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Endlich waren sie im Helicarrier. Serena sah sich staunend um. Es war riesig. Loki hatte man in einen Käfig aus unzerstörbarem Glas gesperrt, und ihr Vater war in seinem Labor.

Sie beschloss, ihn zu suchen. Das war nicht allzu schwer, denn der Raum hatte ein Fenster, durch das man hineinsehen konnte. Sie ging also zu ihm und einem anderen Mann, der ihr als Dr. Bruce Banner vorgestellt worden war.

Es schien etwas an ihm zu geben, was ihr vorenthalten worden war. Aber das würde sie schon noch herausfinden.

Sie ging zu ihrem Vater und legte ihm das Kinn auf die Schulter. „Und was jetzt?“ „Jetzt gilt es, den Tesseract zu finden. Vielleicht kannst du uns dabei helfen?“ Zu Dr. Banner sagte er: „Serena ist ein brillanter Kopf, sie schlägt ganz nach mir.“ Dr. Banner meinte: „Sie schlägt auch äußerlich ganz nach Ihnen, Stark.“

Serena fühlte sich immer geschmeichelt, wenn jemand so etwas sagte, denn sie wusste, dass Tony gut aussah. Sie war stolz, seine Tochter zu sein.

„Würde ich liebend gerne, Dad. Aber Natasha wollte mir einen Crashkurs im Umgang mit Pistolen geben.“

Tony sah geschockt aus. „Sie wollte was?“ „Pistolen-Crashkurs“, wiederholte Serena. „Kommt nicht in Frage. Ich werde nicht erlauben, dass meine Tochter den Umgang mit Schusswaffen lernt!“ Bruce lächelte. „Kommen Sie, Stark. Wenn Agent Romanoff das beaufsichtigt, wird es schon okay sein. Nicht, dass ich ihr in irgendeiner Weise vertrauen würde… Aber falls sie irgendeinen Patzer macht, können Sie sie immer noch killen.“

Serena warf ihm einen dankbaren Blick zu. Tony sah immer noch zweifelnd aus, aber er sagte: „Na gut. Apropos, wolltest du uns nicht noch deine Wushu-Künste vorführen?“ „An Dr. Banner?“

Tony riss die Augen auf und schüttelte den Kopf. „Das würde ich dir nicht empfehlen, Rosy. Wenn du deinen Kopf behalten willst.“ Serena wunderte sich zwar, aber sie sagte: „Okay. Sucht mal einen aus, ich geh in der Zwischenzeit mal zu Natasha. Und übrigens – wenn man das hiermit verbindet, teilt sich die Suche auf und läuft schneller.“

Dr. Banner sah sie verblüfft an. „Darauf wäre ich jetzt gar nicht gekommen.“ Sie grinste nur und verschwand.
 

Serena stand mit Natasha im Trainingsraum. Sie hatte große Vorschritte mit den Schusswaffen gemacht, und Natasha war sehr zufrieden mit ihr und sich. „Ich würde sagen, das reicht für heute. Du lernst schnell. Falls es zu einem Kampf kommt, kannst du mit den Dingern umgehen.“

Sie umarmten sich und dann ging Natasha zu ihrem Boss und Serena zurück zu Tony. Sie hätte nicht zwingend an Lokis Käfig vorbeigemusst, aber sie war neugierig.

Also nahm sie diesen Weg, obwohl sie wusste, dass ihr Vater es ihr verbieten würde. Als sie die Halle betrat, war dort niemand außer Loki und ihr.

Allerdings wusste sie, dass jeder ein Gespräch würde mithören können, wegen der Kameras, die im Helicarrier überall installiert waren. Sie versuchte also, ein Gespräch zu vermeiden und einfach nur kurz zu gucken.

Aber Loki hatte seine Chance gewittert. Irgendetwas Anziehendes ging von dem Mädchen aus, und er wollte wissen, warum.

„Serena.“ Sie fuhr herum. „Was?“ Er ging näher an die Käfigwand. „Wie alt bist du?“ „Achtzehn, wieso?“ Er lächelte. „Ich wollte es nur wissen. Wie kommst du hierher?“ „Das geht dich nichts an.“ „Warum so misstrauisch? Ich will dir doch nichts Böses…“, meinte er zynisch. „Warum sollte ich das glauben?“ „Wirke ich so wenig vertrauenswürdig?“

„Tja… vielleicht würde ich dich ernster nehmen, wenn du kein Kleid tragen würdest.“ „Wie überaus amüsant, Serena.“ „Du weißt, dass jeder hier unsere Unterhaltung mitbekommt?“ „Oh, aber natürlich. Scheinbar trauen sie mir auch nicht.“ „Loki, was willst du eigentlich von mir?“, fragte Serena genervt. „Ich weiß nicht. Du bist schließlich hier reingekommen… Du bist wunderschön, weißt du das?“

Da reichte es Tony. Er hatte das Gespräch mitangehört, und das war zu viel. „Hände weg von meiner Tochter, du Hurensohn!“, brüllte er. „Ui“, sagte Dr. Banner. „Ich will Sie nicht beleidigen, Stark, aber das war dumm. Sehr dumm.“, sagte Steve, der neben ihm stand.

Loki hatte Tony gehört. Er lächelte. Es war ein durchtriebenes Lächeln. „Seine Tochter? Nun, das ist gut zu wissen.“ Serena sog hörbar die Luft ein. „Wag es nicht, mir auch nur einen Schritt zu nahe zu kommen!“, fauchte sie. „Du bist wirklich süß, wenn du dich aufregst“, schmunzelte er.

Serena schüttelte den Kopf. Dann verließ sie die Halle.
 

„Rosy, bist du wahnsinnig? Er hätte dir sonst was tun können!“ Die Sorge stand Tony ins Gesicht geschrieben. „Es tut mir leid, Dad. Aber ich kam gerade von einer Unterrichtsstunde im Umgang mit Pistolen zurück. Ich hätte mich wehren können.“ „Du hattest aber keine Waffe dabei! Ich will meine einzige Tochter nicht durch ihre Unvernunft verlieren, Serena!“

Sie umarmte ihn. „Ich versuche, mich von ihm fernzuhalten. Versprochen.“ Tony war immer noch verzweifelt. „Serena, das reicht aber nicht! Er wird jetzt um jeden Preis versuchen, an dich ranzukommen! Das kann er gegen uns verwenden! Er kann und er wird!“

Dr. Banner mischte sich ein. „Stark, Ihrer Tochter wird nichts geschehen. Wenn Loki etwas von ihr will, kann sie der… Andere beschützen.“ „Wer?“, fragte Serena verwirrt. Tony antwortete: „Das große grüne Wutmonster, das in Dr. Banner steckt.“ Serena war erleichtert. Das klang wieder mehr nach dem Tony, den sie kannte.

Dann fiel ihr etwas ein. „Sie sind das, Dr. Banner? Der Hulk?“ Dr. Banner sah jetzt etwas verlegen aus. „Nun ja… Ja. Er hält sich momentan aber zurück.“ Steve, der die ganze Zeit stillschweigend daneben gestanden hatte, ergriff jetzt das Wort. „Ich werde sie beschützen. Alles andere hat ja doch keinen Sinn. Obwohl ich glaube, dass sie sich auch ganz gut selber beschützen kann. Aber trotzdem.“

Serena seufzte und wollte den Raum verlassen. Da wurde sie von Natashas Stimme aus dem Computer zurückgehalten. „Ich habe sehr spezielle Fähigkeiten. Für wen ich sie einsetzte, war mir egal. Ich bin als Feind mit S.H.I.E.L.D. in Berührung gekommen. Agent Barton sollte mich umbringen... Er hat sich dagegen entschieden.“ Dann Lokis Stimme: „Und was wirst du tun, wenn ich gelobe, ihn zu verschonen?“ „Nicht dich rauslassen.“ „Oh nein, aber das hier ist äußerst entzückend: Deine Welt auf Messers Schneide und du feilscht um einen Mann…“ „Regime stürzen jeden Tag. Ich trauere deswegen nicht, ich bin Russin. Oder ich war es.“

Dann wieder Loki: „Und was bist du jetzt?“ „So kompliziert ist das gar nicht: Ich habe Schulden auf meinem Konto, und die will ich begleichen.“ „Kannst du das? Kannst du so viel Schuld denn wirklich ausgleichen? Drakows Tochter? Sao Paulo? Das Feuer im Krankenhaus? Barton hat mir alles erzählt.“

Serena lauschte zu Tode erschrocken, was dann folgte. Sie hatte in ihrem ganzen Leben noch niemanden so reden hören. Es war grauenvoll.

Geschockt verließ sie den Raum.

Tony blieb ratlos zurück. Ihm kam es vor, als ob sich alle um seine Tochter stritten.



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