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Mit Schlangen spielt man nicht!

Katie Bell x Marcus Flint
von

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Rückschlag

Ich war wirklich froh, dass Wood uns permanent zum Trainieren zitierte. Bald stand ein erneutes Spiel auf dem Plan. Das Finale und, so eine Überraschung, wir spielten gegen Slytherine. Die letzten Wochen waren echt nervig, doch langsam ging es auf das Ende des Schuljahres zu. Also, wirklich langsam. Wir hatten bald Osterferien, doch die Lehrer drehten schon dezent durch und so hatten wir mit Bergen an Hausaufgaben zu kämpfen. Und die Mannschaft zusätzlich mit gefühlten hundert Trainingseinheiten pro Woche.
 

Jeder beschwerte sich lautstark darüber, doch ich sagte nichts. Denn ehrlich gesagt war ich ziemlich froh darüber. So wurde ich von meinen Grübeleien endlich abgelenkt und verschwendete nicht allzu viel Zeit, um an Flint zu denken. Denn das passierte mir leider sehr oft und das nervte mich ungemein. Immer wenn ich ihn und Mayers sah, wollte ich am liebsten kotzen. Ich stahl mich auch jedes Mal weg. Warum auch immer, ich konnte ihren Anblick nicht ertragen.
 

Okay, vielleicht war ich einfach in meiner Ehre gekränkt. Schließlich hatte Marcus mich mehr als einmal geküsst und ich bildete mir da ein, dass er nicht nur mit mir spielt, sondern es ernst meinte. Beziehungsweise ich irgendwie was besonderes war. Dass er eine Beziehung mit mir wollte, glaubte ich natürlich nicht, aber dass ich nur eine von vielen werden sollte... kränkte mich in meinem Stolz.
 

Und doch konnte ich, wenn ich ihn sah, meine Augen nicht von ihm lassen und musste ihn immer anstarren. Aber solange ich mir immer wieder erklärte, wie egal er mir doch war, war alles okay. Hoffte ich zumindest.
 

Für Alicia und Adrian tat es mir natürlich Leid. Die beiden sahen sich selten und eigentlich wollten sie ihre jeweiligen Freundeskreise unbedingt miteinander bekannt machen. Da so viel zu tun war, kam es nicht dazu. Und darüber war ich sehr erleichtert. Ich hatte wirklich keine Lust, meine Freizeit mit Flint und Mayers zu verbringen!
 

Oliver triezte uns im Training sehr. Die Stimmung zwischen ihm und mir war nach wie vor angespannt und ich hatte das Gefühl, nicht mehr ein Team mit ihm zu sein. Trotzdem fand ich, dass wir gut in Form waren und wirklich die Aussicht auf den Pokal hatten.
 

Das Finale rückte immer näher und mir passierte etwas, was mir noch nie passiert war. Ich hatte Angst. Also, ich war nicht nur nervös, ich hatte pure Panik. Ich würde gegen Flint spielen müssen und so nah war ich ihm ewig nicht mehr gewesen. Zudem schien mein Körper mir nicht mehr gehorchen zu wollen, wenn er in der Nähe war und das konnte ich gar nicht gebrauchen. Ich beruhigte mich jedoch mit dem Gedanken (zumindest versuchte ich es), dass ich so viel trainiert hatte und bisher immer professionell gespielt hatte. Das würde mir sicher auch dieses mal gelingen!
 

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Ich stand wirklich kurz vorm Nervenzusammenbruch. So nervös war ich noch nie! Doch keiner achtete auf mich. Und endlich, endlich betraten wir das Spielfeld. Ebenso die Schlangen. Und sie sahen jetzt schon wirklich gefährlich aus. Ich vermutete, dass es daran lag, dass Alicia und Adrian ein Paar waren und das von keinem so richtig akzeptiert wurde und jetzt jeder beweisen musste, dass sein Haus das bessere war und die anderen ihrer nicht würdig.
 

Als die Kapitäne sich begrüßen sollten, hatte ich das Gefühl, dass Flint, statt seine Hand um Olivers zu schließen, diese lieber um seine Kehle drücken würde. Na, da kam ja was auf mich zu. Denn er war quasi mein direkter Gegenspieler. Und scheinbar super drauf heute. Nicht.
 

Das Spiel war wirklich hart. Die Slytherins faulten, wo es nur ging und besonders Flint ging mich so hart an, dass mir jetzt schon jeder einzelne Knochen weh tat. Immer, wenn ich versuchte, ihm auszuweichen (ich hatte echt keine Lust auf Körperkontakt mit ihm), schrie Wood mich an, warum ich so feige sei, ich solle ihn endlich vom Besen fegen. Haha, sehr witzig. Ich war zwar nicht grade schwach, aber Flint mal eben wegschubbsen, das war echt nicht drin.
 

Es war also ein richtig ätzendes Spiel und ich hoffte so sehr, dass Harry es bald beendete, indem er endlich diesen dämlichen Schnatz fing. Doch dieses Glück wurde mir nicht gewährt.
 

Als ich endlich mal den Quaffel hatte und auf die Torstangen der Schlangen zuflog, geschah es. Es ging so dermaßen schnell, dass ich gar nicht richtig mitbekam, was da vor sich ging. Auf einmal kamen aus allen Richtungen Schlangen auf mich zu und das im Strafraum, wo ich eigentlich gar nicht angegriffen werden durfte. Ich sah die zwei schwarzen Klatscher auf mich zuschwirren und konnte, da ich von jeder Seite blockiert wurde, nicht ausweichen!
 

"NEIN!", schrie Flint, kam auf mich zugerast und stieß mit einer solchen Wucht in mich rein, dass ich mich einfach nicht mehr auf dem Besen halten konnte. Während ich fiel, bekam ich noch mit, wie ihn ein Klatscher hart am Rücken traf, er jedoch nur mit angsterfülltem Blick meinem Sturz folgte.

Dann war alles schwarz.
 


 

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Ich fühlte mich wie auf einer Wolke. Ob ich tot war? Schließlich bin ich aus gut zwanzig Metern Höhe vom Besen gefallen. Sowas überlebt man nicht. Oder? Mein Kopf tat jedenfalls wahnsinnig weh. Und das sollte ja nicht so sein, wäre ich tot, oder?
 

Langsam öffnete ich die Augen. Von dem plötzlichen Licht war mir furchtbar schlecht und ich übergab mich erstmal herzhaft. Zum Glück hielt mir scheinbar jemand einen Eimer hin, sodass ich mich nicht selbst bekotzte.
 

"Na, Katie? Endlich trifft es mal dich!", grinste Harry mich an. Das brachte mich fast zum grinsen, aber nur fast. Lässig zog er den Eimer weg, säuberte ihn mit einem Zauber und verschwand kurz zur Schwester. Ich blickte mich um und sah das ganze Team. Alle waren kreidebleich.
 

"Was... was ist passiert?", fragte ich zögerlich. Fred sah mich an und sagte: "Diese falschen Schlangen haben dich ganz übel gefoult. Und Flint hat dich einfach vom Besen geschmissen. So was mieses! Immerhin hatte er den Anstand, deinen Flug zu verlangsamen, damit du beim Aufprall nicht stirbst. Wir waren einfach alle so geschockt... Keiner hat daran gedacht, dich zu verzaubern. Wir dachten echt, es sei aus!"
 

Ich ließ meinen Kopf wieder in die Kissen sinken und grübelte. Flint hatte mich vom Besen geschmissen? Mit Absicht? Irgendwie hatte ich erst das Gefühl, er würde mich retten wollen. Aber das war Schwachsinn. Ich war ohnmächtig, meinen Erinnerungen sollte ich also nicht trauen.
 

"Aber... wir haben doch gewonnen, oder?", fragte ich hoffnungsvoll. Die Slytherins mussten einfach disqualifiziert worden seien!
 

Doch alle sahen mich betreten an. "Das... das kann nicht wahr sein!", ich war verzweifelt.

"Katie!", sprach mich Oliver an. "Madam Hooch wollte das Spiel abbrechen aber dann kam Snape und die verdammten Schlangen durften weiter machen. Wir hatten zwar drei Freistöße, doch das hat nicht gereicht. Wir waren einer weniger und... naja, jedenfalls, es hat nicht gereicht. Tut mir Leid!" Damit wandte er sich ab und verschwand.
 

Ich konnte es immer noch nicht fassen. "Aber... aber haben sie dafür keine Strafe bekommen?" Das war doch so ungerecht! George antwortete mir: "Naja, Flint muss den Rest des Schuljahres bei McGonagall nachsitzen. Aber mehr gabs nicht!"
 

Enttäuscht lehnte ich mich erneut zurück. Das durfte einfach nicht wahr sein. Wir hatten verloren. Die Schlangen foulten, schmissen mich vom Besen und wurden nicht mal anständig bestraft. Wie ungerecht konnte das Leben bloß sein?
 

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Es war schon mitten in der Nacht und es kostete einige Überzeugungsarbeit an Madam Poppins, mich gehen zu lassen. Ich bekam im Krankenflügel einfach kein Auge zu. Ich wollte in mein Bett und vielleicht mit den Mädels quatschen.
 

Auf dem Weg kam ich am Raum der Wünsche vorbei und hörte, dass dort eine Party im Gange war. Klar, die Schlangen würden sicher ausgiebig feiern und Snape würde es ihnen sicher nicht verbieten.
 

Ich war so neugierig, dass ich mich langsam der Tür näherte und einen Blick reinwarf. Alles war in grün und silber. Viel erkannte ich nicht durch den Spalt. Doch Moment, war das da an der Bar nicht Alicia? Tatsächlich, da saß sie und lachte und trank mit Pucey. Schnell zog ich meinen Kopf zurück. Ich war enttäuscht. Klar, sie war mit ihm zusammen, aber verdammt, wir hatten verloren und ich war krank und jetzt saß sie hier und feierte mit den Schlangen?
 

Kopfschüttelnd schloss ich leise die Tür und drehte mich um, ging schon ein paar Schritte davon, als ich hörte, dass die Tür sich erneut öffnete und schloss. Hatte Alicia mich gesehen und folgte mir nun? Grade, als ich mich umdrehte, um ihr meine Meinung zu sagen, sprach mich die Person an.
 

"Katie!" Es war Flint. Wie vom Donner gerührt stand ich da. Er kam eilig auf mich zu, blieb aber abrupt vor mir stehen und sah mich verlegen an. "Geht es dir gut?", fragte er mich. "Was interessiert es dich?", knurrte ich sofort. Dieser Aas war Schuld daran, dass wir verloren hatten und mich überkam unfassbare Wut.
 

"Flint, warum hast du das getan? Was hab ich denn bitte gemacht, dass du mich so sehr hasst, dass du mich umbringen wolltest? Ich gehe dir immer aus dem Weg!", ich redete mich immer mehr in Rage und schrie ihn fast an.
 

"Ich wollte dich nicht umbringen!", antwortete er überrascht. Und fügte nuschelnd hinzu: "Ich... ich hab dich gerettet!"
 

Ungläubig schnaubte ich. "Klar Flint. Das glaube ich dir sofort. Grade, nachdem du in Hogsmead grundlos auf mich losgegangen bist." Statt einer Antwort sah er mich verlegen an. "Das... das war...", stotterte er. So ein Idiot. Am liebsten wäre ich auf ihn los gegangen, doch genau in diesem Moment kam noch jemand zu uns.
 

"Hier bist du Schatz! Wer ist da bei... Oh, hallo Bell. Na, schon wieder fit? Schatz, was hab ich dir gesagt, ihr ist nichts passiert. Du warst nicht hart genug bei deinem Foul!", grinste sie boshaft in meine Richtung.
 

Ich wandte mich an Flint: "Klar, du wolltest mich retten, dass ich nicht lache!", stieß ich wütend hervor und verschwand in meinen Schlafsaal.
 

Wieso verdrehte er mir so den Kopf? Ich hätte ihm fast geglaubt. Warum? Jeder andere hatte Flint durchschaut und kapiert, dass er mich mit Absicht vom Besen gestoßen hatte, nur ich hoffte nach wie vor, er wollte mich retten. Wie konnte ich bloß so doof sein und mir solche Hoffnungen machen?!
 

Vielleicht sollte ich doch zurück in den Krankenflügel und mich noch mal gründlich untersuchen lassen...



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Tsuki-no-Akane
2015-07-30T23:37:10+00:00 31.07.2015 01:37
Echt super Kapitel aber so langsam sollte unsere liebe Katie auch mal bemerken dass Flint auf sie steht und er ihr die Kette geschenkt hat. Bitte schreib bald weiter.

mvG
Cyn
Antwort von:  EsistJuli
12.08.2015 15:52
Oh vielen Dank. Ich freue mich wirklich, dass noch jemand die Geschichte liest =)
Ja, ich versuche bald weiter zu schreiben =)


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