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One

Friends is something you choose. Family is something you get.
von

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Montags sieht das Leben anders aus

Titel: One

Untertitel: Friends is something you chose. Family is something you get.
 

Gerne: Drama

Warnungen: Alternatives Universum, ShonenAi, Mature Content, Language
 

Inhalt: Sasuke kümmert er sich eigentlich groß um die Spezies namens Mensch. Dennoch findet er sich immer wieder in Dramen verstrickt, obwohl er eigentlich bloß seine Ruhe möchte. Sein depressiver, aggressiver Gelegenheitsbettpartner Gaara scheint Gefühle für jemanden zu entwickeln. Naruto bekommt Familienzuwachs, den er nicht haben möchte und sein eigener Bruder droht in eine Spirale von Selbstzerstörung zu stürzen.
 

Kommentar: Diese Fanfiction wartet schon sehr, sehr lange darauf endlich an das Tageslicht zu dürfen, denn das erste Kapitel entstand nämlich 2008. Allerdings setzte ich mir dann in den Kopf ich könnte es ausprobieren, eine Geschichte doch erstmal zu Ende zu schreiben, ehe ich sie poste. Dann könntet ich mit regelmäßigen Updates aufwarten und ihr würdet mich dafür lieben. Zumindest funktionierte das bei einer Autorin, die ich damals bewunderte. Aber weit gefehlt. Inzwischen habe ich meine langsame Schreiblust und meinen Hang zur Ausführlichkeit als Eigenart akzeptiert und finde es auch viel schöner mit meinen Lesern zu kommunizieren. Das macht weitaus mehr Spaß.
 

Wer die Genreangaben und Warnungen gelesen hat, wird bemerkt haben, dass trotz entgegen aller Erwartungen bei AU Geschichten wie diesen der Tag „Romanze“ fehlt. Das ist kein Fehler der Autorin, sondern volle Absicht. Fluff, Lime und Lemon werdet ihr hier also ewig suchen.
 

Viel Spaß beim Lesen

mangacrack
 

xxx
 

::Kapitel 1 - Montags sieht das Leben anders aus::
 

Sasukes Tag begann nicht mit einem schrillen Weckerpiepen, so wie bei jedem anderen normalen Menschen. Nein, sein Tag begann mit einem wummernden Bass, der aus seiner Stereoanlage dröhnte. Sasuke stöhnte gequält auf und zog sich sein Kissen über die Ohren, in der Hoffnung, dann wieder einschlafen zu können. Doch leider kannte er die Anlage gut genug, sodass er wusste, dass diese Aktion nichts bringen würde. Krampfhaft versuchte Sasuke diesen Krach auszublenden, doch es gelang ihm nicht. Hatte er selbst den Timer seiner Anlage doch so eingestellt, dass er morgens wach wurde und das auch blieb.
 

„Sasuke mach endlich diesen Krach aus!“, rief jetzt nun sein Bruder von draußen und hämmerte gegen die Zimmertür. „Oder ich komm‘ rein und bring dich dazu!“
 

Ups, da war aber jemand ungemütlich.
 

Sasuke kämpfte sich so langsam wie möglich aus dem Bett und stellte dann mit der Fernbedienung, die auf seinem Nachtisch lag, die Musik aus. Sein Bruder war morgens aber auch garstig. Genauso wie er selbst, war Itachi einfach kein Morgenmensch. In der Familie waren sie alle keine Frühaufsteher, doch sie zwangen sich selbst dazu. Sasuke gähnte ausgiebig und streckte sich. Irgendwo knackte ein Knochen. Das war es auch schon an einem plötzlichen Energieanstieg für die nächsten 3 Minuten. In der Zeit kratzte sich Sasuke am Kopf, wuschelte sich durch das Haar und sah auf den Wecker.
 

6 Uhr 17 … Himmel, eine unmenschliche Zeit zum Aufstehen.
 

Er kämpfte sich in einen aufrechten Stand und zog sein Shirt aus. Seine Boxershorts gehörten wohl Itachi, denn sie war zu groß und rutschte ständig von seiner Hüfte. Mit einem Handgriff zog er sie nach oben und ging dann aus seinem Zimmer in Richtung Bad. Auf dem Gang entfuhr ihm noch einmal ein löwenartiges Gähnen. Weil er dabei die Augen zusammen kniff, machte er die Badezimmertür blind auf. Deswegen stellte er erst fest, dass das Bad schon besetzt war, als er es bereits betreten hatte.
 

„Itachi…!“, meinte Sasuke nur.
 

Es war eine reine Feststellung und keine Anklage, so wie es meist der Rest des Tages war. Sasuke warf einen kurzen Blick auf seinen älteren Bruder. Auch er war nur in Boxershorts und gerade dabei sich die Zähne zu putzen. Er sah Sasuke nur für einen Moment lang an und wäre es nicht so früh am Tage, so hätte sich Sasuke vor Lachen weggeschmissen. Mit den zerzausten Haaren, die ungekämmt über den nackten Rücken fielen und dem weißen Schaum um den Mund wirkte er wie ganz normaler Mensch, nicht so erhaben und ernst, wie man Itachi sonst immer antraf. Sasuke schubste seinen Bruder beiseite und griff nach seiner eigenen Zahnbürste. Als er dabei war in seiner Müdigkeit die Herausforderung zu meistern exakt die Zahncreme auf die Zahnbürste zu kriegen ohne sich zu einzusauen, kassierte er einen leichten Schlag auf den Hinterkopf. Als Folge davon rutschte er mit der Hand aus und … beschmadderte sich selbst mit der Zahnpasta.
 

„Du Arsch…“, knurrte Sasuke seinen Bruder an.
 

Itachi grinste seinen kleinen Bruder nur kurz an und griff danach zu einer Bürste und widmete sich der Pflege seiner langen und außergewöhnlichen schwarzen Haare. Sasuke grummelte nur über diese Rüge. Itachi machte es sich oft einen Spaß daraus ihn für seine Frechheiten zurechtzuweisen, sowie Sasuke es deswegen jedes Mal darauf anlegte, frech zu sein. Es war wie ein Spiel zwischen ihnen, bei dem sich keiner von ihnen beiden mehr an den Anfang erinnern konnte. Es gehörte einfach dazu, dass sie sich gerne ärgerten.
 

Itachis Begründung für sein Verhalten war stets, dass er Sasuke erziehen müsste, da es ja keinem anderen zu gelingen schien.
 

Eine Weile standen sie schweigend nebeneinander und gingen ihren Gedankengängen nach. Sasuke fand immer, dass Itachi seine Gedanken wie ein offenes Buch lesen konnte, er selbst aber so gar nichts über seinen Bruder zu wissen schien. Gut, das stimmte nicht, dafür erlebten sie zu viel gemeinsam, aber dennoch hatte er manchmal dieses Gefühl. Weiter dachte Sasuke nicht darüber nach, weil er jetzt fand, dass seine Zähne sauber genug waren und spuckte den Schaum ins Waschbecken. Während er sich den Mund ausspülte, sah er sich nach seiner eignen Bürste um. Morgens hatten seine Haare die Angewohnheit igelartig abzustehen. Dabei waren sie gerade mal halb so lang wie die von seinem Bruder. Seine eignen bedeckten gerade mal so seinen Nacken und Itachis Haare waren so lang, dass er sie täglich mit einem Haargummi bändigen musste. Einerseits beneidete Sasuke seinen Bruder um diese Haare, wusste aber, dass er seinen eignen Haarschopf so niemals tragen würde.
 

Er sah ja so Itachi schon ähnlich. Wenn er seine Haare wachsen lassen und ein bisschen grimmiger gucken würde, dann könnten sie als Zwillinge durchgehen. Doch das wollte Sasuke nicht.
 

Er war nicht Itachi und er wollte auch nicht wie Itachi sein.
 

Nun gut manchmal schon, aber er wollte nicht wie Itachi aussehen. Er wollte keine Kopie seines älteren Bruders sein. Mit diesen Gedanken verließ Sasuke das Bad, nachdem er mit seiner Frisur zufrieden war. Er verkroch sich in sein Zimmer, noch immer nicht besonders schnell, stellte die Musik wieder an, ohne allerdings diese auch nur ein bisschen leiser zu drehen, und begann sich anzuziehen.
 

-
 

Am Frühstückstisch wirkte alles normal. Sasuke hatte sich als Letzter auf seinen Platz gesetzt und kaute lustlos auf einem Brötchen herum. In Gedanken war er bei den Ereignissen der nächsten Woche. Doch es waren mehr oder weniger oberflächliche Dinge. Er linste über den Tisch hinweg nach links, wo sein Vater saß. Es war einer der wenigen Tage der Woche, wo sein Vater noch die Zeit hatte sich früh morgens noch mit etwas anderem zu beschäftigen, außer seiner Arbeit. Häufig verließ er das Haus noch sehr viel früher, sodass sie morgens meist alleine aßen. Doch diese morgendlichen Momente nutze ihr Vater meist, um sie beide auf ihre mangelnden schulischen Leistungen hinzuweisen und ihr unmögliches Verhalten zu kritisieren.
 

Es war aber auch der einzige Zeitpunkt, wo ihm das gelang, ohne das Itachi oder er selbst etwa sich damit auseinander setzen, da Vater und Söhne doch sehr unterschiedliche Vorstellungen hatten, was angemessen war und was nicht. Sasuke brachte einfach noch nicht Energie auf um seinem Vater zu widersprechen und Itachi klammerte sich wie jeden Morgen an seine Kaffeetasse, um nicht seitwärts vom Stuhl zu rutschen. Sasuke sah seinen Bruder genauer an, als er den nächsten Bissen nahm. Die Augen waren halb geschlossen und schienen einen Punkt auf der Tischplatte zu fixieren. Auf andere Menschen mochte es so erscheinen als würde Itachi angestrengt nachdenken, doch Sasuke wusste, dass Itachi nur mit aller Kraft es schaffte, wach zu bleiben und seinen Kaffee zu trinken. Heute dauerte es wieder einige Zeit bis das Koffein seine Wirkung zeigte und Itachi langsam wach wurde.
 

Sasuke grinste und nahm sich noch Brötchen. War wohl gestern spät gewesen?
 

Er hatte nur am Rande mitbekommen wie Itachi gestern Abend noch einmal weggegangen war, während er über seinen restlichen Hausaufgaben gesessen hatte. Da er nicht mitbekommen hatte, wann sein Bruder nach Hause gekommen war, musste es mindestens zwölf Uhr gewesen sein. Da dieser dann noch geruhte mindestens eine Stunde wach zu bleiben, auch wenn sich Sasuke oft darüber wunderte, was sein Bruder in der Zeit so veranstaltete, war die Schlafenszeit dementsprechend kurz gewesen für jemanden, der um sechs Uhr morgens aufstand. Doch er kannte die Wunder, die das Getränk namens Kaffee bei Itachi bewirken konnten. Das allein schien Itachi dazu zu bringen in weniger als einer Viertelstunde erfrischt, wie ein junger Gott, aus der Tür zu treten und die Welt um sich herum für sich zu beanspruchen, als gehöre sie ihm allein.
 

Neben ihm raschelte es und Sasuke sah zur Seite, jedoch mit dem Wissen, dass es sein Vater sein musste, der gerade die Zeitung weggelegt hatte. Dem war auch so. Sasuke sah ihn abwartend an, was dieser ihnen zu sagen hatte, bevor er aufstehen und zur Arbeit gehen würde. Er würde ihm geduldig zuhören, denn Streit am Montagmorgen war selbst ihm zu viel.
 

„Itachi, Sasuke!“, begann ihr Vater in dem üblichen Tonfall. „Seht zu, dass ihr in der Schule vorankommt. Ich will heute Abend nichts Schlechtes über euer Verhalten hören. Ich werde müde sein und kann mich dann nicht auch noch mit eurer mangelnden Disziplin auseinandersetzen!“
 

„Ja, Vater“, sagten Itachi und Sasuke gleichzeitig und nickten.
 

Sasuke fiel auf, dass Itachi ihren Vater dabei wieder einmal nicht ansah und ihm, wie sonst auch, kaum Aufmerksamkeit schenkte, aber wohl das tat, was dieser von ihm erwartete. Er konnte sich darüber nur wundern. Manchmal schien Itachi ein anderes Verhältnis zu ihrem Vater zu haben als er. Er konnte nicht sagen warum, aber es war auf jeden Fall eines der Dinge, die Itachi ihm nie beantworten würde.
 

Sein Vater stand nun auf und verabschiedete sich von seiner Frau.
 

„Wiedersehen, Schatz“, hörte Sasuke ihn sagen.
 

„Auf Wiedersehen, Liebling. Wann kommst du heim?“, hörte er seine Mutter antworten und trank im gleichen Moment seinen Becher leer.
 

„Spät. Esst ohne mich!“, war das Letzte, was Sasuke von seinem Vater hörte ehe dieser in der Flur verschwand. Keine Minute später viel die Haustür zu.
 

In diesem Moment geschahen noch zwei Dinge. Itachis Schultern strafften sich und er setzte sich gerade hin, als wäre er von einer Last befreit, während seine Mutter plötzlich auffallend still wurde, einen langen Moment die Tür anstarrte und nun wieder diesen Blick hatte, der ihm deutlich zeigte, dass sie mit ihren Gedanken wieder bei ihrem Ehemann war.
 

Er unterdrückte ein Seufzen und aß seinen Teller leer. Es war besser, wenn er sich nicht darum kümmerte, nicht weiter nachbohrte, warum einige Dinge einfach so waren, wie sie waren. Als Kind hatte er versucht, das zu verstehen, warum sie nicht so vertraut miteinander waren, wie andere Familien, doch nie hatte er eine Antwort erhalten. Irgendwann hatte er dann nicht mehr gefragt. Im Laufe der Zeit war der Eindruck entstanden, dass alles in dieser Familie in Ordnung war und da Sasuke für sich selbst entschieden hatte, dass er so am wenigsten Schwierigkeiten bekam, hielt er sich da raus. Auch wenn er jedes Mal aufs Neue seine Neugierde bekämpfen und herunterschlucken musste, weil die Frage im Hinterkopf doch noch an ihm nagte.
 

Sasuke lehnte sich in seinem Stuhl zurück, als er fertig war und gähnte noch einmal ausgiebig. Ein Blick quer über den Tisch sagte ihm, dass sein Bruder schon aufgestanden war und seine Mutter bereits das Geschirr abräumte.
 

„Sasuke!“, ertönte es vom Flur her.
 

Sasuke sah herüber. Da stand sein Bruder, vollkommen angezogen und abwartend. Er hatte jetzt wieder den Gesichtsausdruck drauf, wie sonst auch immer, wenn er sich unter Menschen begab. Unleserlich und unvorhersehbar waren seine Gesichtszüge, kühl seine Augen. Auch die Stimme war nicht mehr so, wie heute Morgen, als sie sich gekabbelt hatten. Jetzt war Sasuke nicht mehr Itachis Bruder, sondern irgendwer, von dem Itachi sich belästigt fühlte, aber immerhin noch in seiner Gegenwart duldete.
 

„Wenn ich dich mitnehmen soll, dann musst du dich beeilen!“, meinte Itachi nur.
 

Sasuke starrte seinen Bruder einen Moment lang an und rannte dann in sein Zimmer um seinen Rucksack zu holen. Er mochte es nicht, wenn Itachi so tat, als wäre er genervt, aber trotzdem noch irgendwie nett zu ihm war. Wenn Itachi ihn schon zur Schule fuhr, dann würde er sich das gewiss nicht entgehen lassen. Seit sein Bruder das Auto hatte, war es Regelfall geworden, dass er ihn zur Schule fuhr. Deswegen standen sie nun auch immer gemeinsam auf, anstatt dass sie wie früher getrennt aus dem Haus gingen, als sie noch mit dem Bus zur Schule fuhren.
 

Es hatte sie irgendwie näher zusammengebracht, dachte Sasuke als er später auf dem Beifahrersitz saß und auf die Straße starrte, die Hände hinter seinem Kopf verschränkt. Früher wäre Itachi nie auf die Idee gekommen, das für seinen Bruder zu tun, aber diese stillen Momente zwischen ihnen, empfand Sasuke als etwas sehr persönliches, die er mit niemandem anderen teilen wollte. Itachis Nähe gab ihm ein Gefühl von Sicherheit, dass nur schwer zu beschreiben war. Er kannte Itachi einfach schon so lange, dass er nicht sagen konnte, ob er es schon je anders gefühlt hatte. Besonders schwer zu akzeptieren war, dass Itachi die Rolle des großen Bruders übernehmen konnte, dies jedoch meistens aus heiterem Himmel geschah.
 

Doch es war nun einmal Fakt, auch wenn es Sasuke nicht gerne zugab, dass Itachi ihn besser kannte als irgendwer sonst. Vielleicht kannte Itachi seinen kleinen Bruder sogar besser, als dieser sich selbst, dachte sich Sasuke, als Itachi an einer roten Ampel wortlos Sasukes Handy aus der Tasche zog und es ihm reichte, welches er auf dem Küchentisch vergessen hatte. Nachdem er es verstaut hatte, ohne zu sehen, ob er neue Mails empfangen hatte, schloss er die Augen und lauschte dem leisen Geräusch des Motors, als Itachi beschleunigte und sie weiter fuhren. Um sie herum erwachte die Stadt langsam zum Leben. Überall waren Autos, Stimmen und Werbemusik zu hören. Es störte Sasuke so jetzt in die Wirklichkeit zurückgerufen zu werden, hatte er den stillen Moment zwischen ihnen doch so sehr genossen.
 

-
 

Nicht sehr viel später erreichten sie die Schule, die sie gemeinsam besuchten. Es war ein großes Gebäude mit einem noch größeren Gelände darum herum. Die Schule war sehr angesehen in diesem Teil der Stadt und wohl auch der Grund, warum ihr Vater darauf bestanden hatte, dass sie diese besuchten, auch wenn es eine Öffentliche war. Sasuke betrachtete das Schild ‚Highschool‘, das über dem Schultor hing, als sie daran vorbei fuhren. Er fühlte sich hier wesentlich wohler, als auf der Privatschule, die er zuvor besucht hatte. Nachdem er die Middle School abgeschlossen hatte, hatte sein Vater entschieden, dass seine Söhne hier zur Schule gehen würden. Was ihn dazu bewogen hatte, wusste Sasuke nicht. Er würde es auch nicht erfahren, doch Sasuke war froh, dass er sein Leben nun freier gestalten konnte. Auf der Privatschule war alles sehr unpersönlich und distanziert zugegangen. Schulstunden und Nachmittagsaktivitäten waren darauf ausgelegt gewesen viel zu lernen und sich fit zu halten, nicht weil es Spaß machen sollte. Freunde hatte er dort keine gehabt. Meist war sein Bruder der Einzige gewesen, mit dem er sich normal unterhalten konnte, ohne schief angesehen zu werden.
 

Denn es war nicht irgendeine Privat Schule gewesen. Es war eine Elite Schule für begabte Kinder aus besseren Kreisen. Entgegen seiner Erwartungen, dass er dort nur verwöhnte Kinder antreffen würde, hatte er wirklich ackern müssen, um mitzuhalten und seinen Vater zufrieden zu stellen. Ohne die gelegentliche Nachhilfe Itachis hätte er das nicht geschafft. Im Stillen vermutete Sasuke sowieso, dass ihr Vater eigentlich bloß Itachi auf diese Schule hatte schicken wollen, sich dann aber gedacht, dass Bildung auch ihm nicht schaden könnte.
 

So hatte er es zumindest vor geraumer Zeit mal ausgedrückt.
 

Dennoch fühlte er sich zwischen den Schülern aus jeder Gesellschaftsschicht, den verbeulten Mülleimern und dem Dreck auf dem Schulhof zufriedener und verzichtete dafür gerne auf die Andachten, den Ordnungsdienst und die Langeweile der alten Schule.
 

Er gähnte und streckte seine Glieder. Itachi setzte gerade den Blinker und parkte ein. Sasuke musste neidlos zugeben, dass Itachi wirklich Auto fahren konnte. Während sein Bruder die Fahrstunden genommen hatte, hatte Sasuke ihn manchmal damit aufgezogen, dass es auch etwas gab, dass Itachi lernen musste und nicht von Geburt an einfach konnte. Doch da hatte er sich wohl geirrt. Itachi tat es mit einer Natürlichkeit als hätte er sein Leben lang nichts anderes gemacht. Sasuke hoffte, dass bei ihm dies ebenso der Fall sein würde. Ansonsten gäbe es wieder etwas, dass Itachi Auszeichnung bestand und er mit Mühe und Not schaffte.
 

-
 

„Willst du noch länger da sitzen bleiben?“
 

Sasuke drehte sich zur Seite und stellte fest, dass Itachi bereits ausgestiegen war und ihn von oben herab angrinste. Wunderbar, dachte sich Sasuke. Er hatte sich vor seinem Bruder wieder einmal zum Idioten gemacht.
 

„Ich mach ja schon“, nuschelte Sasuke vor sich hin, griff nach seinem Rucksack und stieg aus.
 

Ein wenig heftiger als nötig, schlug er dann die Tür zu und machte sich auf den Weg zum hinteren Schultor. Er und Itachi benutzten diesen Eingang meistens, weil in der Seitengasse die einzigen Parkplätze zu finden waren. Außerdem war es cooler sich von hinten reinzuschleichen, als den Haupteingang zu benutzen und sich mit hundert anderen Schülern herumzuschlagen.
 

Jemand wie er brauchte einfach seinen persönlichen Freiraum, fügte Sasuke in Gedanken hinzu. Einen Freiraum, den Itachi ignorierte, indem er zu ihm aufschloss und Sasuke durch das Haar wuschelte.
 

„Lass das“, knurrte Sasuke und fuhr sich durch den Schopf, um Itachis angerichtete Unordnung wieder zu beseitigen. Das war zwar nicht der Fall, aber Sasuke hasste es, wenn Itachi ihn in der Schule wie seinen kleinen Bruder behandelte und unter seine Fittiche nahm.
 

Als sie auf diese Schule gekommen waren, hatte Itachi versucht Sasuke davor zu bewahren in Schwierigkeiten zu geraten, indem er sich mit den richtigen Leuten anfreundete. Zu dumm nur, dass Sasuke sich trotzdem, oder besser gesagt, gerade deswegen in Prügeleien und Schlägereien hatte verwickeln lassen. Itachi war natürlich nicht sonderlich begeistert davon.

Wenn man es untertrieben ausdrücken wollte.
 

„Wie lange hast du heute?“
 

Sasuke drehte seinen Kopf und unterbrach seine Gedanken, um Itachi anzusehen. Er wunderte sich ein wenig. Itachi fragte sonst nie, wie lange er Schule hatte. Weil sein Bruder wusste, dass er lieber mit seinen Freunden zurückfuhr, anstatt auf Itachi zu warten und das Auto zu nehmen.
 

„Wieso fragst du?“, gab Sasuke zurück.
 

Er bezweifelte, dass Itachi einfach vergessen hatte, dass sein Bruder nachmittags mit seinen Freunden abhing. Itachi vergaß nämlich nie etwas. Gut, absichtlich vielleicht, aber dran denken tat er trotzdem.
 

„Weil…“, wollte Itachi ihm antworten, aber er kam nicht dazu.
 

Ein blondes Etwas stürzte sich auf Itachi und drohte ihn zu Boden zu reißen. Itachi reagierte reflexartig und packte die Bedrohung. Dass er dafür das Etwas umarmen musste, kümmerte ihn nicht weiter. Sasuke war vorsichtshalber ein Schritt zurück getreten und betrachte das, was Itachi angefallen hatte.
 

War es das, was er dachte, dass es war?

Sasuke beobachtete, wie sein Bruder das Etwas von sich löste und wieder gerade hinstellte.
 

„Deidara, musste das denn sein?“, fragte Itachi jetzt und ordnete seine Kleider.
 

„Aber Itachi, wir haben uns doch so~ lange nicht gesehen. Darf ich mich denn nicht freuen, un?“
 

„Wir haben uns Freitagabend gesehen, Deidara. Reicht das nicht?“
 

„Nein!“, antwortete der Blonde mit einem breiten Grinsen.
 

Sasuke verzog ein wenig das Gesicht. Es war noch nicht einmal acht Uhr und schon begann der Tag mit einem Desaster. Deidara bereits am frühen Morgen ertragen zu müssen, zeugte nicht davon, dass der Tag angenehm werden würde. Der Blonde war wie eine Ankündigung, ob der Tag gut oder schlecht werden würde. Zumindest für Sasuke. Für ihn galt die Regel: je weniger und seltener er sich mit Itachis Freunden herumschlagen musste, desto besser war sein Tag. Jetzt konnte er nur hoffen, dass Deidara nicht auf ihn aufmerksam wurde. Doch das Glück schien ihm hold zu sein. Deidara zog Itachi weg in Richtung einer anderen Ecke des Schulhofs. Seine Gelegenheit zu verschwinden also.
 

Sasuke schlurfte zum Schulgebäude.
 

Er gähnte noch einmal ausgiebig, bevor er sich zusammenriss und nun aufmerksam die Schüler betrachtete, die mit ähnlicher Begeisterung das Bauwerk anstrebten. Seine Beobachtungen sagten ihm genau das, was er erwartet hatte. Ihm stand ein ganz gewöhnlicher Montagmorgen bevor.
 

Rechts von ihm plapperten zwei Mädchen über ihre Outfits, die sie sich am Wochenende gekauft hatten. Schnell versuchte Sasuke diese Informationen zu verdrängen. Sich jetzt mit den Problemen des anderen Geschlechts auseinanderzusetzen, dazu war er nicht fähig. Deswegen widmete er seine Aufmerksamkeit lieber dem Jungen, der lautstark von der extrem coolen Party erzählte, die er veranstaltet hatte. Sich auf das geistige Niveau von saufenden Angebern zu begeben, erhellte zwar auch nicht sein Gemüt, brachte ihn aber dazu sich erneut über die Beschränktheit einiger Schüler zu wundern. Das man solchen Affen überhaupt erlaubte zur Schule zu kommen. Man erkannte auf den ersten Blick, dass sie vor im Fitnesstudio mühselig angesammelter Kraft kaum laufen konnten. Ihr ganzer Lebenssinn es war vor der Gruppe anzugeben, den Proll raus hängen zu lassen und ihre Muskeln zur Schau zu stellen. Sasuke nannte das sich unwissend, öffentlich lächerlich machen. Doch zum Glück hatte er mit solchen Menschen nichts zu tun! Schließlich besaß er so etwas wie Verstand.
 

Aber es waren ja nicht alle Schüler so, sagte sich Sasuke. Auch wenn er im Moment keinen von diesen Schülern entdecken konnte.
 

Deswegen setzte er nun, vermehrt nach den andersartigen Schüler Ausschau haltend, den Gewaltmarsch durch die Schule zu seinem Klassenzimmer fort.
 

-
 

Wenn er gewollt hätte, so hätte er ganze Epen über das Schulleben „Montags um Viertel vor acht“ schreiben können, stellte Sasuke fest als er das Klassenzimmer erreichte. Aber das würde er nicht tun. Das Werk würde sicherlich gut werden, aber soviel unbeschönigte Wahrheit vertrug die Welt nun mal nicht. Und viele Dinge zwang er sich sofort zu verdrängen. Manche Sachen MUSSTE er nicht wissen und eher würde er wagen seinem Bruder seinen morgendlichen Kaffee zu verweigern, als dass er zulassen würde, dass ihn solche Dinge ihn je interessieren würden. Lieber starb er eines grausamen Foltertodes - die Stimmung seines Bruders stieg und fiel morgens mit dessen Koffeinspiegel im Blut – als noch weiter darüber nachzudenken, warum zur Hölle Deidara in Richtung Mädchen Toilette. Denn soweit er wusste, er würde dennoch um Gottes Willen nicht nachprüfen ob es stimmte, gehörte Deidara leider zu der männlichen Gattung ihrer menschlichen Rasse.
 

Während Sasuke nun das Klassenzimmer betrat und versuchte die unsinnigen Gedanken aus seinem Kopf zu verbannen, wanderte er durch die Reihen der Tische zu seinem Sitzplatz am Fenster. Dort angekommen musste er erst einmal eines feststellen, als er seinen Blick vom dreckigen Fußboden des Raumes löste.
 

Nur saß da bereits jemand.
 

Ein unwirscher Laut entfuhr Sasukes Kehle. Wer wagte es sich auf seinem Territorium breit zu machen? Da war sein Sitzplatz. Den hatte er sich hart erkämpft und nun wünschte er sich - selbstredend sitzend - von den Strapazen seiner Odyssee durch das Schulgebäude zu erholen.
 

Seine Schultasche schwungvoll von seinem Rückend nehmend, ließ er diese mit einem dumpfen Knall auf seinem Tisch fallen und stützte sich dann mit beiden Händen an der Holzplatte ab, während er sich vorbeugte, um der Person, die es wagte sein Eigentum in Anspruch zu nehmen, in die Augen zu sehen.
 

Grün.
 

Grün und Rot.
 

Er hätte es doch wissen müssen! Wer sonst außer IHM würde sich so provokativ auf seinen Stuhl setzen, die Füße auf den Tisch legen und gelassen eine morgendliche Zigarette rauchen, genau wissend, dass alle drei Dinge strikt verboten waren?
 

„Was gedenkst du da auf meinem Stuhl zu?“, fragte Sasuke direkt.
 

„Sitzen!“, kam die selbstgefällige Antwort prompt zurück. „Oder bist du etwa blind?“
 

„Nein, aber du sitzt auf meinem Stuhl!“
 

Sasuke und sein Gegenüber rümpften beide gleichzeitig abfällig die Nase und blickten den jeweiligen Störenfried ihrer selbst ernannten Ruhestätte verächtlich an.
 

„Und du weißt genau, dass ich nur hier ungestört vor der Stunde rauchen kann“, kam es nun schon fast wehleidig, doch Sasuke wusste, dass das bloß Schau war.
 

„Was geht mich das an? Du hast kein Recht hier zu sitzen, weil du am Anfang des Schuljahres gegen mich verloren hast. Also rutsch da rüber auf deinen eignen Platz oder steh auf und rauch woanders weiter!“, verteidigte Sasuke seinen Standpunkt.
 

Zufrieden sah er zu wie nun Gaara mühselig aufstand und sich an das offene Fenster stellte, um dort weiter zu rauchen. Während er sich setzte und nun selbst seine Füße auf den Tisch legte, warf er einen Blick auf Gaara, der gerade abwesend seine Asche aus dem Fenster schnippte. Der Rothaarige hatte mal wieder dunkle Ringe unter den Augen und Sasuke warf einen kurzen Blick auf die Unterärmel seines Lieblingsfeindes. Sie waren herunter gekrempelt und hingen ihm halb über den Handrücken.
 

Besorgt zuckten Sasukes Augenbrauen. Sollte er fragen? Dann entschied er sich dagegen. Besser nicht sofort. Er wusste, dass er Gaara Sabakuno zu nichts zwingen durfte. Erst recht nicht, wenn er ein schlechtes Wochenende gehabt haben musste. Sasuke lehnte sich zurück und verschränkte die Arme hinter dem Kopf, während er das Gekritzel eines Lehrers zu entziffern versuchte, dass aus der letzten Freitagstunde übrig geblieben war. Er starrte es an, aber wirklich sehen tat er es nicht. Seine Gedanken kreisten um Gaara.
 

Gaara war ein Freund von ihm. Zudem ein schwieriger Mensch. Beides zusammen ergab ein nicht ganz einfaches Verhältnis zwischen ihnen beiden. Während er selbst meist vorgab, die Ruhe selbst zu sein, nahm Gaara viele Dinge schnell persönlich. Besonders, wenn man ihn etwas näher kannte. Oder besser gesagt: Vermehrt Zeit mit ihm verbrachte. Er kannte Gaara jetzt seit fast 2 Jahren. Kurz bevor er auf die Privatschule gewechselt war und dort ein Schuljahr verbracht hatte, hatten sie sich das erste Mal getroffen. Es endete in einer Beinahe-Schlägerei mit kalten Blicken und wüsten Beschimpfungen. Eine weitere derartige Begegnung und sie wären zu lebenslangen Todfeinden geworden.
 

Sasukes Mundwinkel zuckten kurz bei dem Gedanken.
 

Was für ein Gedanke, wenn er die Angelegenheit heute betrachtete. Damals hatte er sich er ein anderes Bild von Gaara vor Augen gehabt. Sasuke gab zu, dass die hellen, stechenden grünen Augen, das knallrote wüste Haar und das Tattoo auf der Stirn zusammen mit der provokativen Art auf andere Menschen abschreckend wirkte, weil Gaara sich weigerte ein Teil der normalen Gesellschaft zu werden.
 

An dem Jungen war so einiges nicht ganz normal.
 

Sasuke seufzte leise.
 

Das hatte ja auch so seine Gründe, wie er inzwischen wusste. Doch er war meist so was wie Gaaras Sandsack. Er kam, provozierte, schimpfte und fluchte, regte sich auf, rauchte eine Zigarette und zog dann wieder ab.
 

Das war Gaara.
 

Sasuke fing an mit dem Stuhl hin und her zu wippen. Es war ein normaler Montagmorgen. Es war fünf vor Acht, Gaara hatte seine Zigarette zu Ende geraucht und die Schüler suchten langsam ihre Plätze auf. Nur etwas stimmte noch nicht.
 

Da fehlte doch noch - weiter kam Sasuke in Gedanken nicht.
 

Denn jemand rief laut und deutlich ihm und Gaara zu: „Guten Morgen!“
 

Sasuke verzog das Gesicht.

Er fragte sich, was er getan hatte, um so bestraft zu werden. Er sah auf und blickte einem, seiner Meinung nach, viel zu fröhlichen Menschen ins Gesicht.
 

„Uzumaki Naruto!“
 

Sasuke betonte diese zwei Wörter auf eine Art und Weise, wie wohl sonst kein Zweiter es konnte,. Schade nur, dass es niemand bemerkte, weil es mal wieder Zeit für den einzigen Moment war, in der er und Gaara sich einig waren und auch noch synchron antworteten. Verärgert über die Störung ihrer geheimen Gedanken hatten Sasuke und Gaara zeitgleich den Kopf gehoben und den Schuldigen finster angesehen. Finster genug für jeden normalen Menschen, um dessen Seele in ewige Dunkelheit zu hüllen, doch wer hatte behauptet Uzumaki Naruto wäre ein normaler Mensch? Nein, Uzumaki Naruto war sicherlich kein normaler Mensch! Wer sonst auf dieser Welt könnte so unbeschwert am Montagmorgen durch die Gegend strahlen, als hätte er einen Leuchtturm verschluckt? Sasuke hatte das Gefühl von einer Welle guter Laune überrollt zu werden, die sich im ganzen Klassenzimmer ausbreitete und ihn geblendet die Augen schließen ließ.
 

„Naruto!“, seufzte Sasuke leise.
 

Das bedeutete für ihn wieder Anstrengung- Anstatt zwei dunkle Gestalten in Ruhe vor sich hin starren zu lassen, musste der Blonde ihre dunkle Wolke des Unmuts über sich und die Welt sofort mit seinem grenzenlosen Optimismus neutralisieren.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  L-San
2014-05-12T16:59:07+00:00 12.05.2014 18:59


Hallo mangacrack!


Dies ist ein Kommentar des
εnφα-Zirkels



Kurzbeschreibung:
Die Kurzbeschreibungsseite sieht schön und ordentlich strukturiert aus.
Des weiteren fasst sie gut den Inhalt zusammen und weckt Neugierde, da man als Leser doch gern wissen möchte, welche Probleme denn die Charakter wirklich haben, was sich hinter der 'Bühne' so alles versteckt.
Ebenfalls zu bemerken, ist, dass die Charakter-Seite ansprechend aussieht und den Leser informiert.
Einzig zu bemängeln wären die Flüchtigkeitsfehler und die Kommasetzung.


Inhalt:
Inhaltlich passiert nicht viel, aber dafür gibst du den Lesern einen schönen Einblick in Sasukes Gedanken, die sehr frisch, manchmal amüsant und interessant wirken.
Persönlich gefällt mir deine Art des Schreibens, diese Vorliebe fürs Detail.
Besonders interessant wurde es mit Gaara.
Ich frage mich, was ihn belastet.
Häusliche Gewalt, Ritzen?
Nun, ich lasse mich da mal überraschen.


Charaktere:
Sasuke wirkt hier besonders lebendig, man erfährt praktisch eigentlich nur das, was er sieht und denkt.
Was das Ganze natürlich interessant macht, gerade weil man nicht weiß, wie die anderen Charaktere ticken.
Sasuke kommt mir hier wie eine ältere Version seines alten Ichs aus dem Manga.
Er wirkt trotziger, kindlicher, aufmüpfiger als sonst, was aber kein Kritikpunkt sein soll.
Mir ist es eben nur aufgefallen.
Sieh es also lediglich als Anmerkung.
Ansonsten – die Charaktere sind schön IC gehalten.
Zwischen den Zeilen erfährt man sehr viel.
Auch baust du zwischendurch mal Parallelen zum Manga ein.


Rechtschreibung/Grammatik:
Du verfügst über gute Rechtschreibkenntnisse.
Dir sind lediglich hie und da mal Flüchtigkeitsfehler unterlaufen, aber das ist gar nicht schlimm, weil sie den Lesefluss so gut wie gar nicht stören.
Mir ist aufgefallen, dass du eine leichte das/dass-Schwäche hast.
Falls du dir unsicher bist, dann überprüfe in Gedanken, ob du 'das' durch 'welches' übersetzen kannst.
Wenn es klappt, dann ist es 'das', wenn nicht, dann 'dass'.
Dann hast du auch eine Kommaschwäche.
Entweder fehlen an so manchen Stellen welche oder sie sind falsch ausgelegt, was das Lesen ein wenig erschwert.
Im Folgenden will ich mal ein paar Beispiele aufzeigen, die dir vielleicht helfen, Kommas besser anzuwenden und zu merken:
1)Konstruktionen mit 'um zu + Verb' oder 'ohne zu + Verb' – bei denen setzt man immer ein Komma, Beispiel: Sasuke verlässt das Haus, um einkaufen zu gehen.

2)Sasuke ist größer als Naruto.
→ in Vergleichssätzen mit 'als' oder 'wie', in denen nach 'als' oder 'wie' kein Verb auftaucht, werden keine Kommas gesetzt – egal wie lange ein Satz sein mag
→ Ausnahme nur, wenn man glaubt, anstelle eines Kommas ein Gedankenstrich benutzen zu können

Sasuke ist größer, als Naruto gedacht hatte.
→ weil wir nach 'als' ein Verb haben, wird ein Komma gesetzt nach 'größer'


Eine Sache will ich noch anmerken:
„Weil…“, wollte Itachi ihm antworten, aber er kam nicht dazu.
→ die Auslassungspunkte (…) sind falsch ausgelegt, sie stehen in der Regel immer getrennt von den Wörtern, weil sie eben wie als ein Wort betrachtet werden, Ausnahme nur, wenn ein Wort nicht vollständig ausgesprochen wird, Beispiel: „Sasuke, du Bast…“


Schreibstil:
Der Text lässt sich schön flüssig lesen.
Dein Ausdrucksvermögen ist abwechslungsreich und gut und wirkt auch nicht aufgesetzt, im Gegenteil.
Gerade dadurch, dass noch ein leicht umgangssprachlicher Ton mitschwingt, lässt den Text frischer und Sasuke mehr lebendiger wirken.
Der Erzählton gefällt mir.


Fazit:
Zusammenfassend kann man sagen, dass die FF einen guten Start legt, obwohl noch nicht viel passiert ist.
Einzig, worauf zu achten wäre, wäre, dass Sasuke vom Charakter nicht ganz aus dem Rahmen fällt.
Klar, es ist AU und da gibt es eben ein wenig Freiheiten.
Ich meine nur, dass man vielleicht ein wenig mehr achten könnte.
Das Ende motiviert zum Weiterlesen.
Der Schreibstil sowie die Vorliebe fürs Detail gefallen mir sehr.
Weitere Auffälligkeiten oder Tipps folgen im nächsten Kapitel, damit ich auch mehr was zu sagen habe.
Bis zum nächsten Mal!


LG
L-San


Von:  Dark-san
2013-03-21T15:06:57+00:00 21.03.2013 16:06
Hallo! :)

Ich finde den Anfang sehr gelungen. Die Geschichte hat mich gepackt, obwohl im Prinzip noch nichts passiert ist.
Dein Schreibstil ist sehr lesefreundlich und man kann gar nicht aufhören zu lesen.
Daher bin ich sehr gespannt, was noch alles passieren wird!

LG
Dark-san
Von:  Lyssky
2012-08-15T23:53:16+00:00 16.08.2012 01:53
Liebe mangacrack,
diese Geschichte hast du ja schon ewig angekündigt, oder? Ich glaube, seit ich das erste Mal auf deinem Profil war, stand sie schon da und hat mich neugierig gemacht. Schön, dass du dich entschieden hast nicht mehr zu warten. Ich find's auch total okay, wenn keine Romanze drin vorkommt, es gibt so viel anderes, worauf man sich konzentrieren kann!

Ich bin echt gespannt, was du damit vorhast. Klar, die Kurzbeschreibung sagt schon einiges, aber im Verhältnis dazu wirkt dieser Anfang ja noch sehr harmlos. Das "depressiv" kann man bei Itachi höchstens erahnen, immerhin merkt Sasuke selbst ja nichts, wundert sich nur über ein paar Details, die später garantiert noch irgendwie wichtig werden. Bisher wirkt die Beziehung der beiden auf mich sehr... gesund, wenn man bedenkt, dass es um zwei "schwierige Brüder" geht (aber muss man in einer AU ja nicht machen). Dann ist da noch Fugaku, der auch irgendwie verdächtig wirkt (sein Charakter steht bei mir eh immer unter Generalverdacht ;P). Da ist doch was faul ;)
Neben der Familienebene gibt es die zweite, Schule und Freunde, und da fand ich das Verhältnis zu Gaara wirklich gut. Bzw, auch einfach ihn gut getroffen und irgendwie plastisch, obwohl du ihn gar nicht so detailliert beschrieben hast. Diese kleine Auseinandersetzung um den Platz war irgendwie genau richtig, um mein Interesse zu wecken, nicht zu viel und nicht zu wenig.

An der Stelle würde ich gerne auch ein bisschen Kritik anbringen: Du sagst ja schon selbst, dass du sehr ausführlich schreibst (kenn ich ganz gut^^), aber an manchen Stellen ist es schon sehr viel "telling", bzw. sogar doppelt gemoppelt. Z.B. morgens am Frühstückstisch, da wird zuerst über die morgendliche Routine berichtet und dass Sasukes Vater sie tadelt, wenn er mal da ist, und weiter unten kommt dann eine Szene mit Dialog, wo praktisch genau das passiert, was oben bereits erzählt wurde. Dadurch wirkt die Szene mehr wie ein Beispiel, um zu bestätigen, was Erzähler-Sasuke vorher schon gesagt hat, und ist in sich auch keine große Überraschung mehr. Was ähnliches dachte ich mir, als die Kämpfe erwähnt wurden, die Sasuke zu Itachis Missfallen an dieser Schule geführt hat - später, in der Szene mit Gaara, fließt es ganz natürlich mit ein, dass sie früher fast Todfeinde geworden wären und gekämpft haben und passt total gut, aber insgesamt wirkt es ein bisschen wie die Wiederholung einer Tatsache. Vielleicht könnte man das an dieser Stelle mit Gaara irgendwie zusammenfassen und vorher schlicht weglassen, und beim ersten Beispiel möglicherweise die Erklärung, dass Fugaku selten beim Frühstück ist und dann aber seine Chance nutzt sie zu kritisieren, erst da bringen, wo er es später dann auch tatsächlich tut; oder sich einfach für eins von beiden entscheiden.

Hm, der Schluss... den fand ich ein bisschen seltsam;) Irgendwie fühlt es sich so an, als fehle da noch eine Pointe. Vielleicht, weil du insgesamt in diesem Kapitel Sasukes Montagsalltag so detailliert beschreibst, und auch mehrmals explizit darauf hinweist, dass all dies ganz "gewöhnlich" ist, aber man ein bisschen darauf wartet, was nun das Besondere an gerade diesem Montag ist, dass die Geschichte genau hiermit anfangen muss. Ja, ich glaube, man könnte noch mehr das Gefühl vermittelt bekommen, dass in unmittelbarer Zukunft etwas passieren wird, das aus der Reihe fällt, etwas in Gang gesetzt wird, oder auch nur eine Vorahnung, dass irgendeine Art von Veränderung geschehen wird.

Sasukes Perspektive hältst du konsequent durch, das gefällt mir SEHR gut. Es irritiert mich immer total, wenn die Sicht plötzlich und grundlos für einen Absatz wechselt, aber bei dir ist das wunderbarer Weise nicht so. Nur eine kleine Frage: Denkt Sasuke wirklich über Itachi, er würde "wie ein junger Gott" aus der Tür treten? Ist das so gemeint, dass es ihn eigentlich ein bisschen lächerlich machen soll, also im Sinne von pompös/eingebildet, oder dass Sasuke ihn in diesem Moment echt bedingungslos bewundert? Das käme mir nämlich etwas naiv vor für einen fast erwachsenen Sasuke ;P

Einen "Normalo"-Sasuke mag ich übrigens total gerne. Das mit der Musik als Wecker, das frühe Aufstehen und die Badroutine bringen ihn einem sofort näher. Sehr nett dieses Detail mit der rutschenden Hose, die einfach nicht halten will. Sasuke, warum trägst du Itachis Boxershorts?! Das kommt so beiläufig, aber eigentlich... ist das doch etwas seltsam, oder? xD (Und daran merkt man mal wieder, dass ich viel zu viel Shounen-ai lese, weil es in einer Familie ja eigentlich total normal ist, dass mal eine Unterhose im falschen Schrank landen kann! Immer diese "hints", hehe.)

Sprachlich finde ich das Kapitel übrigens ganz toll. Ein paar wenige das/dass-Fehler sind drin und irgendwo hast du mal ein Wort vergessen (mit Auszeichnung? ich finds grad nicht mehr), aber ich bin beim Lesen überhaupt nicht gestolpert, weil du echt total flüssig und anschaulich schreibst. Ach herrje, und ich wollte insgesamt eigentlich gar nicht so technisch werden und hoffe, das schreckt dich nicht ab, so ist es nämlich überhaupt nicht gemeint >.< Ganz im Gegenteil, bitte schreib diese Geschichte weiter, ich bin auf jeden Fall dabei!

LG
sukidayo_dobe/Lyssky =)

Ach ja, noch eine Spekulation meinerseits: Der Titel hängt nicht zufällig mit dem Metallica-Lied zusammen, oder?^^




Von:  fairychan
2012-08-11T12:51:17+00:00 11.08.2012 14:51
Hallo:D
Das erste Kapitel war mal echt der Hammer. Ich musste die ganze Zeit über schmunzeln oder lachen.
Dein Schreibstil ist echt toll und mir gefällt der Humor den du einbaust.
Ich finde der Titel passt echt gut zu der Story.
Ich hoffe, dass du schnell weitermachst. Ich will nämlich unbedingt mehr von die lesen.
lg
feyire


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