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Kiiryolsah

von

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Schlachtruf

Geschafft, ich hab das nächste Kapitel endlich fertig bekommen.

Ich persönlich finde es schlecht, wobei es auch kein Wunder ist, da ich es halb schlafend und unter Zeitdruck geschrieben habe.

Länger warten lassen wollte ich euch aber auch nicht.

Falls überhaupt jemand diese ff liest möge er mir vergeben. Und wenn nicht kann ich damit auch leben^^

Leider ist die Action auch diesmal wieder ausgeblieben, dafür hab ich hoffentlich einen schönen Cliffhanger hinbekommen XP
 

Wünsche viel Spaß beim Lesen
 


 

6. Schlachtruf
 

„Ich versteh echt nicht, was in deinem Kopf vorgeht.“

„Hm? Wovon redest du?“

„Es ist dir unangenehm, wenn dich die Leute anstarren, weil du ein Halbblut ist. Aber du schämst dich nicht vor einem Mann nackt aus der Wanne zu steigen?“

Verständnislos sah Kiiryolsah zu dem Geist hinüber, welcher ihr den Rücken zugedreht hatte, während sie sich weiter abtrocknete. „Du bist tot, Lucien.“, war ihre schlichte Antwort darauf, ließ das Handtuch zu Boden fallen und ging zum Bett hinüber, wo ihre Kleidung lag.

„Ja, gewisse Dinge an mir sind tot.“ Der Attentäter wartete, bis er sicher sein konnte, dass Kiiryolsah wieder einen Großteil ihrer Kleidung trug, ehe er sich zurück in ihre Richtung drehte. „Das Verhalten hast du von deiner Mutter, kein Zweifel.“

„Wie kommst du darauf?“, hakte Kiiryolsah nur mäßig interessiert nach, darauf konzentriert das gefütterte Untergewand zu verknoten, ohne ihre Haare mit einzuklemmen. „Denkst du mein Vater wäre nicht nackt aus der Wanne gestiegen?“

„Nun, er wird kaum mit Kleidern gebadet haben.“, erwiderte Lucien.

„Du redest sinnloses Zeug.“ Die Elfe zupfte den Stoff zurecht, welcher die Rundungen ihres Körpers fast unkenntlich machte. „Ab einem gewissen Alkoholpegel ist mein Körper das einzige an mir, was den Männern zu gefallen scheint…“

„Dann nutze ihn endlich und versteck ihn nicht wieder in dieser abschreckenden Rüstung.“, fuhr der Geist sie fast schon an. „Es ist ja nicht so, dass die Mitglieder der Bruderschaft allzu viel Aufmerksamkeit auf sich lenken sollten, aber deshalb brauchen sie sich noch lang nicht so klein zu machen, wie du es ständig tust. Du könntest sie alle um den Finger wickeln, wenn du nur wolltest. Niemand würde es mehr wagen, dich offen einen Bastard zu bezeichnen, deine Mutter-“

„Lass meine Mutter aus dem Spiel, du kanntest sie nicht.“, unterbrach Kiiryolsah ihn.

„Du kanntest sie auch nicht.“

„Ja, aber zumindest stelle ich keine Vermutungen darüber auf, was sie wohl von mir denken würde.“

„Nenn mir eine Mutter, die nicht will, dass ihr Kind sich niedermacht.“

„Da gibt es einige.“ Kiiryolsah verzog leicht das Gesicht, als sie an ihren Haaren zog, von denen sich doch einige in der Schnürung verheddert hatten, ehe sie diese wieder zu einem Kranz flocht. „Aber lassen wir das. Ich weiß, worauf du hinaus willst, aber ich habe diesen Weg selbst gewählt, warum also lässt du mich nicht mit dem Thema in Ruhe?“

„Ich bin dein Schutzgeist, oder etwa nicht? Außerdem ist es nicht wahr, was du sagst. Du hast diesen Weg nicht selbst gewählt.“
 

Kiiryolsah erwiderte darauf nichts. Lucien hatte im Grunde recht, doch was sollte sie tun? Ihr stand es nicht zu sich zu erheben. Sie war die letzte, die mehr tun sollte, als ihre Pflicht zu erfüllen.
 

Caracalmo griff nach dem Becher aus Kristall und hielt ihn unter seine Nase, sodass er den blumigen Duft des Tees riechen konnte. Genießerisch schloss er seine Augen, als er schließlich davon trank.

Das war eindeutig etwas anderes, als der Met, den die Nord sich hier zu Gemüte führten. Zu würzig, zu stark, es zerging nicht auf der Zunge, sondern verätzte ihm die Kehle.

Der Hochelf strich sich die langen weißblonden Haare hinters Ohr und verschloss das Kästchen mit den getrockneten Blüten, die er für seinen Tee benötigte, sorgfältig. Es war nicht mehr viel davon übrig und er bereute eine neue Bestellung nicht schon viel eher aufgegeben zu haben.
 

Rund 30 Jahre war es nun schon her, seit er seine Heimat, die Insel Summerset, verlassen hatte. Trotzdem pflegte er wie viele seines Volkes, weiterhin die heimischen Speisen und Getränke zu sich zu nehmen.

Caracalmo nahm noch einen weiteren Schluck von dem Tee und wandte sich dann wieder seiner Arbeit zu, doch er sollte nicht weit kommen, denn kurz darauf wurde der Eingang seines Zeltes geöffnet und Sorcalin trat ein.
 

„Störe ich, Feldherr?“, fragte Sorcalin mit seiner kratzigen Stimme, welche er einer Kampfwunde zu verdanken hatte, durch die seine Stimmbänder verletzt worden waren. Caracalmo kannte sein Alter nicht, doch so grau wie er bereits war, zählte er mindestens 150 Jahre. Und eigentlich hätte es ihm zugestanden das Heer zu führen, stattdessen war er nur zweiter Feldherr und musste sich somit Caracalmo, der gerade mal knappe 50 Lebensjahre hinter sich hatte, unterordnen.
 

Der Blonde hatte keine Ahnung, ob Sorcalin ihm das übel nahm und den Platz streitig machen wollte oder es als gegeben akzeptierte. Sie kannten einander schon zwei Jahrzehnte lang, doch in diesen zwei Jahrzehnten waren ihre Ränge stets gleichberechtigt gewesen.

Caracalmo aber war nicht hier, um als Feldheer zu erreichen, was es zu erreichen galt. Sein Ziel war etwas anderes und Sorcalin wusste das. Dennoch zog Caracalmo es vor vorsichtig zu sein. Er wäre nicht hier, wo er heute war, wenn er nicht stets das Misstrauen im Hinterkopf behalten hätte.
 

„Komm her und setz dich.“, rief er seinem Freund nun zu und griff nach der Karaffe mit dem Tee, um Sorcalin einzuschenken. „Wenn du mich von dem schnöden Papierkram abhalten willst, umso besser.“

Der Grauhaarige lachte, was jedoch mehr einem Krächzen glich und schnell in einem Husten endete. „Je höher der Titel, desto weniger hat man noch mit dem Eigentlichen zu tun.“, erwiderte er. Seine Tonlage war neutral, ließ nicht erkennen, ob er Caracalmo seinen Rang gönnte oder nicht. Lieber griff er dankend nach dem Becher, atmete ebenfalls mit Genuss den Duft ein und häufte dann Zucker in seinen Tee.
 

Caracalmo ließ diese Tätigkeit das Gesicht verziehen. Er verstand nicht, wie man das reine Aroma nur freiwillig so verfälschen konnte.

„aber wenn du den Grund meines Besuches kennst, willst du vielleicht doch wieder zum Papierkram greifen.“, trug Sorcalin sein Anliegen vor und holte einen Brief aus seinem Umhang um ihn Caracalmo über den Tisch zu schieben. „Post aus der Heimat. Sie kam gerade an.“
 

Der Blonde seufzte, als er den Absender las, brach dann das Siegel, um den Brief lesen zu können. „Ich hegte die Hoffnung, mein alter Herr wäre inzwischen verstorben.“, bemerkte er, während er die Zeilen überflog. „Aber wenn es ihm noch so gut geht, dass er Schreiben kann, scheint das nicht allzu bald zu passieren.“

Wieder lachte Sorcalin und lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. „Von deiner Beförderung dürfte er noch nichts wissen. Was schreibt er also?“

„Er beschreibt die Vorzüge dreier Elfen, die er als Braut für mich geeignet hält. Er meint ich solle endlich heiraten.“

„Nun, immerhin bist du drei Jahrzehnte nicht mehr auf Summerset gewesen, er wird sich nach seinem Sohn sehen.“

„Ach was.“, winkte Caracalmo ab und legte den Brief zur Seite. „Er hat Angst zu sterben ohne einen Enkel zu Gesicht zu bekommen. Er will nicht, dass die Familie ausstirbt.“

„Hattest du nicht noch eine Schwester?“

„Ja, aber die Ehe blieb bisher kinderlos. Er bekommt schon noch seinen Erben, da muss er sich keine Sorgen machen.“ Caracalmos Stimme wurde leiser und in seine gelben Augen schlich sich etwas Dunkles, etwas Gieriges. „Ich komme meinem Ziel näher, Sorcalin. Ich hab es im Gespür, seit wir die Grenze nach Himmelsrand überquert haben.“
 

„Hat es mit den Drachen zu tun?“, hakte der Grauhaarige interessiert nach.

Caracalmo schüttelte den Kopf. „Die Drachen waren mein Anreiz hierher zu kommen, aber mein Instinkt sagt mir, dass da mehr ist.“

„Dann…hängt es mit den Befehlen der Großinquisitorin zusammen?“, diesmal schwang etwas in Sorcalins Stimme mit, doch der Blonde überhörte es, war in diesem Moment zu sehr mit sich selbst beschäftigt.

„Die Inquisitorin hat mir nicht mehr erzählt, als dir. Ratsmitglied Elrion ist der Einzige, der bescheid weiß und er verrät nichts, bis wir auf das Heer der Sturmmäntel treffen, falls sie den Köder wirklich schlucken.“

„Sie werden ihn schlucken. Diese Barbaren sind zu dumm, als dass sie die daraus entstehenden Folgen wirklich begreifen könnten. Darum verstehe ich nicht, was du hier willst. Es gibt nichts Mächtigeres als die Drachen und die kämpfen auf unserer Seite…oder sprichst du von dieser Drachenblutlegende? Die Nords behaupten ihr Drachentöter wäre zurückgekehrt.“

„Legenden…“, murmelte Caracalmo und sein Blick schweifte in die Ferne. „In jeder Legende steckt etwas Wahres…Drachenblut…Ich weiß nicht, was ich suche. Aber es ist nahe.“

„Wenn du mich fragst hättest du damals die Finger vom Mondzucker lassen sollen. Der ist dir nicht bekommen.“

Langsam fokussierte der Blonde seine Augen wieder auf seinen Gegenüber. „Ich habe dir im Rausch lediglich verraten, wonach ich strebe. Aber mein Ziel stand schon viele Jahre vorher fest.“
 

„Es geht los.“, murmelte Kiiryolsah, als sie das Dröhnen der Signalhörner vernahm und wandte sich zum Rüstungsständer um. Die Dunmer streckte bereits die Hand nach der Rüstung aus, zögerte dann aber.

Sie hatte nicht vergessen, was in der Halle beinahe geschehen war. Die Rüstung hatte wieder angefangen zu pulsieren, schien auf ihre Wut reagiert und sie verstärkt zu haben. Hätte Hlofgar sie nicht zurückgehalten… /Dann hätte ich wohl wieder geschlachtet, so wie…/
 

Hastig schüttelte Kiiryolsah den Kopf, um die Bilder wieder loszuwerden, doch es half nichts. Vor ihrem geistigen Auge sah sie Sorex wieder vor sich, zusammen mit dieser fremden Frau in ihrem Bett. Das Blut war überall verspritzt, klebte an ihr selbst, von den unzähligen Wunden, die sie den beiden mit dem Pfeil zugefügt hatte.
 

Es war nicht so, dass sie Sorex in diesem Moment nicht den Tod gewünscht hatte. Und es war auch nicht so, dass ihr das Töten etwas ausmachen würde. Dieses…dieses Abschlachten allerdings…sie hätte nie gedacht zu so etwas fähig zu sein.

Doch wenn sie nun an die pulsierende Rüstung dachte…was wenn es die Mordlust des Daedra gewesen war, dessen Herz in den Pfeilen verarbeitet worden war? Wenn es so war, dann war es wesentlich gefährlicher diese Rüstung zu tragen, als sie anfänglich vermutet hatte.
 

Was, wenn es wieder geschah? Wenn sie wieder so wütete? Und es dann wohlmöglich jemand Falsches traf?
 

/Nein! Nein, reiß dich zusammen! Ich muss mich nur darauf konzentrieren, mich von meinen Gefühlen nicht überwältigen zu lassen. Es gibt keine bessere Rüstung, als diese und ich werde lernen sie zu beherrschen./

Mit neuem Entschluss griff Kiiryolsah nach den Rüstungsteilen und legte sie an. Dennoch war sie erleichtert, dass die Rüstung nicht wie beim ersten Mal wieder gegen sie aufbegehrte, weil sie wohlmöglich ihre Zweifel gespürt hatte.
 

Es war ein merkwürdiges Gefühl im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stehen und dabei Jubelrufe zu hören. Auch wenn Kiiryolsah davon ausging, dass die meisten Rufe den Jarl und vor allem Ulfric und Hlofgar galten, an deren Seite sie durch das Heer ritt, der Gedanke gefeiert zu werden berauschte sie.
 

„Ein Held, ein Held nach Kriegerherzen fragt. Wahrlich, wahrlich das Drachenblut naht.“, sang Lucien neben ihr mit düsterer Melodie. Als sich ihre Blicke trafen, verzogen sich seine Lippen zu einem bitteren Lächeln. „Ich will nicht sagen, dass du das hier nicht genießen solltest, aber wir agieren im Schatten. Wenn die ganze Welt dein Gesicht kennt, wie willst du noch für die Bruderschaft arbeiten?“

„Ob man mich nun kennt oder nicht, ich vernehme auch weiterhin die Stimme der Mutter.“, erwiderte die Elfe. Bei dem Lärm um sie herum wäre es für jeden unmöglich ihr Gespräch zu verfolgen. „Ich kann jemand anderen schicken, um die Aufträge auszuführen. Davon abgesehen, mit meiner Rüstung und Schattenmähne an meiner Seite bin ich auch schon vorher aufgefallen.“

„Mag sein, aber da warst du einfach nur eine unheimliche Person, nun bist du das Drachenblut.“

„Wir könnten meinen Tod vortäuschen.“
 

Lucien verdrehte nur die Augen und schwieg dann. Einen Moment später wusste Kiiryolsah, warum er nichts mehr sagte. Hlofgar Blutfang hatte zu ihnen aufgeschlossen und ritt nun auf gleicher Höhe mit der Dunmer. Der Blonde sprach sie nicht an, nur kurz warf er ihr einen Blick zu, der Kiiryolsah unweigerlich dazu brachte sich anzuspannen.

Sein Blick war bedrohlich gewesen. Aber warum? Seit der Angriffsbesprechung hatten sie kein Wort mehr miteinander gewechselt. Dabei hatte die Elfe sich eigentlich noch bei ihm bedanken wollen, weil er dort Partei für sie ergriffen hatte. Sie hatte ihn fragen wollen, warum er sie plötzlich in Schutz genommen hatte, doch es hatte sich einfach keine Möglichkeit ergeben ihn abzupassen.
 

Heimlich in der Nacht hatte sie ihn nicht aufsuchen wollen und tagsüber war er ständig mit jemanden zusammen gewesen. Meistens mit Ulfric Sturmmantel.

Ulfric…noch ein Thema, worüber sie mit Hlofgar sprechen wollte, auch wenn er ihr hier sicherlich kein Gehör schenken würde.

Kiiryolsah hatte sich an ein Buch erinnert, welches sie in der Thalmorbotschaft entdeckt hatte. In diesem hatte gestanden, dass Ulfric in der Vergangenheit von den Thalmor als Aktivposten genutzt worden war. Nun wollten diese zwar Himmelsrand erobern, aber wer konnte schon sagen, ob Ulfric nicht von ihnen manipuliert worden war. Wenn er ihre Pläne an die Thalmor verriet…
 

Hlofgar stand Ulfric sicherlich nah genug, um ihn im Auge behalten zu können. Doch ob es Kiiryolsah gelang ihn von der Gefahr zu überzeugen war eine ganz andere Sache.
 

Doch Sorgen darum nicht mehr genügend Gelegenheit zu finden, um Hlofgar anzusprechen würde die Elfe sich nicht machen müssen. Der Großteil des Heeres bestand aus Fußsoldaten, weshalb sie nur langsam voran kamen und sicherlich eine Woche brauchen würden, ehe sie auf die Thalmor trafen.
 

Als sie ein Stück weit von Windhelm entfernt war, drehte sich Kiiryolsah im Sattel herum, sodass sie den ihr folgenden Zug beobachten konnte.

Die meisten der Jarl ritten an der Seite ihrer eigenen Soldaten, die in der Regel stets aus einem kleineren Teil Reiter und Bogenschützen sowie einem Hauptteil an Axt- oder Schwertkämpfern bestand.

Hin und wieder war die Kapuze eines Magiers zu erkennen, doch die meisten von ihnen hatten sich unter dem Banner von Winterfeste versammelt. Das Ende bildeten die Heiler und die Versorgungswagen.
 

„Glaubt ihr ihr könnt euer Pferd im Zaume halten?“ Langsam wandte Kiiryolsah ihr Gesicht Hlofgar zu. Zu überrascht davon, dass dieser sie angesprochen hatte schwieg sie zunächst, was ihn fortfahren ließ. „Das hier ist sicherlich nicht eure bevorzugte Reisemethode.“

„Schattenmähne ist nicht das Ungeheuer, was ihr aus ihm machen wollt.“, erwiderte die Elfe. „Er hat lediglich Temperament und lässt sich schwer stoppen, wenn man ihn einmal laufen lässt.“

Der Blonde erwiderte darauf nichts, doch musterte er die roten Augen des Tieres mit Misstrauen, wandte sich erst wieder seiner Besitzerin zu, als diese ihn ansprach.
 

Hlofgar? Wäre es möglich mit euch zu sprechen?“

„Tun wir das gerade nicht?“

„Ich meinte allein.“

„Und was könntet ihr mir zu sagen haben, was nicht jeder andere auch wissen kann? Kaum einer traut euch hier, zieht mich also nicht da mit hinein.“, verlangte er und beugte sich dabei leicht aus seinem Sattel zu ihr herüber.

„Ihr habt euch bereits selbst in die Sache hinein gezogen, indem ihr mich hergeholt habt. Was ich zu sagen habe ist wichtig.“

„Ich werde euch wissen lassen, wenn ich Zeit dafür habe.“

Unzufrieden mit dieser wagen Zusage presste die Elfe die Lippen auf einander. Doch sie widersprach ihm nicht, aus Sorge, dass er sich dann wohlmöglich gar nicht mehr mit ihr treffen würde.
 

Drei Tage

Hlofgar hatte es wirklich fertig gebracht Kiiryolsah ganze drei Tage warten zu lassen, ehe er einen rangniedrigen Soldaten schickte um ihr mitzuteilen, dass er zum Reden bereit war.
 

Lucien blieb mit finsterer Miene alleine im Zelt zurück. Die Dunmer hatte mit Hlofgar alleine sprechen wollen und das bedeutete auch, dass Lucien nicht dabei sein würde. Dem Geist passte das ganz und gar nicht, doch es blieb ihm nichts anderes übrig, als wie immer den Willen seiner Herrin zu befolgen.
 

„Euch scheint kalt zu sein.“, bemerkte Hlofgar, nachdem das Drachenblut das Zelt betreten hatte, ohne jegliche Begrüßung. Seit sie näher an das Tundragebiet Himmelsrands kamen und somit auch die Temperaturen für Nordverhältnisse angestiegen waren, lief niemand von Hlofgars Volk mehr mit einem Umhang herum.

Die Nichtnord stachen dadurch nun verstärkt aus der Menge hervor, sowie Kiiryolsah, die sich einen dicken Umhang aus Pelzen umgelegt hatte. „Ich friere immer.“, bemerkte die Schwarzhaarige und trat an das Kohlebecken in der Mitte des Zeltes heran. Obwohl der Weg von ihrem zu Hlofgars Zelt nicht weit gewesen war, hatte es ausgereicht, um ihre Finger kalt werden zu lassen.
 

„Da merkt man, dass ihr Dunmer nichts in Himmelsrand zu suchen habt.“, erwiderte Hlofgar und griff nach seinem Metkrug, um zu Trinken. Es kam ihn nicht in den Sinn Kiiryolsah etwas anzubieten, oder sie aufzufordern, sich zu setzen. Sein Misstrauen blieb und er hatte vor die Elfe auszureizen. Wenn sie wirklich eine Betrügerin war, würde er ihr wahres Gesicht schon ans Licht bringen.
 

Kiiryolsah schwieg zunächst und starrte in die glimmenden Kohlen. Der Blonde hatte recht. Sie gehörte nicht hier her. Genau genommen gehörte sie nirgendwo hin. „Zwei Dinge wollte ich mit euch besprechen.“, begann sie schließlich, ohne auf Hlofgars Bemerkung einzugehen. „Zunächst wollte ich mich bedanken. Ihr hattet euch bei der Unterredung mit den Jarl auf meine Seite geschlagen und…“ ein lautes Lachen ließ die Elfe inne halten und die Augen in Hlofgars Richtung wenden.

„Ich bin nicht auf eurer Seite, Drachenblut.“ Der Nord betonte ihren Titel verächtlich und nahm einen weiteren Schluck Met, ehe er weiter sprach. „Wir brauchen eure Fähigkeiten im Kampf, ich habe lediglich eingegriffen, damit die Jarl nicht auf den Gedanken kamen ohne euch in die Schlacht zu ziehen.“
 

Die Zuhörerin verspürte einen Stich und senkte den Blick zu Boden, um nicht länger Hlofgars Blick ertragen zu müssen. /Ich habe mir doch Hoffnungen gemacht./, dachte sie über sich selbst verärgert. Obwohl es ihr hätte klar sein müssen, ein kleiner Teil der Elfe hatte sich dennoch daran festgehalten, dass es jemanden geben könnte, der sie aus freien Stücken unterstützte.

Aber das war anmaßend und stand ihr nicht zu.
 

Dem Stich folgte ein Pulsieren…und mit ihm wurden Wut und Zorn geweckt. Aus dem Augenwinkel glaubte Kiiryolsah kurz die Silhouette eines Daedras gesehen zu haben und mit einem Mal bekam sie Panik.

Was, wenn es gar nicht ihre eigene Wut war, die sie spürte, sondern die der toten Daedra?

„Hey, steht nicht da, wie ein kleines Kind, das man zur Strafe in die Ecke geschickt hat.“, rief Hlofgar, der das Gefühl hatte nicht mehr beachtet zu werden.

Auf seine Worte hin, pulsierte es erneut. Stärker als zuvor und diesem konnte Kiiryolsah ihn deutlich sehen. Den Daedra, wie er Hlofgar mit Mordlust fixierte.



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