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Kuro meets 21st century.

von

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Just a confusion...

Nach einigen Minuten, die die Beiden noch aneinandergeschmiegt im Bett verbrachten, krabbelte Ciel aus dem großen Bett und schlich zum Badezimmer, fast so, als versuche er unbemerkt zu bleiben. Sebastian sah dem Jungen nach und als dieser die Tür hinter sich schloss kniff er sich selbst einige Male, um sicher zu gehen, ob er auch ja nicht träumte. Als er die Augen öffnete und das leise Prasseln der Dusche vernehmen konnte war es ihm schier unmöglich einen, in seinem Kissen gedämpften, Freudenschrei zu unterdrücken. So sehr er seine Rolle als Teufel auch sonst selbst lebte, das Gefühl, das er momentan empfand war so unbeschreiblich, dass er sich nicht zurückhalten konnte. Er hoffte inständig, dass sein Geliebter auch so empfinden würde, was er auch bald herausfinden sollte. Kaum war Ciel aus dem Badezimmer gekommen traf Sebastian der Schlag. Der Junge, der ihn vorhin noch so unglaublich liebreizend anlächelte, blickte ihn aus den selben leeren Augen an, wie bei den Dreharbeiten zu Kuroshitsuji, wo er einen Earl spielte, der keinerlei Gefühle zeigte, außer Gleichgültigkeit und Stärke. Was war auf einmal geschehen? Die Frage, die sich der Schwarzhaarige stellte spiegelte sich auch in seinem Gesicht wieder. Der Kleinere bemerkte das natürlich, machte allerdings keinerlei Anstalten ihm auch nur das Geringste zu erklären. Er sah ihn nur weiterhin kalt an. Nach einigen Minuten der Stille trat er näher an den Größeren heran, hauchte ihm ein leises „Dankeschön“ in sein Ohr, drehte sich sofort danach um und verschwand hinter der Zimmertür. Sebastian war zu perplex um auch nur ansatzweise etwas dagegen zu unternehmen. Er hörte wie seine Wohnungstür ins Schloss fiel und die Stille danach. Was er allerdings nicht mitbekam war das grausame Schluchzen eines jungen Mannes, der einige Schritte vor seiner Wohnung an einer Wand hinunterrutschte und sein tränenüberströmtes Gesicht in seinen Händen vergrub. Auch er selbst war den Tränen nahe. Er wusste nur selbst noch nicht so genau warum. Er verstand Ciel einfach nicht. Erst lächelte er ihn so verliebt an, dass er glaubte, der Jüngere wolle sein restliches Leben mit ihm verbringen und im nächsten Moment zeigte er kein einziges Gefühl, nicht einmal die kleinste Regung in seinem Gesicht. Ciel war ein ausgezeichneter Schauspieler, das wusste Sebastian mittlerweile, doch dadurch, dass er schon so lange mit ihm arbeitete konnte er normalerweise einen winzigen Unterschied zwischen dem Gespielten und Ciels wahren Gefühlen sehen. Doch diesmal schien es ihm so nahe zu gehen, dass er rein gar nichts glaubte oder vielmehr glauben wollte.

Nach ein paar Sekunden, die ihm wie Jahre vorkamen, erhob er sich und begab sich selbst unter die Dusche. Ohne es wirklich zu wollen suchte er dort nach Dingen, die seinen Geliebten hätten traurig stimmen können, doch er fand nichts. Als er sich einigermaßen erfrischt fühlte machte er sich daran sich abzutrocknen und anzuziehen. Er ließ sich viel Zeit dabei, da er sich vorgenommen hatte, danach das Bett, wo noch das Frühstück stand, welches Ciel ihm brachte, aufzuräumen und er befürchtete von seinen Gefühlen überkommen zu werden. Doch es half nichts, er konnte es ja nicht ewig dort stehen lassen…Oder? Er überlegte einige Augenblicke, bevor er den Kopf schüttelte und über sich selbst grinsen musste. Wie weit war er gesunken? Sebastian Michaelis, der Mann, der die Rolle des dämonischen Butlers übernahm, weil er selbst nie Gefühle zeigte und eine Macht ausstrahlte wie kein Anderer. Genau dieser Mann soll wegen eines Jungen sein Gesicht verlieren? Diese Frage konnte er selbst noch nicht ganz beantworten, denn während er darüber nachdachte, hatte er schon alles wieder an seinen Platz gebracht, nur eine Kleinigkeit fehlte – der Müll. Den musste er noch nach draußen bringen und dann könnte er sich seinen Gefühlen hingeben. Was er allerdings noch nicht wusste war, dass ihn vor seiner Tür etwas erwarten würde, was ihn ziemlich aus der Bahn werfen sollte. Er packte den Sack, den er nach unten bringen wollte und machte sich auf den Weg. Er war noch nicht ganz aus der Tür getreten, als er einen Menschen auf dem Boden sitzend und zusammengekauert sah. Sofort erkannte er das Häufchen Elend vor ihm. Er ließ den Sack in seiner Hand fallen und lief auf ihn zu. „Ciel, was ist los mit dir? Warum sitzt du hier und kommst nicht wieder rein?“ Auf keine dieser Fragen konnte der Angesprochene antworten, da das Schluchzen ihm jegliche Töne unmöglich machte. Nicht einmal mehr bewegen konnte er sich. Er spürte auch nur wage, wie zwei starke Hände ihn aufhoben und zurück in ein warmes Bett trugen. Erst als er von den muskulösen Armen, die zu den Händen gehörten, umarmt wurde, kam er wieder zu sich. Er sah in rostrote Augen, die ihn mehr als besorgt ansahen und konnte nicht mehr, als sich an die Schulter ihres Besitzers zu werfen, bitterlich zu weinen und „Es tut mir so schrecklich leid“ zu rufen. Sebastian hatte seine Verwirrung von vorhin durch Sorge ersetzt und wiegte Ciel in seinen Armen, bis er aufhörte zu schluchzen und eingeschlafen war. Vorsichtig legte er ihn auf seinen Schoß, deckte ihn zu und strich ihm durch sein, von der Anstrengung des Weinens, schweißgetränktes Haar. Er betrachtete ihn und bemerkte, wie zufrieden er aussah, wenn er schlief. Einige Momente verbrachte er nur damit seinen Geliebten anzusehen und darüber nachzudenken, was sich gerade eben abgespielt hatte. Seine Verwirrung hätte nicht größer sein können und so beschloss er den Jungen auf seinem Schoß zu fragen, sobald er aufwachte und sich wieder gesammelt hatte. Mit diesem Entschluss ließ er sich nach hinten fallen, schloss die Augen, und schlief auch noch einmal ein.



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