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Keep my Secret

... and love me
von

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Große Pläne

"Guten Abend, mein Name ist Kagome Higurashi", sagte sie lächelnd und reichte dem älteren Paar die Hand.

"Ich bin Warren Fielding", erwiderte der nette Mann mit der Halbglatze. "Das ist meine Frau, Joy."

"Freut mich sehr, Warren und Joy." Kagome betonte die Namen sehr deutlich.

"Hi, Warren", sagte Inuyasha, nachdem er das Wasser hinuntergeschluckt hatte und reichte den beiden ebenfalls grüßend die Hand. Dieser scheinheilige Heuchler.
 

"Erkennen Sie mich noch? Inuyasha."

"Ja, nett Sie mal wiederzusehen."

"Wir wollten uns gerade auf den Heimweg machen, es ist schon sehr spät", sagte Joy und wandte sich zum gehen. "Vielleicht unterhalten wir uns ein anderes Mal etwas ausführlicher?"

"Ja, das machen wir", erwiderte Kagome.

"Bis dann, Joy", rief Inuyasha ihnen nach und grinste triumphierend. "Genau so habe ich mir das vorgestellt und allmählich müssten wir sie auch alle durch haben."
 

Kagome atmete erleichtert auf. Zwei Stunden unzähliges Händeschütteln und permanentes Lächeln war anstrengender als es sich anhörte. Lauter Namen und höfliche Floskeln purzelten in ihrem Kopf herum und sie sehnte sich nach einem weichen Kissen.

"Das Schlimmste haben wir hinter uns", sagte Inuyasha und klopfte auf ihre Schulter. "Und lange dauert es auch nicht mehr. Schau mal, einige gehen schon." Er deutete auf ein paar Leute, die sich auf der Terrasse voneinander verabschiedeten.
 

Plötzlich griff er nach ihrer rechten Hand und sie spürte erneut dieses verwirrende Prickeln und die Hitze seiner Haut. Wie konnte die Hand eines Menschen so warm sein? Er drückte ihre Finger leicht und sie blickte auf. Seine Mutter stand vor ihnen.

"Amüsierst du dich, Kagome?" Diese Frage klang wie ein Test und war ganz bewusst an sie gerichtet. Inuyashas Meinung wollte sie wohl nicht hören.

"Ja, es ist sehr schön hier", antwortete Kagome. "Ich habe heute viele interessante Menschen kennengelernt."
 

"Es ist gut, Kontakte zu erfolgreichen Menschen zu knüpfen. Du weißt nie, wann das mal hilfreich sein kann", lächelte Izayoi zufrieden. "Ich habe leider eine schlechte Nachricht. Einer meiner Gäste ist allein und ohne Fahrer hergekommen und hat in den letzten Stunden zu viel getrunken. Er kann unmöglich heute noch mit dem Auto fahren. Deshalb habe ich ihm das Zimmer zum übernachten angeboten, das eigentlich für dich gedacht war. Ich habe ein Gästebett in Inuyashas Zimmer aufstellen lassen, ich hoffe das ist kein Problem für euch."

"Nein, Mum, das ist kein Problem."

"Absolut nicht", ergänzte Kagome. Schließlich teilten sie sich jede Nacht ein Zimmer.

"Da bin ich aber erleichtert! Ich hatte befürchtet, es könnte vielleicht unangenehm sein, aber ihr scheint euch ja recht nahe zu stehen-"
 

"Wo ist Dad?", unterbrach Inuyasha sie. Er hatte die misstrauischen Blicke, die sie Kagome wieder zuwarf auch bemerkt. Sie schien noch immer zu glauben, dass an ihrer Beziehung etwas nicht stimmte. Izayoi zeigte auf eine relativ abgelegene Ecke nahe am See. Zwei Männer, beide in dunklen Anzügen gekleidet, flüsterten verschwörerisch miteinander. Da einer der Männer fast platinblondes Haar hatte, vermutete Kagome, dass der Andere Inuyashas Vater war. Sie konnte ihn nicht richtig sehen, weil er ihr mit dem Rücken zugewandt stand.

"Er spricht mit Mr. Birch über Geschäftliches", sagte Izayoi.

"Ah, der Vater der irren Sarah", nickte Inuyasha wissend und verzog das Gesicht.
 

"Sei nicht gemein, ihr habt früher miteinander gespielt", tadelte sie.

"Sie hat ihren Puppen die Köpfe abgerissen und sie dann auf einen anderen Körper gesetzt", erwiderte er spöttisch, "und sie hat auch mit ihnen gesprochen."

"Können wir das Thema wechseln?", warf Kagome schnell ein, als sich Izayois Blick verfinsterte.

"Du bist unmöglich!"

"Wir sollen das Thema wechseln."

"Alles für dich ist ein Witz. Kannst du denn nie ernst bleiben?", warf sie ihm vor.
 

In diesem Moment trat Inuyashas Vater neben sie und legte seine Hand um ihre Schulter. Er war groß und stattlich, neben ihm wirkte Izayoi sehr zerbrechlich. Vereinzelte graue Strähnen zierten sein schwarzes Haar und er hatte sehr markante Gesichtszüge. Inuyasha sah seinem Vater nicht unähnlich, aber bei genauerem Betrachten hatte er äußerlich doch mehr von seiner Mutter.

"Entschuldige", sagte er und drückte Izayoi einen vertrauten Kuss auf die Wange. "Die Arbeit hat mich wieder mitgerissen. Habe ich etwas verpasst?"
 

"Ich habe mich unmöglich benommen und jetzt bin ich für sie ein Komiker", antwortete Inuyasha, ließ Kagomes Hand los und verschränkte die Arme vor der Brust. Eine typische Abwehrhaltung, bemerkte Kagome.

"Ah, das ist ja nichts Neues. Bitte, nur weiter", sagte Mr. Taishou.

"Dein Sohn, hat sich über die Tochter deines Kollegen lustig gemacht. Er-"
 

"Jemand hat mein Auto zugeparkt!", unterbrach sie eine ärgerliche Männerstimme. Alle Blicke wanderten sofort in Richtung Hauseingang, nur Inuyasha schaute in die entgegengesetzte Richtung, auf den schwarzen See hinaus, wo in der Ferne kleine Lichter schimmerten.

"Inuyasha, fahr deinen Wagen weg", sagte Izayoi sofort.

"Warum beschuldigst du immer direkt mich?", fragte er verärgert.

"Weil du es immer bist."
 

"Keine Streitereien, bitte", sagte Mr. Taishou. "Inuyasha, lass den Mann nach Hause fahren."

"Na, schön", meinte er und übergab Kagome sein Wasserglas, bevor er zum Haus ging und die Vorwürfe des Mannes einfach abwinkte. Kagome fühlte sich furchtbar ausgeliefert, mit seinem fast leeren Glas in der rechten, ihr noch volles Glas in der linken Hand. Vor ihr standen die Eltern ihres vermeintlichen Freundes.

"Nun, erzähl mal, Kagome", sagte sein Vater und Kagome schluckte. Das Kreuzverhör begann.
 

"Ja, doch. Hör endlich auf, den Brüskierten zu spielen", murmelte Inuyasha genervt vor sich hin, während er seinen Audi ein Stück nach vorne fuhr, damit der noch immer schimpfende Gast hinausfahren konnte. "Ich wohne hier, eigentlich solltest du dich bei mir dafür entschuldigen, dass du auf meinem Parkplatz stehst." Der Mann warf ihm noch einen wütenden Blick zu, als er an ihm vorbei und schließlich durch das Tor fuhr. Inuyasha stellte augendrehend den Rückwärtsgang ein und besetzte gekonnt die nun freie Parklücke.
 

Er wusste nicht, was er erwartet hatte, als er zurückkam. Vielleicht betretenes Schweigen, gemischt mit ein paar prüfenden Blicken. Oder, dass seine Eltern Kagome mit ihren Ansprüchen völlig auseinandernahmen. Etwas in der Art, aber ganz bestimmt nicht, dass die drei eine angeregte Unterhaltung führten und dabei sogar entspannt lachten.

"Da bin ich wieder", sagte er zögerlich.

"Hier", entgegnete Kagome nur, drückte ihm sein Wasserglas in die Hand und wandte sich wieder seinen Eltern zu.
 

"Inuyasha, deine Freundin ist wirklich entzückend!", lächelte Izayoi.

"Wie bitte?", fragte er und richtete seinen verwirrten Blick abwechselnd auf seine Eltern und Kagome, als würde er einem Tennismatch zusehen, während sie fortfuhren.

"Musashi verleiht nur ein Stipendium pro Jahr und das ist heiß begehrt", sagte sein Vater und nickte bewundernd. "Du musst sehr stolz auf dich sein, dass du es erhalten hast."

"Ich musste mein gesamtes Leben umkrempeln, aber es hat sich wirklich gelohnt. Diese Schule ist großartig!" Wieder lachten die drei.
 

Verwirrt runzelte Inuyasha die Stirn und rief plötzlich: "Okay, Halt, Stopp mal kurz, Auszeit!" Sie hörten auf zu lachen und sahen ihn abwartend an, während er versuchte die passenden Worte zu finden.

"Ich verstehe das nicht ganz. Eben als ich gegangen bin, hast du Kagome noch abgrundtief gehasst, Mum. Und nun findest du sie plötzlich entzückend?"

"Worauf willst du hinaus?", fragte sie.

"Ich war nur fünf Minuten weg. Was ist passiert zwischen Hass... und dem hier?"

"Ich verstehe nicht, was du meinst. Kagome hat ein bisschen was von sich erzählt und wir mögen sie. Sie ist erstaunlich."
 

"Okay, also die erstaunliche Kagome ist jetzt müde", sagte er schlecht gelaunt, noch immer mit gerunzelter Stirn. "Wir sollten nach oben gehen und schlafen. Wir müssen morgen sehr früh im Flieger sitzen."

"Kannst du neuerdings Gedanken lesen?", fragte Izayoi.

"Bist du müde?"

"Ja, schon", antwortete Kagome ihm und es war die absolute Wahrheit.

"Tada", murmelte Inuyasha.

"Also schön, es ist wirklich recht spät geworden. Lass uns die übrigen Gäste verabschieden", sagte sein Vater und schob Izayoi zur Terrasse.
 

"Was hast du bloß getan?", fragte Inuyasha zerknirscht, sobald sie außer Hörweite waren.

"Was meinst du?"

"Du hast sie dazu gebracht, dich zu mögen! Wieso tust du so etwas? Und vor allem, wie hast du das getan?"

"Ich habe ihnen bloß von meiner Familie erzählt, wo ich aufgewachsen bin und wie ich auf Musashi angenommen wurde. Ich war ehrlich und freundlich, woher sollte ich denn wissen, dass du damit ein Problem hast? Das nächste Mal, spucke ich ihnen einfach ins Gesicht."
 

"Wenn meine Eltern dich mögen, werden sie erwarten, dass ich dich zu späteren Feiern ebenfalls mitbringe. Aber wenn ich mit dir Schluss mache, werden sie mich mit lauter Vorwürfen plagen."

"Dann mach nicht mit mir Schluss." Die Worte hatten ihren Mund schneller verlassen, als sie denken konnte.

"Was?", fragte Inuyasha verständlicherweise überrascht.

"Ich meine, dass ich nichts dagegen habe zukünftig deine Freundin zu spielen."

"Du hast nach diesem Abend noch nicht genug?" Er starrte sie ungläubig an.
 

Izayoi rief sie ins Haus, bevor sie ihm antworten konnte. Sein Vater schüttelte Mr. Birch die Hand und schloss hinter ihm die Haustür, als Inuyasha und Kagome den Eingangsflur betraten. Neben ihnen stand ein Mann mittleren Alters mit geschlossenen Augen und wippte langsam vor und zurück. Das war offensichtlich der betrunkene Gast, der das Gästezimmer belegte.
 

"Es war eine tolle Party, Mum. Wir gehen dann jetzt nach oben."

"Es sei denn Kagome möchte noch eine Führung durch das Haus."

"Oh, okay. Flur, Treppe, oben", sagte Inuyasha und begann in verschiedene Richtungen zu zeigen. "Äh, Esszimmer, Küche, Klavierbereich für den es keine richtige Bezeichnung gibt und da hinten ist das Wohnzimmer mit dem gigantischen Fernseher. Das ist kein Witz, der ist größer als ich. Das reicht, oder?"

"Ja, ich glaube eine Führung ist nicht mehr nötig", stimmte Kagome zu.
 

"Na, schön", seufzte Izayoi und führte ihren Gast vorsichtig die breite Treppe hinauf. "Ich glaube, eure Taschen liegen noch im Gästezimmer."

"Ich hole sie", sagte Inuyasha. "Geh du schon mal vor, Kagome. Ganz oben, um die Ecke, die letzte Tür." Kagome lief die Treppen hinauf, bis zur obersten Etage. Die Stufen endeten und sie ging um die linke Ecke. Sie sah drei Türen, zwei rechts und eine links. Die beiden hinteren Türen lagen parallel zueinander.
 

Die letzte Tür? Einen Moment lang überlegte sie, einfach an Ort und Stelle zu warten, öffnete dann aber die linke Tür. Das Zimmer war groß und in verschiedenen Blautönen gehalten. Von fast schwarzem Dunkelblau bis zu einem eisigen Hellblau, das fast in Weiß überging. Schwere Vorhänge verdeckten die Sicht nach draußen. Die Wände waren nackt und ein gewaltiges Himmelbett beherrschte den Raum, der steril wirkte und kalt und irgendwie leblos. Die Luft war so stickig, als wäre seit Jahren das Fenster nicht geöffnet worden.
 

"Nicht dieses Zimmer!", rief Inuyasha hinter ihr und zog die Tür so schnell zu, dass es laut knallte. Kagome zuckte erschrocken zusammen und schaute Inuyasha verunsichert an. Zähneknirschend deutete er auf die gegenüberliegende Tür.

"Das ist mein Zimmer", murmelte er.

"Tut mir leid, du sagtest die letzte Tür, ich wusste nicht-"

"Ja, ich meinte die letzte Tür, weil auf der Seite zwei Türen sind-"

"Klar, verständlich, die letzte Tür weil da zwei Türen sind. Ich hätte selbst darauf kommen sollen", sagte sie schnell. Sie hatte das unangenehme Gefühl etwas Verbotenes getan zu haben. "Mein Rucksack, Dankeschön."
 

Sie nahm ihm eilig ihre Tasche ab und folgte ihm in das gegenüberliegende Zimmer. Es lag in Richtung Garten und schien das komplette Gegenteil zu sein. Das breite Panoramafenster bot einen zauberhaften Blick auf den See und die funkelnden Lichter der Stadt. Die Möbel waren in leichten Braun- und Grüntönen gehalten mit weißen und roten Einsprengseln. An der linken Wand standen einige Regale und ein Schreibtisch. Über dem Tisch hing eine riesige Weltkarte, umrahmt von vielen kleinen Bildern und Postkarten, die verschiedene Sehenswürdigkeiten zeigten. Auf der rechten Seite des Zimmers führten ein paar Stufen auf die Halb-Etage, auf der ein großes Doppelbett und auch ihr Gästebett stand. Darunter befand sich eine gemütliche Sitzecke, bestehend aus einem kleinen Sofa, zwei Sesseln und ein Haufen Kissen die wahllos in der Ecke herumlagen. Kagome fühlte sich auf der Stelle wohl.
 

"Hier ist das Badezimmer", sagte Inuyasha, öffnete die Tür neben der Zimmertür und tastete nach dem Lichtschalter. Das Licht war greller als im Schlafzimmer und wurde durch die Spiegelungen auf den weißen Kacheln noch verstärkt. Auf der gegenüberliegenden Wand, befand sich eine weitere Tür, die sehr wahrscheinlich in das kalte Zimmer führte. Aber ein rustikaler kleiner Schrank stand direkt davor und versperrte den Weg.

"Sieh dir das an, zwei Waschbecken", sagte sie. "Das ist so nobel. Ich könnte mir hier die Zähne putzen, und darein ausspucken."

"Wenn es dich glücklich macht."
 

Inuyasha schloss die Tür und Kagome kramte in ihrer Tasche nach dem Schlafanzug und ihrer Zahnbürste. Dann legte sie ihre Kleidung ab und sprang unter die Dusche. Sie hieß die warmen Wasserstrahlen willkommen und stellte die Temperatur in kleinen Abständen immer heißer ein, bis sie das Gefühl hatte, dass sich alle Verspannungen in ihrem Körper gelöst hatten und ihre Haut von der Hitze ganz rötlich wurde. Nachdem sie sich abgetrocknet und die Zähne geputzt hatte, schlüpfte sie in den süßen gelben Pyjama.
 

Während Kagome sich mit ihrer Bürste durch die nassen Haare fuhr, schaute sie sich die Postkarten über dem Schreibtisch noch einmal genauer an. Es waren Bilder von Florenz, Prag, Berlin, Dubai und vielen anderen berühmten Städten, die Kagome aber nicht sofort einordnen konnte. Auf der Weltkarte steckten haufenweise rote Stecknadeln und einige vereinzelte blaue Nadeln. Auf dem Tisch standen ein kleiner Stapel Notizbücher, drei verschiedene Spiegelreflexkameras und eine kleine silberne Digitalkamera, die sich neben ihren großen Kollegen vermutlich ziemlich unzulänglich fühlte.
 

"Was hat es mit den Stecknadeln auf sich?", fragte Kagome und Inuyasha stellte sich neben sie.

"Die blauen Nadeln kennzeichnen die Orte an denen ich schon war und-"

"Und die Roten, wo du noch hin willst?", ergänzte Kagome und er nickte. "Da hast du dir aber ganz schön was vorgenommen." Es waren wirklich sehr viele rote Nadeln. "Bei so vielen Zielen kannst du ja gleich eine ganze Weltreise machen."

"Genau das habe ich vor", erwiderte Inuyasha und griff nach dem obersten Notizbuch auf dem Stapel. "Sobald ich den Abschluss gemacht habe, geht es los."
 

Kagome blickte auf die beschriebenen Seiten, eine Mischung aus Tabellen, Notizen und kleinen Berechnungen.

"Du hast wirklich eine Weltreise geplant?"

"Bis ins kleinste Detail. Ich habe schon die genaue Route festgelegt, diese an die idealen Wetterbedingungen der Länder angepasst, bestimmt wie lange ich wo bleibe und welche Hotels ich buche."

"Und deine Eltern bezahlen das alles?"

"Pfft, nein. Sie sind gegen diese Reise und mein Vater glaubt auch nicht, dass ich das wirklich durchziehe."
 

"Wer übernimmt dann die Kosten?", fragte Kagome und blätterte in einem anderen Notizbuch.

"Na, ich selbst, wer sonst? Ich spare für diese Reise schon seit ich neun Jahre alt bin und da ist bereits einiges zusammengekommen."

"Und das reicht für all die Dinge die du dir vorgenommen hast?"

"Noch nicht, aber bis zum Abschluss in drei Jahren werde ich schon das nötige Budget gespart haben."

"Du bist ja zuversichtlich", erwiderte Kagome und lächelte leicht. "Notfalls kannst du ja auch ein paar Dinge auf deiner Liste streichen."

"Bevor das passiert, versuche ich lieber eine Bank auszurauben."
 

"Ich vermute, die hier begleiten dich auf deiner Weltreise", sagte sie und hob eine der Spiegelreflexkameras vorsichtig hoch. Es war eine analoge Kamera, bei der man noch den Film entwickeln lassen musste.

"Meine Lieblingskamera. Sie ist sehr alt und gilt eigentlich als defekt, weil sie einen starken Lichteinfall hat, aber genau das macht die Fotos immer so interessant." Kagome blickte ihn fragend an. "Warte, ich zeige es dir." Er zog aus einem Regal zwei Foto-Ordner heraus und legte sie geöffnet nebeneinander auf den Schreibtisch.
 

Durch den Lichteinfall waren auf den Bildern bunte Streifen und lange Sonnenstrahlen zu sehen, wo hingegen die Fotos in dem anderen Ordner langweilig perfekt aussahen, aber immer noch wunderschön. Man konnte den Unterschied deutlich erkennen.

"Diese Bilder sind alle von dir? Bist du Fotograf?", fragte Kagome und blätterte weiter. Inuyasha nickte wieder und beobachtete Kagomes faszinierten Gesichtsausdruck. Die Motive waren sehr unterschiedlich. Ob nun Landschaften, Tiere oder Portraits. Es war fast alles vertreten.
 

"Die sind Fantastisch. Darf ich noch mehr sehen?" Er zuckte nur mit den Schultern und Kagome zog einen dritten Ordner aus dem Regal. Dieser war voller Hochzeitsfotos von verschiedenen Paaren und ihren Gästen.

"Kleine Nebenverdienste für die Verwirklichung der Reise", erklärte Inuyasha. "Ein Hochzeitsfotograf verdient ziemlich gut."

"Aber am liebsten machst du das nicht", stellte sie fest. "Wenn man sie mit deinen anderen Bildern vergleicht kann man das irgendwie sehen - Wer ist das?"

"Wer?" Kagome tippte auf eines der Fotos.

"Dieses Mädchen. Sie ist auf sehr vielen Bildern zu sehen."
 

"Das ist niemand", sagte Inuyasha grob, nahm ihr die Ordner weg und stellte sie zurück ins Regal. "Es ist spät, wir sollten jetzt wirklich schlafen gehen." Er drehte sich um, stieg die Treppen zur Halbetage hinauf und warf sich auf sein Bett.

"Okay", flüsterte Kagome verwirrt und schaltete das Licht aus.
 

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Joy Fielding ist eine kanadische Schriftstellerin und Schauspielerin. Sie lebt mit ihrem Mann Warren in Toronto und Palm Beach und hat zwei Töchter, Shannon und Annie.

Wikipedia
 

Joy Fielding ist eine meiner Lieblingsautoren, was mich dazu veranlasste dem älteren Paar vom Anfang des Kapitels, ihren und den Namen ihres Mannes zu verleihen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  friehkie
2013-09-14T22:28:33+00:00 15.09.2013 00:28
Ich wusste es. Kagome lässt ihren ganzen Charme sprühen. Manchmal reicht ein guter Charakter und Witz einfach aus um die Leute für sich zu gewinnen :) Freut mich zumindest für sie. Inuyasha scheint ja noch nicht viel davon zu halten - hoffentlich wird sich das noch ändern ;)
Mir gefallen seine Ziele und seine Hobbies. Ein Vielschichtiger Charakter. Über diese mysteriöse Frau erfahren wir hoffentlich bald noch mehr? Und auch über das eine~ Zimmer.
Von:  xKeiko-chanx
2013-02-26T18:06:55+00:00 26.02.2013 19:06
Das mit der Weltkarte und den Nadeln finde ich sehr schön. Das hat was träumerisches, abenteuerlustiges aber auch leicht Kindliches an sich. Nicht im Sinne von albern, eher im Sinne von unschuldig.
Er hat diesen Traum und tut alles dafür, obwohl seine Eltern dagegen sind.
Das zeigt, wie viel ihm das bedeutet.

Nur eine Vermutung von mir aber ich kann mir gut vorstellen, das das vielleicht so eine gemeinsame sache von ihm und dem Mädchen auf dem Bild war (Was allen Anschein nach bei diesem ominösen Unfall ums Leben kam). Und das er das deshalb unbedingt durchziehen will, egal was kommt.

Aber ich kann mich auch irren. Wird sich ja zeigen^^
Von:  Silver_Cherry_Yasha
2012-10-19T14:47:47+00:00 19.10.2012 16:47
Oh, oh. Inuyasha zu fragen, wer denn das Mädchen auf dem Foto ist, war wohl keine so gute Idee. Wenn ich das richtig verstanden habe, ist dieses Mädchen Kikyo (?) - ach, ich lass mich überraschen - und es gibt ja anscheinend einen guten Grund, warum sie nicht mehr da ist. Ich kann Inuyasha verstehen, immerhin kennt er Kagome vielleicht gerade mal 'nen Monat. Bei so einer kurzen Zeit, würde ich ihr auch nicht meine ganze Liebesgeschichte vorsingen. Tolles Kapitel. Bis dahin,

Silver_Cherry_Yasha
Von: abgemeldet
2012-10-17T08:29:27+00:00 17.10.2012 10:29
Die fanfiction ist wirklich einfach nur der Hammer ich liebe sie :D
Von:  nes-goes-to-ireland
2012-10-16T23:14:07+00:00 17.10.2012 01:14
Hey!
Die Fanfiction ist einfach nur... wow. Also wirklich: WOW!
So witzig und einfallsreich... dein Schreibstil ist schön zu lesen und macht lust auf mehr! Weiter so!
Ich bin gespannt auf die nächsten Kapitel und ich hoffe es wird noch viele geben...
Großartige FF :) so ich sollte jetzt aufhören zu schleimen...
bis dann!!
Von:  Somi
2012-10-16T18:59:59+00:00 16.10.2012 20:59
so langsam kommt kagome an sein geheimnis
..hat wohl etwas mit dem mädchen auf den bildern zu tun ^^
mach weiter so *anfeuer*
bye *knuddel*

Somi


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