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Mit ungetrübtem Blick

Großvaterparadoxon
von

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Flohmarkt

Kapitel 18: Flohmarkt
 


 

„Lass uns lachen, das Leben ist ernst genug.“ (Autor unbekannt)
 

Elenas Sicht:

„Grauenvoll.

Schrecklich.

Absolut hässlich.

Wieso haben wir nur so schrecklich viele hässliche Dinge?

Sag mir wozu brauchen wir einen Schottenrock?

Hatte jemand den freiwillig getragen oder ist das eine Verschwörung gegen mich, in der du mich zwingen wolltest den zu tragen?“, fragte Jeremy und hielt mir den Schottenrock vor, als wir all die Sachen auspackten.

„Sag du mir lieber, wozu wir so viele Kochbücher besitzen?

Es ist nicht so als würde einer von uns kochen können oder es freiwillig machen würde“, meinte ich und stapelte die ganzen Bücher aufeinander.

„Generell glaube ich, dass wir viel zu unnützes Zeug haben.

Wieso haben wir eigentlich dieses scheußliche Service, glaubst du wirklich unsere Mutter stand auf dieses Blumenmuster?“

Jeremy hielt mir einen Teller des Services hin und dieses war wirklich grauenvoll hässlich.

Wir packten die Kisten aus und ich fragte mich, ob irgendwer diesen Schrott kaufen würde.

„Ich stimme euch zu, derjenige, der das gekauft hat oder auch hergestellt hat, der hatte einen miserablen Geschmack“, sagte Damon, der plötzlich bei uns stand.
 

Erschrocken fasste ich mir ans Herz und war nur froh, dass ich gerade nichts in den Händen hielt.

„Damon!

Musst du mich so erschrecken?“, warf ich ihn wütend vor.

Manchmal hasste ich Vampire in der Tat.

Damon kümmerte sich allerdings nicht um meinen beinah Herzinfarkt, sondern verdrehte nur die Augen.

„Deine Freundin ist angekommen“, meinte er und deutete mit seinen Kopf nach rechts, weswegen ich seinen Blick folgte.

Da war Rebekah, die ein paar Kisten bei Carol Lockwood abgab und dann zu uns rüber kam.

„Hey, Becky.

Ich hab das erste grausame Mitbringsel für Niklaus gefunden.

Wie findest du dieses schrecklich Tischservices?“, fragte ich und sie nickte zustimmend.

„Wirklich nicht schlecht, obwohl ich den Schottenrock noch viel lieber in seinen Kleiderschrank verstecken würde“, fand sie und ich musste bei den Gedanken lachen.

Erst stellte ich mir nur sein Gesichtsausdruck vor, wie er ihn in den Schrank entdeckte, aber dann wanderte meine Gedanken weiter, wie er ihn anhatte und das wurde mir dann doch zu gruselig.

Manches wollte man besser nicht wissen oder sehen.
 

Rebekah hakte sich begeistert bei mir unter.

„Wir werden jetzt einmal ein paar Dinge aussuchen, die Niklaus auf jedenfall nie in seinem Haus haben wollte“, entschied sie und lotste mich von den beiden weg.

Kurz nickte ich den beiden noch zu, bevor ich mit Rebekah von einem Stand zum anderen wanderte.

„Also wir brauchen Sachen, die auffallen, schrecklich skurril sind, eine grauenvolle Farbe haben und am besten noch alles drei in sich vereinigen.“

Verstehend nickte ich und sah mich aufmerksam um, ob ich auch etwas Passendes fand.

Mir fiel etwas rot Leuchtendes auf, das mir auf alle Fälle gefiel.

„Wie wäre es mit einer roten Lavalampe?

Das steht doch sicher im Kontrast mit seinem sonstigen Geschmack, oder?“, fragte ich und zeigte dabei auf die Lampe, die ich entdeckte hatte.

Rebekah war sofort begeistert und kaufte die Lampe, wir taten sie in eine grauenvoll hässliche Männerhandtasche, die sie Niklaus schenken wollte.
 

Wahrscheinlich würde seine Laune dabei an die Decke gehen.

Ich wusste nicht, ob ich dabei sein wollte oder so weit wie möglich entfernt sein wollte.

„Mag er kleine niedliche Kätzchen?“, fragte ich und hielt ihr eine Katzenfigur hoch, von der es an diesem Stand allerhand gab.

Rebekah grinste, hob dann allerdings ein Titanic-Poster hoch, das sie entdeckt hatte.

„Ich hab eines seiner Gemälde geklaut.

Ich denke, das hier ist ein passender Ersatz“, beschloss sie und kaufte dann, sowohl das Poster, als auch die Katzenfiguren.

Sie kaufte noch künstliche Blumengestecke und eine Hundefigur mit einem Willkommensschild.

„Bist du sicher, dass er dir nicht allein für diesen Scherz wieder einen Dolch in dein Herz rammt?“, fragte ich irgendwann nachdenklich nach.

Er würde das hier sicher nicht so witzig finden, wie wir es taten.
 

Rebekah schüttelte aber sicher den Kopf.

Sie schien ganz überzeugt zu sein.

„Wird er sicherlich nicht.

Er gibt sich gerade Mühe, weil Mutter da ist, aber einen Anfall wird er schon kriegen, in dem Fall kann ich dann aber darüber lachen“, meinte sie amüsiert.

Ich zog eine Augenbraue hoch, hoffte aber dass sie mit ihrer Aussage recht hatte.

„Wer würde bitte ein gebrauchtes Toupet kaufen?“, fragte ich und deutete auf die Perücke, die dort auf Bürste lag.

„Leute die eindeutig verrückt sind“, antwortete sie mir und wir gingen ungeachtet des Haarteils weiter, da überlegten wir nicht mal, ob wir es Niklaus antun wollten, das war selbst für uns zu extrem.

Ich fand einen niedlichen Frosch, den ich bei uns Zuhause in den Garten stellen wollte. Er saß auf einer Kugel und hatte das Maul offen.

„Schau mal, Elena.

Eine Affenlampe.

Die widerspricht doch jeden Geschmack und Stil, findest du nicht?“
 

Mir klappte der Mund auf als ich sie sah und ich konnte erst einmal nur nicken.

Es war eine hässliche grüne Lampe und um das Standbein herum, waren drei Affen, deren Hintern sich rausstreckten und die Kokosnüsse im Mund hatten.

Wer würde sich sowas hinstellen?

„Das ist eine sehr pornografische Affenlampe“, stellte ich fest und genau dieses Urteil überzeugte Rebekah sie zu kaufen.

In dem Moment tat mir Niklaus sogar fast ein wenig leid.

Aber nur fast.

Es hielt sich noch in Grenzen.

Als letztes kaufte sie eine große Statur mit Hunden die kläffen, sobald ein lautes Geräusch in der Nähe passierte.

Dabei reichte schon ein Klatschen, zu lautes Trampeln oder das Schlagen der Haustür aus.

Rebekah erzählte mir, dass es der Ersatz für die Statur war, die sie mitgehen ließ.

Als wir alles einigermaßen durch hässliche Dinge ersetzt hatten, packten wir alles zusammen und suchten Damon auf, der uns zu ihr nach Hause fahren sollte.
 

Skeptisch beäugte er uns, als wir die Kiste zur Haustür brachten.

„Ihr wollt das wirklich machen?

Grenzt das nicht an Selbstmord?“, fragte er nach.

„Damon, ärgerst du deinen Bruder nicht auch?“, fragte Rebekah rhetorisch nach.

Klar machte er das, andauernd.

Es war seine absolute Lieblingsbeschäftigung.

„In letzter Zeit bin ich wenig dazu gekommen, muss ich leider zugeben, war zu sehr damit beschäftigt ihn davon abzuhalten unsere Pläne zu vereiteln“, meinte er und hielt uns die Tür auf, während Rebekah gleich die Hundefigur hinstellte mit dem Willkommensschild.

Damon wandte sich ab, als er das sah.

„Ich bin weg, will nicht dabei sein, wenn er das mitbekommt.

Pass ja auf, dass Elena bei dem Scherz nicht draufgeht“, warnte er Rebekah und ich verdrehte die Augen.

„Ignorier ihn ruhig, so wie ich auch“, riet ich ihr.

Ich wusste das Rebekah mich beschützen würde, bevor etwas geschehen würde, würde sie wahrscheinlich noch meine Identität aufdecken und dann war der Scherz wohl eines der letzten Dinge an die er denken würde.
 

Rebekah stellte die Sachen überall dahin, wo sie etwas weggenommen hatte.

Zuletzt hingen wir das Titanic-Poster auf.

„Hast du den Film eigentlich schon gesehen?“, fragte ich interessiert nach.

Zurzeit, wo die Titanic untergegangen war, hatte sie ja noch gelebt.

„Nein, ich kenne die reale Situation“, gab sie zurück und hielt mit einer Hand, die Ecke des Posters oben fest und die andere hielt sie auffordernd in meine Richtung.

Ich gab ihr das Klebeband, mit der sie das Poster anheftete.

Während ich mit einer Hand ebenfalls eine Ecke hielt, sah ich auf das Armband, das Niklaus mir in der Vergangenheit geschenkt hatte.

Meist bemerkte ich es gar nicht mehr, zumindest spürte ich es kaum, da ich es auch nicht mehr abnahm.

„Wir sollten eigentlich mal einen Filmabend machen.

Es gibt tolle DVDs, im normalen Fernsehe läuft allerdings nur Schrott.“

Das musste ich immer wieder aufs Neue feststellen und konnte darüber nur den Kopf schütteln.

Es war erschütternd.

„Ich hab in der Schule die Mädchen reden gehört, dass es sowas wie eine Videothek gibt, wo man sich Filme ausleihen kann.

Dort könnten wir hingehen“, meinte sie, als sie den Klebestreifen wieder in ein Schubfach packte.
 

Als die Haustür aufging drehte ich mich um, natürlich waren wir in einem anderen Raum, sodass ich nicht sehen konnte, wer eingetreten war.

Rebekah packte mich am Handgelenk und zog mich mit sich.

„Komm, gehen wir etwas schwimmen.“

Nachdem ich die Haustür zuschlagen hörte, erklang das Bellen, der großen Hundestatur und ein Kichern konnten sowohl ich als auch Rebekah uns nicht verkneifen.



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