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Kiiryolsah

von

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Gefahr im Vollzug

Nachdem mich vor drei Jahren die Muse verließ und ich ein Jahr lang komplett nichts mehr geschrieben habe, hat sie mich endlich wieder geküsst^^ Ich frag mich zwar, ob es am Themenwechsel oder an der Abwesenheit meiner RPG-Partnerin liegt, aber ich will mich mal nicht beklagen.

Es passiert noch nicht viel im ersten Kapitel und ich wollte auch eigentlich länger schreiben, allerdings wären es dann zehn Word-Seiten geworden, die hab ich dann doch mal lieber noch mal in der Mitte geteilt.

Lob und Kritik werde beide gerne von mir gesehen. Voralllem, wenn aus irgendeinem meiner Charaktere eine Marie Su werden sollte. Ich will da zwar selbst auch drauf achten, aber bitte warnt mich, sollte das passieren. (Nein, das soll jetzt keine Kommentier-Erpressung sein. Es darf auch die ENS-Funktion, der Steckbrief etc. sein) Dem steht zwar jetzt entgegen, dass hier gleich direkt von einer 'hübschen Dunmer' die Rede ist, aber das hat einen Grund...der aber erst im dritten Kapitel verraten wird :-P
 

Genug der Vorrede, viel Spaß mit dem ersten Kapitel.
 

01. Gefahr im Vollzug
 

„Hlofgar Blutfang, ihr seht müde aus. Hattet ihr eine lange Reise?“

„Ich bin gerade erst zurückgekehrt. Als ich den Brief sah bin ich sofort zur Festung gekommen.“

Aufmerksam musterte Ulfric den Mann vor sich. Ein Nord wie er, mit blonden Haaren und blauen Augen. Allerdings war Hlofgar breitschultriger, wenn auch dafür etwas kleiner als Ulfric. Er trug die typische Rüstung der Sturmmäntel, lediglich das Bärenfell war gegen das eines Säbelzahntigers ausgetauscht worden.

Ulfrics Augen wanderten unweigerlich zu der Kette um Hlofgars Hals, an welcher, wie auch an seinen Handgelenken, eine Reihe Fangzähne befestigt war. Es hieß, dass er, wann immer er einen Säbelzahntiger traf, die Fangzähne als Trophäe mitnahm. Wie viel Wahrheit dahinter steckte hatte Ulfric nie gefragt. Sie sahen sich nicht oft und wenn, dann hatten sie andere Dinge zu besprechen…so wie auch jetzt.

„Ihr fragt euch sicherlich, warum ich euch hierher rufen ließ und nicht im Thronsaal empfangen wollte.“

„Ihr werdet sicherlich eure Gründe haben.“

Ulfrics Mundwinkel zuckten ob der Aussage kurz nach oben. Hlofgar war durch und durch Sturmmantel und Ulfric in jeder Hinsicht treu ergeben. Würde er ihm befehlen ein Kind zu töten, Hlofgar würde es sicherlich tun. „Weißt du, dass es einige gibt, die behaupten es sei ein Fehler gewesen General Tullius zu töten?“, wollte Ulfric wissen und löste damit ein Aufblitzen von Zorn in den blauen Augen seines Gegenübers aus.

„Wie kann es ein Fehler sein für die Freiheit Himmelsrands zu kämpfen?“

„Nun, sie untermauern es damit, dass es unsere Truppen nur unnötig geschwächt hat und… so wie es momentan aussieht, scheint sich das zu bewahrheiten.“

„Was wollt ihr damit sagen?“

„Der Kampf gegen die Kaiserlichen hat unsere Truppen geschwächt und es scheint, als hätten es die Thalmor genau darauf angelegt. Meinen Quellen zu Folge sammeln sie sich und sie bringen ihre Untergebenen aus Valenwald mit. Dazu kommt, dass sie mit den übrigen Drachen einen Pakt geschlossen haben sollen, damit diese mit auf ihrer Seite kämpfen. Ihr kennt die Zahl unserer Männer, Hlofgar. Demnach müsste euch klar sein, dass wir gegen die vereinten Truppen der Elfen, Kaiserlichen, Bosmer und Drachen nicht bestehen können.“

„Besser tot, als unter der Knute dieser Spitzohren zu leben!“, begehrte Hlofgar sofort auf und Kampfeslust trat in seine Augen, was Ulfric zufrieden nicken ließ.

„Nicht alle teilen diese Meinung und noch bin ich nicht Großkönig. Ich kann ihnen nichts befehlen. Aber würde das Drachenblut mit uns kämpfen hätten wir nicht nur eine reelle Chance gegen die Drachen, die Zweifler würden uns auch folgen.“

„Das Drachenblut ist eine Legende. Schön, es mag stimmen, dass die Drachenangriffe weniger geworden sind, nachdem das Drachenblut angeblich Alduin besiegt haben soll. Aber ist dem Drachenblut bisher irgendwer begegnet? Wenn es das Drachenblut wirklich gäbe, würde es dann nicht hier in Windhelm auftauchen? Wo es als wahrer Nord an die Seite der Sturmmäntel gehört?“

„Ich weiß nicht, was im Kopf des Drachenblutes vorgeht. Vielleicht ist es zu beschäftigt damit die Drachen in Schach zu halten und zeigt sich deswegen nicht. Aber ich kann dir versichern, dass es existiert. In der Stadt Weißlauf soll es öfters aufgetaucht sein, genügend ihrer Stadtwachen sind Zeugen seiner Kräfte und seiner Identität. Es soll eine hübsche Dunkelelfe sein.“

Hlofgar ließ das auflachen. „Der Thane des ehemaligen Jarls ist eine Dunmer. Eine nette Geschichte, damit sie von den Zweiflern akzeptiert wird.“

„Diese Thane ist zwar eine Dunmer, aber sie ist nicht hübsch.“

„Was wird das hier? Ein Streit darüber, welche Elfen attraktiv sind?“

„Es reicht, Hlofgar!“ Ulfrics Miene verfinsterte sich ob Hlofgars Ausbruch, welcher seinen Blick störrisch erwiderte. „Ich würde dir nicht hiervon erzählen, hätte ich die Quellen nicht bereits ordnungsgemäß überprüft oder bezweifelst du das?“

„Nein, mein Jarl.“, gab Hlofgar nach einem Moment schließlich nach und seine zuvor angespannten Muskeln lockerten sich allmählich wieder.

„Gut. Wie gesagt, die Wachen erzählen, dass eine fremde hübsche Dunmer die Seele des Drachen in sich aufgenommen hätte, der Weißlauf angriff. Zudem erzählte mir Ralof, dass er von einer ebensolchen Dunmer aus Helgen begleitet wurde und dass sie sich aufmachte, um Weißlauf vor einen Drachenangriff zu warnen. Der Drache in Helgen griff an, als ihr Kopf rollen sollte. Gäbe es einen größeren Hinweis darauf, dass das Drachenblut existiert?“ Ulfric pausierte kurz, doch er wartete keine Antwort ab. „Zuletzt soll das Drachenblut in Weißlauf sogar einen Drachen gefangen haben. Hlofgar, ich ließ dich rufen, weil du dich auf die Suche nach dem Drachenblut machen sollst. Ohne es kommt jeder folgende Kampf gegen die Thalmor einem Selbstmord gleich. Beginne in Weißlauf, dort scheint sich das Drachenblut meistens aufzuhalten. Überzeuge es uns beizustehen, biete ihm notfalls Gold an, Schätze, legendäre Waffen, Hauptsache es folgt uns.“

Die Zweifel standen nur zu deutlich in Hlofgars Augen. Er glaubte nicht an eine Kreatur, die zwar in den Legenden der Nord zu Hause war, jedoch nicht für die Freiheit Himmelsrands kämpfte. Und dann sollte es auch noch eine Dunmer sein?

„Ich bezweifle, dass diese Suche irgendwelchen Erfolg verspricht, aber ich war euch bisher immer treu, Ulfric, und ich werde es auch weiterhin sein.“

Ulfric trat einen Schritt vor, sodass er seine Hand auf die Schulter Hlofgars legen konnte. „Ruht euch aus und lasst euch dann neu ausrüsten. Es wird sicherlich eine Weile dauern, ehe die Thalmor ihre Truppen gesammelt haben, aber dennoch: verliert keine Zeit, Hlofgar.“

„Das werde ich nicht, mein Jarl.“
 

Aus dem Augenwinkel sah sie den Teller mit dem Eintopf heran fliegen. Sie hätte ausweichen können, doch tat sie es nicht in dem Wissen, dass dies den Werfer nur noch wütender gemacht hätte. Sie hob lediglich schützend die Arme vor ihr Gesicht und biss die Zähne aufeinander, als sie das Porzellan traf.

Der warme Eintopf beschmutzte sie vollständig und die Scherben zerschnitten ihr die Hand, als der Teller auf dem Boden zersprang. „Wie oft soll ich dir noch sagen, dass mein Essen nicht kochen soll, wenn du es auf den Tisch stellst?!“, keifte ihr Ehemann und schleuderte nun auch noch den Löffel nach ihr.

„Gestern war es dir bereits zu kalt.“, murmelte sie leise, erhob sich aus ihrer kauernden Stellung um einen Lappen zu nehmen und die Sauerei aufzuräumen.

„Was hast du gesagt, Weib?“

„Das es mir leid tut, Liebster.“

„Das sollte es besser. Pah, iss den Fraß alleine, er schmeckt doch eh wieder nicht.“ Laut scharrten die Stuhlbeine über die Steinfliesen, als der Mann sich erhob und türenschlagend den Raum verließ.

„Warum tust du mir das an?“, murmelte die Frau leise und betrachtete den Ehering an ihrem Finger. Nichts war mehr von dem Mann übrig geblieben, der noch vor wenigen Wochen um sie geworben hatte. Nun schien sein einziges Vergnügen darin zu bestehen sie zu schikanieren.

Als der Boden sauber war ging die Schwarzhaarige nach oben ins Schlafzimmer, wo sie sich ein sauberes Kleid anzog, ehe sie hinab in den Keller stieg. Auf den ersten Blick wirkte er zu klein für das Haus. Fässer und Lebensmittel fanden hier kaum platz, doch das lag nur daran, dass ein Zauber jedem eine Mauer dort vorgaukelte, wo keine war.

Eine mächtige Illusion, welche ihr eine Menge Septimen gekostet hatte. Doch sie hatte nicht gewollt, dass irgendjemand von ihren wahren Tätigkeiten erfuhr, wobei sie nie gedacht hätte, dass sie vor allem froh darüber sein würde, dass ihr Gemahl nichts davon ahnte.
 

Die Schwarzhaarige ließ ihre Finger über die Wand gleiten, zählte die Fugen zwischen den Steinen, bis sie gegen kühles Metall stieß. Dreimal tippte sie auf das kleine Amulett, dann begann die Wand vor ihr zu Flimmern und wurde schließlich durchscheinend. Ohne zu zögern trat sie durch die Illusion und betrat den eigentlichen Kellerteil.

Fackeln erleuchteten den saalähnlichen Raum. Rechts befand sich ein arkaner Verzauberer, der jedoch dick mit Staub bedeckt war. Die Verzauberung war nicht das Gebiet der Dunkelhaarigen und dementsprechend befanden sich auch keine Seelensteine in den Lagerregalen, stattdessen verstaubten Bücher in ihnen.

In einer anderen Ecke standen Puppen, die Rüstungen trugen und Waffen, welche sie nicht hatte verkaufen wollen, hingen in ihren Halterungen.

Ihr eigentliches Ziel befand sich im hinteren Teil des Kellers: das Alchemielabor. Sie schloss die Augen und atmete die Luft ein, als sie näher kam. Die zahlreichen Zutaten sandten ein Geruchskonzert, welches ihr jedes Mal einen angenehmen Schwindel bescherte. Der Duft der Heilkräuter vermischte sich mit dem bitteren Geruch der giftigen Substanzen, während die Extrakte der magischen Wesen ein Kribbeln erzeugten, welches einen oft zum Niesen brachte.

Diesmal lag zusätzlich der süße Duft des Verfalls mit darunter. Es konnten die Riesenzehen sein, die sie noch nicht konserviert hatte. Nein, vermutlich waren es eher die Falmerohren. Sie hatte sie frisch verarbeiten wollen, doch das Geschrei ihres Ehemannes hatte sie dazu gezwungen ihre Arbeit zu unterbrechen und den Keller zu verlassen.
 

„Die zwei Wochen sind um.“ Langsam öffnete die Schwarzhaarige ihre Augen wieder und sah direkt in die toten Augen eines Geistes, welcher im durchscheinenden Blau vor der Feuerstelle in der Kellermitte stand, die Arme vor dem Oberkörper verschränkt.

Er schien ruhig, doch sie wusste, dass er innerlich vor Wut bebte. Hätte sie es ihm nicht verboten, er hätte ihren Ehemann längst umgebracht und würde sie ihn nicht trotz seiner Taten lieben, er hätte sich sicherlich über dieses Verbot hinweggesetzt.

Vermutlich hatte er das Geschrei bis hier hinunter gehört und selbst wenn nicht, die Verletzung an ihrer Hand war ihm genug Antwort. Nun nickte der Geist auffordernd in Richtung der Säule, an welcher mit einem Pfeil ein Zettel angebracht worden war. „Du hast dein Wort gegeben.“, knurrte der Tote nun, da die Dunkelhaarige zögerte.

Wortlos wandte sie sich von ihm ab und ging zu der Säule hinüber. Eine krakelige Handschrift verkündete, dass mit heutigem Tag die Lieferung abholbereit sein würde. Befestigt war der Brief mit einem Pfeil aus eigenartigem Metall. Er war schwarz und glänzte metallisch, schien zugleich das Licht zu schlucken und hin und wieder schien es, als würde ein rotes Flimmern über den Schaft fliegen.

Die Schwarzhaarige hob die Hand und legte die Fingerspitzen an den Schaft, fühlte das gleichmäßige Pulsieren, ehe sie im nächsten Moment erschrocken erstarrte. Ein Blick zu dem Geist sagte ihr, dass er es auch gehörte hatte.

Den hellen Schrei einer Frau…einen Lustschrei…zwar gedämpft durch die Mauern, aber dennoch hörbar. Ein weiterer Schrei folgte, begleitet vom tiefen Stöhnen eines Mannes.
 

Irgendwo in ihr zersprang etwas, löste einen stechenden Schmerz aus, der ihren gesamten Körper zu schütteln schien. Er entlockte ihr keine Tränen, dafür kannte sie diesen Schmerz zu gut. Allerdings hatte sie sich geschworen, diesen Schmerz nie wieder spüren zu wollen.

Raschelnd segelte das Papier zu Boden. Ohne es zu bemerken hatte sie den Pfeil aus der Säule gezogen. Ihr Blick senkte sich auf das Wurfgeschoss. Es pulsierte in ihrer Hand, wurde stärker, wütender, übertrug seine Wut auf die Schwarzhaarige, die sich nur zu gerne davon einnehmen ließ.

„Du hast Recht.“, sagte sie leise, während ihr Griff sich so fest um den Pfeil legte, dass sie sich mit den eigenen Fingernägeln verletzte. „Die zwei Wochen sind um.“ Ruckartig machte sie auf dem Absatz kehrt und stürmte aus dem Keller die Treppen hinauf in den ersten Stock, wo sich das Schlafzimmer befand.
 

Ein Held, ein Held, nach Kriegerherz'n fragt.

Wahrlich, wahrlich, das Drachenblut naht.
 

Mit machtvoller Stimme nach alter Nord-Art.

Glaubt mir, glaubt mir, das Drachenblut naht.
 

Die Feinde von Himmelsrand finden ihr Ende.

Weh euch, weh euch, das Drachenblut naht.
 

Zum Licht ward das Dunkel, es lebt die Legende.

Fürwahr, fürwahr, das Drachenblut ist da.
 

„Was glaubst du Olaf? Was tut das Drachenblut jetzt wohl, nachdem Alduin geschlagen ist?“, wollte Braugrund wissen, während er sich ein Stück vom Brot abbrach und in seine Suppe tunkte, bevor er es ass.

„Vermutlich in irgendeiner Taverne sitzen und seinen Sieg mit Met feiern.“, erwiderte Olaf. „Viel interessanter ist doch, wie das Drachenblut aussieht. Ich hab gehört es soll das Ebenbild von Talos sein, mit einem Breitschwert, das zwei Meter misst.“

„So? Ich hörte es wäre eine Axt. Aber wer braucht schon eine Axt, wenn er mit der bloßen Hand die Knochen seiner Feinde zerquetschen kann?“
 

Hlofgar griff seinen Humpen mit Met und leerte ihn in einem Zug, winkte mit dem Gefäß gleich darauf der Bedienung, damit sie ihm einen neuen brachte. Die beiden Nord zwei Tische weiter diskutierten noch immer darüber, wer das Drachenblut sein könnte, doch Hlofgar hörte nicht mehr hin.

Sie schienen keine Ahnung zu haben und wenn sie sie hätten, dann hätte das Lied der Bardin sie ebenfalls dazu veranlasst ihren Frust mit Met zu ertränken. Noch immer konnte der Blonde sich nicht damit anfreunden, dass es sich bei dem Drachenblut um eine Dunmer handeln sollte. Doch genau das schien zu stimmen.

Wie von Ulfric gewollt, hatte er in Weißlauf mit seiner Suche begonnen und dort war ihm von mehreren bestätigt worden, dass das Drachenblut tatsächlich eine hübsche Dunmer sein sollte, auch wenn Hlofgar noch immer ein Rätsel war, was an diesen Elfen hübsch sein sollte.

In Weißlauf war das Drachenblut jedoch länger nicht mehr gesehen worden, genaugenommen seit Balgruuf nicht mehr den Platz es Jarls inne hatte. Allerdings hielt sich hartnäckig das Gerücht, dass das Drachenblut nach Einsamkeit gegangen war. Zumindest sollte dort eine Dunmer leben, auf welche die Beschreibung passte.

Und nun war Hlofgar hier, im ‚Zwinkernden Skeever’ und bezweifelte stark, dass er hier tatsächlich auf das Drachenblut stoßen würde. Immerhin hatte er diese Stadt angegriffen, um General Tullius zu töten und er hätte es sicherlich zu spüren bekommen, wenn das hier tatsächlich die Stadt des Drachenblutes war.

Doch was blieb ihm anderes übrig, als dieser Spur zu folgen? Eine andere gab es nicht und sie brauchten das Drachenblut. „Sagt mal…“, begann er, als die Bedienung wieder näher kam, deren Miene sich schlagartig verfinstere und sie knallte den Humpen so fest auf den Tisch, dass das Getränk überschwappte.

„Nein, ich bin nicht auf der Suche nach einem Ehemann und auch nicht nach einem Abenteuer.“, zischte sie ungehalten.

„Tut mir leid euch enttäuschen zu müssen, aber darum geht es nicht.“

„Oh, na dann…tut mir leid.“ Die noch recht junge Nord errötete vor Verlegenheit, stellte ihr Tablett ab und machte sich daran das verschüttete Met aufzuwischen. „Ich bin neu hier und bekomme daher die Frage so oft gestellt…ich war wohl etwas gereizt. Also, was wolltet ihr wissen?“

„Hier soll eine hübsche Dunkelelfe leben. Könnt ihr mir sagen, wo ich sie finde?“

„Ah, ich bin also nicht euer Typ, welch Glück für mich.“ Die Nord verdrehte die Augen und richtete sich auf, sah durch Hlofgar hindurch, während sie scheinbar nachdachte. „Nein, tut mir leid. Hier leben fast gar keine Dunmer und hübsche erst recht nicht, allerdings bin ich auch noch nicht lange hier und kenne sicherlich nicht alle Einwohner. Am besten fragt ihr jemand anderen.“ Sie nahm das Tablett wieder auf, hielt dann aber noch mal inne. „Oder sprecht ihr vom Daedraweib?“

„Daedraweib? Wer soll das sein?“

„Nun, kann sein, dass es nur ein Märchen ist, das Arus mir erzählte, um mir Angst zu machen. Er leitet derzeit die Taverne hier und stellte mich ein, während der eigentliche Besitzer, Corpulus Vinius, in Trauer ist, weil sein Sohn vor kurzem starb.“

„Und dieses Daedraweib soll eine hübsche Dunmer gewesen sein?“, hakte Hlofgar ungeduldig nach.

„Ja.“, die Bedienung nickte, stellte das Tablett wieder ab und setzte sich. „Sie soll abends einfach in der Stadt aufgetaucht sein, mit einem Amulett von Mara um den Hals. Der Sohn des Tavernenbesitzers, Sorex, kam ihr angetrunken entgegen und soll im Übermut gleich um ihre Hand angehalten haben. Kurz darauf heirateten sie und bezogen ein Haus hier in Einsamkeit.

Sorex allerdings soll ein Versager gewesen sein. Er half seinem Vater zwar in der Taverne, brachte aber ansonsten wenig zu Stande und ließ seine Wut an seiner Gemahlin aus. Man sah sie selten und wenn, dann soll sie sehr unglücklich gewirkt haben. Oh, ich schweife ab nicht wahr?“, fragte die Nord, als sie Hlofgars ungeduldigen Blick bemerkte. „Um zum Punkt zu kommen, Sorex soll sie betrogen haben, was sie eines Nachts mitbekam und daraufhin ihn und seine Gefährtin mit einem Daedrapfeil niederstach. Die Stadtwache will sich noch erinnern gesehen zu haben, wie sie die Stadt verließ. Von der Tat selbst hatte niemand etwas mitbekommen, erst als Corpulus seinen Sohn vermisste suchte er das Haus auf. Er fand die beiden Toten im Bett des Schlafzimmers, übersäht mit tausenden Pfeilstichen. Ich mein, könnt ihr euch das vorstellen? Ein so qualvoller Tod und niemand will etwas gehört haben? Die Toten schienen ja nicht mal mehr geflohen zu sein, wenn sie noch immer im Bett waren. Nun, vermutlich nannten sie sie deswegen Daedraweib. Weil sie daedrische Kräfte hatte.“

/Oder die Macht eines Drachenblutes./ Was hatte sich Akatosh nur für einen Spaß dabei erlaubt, einer solchen Sterblichen die Macht der Stimme zu verleihen?

Seufzend griff Hlofgar nach seinem neuen Krug und leerte auch diesen wieder ohne Abzusetzen. „Weiß jemand wo dieses Daedraweib hingegangen ist?“

„Sagt nicht ihr glaubt diese Geschichte? Sie kann unmöglich wahr sein.“ Kopfschüttelnd erhob die Nord sich wieder. „Aber wenn ihr meint…ihr werdet die Stadtwache fragen müssen, wo sie hin ist. Ansonsten wird euch sicherlich aufgefallen sein, dass die Kahjiit vor dem Tor lagern. Mit etwas Glück sind sie ihr unterwegs begegnet.“

„Großartig. Als ob ich ewig für diese verfluchte Schnitzeljagd Zeit hätte.“, knurrte Hlofgar und griff sich einen neuen Metkrug vom Tablett, bevor die Bedienung weitergehen konnte. Er wusste nicht, wie viel Zeit noch blieb, bis die Thalmor ihre Truppen zusammen hatten, doch wenn sie angriffen würden die Sturmmäntel sie sicherlich nicht lange hinhalten können.

Auch wenn es Hlofgar an seinem Stolz kratze, wenn er Ulfric sein wahrscheinliches Versagen offenbaren musste, er konnte ihn nicht länger warten lassen, sondern würde ihm eine Nachricht zukommen lassen müssen und hoffen, dass die Stadtwachen oder die verfluchten Katzen irgendetwas gesehen hatten. Es konnte doch unmöglich so schwer sein, den Held von Himmelsrand aufzuspüren.

Eine leise Stimme sagte ihm, dass man auch ihn lange gesucht hatte, ehe Ulfric ihn mit seinem Suchauftrag hatte betrauen können, doch diese ignorierte er.



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