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Knight in shining armor

OnKey, JongTae
von

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一 | Eins

Titel: Knight in shining armor

Autor: jonglicious

Chapter: O1 / ??

Genre: Romantik, Fantasy, Humor

Warnungen: AU!, OOC, Sap

Rating: PG-13 - NC-17

Pairings: OnKey, JongTae
 

A/N: Ich hab Geschmack an den leicht märchenangehauchten Geschichten gefunden xDD *headdesk* die hier ist schon ein bisschen älter (2-3 Monate) und entstanden weil mir furchtbar langweilig war, denke ich. o_o Die Kapitel sind wohl alle PG13 ... mit Ausnahme vom letzten oder vorletzten, das dürfte dann NC-17 werden. (Ich arbeite noch dran XD)

Und ja ... mehr fällt mir jetzt auch nicht mehr ein. >w<
 

Viel Spaß! <3
 

---
 

„Es ist an der Zeit, dass du dir eine Braut aussuchst, Jinki. Ich werde nicht jünger und bald wirst du meinen Platz als König einnehmen müssen.“ Ruhig blickte der alte König seinen Sohn an. Dieses Thema bereitete seinem Sohn Unbehagen, aber deswegen konnte er es auch nicht für immer von sich wegschieben.
 

„Die Auswahl ist nicht sehr berauschend, Vater“, antwortete Jinki bedacht. Die Prinzessinnen, die er bisher getroffen hatte, hatten sich an Arroganz und Dummheit immer wieder selbst übertroffen und so stellte der Prinz sich seine zukünftige Frau nicht vor. „Du hast die Mädchen doch auch gesehen und mit ihnen gesprochen. Hattest du auch nur bei einer ein gutes Gefühl?“
 

Der König zog es vor seinem Sohn keine Antwort zu geben. Natürlich hatte er recht, aber was blieb ihnen anderes übrig als in den sauren Apfel zu beißen? Sobald Jinki den Thron besteigen und König werden würde, brauchte er eine Frau an seiner Seite, so verlangte es das Gesetz.

„Wahrscheinlich hast du dich einfach nicht genug angestrengt bei der Suche.“
 

Diesmal war es Jinki, der einfach nur schnaubend eine Augenbraue anhob und sich eine Antwort verkniff. Angestrengt hatte er sich sehr wohl und es war auch nicht so, als hätte er nun wahnsinnige Ansprüche gestellt. Eine Prinzessin, die sich nicht nur um ihr eigenes Wohl scherte, vielleicht ein bisschen Grips hatte und nicht aussah wie ein Waldschrat konnte doch nicht so schwer zu finden sein?

„Ich werde mich auf den Weg machen und weitersuchen, Vater. Erwarte mich in den nächsten Tagen zurück.“ Der Prinz neigte seinen Kopf und erhob sich schließlich, um die Gemächer seines Vaters zu verlassen.
 

*
 

Tief in Gedanken versunken schritt Jinki geradewegs auf den Stall zu, vor welchem er zwei durchaus vertraute Gestalten erkennen konnte. Die beiden jungen Männer waren vor einiger Zeit an den Hof seines Vaters gekommen und hatten sich als Gaukler vorgestellt. Dann hatte sich allerdings herausgestellt, dass sie zu durchaus mehr in der Lage waren, weswegen der König beschlossen hatte, die beiden als Hofmagier zu „behalten“. Als solche war es nun vor allem ihre Aufgabe Heilelixiere zu mischen und dafür zu sorgen, dass keine bösen Mächte das Königreich heimsuchten.
 

„Ihr scheint ja bester Laune zu sein, Jinki.“ Der ältere der beiden Männer, sein Name war Jonghyun, hob grinsend eine Augenbraue an. Er war nicht viel jünger als Jinki selbst, weswegen sie, wenn sie allein in den Gemächern des Prinzen waren, diese Förmlichkeiten kurzerhand vergaßen. Hier allerdings waren sie keineswegs allein, weswegen die beiden Magier sich förmlicher gaben. „Hattet Ihr Streit mit Eurem Vater?“
 

„Ich wette, dass er wieder auf Brautsuche gehen muss, den Tag aber lieber in der Taverne verbringen würde.“ Taemin, der jüngere Magier und auch Jonghyuns Gefährte, legte keck den Kopf schief. „Können wir Euch irgendwie helfen?“
 

„Ja“, antwortete Jinki knapp, ehe er mit einem gespielt freundlichem Lächeln fortfuhr, „ihr könntet beide den Rand halten und euch solche Kommentare sparen.“

Durchaus überrascht ob der Bissigkeit, die er soeben an den Tag gelegt hatte, stockte der Prinz. Jonghyun und Taemin waren seine Freunde, mächtige Verbündete, wenn man so wollte. Die beiden zu erzürnen oder gar zu beleidigen, war keine sehr gute Idee.

„Entschuldigt, das war nicht angebracht.“
 

Die Magier schüttelten daraufhin gleichzeitig den Kopf. Zu Anfang hatte Jinki es noch unheimlich gefunden, dass die beiden so aufeinander eingestimmt waren und deswegen Bewegungen oft synchron durchführten, aber mittlerweile hatte er sich daran gewöhnt. Mehr oder weniger.

„Du hast auf jeden Fall richtig gelegen, Taemin. Vater schickt mich wieder los, damit ich eine passende Prinzessin finde.“ Seufzend ging Jinki an den beiden vorbei und rief einen Stallburschen zu sich, damit dieser sein Pferd sattelte. „Er scheint zu glauben, dass schöne Prinzessin auf Bäumen wachsen …“
 

„Immerhin lässt er Euch selbst nach einer Braut suchen“, gab Jonghyun zu bedenken, nachdem er einen lästigen Käfer aus der Haarmähne Taemins gepuhlt hatte, „Andere Könige übernehmen das für ihre Kinder.“ Aufmunternd legte der Magier seine Hand an die Schulter des Prinzen und drückte diese kurz. Taemin, der sich an ihn geklammert hatte und Trost suchte, der Käfer hatte ihm wahnsinnige Angst eingejagt, streichelte er nebenbei sachte über den Rücken. „Wir könnten Euch ein wenig begleiten, wenn Ihr wollt? Drei Paar Augen sehen mehr, als nur eines.“
 

„Wir wollten sowieso in den Wald, um dort ein paar Kräuter und Pilze zu sammeln. Unser Vorrat neigt sich dem Ende zu“, warf Taemin ein, nachdem er sich wieder beruhigt hatte. Manchmal schämte er sich ein bisschen dafür, dass gerade ein Magier wie er sich von kleinen Insekten so aus der Ruhe bringen lassen konnte, aber in solchen Momenten erklärte Jonghyun ihm, dass es durchaus in Ordnung war Angst zu haben. „Und wenn Ihr wirklich keine Braut findet, dann zaubern wir einfach eine her.“
 

*
 

Der Ritt vom Schloss bis hin zum Wald dauerte gut einen halben Tag. Viel gesprochen wurde dabei allerdings nicht. Jinki war tief in Gedanken versunken, Jonghyun schien ebenfalls nachdenklich gestimmt zu sein und Taemin, der sich deswegen langweilte, probierte leise ein paar Zaubersprüche aus.
 

„So ruhig kenn ich dich gar nicht, Jonghyunnie.“
 

„Wie? Oh, entschuldige.“ Jonghyun wandte seinen Blick von dem Feuer ab, welches er soeben beschworen hatte. „Ich hab nachgedacht.“
 

„Das hab ich gesehen.“ Schmunzelnd nahm Taemin die Hand des älteren Magiers in die Seine und spielte mit dessen Fingern. „Willst du mir auch sagen was dich so beschäftigt?“
 

Jonghyun leckte sich daraufhin kurz über die Lippen und blickte sich suchend um. Der Prinz hatte sich von ihnen entfernt, um sich am nahegelegenen Fluss zu waschen und war somit außer Hörweite. „Erinnerst du dich an den Fluch, den wir vor Jahren ausgesprochen haben?“
 

Der Jüngere schauderte sichtlich. Jonghyun wertete die Reaktion als Zustimmung und fuhr leise fort: „Jinki könnte ihn vielleicht brechen und wir haben lange genug mit dieser Schuld gelebt. 20 Jahre sind mehr als genug …“
 

„Wer weiß, ob Jinki da mitspielt“, antwortete Taemin ebenso leise, „Er ist schließlich auf der Suche nach einer Prinzessin.“
 

„Dann lassen wir ihn am besten in dem Glauben, dass es sich um eine Prinzessin handelt. Wenn er erst dort ist, wird er schon alles tun, um den Fluch zu brechen. Jinki ist ein guter Mensch.“
 

„Also sollen wir den Prinzen belügen und austricksen, damit er einen Fehler gutmacht, den wir leichtsinnig begangen haben?“ Taemin war alles andere als begeistert, konnte gleichzeitig jedoch nicht anders als ein wenig Gefallen an der Idee zu finden. „Erzählen wir ihm davon.“
 

*
 

„Eine Prinzessin, die in einem Turm gefangen gehalten wird?“ Skeptisch blickte der Prinz zwischen seinen beiden Begleitern hin und her. „Seit über 20 Jahren? Seid mir nicht böse, aber ich würde nur sehr ungern eine Frau heiraten, die beinahe meine Mutter sein könnte.“
 

Als Ritter hatte Jinki natürlich geschworen Menschen in Not zu helfen und keine Herausforderung zu scheuen, allerdings war er sich nicht sicher, ob er so viel für eine alte Prinzessin riskieren wollte. Er musste schließlich an sein Königreich denken und daran, dass es um die Gesundheit seines Vaters auch schon besser bestellt gewesen war.
 

„Ich kann dir versichern, dass die Prinzessin keinen Tag gealtert ist“, erklärte Jonghyun Jinki und lächelte dabei kurz, „Sie ist nach wie vor 17 Jahre alt und wartet nur darauf, dass ein Prinz sie findet und erlöst.“
 

„Wieso hat es in 20 Jahren keiner geschafft?“
 

„Weil keiner genau weiß, wo der Turm sich befindet“, antwortete diesmal Taemin und ließ dann Jonghyun weitersprechen: „Außer kennt man den Weg, dann ist es kein Problem. Frag nicht, Jinki, Magie funktioniert nun einmal auf diese Art und Weise. Taemin und ich kennen den Weg und können ihn dir zeigen, aber gehen musst du ihn alleine.“
 

Schweigend hatte Jinki sich die Worte des Magiers angehört und ließ sie sich nun immer wieder durch den Kopf gehen. Wenn die beiden die Wahrheit sprachen, dann musste er dieser Sache eine Chance geben. Immerhin ging es um eine Prinzessin, die unter Umständen das Mädchen sein konnte, nach dem er bis jetzt vergeblich gesucht hatte.

„Zeigt mir den Weg“, bat Jinki schließlich. Dass beide Magier daraufhin erleichtert ausatmeten, entging ihm, da er in Gedanken schon bei der Prinzessin war, die, wenn es nach ihm ging, schon bald frei sein würde.
 

*
 

Am nächsten Morgen brach Jinki allein auf, um den verwunschenen Turm zu finden. Jonghyun und Taemin hatten ihm davor noch den Weg mittels Magie gezeigt und ihn anschließend noch vor eventuellen Gefahren gewarnt. Möglich war es schon, dass der Prinz auf Hindernisse stoßen würde, die es zu überwinden galt, aber er machte sich noch keine Sorgen deswegen. Er war ein guter Kämpfer, nicht ungeschickt und hatte außerdem genug Selbstvertrauen, um sich so ziemlich jeder Herausforderung zu stellen.
 

Nach beinahe drei Stunden erreichte er schließlich eine Weggabelung, an welcher er einen Moment anhielt. Der rechte Weg wirkte uneben und steinig, wohingegen der linke durchaus verlockend aussah. Automatisch wandte der Prinz sich in diese Richtung, hielt dann aber doch inne, um einen Moment zu überlegen. War es möglich, dass dies bereits das erste Hindernis war und Jinki somit getestet wurde?
 

„Wir gehen da lang“, erklärte Jinki dem Pferd und dirigierte es schließlich nach rechts. Das Tier schien darüber nicht sehr begeistert zu sein, gehorchte dann jedoch.

So setzte der Prinz seinen Weg fort, teilweise auch zu Fuß, um sein Reittier zu schonen und ihm nicht zu viel zuzumuten.
 

Es vergingen wieder einige Stunden und obwohl Jinki überraschenderweise kaum Müdigkeit verspürte, so verlor er langsam doch die Hoffnung darauf den Turm innerhalb der nächsten Tage zu erreichen. Der Weg erschien furchtbar lang und ließ den Prinzen schließlich bei einer Lichtung halten. Glücklicherweise floss in der Nähe auch ein kleiner Bach vorbei, wo sowohl Reiter, als auch Tier ein paar Schlucke Wasser trinken konnten.

Danach setzten sie die Reise fort und verließen schon wenig später den Wald. Dahinter erstreckte sich eine Wiese, auf welcher viele bunte Blumen blühten, die Jinki teilweise gar nicht kannte. Jonghyun und Taemin hätten ihm bestimmt mehr sagen können, doch die beiden Magier befanden sich in diesem Moment wahrscheinlich schon wieder im Schloss.
 

Der Prinz ließ seinen Blick noch weiter schweifen und entdeckte dann weiter in der Ferne etwas, das sofort seine ganze Aufmerksamkeit auf sich zog. Er konnte sich natürlich irren und umsonst hoffen, doch dort vorne war ein Turm zu erkennen. Es war noch ein gutes Stück bis dorthin, aber dass er nun sein Ziel geradezu vor Augen hatte, spornte Jinki noch einmal zusätzlich an.
 

*
 

Anders als erwartet, hatte es nicht lange gedauert, bis Jinki bei dem riesigen, steinernen Turm angekommen war. Eine Tür gab es nicht und auch keine Leiter, über welche er vielleicht bis zu dem Fenster gelangt wäre, welches wohl der einzige Eingang war.

Ein einfacher Aufstieg würde es bestimmt nicht werden, aber nun, da er schon so weit gekommen war, würde er auch nicht umkehren. Die Prinzessin verließ sich darauf, dass ein Prinz sie fand und sie von ihrem Fluch erlöste. Jinki konnte sich gar nicht vorstellen sich 20 Jahre lang allein in einem Turm aufzuhalten und niemanden zu haben, mit dem er sich unterhalten hätte können.
 

„Warte hier“, bläute er seinem Pferd noch ein, ehe er sich schließlich an den Aufstieg machte. Die Mauer des Turms war zum Glück nicht komplett glatt, weswegen er sich geschickt daran empor kämpfen konnte. Dass die untergehende Sonne ihm dabei förmlich auf den Rücken brannte, trieb ihm dicke Schweißperlen auf die Stirn und ließ auch seine Hände feucht werden. Nicht nur einmal hätte er deswegen beinahe den Halt verloren und wäre abgestürzt.
 

Mit letzter Kraft schließlich, zog Jinki sich nach oben und fiel alles andere als elegant durch das Fenster in das Turmzimmer. Aus den Augenwinkeln konnte er eine Bewegung ausmachen, doch diesmal siegte die Erschöpfung, weswegen er in sich zusammen sank und das Bewusstsein verlor.
 

*
 

Wie lange er weggetreten gewesen war, konnte der Prinz im Nachhinein nicht sagen. Er wusste nur, dass jemand sein Gesicht mit einem kühlen Tuch abtupfte und ihn somit wieder unter die Lebenden zurückholte.

Draußen war es mittlerweile dunkel geworden, doch das Zimmer wurde von Kerzen erhellt, weswegen es Jinki möglich war einen kurzen Blick auf das Gesicht der Prinzessin zu erhaschen. Sie hatte ausgesprochen schöne, mandelförmige dunkle Augen, eine zierliche Stupsnase und wunderschöne, volle Lippen.

Während er sie musterte, bemerkte er auch, dass sie ihn besorgt betrachtete und das Tuch anschließend zurückzog. Hoffentlich hatte sie über die Jahre hinweg nicht das Sprechen verlernt, denn Jinki war sich sicher, dass ihre Stimme ebenso schön war, wie der Rest ihres Erscheinungsbildes.
 

„Hallo“, sagte Jinki schließlich und ließ seinen Blick erneut wandern. Für eine Prinzessin hatte das Mädchen eine sehr untypische Frisur. Oder aber Jinkis Augen hatten beschlossen ihm einen Streich zu spielen, denn wo gab es schon eine Prinzessin mit so kurzen Haaren?
 

„…“ Schweigend senkte das Mädchen den Blick.
 

„Kannst du nicht sprechen?“ Besorgt richtete der Prinz sich auf und umfasste dabei ihr Kinn mit seinem Daumen und Zeigefinger. „Du musst es in den 20 Jahren wohl verlernt haben, nehme ich an.“
 

Die Prinzessin schüttelte daraufhin den Kopf. Ihr Retter schien tatsächlich etwas ganz Wesentliches zu übersehen, doch für wie lange würde er das noch?
 

„Dann kannst du also sprechen, möchtest aber nichts zu mir sagen?“, fasste Jinki kurzerhand zusammen und rutschte dann an die Bettkante. So im Liegen und ohne Licht, konnte er das Mädchen nicht richtig betrachten. Zumindest nicht von Kopf bis Fuß.
 

Kurze Zeit später bereute Jinki dies allerdings schon. Die Prinzessin war keine Prinzessin. Sie war noch nicht einmal ein Mädchen! Direkt neben ihm saß ein zierlich gebauter Junge, der seinen Blick mit einer Mischung aus Scheu und Angst erwiderte.
 

„Oh Gott …“ Erneut verdrehte Jinki die Augen, ehe es wieder komplett Schwarz um ihn herum wurde.
 

*
 

Als er das nächste Mal seine Augen aufschlug, wurde er von der Sonne begrüßt, welche fröhlich durch das schmale Fenster schien und das Zimmer erhellte. Blinzelnd legte der Prinz eine Hand an seine Stirn und richtete sich so weit auf, dass er sich in einer sitzenden Position befand.
 

„Ich kann mir vorstellen, dass das ein Schock für dich war. Viele sind geschockt.“
 

Verwirrt blickte Jinki in die Richtung, aus welcher die Stimme gekommen war. Der Junge saß nicht weit von ihm entfernt auf dem Boden, hatte seine Beine mit seinen Armen umfasst und sein Kinn auf seinen Knien abgestützt. Nun konnte Jinki auch erkennen, dass er blond war und seine Haare ihm halb in die Augen fielen.
 

„Weil du-“
 

„Weil ich nicht das bin, wonach die Prinzen suchen, die hierher kommen.“ Traurig wandte er seinen Blick ab. „Viele der jungen Männer, die gekommen sind, um die verwunschene Prinzessin zu befreien, sind wieder gegangen, nachdem sie bemerkt haben, dass es keine Prinzessin gibt.“
 

„Dann“, begann Jinki langsam, „war es nicht so, dass dich keiner gefunden hat. Du wurdest nur einfach von niemandem erlöst …“
 

„Hast du das selbst herausgefunden?“ Der Junge lächelte kurz, ehe er fortfuhr: „Ich bin Kibum. Vor einigen Jahren habe ich den Fehler gemacht mich mit Magiern anzulegen. Sie waren unerfahren und wollten mir einen Streich spielen. Dann aber haben sie mich hierher verbannt und nun kann ich den Turm nicht verlassen. Jemand muss den Fluch brechen, der mich hier festhält, aber das wird vermutlich nie passieren.“
 

Jinki hatte sich schweigend die Geschichte Kibums angehört und dabei beschlossen, Jonghyun und Taemin nie wieder mutwillig zu ärgern. Die beiden brachten es fertig und stellten etwas Ähnliches mit ihm an. „Weißt du eigentlich noch, wie lange du schon hier bist? Und, entschuldige, ich hätte mich früher vorstellen sollen. Mein Name ist Jinki.“
 

„Nein. Man verliert das Zeitgefühl nach einiger Zeit, aber du scheinst es ja zu wissen?“ Kibum reagierte nicht weiter auf die Vorstellung des anderen Prinzen, nahm dessen Namen allerdings durchaus zu Kenntnis.
 

„20 Jahre.“
 

„20 Jahre …“, wiederholte der Jüngere fassungslos und drückte sich wenig später die Hände flach ins Gesicht. Jinki glaubte einen Moment lang ein leises Schluchzen hören zu können, doch sicher sagen konnte er es nicht. „Wenn wirklich schon so viel Zeit vergangen ist, dann leben meine Eltern vielleicht gar nicht mehr. Das ganze Königreich existiert am Ende gar nicht mehr!“

Verzweifelt biss Kibum sich auf die Unterlippe und spürte dabei schon die ersten Tränen über seine Wangen kullern. So oft hatte er sich vorgestellt wieder nach Hause zurückzukehren und seine Eltern in die Arme schließen zu können. Nun allerdings war dieser Traum zerplatzt wie eine Seifenblase.
 

Während Kibum leise weinte, sagte Jinki kein Wort. Der jüngere Prinz sollte die Möglichkeit haben sich wieder ein bisschen zu beruhigen. Danach konnten sie ja vielleicht gemeinsam dafür sorgen, dass der Fluch gebrochen wurde. Jinki war zwar enttäuscht, dass es sich bei Kibum um einen Jungen handelte, aber das war noch lange kein Grund, ihn seinem Schicksal zu überlassen.
 

*
 

„Kibum, wie genau kann man den Fluch brechen?“
 

„Es ist unmöglich.“
 

„Es muss eine Möglichkeit geben“, beharrte Jinki und rutschte schließlich zu Kibum auf den Boden. „Vielleicht kann ich dir helfen. Ich will es zumindest versuchen.“
 

Kibum schüttelte schwach den Kopf. Es war sehr freundlich von dem Prinzen, dass er ihm helfen wollte, doch würde er kaum das Notwendige tun können. „Der Fluch kann nur gebrochen werden, wenn ein Prinz mich von hier wegbringt. Aber es würde nicht reichen, wenn du mich einfach nur nach draußen heben würdest. Es, … Wie soll ich das sagen?“ Kibum senkte verlegen den Blick. „Als du noch dachtest, ich wäre eine Prinzessin, hattest du doch vermutlich vor mich zu heiraten? Und genau das müsstest du immer noch wollen. Ein Kuss bricht den Zauber.“
 

„Ein Kuss?!“
 

„Viel eher der Kuss der wahren Liebe“, führte Kibum weiter aus und lehnte sich seufzend gegen die steinerne Wand hinter ihm, „Aber das wird nie passieren und da ich auch nicht altere und demnach nicht irgendwann sterben werde, werde ich hier wohl für immer festsitzen.“ Erneut traten Tränen in Kibums dunkle Augen und ließen Jinki betreten den Blick abwenden. Unter diesen Voraussetzungen konnte er Kibum tatsächlich nicht befreien. Sie waren beide männlich, eine Verbindung zwischen ihnen war somit unmöglich. Davon einmal abgesehen, war Jinki sich nicht sicher, ob er sich überhaupt auf einen anderen Mann einlassen hätte können. Bei den Magiern sah dies vollkommen normal aus und Jinki hatte auch nichts gegen derartige Verbindungen, aber er hatte noch nie darüber nachgedacht so etwas auszuprobieren.
 

„Kibum, ich-“
 

„Schon gut. Du bist der Erste seit einiger Zeit, der überhaupt versuchen wollte mir zu helfen. Das rechne ich dir hoch an, Jinki.“ Kibum lächelte kurz und viel zu gespielt, um Jinki zu überzeugen. Es musste hart sein immer wieder aufs Neue enttäuscht zu werden. „Aber du solltest wieder gehen. Es tut mir leid, dass ich keine Prinzessin bin, aber du wirst bestimmt noch ein Mädchen finden, das du heiraten kannst.“
 

tbc...



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  bunthismg
2012-08-20T22:38:21+00:00 21.08.2012 00:38
Maaaaaaaaaah~ ;A;
Wieso schreibst du so doof?? > 3 >
...also nicht doof, im Sinne von doof! Sondern doof im Sinne von... man weiß nicht, was noch passieren wird und will am liebsten sofort weiterlesen XDDDD ♥

Wie ich bei dem Absatz >> Er war ein guter Kämpfer, nicht ungeschickt und hatte außerdem genug Selbstvertrauen, um sich so ziemlich jeder Herausforderung zu stellen. <<
Voll lachen musste... weil Onew-Condition und so |D'

Also die Couples sind doch schonmal schön anzusehen... ehehee~ ewe''
Aber wie du Rapunzel einfach ur verfälscht hast, weil keine langen Haare ;;~
Das hätte doch so gut zu Tae gepasst D:

Aber ich bin gespannt was da noch so folgt ♥


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