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Let the rain pass by

Lysander x OC
von

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Chapter eleven

Alles schwarz um mich. Was ist hier nur los?
 

Tick Tack.

Die Uhr tickt, doch die Zeit scheint still zu stehen.

Wirst du es schaffen?

Wie sehr bist du geblendet?

Denkst du wirklich, es bleibt alles beim alten?

Die Zeit und die Umgebung verändern sich.

Jeder verändert sich.

Du veränderst dich.
 

Plötzlich wuchsen meine Haare, länger und länger. Und sie waren nicht mehr orange gefärbt, sondern in braun. Meine natürliche Haarfarbe. Meine Haut wurde weiß und begann, sich bläulich zu färben. Durch meine Lippen kam Blut. Angst durchbreitete sich in meinem ganzen Körper. Aber wovor hatte ich Angst?!
 

Tick Tack.

Wirst du es schaffen?

Beeil dich, sonst ist es zu spät.

Jeder Schein kann täuschen.

Jeder lügt. Ob nur einmal oder mehrmals.

Jeder ist ein Lügner.

Lügner! Lügner ...

Menschen bestehen nur aus Lügen. Auch du.

Wehe, wenn du wegsiehst

Denn dann bist du tot.
 

Mein ganzer Körper fühlte sich falsch an. Ich bin falsch. Und plötzlich wurde ich schwarz, genauso wie meine Umgebung. Ich fiel zu Boden, wie eine verbrannte Puppe. An der Stelle, an dem sich mein Herz befinden sollte, war es leer. Aber trotzdem floß Blut wie noch nie aus dieser Stelle heraus, beschmutzte den ganzen dunklen Boden. Alles was ich sah, war rote Flüssigkeit um mich herum. Überall, ich konnte nicht wegsehen. Und es tat so unendlich weh ... Es tat so weh, so allein und verlassen dazuliegen, von niemandem beachtet zu werden. Angst vor allem zu haben, was kommt. Angst vor Veränderungen ...
 

Schweißgebadet wachte ich im Bett auf und schmiss die Decke von mir weg, sodass sie neben dem Bett zu Boden fiel. Was für ein verrückter Traum ...

Das mulmige Gefühl, was ich schon in der Früh hatte, wollte einfach nicht mehr verschwinden. Auch wie ich schon seit zwei Stunden in der Schule war. Irgendwas sollte heute noch passieren, das fühlte ich. Aber was?

Lysander und Castiel merkten ebenso wie die Mädchen, dass etwas nicht mit mir stimmte. Castiel fragte zwar nicht weiter nach, dafür aber Lysander und besonders Rosalia. Ich erzählte den beiden von meinem Traum und von dem, was ich im Moment fühlte. Die beiden sahen sich an, sie wussten wohl selbst nicht, was das zu bedeuten hatte.

"Ach komm! Wahrscheinlich ist das immer noch von dem Traum. Es wird schon nichts Schlimmes passieren ... Wieso sollte es auch?", versuchte mich Rosalia zu beruhigen.

"Ich weiß, aber sowas hatte ich noch nie wirklich. Dieses Gefühl ist einfach nur unerträglich ..."

Lysander packte mir an die Schulter, doch sagte nichts. Stattdessen schauten wir uns einfach nur an ...

Danach gingen wir alle in die Pause. Doch irgendwie konnte ich jetzt nicht einfach rausgehen ... Ich musste für einen Moment mal für mich alleine sein und das sagte ich auch all den anderen. Sogar Ken war jetzt schon die ganze Zeit nun in unserer Gruppe dabei, jedoch musste er leider bald von unserer Schule gehen. Amber konnte es einfach nicht lassen, ihm immer sein Zeug und vor allem sein Geld zu stehlen. Was bildete sie sich überhaupt ein, wer sie war? Wie ich sie nur verachtete ... Naja, wenigstens waren heute mal ihre zwei Freundinnen krank geschrieben, da traute sie sich wohl gar nichts. Sie sah mich nur im Unterricht wie immer böse an, wenn ich mit Castiel redete. Aber sagen tat sie nichts. Wie komischerweise seit ein paar Wochen schon nicht mehr ...

Leider durften wir in den Fluren unsere Pause nicht verbringen, sondern nur in der Cafeteria, Aula oder auf dem Pausenhof. Deswegen wollte ich mich in der Mädchentoilette verstecken. Aber nicht in der, die bei den Mädchen besonders beliebt war. Sondern eine, die etwas abseits von den meisten Klassenräumen war. Somit ging ich eine Treppe runter in Richtung Keller. Hier kam eigentlich fast niemand her und das war auch gut so. Als ich die Tür vorsichtig öffnete, vernahm ich plötzlich ein Schluchzen aus einer Toilettenkabine. Was zum ...?

Anscheinend hörte mich das Mädchen nicht, denn sie schluchzte unbeirrt weiter. Ich ließ die Tür ins Schloss fallen und trat zu der Kabine, aus der es kam. Plötzlich hörte ich nichts mehr, sie musste mich wohl bemerkt haben. Plötzlich war der ganze Raum still, man hörte nur das Licht leicht flackern.

"Hallo?", fing ich mit ruhiger Stimme an. Keine Antwort. Ruhig redete ich weiter.

"... Wieso weinst du?", fragte ich.

"...Das kann doch dir egal sein!", hörte ich ihre Stimme, die ziemlich schwankte, weil sie dabei wieder aufschluchzen musste. Moment, diese Stimme kannte ich doch woher...

"Mir ist es aber nicht egal! Meinst du wirklich, ich gehe einfach so wieder raus und lass dich alleine?"

Wieder Stille, nur ihr leises Schluchzen war zu hören.

"Komm schon ... willst du nicht aufmachen? Ich-"

"Nein! Hau ab! Lass mich in Ruhe!"

Langsam erkannte ich wirklich wieder ihre Stimme, aber ich wollte mich vergewissern, ob sie es auch wirklich war.

"Ich hab' dir doch gesagt, dass ich jetzt nicht einfach gehen kann!"

"Wieso nicht?! Verschwinde doch endlich und geh zu den anderen!"

"Nein, verdammt nochmal!"

Nun wurde ich lauter.

"Ich lasse dich nicht allein! Ich würde es einfach nicht über's Herz bringen! So kalt kann mich das einfach nicht lassen!"

"Dann mach was du willst ... Aber ich komme nicht raus ...", schluchzte sie leise vor sich her.

"Wie du willst ... dann bleib ich auch hier ...", sagte ich, drehte mich um und ließ mich zu Boden sinken, lehnend an der Toilettentür. Eine Weile ging es so weiter, mal wurde sie mit dem Schluchzen lauter, dann wieder leiser.
 

"He, wo is'n der Kürbiskopf hin?", fragte der Rothaarige seinen besten Kumpel, der jedoch nur mit den Schultern zuckt.

"Sie sagte, sie bräuchte mal eine kurze Zeit um allein zu sein..."

"Hm ..."

"Vermisst du sie etwa?", fragte Lysander dann plötzlich. Daraufhin sah ihn Castiel ziemlich sauer an.

"Spinnst du?! Die doch nicht! Es ist nur so still, wenn wir uns nicht streiten."

"Ah. Du hast dich also schon daran nur zu sehr gewöhnt.", meinte sein Freund und setzte sich neben ihn auf die Bank. Die Mädchen standen eher abseits des Hofs und schienen wie immer normal über alles mögliche zu reden. Dafür redeten die beiden Jungs über ihre Musik und über die Band, wie jetzt alles nun weitergehen sollte.
 

Mit der Zeit wurde es mir zu blöd, die ganze Zeit nur stumm dazuhocken und nichts zu tun. Deshalb wollte ich das weinende Mädchen nun endlich zum Reden bringen.

"Wieso bist du eigentlich so traurig? Was ist denn passiert? Du kannst es mir ja ruhig erzählen ... Ich muss ja nicht wissen, wer du bist."

Sicher war ich mir denn immer noch nicht, ob es auch sie war. Ich konnte mir sie ziemlich schlecht so aufgelöst vorstellen. Normalerweise war sie ganz anders. Ich kannte sie ganz anders. War das vielleicht einfach nur Täuschung? Durch ein Wunder, begann sie wieder zu Reden.

"Es ... ist alles einfach nur noch scheiße gelaufen ... Einfach alles!"

Wieder ein Schluchzen ihrer Seite aus.

"Was ist denn alles so scheiße? Erzähl ruhig ... Ich hör' dir zu"

"Es ... Es gibt jemand ganz besonderen für mich... Der mich aber wohl nie besonders leiden wird", sprach sie leise weiter mit ihrer zierlichen Stimme.

"Wieso nicht leiden?"

Kurze wiederholte Stille, bevor sie weitersprach.

"Er mag wahrscheinlich schon eine andere... Aber was soll ich machen? Ich kann mich nicht so verändern, wie er es will ... Das bin ich dann einfach nicht ich selbst ... Aber gleichzeitig würde ich mich am liebsten für ihn verändern ..."

Verstehe. Ein Liebesproblem. Typisches Mädchenthema, was jedes Mädchen fertig zu machen schien.

"Weiß der Jung überhaupt, dass du ihn magst? Und vielleicht kommt es dir nur so vor, dass er eine andere mag..."

"Ich weiß nicht, aber ich denke, dass er weiß, dass er für mich sehr viel bedeutet ... Aber ich bin ganz sicher, dass er sie mag ... Ich habe seinen Blick gesehen ... So hat er noch keine andere angesehen! Ich bin ihm doch sowieso völlig egal!"

Und wieder fing sie an, in sich einzukauern und vor lauter seelischen Schmerz zu trauern.

"Aber ... nicht nur der Junge ist das Problem ... Auch anderen habe ich nur unrecht getan! Dabei wollte ich das doch gar nicht! Ich wollte einfach nur ... Anerkennung ... Ich wollte, dass man mich sieht ... Sieht, wie stark ich bin! ..."

Aufmerksam hörte ich ihr zu. Jetzt war ich mir wirklich sicher. Sie musste es einfach sein, auch wenn es für mich unmöglich war, das zu glauben. Zu glauben, sie wirklich so einmal mitzuerleben, wie sie in ihrer eigenen Trauer versank.



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