ich mich besonders an!“, meinte die Frau und zwinkerte ihm zu. Ein kleiner Flirt konnte ja nicht schaden.
 

„Jaja, das besprecht ihr dann bitte später!“, schritt Yoshiko ein. „Matt muss zum Soundcheck, genauso wie die ganze Band! Bis um 15 Uhr dann!“

Damit wurden er und die Jungs von ihrem resoluten Manager aus der Radiostation heraus zitiert.

„Wenn du schon alles was Brüste und lange Beine hat angraben willst, dann achte bitte darauf, dass es keine Reporterinnen sind!“, zischte er Matt zu.
 

Hm… wahrscheinlich hatte er auch Recht damit. Nicht auszudenken, was passieren würde, wenn es in irgendeiner Radiosendung um seine Qualitäten im Bett gehen würde! Also… nicht, dass es dort irgendetwas auszusetzten gäbe! Aber er vertraute in diesen Dingen lieber seinem Manager! Dabei wäre ein Flirt für seine Laune heute bestimmt hilfreicher.

Seufzend ging Matt mit den anderen zu einer Limousine. Heute war einmal ein Limo-Tag, denn der Sponsor der Open-Air Veranstaltung war ein großzügiger Industrieller. Eigentlich lief doch alles bestens! Die wenigen Tage, die sie unterwegs waren, liefen mehr als erfolgreich. Die Säle und Hallen und Open-Air Events waren von tausenden Menschen gefüllt gewesen. Mädchen langen ihnen reihenweise zu Füßen und alles machte sehr viel Spaß. Sogar die vielen Termine waren ihm nicht lästig. Stressig vielleicht… hm. Heute hatten sie zum Beispiel schon ein Zeitungsinterview und eben diesen Termin beim Radio. Warum war seine Laune dann so wie sie war?

Ach ja richtig! Irgendjemand hatte in dieser Nacht gemeint, er müsste wahnsinnigen Sex haben, während Matt versuchte zu schlafen! Egal wer es gewesen war… Matt hatte keinen Sex und das bedeutete, er wollte nicht hören wer es sonst so hatte! Und dann war er heute Morgen übel gelaunt zum Frühstück gegangen um seinen ersten Kaffee zu bekommen und was hatte er sehen müssen? Nein, nicht die weitläufigen Gänge des Hotels durch die er wandern musste um ein Frühstück zu bekommen! Er hatte diesen Roadie gesehen, der im Swimmingpool herum planschte! Naja, um ehrlich zu sein war der Braunhaarige wohl einige Bahnen geschwommen, was die Frage aufbrachte, wie man nur am frühen Morgen Sport treiben konnte!

Es war komisch gewesen den Anderen so zu sehen, wie er hin und her schwamm. Mit kraftvollen Stößen hatte er das Wasser geteilt und war nur so hindurch geglitten. Von dem was Matt hatte sehen können, war der Körper des Mannes kräftig und athletisch gebaut und auf dem Rücken hatte ein schwarzes Tattoo durch das Wasser hindurch geschimmert. Allerdings hatte Matt nicht so genau sehen können, was für ein Tattoo es genau war. Er hatte auf einer Terrasse gestanden und auf den Pool geschaut… warum hätte er denn auch näher herangehen sollen? Doch hatte diese Tattoo seine Neugier geweckt.

Er wollte wissen, was da für ein Tattoo an dem Roadie war? ER… war neugierig?! Das konnte ja wiederrum gar nicht sein! Aber wenn er es recht bedachte, würde er es noch früh genug erfahren, was da auf dem Rücken des Roadies war, wenn Yoshiko erstmal an seine Wäsche kommen würde. Der würde es Matt wahrscheinlich in jedem kleinen Detail von Größe, Farbe und Schattierung beschreiben. Haarklein!

Matt hatte vollkommen unverständlicherweise etwas länger als nötig dort gestanden um Yagami beim schwimmen zuzuschauen. Wie zu erwarten einen Moment zu lange, denn schon hatte Yoshiko seufzend und vor allem sabbernd neben ihm gestanden und alle „Vorzüge“ des durchtrainierten Körpers aufgezählt… und das alles, ohne dass Matt einen Kaffe hatte, oder ein Frühstück! Natürlich hatte Yoshiko an diesem Morgen kaum damit aufgehört über seine neue Leidenschaft zu sprechen. So hatte Matt sich auch während sie zum Frühstück gingen und natürlich während des Frühstücks selbst, anhören müssen wie toll Yagami war. Besagte Tatsache hatte ihn zu der Überlegung getrieben den Tisch zu wechseln, oder dem Manager ein Brötchen in den Mund zu stopfen. Stattdessen entschied er sich dem Roadie, als dieser endlich selbst im Frühstücksraum auftauchte, mit tödlichen Blicken zu bedenken.

Der Kerl hatte zwar nicht gewusst warum, aber Yamato ließ Yosh dafür am leben und konnte sich über den dämlichen Gesichtsausdruck amüsieren. Aber die Band hatte dann sowieso aufbrechen müssen, also war es ihm letztendlich egal gewesen. Yosh auch, denn der erzählte weiter von seinen Entdeckungen im Pool bis sie beim ersten Promotiontermin des heutigen Tages angekommen waren. Ab diesem Zeitpunkt war er endlich wieder der professionelle Manager gewesen und die Band hatte ihre Ruhe gehabt!
 

Bis jetzt zumindest und Matt hoffte, dass es noch etwas anhalten würde. Allerdings suchten ihn jetzt die Erinnerungen des Morgens und seine damit gekoppelte Laune des Tages heim. Tief seufzend schaute er aus dem Fenster der Limousine. Hoffentlich waren sie bald am Open-Air-Gelände. Er musste jetzt einfach singen! Das würde ihm sicher wieder zur Entspannung verhelfen. Und vielleicht vergaß er dabei ja auch den unangenehmen Start in den Tag. Die ersten Schilder, die zu dem Gelände führen sollten, konnte er schon sehen. Es war anscheinend ein Fußballplatz auf dem es stattfinden würde. Aber solange dort eine Bühne stand, war ihm das egal.
 

*
 

Nur 15 Minuten später hatten sie es geschafft und das Gelände endlich erreicht. Eine große Bühne, die schon von weitem zu sehen war, war dort aufgebaut. Dahinter war der Backstage-Bereich. Hoffentlich war dieser nicht zu leicht zugänglich. Matt hatte nämlich vor zwei Tagen schon einmal die Bekanntschaft von einer Horde von ausgeflippten Fans gemacht. Klar, Fans gehörten dazu und er brauchte sie um erfolgreich zu sein. Er liebte seine Fans auch! Sie würden ihm helfen ganz nach Oben zu kommen. Doch wenn man einmal in seinem Leben auf seinem Weg zur Toilette von zehn kreischenden Teenies in einen kleinen Raum gedrückt wurde, war man über jegliche Form von Absperrung und Privatsphäre dankbar. Aber so war wohl das Rockerleben und er genoss es irgendwie. Es nahm schließlich auch gerade erst seinen Anfang.
 

Nun ja, der Aufbau der Bühne jedenfalls schien schon abgeschlossen zu sein, denn irgendwie stand sie noch einsam und verlassen auf dem großen Platz. Gerade mal ein Techniker schraubte an einer Strebe noch etwas fest. Seltsam… So kurz vor einem Konzert. Auch wenn es noch gut drei Stunden waren, erwartete man doch etwas mehr… geschäftiges Treiben. Nun,… gleich würden sie den Soundcheck machen, dann würde etwas Leben auf den Platz kommen!

Als die Band mit der Limousine vor dem Backstage- Bereich ankamen, und sie alle gut gelaunt ausstiegen, hörten sie einige Stimmen. Anscheinend war es dort nicht so menschenleer, wie sie dachten. Gemeinsam mit seinem Aufgedrehten Manager und den Bandkollegen umrundete Yamato den kleinen Bereich, an dem ein kleiner Bolzplatz grenzte, der anscheinend zu dem Fußballplatz und dem Sportgelände gehörte. Er sah einige Kinder, die begeistert einem Ball nachliefen. Die Roadies und Techniker hatten sich an aufgeklappten Tischen niedergelassen und bedienten sich am reichhaltigen Catering. Einige von ihnen hatten sich auch über eine Brüstung gelehnt und schauten belustigt zu den Kindern, aber Matt bemerkte, dass er auch langsam Hunger bekam. Seit dem Frühstück hatten sie ja auch nur gearbeitet. Also würde er sich jetzt auch erstmal auf das leckere Essen stürzen, bevor es zum Soundcheck ging. Akihiko schien seine Gedanken gelesen zu haben, denn auch er bediente sich bereits bei dem Buffet. Es war sehr gut, wenn man so versorgt wurde.

Mit einem vollgeladenen Teller suchte er sich einen Platz zwischen zwei Technikern. So sollte es auf einer Tour sein! Das konnte man wirklich Leben nennen! Auch wenn er sonst nicht viel mit anderen Menschen zu tun hatte! Mit der Band und dem Team zusammen zu sitzen war irgendwie toll.
 

„Nett von dem Jungen!“, hörte er Toki neben sich brummen.
 

Der alte Roadie unterhielt sich gerade mit Yosh, der sich auch einen Platz am selben Tisch geangelt hatte, aber eher in Richtung der Kinder starrte. Ja, Matt wusste, dass er es nicht tun sollte. Aber er schaute in diesem Moment in die gleiche Richtung. Wieder fiel sein Blick auf diesen Yagami! Der Roadie rannte mit den Kindern über den Bolzplatz und spielte mit ihnen Fußball. Anscheinend waren die Knirpse sehr begeistert von ihm. Wieder musste er den braunhaarigen Kerl mit den Augen verfolgen. Warum? Was war denn nur so besonders an dem Typ? Warum waren die Kinder so begeistert, dass sie lachend mit ihm spielten?
 

„Hmhm… sehr nett!“, drang Yoshikos Stimme an seine Ohren. „Und er sieht dabei wirklich… gut aus. Diese Muskeln!“
 

Da war sie wieder, die Pfütze aus einem sabbernden Manager. Also warum sein Freund begeistert war, war mal wieder beantwortet. Aber warum die Kinder?
 

„Anscheinend sind die Kinder echte Fußballfans!“, brummte Toki weiter. „Sie scheinen richtig stolz zu sein, dass er mit ihnen spielt.“
 

Stolz? Warum stolz? Naja, der Kerl war Fußballer, aber doch nicht etwa bekannt? Oha… der große Fußballer spielte mit den begeisterten Kindern. Pah! Sollte der Kerl nicht arbeiten?!
 

„An was denkst du?“, fragte Akihiko mit vollem Mund und lenkte ihn so von dem Gespräch ab über Yagami ab. Matt musste kurz auflachen über diesen Spruch.
 

„Baby, nur an dich!“, antwortete er spaßeshalber, fühlte sich aber dennoch ein wenig gereizt. „An was soll ich denn schon denken? Wir haben in wenigen Stunden ein Konzert! Da sollte man seine sieben Sinne beisammen halten! Darf man da nicht nachdenklich sein?“
 

„Du scheinst dich eher über etwas über etwas aufzuregen!“, meinte Akihito gelassen und störte sich nicht an Matts Laune. „Und ich glaube, dass es nichts mit dem Konzert zu tun hat!“
 

„Ach!“ meinte Matt seufzend und versuchte beiläufig zu klingen. „Ich frage mich nur, was die alle so toll an dem Roadie finden! Der spielt doch nur etwas Ball mit den Kindern!“
 

„Nun, anscheinend ist er bei den Kindern schon bekannt! Immerhin wird er vielleicht schon bald in der Profiliga spielen… ist anscheinend nur noch eine Frage der Zeit!“
 

„Das glaubst du doch nicht wirklich? Was macht er denn dann als kleiner Roadie bei einer Rock- Tour?“ Es entzog sich einfach Matts Verständnis. „Das ist vielleicht ein Theater!“
 

„Keine Ahnung Matt! Frag ihn doch, wenn es dich interessiert!“, war die Antwort.
 

„Der Kerl interessiert mich kein Bisschen!“, raunte Matt empört zurück! Nicht auszudenken, wenn jemand etwas gehört hätte!
 

„Ganz genau!“ Akihiko nickte nur augenrollend und ließ Yamato in seinem Glauben.
 

Anscheinend schien es dem Drummer zu unwichtig zu sein um darüber zu streiten. Nun, Matt beschloss sich auch nicht mehr darum zu kümmern, weshalb er auch gnädiger weise eben dieses Augenrollen ignorierte. Auch wenn ihn die Jubelschreie, der spielenden Kindern wieder zu dem Bolzplatz schauen ließen. Was er sah, war einen Haufen übereinander gestapelter Kinder, die Yagami lachend unter sich begraben hatten. Sogar seine Mundwinkel hätten sich beinahe bei dem Anblick nach oben verzogen, aber nur beinahe und nur, weil er genau wusste, dass es unmöglich war. Sollte der Kerl doch machen was er wollte! Sollte er doch mit Kindern spielen und die kleinen… Bälger auf sich rumspringen lassen! Sollte er doch Yosh dazu bringen mit der Zunge den Boden zu wischen, auf dem er unterwegs war, sollte er doch verdammt nochmal mit supertrainierten Körper in Swimmingpools schwimmen! EGAL! Yagami war ein dummer Sportler, der für IHN und die gesamte Band Sachen hin und her schleppte! Matt musste sich auf wichtigere Dinge konzentrieren! Auf ein tolles Konzert, dass alle umhauen würde! Und wenn das geschafft war, dann würde er heute Nacht noch ein Mädchen ausfindig machen, welches er dann höchstpersönlich umhauen würde! Kein Problem!
 

***
 

Die Melodie der E-Gitarre heulte auf und traf ihn direkt in der Magengegend. Taichi bekam eine Gänsehaut, obwohl er die Musik nur gedämpft hinter der Bühne mitbekam. Um ehrlich zu sein gefiel ihm diese Musik sehr gut. Auch die Stimme von diesem Matt war wunderbar. Sie konnte Menschen berühren. Wenn der Mensch dem sie gehörte nur etwas freundlicher wäre! Seit heute Nachmittag schien der Sänger richtig mies drauf zu sein. Nicht, dass Tai ihn jemals in guter Laune gesehen hatte! Aber nachdem Tai heute von seinem Fußballspiel mit den Kindern gekommen war… seltsam! Es hatte mal wieder richtig viel Spaß gemacht! Nun ja, jedenfalls wurde er seitdem von diesem Mann nur herum gescheucht.
 

>Yagami hol dies!... Ich brauche das Yagami! NICHT DIE GITARRE ANFASSEN YAGAMI! < Was war denn in diesen Kerl gefahren? Erst wurde er drei Tage wie Luft behandelt und auf einmal war er der unfähige Assistent? Hallo?! Es standen noch viereinhalb Wochen vor ihm! Naja, Ruhe bewahren war die Devise!

Er war von Natur aus temperamentvoll…ja, ab und zu auch etwas tollpatschig. Aber er war auch erwachsen! Mittlerweile konnte er mit Stolz von sich selbst behaupten, dass er gelassener war. Der Sport hatte ihm damals geholfen sein Temperament zu zügeln und nur manchmal kam der Tollpatsch noch durch. Aber jetzt und hier war er froh, sich unter Kontrolle zu haben. Ja… fast schon mit mönchsgleicher Ruhe betrachtete er seine Situation. Tai musste über sich selbst lachen und die Augen verdrehen. Mönchsgleich… manchmal spielten seine Gedanken nicht nur verrückt, sondern er wurde größenwahnsinnig! Wenn jemals jemand in seine Gedanken eindringen würde…ach, diese Gedanken führten jetzt wirklich zu weit! Zurzeit wurde seine hart erarbeitete Gelassenheit allerdings sehr auf die Probe gestellt. Nein, er würde sich nicht darüber aufregen, dass er heute so herumkommandiert wurde! Das war sein Job als Roadie und mit Sicherheit war es bei anderen Bands nicht anders! Wobei es ja für Tai hierbei nicht um die ganze Gruppe ging, sondern eher um den Sänger! Wie konnte man innerhalb von wenigen Stunden zur… Diva mutieren? HALT! Keinen weiteren Gedanken verschwenden! Vielleicht war dem Kerl einfach nur etwas über die Leber gelaufen! Wer so schön singen konnte, konnte doch nicht schlecht sein!
 

Taichi beschloss die Stimme noch zu genießen, bis er wieder Dinge hin- und herschleppen musste. Und heute Abend würde er nach einem Abendessensein Teleskop schnappen und seinen Nachtdienst auf dem Gelände antreten. Naja zwei Stunden jedenfalls. Hoffentlich würde sein Teleskop überhaupt zum Einsatz kommen, aber das würde sich schon zeigen! Auch das Wetter musste er eben auf sich zukommen lassen. Hey, er hatte Ferien, hatte einen guten Job für diese Ferien, reiste dazu durch das Land und hörte gute Musik dabei. Was wollte man denn mehr?
 

***
 

Lippen auf Lippen, Körper an Körper! Genauso hatte er es geplant! Matt kostete den Kuss voll aus und ließ seine Hand zu dem üppigen Busen wandern, der sich ihm nur so anbot. Fest zog er den kleineren Körper an sich und drückte ihn gleichzeitig an eine Hauswand. Während er seine Lippen zu dem schlanken nach Parfüm duftenden Hals wandern ließ, drang ein albernes Kichern an seine Ohren.
 

„Aber Matt! Du wolltest mir doch den Tourbus zeigen!“ Ach da war ja noch was! Matt räusperte sich und strich seine Haare glatt, als er sich etwas von ihr trennte.
 

„Na, wenn du ihn gerne sehen möchtest, dann zeige ich ihn dir!“, sagte er charmant.

Matt hatte… äh… Mayako auf einer kleinen After-Show-Party in einem Club getroffen.
 

Naja, sie hatte sich ihm an den Hals geworfen und ihr einladendes Dekolleté hatte den Rest ergeben. Yamato wollte Sex und diese Frau versprach ihn! Und auch wenn diese Frau nicht gerade die Hellste war, es reichte um seine Verführungskünste auszupacken.
 

Er lächelte Mayako an und reichte seinen Arm. Matt hatte dem Busfahrer die Schlüssel geklaut, naja… die Schlüssel ausgeliehen! Danach hatte er sich das Mädchen und ein Taxi geschnappt und war zu dem Konzertgelände gefahren, wo der Tourbus geparkt war. Hm… ein Techtelmechtel im Bus hatte durchaus etwas Verführerisches! Er wusste genau was er tun musste. Matt bewegte sich langsam und elegant, er lächelte weiter charmant und ließ die Frau auf Wolken schweben. …So ein Schwachsinn! Das Mädchen war betrunken und scharf auf ihn, weil er auf dem besten Weg war berühmt zu werden. Klar sah er gut aus, klar konnte er gut küssen und er wusste wie er Frauen um die Finger wickeln konnte. Aber diese Mayako war ein klassisches Groupie! Doch wie er bereits selbst zugegeben hatte,… er brauchte Sex! Etwas fordernder betrat er mit dem Mädchen das Gelände und zog sie in Richtung Tourbus.
 

„Oh wow! Ich wollte immer schon mal wissen wie es in einem Tourbus aussieht!“, meinte Mayako und schien wirklich beeindruckt zu sein. „Und hier findet das Tourleben statt?“
 

„Wenn wir von Stadt zu Stadt unterwegs sind, ja!“, hauchte er und führte sich zu der Lederbezogenen Sitzecke im hinteren Teil des Busses.
 

Er ließ sie noch en wenig schauen, bevor er sie schnell wieder in einen wilden Kuss verstrickte. Schließlich hatte diese ganze Prahlerei auch ein Ziel, welches erreicht werden wollte! Matt hatte es nicht schwer! Das Mädchen klammerte sich förmlich an seinen Hals und ihre Zungen rangen miteinander… gut… sie küsste jetzt nicht so toll, aber es würde schon reichen! Beherzt hob er sie an und setzte sie auf seinen Schoß. Seine Hände griffen nach den wohlgeformten Schenkeln und aus ihrer Kehle drangen diverse… Laute an sein Ohr. Nein,… es lief anscheinend doch nicht so wie geplant. Das zeigte sich alleine schon daran, dass er soviel darüber nachdachte, oder viel zu viel um sich herum mitbekam. Eben diese komischen Laute der Frau, das Parfüm, das jetzt doch etwas zu aufdringlich erschien und … lautes Hundebellen?!
 

„Ok, wer auch immer da drin ist, ich komme jetzt rein!“, hörte er jemanden rufen.
 

Bevor man allerdings den Rufenden sehen konnte, erschien ein großer schwarzweißer Hund. Oh nein! Nicht dieser Hund! Oh nein… nicht der Mann, zu dem der Hund gehörte! Verflucht! Warum hatte er die Tür nicht hinter ihnen geschlossen? Kurz nach dem Hund kam dann auch wirklich (… na wer wohl?) Yagami in den Bus. Matt wollte nicht wissen, wie diese abstruse Situation von außen aussah! –ER mit einem Mädchen auf dem Schoß. Ihm gegenüber ein aufmerksamer Hund und ein erstaunt dreinschauender Yagami mit einer Taschenlampe.
 

„Oh!“, kam es passend von dem Kerl. „Entschuldigung! Komm Jake!“
 

Ja, Matt hatte das Grinsen gesehen, welches sich auf die Lippen des braunhaarigen schlich. So schnell wie er gekommen war, war es schon wieder verschwunden und mit ihm der Hund und ein großer Teil von Matts Selbstachtung.
 

*
 

Oh wie peinlich! Oh… wie…peinlich! Matt und das Mädchen hatten schnell ihre Sachen geordnet und sich darauf geeinigt ihr Abenteuer in eine andere Lokation zu verlegen.
 

„Geh schon mal vor das Gelände, das Taxi kommt gleich!“, sagte Matt weltmännisch und ließ sich nichts davon anmerken, dass er peinlich berührt war. „Ich werde nur noch etwas klären, dann fahren wir zusammen in mein Hotel und trinken einen Champagner auf den Schreck!“
 

„Ach, das kann schon mal vorkommen, dass man erwischt wird!“, sagte Mayako und fing fast hysterisch an zu kichern. „Lass mich aber nicht zu lange warten!“
 

Yamato beobachtete, wie sie mit wiegenden Schritten in Richtung der Straße ging. Für ihn war es an der Zeit sehr sauer zu werden und…Schadensbegrenzung zu betreiben! Wütend stapfte er zu der Security- Zentrale, die auf dem Gelände aus einem Zelt und zwei Pavillons bestand.

Vor dem Zelt standen ein Teleskop und ein Stuhl, neben dem der große Hund lag. Im Gegensatz zu der Situation im Bus, lag er faul mit dem Kopf auf den Pfoten und schien Matt gerade mal mit einem kurzen Blick zu würdigen. Was war das denn für eine bescheuerte Situation? Gerade da kam Yagami aus dem Zelt mit einer großen Kaffeetasse in der Hand. Matt war für einen Moment unsicher. Warum auch immer. Der Kerl stand da nur. Angezogen mit einer bequemen Hose und Im T-Shirt, welches seinen trainierten Körper zur Geltung brachte. Yagami schaute ihn nur abwartend an. Matt musste sich seinem eigenen Vorhaben wieder bewusst werden. Selbstbewusst baute er sich vor dem immer noch erstaunten Yagami auf.
 

„Davon wird nichts an die Presse kommen! Verstanden?“, knurrte er bedrohlich.
 

„Bitte was?“, wurde erstaunt und zum Teil auch empört gefragt.
 

„Ich warne dich Yagami!“, sagte Matt und ließ seine Stimme eine Spur herrschaftlicher klingen. Den würde er schon klein kriegen! „Sollte irgendetwas davon an die Presse gelangen, kannst du deine Sachen packen!“

Yagamis Gesicht verzog sich von dem erstaunten Ausdruck zu einem sehr verärgerten.
 

„Kannst du mir mal sagen, was das soll?“, fragte er und stellte die Tasse geräuschvoll auf einen kleinen Tisch. „Warum sollte ich zur Presse gehen? Es ist mir piep egal mit wem du so herumvö… machst! So interessant ist es nicht, jemanden mit heruntergelassener Hose zu sehen, das kenn ich schon und es ist nichts Besonderes!“
 

„Meine Hose war angezogen!“, schrie Matt dem Kerl schon fast entgegen.
 

„Wo ist denn dann das Problem?“, rief Yagami im gleichen Tonfall zurück.
 

„Das Problem ist, dass es niemanden etwas angeht und wenn es in die Presse gelangt, nicht so positiv rüber kommt!“
 

„Wenn du nicht erwischt werden willst, dann kannst du entweder darauf verzichten, Groupies flachzulegen, oder so intelligent sein die Türen zu schließen!“ Täuschte er sich, oder wurde Yagami ruhiger? „Ich habe `nen ganz normalen Rundgang gemacht und es ist meine Pflicht seltsamen Vorkommnissen nachzugehen! Also was kann ich dafür, wenn du die Bustür offenstehen lässt?“

Scheiße, der Kerl hatte wirklich Recht! Aber Matt würde das auf keinen Fall… nie und nimmer zugeben! Schnell suchte er nach etwas, das er erwidern konnte.
 

„Hör` auf mich zu duzen!“ Toll! Sehr geistreich!
 

„Na DU tust es ja auch!“, kam es prompt zurück, diesmal aber sehr genervt. „Ich mag ein kleiner Angestellter sein, aber ich lasse mich nicht wie einen Trottel behandeln! Ich weiß in jederlei Hinsicht was sich gehört und was nicht! Also hör` auf den Arsch zu spielen!“

Was erlaubte sich der Kerl eigentlich? Kochend vor Wut schnappte Yamato nach Luft.
 

„Mir egal, ob du weißt was sich gehört, oder nicht! Fakt ist, dass du keinem Menschen etwa davon erzählen wirst, klar!“
 

„Ich sagte schon einmal, dass es mit egal ist!“, rief Yagami kopfschüttelnd. „Du kannst es treiben mit wem du willst, es ist nichts Besonderes! Millionen Menschen haben zur gleichen Zeit Sex, ich weiß wie das aussieht, ich bin schon groß!!! Wenn du nicht erwischt werden willst, dann pass das nächste Mal besser auf!“

Verflucht so kam er nicht weiter! Warum bot ihm dieser Kerl nur Paroli?
 

„Habe ich meinen Standpunkt klar gemacht?“, versuchte er es noch ein letztes Mal mit der bedrohlichen … Würde eines…äh… erwischten Rockstars.
 

„Oh ja >Sir<!“, kam es fast schon spöttisch zurück.
 

Nein, darauf würde er jetzt nicht eingehen! Er würde sogar die Tatsache opfern, nicht das letzte Wort zu haben! Aber er funkelte den Typ noch einmal wütend an, bevor er sich umdrehte und davon rauschte. Hoffentlich war das Mädchen noch und das Taxi schon da! Matt hatte verdammt viel Frust abzubauen!
 

***************************************************************************



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück