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True Story

How I Met Your Mother & Detektiv Conan Crossover
von

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Was Frauen wollen

„Das ist ein Traum… Das ist ein Traum… Das ist ein Traum…“

„Ey, sei bitte mal fünf Minuten still, ja? So schlimm ist das nun auch nicht, ich meine klar, du bist hier ein wenig reingeworfen worden, aber die Bezahlung ist gut, du hast eine Menge Macht und Einfluss, deine Identität bleibt geheim… Kein Grund dich zu fürchten.“ Vermouth seufzte und begann damit, ihre Stirn mit den Fingerspitzen zu massieren, bis das schmerzhafte Pochen darin etwas abflaute. Normalerweise war sie resistent gegen jegliche Art von Stress und auch den Druckunterschied, den ein solcher Flug nun einmal mit sich brachte, doch heute hatte sie das Gefühl, dass noch eine Menge Ärger auf sie zukommen würde, was ihr ganz und gar nicht behagte.

„Bist du verrückt? Das ist das Geilste, was mir jemals passiert ist!“

Sie unterbrach die Kopfmassage einen Moment lang, um ihm einen verständnislosen Blick zuzuwerfen. „Bitte was?“

„Naja, schau, wenn ich das richtig verstanden habe, bin ich bald stinkreich, unglaublich einflussreich und noch dazu unantastbar mit einer scharfen Blondine an meiner Seite, die mir die Spielregeln dieser netten Organisation beibringt?“ Er grinst anzüglich und zwinkerte in ihre Richtung. „Das muss ein Traum sein, denn solche unglaublichen Chancen passieren einem im wahren Leben einfach nicht.“

„Doch, schätze schon.“, erwiderte die Blondine, die sich als „Vermouth“ vorgestellt hatte, trocken und griff nach ihrem Whiskey. Aus irgendeinem Grund verspürte sie plötzlich das dringende Bedürfnis, sich zu betrinken.
 

„Hier soll ich wohnen?“ Mit offenem Mund sah er sich in dem geräumigen Appartement um, das mit Sicherheit keine Wünsche offen ließ, dafür aber tausende an neuen Sehnsüchten weckte, die man sich nicht einmal zu erträumen wagte.

„Wenn du möchtest.“ Die junge Frau streifte die hohen Schuhe elegant ab und stellte sie ordentlich auf den hölzernen Fußboden. Er tat es ihr nach und betrat den geräumigen Wohnraum mit nur mit Strümpfen bekleideten Füßen. „In Japan ist das so üblich, oder?“

Sie nickte und folgte ihm nach drinnen. „Diese Wohnung habe ich für dich gemietet. Ich dachte, es wäre sinnvoll dir als Boss eine neue Residenz zu verschaffen, die niemand außer uns beiden kennt.“ Sie lachte verschlagen. „Das erste, was man in diesem Business lernt, ist niemandem zu vertrauen, nicht mal seinen eigenen Leuten.“

„Ich soll also nicht einmal dir vertrauen?“

„Du hast es erfasst. Vertrauen ist gut, aber Kontrolle ist besser, also achte darauf jeden anzuzweifeln und niemals jemandem mehr Macht über dich zu geben, als notwendig ist.“ Die beiden setzten sich auf ein beinahe peinlich großes Ledersofa und blickten einen Moment lang stumm auf die Skyline Tokyos hinaus, die mit ihren grellen Reklamen mit der sterbenden Abendsonne um die Wette leuchtete, als kämpften sie darum, wem das letzte Licht des Tages vergönnt sein sollte.

„Wobei du mir dennoch bis zu einem gewissen Grad vertrauen musst, fürchte ich. Immerhin bin ich deine einzige echte Verbindung zur Organisation und es wäre besser, wenn es auch so bleibt.“

„Warte mal!“ Er unterbrach sie forsch, um seinen Blick für einen kurzen Moment aus ihrem Ausschnitt zu lösen.

Erst die Arbeit, dann das Vergnügen. „Was genau sind jetzt eigentlich meine Aufgaben als Boss? Ich muss doch niemanden mehr umbringen, oder?“ Er wirkte fast ängstlich, wie er sie so durch das Licht der verblassenden Abendsonne ansah, dass sie glaubte, eine Sekunde lang den wahren Barney Stinson zu sehen, den Mann, der unter all diesen Sprüchen und der aufgesetzten Coolness lebte, der Mann, der wie sie selbst ständig maskiert zu sein schien. Aus irgendeinem Grund erschreckte und faszinierte dieser Gedanke sie gleichermaßen.

Das ist dumm, Sharon, du kennst ihn gar nicht. Hör auf falsche Schlüsse über ihn zu ziehen. „Nicht persönlich.“ Sie strich sich das Haar aus dem Gesicht, auf dem das goldene Licht noch tanzte. „Eigentlich musst du nur da sein, einfach existieren und wie ein Phantom im Hintergrund wachen. Die Geschäfte der Organisation würde ich weitgehend regeln, es geht nur darum, dass die anderen glauben sollen, dass ihr Boss noch existiert.“ Der letzte Hauch des sonnigen Tages erlosch und ließ ein schattenhaftes Spiel aus künstlichem Licht und nächtlicher Finsternis zurück.

„Du willst einfach nur so tun, als würde dein Boss noch leben, nicht wahr? Es soll einfach nur so aussehen, als gäbe es ihn noch.“

Sie nickte.

„Und warum sollte ich die Identität eines anderen annehmen wollen? Ich meine, ich könnte doch einfach umgebracht werden, wenn das jemand erfährt, oder?“ Er stand auf und zupfte sein Jackett zurecht. „Tut mir leid, so verlockend das hier auch sein mag, aber Sterben ist nicht mein Ding.“ Er wandte sich zur Tür.

„Hier geblieben.“ Obwohl er es erst einmal gehört hatte, erkannte er das Klicken der Waffe sofort wieder.
 

„Du willst mich doch nicht erschießen, oder?“ Mit erhobenen Händen stand er in der Tür und sah Vermouth besorgt an. Diese war ebenfalls aufgestanden und bedrohte ihn mit einer unverschämten Lässigkeit mit der Waffe, die sie ihrem toten Boss scheinbar abgenommen hatte. „Keine Sorge, ich brauch dich noch.“ Sie steckte sie behutsam zurück in ihren Ausschnitt.

Das war also die komische Ausbeulung gewesen. Insgeheim ärgerte er sich, dass er nicht draufgekommen war. Hätte ihm seine Erfahrung mit Frauen doch einmal wirklich nützen können. Erfahrung? Na gut, sagen wir theoretische Erfahrung. Auch wenn Barney es hasste, es zuzugeben, in letzter Zeit lief es gar nicht beschaulich, was dieses Thema anging. Frauen standen eben nicht auf irgendwelche Typen ohne Geld und ohne Arbeit. Sie logen zwar immer von der wahren Liebe und den inneren Werten, aber tief im Innern waren sie noch schlimmer als alle Männer dieser Welt zusammen, denn die waren doch wenigstens ehrlich, während sie ihre Oberflächlichkeit hinter liebenswürdiger Unschuld und anderen, noch viel gemeineren Waffen verbargen. „Und du brauchst mich auch.“ Lächelnd holte sie eine kleine Folie hervor. „Weißt du, was das ist?“

Er schluckte, als ihn die böse Vorahnung ergriff.

„Genau. Das sind deine Fingerabdrücke. Wenn ich die der Polizei zuspiele, ebenso wie die Tatwaffe, werden sie wissen, dass du es getan hast. Dann brauche ich nur noch ein bisschen was zu erfinden und du hast ganz schnell einen Mordprozess am Hals.“

„Das ist Erpressung!“

„Ich weiß. Herzlich willkommen in der Verbrecherwelt.“ Sie zwinkerte ihm verschwörerisch zu.

Seufzend ließ er sich zurück aufs Sofa fallen. „Na schön, dann werde ich also für dich den Boss spielen. Habe ich sonst noch irgendwas zu beachten?“

Sie schüttelte den Kopf. „Nein. Du kannst sogar zurück in die USA. Im Prinzip muss ich dich nur ständig erreichen können.“ Scheinbar amüsiert richtete sie ihren Ausschnitt wieder, wodurch sein Blick sofort wieder fokussiert wurde. Warum hatte er sich doch gleich so aufgeregt?

„Aber das ist nicht alles, natürlich kannst du auch auf die Finanzen der Organisation zugreifen. Eine kleine Gefälligkeit meinerseits, damit ich mich auf dich verlassen kann.“ Barneys Augen wurden größer. „Wie viel genau umfassen denn diese Finanzen?“

Er räusperte sich unauffällig.

„Nun, ein paar Millionen dürften es schon sein.“

Okay, es ist definitiv der geilste Job der Welt.
 

„Hey Süße, hat es wehgetan, als du vom Himmel gefallen bist?“

Die Japanerin sah ihn verständnislos an. „Der Spruch ist billig.“

„Ach wirklich? Wie schade, ich wollte dich gerade fragen, ob ich dich falls du wieder mal runterfällst, mit meinem Privatjet auffangen soll.“

Der Gesichtsausdruck der Frau wurde augenblicklich zu einem offenherzigen Lächeln und sie gab ihm die Hand. „Ach so ist das. Ich bin übrigens Mae.“

„Zwei Martini bitte.“ Frauen waren ja so einfältig. Ein einziger Satz hatte ausgereicht, um sie um den Finger zu wickeln und ein einziges lächerliches Versprechen würde genügen, um sie dazu zu bringen, alles zu tun, was er wollte. Dieser Abend ließ keinen Zweifel daran, dass das hier der beste Tag werden sollte, den er seit langem erlebt hatte. Barney Stinson, Frauenheld und lebende Legende, war wieder im Spiel.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Night_Baroness
2012-07-31T21:36:44+00:00 31.07.2012 23:36
Vielen Dank. :D
Freut mich, auch hier einen Kommentar von dir zu sehen. ;)
HIMYM kann ich nur empfehlen, es ist zwar eine Sitcom, aber sehr unterhaltsam mit liebenswerten Charakteren. :)
Es ist gar nicht so leicht, zwei so grundverschiedene Serien zu kombinieren, aber ich gebe mir Mühe, es weiterhin annehmbar hinzubekommen! :)

LG
Von:  Zimtphilosophie
2012-07-31T17:50:05+00:00 31.07.2012 19:50
Auf solch eine Idee gilt es erst einmal zu kommen. Aber irgendwie hat sie schon was für sich. How I Met Your Mother kenn ich zwar nicht, allerdings hast du nun irgendwie doch eine gewisse Neugier in mir geweckt.
Deinem Schreibstil bin ich wie immer sehr angetan, der Plot fügt sich gekonnt ins Gesamtkonzept, ein Fakt, der keineswegs als selbstverständlich zu erachten ist, bei zwei doch so unterschiedlichen Materien.

Mata ne!
Zimtphilosophie


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