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Red Eyes

Der letzte Uchiha?!
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Nach langer, langer Zeit des Wartens, habe ich hier für euch ein neues Kapitel von Red Eyes. Wie auch bei meiner One Piece Fanfic, habe ich für die Handlung hier, genaue Vorstellungen und Ereignisse vorgesehen, somit kann ich euch beruhigen, ich werde weiter schreiben! Ich kann leider nicht verhindern, dass es für euch ab und an mal Durststrecken gibt, da ich einfach mit Fortbildung neben dem Job, Haus, Hund und Mann viel um die Ohren habe, dennoch nehme ich mir immer wenn ich im Fluss bin gerne Zeit zum schreiben :D

Nun viel Vergnügen mit dem neuen Kapitel.
Ich hoffe genau wie ihr darauf, dass das das nächste nicht so lange auf sich warten lässt :) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Ausnahmsweise doch noch mal recht schnell, ein neues Kapitel :D
Viel Spaß ;) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Huch schon wieder eins ^^´ Viel Spaß dabei! Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Aufgrund der Tatsache, das ich eher unbeabsichtigt einige Gedankengänge von Sakura und auch Hintergrundinformationen zur Story mit eingebaut habe, konnte ich es nicht über mich bringen, das Kapitel nicht auch für die unter 18 Jährigen zu veröffentlichen. Somit habt ihr hier die zensierte Version, ich hoffe sie erfreut euch dennoch :) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
So hier wieder ein Kapitel, das die eigentliche Handlung weiterführt. Ich hoffe ihr wartet schon gespannt darauf und wünsche euch viel Spaß beim lesen ;) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
So, meine lieben Leser :D
Ich danke euch allen für eure treue Unterstützung, sei es durch Favoriten, durch Kommentare oder sogar durch ENS, wie von redwolf1981 heute ;)
Ich bin sehr froh, dass ihr alle immer so geduldig seid und auch wenn ihr manchmal lange warten müsst, dennoch die Freude und das Interesse an meiner Story nicht verliert. Für alle diejenigen, die mir ein paar nette Worte hinterlassen haben: Euch danke ich besonders, da es mich immer weiter darin bestärkt, dass ich das richtige tue wenn ich schreibe :)
Vielen Dank und viel Spaß mit dem neuen Kapitel! Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Oh je ich sehe grade, wann das letzte Update war und stelle mal wieder fest, dass ich euch immer viel zu lange warten lasse 😔
Nichts desto trotz, hoffe ich doch, dass hier noch einige sind die gerne wissen wollen wie es weiter geht und sich darüber freuen, ein weiteres Kapitel zu lesen.
Immerhin geht es spannend weiter, mit der Gerichtsverhandlung. Komplett anzeigen

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Prolog

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Prolog (zensiert)

So :D Herzlich Willkommen zu meiner ersten SasuSaku Fanfic. Die Idee zu dieser Fanfic ist mir beim schreiben einer meiner anderen Fanfics gekommen und da dort kein Platz für das Pairing ist, musste ich hier eine neue beginnen ^-^ Ich hoffe sie gefällt euch :D Als Eröffnung bekommt ihr erst mal den Prolog, er spielt in der Zeit kurz bevor das Treffen der Kage stattfindet.

Dann will ich nicht lange weiter reden, ich wünsche euch viel Spaß mit dem Prolg von 'Red Eyes!'


 


 

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Endlich war es soweit. Er konnte es kaum glauben. Er hatte seine Rache bekommen und sein Bruder war tot. Und doch war er keineswegs glücklich, schließlich hatte Itachi ihn, seinen kleinen Bruder, immer nur beschützen wollen. Dafür war er sogar so weit gegangen, durch seine Hand zu sterben. Nur damit er stark werden würde, hatte er ihn auf den Weg des Hasses und der Rache gelenkt.

Itachi.
 

Nun war er tot und Sasuke hatte noch keinen genauen Plan, was er nun tun würde. Der nächste Punkt auf seiner Liste war ganz klar, Danzo zu töten, doch wie er das machen würde… Da musste er sich noch etwas überlegen. Für den Moment war er einfach nur froh darüber, hier im Wald auf einem Ast zu sitzen und in den wolkenfreien Nachthimmel zu sehen.
 

Es war ein schönes Gefühl für einen winzigen Augenblick, alles hinter sich lassen zu können, neue Kraft zu schöpfen, bevor er sich seiner neuen Aufgabe zuwenden würde. Natürlich würde er das seinem Team gegenüber niemals eingestehen. Sein Blick schweifte über die Körper, die unter ihm, an den Stamm des Baumes gelehnt schliefen.
 

Sie hatten sich bisher als nützlich erwiesen, aber Sasuke verspürte ihnen gegenüber keinerlei Zuneigung. Ohne es zu wollen, verglich er sein Team, mit dem alten Team 7. Es hatte sich damals alles völlig anders angefühlt. Er hatte immer gewusst, dass sie zusammenhalten würden, komme was wolle und genauso hatte er sich inmitten seiner Freunde immer wohl gefühlt. Beinahe wie bei einer Familie.
 

Doch trotzdem hatte das alles ihn nicht halten können, als Orochimaru nach ihm gerufen hatte. Macht war das einzige was ihn damals antrieb. Er konnte nicht anders als dem Ruf zu folgen, wenn er dadurch an Stärke gewinnen würde. Nicht einmal Naruto hatte ihn aufhalten können und das obwohl er sein bester Freund war…
 

Naruto. Sakura. Kakashi.
 

Er würde lügen, wenn er sagte er würde die alten Zeiten nicht vermissen. Doch das war nicht wichtig. Er hatte drei Jahre seines Lebens bei Orochimaru verbracht, um die Kraft zu erhalten, seinen Bruder zu töten und dann wurde ihm offenbart, dass Itachi nur einen Befehl ausgeführt hatte?!
 

Er konnte einfach nicht anders als den Weg der Rache, den er damals gewählt hatte, bis zum Ende zu folgen. Das war er Itachi für sein Opfer schuldig. Er würde Danzo beim Treffen der Kage töten, davon konnte ihn nichts und niemand abhalten.
 

Sasuke lehnte sich zurück an den Stamm des Baumes und ließ seinen Blick über den Wald streifen. Es wurde langsam Zeit, dass einer der anderen die Wache übernahm. Er war noch immer nicht ganz der Alte, nach seinem Kampf mit Itachi.
 

Gerade als sich Sasuke erhoben hatte, um sich auf den Boden fallen zu lassen, spürte er in der Nähe ein Aufwallen von Chakra. Es war nur ein kurzer Moment gewesen und er konnte es so schnell auch nicht zuordnen, doch es war ganz klar, dass hier irgendwo ganz in der Nähe jemand war.
 

Lautlos ließ er sich auf den von Nadeln bedeckten Waldboden fallen. Vorsorglich aktivierte er sein Sharingan und machte sich auf die Suche. Es dauerte nicht lange, bis er auf die ersten Hinweise eines Kampfes stieß. Einige Ninja, offensichtlich eine Gruppe führungsloser Oto-nin lagen überall verteilt. Soweit er es mit einem Blick beurteilen konnte, waren sie alle bereits tot.
 

Einige waren mit Shuriken und Kunai an tödlichen Stellen getroffen, anderen war definitiv das Rückrad oder der Hals gebrochen worden. Ganz klar konnte man sagen, derjenige der hier gewütet hatte, verstand etwas vom töten. Das war eine präzise Vorgehensweise gewesen und wie man sah, auch sehr effektiv.
 

Sasuke folgte der Spur der Verwüstung weiter, jetzt hatte er jedoch sein Schwert gezogen, um sich im Notfall zu verteidigen. Es zahlte sich auch bald darauf aus, dass er diese Vorsichtsmaßnahme ergriffen hatte. Denn er war kaum zwanzig Meter weiter gegangen, als auch schon Wurfmesser auf ihn nieder regneten. Er konnte sie ohne Probleme abwehren, aber sie waren genauso berechnend geworfen worden wie die, denen die Oto-nin zum Opfer gefallen waren. Wer immer sie geworfen hatte, er hatte gut gezielt. Obwohl jeder der kein Dojutsu anwenden konnte, verglichen mit ihm schlecht in der Dunkelheit sehen konnte, hatten die Wurfmesser genau auf seinen Hals, die großen Aterien in der Leistengegend und auf sein Gesicht gezielt.
 

„Netter Versuch, aber das wird dir bei mir nichts nützen.“, sagte Sasuke und trat langsam näher.
 

Nachdem er sich kurz umgesehen hatte, konnte er erkennen, wer ihn angegriffen hatte. Ein Anbu lehnte einige Meter entfernt am Stamm eines Baumes. Offensichtlich war er schwer verletzt, da ein Schwert aus seinem Bauch hervor ragte.
 

„Bleib wo du bist Uchiha.“
 

Verwundert zog Sasuke seine Augenbraue hoch. Anscheinend handelte es sich bei dem Anbu um eine Frau. Auch wenn die Stimme von der Tiermaske gedämpft wurde, war sie doch klar als weiblich zu erkennen.
 

„Ich will dir nichts tun.“, erwiderte Sasuke und trat noch einige Schritte näher.
 

„Das interessiert mich nicht. Bleib da stehen, ansonsten werde ich dich auch noch in den Boden stampfen.“, kam es bissig von dem Anbu.
 

Sasuke lachte kurz auf. „Nun du hast wirklich ganze Arbeit geleistet, gegen all diese Oto-nin zu kämpfen war sicherlich kein Spaziergang und du bist verletzt. Ich denke du kannst mir nicht gefährlich werden.“ Trotz seiner Worte blieb er jedoch stehen. Aus irgendeinem Grund wollte er sie nicht verschrecken. Sie wirkte auf ihn wie ein in die Enge getriebenes Tier.
 

„Von wegen verletzt. Man soll seine Gegner nicht unterschätzen Uchiha.“, sagte die Kunoichi und zog mit einem Ruck das Schwert aus ihrem Körper. Ihre Hände schlugen den langen Mantel zurück und legten sich auf die Wunde. Sofort leuchtete hellgrünes Chakra auf und die Wunde begann sich zu schließen.

Nach einem kurzen Moment erstarb das grüne Schimmern des Chakras, obwohl die Wunde noch keineswegs ganz verheilt war.
 

„Hast du keine Kraft mehr oder wieso kannst du dich nicht vollständig heilen?“, meinte der Schwarzhaarige, während sein Blick über den Körper der Frau glitt. Er musste sagen, sie sah unglaublich sexy aus, wie sie dort auf dem Boden lag. Der Mantel war inzwischen weit geöffnet und die eng anliegende Uniform, überließ wirklich nichts der Fantasie. Seine Lust war geweckt.
 

Doch bevor er überhaupt etwas tun oder sagen konnte, war die Frau verschwunden und nur ihr Mantel lag noch vor ihm auf dem Boden. Natürlich konnte Sasuke ihr mit seinem Sharingan folgen und parierte ihre Angriffe erneut.
 

„Ich habe sehr wohl noch Kraft, aber die muss man schließlich gut einteilen.“, zischte die junge Frau, sobald sie sich wieder gegenüber standen.
 

„Das ist Unsinn, ich will nicht gegen dich kämpfen.“, sagte Sasuke erneut. Doch die Kunoichi ließ sich davon nicht abhalten, sie zog ein Schwert hinter ihrem Rücken hervor und startete einen neuen Angriff.
 

Sasuke musste schon sagen, dass sie gut mit ihrem Schwert umgehen konnte. Doch trotz allem, war er mit dem Sharingan gesegnet und sie nicht. Obwohl sie noch kämpfte, wusste Sasuke auch, dass sie geschwächt war, zusätzlich floss immer noch ein stetiger Blutstrom aus ihrer Bauchwunde und langsam aber sicher, wurden ihre Angriffe schwächer.
 

Es dauerte nur noch wenige Minuten, bis Sasuke ihr das Schwert aus den Händen schlug und sein eigenes ebenfalls wieder weg steckte. Die Anbu wollte gerade zur nächsten Attacke ansetzen und begann Fingerzeichen zu formen, als der Schwarzhaarige auch schon bei ihr war und ihre Hände fest hielt. Er drängte sie zurück an einen der Bäume und pinnte ihre Hände über ihrem Kopf fest.
 

„Lass mich los…“, knurrte die Frau hinter der Maske und Sasuke konnte ganz klar das unterdrückte Zittern in ihrer Stimme heraus hören.
 

„Würde ich ja, wenn du versprichst mich nicht wieder anzugreifen.“, gab er mürrisch zurück.
 

Anstelle einer Antwort, versuchte sie sich mit einem Tritt gegen sein Knie, aus der Situation zu befreien. In diesem Angriff lag eine Menge Kraft und Sasuke fürchtete schon, dass seine Kniescheibe brechen würde. Diesen kleinen Moment nutzte die junge Frau, um ihn auf den Boden zu werfen und sich über ihm zu positionieren. Mit ihren Beinen drückte sie seine auf den Boden, während ihre eine Hand seine Arme festhielt und die andere Hand ein Kunai an seinen Hals drückte.
 

„Glaub nicht, dass du mich so leicht überwältigen kannst. Ich habe dir doch gesagt, man sollte seine Gegner nicht unterschätzen Uchiha.“, zischte sie und mit jedem Wort drückte die Spitze des Messers tiefer in seinen Hals.
 

Sasuke lächelte sie nur an. Er wusste genau, dass sie völlig am Ende war, denn obwohl sie sich bemühte es sich nicht anmerken zu lassen, spürte er, dass ihr das atmen schwer fiel, ihre Brust hob und senkte sich unregelmäßig und sie musste nach ihrer kleinen Rede tief Luft holen. Doch sie gab trotzdem nicht auf. Das gefiel ihm ungemein. Genauso wie ihr Körper, der auf seinem saß.
 

Es erregte ihn, dass sie sich genau auf seinem Schoß nieder gelassen hatte und es würde sicherlich nicht mehr lange dauern, bis auch sie das merken würde. Sasuke wusste, er würde diese Frau nicht wieder aus dem Kopf kriegen, bis er mit ihr geschlafen hatte und es war schon lange genug her, seit er sich das letzte Mal eine Frau ins Bett geholt hatte. Normalerweise schlief er nicht mit Kunoichis, die Gefahr war zu groß, dass sie ihn erkannten oder sogar Attentäter wären.
 

Er bevorzugte also Zivilistinnen, obwohl sie nicht ansatzweise so gelenkig und ausdauernd waren, wie Kunoichis. Doch diese Frau hier, war sicherlich kein Attentäter, er hatte sie überrascht und sie hatte nicht darauf gelauert ihn zu verführen und dann zu töten. Und erkannt hatte sie ihn von Anfang an, also stellte das auch kein Problem dar, das einzige, was jetzt noch im Weg stand, war ihre Bereitschaft. Sasuke würde eine Frau niemals dazu zwingen, das hatte er einfach nicht nötig, also musste er sie überzeugen.
 

Langsam aber sicher, musste die Frau auf seinem Schoß seine Erregung spüren können. Es wurde Zeit, dass er das Blatt wendete, also stemmte er seine Beine vom Boden und befreite beinahe schon zu leicht seine Arme. Im Bruchteil einer Sekunde, hatte er die junge Frau unter sich gedreht und lag zwischen ihren Beinen.
 

„Wie oft muss ich dir noch sagen, dass ich dich keineswegs angreifen will.“, flüsterte der Uchiha und ließ seine freie Hand langsam zu ihrem Hals gleiten.
 

„Ich weiß genau was du willst Uchiha, das kann man schon seit einigen Minuten spüren!“
 

„Nun, wie kann ich dich denn überzeugen, mitzumachen?“, sagte Sasuke und deaktivierte sein Sharingan dabei. Um seinen Worten Nachdruck zu verleihen, strich er mit seinen Fingerspitzen sachte an ihrem Hals entlang und wieder hinauf zu ihren Armen. Er spürte, dass sie unter ihm anfing schwerer zu atmen und konnte unter ihrer Haut, ihren sich beschleunigenden Puls spüren.
 

„Gar nicht. Ich werde mich wehren so gut es geht. Lieber sterbe ich als mich erniedrigen zu lassen!“
 

Seufzend ließ Sasuke von ihr ab. Er stand auf und wandte sich zum Gehen, obwohl alles in ihm danach schrie, diese Frau zu verführen, zu lieben und in den Wahnsinn der Lust zu treiben.
 

„Dann verzeih, dass ich dich belästigt habe. Ich wollte dich nicht mit Gewalt nehmen, das ist nicht meine Art.“, sagte der Uchiha und drehte sich noch einmal um, „du solltest jetzt deine Wunde zu Ende heilen. Es ist kein Feind mehr in der Nähe.“
 

Anscheinend ungläubig richtete sich die Anbu auf und sah ihn an.
 

„Du gehst? Einfach so?“
 

„Na, das sagte ich doch.“
 

„Aber… ich… du bist doch schon erregt…“, offensichtlich hatte sie ihn nicht verstanden.
 

„Ich sagte doch, ich will dich verführen, nicht zwingen.“, sagte Sasuke und sah ihr ernst entgegen.
 

Es war nur ein Flüstern, doch er vernahm ihre Worte so klar, als hätte sie sie ihm entgegen geschrien:
 

„Dann bleib. Bitte…“
 

Nun war es an Sasuke ungläubig zu schauen, er hatte seine Lust gerade herunter gekämpft, diese Frau gedanklich abgeschrieben und jetzt flammte die Leidenschaft in ihm wieder auf. Stumm betrachtete er, wie sie erneut ihre Hand auf die Bauchwunde legte und die Verletzung unter dem grünen Leuchten ihres Chakras gänzlich verschwand.
 

Neugierig trat er näher. Er hockte sich vor die Anbu und fuhr mit seinem Finger über die kleine Stelle frisch verheilter Haut. Eine leichte Unebenheit war noch zu spüren und die Haut schimmerte leicht rosa, doch er war sich sicher, dass nicht mal eine Narbe bleiben würde.
 

Gedankenverloren betrachtete er die Augen der jungen Frau, die ihm hinter der Maske hervor, sehnsüchtig entgegen blickten. Ihre Augen glänzten Rehbraun und ihre Haare hatten die Farbe von einem hellen Kastanienbraun. Unwillkürlich kam ihm der Vergleich zu Sakuras außergewöhnlich grünen Augen und ihren einzigartigen rosafarbenen Haaren in den Sinn. Er wusste nicht, weshalb ihn das jetzt beschäftigte und er verdrängte den Gedanken auch gleich wieder. Schließlich hatte er wichtigeres vor.
 

Seine Hand wanderte zum Hinterkopf der Kunoichi und wollte ihre Anbumaske entfernen, die ihn ein wenig an einen Fuchs erinnerte. Doch die junge Frau umschloss seine Handgelenke mit ihren zarten Fingern und hinderte ihn daran.
 

„Nein. Ich trage diese Maske um nicht erkannt zu werden und so soll es auch bleiben.“, sagte die Braunhaarige.
 

„Nun gut, mir soll es egal sein.“, meinte Sasuke und beugte sich vor, um stattdessen an ihrem Hals zu knabbern.
 

Seine Hände schickte er auf Wanderschaft über ihren Körper. Er fuhr an ihren Seiten hinab, packte sie an der Hüfte und zog sie näher an sich ran. Dann wanderten seine Finger auch schon über die Außenseiten ihrer Schenkel, langsam sandte er sie wieder hinauf, diesmal jedoch auf der Innenseite. Ein Keuchen entfuhr der Frau und Sasuke konnte sich ein zufriedenes Grinsen nicht verkneifen.

Erneut legte er seine Hände an ihre Hüfte, diesmal um sie auf seinen Schoß zu ziehen. Vorsichtig presste er sich und seine erneut erwachte Erregung an ihre Mitte. Ein Schauer lief durch seinen ganzen Körper und auch die Kunoichi schien dieses Gefühl zu genießen.
 

Jetzt war auch sie nicht länger untätig, ihre Hände fuhren hinauf in seine Haare und krallten sich fest, während sie sich näher an seinen Körper schmiegte. Sasuke begann jetzt die Schnallen ihres Brustpanzers zu öffnen, eine nach der anderen, bis er den Panzer aus weichem Leder schließlich zur Seite legte und seine Hände unter ihr Oberteil fuhren und erst bei ihren Brüsten halt machten.
 

Als wenn sie es nicht mehr erwarten konnte, hob die junge Frau ihre Arme an und Sasuke nahm dies als Zeichen, ihr das Schwarze Rollkragenshirt über den Kopf zu ziehen. Er öffnete auch gleich mit flinken Fingern ihren BH und warf beide Kleidungsstücke zu dem Lederwams. Sofort fuhren seine Finger über die bereits leicht aufgerichteten Brustwarzen und liebkosten jedes bisschen entblößter Haut.
 

Die Kunoichi machte sich nun ihrerseits daran, die Armschützer und Stulpen von ihren Armen zu streifen. Sobald auch das erledigt war, fuhren ihre Hände wieder in sein Haar. Von da aus glitten sie hinab zu seinem Hals, fuhren leicht über seine Lippen und wanderten dann hinunter um über seine muskulöse Brust zu wandern. Es schien, als würde sie jeden einzelnen Muskel mit ihren Fingerspitzen nachziehen.
 

Sein Akatsukimantel sowie sein Hemd waren immer leicht geöffnet, doch der jungen Frau schien es nicht genug Haut zu sein, da sie den Mantel gänzlich öffnete und ihn von seinen Schultern streifte, gleich darauf tat sie das gleiche mit seinem Hemd. Auch Sasuke entledigte sich nun seiner Stulpen. Die Knuoichi machte jedoch gleich darauf bei seinem Gürtel weiter, bevor er es recht wusste, hatte sie diesen auch entfernt und zurück blieb nur seine Hose. Der Stoff und der Gürtel, die er immer um die Hüfte trug, fanden ihren Weg auf den Kleiderhaufen neben ihnen.
 

Die Scheide von Kusanagi hatte Sasuke schon am Anfang beisteite gelegt, auch wenn das Schwert immer noch in unmittelbarer Nähe war, man konnte schließlich nie wissen, ob man nicht doch von irgendeinem Feind überrascht wurde.
 

Langsam aber sicher, wurde der verbliebene Stoff zwischen ihnen immer störender, das schien auch die Anbu so zu sehen, denn sie erhob sich von seinem Schoß und zog auch Sasuke auf die Beine. Sofort öffnete sie die Hose und zog sie ihm mitsamt seiner Unterwäsche aus. Der Schwarzhaarige betrachtete die junge Frau neugierig. Er war gespannt, was sie jetzt tun würde. Doch das was sie tat hätte er sicherlich nicht erwartet.
 

Die Kunoichi ging vor ihm auf die Knie und schob ihre Maske ein Stückchen zur Seite, so dass nur ihr Mund zu sehen war...
 

[...]
 

Mit klopfenden Herzen blieben sie noch einen Moment beieinander liegen und genossen schlicht die Anwesenheit des jeweils anderen und das tiefe Gefühl der Befriedigung. Noch immer raste Sasukes Puls und er wusste, dass es auch der Frau neben ihm nicht anders ging. Doch schließlich löste sich die Braunhaarige von ihm und richtete sich auf. Sie suchte ihre Wäsche und begann damit sich schweigend wieder an zu ziehen.
 

„Du willst schon weiter?“, fragte Sasuke mit einem anzüglichen Grinsen auf den Lippen.
 

Die Kunoichi richtete erst ihre Maske wieder, bevor sie ihm antwortete.
 

„Ja, ich sollte eigentlich schon heute Mittag wieder in Konoha sein. Sie werden sich sicherlich bald auf die Suche nach mir machen.“
 

„Das ist schade, ich hatte gehofft, wir haben vielleicht noch Zeit für eine zweite Runde.“, meinte der Uchiha und verschränkte lässig die Arme hinter dem Kopf.
 

„Bedauerlicherweise nein und ich denke nicht, dass wir uns so schnell wieder begegnen werden. Also… ich verabschiede mich Sasuke.“, sagte die Anbu, während sie ihre Schuhe wieder anzog.
 

Da sie nun wieder vollständig bekleidet war, schnappte sie sich nur noch ihren Mantel, bevor sie mit hoher Geschwindigkeit einige Fingerzeichen formte und in einer Rauchwolke verschwand.
 

„Ja… Wirklich schade.“, seufzte Sasuke und begann nun auch damit sich wieder anzuziehen, bevor er sich auf den Rückweg zum Lagerplatz seines Teams machte.
 

Es sollte wirklich lange dauern, bis sich die Beiden wieder sehen würden.
 

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Return

Also meine lieben :D Ich habs vollbracht und euch ein neues Kapitel fabriziert. Öhm ja was die eventuellen Fragen bezüglich des Ninja Krieges und so weiter angeht, was also in der Zwischenzeit so alles schönes passiert wäre, ich weiß es noch nicht genau, bis hin zu dem Treffen der Kage und dem Kampf zwischen Sasuke und Danzo ist alles so wie gehabt. Eine kleine Änderung habe ich hier schon eingebaut und zwar, war Sakura nach dem Kampf mit Danzo nicht bei Sasuke, er ist nur Naruto und Kakashi begegnet. Alles weitere... Darüber zerbrech ich mir noch den Kopf ^^ Ich finds nur doof über etwas zu schreiben, solange diese Handlung in dem Manga/ Anime noch nicht abgeschlossen ist ^^ Also bin ich noch unentschlossen.

Ansonsten wünsch ich euch viel Spaß mit dem zweiten Kapitel ;D
 

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Der junge Mann zog seufzend die Kapuze tiefer ins Gesicht, um sich vor dem kalten Regen zu schützen. Es war wirklich zum Mäuse melken, seit Tagen regnete es ununterbrochen und nicht mal über Nacht blieb der Regen aus. Den ersten Tag hatte der Schwarzhaarige noch in einer Herberge verbracht, in der Hoffnung, dass der Regen sich am folgenden Tag legen würde. Doch leider hatte ihm das Wetter einen Strich durch die Rechnung gemacht und ihm war nichts anderes übrig geblieben, als seinen Regenmantel anzuziehen und sich auf den Weg zu machen.
 

Eigentlich hatte er alle Zeit der Welt, er hatte keine Mission und es gab auch niemanden den er Töten musste, doch trotzdem hatte er keinen weiteren Tag verschwenden wollen. Am Ende würde er es sich bei der Warterei wieder anders überlegen und nicht in seine Heimat zurück kehren. Vor sechs Jahren war er das letzte Mal im Feuerreich gewesen, er hatte sich nachdem er seine Rache an Danzo Shimura vollzogen hatte, von Konoha und dem Feuerreich fern gehalten.
 

Seine Füße hatten ihn schneller außer Landes gebracht, als er es damals realisiert hatte. Nach dem Kampf mit dem damaligen Hokage waren Kakashi und Naruto aufgetaucht. Sie hatten miteinander gekämpft und noch immer hatten die beiden ihre Hoffnung nicht aufgegeben ihn zurück zu holen.
 

Er konnte es zu dem Zeitpunkt nicht verstehen, nicht nachvollziehen, wie sie immer noch daran glauben konnten, dass er einen anderen Weg gehen könnte. Dass er, Sasuke Uchiha, eine andere Wahl hatte, als Rache an allem und jedem zu nehmen.
 

Eine Gruppe Reisender kam ihm entgegen und Sasuke zog seine Kapuze noch ein Stück tiefer ins Gesicht. Stumm erhob er die Hand zum höflichen Gruß, der genauso stumm von den Leuten erwidert wurde, die in die Richtung zogen, aus der er gekommen war.
 

Dieses Zusammentreffen mit Naruto und Kakashi und die Tatsache, dass sie ihn damals immer noch nicht aufgegeben hatten, das hatte den Uchiha dazu gebracht wegzulaufen. Wie ein Feigling hatte er das Feuerreich hinter sich gelassen und hatte sich auch mit Madara nicht weiter beschäftigt. Der eigentliche Führer der Akatsukiorganisation, der im Hintergrund die Fäden gezogen hatte, war Sasuke in den ganzen Jahren auch nicht noch einmal über den Weg gelaufen.
 

Sasuke hatte sich sein Leben mit der Kopfgeldjagd finanziert. Er hatte nur selten Schwierigkeiten dabei gehabt. Natürlich war er selbst auch mehrmals Ziel solcher Angriffe gewesen, allerdings hatten die Wenigen die ihn aufspüren konnten, nie viel Glück bei ihren Versuchen, ihn zu überwältigen oder zu töten. Die ganzen Jahre war er wie ein Nomade immer weiter durch die Gegend gezogen, stets seiner nächsten Beute auf den Fersen. Er hatte seit langem schon kein wirkliches Zuhause mehr.
 

Gerade deshalb zog es ihn jetzt zurück nach Konoha. Das Dorf hatte er immer am meisten als eine Heimat angesehen und dort auch die wenigen glücklichen Momente seines Lebens erlebt. Er verband Ruhe und auch Frieden mit Konohagakure. Nicht im allgemeinen und weltlichen Sinne, sondern für ihn persönlich im Bezug auf innere Balance. Dort war er immer noch am ausgeglichensten gewesen und hatte seine Freunde gehabt die immer ihr Bestes gegeben hatten, ihn zu unterstützen und aufzufangen.
 

Rückblickend musste er sich eingestehen, dass er sich wie ein kleines Kind verhalten hatte. Ohne abzuwarten oder genauer nachzuforschen, hatte er sich in seine Rachepläne gestürzt. Er war ein Narr gewesen, doch andererseits, wäre er nicht so stark geworden, wenn er einen anderen Weg gewählt hätte. Außerdem war es nun eh zu spät, sein Bruder war tot und er konnte ihn nicht mehr zurück holen. Ihm blieb nichts anderes übrig als im hier und jetzt zu leben und aus seinen Fehlern zu lernen.
 

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Sasuke blickte auf in den Himmel. Zum ersten Mal seit vielen Tagen hatte der unablässig fallende Regen eine Pause gemacht und am Horizont zeichnete sich ein zarter, roter Streifen ab. Die Morgensonne würde noch etwas brauchen, bis sie sich komplett über die Landschaft im Osten erhoben hätte, doch es war schon jetzt zu sehen, dass es ein warmer und sonniger Tag werden würde.
 

Trotzdem behielt Sasuke seinen schwarzen Mantel an. Er würde innerhalb nur weniger Stunden das Dorf Konoha erreicht haben und man musste ihn ja nicht unbedingt erkennen. Sicherlich waren einige Shinobi hier in der Umgebung unterwegs und es entsprach nicht seinen Absichten, gefangen genommen und ins Dorf geschleppt zu werden.
 

Er kam schließlich zurück nach Konoha, um dort wieder als freier Mensch leben zu können. Natürlich würden sie ihm nicht unbedingt einen roten Teppich ausrollen, aber er würde ganz sicher nicht als Gefangener zu Kreuze kriechen und um Gnade betteln. Er hatte immer noch seinen Stolz!
 

Es dauerte in der Tat nicht sehr lange, bis er das Stadttor sehen konnte. Ein wenig komisch fühlte es sich schon an. Er war so lange weg gewesen. Ob sich überhaupt noch jemand für ihn einsetzen würde? Wollte man ihn überhaupt wieder in die Stadt lassen? Er würde es nur herausfinden können, indem er es versuchte und so trugen ihn seine Schritte immer weiter, seiner Heimat entgegen.
 

Während er sich langsam dem Dorf näherte, hielt er in der Umgebung Ausschau nach Wachen. Doch anscheinend war niemand da, der das große Tor bewachte. Zur Sicherheit aktivierte der Schwarzhaarige noch sein Sharingan, doch er konnte immer noch niemanden in der Nähe sehen. Er ließ das Chakra aus seinen Augen wieder zurück strömen.
 

Es waren nur noch wenige Schritte, dann würde er die Schwelle des Stadttores überschreiten. Kurz blieb er stehen und atmete einmal tief durch. Das hier war es, was er wollte. Das war ihm schon seit Monaten durch den Kopf gegangen war und jetzt endlich würde er es tun. Er würde zurückkehren.
 

Er schloss kurz die Augen und tat die letzten Schritte.
 

Es fühlte sich an, als ob ein großer Schatten verschwunden wäre, der ihn seit langem schon belastet hatte. Sasuke würde zwar noch lange nicht fröhlich lachend durch die Gegend rennen, so wie es immer Narutos Art gewesen war, aber er fühlte sich besser. Leichter. Freier.
 

Zielstrebig steuerte Sasuke auf den Hokageturm zu. Nur weil ihn bisher noch keiner Angegriffen hatte, hieß das nicht, dass er hier willkommen war. Er musste sofort zu Tsunade und das klären, bevor sich noch ein Anbu auf ihn stürzte um ihm, als Nukenin, den Gar aus zu machen.
 

Kurz schweiften seine Gedanken zurück an die Begegnung mit einer Anbu. Es war inzwischen Jahre her und er hatte sie noch nicht wieder gesehen. Nicht das er jetzt nostalgisch werden würde, oder sich gar unsterblich verliebt hatte, in die junge Frau. Aber sie war ihm im Gedächtnis geblieben und das sollte schon was heißen.
 

Sasuke hatte inzwischen den Eingang zum Hokageturm erreicht und fing an sich doch sehr zu wundern. Bisher war er noch keiner Menschenseele über den Weg gelaufen, das war um diese Uhrzeit nicht weiter verwunderlich, doch spätestens hier in der zuzusagenden Kommandozentrale würde er doch jemandem begegnen müssen.
 

Er öffnete die Tür und trat ein. Wie er vermutet hatte, waren tatsächlich Leute da. Sie eilten geschäftig durch die Gänge oder aber sie unterhielten sich miteinander, doch keiner schien ihn zu beachten. Es hinderte ihn keiner daran, die Treppe in den nächsten Stock hinauf zu steigen, obwohl einige ihm neugierige Blicke zuwarfen.
 

Vor der Tür zum Büro des Hokagen fiel Sasuke auf einmal ein, dass er gar nicht wusste, ob Tsunade inzwischen immer noch Hokage war. Zwar hatte er keinen neuen Kopf am Hokagefelsen gesehen, aber es dauerte ja immer etwas, bis die fertig waren. Was also, wenn er jemanden vor sich sitzen haben würde, der ihn nicht ausstehen konnte?
 

Naja, dann wäre es eh zu spät. Er hatte sich auf Tsunade als Gesprächspartner eingestellt, wenn jetzt jemand anderen Hokage wäre, würde er improvisieren müssen. Kurz spielte er mit dem Gedanken, was wohl passieren würde, wenn Naruto hinter dem Schreibtisch säße. Ein flüchtiges Lächeln huschte über Sasukes Lippen.
 

Himmel, jetzt fing er auch schon an vor sich hin zu lächeln. Vielleicht hätte er sich das mit Konoha nochmal überlegen sollen, nicht dass er gleich wieder verweichlichen würde. Aber dafür war es jetzt eh schon zu spät, wo er nun schon hier war, da würde er das jetzt durchziehen. Entschlossen klopfte Sasuke an die Tür. Ein leises ‚Herein‘ kam als Antwort und entschlossen öffnete der Schwarzhaarige die Bürotür.
 

Er trat ein, nahm die Kapuze ab und blickte seinem Gegenüber tatsächlich sprachlos entgegen.
 

„Du?!“, es war keineswegs ein freundlicher Ton, den der Uchiha gewählt hatte und die Temperatur fiel auch so gleich um mehrere Grad ab.
 

„Danke sehr. Es ist auch schön dich wieder zu sehen, Sasuke.“, erwiderte die Frau hinter dem Schreibtisch kühl, ohne auch nur von den Papieren die sie durchging auf zu sehen.
 

„Entschuldige, aber ich hätte mit allem gerechnet nur nicht… mit dir.“, meinte der Uchiha und bemühte sich jetzt um einen etwas freundlicheren Tonfall.
 

„Schon gut. Es ist eh nicht so wie du denkst.“, sagte Sakura und legte die Unterlagen zur Seite. Sie verschränke die Hände vor sich auf dem Tisch und betrachtete den Schwarzhaarigen einen Moment, bevor sie weiter sprach:
 

„Ich bin lediglich hier um Tsunade zu vertreten, während sie an einer wichtigen Besprechung teil nimmt. Ich bin keineswegs Hokage, du kannst also deine Gedanken, über meine Unfähigkeit in Ninjadingen, gern für dich behalten.“
 

Sasuke schwieg auf diese Aussage hin erst einmal. Es stimmte, dass er ihr oft genug vorgeworfen hatte, dass sie nicht fürs Ninjadasein geschaffen sei und zu schwach wäre, würde er ihr jetzt widersprechen, wäre es gelogen.
 

„Nun, nach dieser herzlichen Begrüßung, hast du vielleicht die Güte mir mitzuteilen, was du hier willst.“, entgegnete Sakura immer noch kühl.
 

„Was denn, kannst du dir das nicht denken?“, erwiderte der Schwarzhaarige.
 

„Natürlich könnte ich mir das denken, aber bevor ich hier irgendwas falsch interpretiere…“
 

Sie stellte also absichtlich auf stur. Er hätte sie wirklich nicht gleich zu Anfang beleidigen sollen.
 

„Na gut. Ich möchte gern wieder in Konohagakure aufgenommen werden. Ich will wieder zum Dorf gehören und hier leben.“
 

„Siehst du, so schwer war das doch gar nicht.“, meinte Sakura mit einem spöttischen Lächeln auf den Lippen, „uns wurde schon vor einigen Tagen berichtet, dass du dich auf dem Weg hier her befindest, dementsprechend wurde auch schon beschlossen, wie wir mit dir verfahren.“
 

Sasuke war leicht überrascht, er hatte sich extra bemüht, sich nicht zu erkennen zu geben und hatte sich immer unter dem Mantel verborgen. Er war nicht mal wie ein Ninja gereist, sondern gemütlich zu Fuß gegangen.
 

„Du hast doch nicht wirklich gedacht, dass wir dich nicht bemerken würden? Dass wir dich einfach so in die Stadt spazieren lassen? Das nicht mal Wachen am Tor sind?“, Sakura schnaubte abfällig, „also wirklich, für wie unaufmerksam hältst du uns?“
 

Der Uchiha erwiderte nichts darauf und fixierte seine ehemalige Teamkameradin nur mit einem ausdrucklosen Blick. Er wartete einfach ab, bis sie weiter sprach.
 

„Also, zu den Bedingungen unter denen wir dich hier wieder aufnehmen. Du wirst einen Monat auf Probe gesetzt, in dieser Zeit wirst du keine Aufträge erhalten oder ausführen, du wirst einfach nur hier leben, es wird jedoch genauestens beobachtet werden, wie du dich den anderen gegenüber verhältst und ob es vielleicht Probleme mit den anderen Bewohnern gibt. Außerdem wirst du Rund um die Uhr von Anbu überwacht werden.“
 

Jetzt war es an Sasuke seine Lippen zu einem spöttischen Lächeln zu verziehen.
 

„Du brauchst nicht glauben, dass du ihnen so leicht entkommen kannst Sasuke, sie werden da sein, ob du sie wahrnehmen kannst oder nicht. Desweiteren werden sie es sein, die dein Verhalten beobachten und darüber regelmäßig Bericht erstatten. Ich rate dir also, nicht zu allen anderen genauso ‚freundlich‘ zu sein, wie zu mir vorhin, sonst könnten deine Chancen schlecht stehen.“, schloss Sakura ihre Erklärungen.
 

„Okay, schon verstanden. Und was ist nach dem Monat?“, fragte Sasuke.

„Nach dem Monat wirst du mit dem Rang eines Ge-nin wieder in Dienst genommen, je nachdem wann die nächsten Termine dafür angesetzt werden, wirst du dann anschließen an der Chu-nin und der Jo-nin Prüfung teil nehmen dürfen.“, antwortete die Rosahaarige.
 

„Gut. Und wo soll ich wohnen?“
 

Sakura wollte gerade zu einer Antwort ansetzen, als sie von einem Klopfen an der Tür unterbrochen wurde. Nach einem kurzen ‚Komm herein!‘, öffnete sich diese und Naruto trat ein.
 

Es war unmöglich, die plötzlich aufkommende Spannung im Raum zu ignorieren. Naruto hatte die Tür ruhig hinter sich wieder geschlossen und fixierte nun Sasuke, der sich inzwischen zu ihm umgedreht hatte. Sakura hatte sich jetzt von ihrem Stuhl erhoben, anscheinen um bereit zu sein und im Notfall dazwischen zu gehen, falls es zu Handgreiflichkeiten kommen sollte.
 

Einige Minuten sagte keiner der Drei auch nur ein Wort und die Spannung steigerte sich langsam ins unerträgliche. Sasuke hatte jeden seiner Muskeln angespannt. Er würde nicht ausweichen, falls Naruto vor hatte, ihm eine zu verpassen. Er wusste genau, dass er es im Grunde verdient hatte, nun da er nach Jahren wieder angekrochen kam.
 

„Teme… Wurde ja auch mal Zeit, dass du es endlich kapierst oder?“, sagte Naruto nun und lockerte seine Haltung. Schlagartig entspannte sich auch die Atmosphäre im Zimmer.
 

„Dobe, wann hattest du jemals Recht?“, erwiderte Sasuke und ein flüchtiges Lächeln huschte über sein Gesicht. Womit er jedoch nicht gerechnet hatte war, dass der blonde Chaot auf ihn zusprang und ihn fest in die Arme schloss.
 

Sasuke erstarrte einen Moment lang, bevor er sich wieder fasste und seinem Freund unbeholfen die Schulter tätschelte. Sakura schüttelte nur ungläubig den Kopf über die beiden Jungs und setzt sich wieder in den Sessel.
 

„Also, zu der Frage wo du wohnen wirst Sasuke. Vorerst bei Naruto. Solange bis dieser wieder eine Mission bekommt, dann wirst du voraussichtlich bei mir wohnen. Tsunade hat darauf bestanden, dass du bei deinen alten Teamkameraden unter kommst, vermutlich hat sie da weniger Angst, dass du uns in der Nacht abmurkst oder sowas.“
 

Sasuke verzog bei der Antwort leicht das Gesicht. Aber es war besser als gar nichts. Obwohl er sich schon jetzt grauenhaft anstrengende Szenen ausmalte, die durch das Zusammenwohnen mit Naruto auf ihn zukommen würden. Nun ja, er hatte immerhin eine zweite Chance bekommen und das waren noch bessere Bedingungen, als den Monat in Gefangenschaft zu verbringen.
 

Sakura wollte grade noch etwas hinzufügen, als ein lauter Knall ertönte und eine Rauchwolke ihnen die Sicht vernebelte. Als sich der Rauch verzogen hatte, stand Kakashi neben Sakura. Sein Blick wanderte einmal durch den Raum und blieb dann wieder an Sasuke hängen.
 

„Hallo, schön das du wieder da bist.“, sagte der Grauhaarige und hob die Hand zum Gruß.
 

„Kakashi-Sensei, was willst du denn hier?“, fragte Naruto auch gleich, er schien immer noch so neugierig wie früher zu sein.
 

„Das würde mich auch interessieren, Kakashi. Eigentlich wärst du doch noch auf einer Mission?!“, meinte Sakura nun.
 

„Ehrlich gesagt bin ich deinetwegen hier Sakura. Es gibt einen Notfall im Krankenhaus, ich war vorhin dort und Ino hat mich rasch zusammen geflickt und dann kam auch schon die Nachricht. Das kleine Mädchen das ihr behandelt, muss dringen erneut operiert werden und Ino braucht auf jeden Fall deine Hilfe.“, erklärte Kakashi jetzt sein plötzliches Auftauchen.
 

„Oh man. Die arme Hitomi. Wir haben sie doch schon oft operiert. Das sich ihr Zustand auch einfach nicht bessert.“, seufzte Sakura und fuhr sich mit der Hand über die Augen, dann jedoch sah sie Kakashi verschmitzt an.
 

„Sag mal, du hast dich doch nicht etwa schon wieder auf den letzten Metern deiner Mission absichtlich verletzen lassen, nur in der Hoffnung, dass ich Schicht im Krankenhaus habe, oder?!“
 

„Wie kommst du denn nur darauf meine Liebe? Sowas würde ich nie tun, ich weiß doch, dass ihr alle schwer beschäftigt seid dort und…“, mit jedem Wort war Kakashi leiser geworden und leicht verlegen kratzte er sich am Hinterkopf, ganz so wie früher immer, wenn er zu spät gekommen war.
 

Sasuke runzelte die Stirn. So langsam hatte er das Gefühl, dass hier etwas komisch war. Nicht nur, dass Sakura das ‚Sensei‘ weg gelassen hatte… Irgendwie vermittelte das Gespräch zwischen den Beiden, dass sie miteinander flirteten. Und das war doch wohl etwas was gar nicht angehen konnte, oder etwa doch?
 

„Gib es zu, dir gehen die Ausreden aus. Dafür das du sonst nie verletzt zurück kommst, bist du in letzter Zeit eindeutig zu oft mit irgendwelchen fadenscheinigen Ausreden im Krankenhaus aufgetaucht, dabei könntest du wenigsten vorher in Erfahrung bringen ob ich überhaupt dort bin.“, meinte Sakura nun.

„Ich hab bei dir zuhause vorbei geschaut, bevor ich ins Krankenhaus weiter bin.“, erwiderte Kakashi jetzt und zog, seinem Tonfall nach, beinahe einen Schmollmund, „aber da du nicht da warst und von Tai auch keine Spur zu sehen war, hab ich es eben auf gut Glück im Krankenhaus versucht.“
 

Erneut musterte er Kakashi und Sakura. Kakashi war bei ihr zu Hause gewesen? Und wer war Tai? Und wieso interessierte er sich überhaupt dafür? Mit einem genervten Schnauben und einem Augenrollen sagte sich Sasuke, dass ihn das alles überhaupt nicht zu interessierten brauchte. Es gab sicherlich wichtigere Dinge.
 

„Verzeih Uchiha wenn wir deine zarten Ohren mit unserem belanglosen Gespräch belasten.“, giftete Sakura und erhob sich. Sie wandte sich an Kakashi.
 

„Allerdings muss ich jetzt eh los, würdest du Tsunade Bescheid geben? Nur das sie weiß, dass ich nicht mehr hier bin.“
 

„Natürlich. Ich werd auch Tai suchen und ihm sagen, dass du wohl erst spät nach Hause kommst.“, meinte der Grauhaarige und strich Sakura noch leicht über die Wange, bevor er erneut in einer Rauchwolke verschwand.
 

Jetzt richtete Sakura ihre Aufmerksamkeit wieder auf die beiden Jungs. Kurz ruhte ihr Blick auf Sasuke, bevor sie einmal tief durchatmete und dann an Naruto gewandt weiter sprach:
 

„So wie es aussieht, werde ich dann heute Abend auf jeden Fall noch bei euch vorbei schauen. Ich kann nicht sagen, wie lange die Operation dauern wird, ich hoffe es wird nicht allzu spät werden. Ich hatte eigentlich gedacht ich könnte jetzt noch alles erklären, aber das wird wohl bis heut Abend warten müssen.“

„Was gibt es denn noch zu erklären?“, fragte Sasuke und fand das es ja wohl nichts mehr geben konnte, was so wichtig war, dass sie unbedingt am Abend noch vorbei kommen musste.
 

„Das wirst du dann sehen.“, mit diesen Worten verschwand nun auch Sakura, allerdings hinterließ sie keine Rauchwolke, sondern einen Kirschblütenregen.
 

„Wirklich? Kirschblüten?!“, schnaubte Sasuke.
 

„Tja, sie hat Kurenai gebeten ihr das beizubringen. Und du musst zugeben, dass es zu ihr passt.“, damit wandte Naruto sich um und verließ das Büro. Sasuke folgte ihm mit einigen Schritten Abstand.
 

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Willkommen zurück, nach so langer Zeit und viel Spaß mit dem neuen Kapitel von 'Red Eyes'!
 


 


 

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Naruto und Sasuke schlenderten gemütlich durch die Straßen Konohas. Sie sprachen nicht viel miteinander und es waren kaum andere Leute unterwegs, anscheinend war es noch zu früh am Morgen. Nur diejenigen die bereits zur Arbeit mussten, eilten hin und wieder an ihnen vorbei.
 

Als sie jedoch in die Nähe von Narutos Wohnung kamen, wandte sich Sasuke wieder an seinen Freund: „Hätten wir da nicht abbiegen müssen?“
 

„Nein, da wohne ich schon lange nicht mehr.“, sagte Naruto grinsend.
 

„Naja, sechs Jahre sind eine lange Zeit, man kann wohl nicht erwarten, dass alles so bleibt wie es ist.“, meinte Sasuke und sah sich daraufhin aufmerksamer in der Stadt um. Schon bald entdeckte er einige Sachen die ihm unbekannt waren. So waren einige neue Geschäfte an den Straßenecken zu sehen und auch neue Wohnblöcke waren gebaut worden.
 

„Hier hat sich wirklich einiges verändert, wenn man sich genauer umschaut.“, murmelte Sasuke.
 

Naruto hatte ihn gehört und sagte: „Ja schon. Wenn man täglich daran vorbei geht, dann fällt es einem kaum noch auf, aber wenn man so lange nicht mehr hier war wie du, dann ist sicherlich ganz schön vieles anders, als früher.“
 

„Ich habe zwar damit gerechnet, aber es dann zu sehen ist schon was anderes.“, meinte Sasuke, „ich hab mich sogar insgeheim gefragt, ob ich im Hokagebüro vielleicht dir gegenüber stehen würde.“
 

Naruto schmunzelte. Er rechnete es seinem Freund hoch an, dass er ihn anscheinend für fähig genug hielt, um Oberhaupt der Stadt zu werden.
 

„Nein, noch sieht es so aus als ob Tsunade uns alle überleben würde. Natürlich sieht man ihr das Alter nicht an, ohne scheiß, sie erhält dauerhaft ein Genjutsu aufrecht, was sie jung aussehen lässt. Aber es war echt erschreckend sie ohne zu sehen. Als Pein uns angegriffen hat, hat Tsunade all ihr Chakra verbraucht und das Genjustu hat sich gelöst. Es war schon ein ganz schöner Schock, jung gefällt sie mir besser, da wirkt sie kraftvoller und mächtiger.“
 

„Hm.“
 

Sasuke konnte sich gut vorstellen, dass es für alle im Dorf ein ziemlicher Schock gewesen sein musste, wenn Tsunade alt und kraftlos zusammengebrochen war. Schließlich verließ sich jeder darauf, dass sie in der Not alle beschützen und irgendwie retten würde. Sicherlich war es ziemlich beängstigend, wenn dieses Gefühl der Sicherheit auf einmal nicht mehr da war.
 

„Also wohin gehen wir denn jetzt? Wo wohnst du denn?“, fragte Sasuke, nun war er doch ein wenig neugierig.
 

„Es ist nicht mehr weit, aber ich wette du wirst überrascht sein, wenn du es siehst!“, sagte Naruto lachend.
 

Nach zwei weiteren Abbiegungen blieb Naruto endlich stehen und Sasuke musste gestehen, dass er wirklich mehr als überrascht war. Sie standen in einer kleinen Wohnsiedlung, alles waren einzelne Häuser mit Garten und allem drum und dran. Naruto musste irgendwie zu Geld gekommen sein, wenn man seine alte, winzige Wohnung im Wohnblock mit diesen Häusern verglich.
 

„Du willst mich doch auf den Arm nehmen Dobe?!“, sagte Sasuke erstaunt und blicke sich nochmal ungläubig um, „hast du im Lotto gewonnen?“
 

„So könnte man es nennen.“, erwiderte Naruto und schmunzelte. Er war jedoch noch nicht bereit Sasuke aus seiner Unwissenheit zu erlösen. Dafür genoss er seinen verwirrten Blick zu sehr.
 

Genüsslich zog der Blonde einen Schlüssel aus seiner Jackentasche und ging auf eines der Häuser zu. Es war groß, ohne Frage, der Garten wirkte sehr gepflegt und auch in den Fenstern hing Dekoration. So viel Liebe zum Detail hätte er Naruto niemals zu getraut und Sasuke war sich immer noch sicher, dass sein Freund ihn auf den Arm nehmen wollte.
 

Doch der Chaosninja ging zielstrebig zur Tür, steckte den Schlüssel ins Schloss und drehte ihn ohne Probleme. Sasuke musste sich sehr um Fassung bemühen, beinahe wären ihm alle seine Gesichtszüge entgleist.
 

Mit einem triumphierenden Grinsen im Gesicht, drehte sich Naruto zu seinem Freund um.
 

„Willkommen.“
 

Sprachlos trat Sasuke ein und blickte sich um, nachdem er wie Naruto seine Schuhe ausgezogen hatte. Von außen hatte das Haus bereits groß ausgesehen, doch hier im Flur wirkte es noch größer. Alles war in hellen freundlichen Farben eingerichtet, eine Treppe führte in die oberen Stockwerke und eine kleine Kommode stand neben der Tür. Dort holte Naruto jetzt Hausschuhe für Sasuke hervor, seine eigenen hatte er bereits an.
 

„Komm, ich will dir jemanden vorstellen.“, sagte Naruto und jetzt schlich sich ein leicht nervöser Ausdruck in seinen Blick. Beinahe wirkte es so, als ob er nicht wusste, wie Sasuke reagieren würde und deswegen nervös war.
 

Sasuke bemühte sich um einen einigermaßen entspannten und freundlichen Gesichtsausdruck und sogleich war auch Naruto entspannter. Zielstrebig ging er durch den Flur und führte Sasuke in die Küche.
 

Was der Schwarzhaarige dort jedoch sah, hatte er nicht erwartet. Hinata stand am Herd und der Geruch von Rührei verbreitete sich in dem Raum. Schockierender fand der Uchiha jedoch, dass zwei kleine Kinder am Küchentisch saßen und frühstückten. Es stand sofort außer Frage, dass Naruto der Vater war. Die blonden Haare und die Gesichter der Kinder, ließen keinen anderen Schluss zu. Die Kinder musterten neugierig den Fremden im Türrahmen. Das kleine Mädchen im Hochstuhl sah mit großen Augen von Sasuke zu Naruto und krähte dann: „Papa!“
 

Naruto lächelte liebevoll und ging zu ihr hinüber, um sie aus ihrem Hochstuhl zu heben.
 

„Sasuke, das ist meine Familie. Hinata kennst du ja, dies hier ist You, unsere Tochter.“, lachend gab er ihr einen Kuss auf die Wange, bevor er sie zurück in den Hochstuhl setzte. Dann ging er weiter zu dem Jungen und legte ihm eine Hand auf die Schulter.
 

„Das hier ist Taro unser Großer. Er ist letztens sechs geworden.“
 

„Hallo, du musst Sasuke sein.“, sagte Taro.
 

„Ja der bin ich.“, meinte Sasuke und musterte unschlüssig das Bild, das sich ihm bot. Er wusste nicht was er tun sollte, sollte er sich einfach setzen? Was sollte er dazu sagen? Musste er überhaupt etwas sagen?
 

Ein Blick zu Naruto genügte um zu wissen, dass er nicht sofort ein Statement haben wollte. Der Blonde war sich bewusst, dass er Sasuke grade einiges zum Grübeln gegeben hatte und er wollte auf keinen Fall, dass er sich hier unwohl fühlte, wo er doch grade erst zurück gekehrt war.
 

„Teme, setz dich einfach und lass uns endlich frühstücken. Ich hab einen riesigen Kohldampf!“, wie zur Bestätigung seiner Worte, knurrte in diesem Moment Narutos Magen los.
 

Hinata, die bisher noch nichts gesagt hatte, drehte sich um und stellte Naruto einen Teller mit Rührei hin.
 

„Hier bitte. Iss mein ausgehungerter Mann.“, sagte sie und gab Naruto einen leichten Kuss. Dann wandte sie sich auch Sasuke zu.
 

„Sasuke, es ist schön dich wieder zu sehen und ich freue mich, dass du erst mal bei uns wohnen wirst. Möchtest du auch etwas Rührei?“, begrüßte sie den Schwarzhaarigen.
 

„Danke Hinata, ich freue mich, wieder hier zu sein. Und Danke natürlich, dass ich bei euch unterkommen darf.“, Sasuke trat näher an den Tisch und ließ sich gegenüber von Taro nieder, „ich hätte gern etwas Rührei, Hinata.“
 

Nachdem sie auch Sasuke einen Teller mit Rührei gereicht hatte, stellte Hinata die Pfanne mit dem Rest auf den Tisch, damit sich jeder nach nehmen konnte. Dazu gab es Speck und Toast. Hinata setzte sich neben ihre Tochter und half ihr mit dem Essen, während sie zwischendurch auch selbst frühstückte.
 

„Und wie lange seid ihr schon zusammen?“, fragte Sasuke, als sie beinahe alle mit dem Essen fertig waren, nur Taro stocherte noch in seinem Ei.
 

„Wir sind eigentlich nach dem Angriff durch Pein zusammen gekommen.“, antwortete Naruto, „und geheiratet haben wir fast ein Jahr danach.“
 

Bevor Sasuke sich den Kopf zerbrechen musste, wie er das Gespräch weiter vorantreiben konnte, erhob Hinata ihre Stimme.
 

„Taro, hör auf in deinem Ei zu stochern, du musst gleich los. Wenn du es nicht mehr magst lass es stehen.“
 

„Na gut.“, sagte Taro und verschwand ohne ein weiteres Wort aus der Küche.
 

„Verzeih Sasuke, aber ich glaube er ist deinetwegen ein bisschen nervös.“, meinte Hinata, während sie aufstand und damit anfing, dass Geschirr in die Spüle zu räumen.
 

„Ach was, ist das bei Kindern nicht normal?“, meinte Sasuke nur.
 

„Ich glaube schon, aber für Taro ist es eigentlich nicht normal. Er hat zu viel von Narutos Genen abbekommen, wenn du verstehst…“, sagte die junge Mutter kichernd.
 

Auch Sasuke konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. „Dann ist er also genauso ein Chaot wie sein Vater?“
 

„Was soll das denn jetzt heißen?!“, fragte Naruto in gespielt entrüstetem Ton.
 

Sowohl Hinata als auch Sasuke lachten leise auf. You saß nur da und schaute mit großen, neugierigen Augen von einem zum anderen, bevor sie ihre Arme ausstreckte und erneut ‚Papa‘ krähte. Naruto erhob sich und befreite seine Tochter aus dem Stuhl. Dann setzte er sich wieder und nahm sie auf seinen Schoß. Sofort begann ein kleines Gekabbel und bald gluckste You freudig vor sich hin, weil ihr Vater sie immer wieder durchkitzelte.
 

Hinata sah derweil noch mal nach Taro, damit er nicht wieder zu spät zur Akademie kam. Bevor sie ihren Sohn zur Tür brachte, kam er noch einmal in die Küche um sich zu verabschieden. Naruto gab seinem Sohn einen Kuss auf die Stirn, obwohl es Taro offensichtlich unangenehm war, so verabschiedet zu werden. Hinata kniete sich vor ihren Sohn um seine Jacke zu schließen und verabschiedete ihn auf die gleiche Weise.
 

Taro winkte noch einmal und wollte die Küche verlassen, als Naruto noch etwas einfiel.
 

„Taro, du kannst Tai nach der Schule mitbringen, Sakura musste vorhin wieder ins Krankenhaus und es wird sicherlich den ganzen Tag dauern.“
 

Das Gesicht des kleinen Jungen hellte sich gleich auf.
 

„Mach ich, Papa.“
 

Dann flitze er mit viel mehr Elan zur Tür hinaus. Offensichtlich hatte ihn die Aussicht auf Besuch am Nachmittag motiviert.
 

Eine kleine Weile herrschte Stille, die nur von Yous fröhlichem Glucksen unterbrochen wurde, während ihr Vater sie immer noch kitzelte.
 

Dann kam Hinata und nahm ihrem Mann das kleine Mädchen ab.
 

„Okay ihr zwei, ich werde euch dann mal alleine lassen. Ich muss mit You noch kurz zum Arzt, sie hat immer noch diesen Ausschlag und dann werd ich noch was fürs Mittagessen einkaufen.“, mit diesen Worten verließ sie, das Kind auf dem Arm, die Küche.
 

„Tja, und weg ist sie. Was hältst du davon wenn ich uns einen Tee mache? Geh doch schon rüber ins Wohnzimmer.“, meinte Naruto und begann damit den Tisch abzuräumen.

Sasuke nickte nur kurz und verließ die Küche. Das Wohnzimmer war nicht schwer zu finden, da es direkt an den großen Flur anschloss. Es war ein sehr großer und vor allem gemütlicher Raum. Die Rückseite des Raums war komplett verglast und eine Schiebetür führte direkt auf eine geräumige Terrasse und in den Garten.
 

Sasuke setzte sich in einen der Sessel, die zusammen mit einem Sofa um einen kleinen Tisch platziert waren. Er begrüßte es sehr, dass er ein paar Minuten für sich hatte, schließlich hatte er einiges zu verdauen.
 

Naruto war verheiratet, er hatte bereits zwei Kinder und ob er wollte oder nicht, Sasuke musste zugeben, dass die beiden wirklich niedlich waren. You war absolut süß und Taro wirkte wie ein kleiner, frecher Schlingel. Es dauerte etwas, bis sich Sasuke darüber klar wurde, dass er Naruto um seine Familie beneidete.
 

Irgendwie wäre es schön, wenn er zu einer Ehefrau nach Hause kommen könnte und sein kleiner Sohn freudig auf ihn zugerannt käme, um ihn zu begrüßen. Andererseits, war es eine große Verantwortung, die man dann hatte und irgendwie glaubte Sasuke nicht, dass er bereit wäre, sie zu übernehmen. Vor allem im Hinblick auf den Beruf als Shinobi. Man konnte schließlich nie wissen, ob nicht mal ein Auftrag schief laufen würde, oder sogar die Familie mit hineingezogen werden würde.
 

„Woran denkst du?“, fragte Naruto, der mit einem Tablett in die Stube kam. Er stellte das Tablett auf dem Tisch ab, reichte Sasuke eine Tasse und schenkte ihnen beiden etwas Tee ein.

„Ich habe daran gedacht, dass du eine ganz schön große Verantwortung trägst.“, antwortete der Uchiha ehrlich.
 

„Da hast du recht. Du glaubst gar nicht, wie froh ich bin, dass Hiashi uns das Haus geschenkt hat.“
 

„Hiashi Hyuuga hat euch das Haus geschenkt?!“, Sasuke war mehr als nur überrascht, das wäre das letzte, was er erwartet hätte, „Wie kam es denn dazu? Und wie hast du es überhaupt überlebt, dass du um Hinatas Hand angehalten hast?“

Naruto brach in lautes Lachen aus.
 

„Beinahe hätte ich das echt nicht überlebt. Der hat total den Aussetzer bekommen, als ich zu ihm kam. Aber ich hab ihm gesagt, dass ich Hinata über alles liebe und dass ich sie niemals aufgeben würde. Naja spätestens, seit dem Kampf mit Pein, wusste er wohl, dass ich immer meinen Dickkopf durchsetze, also hat er nachdem er eine ganze Zeit lang vor sich hin gestarrt und geschwiegen hat, doch noch zugestimmt.“
 

„Okay… Vielleicht hatte er Angst, dass du ansonsten jahrelang, jeden Tag bei ihm auftauchen würdest.“, meinte Sasuke scherzhaft.
 

„Ohne Mist man, DAS haben Hinata und ich auch vermutet.“, erwiderte Naruto trocken.
 

Sasuke schmunzelte seine Teetasse an, bevor er einen Schluck trank. Als er die Tasse wieder abgestellt hatte, fragte er seinen Freund: „Und wie ist dann das mit dem Haus passiert?“
 

„Oh, also nach der Hochzeit, sind Hinata und ich zusammen in eine kleine Wohnung gezogen und als Taro dann auf der Welt war, wurde der Platz bereits etwas knapp, aber wir sind gut damit klar gekommen. Doch als Hinata dann verkündete, dass sie wieder schwanger sei, konnten wir dort nicht bleiben. Wir haben uns natürlich den Kopf zerbrochen, wie wir über die Runden kommen sollen, wenn wir noch mehr Miete zahlen müssen. Schließlich ging Hinata nicht mehr auf Missionen. Sie hat zwar im Krankenhaus gearbeitet, aber das hielt uns auch nur gerade so über Wasser.
 

Naja wir wussten nicht, was wir tun sollten und Hiashi um Hilfe bitten, wollte keiner von uns. Als dann jedoch die ganze Familie zu Taros Geburtstag da war, konnte Hinata kaum noch verbergen das sie schwanger war und wir haben es ihnen dann erzählt. Natürlich war die Freude bei allen groß, doch Hiashi saß nur da und sah uns mürrisch an. Das ging bestimmt zehn Minuten so, bis er schließlich aufstand und verkündete, dass so eine kleine Wohnung kaum das richtige Umfeld für seine Enkel sei und er sich darum kümmern würde, dass sie in einer ordentlichen Umgebung aufwachsen.“
 

Naruto trank etwas von seinem Tee, bevor er weiter sprach.
 

„Hiashis Vorstellung war eigentlich, dass wir eines der Häuser auf dem Clangelände beziehen. Doch wir haben uns strikt geweigert. Das gab einen ganz schönen Krach, das sag ich dir, aber am Ende hat mein Schwiegervater doch noch eingelenkt. Er hat uns das Haus hier überlassen, welches schon lang im Besitz der Familie war und immer wieder von Mitgliedern des Clans bewohnt, die etwas Abstand zum Clan brauchten.“
 

„Damit habt ihr echt Glück gehabt. Es ist wirklich ein sehr schönes Haus.“, meinte Sasuke.

„Danke. Du glaubst gar nicht, was für eine Arbeit allein der Garten macht. Zum Glück hat man als Ninja ein paar Tricks auf Lager. Es ist alles sehr viel leichter, wenn man ein paar Schattendoppelgänger zur Hand hat!“, erklärte Naruto.
 

Sasuke erwischte sich schon wieder dabei, dass er unwillkürlich lächelte. Es war wirklich erschreckend, wie schnell seine gleichgültige Maske bröckelte. Den gleichen Gedanken hatte anscheinend auch sein Gegenüber.
 

„Sag mal, das ist ja echt gruselig, dass du so viel lächelst. Was ist denn los mit dir?“, fragte der Blonde.
 

„Ja ich weiß auch nicht so recht. Muss daran liegen, dass ich endlich wieder zu Hause bin.“
 


 


 

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Tja :D Das war mal wieder ein neues Kapitel von mir. Ich weiß ihr musstet lange darauf warten, aber ich bin grade im Schreibfluss und ich hoffe doch sehr, euch noch mit ein paar mehr Kapiteln beglücken zu können, bevor er wieder abreißt. Falls denn ein paar Leser gefallen hier dran finden, nachdem es so lang gebraucht hat, bis es weiter ging.
 

Ich wünsche euch allen noch ein frohes, neues Jahr!
 

Eure maron :D

Unexpected


 

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Es dauerte nicht lange, bis Hinata und You wieder nach Hause kamen.

Naruto hatte Sasuke in der Zwischenzeit das Gästezimmer gezeigt, in dem er schlafen konnte und ihm auch eine Rundführung durch den Rest des Hauses gegeben. Der Uchiha hatte die Chance genutzt und hatte erst einmal geduscht und sich danach ins Bett gelegt. Er brauchte etwas Ruhe, er war so viel Aufmerksamkeit und Leute um sich herum nicht mehr gewöhnt, nachdem er lange Zeit allein unterwegs gewesen war.
 

Sein Team hatte sich aufgelöst, als er nach Danzos Tod das Feuerreich verlassen hatte. Karin war soweit er wusste, nach Konoha gebracht worden und hatte wahrscheinlich allerlei Informationen preis gegeben. Aber das hatte ihn zu dem Zeitpunkt schon nicht mehr interessiert. Er war zu sehr von seinen Gefühlen verwirrt gewesen, um noch klar denken und zielstrebig handeln zu können.
 

Was mit Juugo und Suigetsu geschehen war, wusste er überhaupt nicht.
 

Sasuke seufzte und sah sich in dem recht großen Gästezimmer um. Es war alles so gemütlich eingerichtet wie im Rest des Hauses und Sasuke war sich sicher, dass das Hinatas Werk war. Neben dem Doppelbett auf dem er lag, standen auf beiden Seiten Nachttische mit kleinen Lampen. Gegenüber von dem Bett, direkt neben der Tür, war ein großer Kleiderschrank, der Platz für Klamotten bot. Bisher war er noch leer.
 

Der Schwarzhaarige hatte nichts mitgebracht an Klamotten. Er hatte nie viel bei sich getragen. Ein Outfit an Wechselklamotten, die jedoch bei seinem letzten Kampf verbrannt wurden und allerlei Waffen. Sein Katana lehnte an der Wand neben dem Bett und in der Nachttischschublade, waren zahlreiche Kunais und Shuriken. Sasuke überlegte, ob es ihm erlaubt war, allein in der Stadt rumzulaufen. Angeblich waren immer Anbu da, um ihn zu beobachten, wieso sollte es ihm also verboten sein? Vielleicht sollte er auf Nummer sicher gehen und Naruto fragen.
 

Dann könnte er ins Uchihaviertel gehen uns sehen, was dort noch an Klamotten und anderen nützlichen Dingen war. Wenn dort nichts brauchbares mehr war, würde er sich wohl überwinden müssen und neue Sachen kaufen. Wie sehr er shoppen doch hasste. Karin hatte immer einen riesen Wirbel daraus gemacht, wenn sie unterwegs die Chance dazu hatte. Sasuke konnte sich gut vorstellen, dass Sakura genauso war. Sicherlich schlenderte sie dann mit Ino zusammen durch die Straßen und verbrachte Stunden damit unterschiedliche Outfits anzuprobieren.
 

Da seine Gedanken sowieso schon zu Sakura abgeschweift waren, gestattete der Uchiha sich, einen Moment intensiver über sie nachzudenken. Es hatte ihn überrascht sie im Hokagebüro zu sehen. Jede Faser seines Körpers hatte in der Sekunde, da er sie hinter dem Schreibtisch sitzen sah geschrien, dass sie unmöglich Hokage sein könnte. Doch andererseits hatte Naruto ihm vorhin erzählt, dass Sakura sehr stark geworden sei. Irgendwie bezweifelte er, dass ihre Fortschritte so groß waren, wie von Naruto dargestellt.
 

Natürlich konnte er nicht bestreiten, dass sie offensichtlich eine äußerst fähige Medic-nin geworden war, aber er selbst hatte dem ganzen nie sehr viel abgewinnen können. Klar, war es hilfreich einen Iryonin im Team zu haben, doch die waren häufiger im Weg, als dass sie einen Vorteil boten. Er würde seine Meinung über Sakuras Fähigkeiten erst ändern, wenn er mit eigenen Augen gesehen hatte, wozu sie nun in der Lage war.
 

Worüber er jedoch mit niemandem streiten würde, war die Tatsache, dass Sakura Haruno sich zu einer absoluten Traumfrau entwickelt hatte. Die paar Blicke die er auf ihrem Körper geworfen hatte, hatten sich förmlich in sein Gedächtnis gebrannt. Bisher waren ihm nur selten Frauen unter die Augen gekommen, die sofort sein sexuelles Interesse geweckt hatten. Das letzte Mal, dass ihm das passiert war, lag etwas über sechs Jahre zurück. Kurz schwelgte er in Erinnerungen an die Nacht im Wald, als er eine Anbu überrascht und anschließend verführt hatte.
 

Dann jedoch wanderten seine Gedanken zurück zu Sakura. Er konnte sich gut vorstellen, dass ihr inzwischen haufenweise Männer zu Füßen lagen und wenn er früher schon gewusst hätte, dass sie einmal so heiß aussehen würde… Man er hätte sich sicherlich zweimal überlegt, ob er sie abweisen sollte. Allerdings musste er zugeben, dass die Emotionalität, die ein Techtelmechtel mit Sakura unweigerlich mit sich bringen würde, ihn davon abhalten würde, jetzt wo er zurück war irgendwas mit ihr anzufangen.
 

Als er nun nochmal an das Gespräch im Hokageturm zurück dachte, fiel ihm wieder Kakashis und Sakuras Flirt ein. War es wirklich ein Flirt gewesen? Ja. Da war er sich ziemlich sicher. Aber mit Kakashi? Wenn er nicht zu stolz wäre, um zuzugeben, dass er neugierig war, hätte er Naruto danach gefragt. Leider hatte der Chaot nichts in der Richtung erwähnt. Rückblickend, hatte Naruto das ganze Thema Sakura & Beziehung geschickt umschifft. Mehrmals waren sie in den letzten Stunden auf ihre rosahaarige Teamkameradin zu sprechen gekommen, aber immer wenn es in Richtung Beziehung ging, hatte Naruto es geschafft das Thema zu wechseln.
 

Irgendwas war daran sehr seltsam. Zumal der Blonde keine Chance ausgelassen hatte, wenn es um Klatsch und Tratsch zu den Beziehungen ihrer anderen Freunde ging. Vielleicht sollte er diesbezüglich doch nochmal nachhaken. Vor allem was diesen Tai anging, er verstand immer noch nicht in welcher Beziehung er zu Sakura stand. Aus dem Gespräch von Kakashi und Sakura konnte er schließen, dass Tai anscheinend bei der Kunoichi wohnte. Aber warum? Naja er würde es schon noch früh genug erfahren, auch ohne sich die Blöße geben zu müssen, dass es ihn interessierte.
 

Wahrscheinlich lag es daran das er bisher nicht viel anderes zu tun hatte, dass er sich so eingehend mit Banalitäten beschäftigte. Er war es einfach nicht gewohnt, sich um nichts wichtiges Gedanken machen zu müssen, keinen Plan zu schmieden und vor allem, kein Ziel vor Augen zu haben.
 

Das würde noch mindestens einen Monat so weiter gehen, erst dann würde es ihm wieder gestattet sein, an Missionen teil zu nehmen. Eigentlich hatte er den Eindruck, dass er mit einem Monat der Untätigkeit noch gut davon gekommen war. Schließlich hätten sie ihn auch wegen Mordes an Danzo Shimura anklagen, oder aber eine längere Eingliederungsfrist unter strengeren Bedingungen ansetzen können. Es überraschte ihn doch sehr, dass nicht einmal sein Chakra unterdrückt worden war.
 

Während Sasuke noch weiter seine Gedanken schweifen ließ, klingelte es unten an der Tür.
 

Zeitgleich hörte er Schritte auf der Treppe, die nur zu Naruto gehören konnten. Gleich darauf verstummten die Schritte vor seiner Zimmertür und der Blonde klopfte an.

„Sasuke? Hinata hat das Essen fertig, komm einfach runter wenn du willst.“
 

Der Uchiha erhob sich ohne eine Antwort zu geben und ging zur Tür. Naruto war bereits nach unten gegangen und Sasuke machte sich auch auf den Weg in die Küche. Er hatte sich schon lange nicht mehr an feste Essenszeiten gehalten, aber der Duft der ihm bereits auf dem Flur entgegenschlug, ließ seinen Magen erwartungsvoll knurren. Die Uzumakis saßen bereits am Küchentisch, alle auf den gleichen Plätzen wie zum Frühstück, doch der Platz auf dem Sasuke gesessen hatte, war von einem kleinen Jungen belegt. Offensichtlich musste das Tai sein.
 

Sasuke sagte nichts und setzte sich einfach auf einen anderen Platz. Doch anscheinend war Naruto sein Blick nicht entgangen, weshalb dieser nun die Vorstellung übernahm:
 

„Sasuke, das ist Tai Haruno, er ist Sakuras Sohn. Tai, das ist der ehemalige-und-jetzt-wieder-Teamkamerad von deiner Mutter und mir, Sasuke Uchiha.“
 

Tai richtete jetzt seinen Blick auf den neben ihm sitzenden Mann. Einen Moment lang herrschte angespanntes Schweigen. Sasuke hatte das Gefühl, dass ihm sein jüngeres Ebenbild gegenüber saß.
 

Der Junge – Sakuras Sohn! – hatte die schwarzen Haare und schwarzen Augen eines Uchihas. Auch die Gesichtszüge ähnelten unverkennbar seinen eigenen! Bevor Sasuke jedoch dazu kam irgendetwas zu sagen, ergriff Tai das Wort:
 

„Hallo, wie schon gesagt, ich heiße Tai. Freut mich Sie kennen zu lernen.“
 

Dabei streckte er Sasuke seine kleine Hand entgegen. Sasuke betrachtete stumm die ihm dargebotene Hand und dann erneut das Gesicht, das ihm selbst so unglaublich ähnlich sah. Die Hand ignorierend antwortete er einsilbig wie immer: „Hm.“, dann wandte er sich einfach schweigend seinem Mittagessen zu.
 

Tai schien sich davon nicht irritieren zu lassen und begann nun damit, sein Essen in einer rasanten Geschwindigkeit herunter zu schlingen. Taro, der ihm gegenüber saß, tat es ihm gleich und innerhalb weniger Minuten, hatten sie ihre Portionen vertilgt und verlangten, noch einen Nachschlag.
 

Dabei fühlte sich Sasuke erneut an sich selbst erinnert, wie damals als er sich mit Naruto auf einer ihrer ersten Missionen solch ein Wettessen geliefert hatte. Unauffällig beobachtete Sasuke den kleinen Jungen neben sich. Sakura hatte also einen Sohn, der wirklich äußerst offensichtlich an einen Uchiha erinnerte…
 

Natürlich konnte Sasuke das Thema nicht beim Essen anschneiden. Erstens wäre es sicherlich nicht richtig vor den Kindern über sowas zu reden und zweitens hinderte Sasukes Stolz ihn daran, offen zu erkennen zu geben, dass er sich dafür interessierte. Also musste er warten, bis sich die Sache von allein aufklärte.
 

Während der Uchiha seine Aufmerksamkeit wieder auf sein Essen richtete, konnte er genau Hinatas und Narutos Blicke auf sich spüren. Grade als er seine Stimme erheben wollte, um darauf hinzuweisen, dass es unhöflich ist Andere anzustarren, kam ihm eine leisere und unverkennbar jüngere Stimme zuvor.
 

„Vielen Dank für das Essen Hinata, es hat wirklich lecker geschmeckt.“, sagte Tai.
 

„Oh Tai, mein Lieber, du weißt doch du bist hier immer willkommen. Wollt ihr zwei noch einen Nachtisch, bevor ihr wieder los düst?“, meinte Hinata und hatte sich schon halb von ihrem Stuhl erhoben, offensichtlich um den Nachtisch zu holen.
 

„Nein, danke. Wir wollen lieber jetzt schon los, oder Taro?!“, wandte sich Tai jetzt an den Uzumakispross.
 

„Ja Mama, wir sind schon echt spät dran.“, meinte Taro und sprang auch gleich vom Stuhl. Tai bedankte sich noch einmal und flitze sogleich seinem Freund hinterher, der bereits im Flur verschwunden war.
 

„Und weg sind sie.“, seufzte Hinata und ließ sich wieder auf ihrem Platz nieder.
 

„Wo wollen sie denn hin?“, fragte Naruto seine Frau.
 

„Ich weiß es nicht genau, ich nehme an zu den Trainingsplätzen. Du weißt doch, dass sie immer den größeren Kindern beim Training zusehen. Wenn die Zwei wenigstens mal so darauf bedacht wären pünktlich zu sein, wenn es um die Schule geht…“
 

„Ganz schön überhöflich der Kleine.“, meinte Sasuke nun, ohne die Blicke die ihm die Anderen am Tisch zuwarfen, zu beachten.
 

„Naja, das liegt an Sakura.“, sagte Hinata, „sie hatte es schon schwer genug, darum hat sie ihm eingebläut, dass er sich immer nett und vor allem höflich benehmen soll, damit keiner ihnen einen Strick draus drehen kann.“
 

Sasuke musste das Fragezeichen wohl im Gesicht gestanden haben, denn Naruto setzte die Erklärung gleich fort.
 

„Naja Sakura war damals ja auch erst 17 als sie Tai bekam. Genau wie Hinata. Aber immerhin, waren wir bereits verlobt und haben kurz nach Taros Geburt geheiratet, Sakura war alleine, was grade bei den älteren Leuten im Dorf auf Widerwillen stieß. Naja und dann waren da noch so ein paar Sachen…“, Naruto verstummte.
 

„Wie meinst du das?“, fragte Sasuke, der froh war, dass er nun zumindest einige Antworten bekam, ohne direkt ein offenes Interesse bekunden zu müssen.

„Also das ist eigentlich echt Sakuras Angelegenheit, ich kann ja schlecht alles rumerzählen…“
 

Der Uchiha unterbrach Narutos genuschelten Ausflüchte: „Also bei den anderen aus unserem Jahrgang hast du dich nicht so angestellt, was hält dich jetzt also davon ab, dass mit Sakura zu erklären? Jetzt sag schon, es geht um den Vater nicht wahr?“
 

„Oh man, du triffst die Sache auch echt immer auf den Kopf. Natürlich hat sich jeder gefragt wer der Vater ist, Sakura ist schließlich die Vorzeigeschülerin von der Hokage gewesen. Die sind sogar soweit gegangen, Sakura von Missionen auszuschließen, sobald Tai geboren war.“
 

„Warum das?“, Sasuke bemühte sich um einen möglichst neutralen Ton, denn er wusste, dass er gleich hören würde, was ihn schon seit er die Küche betreten hatte, beschäftigte.
 

„Natürlich weil Tai voll und ganz aussieht wie ein Uchiha. Da zu dem Zeitpunkt alle Uchihas die noch lebten du und Itachi waren und ihr beide schließlich den Status von Nukenin hattet, wollten die Ältesten Sakura Hochverrat vorwerfen. Die hätten sie beinahe in ne Zelle werfen lassen und Ibiki sollte sie sogar verhören und zwar, ich zitiere ‚Egal mit welchen Mitteln‘. Zum Glück hat sich Tsunade da total quer gestellt. Die waren ins Krankenhaus gekommen und Sakura war noch nicht mal wieder richtig auf dem Berg und von der Geburt noch geschwächt.“ Naruto schüttelte den Kopf, als ob er es immer noch nicht glauben könnte.
 

„So was hab ich echt noch nicht erlebt Teme, das sag ich dir. Die hatten Sakura schon aus dem Bett gezerrt, dabei konnte sie nicht mal stehen und waren drauf und dran den Anbu zu befehlen, in welche Gefängniszelle sie sollte. Dann kam zum Glück Tsunade rein. Himmel, ich glaub ich hab sie noch nie so sauer gesehen, wie in dem Augenblick. Natürlich hat sie erstmal befohlen, dass Sakura zurück ins Bett gelegt wird und dann hat sie angefangen, die Ältesten verbal auseinander zu nehmen.
 

Trotzdem haben die nicht aufgegeben und kamen immer wieder damit an, weshalb Sakura den Namen des Vaters denn nicht nennen würde, wenn sie sich nichts zu Schulden kommen lassen hätte. Naja und dann ist Kakashi ins Zimmer gestürmt gekommen und hat die Bombe platzen lassen. Er hat gesagt, er sei der Vater und das sie nichts gesagt hätten, weil sie natürlich wüssten, wie das bei den älteren Leuten im Dorf ankommen würde.“
 

„Ohne Scheiß? Kakashi ist der Vater?“, meinte Sasuke, während sein Hirn schon fieberhaft am Arbeiten war. Könnte es wirklich so sein? Tai sah viel zu sehr wie ein Uchiha aus und Kakashi hatte nun mal keinen Tropfen Uchihablut. Das Einzige was ihn mit dem Clan verband, war das Sharingan. Sasuke war nicht blöd, aber er kannte sich auch nicht gut genug mit Genetik und Medizin aus, um das wirklich ausschließen zu können.
 

„Ja ich weiß das hört sich schlimm an, wenn man das zum ersten Mal hört, vor allem wo er ja so viel älter ist als Sakura. Aber Tsunade hat das eigentlich ganz gut aufgenommen und die beiden auch unterstützt.“
 

„Naja, sie hat es den Leuten, die sich stark dagegen ausgesprochen haben, leichter verständlich gemacht.“, meinte Hinata nun, „Sie hat damit argumentiert, dass wir als Ninja schon viel früher die Verantwortung von Erwachsenen tragen und das wir quasi, sobald wir mit der Schule fertig sind und auf Missionen gehen, sehr viel reifer sind als andere 14-jährige.
 

Dazu kommt, dass Sakura schon 17 war als sie Tai bekam und seit sie 16 war mit Kakashi ein Anbuteam gebildet hat. Die zwei waren vom Rang her gleich, was genauso dafür spricht, dass dieser Altersunterschied gar nicht das hauptsächliche ist. Und somit waren sie zu dem Zeitpunkt, als Tai gezeugt wurde auch nicht mehr Lehrer und Schüler. Damit bleibt das ganze also einfach eine Sache zwischen zwei Erwachsenen.“, beendete Hinata die Argumentation.
 

„Na mir soll es egal sein.“, Sagte Sasuke und aß den letzten Bissen, seines Mittagessens.

Doch obwohl er sich nach außen hin gelassen gab, konnte er nicht wirklich glauben, dass Kakashi der Vater von Tai sein sollte. Vor allem weil es ihn echt geschockt hatte, dass Sakura Mitglied in einem Anbuteam war. In diesem Moment ging es jedoch nicht darum, ihre Fähigkeiten als Ninja anzuzweifeln, vielmehr konnte er sich nicht von den Erinnerungen an die Nacht vor fast 7 Jahren lösen. War es möglich? Konnte es vielleicht sein, dass die unglaubliche Anbu, mit der er damals Sex hatte, Sakura war? Nein.
 

Sakuras hervorstechendstes Merkmal waren schon immer ihre rosafarbenen Haare. Obwohl man sein äußeres mithilfe von verschiedenen Jutsus ändern konnte, erforderte das Aufrechterhalten ein stetes Maß an Konzentration und Chakra, wenn es wirklich Sakura gewesen wäre, hätte ihr Verwandlungsjustu sich beim Sex lösen müssen.
 

Sasuke zwang sich, seine Gedanken wieder auf das Gespräch zu lenken, welches Naruto und Hinata nun führten, doch es ging nur um den Arztbesuch und die Tatsache, dass Yous Ausschlag noch nicht besser geworden war. Als das Thema zu Genüge besprochen worden war, stand Hinata auf und räumte das Geschirr und die Essensreste weg. Naruto und Sasuke standen ebenfalls auf und halfen ihr dabei. Kurz überlegte Sasuke, ob er Naruto fragen sollte, ob er allein durch Konoha gehen durfte, aber er verwarf den Gedanken wieder und freute sich lieber auf einen gemütlichen und vor allem leisen Spaziergang durch das Dorf. Nicht das Naruto am Ende noch mitkommen wollte.
 

Als die Küche wieder sauber und aufgeräumt war und Naruto und Hinata grade darüber nachdachten, sich noch ein bisschen in den Garten zu setzen, ging Sasuke einfach in den Flur und zog sich seine Schuhe wieder an.
 

Er rief noch über die Schulter: „ Ich geh spazieren.“, und schloss die Tür hinter sich.
 


 

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Es war bereits Abend, als Sasuke auf dem Rückweg zu Narutos und Hinatas Haus war. Er hatte nicht den direkten Weg zum Uchihaviertel eingeschlagen, nachdem er das Haus verlassen hatte. Er hatte sich lieber Zeit gelassen und sich genauer in der Stadt umgesehen. Es hatte sich wirklich vieles verändert, seit er weg gegangen war. Besonders war ihm aufgefallen, dass an einigen Stellen die Straßen anders verliefen und er vermutete, dass es mit dem Angriff durch Pein zusammenhing. Damals war die Stadt zu großen Teilen zerstört worden und beim Aufbau, waren einige Teile abgeändert worden.
 

Mit einer Tasche über der Schulter, in der sich ein paar Klamotten und Schriftrollen befanden, hatte er sich wieder auf den Rückweg gemacht. Zuvor hatte er sich in aller Ruhe im Uchihaviertel umgesehen. Dort waren immerhin keine Leute gewesen, die ihm blöd hinterher gafften, so wie im Rest der Stadt. Genau genommen, war ihm dort keine Menschenseele über den Weg gelaufen. Deshalb hatte Sasuke sich die Zeit genommen, alles noch einmal anzusehen. Das Haus von seiner Tante und seinem Onkel, sein eigenes Elternhaus, alles woran er sich aus seiner Kindheit erinnern konnte, hatte er nochmal genau angesehen. Jede Straßenecke, jedes Haus hatte hier irgendeine Erinnerung für ihn bereit gehalten.
 

Nun, da er mehr über Itachi wusste, als damals vor so vielen Jahren, als er die Entscheidung traf zu gehen, kam ihm alles wieder vertrauter vor. Er fühlte sich hier wieder zu Hause und obwohl die schrecklichen Erinnerungen an das Massaker noch da waren, drückten sie nicht mehr so schwer auf sein Gemüt, wie damals.
 

Sasukes Schritte hatten ihn in die Nähe der Trainingsplätze geführt. Er wusste noch gar nicht, ob es ihm gestattet war, weiterhin zu trainieren und auch nicht, ob er am Teamtraining teilnehmen sollte. Er musste zugeben, er war durchaus neugierig, was Naruto inzwischen alles drauf hatte und auch Kakashi hatte in der Zwischenzeit gewiss einiges gelernt. Natürlich würde er auch gern ein eigenes Bild von Sakuras Fähigkeiten haben. Schließlich hatte sie inzwischen den Anburang und er konnte sich nicht vorstellen, dass der inzwischen einfach verschenkt wurde. Naja vielleicht hatte ja aber auch Tsunade ihre Finger im Spiel gehabt.
 

Plötzliche Schreie lenkten Sasukes Aufmerksamkeit wieder auf seine Umgebung. Sofort aktivierte er sein Sharingan und lauschte auf weitere Geräusche. Die Stimmen kamen von einem der Trainingsplätze in der Nähe, vorsichtig und möglichst unauffällig näherte sich Sasuke dem Zaun des Platzes, von dem die Schreie gekommen waren.
 

Was er dort sah, überraschte ihn ein wenig. Taro und Tai waren dort und standen einem Dreierteam von etwa zwölfjährigen Jungs gegenüber. Anscheinend stritten sie sich, denn Taro hielt Tai an den Armen fest, ganz so, als ob sich der kleine Junge ansonsten auf die älteren und größeren Jungs stürzen würde.
 

„Tai, komm schon, du weißt der erzählt immer nur Mist. Er will uns doch nur provozieren, damit wir wieder Ärger bekommen.“, rief Taro und mühte sich damit ab, seinen Freund weiterhin zurück zu halten.
 

„Ich weiß, dass er das will, aber trotzdem hat er es verdient, wenn ich ihm eine verpasse.“, knurrte Tai und versuchte die Hände seines Kumpel abzuschütteln.
 

„Ach wie süß jetzt streitet ihr schon untereinander!“, rief einer der größeren Jungs. Seine Freunde lachten gehässig.
 

„Vielleicht solltest du lieber auf deinen Freund hören, Missgeburt und nach Hause zu deiner Mama der Nutte laufen.“, lachte jetzt der Junge in der Mitte, der offensichtlich der Anführer der drei Älteren war.
 

Bei diesen Worten ging ein Ruck durch Tai und augenblicklich stand er ganz still.

„Was hast du grade gesagt?“, zischte er bedrohlich.
 

„Ich hab dich eine Missgeburt und deine Mama eine Nutte genannt.“
 

„Lass mich los Taro.“, sagte Tai nun an seinen Freund gewandt und immer noch, mit diesem bedrohlichen und kühlen Ton.
 

Sasuke erinnerte dieser Ton an ihn selbst. Er konnte sich auch an Naruto erinnern, der diesen Ton schon manches Mal angeschlagen hatte und eines wusste Sasuke genau, das war immer der Moment, in dem das Fass übergelaufen war.
 

Das schien auch Taro so zu sehen, denn er ließ seinen Freund los, trat neben ihn und ging in Angriffsstellung über.
 

„Ach ne, jetzt wollen die zwei Babys gegen uns kämpfen.“, meinte der Junge in der Mitte und zückte nun selbst ein Kunai.
 

„Dieses Mal bist du zu weit gegangen, Akito!“, sagte Tai eisig, bevor auch er sich ein Kunai griff.
 

Akito, immer noch lachend, warf ein paar Shuriken auf die beiden Jungen, die mal gerade halb so alt und groß waren, wie er selbst.
 

„Los zeigt mal was ihr könnt!“, rief einer seiner Kumpane und lachte hämisch.

Tai schloss kurz die Augen und atmete tief durch. Als er seine Augen wieder öffnete, glühten seine Augen scharlachrot. Im rechten Auge zeigten sich zwei Tomoe, im linken Eine. Als die Shuriken auf ihn zuflogen, konnte er sie ohne Probleme abwehren.
 

Auch Taro neben ihm blieb nicht untätig. Er formte Fingerzeichen, die Sasuke nur allzu bekannt waren und schon gleich stand ein perfekter Schattendoppelgänger neben ihm. Somit waren sie zumindest Anzahlmäßig nicht mehr im Nachteil. Doch Akito und seine Kumpane taten nicht viel mehr, als immer wieder Shuriken oder Kunai zu werfen, ganz so, als ob sie keine besonderen Talente hatten. Gerade, als Tai und Taro wieder einen der Angriffe abgewehrt hatten und nun selbst zum Angriff übergehen wollten, zog Akito etwas anderes hervor.
 

„So du Missgeburt mit Teufelsaugen, mal sehen was du hiervon hältst!“, rief der Junge und warf eine ganze Ladung von Kunai, die mit Briefbomben präpariert waren.
 

Obwohl Tai und Taro sich bemühten, alle Kunai rechtzeitig abzuwehren bevor sie ihnen zu nahe kamen, so konnten sie doch nicht alle aus der Luft holen. Sasuke packte entschlossen selbst einige Shuriken und warf. Doch als seine Shuriken auf die Briefbomben trafen, kamen nochmal genauso viele Wurfmesser aus der entgegengesetzten Richtung geflogen.
 

„Na hat euch einer den Hintern gerettet? Dann müssen wir jetzt wohl ernst machen!“, rief Akito und zog von seinem Rücken ein Kurzschwert, während er auf Tai zustürmte.
 

Sasuke reagierte instinktiv, auch wenn Tai höchstwahrscheinlich gute Chancen hatte, den Angriff abzuwehren, würde Akito sicherlich noch weiter gehen. Sofort aktivierte er sein Chakra und rannte los. Er sprang über den Zaun und kam direkt zwischen den beiden Kindern zu stehen, er packte Akitos Arm und verbog ihn, bis dieser das Wakizashi* fallen ließ. Nur am Rande nahm er wahr, dass neben ihm noch eine Person stand.
 

„Das reicht.“, sagte Sasuke und klang dabei genauso kühl, wie zuvor Tai. Doch bei ihm hatte das in Kombination mit seinem gleichgültigen Gesichtsausdruck, schon immer eine sehr einschüchternde Wirkung auf andere gehabt.
 

„Oh Mann, scheiße.“, rief einer von Akitos Freunden.
 

„Oh verdammt, noch so einer mit den Augen!“, sagte der Andere.
 

„Akito, du hast doch bereits mehrere Ermahnungen bekommen, weil du jüngere Akademieschüler zum Kämpfen aufforderst.“, erklang nun die Stimme von Sakura.
 

Also war sie es, die neben ihm stand. Sasuke betrachtete sie aus dem Augenwinkel. Sie sah eigentlich ganz ruhig und kühl aus, ganz so wie er selbst, doch als er genauer hinsah, bemerkte er, dass ihre Hand, mit der sie nicht den Jungen vor sich fest hielt, zu einer Faust geballt war.
 

„Von dir lass ich mir überhaupt nichts sagen.“, zischte Akito nur und versuchte sich - ohne Erfolg - aus Sasukes Griff zu winden.
 

„Nur weil deine Mutter ein eifersüchtiges Lästermaul ist, gibt dir das noch lange nicht das Recht, von Dingen zu reden, von denen du nichts verstehst.“, erwiderte Sakura ruhig.
 

„Ach, gehen sie doch zu ihrem Sensei und lassen sich mal wieder ordentlich durch…“, ein lautes Klatschen hielt Akito davon ab, seinen Satz zu Ende zu bringen.
 

Sasuke hatte instinktiv gehandelt. Ohne sich darum zu kümmern, dass der Junge vor ihm noch nicht einmal die Schule abgeschlossen hatte, hatte er ihn geschlagen. Nicht sehr fest, aber das machte nichts. Aktio sah nämlich sehr danach aus, als ob er zuvor noch nie eine verpasst bekommen hätte.
 

„Sie haben mich geschlagen!“
 

„Ja.“, meinte Sasuke nur, „du solltest zuerst überlegen und dann sprechen.“
 

„Sasuke halt dich da raus.“, mischte sich jetzt Sakura ein. Sie ließ den Jungen, den sie festgehalten hatte los, „Ihr seht jetzt alle drei zu, dass ihr nach Hause kommt und ihr könnt Gift drauf nehmen, das ich mit euren Eltern sprechen werde.“
 

„Als ob meine Mama dich für voll nimmt.“, grollte Akito und versuchte sich immer noch von Sasuke los zu machen. Er bedachte den Schwarzhaarigen jedoch immer wieder mit ängstlichen Blicken, ganz so als fürchtete er einen erneuten Schlag.
 

„Mir vielleicht nicht, aber ich bin sicher, dass sie Sensei Iruka zuhören wird.“, sagte Sakura und nun wich auch das letzte bisschen Farbe aus Akitos Gesicht, „und jetzt verschwindet.“
 

Sasuke ließ Akito los. Dieser drehte sich auch gleich um und rannte gefolgt von seinen Freunden zum Ausgang des Trainingsplatzes. Sakura drehte sich ohne Sasuke anzusehen zu ihrem Sohn um und ging vor ihm auf die Knie.
 

„Tai, wie oft hab ich dir schon gesagt, dass du dich nicht von ihm provozieren lassen sollst? Es ist vollkommen egal, was er sagt, solange du selbst die Wahrheit kennst.“, tadelte sie ihn.

„Ich weiß Mama. Aber er sagt immer so schlimme Sachen über dich. Ich will nicht, dass jemand sowas über dich sagt.“, geknickt ließ Tai den Kopf hängen.
 

„Das weiß ich doch, trotzdem ist es noch eine ganze Weile meine Aufgabe, dich zu beschützen und nicht anders herum.“, liebevoll zog sie ihren Sohn an sich, der die Umarmung auch gleich erwiderte.
 

Nachdem sie sich wieder voneinander gelöst hatten, musterte Sakura ihren Sohn von oben bis unten und wandte sich dann Taro zu.
 

„Ist bei dir auch alles in Ordnung?“, fragte Sakura und man konnte hören, dass sich ihre mütterliche Besorgnis auch auf Taro bezog.
 

„Ja klar. Danke, dass du und Sasuke uns geholfen habt.“, meinte Taro nur und schaute dann verlegen auf seine Füße.
 

„Du musst dich nicht schämen.“, sagte Sasuke nun, der genau erkannte, was in dem Jungen vor sich ging, „Es ist besser zuzugeben, dass man Hilfe braucht.“
 

Sasuke entging der verwunderte Gesichtsausdruck von Sakura keineswegs, doch es war jetzt sicherlich nicht der Richtige Zeitpunkt darüber zu diskutieren.
 

„Na gut ihr zwei, dann seht zu, dass ihr zu Taro nach Hause lauft. Es ist schon spät und Hinata wartet sicherlich, schon völlig besorgt mit dem Abendessen auf euch. Sagt ihr, dass ich und Sasuke nachkommen.“, mit diesen Worten scheuchte sie die beiden Jungs fort.
 


 

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*Wakizashi= japanisches Kurzschwert
 

Ja :) Das war das neue Kapitel ^^ Ich hoffe es hat euch gefallen und das ihr euch auch schon auf das nächste Kapitel freut :DD
 

Mir ist selbstverständlich bewusst, dass ich an einer ziemlich gemeinen Stelle Schluss mache, aber nehmt es mir nicht übel ^^

Truth

Eine kleine Osterüberraschung :DD
 

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Sakura wandte sich langsam wieder zu Sasuke um. Sie musterte ihn von oben bis unten, bevor sie laut seufzte und sich anscheinend überwinden musste, zu sagen, was sie sagen wollte.
 

„Sasuke, seit wann hältst du etwas davon, Hilfe zuzulassen?“, fragte sie ihn, mit einigem Spott in der Stimme.
 

„Ist es wirklich das, worüber du mit mir reden willst, Saukra?“, erwiderte Sasuke kühl.
 

Er konnte sehen, wie sie sich kurz versteifte, bevor sie ihm entschlossen in die Augen sah. Er wusste genau, dass seine ehemalige Teamkameradin nicht gut auf ihn zu sprechen war, bereits am Morgen hatte sie sich ihm gegenüber ungewöhnlich aggressiv verhalten, sie war zwar nicht auf ihn los gegangen, aber die ganze Atmosphäre zwischen ihnen war geladen. Sasuke war sich nicht sicher, ob es nur an seiner unfreundlichen Art lag, mit der er sie im Büro definitiv beleidigt hatte oder ob da noch etwas anderes war, was sie so reizte.
 

„Natürlich nicht. Du warst schließlich dabei, als ich sagte ich würde heute Abend vorbei kommen.“, gab Sakura leicht gereizt zurück.
 

„Dann sag was du sagen willst.“, meinte Sasuke und ließ sich von ihrem Verhalten nicht irritieren.
 

Es schien so, als ob sich Sakura dazu zwang, sich wieder zu beruhigen. Sie trat einen Schritt zurück und schloss die Augen, dann atmete sie tief ein und aus. Als sie ihre grünen Augen wieder aufschlug und ihn ansah, war jedes Gefühl aus ihrem Blick gewichen. Irgendwie sahen ihre Augen weniger lebhaft aus als sonst, sie wirkten kalt.
 

„Okay Uchiha, ich nehme an, dass du nicht so blöd bist, wie du manchmal tust. Dir dürfte doch wohl klar sein, weshalb ich mit dir sprechen will. Gerade du kannst mir nicht erzählen, dass es dir nicht aufgefallen ist und schon gar nicht, dass es dich nicht interessieren würde.“
 

„Hm.“, gab Sasuke zurück.
 

Offensichtlich war Sakura nicht so ruhig wie sie sich gab, schließlich schlich sich hier durchaus ein bissiger Unterton ein, aus diesem Grunde würde er ihr auch nicht den Gefallen tun, ihr bei dem Gespräch entgegen zu kommen. Natürlich war ihm klar, worum es gehen sollte, es konnte um nichts anderes gehen, als um das was ihn schon den ganzen Nachmittag beschäftigt hatte: Tai.
 

„Ich weiß, dein verdammter Stolz hindert dich daran, mir irgendwie entgegen zu kommen, also leg ich einfach mal die Karten auf den Tisch: Es geht um Tai. Er ist, wie dir gewiss aufgefallen ist, ein Uchiha.“
 

„Was du nicht sagst.“
 

„Interessiert es dich, wer der Vater ist?“
 

„Mäßig.“, sagte Sasuke, obwohl es gelogen war. Sein Herz klopfte in diesem Augenblick wie wild. Das Tai Uchihablut in sich hatte, war klar gewesen, doch wenn Sakura sich mit ihm darüber unterhalten wollte, ließ es eigentlich nur einen Schluss zu.
 

„Nun, offiziell ist es Kakashi.“, sagte Sakura und nun schien es beinahe, als wäre sie verschüchtert, vielleicht lag das jedoch einfach daran, dass jegliche Gereiztheit aus ihrer Stimme verschwunden war.
 

„Da erzählst du mir nichts Neues.“, meinte Sasuke, er konnte sich allerdings denken, worauf sie hinaus wollte, deshalb fragte er noch: „Und inoffiziell?“
 

„Naja, ich hab definitiv nicht mit Itachi geschlafen.“, sagte Sakura leise und sah ihm dabei immer noch direkt ins Gesicht.
 

„Und da bist du dir sicher? Ich wüsste nämlich nicht, dass ich jemals mit dir im Bett war.“, erwiderte Sasuke sarkastisch. Er konnte sich natürlich denken, wann er Sex mit Sakura gehabt hatte und es wurmte ihn gewaltig, dass sie ihn derart hinters Licht geführt hatte.
 

„Ja da bin ich mir sicher und wir waren damals ja nicht grade im Bett, wenn du es so sehen willst.“
 

In Sasuke begann es mächtig zu brodeln. Er hatte es damals nicht gewusst, ja nicht einmal geahnt. Sie hatte komplett anders ausgesehen, ihre Haare und Augen waren anders gefärbt gewesen und ihr Chakra hatte sie die ganze Zeit über perfekt unterdrückt. Außerdem wäre ihm nicht im Traum eingefallen, dass Sakura SO aussehen könnte, ganz davon abgesehen, dass er ihr nie im Leben zugetraut hätte, dass sie es zur Anbu schafft.
 

Sie allerdings hatte die ganze Zeit über gewusst wer er war. Sie hatte ihn von Anfang an beim Namen genannt und sich bewusst auf ihn eingelassen. Was hatte sie sich dabei gedacht? Und vor allem, wieso zur Hölle hatte sie zugelassen, dass sie schwanger wurde?
 

„Und was erwartest du jetzt von mir?“, fragte Sasuke und zwang sich dazu ruhig zu bleiben. Hatte sie sich danach über ihn schlapp gelacht? Oder hatte sie sich vielleicht wieder in ihre Liebe zu ihm hinein gesteigert? War das vielleicht der Grund, weshalb sie Tai behalten hatte?
 

„Ich? Gar nichts eigentlich. Ich habe ehrlich gesagt nie damit gerechnet, dass du doch noch mal zurück kommst. Kakashi hat Tai die Vaterfigur ersetzt, wenn du also Angst hast, jetzt einen auf Familie machen zu müssen, keine Sorge. Was ich eigentlich wollte war nur, dir zu sagen, dass du sein Vater bist.“, sagte Sakura, doch sie kam jetzt wieder einen Schritt auf Sasuke zu und tippte ihm mit einem Finger auf die Brust.
 

„Eines will ich dir sagen Sasuke, Tai weiß, dass du sein wirklicher Vater bist, er weiß auch, dass in der Vergangenheit einiges passiert ist, was dazu führte das du weg gegangen bist. Ich habe ihm immer klar gemacht, dass es sein kann, dass du nie wieder nach Konoha zurück kehrst. Ich habe ihm über dich nicht viel erzählt, weil ich wollte, dass er sich ein eigenes Bild macht und unvoreingenommen seinem Vater gegenüber treten kann. Wie du dich jetzt ihm gegenüber verhältst ist dir überlassen, rede mit ihm, meinetwegen unternimm was mit ihm, es ist dein gutes Recht und er hat auch ein Recht darauf, dich kennen zu lernen. Aber wage es nicht, ihm das Herz zu brechen!“, mit jedem Wort war Sakura lauter geworden und inzwischen bohrte sich ihr Finger nahezu schmerzhaft in Sasukes Brust.
 

„Ich werde sicherlich nicht zulassen, dass Tai eine Beziehung zu dir aufbaut und du ihn dann sitzen lässt.“, Sasuke war sich jetzt sicher, dass er gedanklich ein: ‚So wie mich‘ anhängen konnte, denn in diesem Augenblick wirkte sie wieder so verletzt wie damals am Tor, als Sasuke das Dorf verlassen wollte.
 

„Hast du jetzt genug geredet?“, fragte Sasuke kalt. Er konnte erkennen, wie sie sich sofort wieder zusammen riss und auch ihr Gesicht wurde wieder von einer emotionslosen Maske bedeckt. Es interessierte ihn in diesem Moment herzlich wenig, was sie von ihm erwartete. Er wollte lieber eine Erklärung hören.
 

„Gut, dann kannst du mir ja sicher erklären, wie es dazu kommt, dass du überhaupt schwanger geworden bist?!“
 

„Oh, ich dachte du wärst im Bilde darüber, wie das beim Sex so abläuft?!“, erwiderte Sakura und sie klang genauso unterkühlt wie er selbst.
 

„Glaub mir, dessen bin ich mir sehr bewusst, was mich aber interessiert ist eher, wieso du das Kind behalten hast? Oder wieso es überhaupt dazu kam? Du bist doch die tolle Medic-nin?!“, zischte Sasuke verächtlich.
 

Er war unglaublich wütend, nicht nur, dass sie ihm diese ganze Sache vorenthalten hatte - über Jahre hinweg- sie hatte ihm auch noch die Entscheidung abgenommen, ob der Uchihaclan weiter existieren sollte oder nicht. Eigentlich hatte Sasuke nie vor gehabt, ein Kind zu bekommen und bisher hatte er immer wenn er an die Zukunft seines Clans gedacht hatte, nur das unwiderrufliche Ende gesehen. Doch jetzt hatte er keine andere Wahl mehr, er hatte einen Sohn und er hatte eigentlich nicht vor ihn zu töten.
 

„Was glaubst du denn wohl? Ich habe andere Dinge um die Ohren gehabt und als ich es bemerkt habe, da habe ich es nicht über mich gebracht, ihn zu töten. Außerdem hast du doch davon gefaselt, dass du den Clan wieder aufbauen willst?! Falls du dich noch daran erinnerst?!“, entgegnete Sakura wütend und spielte damit auf den ersten Tag nach ihrem Akademieabschluss an.

Sasukes Hand schoss blitzschnell vor und legte sich um den Hals seiner ehemaligen Teamkameradin. Sauer wie er war, begann er langsam ihr die Luft abzuschnüren.
 

„Als ob ich das nach allem was ich erfahren habe immer noch wollen würde?! Und was gibt dir das Recht zu glauben, dass du eine geeignete Mutter für mein Kind wärst? Etwa die Tatsache, dass du mich immer soooo geliebt hast?“
 

„Mich wundert es, dass du nicht schon ein ganzes Heer an Kindern hast. Schließlich lässt du ja nichts anbrennen oder bist du sonst etwa selbst in der Lage, an Verhütung zu denken?“, stichelte Sakura gehässig.
 

„Glaub nicht, dass du etwas besonderes wärst, nur weil wir uns kennen…“, knurrte Sasuke und sein Griff um den Hals der Kunoichi wurde noch fester, als er jetzt sogar sein Sharingan aktivierte.
 

Mit seinen Blutroten Augen taxierte er das ihm gut bekannte Gesicht. Er sah ihre leuchtend grünen Augen, ihre rosafarbenen Haare, wie um alles in der Welt hatte sie ihn nur so täuschen können? Natürlich war ihm inzwischen klar, weshalb sie damals die Maske nicht abgenommen hatte, er hätte sie trotz der veränderten Haar- und Augenfarbe sofort erkannt. Das konnte dieses hinterlistige Biest natürlich nicht zulassen. Mit Genugtuung sah er, wie ihre Mundwinkel kurz zuckten, als der Griff um ihren Hals zu schmerzhaft wurde, doch er würde sicherlich nicht loslassen. Für ihren Betrug hatte sie es verdient. Eigentlich war er niemand, der sich an wehrlosen Frauen vergriff, doch einerseits betrachtete er sie nicht wirklich als wehrlos - eher als nicht ebenbürtig – und andererseits war es ihm in diesem Moment herzlich egal.
 

Auf einmal durchzuckte ihn jedoch ein unglaublicher Schmerz. Es riss ihn nach hinten und vor Überraschung lockerte er tatsächlich minimal seinen Griff, doch anscheinend war das alles, was sie gebraucht hatte: Sakura griff sein Handgelenk und holte mit ihrer anderen Hand zum Schlag aus. Sasuke wehrte sich nicht dagegen, auch wenn sie sich noch so sehr anstrengen würde, bezweifelte er, dass sie ihm ernsthaft gefährlich werden konnte. Sicherlich, damals im Wald hatte sie ihm einen durchaus interessanten Kampf geboten, da sie sich trotz ihrer Verletzungen als sehr wehrhaft erwiesen hatte, doch wenn er wirklich ernst machte, würde sie ihm nicht im Geringsten das Wasser reichen können, da war er sich sicher.
 

Nur eine Sekunde später wurde er vom Gegenteil überzeugt. Mit einem hässlichen und vor allem lauten Knacken traf Sakuras Hand auf seinen Arm. Er konnte beobachten, wie sich im allerletzten Moment Chakra um ihre Hand herum konzentrierte und sie einhüllte. Da erkannte er, dass er sich getäuscht hatte. Sein Arm war gebrochen und schmerzte höllisch, der Griff seiner Hand um ihren Hals lockerte sich unwillkürlich und Sakura nutzte seine Ungläubigkeit aus um seine Hand unwirsch weg zu schlagen. Wieder schoss ein brennender Schmerz durch seinen Arm.
 

„Du…“, knurrte er wütend und wollte bereits nach seinem Schwert greifen.
 

„Vergiss es Uchiha. Ich werde jetzt nicht mit dir kämpfen. Wir können das gern beim Teamtraining austragen, aber jetzt wartet mein Sohn auf mich.“, der Nachdruck in ihrer Stimme brachte ihn dazu seine Hand, die bereits am Schwertgriff lag wieder sinken zu lassen.
 

„Gut. Dann beim Training.“, presste er mühsam hervor. Es passte ihm zwar gar nicht, dass sie den Kampf einfach vertagen wollte, doch ihm war bewusst, dass er sich noch in der Probezeit befand und eigentlich hatte er nicht vor, gleich wieder aus dem Dorf geschmissen zu werden, auch wenn er jetzt in einer ganz anderen Situation war, als am Vormittag.
 

„Wunderbar. Gib mir deinen Arm. Ich habe keine Lust mir einen Vortrag von Naruto anhören zu müssen, wenn du da mit gebrochenen Knochen wieder auftauchst.“, erklärte Sakura knapp und griff bereits nach seinem Arm.
 

Diesmal waren ihre Berührungen jedoch federleicht und sanft, anscheinend hatte sie jetzt ganz auf Ärztin umgeschaltet. Ihre Hand leuchtete erneut voller Chakra auf, doch jetzt ließ sie sie nur ganz leicht über die bereits stark geschwollene Stelle gleiten. Unterdessen musterte Sasuke sie aufmerksam. Obwohl es in ihm immer noch brodelte, konnte er sich, wenn es nötig war zusammen reißen, also ließ er seinen Blick über sie wandern. Er konnte bereits tiefdunkle Flecken an ihrem Hals erkennen. Er hatte sie ganz sicher nicht grade zimperlich angefasst.
 

Während sie mit der Heilung begonnen hatte, waren ihr Schweißperlen auf die Stirn getreten anscheinend strengte es sie sehr an. Verwundert fragte er sich, weshalb sie auf einmal so erschöpft war, bis ihm wieder einfiel, weshalb Kakashi sie aus dem Büro geholt hatte. Sie hatte den ganzen Tag in einem OP gestanden und ein krankes Mädchen behandelt, konnte die Erschöpfung daher kommen? Er konnte sogar wahrnehmen, dass sie inzwischen etwas blass aussah.
 

„So, fertig.“, sagte Sakura und ließ seinen Arm wieder los. Während Sasuke seinen Arm genauer betrachtete, ihn streckte, beugte und drehte um sicher zu gehen, dass er wirklich wieder heil war, legte Sakura ihre leuchtende Hand an ihren eigenen Hals. Diesmal nahm sie ihre Hand schon nach einigen Sekunden wieder herunter und das glühende Chakra erlosch. Ihr Hals war wieder so makellos wie zuvor.
 

„Wir sehen uns dann beim Essen.“, sagte sie dann und wandte sich abrupt um. In schnellem Tempo flitzte sie über den Platz und verließ ihn in Richtung von Narutos Haus. Mürrisch sprang Sasuke über den Zaun. Er hatte kein Interesse daran, ihr hinterher zu eilen und außerdem hatte er seine Tasche auf der Straße liegen gelassen, als er Tai und Taro zur Hilfe geeilt war.
 

Gemächlich schlenderte er zurück zu Naruto und Hinata. Er wollte eigentlich nicht über die Tatsache nachdenken, dass er einen Sohn hatte, aber es gelang ihm nicht die Gedanken abzuschalten. Natürlich hatte er sich bereits beim Mittagessen gefragt - wenn auch nur für eine Sekunde- ob Tai vielleicht sein Sohn war. Allerdings war es etwas ganz anderes, die Vermutung aufzustellen und wieder zu verwerfen und vor vollendete Tatsachen gesetzt zu werden. Natürlich hatte er Naruto um seine Familie beneidet, allerdings hatte er damit noch lange nicht gewollt, dass er auf einmal eine eigene vor die Nase gesetzt bekam.
 

Sasuke war inzwischen bei dem Hyuugaanwesen angekommen und öffnete entschlossen die Tür. Er würde sich von Sakura sicherlich nicht in irgendeine Rolle als Vater drängen lassen, denn egal ob sie sagte, dass Kakashi diese Aufgabe übernommen hatte oder nicht, Sasuke wusste, dass sie sich wünschte er würde für ihren Sohn da sein. Wenn schon nicht als Vaterfigur, dann doch immerhin als Vertrauter, zu dem Tai mit seinen Problemen kommen konnte. Doch ob er auch nur dafür bereit war, wusste Sasuke nicht, also würde er den Jungen weiterhin mit Nichtachtung begegnen, bis er wusste, was er selbst wollte.
 

Als er in die Küche kam, saßen Naruto, Hinata und Sakura bereits am Tisch. Von den Gesprächsfetzen, die er auf dem Flur vernehmen konnte, hatten sie sich gerade über das kranke Mädchen unterhalten und wie die OP verlaufen war. Sasuke rollte innerlich mit den Augen, gab es denn kein anderes Gesprächsthema hier, als kranke Kinder? Womit hatte er das nur verdient? Er ließ sich wortlos auf einen der Stühle sinken und begann sich etwas von dem Essen aufzuladen. Anscheinend hatten die Anderen mit dem Essen auf ihn gewartet, doch wo die Kinder abgeblieben waren, wusste Sasuke nicht.
 

„Die Kinder sind schon im Bett. Es ist schon spät für sie.“, sagte in diesem Moment Sakura, als ob sie seine Gedanken lesen könnte.
 

„Außerdem wollte ich keinen erneuten Wutausbruch von dir riskieren.“, fügte sie verächtlich hinzu.
 

Sasuke wandte sich ihr nur kurz zu, um ihr einen ebenso verachtenden Blick zu zuwerfen und widmete seine Aufmerksamkeit dann wieder dem Essen, doch ein Keuchen von Hinata ließ ihn erneut auf sehen. Diese starrte ihn an und hatte ihre Hand vor den Mund geschlagen.
 

„Sakura, was hast du getan?“, fragte die Blauhaarige entsetzt.
 

„Ihm eine verpasst und egal wie er das auch sehen mag, er hatte es verdient.“, entgegnete Sakura kühl.
 

„Aber…“, setzte Hinata wieder an.
 

„Kein aber, Hinata. Ich hab in den Schlag nicht mal Chakra gelegt und er hat es anscheinend auch nicht wirklich registriert, also ist es doch egal.“
 

Sasuke fragte sich verwundert, weshalb die beiden so einen Aufstand machten. Er hörte deutlich, wie Sakura betonte, in den Schlag kein Chakra gesteckt zu haben und konnte nur schwerlich ein knurren unterdrücken. Dafür hatte sie in den zweiten Schlag umso mehr Kraft gelegt. Er erinnerte sich, dass sie ihn im Gesicht erwischt hatte, noch bevor sie ihm den Arm gebrochen hatte. Vermutlich war seine linke Gesichtshälfte ein farbenfrohes Abbild ihrer Faust.
 

„Sasuke sag doch auch was dazu…“, meinte Hinata nun und ihre Stimme klang leicht besorgt.
 

„Hm.“, sein standartmäßiges Brummen schien ihm Antwort genug zu sein. Sie sollte mal nicht so einen Aufstand machen, er würde es überleben. Auch wenn es ihn unheimlich ärgerte, dass Sakura ihn sogar zweimal verletzt hatte, in dem Trainingskampf mit ihr, würde er mit Sicherheit nicht zimperlich sein.
 

„Habt ihr wenigstens gewartet, bis die Kinder weg waren, bevor ihr euch an die Gurgel gegangen seid?“, fragte Naruto und seufzte resignierend. Wie es schien hatte er nicht viel anderes von ihnen erwartet. Was sagte das nur über sie aus?
 

„Na hör mal, ich mag vielleicht nicht die beste Mutter sein, aber ich werd sicher nicht anfangen mich zu prügeln, wenn unsere Kinder daneben stehen. Schließlich sind die zwei oft genug beim Direktor und bei Tsunade, weil sie sich mit ihren Mitschülern angelegt haben…“, nun war es an Sakura resignierend zu seufzen.
 

„Klar. Das weiß ich doch.“, meinte Naruto, bevor er etwas leiser fort fuhr, „hör mal Sakura, wir können verstehen, dass du nie etwas gesagt hast, aber wir haben uns schon unseren Teil gedacht. Das Sasuke der Vater von Tai ist, ist doch recht offensichtlich.“
 

„Ja, ich hab mir schon gedacht, dass ihr das selbst heraus bekommt. Tut mir Leid, dass ich es euch nie offen erzählt habe, aber…“, Sakura brach ab.
 

„Hey, mach dir deswegen keine Gedanken, wir wissen doch, dass die Ältesten immer noch darauf lauern, dir die Hölle heiß zu machen. Die warten doch nur auf eine passende Gelegenheit.“, meinte Naruto leise, „aber mich würde schon interessieren, wie Kakashi in die ganze Sache rein geraten ist?“
 

„Naja, ich hab Tsunade von der Schwangerschaft erzählt und auch, wie es dazu kam. Sie wusste es von Anfang an und auch wenn sie nicht begeistert war, hat sie mich in meiner Entscheidung Tai zu behalten, unterstützt. Ihr war natürlich gleich klar, was das für einen Aufstand mit sich bringen würde, wenn Tai auch nur ansatzweise wie ein Uchiha aussehen würde. Also hat sie sich darum gekümmert eine entsprechende Geschichte für die Ältesten zu erfinden. Tja, beim Thema wer der Vater sein könnte, gab es nun mal nicht viele Möglichkeiten und außerdem mussten wir Kakashi eh einweihen, weil ich ja schlecht mit kugeligem Bauch mit ihm auf Mission gehen konnte.Und was soll ich sagen Naruto, du kennst Kakashi…“, beendete Sakura ihre Erklärung.
 

„Klar, für dich tut er alles.“
 

„Nicht nur für mich, für dich würde er es genauso tun. Allerdings ist es eher unwahrscheinlich, dass du dich gleich so tief in die Scheiße reitest, wie ich es geschafft habe.“, meinte dir Rosahaarige lachend.
 

„Was ich dann schon noch wissen wollte… Ich bin einfach zu neugierig Saku, tut mir Leid, hast du schon vor der ganzen Sache mit Kakashi geschlafen? Oder erst danach?“, Narutos Neugierde war wirklich zu spüren, er lehnte sich ein Stückchen weiter zu Sakura vor und lauerte begierig auf eine Antwort.
 

„Naruto! Du kannst doch sowas nicht fragen.“, entrüstete sich Hinata und allein bei der Frage ihres Mannes waren ihre Wangen rot entflammt.
 

„Ach was, das macht mir nichts aus Hinata.“, meinte Sakura nur, ohne eine Spur Verlegenheit, „um auf deine Frage zu antworten Naruto, ich hab Kakashi erst nach der Geburt verführt. Er hat sich ganz schön geziert, aber es haben doch eh schon alle gedacht, dass wir in der Kiste waren, also wollte ich das auch mal auskosten.“
 

Am Ende des Satzes verzogen sich Sakuras Lippen zu einem verschmitzten Lächeln. Sasuke hatte die ganze Zeit nichts gesagt und lieber still den Austausch vor ihm beobachtet, doch gerade musste er sich wirklich zusammenreißen, ein ausdrucksloses Gesicht zu wahren. Natürlich wusste er, dass Sakura damals im Wald ganz sicher keine Jungfrau mehr gewesen war, aber sie so locker darüber reden zu hören, dass sie ihren gemeinsamen Sensei aufs Kreuz gelegt hatte…
 

Das ließ sie doch in einem anderen Licht erscheinen. Schließlich sah Sasuke sie zum Teil immer noch, als das Regelgetreue kleine Mädchen von früher. Andererseits musste in ihr allerdings auch das eiskalte, kalkulierende Biest stecken, das ihn im Wald berechnend hintergangen hatte. Schon allein wenn er daran dachte, kochte in ihm wieder Wut hoch und bevor er es verhindern konnte, verkrampfte sich bereits seine Hand um die Gabel, die er hielt.
 

Sakura schien diese kleine Geste sofort aufzufallen, denn sie sagte gleich: „Du brauchst dich gar nicht schon wieder aufregen Sasuke. Im Grunde genommen bist du selbst schuld. Du hast dich schließlich nicht grade dafür interessiert, mit wem du es da mitten im Wald getrieben hast und was glaubst du wohl wäre passiert, wenn ich meine Maske abgenommen hätte?! Du wolltest mich verführen. Das hast du mehrfach deutlich gemacht, dass du nicht wusstest wer ich war, hat dich nicht daran gehindert, also hör auf mit deinem selbstgerechten Zorn und akzeptiere, dass wir es beide hätten besser machen können.“
 

„Tse.“, ungerührt aß Sasuke weiter. Er wusste, dass sie recht hatte. Es hatte ihn wirklich nicht im Geringsten interessiert, wer die Kunoichi war, die vor ihm lag, er hatte nur gewusst, dass er sie unbedingt wollte. Wie hätte er auch nur ahnen können, dass ihm diese Geschichte nochmal in den Hintern beißen würde?
 

„Manchmal würde ich dich am liebsten erwürgen.“, meinte Sakura ungerührt zu ihm und stand auf, „Hinata, danke für die Einladung zum Essen und Übernachten. Ich geh jetzt zu Tai, ich bin wirklich todmüde. Gute Nacht euch allen.“
 

Als Sakura die Küche verlassen hatte, erhob sich auch Sasuke. Er bedankte sich ebenfalls und ging dann leise nach oben. Vor der Tür zu seinem Zimmer hielt er inne. Er konnte hören wie jemand redete. Neugierig schlich er zu der Tür, die Gegenüber seines Zimmers lag und lauschte.
 

„Mama?“, fragte Tai verschlafen. Anscheinend war er grade aufgewacht.
 

„Ja Liebling, ich bin es.“, antwortete Sakura leise. Dann folgte einiges Geraschel und die Bettfedern quietschten ein wenig, als Sakura sich ebenfalls ins Bett legte, „Komm her, ich will ein bisschen kuscheln.“
 

„Mama, ich bin doch schon viel zu alt dafür.“, meinte Tai verlegen.
 

„Ach was, noch bist du nicht zu alt. Außerdem weiß es doch keiner.“, sagte Sakura und erneut raschelte das Bettzeug, als Tai nachgab und sich von seiner Mutter in die Arme ziehen ließ.
 

„Siehst du, so schlimm ist das doch nicht, deiner Mama einen Gefallen zu tun.“, kicherte Sakura. Tai widersprach ihr nicht, offensichtlich genoss er die Nähe zu seiner Mutter doch noch mehr, als er zugeben wollte.
 

„Mama?“
 

„Ja Liebling?“
 

„Glaubst du, dass er mich hasst?“, Sakura verstand sofort worauf ihr Sohn hinaus wollte.
 

„Nein. Er kennt dich nur noch nicht und außerdem wusste er bis heute nicht einmal, dass er einen Sohn hat. Gib ihm einfach etwas Zeit und er wird sich an dich gewöhnen. Sasuke ist nicht grade ein Mensch der offen seine Gefühle kund tut, aber für die Leute die ihm wichtig sind, lässt er manchmal seine Maske sinken.“
 

„Und du glaubst, dass er mich irgendwann mag?“, fragte Tai immer noch unsicher.
 

„Da bin ich mir ganz sicher. Und jetzt hör auf zu grübeln, schlaf lieber.“
 

Sasuke hatte genug gehört. Vorsichtig schlich er sich über den Flur zu seiner Zimmertür und verschwand so schnell dahinter, als hoffte er den ganzen Tag und alles was passiert war aussperren zu können.
 

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Ich hoffe es hat euch gefallen, auch wenn es wieder ein bisschen gedauert hat, aber man kann sich ja leider nicht Teilen :D
 

Ich wünsche euch alle frohe Ostern,

Eure Maron ;D

Watch and Wait


 

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Sasuke schlug die Augen auf, als er hörte, wie ein kleines Kind weinte. Es dauerte einen Moment, bis ihm bewusst wurde, dass es sich dabei wohl um You handelte. Obwohl es noch früh am Morgen war und die Sonne noch nicht aufgegangen war, beschloss der Schwarzhaarige aufzustehen. Er hatte ohnehin die halbe Nacht wach gelegen. Er war sich nicht sicher, was ihn vom schlafen abgehalten hatte, war es seine immer noch währende Wut auf Sakura oder eher der Gedanke, dass ein Zimmer weiter sein Sohn schlief? Im Grunde genommen war es egal, denn Sakura würde er sich bei dem nächsten Training schon vorknöpfen und was Tai anging, da würde er einfach abwarten, wie sich der Junge verhielt. Was sollte er auch anderes tun, er wusste, wenn er was seinen Sohn anging auch nur den kleinsten Fehler machte, würde Sakura ihn eigenhändig umbringen. Obwohl er ihre Fähigkeiten bei weitem nicht so gut einschätzte, dass sie in der Lage wäre ihn zu schlagen, so unterschätzte er jedoch auch nicht ihren Mutterinstinkt und ihre Aufbrausende Art. Wenn es um ihren Sohn ging, so war er sich sicher, dass sie alle die sich ihr in den Weg stellen würden, kalt machte.
 

Um seine Grübeleien zu unterbrechen, stand Sasuke jetzt auf und griff sich frische Sachen. Eine kalte Dusche würde ihm gut tun. Er trat hinaus auf den Flur und lauschte einen Moment ob sich in dem Zimmer von Tai und Sakura irgendetwas tat, als das nicht der Fall war, entspannte er sich wieder und ging weiter ins Bad. Allerdings blieb er auch gleich wie erstarrt in der Tür stehen, da sich ihm ein Anblick bot, mit dem er keineswegs gerechnet hatte. Sakura stand von Dampfschwaden umhüllt und nur mit Unterwäsche bekleidet vor dem Waschbecken und hatte sich wohl grade die Zähne geputzt.
 

Sie schaute nur kurz auf, wer da störte, doch dann wandte sie sich wieder dem Spiegel zu und stellte die Zahnbürste zurück in ihren Becher. Sie griff nun nach einer Bürste und begann damit ihre langen Haare zu kämmen. Sasuke konnte nicht anders, als sie anzustarren. Sie stand dort mit einer Selbstverständlichkeit als ob es sie gar nicht störte, dass er sie so sah und er musste sich eingestehen es gab viel zu sehen. Er wusste nicht, ob das vielleicht an der vergangenen Schwangerschaft lag, doch sie wirkte noch viel weiblicher auf ihn, als damals im Wald. Natürlich hatte er sie dort auch nicht so ausgiebig betrachten können, schon gar nicht nur mit roter Spitzenunterwäsche bekleidet.
 

Ihre festen Brüste hatten für ihn genau die richtige Größe, ihr Bauch war trotz der Geburt eines Kindes immer noch flach und trainiert und auch ihr Po war knackig. Obwohl sie wie er wusste regelmäßig mit Naruto und Kakashi trainierte und man ihr das auch eindeutig ansah, hatte sie sich ihre weiblichen Rundungen perfekt bewahren können und das machte sie zu einer sehr anziehenden Frau. Sasuke wusste nun genau, weshalb er sich vor fast sieben Jahren nicht hatte zurück halten können. Sie war eine der schönsten und begehrenswertesten Frauen, die er in seinem Leben gesehen hatte und das hieß schon einiges, da er nicht unbedingt etwas anbrennen ließ.
 

„Bist du jetzt fertig mit gucken?“, fragte das Objekt seiner Begierde jetzt kühl und riss ihn somit aus seiner Betrachtung.
 

„Wenn du jetzt damit fertig bist, das Badezimmer zu blockieren?!“, stellte Sasuke ebenso distanziert die Gegenfrage.
 

„Ja eigentlich schon, aber vielleicht benötigst du ja noch ein wenig Hilfe?“, kam es anzüglich von Sakura und sie sah ihn vielsagend an.
 

Sasuke schnaubte nur kurz auf und trat demonstrativ beiseite um ihr den Durchgang auf den Flur frei zu machen. Sakura schnappte sich noch ihren Bademantel und warf ihn sich über, bevor sie das Bad dem Schwarzhaarigen überließ. Dieser warf auch gleich die Tür hinter ihr ins Schloss und drehte vorsichtshalber den Schlüssel. Er war sich nicht so sicher, ob Sakura ansonsten vielleicht zurück kommen würde. Er wusste allerdings nicht, ob sie ihn nur ärgern wollte oder ob sie es tatsächlich in Betracht gezogen hatte, nochmal mit ihm zu schlafen.
 

Eines jedoch war sicher, er würde dieses kleine Biest sicherlich kein weiteres Mal an sich ran lassen. Obwohl er sagen musste, dass sie ihn grade nicht kalt gelassen hatte und er durchaus ein leichtes Ziehen in seinen Lenden fühlte, so wäre es sicherlich besser für ihn, wenn er sich auf dieses Spiel nicht noch einmal einließ. Außerdem verbot es ihm sein gekränkter stolz auch nur eine Sekunde weiter darüber nachzudenken, wie sehr sie ihm gefiel.Entschlossen, Sakura aus seinen Gedanken zu verbannen, entkleidete er sich und stieg in die Dusche. Dann drehte er das Wasser auf und stellte sich unter den eiskalten Strahl.
 

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Die kalte Dusche hatte Sasuke eindeutig gut getan und als er nach unten zum Frühstück ging, hatte er das Gefühl sich wieder völlig unter Kontrolle zu haben. In der Küche fand er jedoch nur Hinata, die grade damit kämpfte, You in den Hochstuhl zu stecken. Sie warf ihm nur kurz einen Blick zu und fummelte dann weiter mit den Beinchen ihrer strampelnden Tochter, die anscheinend so gar nicht in diesen Stuhl wollte. Beide trugen eine sehr verbissene Miene zur Schau.
 

„Einen schönen guten Morgen Sasuke.“, grüßte Hinata ihn dann doch, nachdem sie den stummen Kampf gewonnen hatte.
 

„Morgen.“ Grummelte Sasuke nur der sich in der Zwischenzeit einen Becher mit Kaffee genommen und daraufhin an die Küchentheke gelehnt dem Schauspiel zugesehen hatte.
 

„Ich mache dir gerne gleich ein paar Pfannkuchen wenn du magst.“, bot ihm die Blauhaarige an, während sie ihrer Tochter eine Scheibe Marmeladenbrot klein schnitt und hinlege.
 

„Nein, danke.“, meinte der Schwarzhaarige nur und setzte sich jetzt ebenfalls an den Tisch.
 

„Dann habe ich leider nur das was auf dem Tisch steht für dich, vielleicht kann ich dir noch ein paar Eier machen.“
 

„Danke, aber ich werde schon nicht verhungern.“, meinte Sasuke und griff nach dem Brot und etwas Aufschnitt.
 

„Okay.“, meinte Hinata nur und räumte jetzt einen benutzten Kaffeebecher, sowie einen Teller weg und nahm sich selbst neues Geschirr aus dem Schrank.
 

„Ist Sakura schon weg?“, fragte Sasuke nun, der vermutete, dass zu ihr das benutzte Geschirr gehörte.
 

„Ja, sie hat heute Frühschicht im Krankenhaus, deswegen ist sie schon so früh unterwegs. Sie meinte, dass ihr euch später alle zum Training treffen würdet, sobald sie frei hat. Sie schien sich sehr darauf zu freuen.“, erklärte Hinata und wirkte bei ihren letzten Worten ein wenig überlegend.
 

Anscheinend konnte sie sich keinen Reim auf Sakuras Enthusiasmus das Training betreffend machen, Sasuke jedoch hatte kein Problem damit, sich vorzustellen, dass es Sakura gewiss in den Fingern juckte sich mit ihm zu prügeln. Er war sich nur noch nicht so sicher, ob das für ihn so gut ausgehen würde. Schätzungsweise hatte nicht nur er über Nacht seine Wut geschürt.
 

Sasukes Gedanken wurden unterbrochen, als die Küchentür sich öffnete und die zwei Jungs gefolgt von Naruto herein wuselten. Tai und Taro waren bereits zu dieser frühen Stunde munter am Plappern, worüber konnte Sasuke nicht verstehen, da sie sich andauernd nur Stichworte zuwarfen und sich daraufhin bedeutungsvoll ansahen. Er vermutete mal ganz stark, dass sie irgendeinen Unfug ausheckten. Naruto und Hinata schienen davon wohl nichts mitzubekommen, da sie sich erst verbunden mit einem kleinen Kuss, einen guten Morgen wünschten und dann von ihrer Tochter mit Marmeladenbrot beworfen wurden. Bevor sie ihr Einhalt gebieten konnten, hatte diese bereits die Hälfte ihres Frühstücks in der Küche verteilt, wobei auch Sasuke nicht verschont blieb.
 

Er verkniff sich einen bissigen Kommentar, puhlte das Brotstück von seinem Shirt und umklammerte seine Kaffeetasse. Sie schien ihm der rettende Anker in dieser Welt des Wahnsinns. Wenn ihm vor einigen Tagen jemand erzählt hätte, dass er bei seiner Rückkehr, von kleinen Kindern umzingelt wäre, dann hätte er demjenigen vermutlich für den Hinweis gedankt und so schnell es denn ging das Weite gesucht. Sasuke mochte schon unter normalen Umständen keine Menschen, weil sie ihm allesamt bereits nach wenigen Minuten auf die Nerven gingen. Natürlich bildete sein Team da eine kleine Ausnahme, denn auch wenn sie ihn beinahe in den Wahnsinn trieben, so waren sie für ihn doch auch so etwas wie seine Familie und die mochte man nun mal auch, wenn sie einen nervte.

Doch kleine Kinder waren auf seiner Beliebtheitsliste ziemlich weit unten. Mit Tai und Taro könnte man ja wenigstens noch etwas anfangen, sie ordentlich trainieren und ihnen was beibringen, doch an You konnte er so gar nichts finden was er mochte. Gut sie war ganz niedlich, aber das war auch schon alles.
 

Nachdem das Frühstück dann zum Glück ohne weitere Unfälle mit Marmeladenbrot beendet war, sausten die beiden Jungs auch schon los. Naruto und Hinata beäugten das mit einem gewissen Zweifel, da sie die beiden sonst immer antreiben mussten, damit sie nicht zu spät kamen. Das Verhalten war also eindeutig verdächtig. Hinata kümmerte sich darum, den Tisch abzuräumen und schmiss die Männer kurzerhand raus. So führte Naruto seinen Freund auf die Veranda.
 

„Setz dich schon mal, ich hol uns noch Kaffee.“, sagte der blonde Chaosninja und machte seinem Namen auch gleich alle Ehre, indem er Sasuke, der gar nicht wusste, wie ihm geschah, die kleine You in den Arm drückte.
 

Bevor Sasuke sich beschweren konnte, war Naruto auch schon weggewuselt und so ein wenig beschlich den Schwarzhaarigen der Verdacht, dass das ganze eiskalt kalkuliert war. Doch er kam gar nicht dazu sich aufzuregen, da das kleine Mädchen bereits seine Aufmerksamkeit forderte. Zuerst hatte sie ihn nur angestarrt, anscheinend genauso verdutzt wie Sasuke selbst, doch als er sich nicht rührte, fing sie an unruhig zu zappeln. Da der Uchiha so gar keine Ahnung hatte, was er machen sollte, hielt er das Kind einfach mit beiden Armen in der Luft und ließ sie strampeln. Anscheinend entsprach das jedoch nicht wirklich Yous Wünschen, denn sogleich verzog sie unheilvoll ihre Unterlippe und wimmerte vor sich hin. Verzweifelt huschten die schwarzen Augen des jungen Mannes in Richtung der Wohnzimmertür, doch Naruto war nicht zu sehen.
 

Okay, anscheinend musste er sich jetzt entscheiden, ob er das Kind schreien lassen sollte, oder den Versuch wagte sie zu beruhigen. Kurz wägte er diese beiden Möglichkeiten gegeneinander ab und entschied dann, dass es wohl besser wäre das Kind zu beruhigen. Schließlich war es noch immer früher Morgen und Sasuke nicht wirklich in Stimmung für Kindergeschrei. Er gab also die auf Abstand bedachte Haltung auf und legte You in seine Armbeuge, so wie er es bereits öfters bei Müttern und ihren Kindern hatte beobachten können.
 

Offensichtlich war die Kleine ein wenig überrascht, denn sie sah ihn mit großen Augen an und vergaß darüber doch glatt das Zittern mit der Unterlippe. Als er sie dann auch noch ein wenig hin und her wog, gluckste sie freudig vor sich hin. Er wusste nicht, wie lange genau er damit weiter machte, doch irgendwann war das kleine Kind in seinen Armen eingeschlafen. Kurz darauf kam auch Naruto mit zwei Bechern in den Händen zurück.
 

„Oh, ist sie eingeschlafen? Hätte ich bei dir ja eher nicht erwartet.“, meinte Naruto und stellte die Becher auf dem Tisch zwischen ihnen ab.
 

„Tja mir blieb ja nicht viel anderes übrig, du warst ja auf nimmer wiedersehen verschwunden. Was hast du eigentlich so lange getrieben?“, meinte Sasuke nur und konnte beobachten, wie sich ein verdächtiges Rot auf die Wangen seines Freundes schlich.
 

Daraufhin betrachtete Sasuke sein Gegenüber genauer und erkannte auch gleich die verräterischen Anzeichen: zerwühltes Haar, rote Stellen am Hals, ein unordentlich in die Hose gestopftes Shirt. Damit war ziemlich klar, was Naruto aufgehalten hatte…
 

„Schon gut, sag einfach nichts, nimm mir bloß dieses Kind ab.“, murrte der Uchiha ungehalten.
 

„Sorry Alter, aber die Gelegenheit war einfach so günstig, meist ist immer eines der Kinder in der Nähe und dann kommt man einfach nicht dazu.“, verteidigte sich der Blonde, nahm aber tatsächlich seine Tochter aus den Armen seines Freundes und brachte sie ins Haus.
 

Diesmal war er immerhin nach zwei Minuten wieder zurück und setzte sich auf den anderen Stuhl.
 

„Also Teme, dann hau mal raus, was hast du denn noch alles angestellt in den letzten Jahren?!“, meinte Naruto und grinste in auf seine typische Weise an.
 

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Sasuke konnte es kaum glauben, dass er selbst so gesprächig war, doch obwohl er und Naruto bereits am Vortag so viel geredet hatten, so hatten sie sich tatsächlich auch heute den ganzen Vormittag über unterhalten und waren so wie es schien trotzdem noch nicht zu einem Ende gekommen. Zumindest hatte Sasuke nicht einmal die Hälfte von dem erzählt, was alles so passiert war und er war sich sicher, dass er auch von Naruto noch nicht alles gehört hatte. Doch so um die Mittagszeit rum, hatten die beiden einfach angefangen ein wenig zu trainieren. Sie hatten sich nicht abgesprochen, doch nachdem einige Minuten zwischen ihnen schweigen geherrscht hatte, war Sasuke einfach aufgestanden und hatte mit ein paar Dehnübungen begonnen. Naruto hatte sich ihm einfach angeschlossen und kurz darauf hatten sie sich ein paar kurze Kämpfe geliefert. Es war jedoch nur bei Taijutsu geblieben, da Naruto zu viel Angst vor Hinata hatte, falls er tatsächlich den Garten mit seinen Jutsus kurz und klein hauen würde. Außerdem hatten sie ja noch vor am Nachmittag mit Sakura und Kakashi zu trainieren, da sollten sie sich nicht zu sehr im Voraus verausgaben, hatte der blonde Chaot großspurig zum Besten gegeben.
 

Wie genau es nun dazu gekommen war, dass Sasuke sich mit Naruto zusammen auf dem Weg zum Krankenhaus befand, wusste er nicht. Irgendwann hatte Naruto den Vorschlag gemacht, Sakura von der Arbeit abzuholen und ganz offensichtlich hatte er das standardmäßige Brummen des Schwarzhaarigen als Zustimmung gedeutet. Auf jeden Fall traten sie jetzt durch die Drehtür des Krankenhauses und fanden sich im Empfangs- und Wartebereich wieder.
 

Naruto hielt zielstrebig auf den Empfangstresen zu, während Sasuke sich einfach auf einen der Stühle sinken ließ. Er beobachtete wie Naruto sich mit der Schwester unterhielt. Kurz darauf kam er jedoch zu Sasuke rüber und ließ sich auf den Stuhl neben ihm plumpsen.
 

„Sakura müsste gleich kommen, sie entlässt grade noch einige Patienten, es sollte nicht lange dauern.“
 

„Gut.“, meinte Sasuke, der sich hier immer mehr wie im Zoo vorkam.
 

Nicht nur die Schwester am Empfang starrte ihn nun unverhohlen an, auch die anderen schienen die sich bietende Abwechslung im Wartezimmer ausnutzen zu wollen. Eigentlich fehlte ihm nur noch ein Schild mit der Aufschrift bitte nicht füttern, dachte Sasuke sarkastisch.
 

Doch gleich darauf geschah etwas, was alle ablenkte. Einer der Wartenden, ein älterer Mann, fing plötzlich an zu husten und schien gar nicht mehr aufhören zu können. Er hustete immer weiter und als Sasuke genauer hinsah, konnte er erkennen, dass die Hand des Mannes mit Blut besprenkelt war.
 

Auch der Krankenschwester schien das aufgefallen zu sein, denn sie rief sogleich nach einem Arzt und wollte schon auf den Patienten zustürzen, doch Sakura kam schon um die Ecke geschossen und kam grade noch rechtzeitig um den Mann aufzufangen, der jetzt vornüber kippte.
 

Sie setzte den immer noch von Hustenkrämpfen geschüttelten Mann auf den Boden und ließ ihre mit Chakra umhüllte Hand über seinen Rücken gleiten. An die Schwester gewandt, gab Sakura auch gleich eine ganze Reihe von Anweisungen, sofort kamen ein paar Helfer mit einem Rollstuhl und brachten den Mann weg. Sakura unterhielt sich kurz mit einem jungen Mann, der anschließend nickte und dem Patienten folgte.
 

Die Medic-nin drehte sich nun zu ihnen um und signalisierte dass sie in fünf Minuten wieder da wäre, dann verschwand auch sie in einem der Gänge. Es dauerte wirklich nur wenige Minuten, als Sakura auch schon wieder zurück kam, diesmal jedoch trug sie statt des weißen Kittels ihre Alltagkleidung.
 

„Hallo ihr zwei, tut mir leid das ihr warten musstet.“, grüßte Sakura sie, „Ich denke wir sollten uns beeilen und uns schnell vom Acker machen, sonst fällt gleich der Nächste um oder es kommt ein Notfall rein und dann wird das heute sicherlich nichts mehr mit Training.“
 

„Ja da hast du sicherlich recht. Es ist immer so schwer dich vom Krankenhaus loszueisen.“, meinte Naruto, während sie schnell auf die Tür zusteuerten.
 

Kaum waren sie draußen, als Sakura erst einmal stehen blieb und genießend ihre Arme streckte und ihre Schultern kreisen ließ.
 

„Ich hatte heute zwar nicht viele Heilungen, aber ich bin trotzdem schon wieder völlig verspannt.“, erklärte sie, als sie die fragenden Blicke der beiden Männer bemerkte.
 

„Das glaub ich dir, ich könnte sicherlich nicht die ganze Zeit still stehen und Chakra in jemanden pumpen.“, sagte Naruto und verzog leidend das Gesicht.
 

Sasuke schnaubte nur. Er konnte sich nicht vorstellen, dass Naruto überhaupt fünf Minuten überstehen würde, ohne sich groß zu bewegen, geschweige denn, dass er es dann auch noch schaffen würde die ganze Zeit über einen gleichmäßigen Chakrastrom aufrecht zu erhalten.
 

„Naja, jetzt lasst uns los gehen, ich bin mir sicher, Kakashi wartet bereits auf uns.“, meinte Sakura nur und als sie Sasukes ungläubigen Blick sah, fügte sie erklärend hinzu: „ich habe ihm gesagt, dass wir uns schon um 11 Uhr treffen wollten.“
 

Naruto und Sakura brachen daraufhin in gemeines Lachen aus und auch Sasuke konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen.
 

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The Encounter

Kakashi wartete tatsächlich schon auf sie. Er lehnte an einen Baum und hatte einen seiner üblichen Schundromane in der Hand. Als sie näher kamen sah er auf und steckte das Buch weg. Ganz in seiner früheren lehrerhaften Manier begrüßte er sie mit den Worten: „Ihr seid zu spät!“
 

„Stimmt nicht wir sind genau pünktlich, wir wollten jetzt trainieren.“, meinte Sakura während sie auf ihn zu ging, eine Hand auf seine Brust legte und ihm dann einen flüchtigen Kuss auf die Wange hauchte. Kakashis Hand legte sich auf ihre Taille und er fügte leicht verärgert hinzu:
 

„Und warum sagst du mir, dass wir uns um 11 Uhr treffen?“
 

„Na warum wohl?!“, war die spöttische Antwort Sakuras, „Damit du auch mal pünktlich bist!“

Naruto und Sasuke begrüßte Kakashi nun mit einem lockeren Heben seiner Hand, bevor er sich erneut an Sakura wandte.
 

„Das stimmt doch so gar nicht. Ich kann auch pünktlich sein, das solltest du wissen.“
 

„Ja, aber du warst immer nur dann rechtzeitig zur Stelle, wenn es um eine Verabredung im privaten Rahmen ging!“, schnaubte die Rosahaarige, während sie ein Zopfgummi ergriff und ihre Haare zurückband.
 

„Eine Verabredung im privaten Rahmen?“, warf Naruto nun verwirrt ein und das Fragezeichen stand ihm deutlich ins Gesicht geschrieben.
 

„Sex, Naruto.“, meinte Sakura trocken und begann bereits mit einigen Dehnübungen.
 

Dem blonden Ninja kroch nun auch eine leichte Röte ins Gesicht und Sasuke, der das Ganze mit einer gewissen Distanziertheit betrachtete, wollte sich nicht vorstellen wohin Narutos Gedanken gerade abdrifteten. Vor Sasukes innerem Auge, kamen ebenfalls einige Bilder von Sakura hoch, wenn er an den Sex zwischen den Beiden dachte. In Gedanken lief eine kleine Geschichte ab, Sakura die nur mit einem dünnen Yukata bekleidet die Tür öffnete. Wie der Yukata vorne leicht aufklaffte und auf der einen Seite ihre Schulter hinab rutschte. Rote Spitzenunterwäsche die sich deutlich von ihrer hellen Haut abhob…
 

Sakuras Stimme holte ihn aus seinen Tagträumen. Verwirrt sah er sie an, während sie ihm auffordernd entgegen blickte.
 

„Was hast du gesagt?“, fragte er.
 

„Ich sagte, dass wir beide zuerst kämpfen.“, entgegnete Sakura energisch.
 

Anscheinend hatte er recht mit seiner Vermutung, dass nicht nur er selbst über Nacht seine Wut geschürt hatte, denn Sakura platzierte sich sogleich entschlossen in der Mitte des Trainingsplatzes. Sie ließ ihre Schultern kreisen, dehnte ihre Hände und zappelte um ihre Beinmuskulatur zu lockern.
 

Sasuke bezog ihr gegenüber Stellung und musterte sie. Sie wirkte zu allem entschlossen und doch konnte er in ihrem Gesicht nicht die geringsten Emotionen erkennen. Wenn er an früher zurückdachte, wusste er immer genau, was in ihr vorgegangen war. Man hatte ihr all ihre Gefühle bereits an der Nasenspitze ablesen können. Inzwischen ähnelte sie mit ihrer ruhigen und ausdruckslosen Miene eher ihm selbst. Der Uchiha wusste nicht so recht, ob ihm das gefallen sollte. Einerseits hatte er es immer als lästig empfunden, wie sie anderen ihre Gefühle aufgedrängt hatte, doch auf der anderen Seite, war es leichter gewesen ihre Handlungen vorherzusehen.
 

Kurz ließ er seinen Blick über ihren Körper schweifen. Ihre Kleidung bestand lediglich aus einem kurzen, mattschwarzen Lederrock, einem schwarzen Rollkragenshirt ohne Ärmel und einer weißen dünnen Weste, die ihr bis zu den Hüften reichte und mit mehreren Schnallen geschlossen wurde. Ein Wurfsternbehälter war an ihrem Oberschenkel befestigt und ihre ebenfalls schwarzen Stiefel reichten bis zu ihren Knien.
 

Sie trug keine besonderen Waffen, anders als damals im Wald, wo sie ein Kurzschwert bei sich getragen hatte. Doch inzwischen wusste er, dass sie sich auch ohne Waffen gut zu wehren wusste. Schließlich hatte sie ihm gestern ohne größere Probleme den Arm gebrochen. Aber dadurch war er jetzt vorbereitet und wusste, dass er sich vor ihren Fäusten in Acht nehmen musste. Als letzte Vorbereitung schob Sakura nun den Zopf, den sie sich geflochten hatte unter den Kragen ihrer Weste. Anscheinend rechnete sie bei einem Kampf mit ihm, mit allem. Natürlich war es bei Gegnern mit langen Haaren immer ein leichtes, sie an diesen zu packen und dies zu seinem Vorteil zu nutzen.
 

Sasuke bemerkte, dass sie hier in Konoha auch wieder ihr Stirnband wie gewohnt auf dem Kopf trug. Sakura zog nun aus einer Tasche ihrer Weste ein Paar schwarze Handschuhe und streifte sie über, dann blicke sie erwartungsvoll zu ihm hinüber. Wie es schien waren ihre Vorbereitungen damit abgeschlossen. Sie nahm nun Kampfhaltung ein: Die Knie leicht gebeugt um jederzeit reagieren zu können und ihre Fäuste leicht erhoben um entweder anzugreifen oder aber abzuwehren.
 

Da Sasuke bewusst war, dass er es besser nicht auf direkten Körperkontakt ankommen lassen sollte, zog er gleich Kusanagi. Er würde in diesem Kampf alles geben. Schließlich hatte sie ihn betrogen und hintergangen, ihm verschwiegen das sie es war im Wald und auch dass er einen Sohn hatte erfuhr er erst jetzt. Er spürte wie das Blut in seinen Adern pochte und sein Puls in die Höhe schnellte, nicht nur von dem Adrenalin, das aufgrund des bevorstehenden Kampfes ausgeschüttet wurde, sondern auch weil er seiner Wut freien Lauf ließ.
 

Sie hatte ihn hintergangen!
 

Das war das Startsignal. Sasuke aktivierte seine rotglühenden Sharingan und schoss mit einer beinahe schon unmenschlichen Schnelligkeit auf Sakura zu, Kusanagi zum Angriff erhoben. Sakura wich ihm mit einer schnellen Bewegung aus und er setzte sofort hinterher, doch sie war schnell und sehr wendig, dass musste er ihr durchaus zugestehen. Sie wich jedem seiner Schwerthiebe gekonnt aus und noch während sich Sasuke fragte, woher sie das konnte, gab er sich auch schon selbst die Antwort. Sie hatte ihn damals im Wald selbst mit einem Schwert angegriffen und war damit noch nicht mal schlecht gewesen, demnach hatte sie den Schwertkampf selbst trainiert.
 

Doch nur auszuweichen würde Sakura auf Dauer nicht weiter bringen, das war ihr sicherlich genauso klar, wie ihm. Wie es schien hatte die Rosahaarige genau denselben Gedanken gehabt, denn sie diesmal wich sie nicht zurück, sondern duckte sich unter seinem Schwertstreich hindurch und berührte kurz mit ihren Fingerspitzen den Arm der das Schwert hielt auf Höhe des Bizeps.
 

Augenblicklich breitete sich in seinem gesamten Arm eine Taubheit aus, die ihn beinahe dazu gebracht hätte sein Kusanagi fallen zu lassen. Gerade noch rechtzeitig wich er selbst zurück und festigte seinen Griff um das Schwert wieder so gut es ging. Währenddessen massierte er mit der anderen Hand seinen Oberarm. Er wusste genau was sie getan hatte. Sie hatte seinen Chakrapunkt mit ihrem eigenen Chakra blockiert. Dies war eine Technik die eigentlich ausschließlich im Hyuugaclan Anwendung fand. Das lag vor allem daran, dass man mit dem Byakugan diese über den ganzen Körper verteilten Chakrapunkte sehen konnte und sie so auch sicher treffen konnte.

Verfügte man nicht über diese Augentechnik, war es sehr schwer den Punkt tatsächlich zu treffen.
 

Sasuke musste sich langsam eingestehen, dass Sakura über eine nahezu beängstigend gute Kenntnis des menschlichen Körpers verfügte, denn er war sich sicher, dass es kein Zufall gewesen war und sie jederzeit wieder einen seiner Chakrapunkte blockieren könnte. Bewusst konzentrierte er sich nun auf sein eigenes Chakra und lenkte eine kleine Menge an die Stelle seines Körpers die Sakura berührt hatte. Sofort ließ die Taubheit in seinem Arm nach, verschwand jedoch nicht vollständig. Damit würde er allerdings leben können.
 

Nachdem ihm nun einmal mehr vor Augen geführt worden war, dass er Sakura lieber nicht zu nah an sich heran lassen sollte, aktivierte er sein Chidori und ließ es durch sein Schwert fließen, somit würde er, falls er Sakura auch nur kurz streifen würde, in der Lage sein sie zu lähmen. Es ging eine ganze Weile hin und her, Sakura versuchte immer wieder Sasuke mit einem ihrer Hiebe oder wahlweise mit ihren Fingern zu berühren. Sasuke versuchte im Gegenzug immer außerhalb ihrer Reichweite zu bleiben und sie mit seinem Schwert zu erwischen. Er machte sich nicht die Mühe, Sakura in ein Genjutsu zu ziehen, da er genau wusste, dass sie sich bereits früher schon gut aus diesen befreien konnte.
 

Sie gingen beide kein Risiko ein, belauerten sich, aber gaben dem anderen keine Möglichkeit zum Angriff. Dann jedoch entdeckte Sasuke plötzlich eine Lücke in Sakuras Deckung, sofort nutze er die Möglichkeit die sich ihm bot und stieß sein Kusanagi in Sakuras Seite, er spürte das die Klinge auf einen kleinen Widerstand stieß - vermutlich war sie mit dem Hüftknochen kollidiert -, doch dann drang sie ungehindert weiter in den Körper seiner Teamkameradin und erschien auf der anderen Seite ihres Körpers wieder.
 

Sakuras Miene war zwar ein wenig verkniffen, doch ansonsten zeigte sie nicht, dass sie Schmerzen hatte. Ein zufriedenes Lächeln erschien jetzt auf Sasukes Lippen, wusste er doch, dass der Stromstoß seines Chidori sie jetzt lähmen würde. Doch der Augenblick der Siegesgewissheit währte nur wenige Sekunden, dann umklammerte Sakura nämlich mit beiden Händen das Schwert und sprang ruckartig zurück, riss ihm dabei das Kusanagi aus der Hand, da er für einen kurzen Moment seinen Griff gelockert hatte.
 

Das freche Grinsen auf Sakuras Gesicht ließ Sasuke schockiert zurück, obwohl er das nach außen hin nicht zeigte, wusste er doch nicht, wie Sakura sich noch bewegen konnte. Seine einzige mögliche Erklärung war, dass sie durch ihre Chakrakontrolle und ihre Heilfähigkeiten eine Möglichkeit hatte, die elektrische Ladung des Chidori umzuleiten und somit die Lähmung auf einen kleinen Bereich einzugrenzen. Er war sich sicher, dass sie ihre Deckung mit Absicht hatte fallen lassen, um ihn zu diesem Schritt zu bewegen. Nahezu lässig zog sie nun das Schwert aus ihrem Körper und ließ gleich eine ihrer vor Heilchakra leuchtenden Hände über die Wunde gleiten.
 

Das Kusanagi warf sie nun in Richtung von Kakashi und Naruto, offensichtlich ein Hinweis, dass es nun nicht mehr mitspielte. Das war Sasuke auch recht, er hatte immer noch genug andere Möglichkeiten um Sakura anzugreifen, natürlich war er jetzt jedoch im Nachteil, da er sie ohne Schwert nur schwer auf Abstand halten konnte. Beeindruckt hatte ihn ihr Handeln allerdings schon, denn sie hatte ohne zu zögern zugelassen, dass er sie mit dem Schwert durchbohrte.
 

Sakura war wieder bereit, sie straffte zur Verdeutlichung noch einmal ihre Handschuhe, dann ging sie sofort zum direkten Angriff über, es folgte ein kurzer Schlagabtausch, bei dem Sasuke darauf achtete ihre Angriffe an den Unter- und Oberarmen oder am Handgelenk abzuwehren. Nach dem letzten Schlag sprang Sasuke zurück und baute Abstand zwischen ihnen auf, während er in einer flüssigen Bewegung Fingerzeichen formte und ein enormer Feuerball auf Sakura zuschoss.
 

Diese brachte sich mit Hilfe des Justus des Tausches in Sicherheit und ließ in dem Moment als Sasuke wieder auf der Erde landete ihre Faust auf den Boden krachen, was ein kleines Erdbeben auslöste und Sasuke den sicheren Stand kostete. Sakura hingegen war es gewohnt und tänzelte schon beinahe über das wackelnde Trainingsfeld. Als sie bei Sasuke ankam, hatte sich das Erdbeben grade erst wieder gelegt und das nutze sie aus, sie traf ihn mit einem nachträglich geführten Schlag ihres Ellenbogens, nachdem der Schwarzhaarige ihrer Faust ausgewichen war. Zum Glück für Sasuke lag in dem Ellenbogenhieb entsprechend weniger verstärkendes Chakra. Er wurde zwar dennoch zurückgeschleudert und landete mit dem Rücken schmerzhaft an einem Baum, doch er wusste, hätte ihn ihre Faust getroffen, dann wäre es vermutlich aus gewesen.
 

Sakura setzte ihm sofort nach und war bereits wieder über ihm, als er sich grade wieder aufrichtete um etwas zeit zu gewinnen, blickte er sie von unten herauf aus seinen blutrot leuchtenden Augen an und zog sie augenblicklich in ein Genjutsu. Obwohl sie nur einige Sekunden benötigte um die Fingerzeichen zum lösen zu formen, genügte es Sasuke um zu reagieren. Er stand nun hinter ihr und legte ihr die Klinge eines Kunai an den Hals, mit seiner anderen Hand griff er in ihr langes Haar und zog ihren Kopf nach hinten.
 

„Na? Willst du nicht aufgeben?“, fragte er dicht an ihrem Ohr und ließ seinen Atem über ihren Hals streifen. Zugegeben, sie roch wirklich umwerfend. Der Hauch eines Parfümduftes lag auf ihrer Haut und vermischte sich mit dem Geruch von Blut und Schweiß. Dieser Geruch erinnerte ihn sofort an die Nacht in der Tai gezeugt wurde. Damals hatte sie genauso gerochen.
 

„Niemals, Uchiha!“, zischte Sakura und holte mit ihrem Ellenbogen zum Schlag nach hinten aus, doch Sasuke hatte dies schon kommen sehen und wich mit einer einfachen Drehung seiner Hüfte aus, ohne die bedrohende Position aufzugeben. Als Antwort auf ihren Angriff zog er ihren Kopf noch weiter nach hinten und biss ihr wenig sanft ins Ohr.
 

„Das war nicht nett.“
 

„Der Biss grade auch nicht.“, gab Sakura zurück.
 

Sasuke rechnete bereits mit einem neuerlichen Angriff von ihr, doch was sie dann tat hatte er nicht erwartet. Sie wurde in seinen Armen ganz schlaff, ließ jegliche Spannung aus ihrem Körper weichen und er ließ ihre Haare los um reflexartig seinen Arm um ihre Taille zu schlingen, damit sie nicht fiel.
 

Damit hatte er ihr jedoch genau in die Hände gespielt, denn sie ergriff seinen Arm und warf ihn über ihre Schulter nach vorn. Es folgte ein längeres Gerangel bei dem keiner der beiden ohne Kratzer, Schnittwunden oder Blaue Flecken blieb. Doch dann gelang es Sasuke ihr mit dem Kunai die Innenseite ihres Oberarms zu verletzen. Sofort schoss das Blut nur so aus der Wunde, da er wohl -zugegeben unbeabsichtigt - ihre Aterie verletzt hatte. Sakura blieb nichts anderes übrig, als die Wunde mit ihrer anderen Hand abzupressen und aufzuspringen. Sie brachte soviel Abstand wie möglich zwischen sich und den Uchiha und nutzte die Zeit um die Wunde zu heilen. Das Leuchten in ihrer Hand ließ jedoch nach, noch bevor die Wunde vollständig geschlossen war.
 

Sasuke runzelte darüber nur die Stirn, sagte aber nichts. Er hatte es bei ihrer Begegnung im Wald schon einmal gesehen, dass sie ihre Wunden nicht sofort schloss und damals hatte sie es damit begründet, dass sie mit ihrem Chakra haushalten musste. Er nahm an, dass es sich jetzt ähnlich verhielt, was bedeutete, dass sie nach ihrem inzwischen bereits über eine Stunde gehenden Kampf, kaum noch Chakra zur Verfügung hatte.
 

Der Uchiha war darüber ein wenig verwundert, denn sein eigenes Chakra war noch nicht einmal zur Hälfte verbraucht und obwohl er wusste, dass sie weniger Chakra zur Verfügung hatte als er selbst oder Naruto, so konnte sie doch dieses, Aufgrund ihrer hervorragenden Chakrakontrolle, wesentlich effektiver Nutzen. Doch es sollte nicht seine Sorge sein, bedeutete es doch, dass er nur noch ein kleines Stück von seinem Sieg entfernt war.
 

Sie gingen wieder zum Nahkampf über und Sasuke konnte nun deutlich spüren, dass Sakura nicht nur weniger Chakra nutzte, sondern auch ein wenig langsamer in ihren Bewegungen wurde. Dann nutzte der Uchiha eine kleine Unachtsamkeit von Sakura aus und warf sie nun seinerseits über seine Schulter auf den Boden. Schnell war er wieder bei ihr, setzte sich auf ihre Hüfte und zog mit einer seiner Hände, ihre beiden über ihren Kopf und pinnte sie fest. Seine andere Hand hielt wieder ein Kunai an ihren Hals.
 

„Und, gibst du jetzt auf?“, fragte er leise.
 

„Ja.“, antwortete Sakura, sehr zur Überraschung des Uchihas.
 

„Ich bin am Ende meines Chakras, ich kann gerade noch die Wunde zu Ende heilen und ins Bett fallen.“, gab Sakura auf seinen überraschten Blick hin Auskunft.
 

Immer noch etwas verdattert, ließ Sasuke von ihr ab und hielt ihr seine Hand hin, um ihr beim Aufstehen zu helfen. Während sie sich um ihre Wunde kümmerte, nahm er sich die Zeit sie erneut zu betrachten. Ihre Kleidung war inzwischen, genau wie seine eigene, blutverschmiert und verdreckt. Auch ihre Haare sahen sehr zerzaust aus und der Zopf hatte sich im Verlauf des Kampfes aus dem Kragen gelöst und fiel ihr nun über ihre Schulter nach vorne. Zugegeben für einen eigentlichen Trainingskampf sahen sie beide sehr zerzaust und dreckig aus, doch Sakura war zusätzlich noch anzusehen, dass sie sehr erschöpft war. Ihre Haut wirkte blass und auch ein wenig gräulich, als wenn sie sich überanstrengt hätte oder starke Schmerzen litt. Vermutlich war es die Wahrheit, dass sie ihre Chakrareserven fast aufgebraucht hatte.
 

„Mann, das war ja mal ein harter Kampf. Wir wollten doch eigentlich nur Trainieren?!“, rief Naruto auch schon aus, während er über den verwüsteten Trainingsplatz auf sie zugelaufen kam.

Kakashi lief etwas gemächlicher hinter ihm her, doch als er Sakura ansah, beschleunigte er seine Schritte. Sorge zeichnete sich in seinem Blick ab.
 

„Ist mit dir alles in Ordnung?“, fragte er seine Teampartnerin. Er legte eine seiner Hände auf ihre Schulter und musterte die Rosahaarige aufmerksam.
 

„Ja, es geht schon. Ich hatte heute nur schon so viel im Krankenhaus zu tun.“, versuchte Sakura abzuwiegeln und strich sich mit einer Hand eine Haarsträhne aus dem Gesicht und ließ die Hand kurz auf ihrem Kopf liegen. Sie wandte sich an Kakashi, der besser als jeder andere wusste, was die Arbeit im Krankenhaus bedeutete.
 

„Ein kompletter Trupp schwer verletzter Anbu ist heute in den frühen Morgenstunden rein gekommen und gleich im Anschluss musste ich zu einer Geburt mit Komplikationen.“, erklärte sie.
 

„Dann ist es kein Wunder das du so schnell erschöpft bist. Du hättest das Training lieber langsamer angehen lassen sollen.“, meinte der Kopierninja vorsichtig. Er wusste, dass Sakura es nicht mochte, wenn man ihr die Grenzen ihrer Fähigkeiten vor Augen führte.
 

„Da hast du recht, aber das ging heute nicht.“, meinte die Rosahaarige und warf dabei einen flüchtigen Blick zu dem Uchiha rüber.
 

Naruto stand zwischen ihnen und bedachte seinen besten Freund und seine beste Freundin mit besorgten Blicken. Er wusste, was dazu geführt hatte, dass die beiden so hart und heftig aneinander geraten waren, schließlich hatte er das eisige Klima zwischen ihnen bemerkt. Doch er wusste ehrlich gesagt nicht, wie die beiden auf das Ergebnis reagieren würden. Sakura würde es sicherlich wurmen, dass sie aufgrund der Arbeit nicht ihre vollen Fähigkeiten ausschöpfen konnte und Sasuke könnte es als Beleidigung auffassen, dass sie nicht alles hatte geben können.
 

Bevor jedoch auch nur irgendeiner von ihnen noch etwas sagen konnte, erschien eine Gestalt mit langem Umhang und einer Tiermaske zwischen ihnen. Langsam richtete sich der Anbu vom Boden auf und zog seine Kapuze zurück. Das offenbarte nur unscheinbares braunes Haar und zeigte, dass die Maske wohl einen Vogel darstellen sollte. Auch die schwache Chakrasignatur die man wahrnehmen konnte, gehörte niemandem, der ihnen gut bekannt war.
 

„Hallo, entschuldigt meine Unterbrechung, aber die Hokage schickt mich. Naruto und Sakura ihr müsst bitte unverzüglich zum Hokagebüro kommen, es geht um eure Söhne.“, sprach der Anbu auch sofort das aus, was die beiden Eltern am wenigsten hören wollten.
 

„Auch das noch.“, seufzte Sakura.
 

„Wie sind wir eigentlich auf die glorreiche Idee gekommen die beiden zusammen zu stecken?!“, warf Naruto ein und schien jedoch keine wirkliche Antwort zu erwarten.
 

„Sakura, lass gut sein. Du gehst nach Hause und ruhst dich aus, ich werde mich um Tai kümmern und ihn dann nach Hause bringen.“, bot Kakashi an.
 

„Ich danke dir.“, sagte Sakura und stimmte dem Vorschlag ohne große Einwände zu, vermutlich übernahm Kakashi solche Dinge öfter, wenn Sakura verhindert war. Eigentlich sollte es Sasuke nicht wundern, hielt doch jeder hier im Dorf der es nicht besser wusste, Kakashi für Tais Vater.
 

Auch der Anbu gab keine Gegenworte dazu, obwohl er ausdrücklich Sakura und Naruto angesprochen hatte. Dies bestätigte die Vermutung, dass Kakashi sich häufiger um Tai kümmerte. Ohne ein weiteres Wort drehte sich der Anbu wieder um, setzte seine Kapuze auf und verschwand zurück in die Bäume. Das war auch für die anderen ein Zeichen zum Aufbruch und so sammelten sie nur noch ihre Sachen ein, die sie zu Beginn des Trainings beiseitegelegt hatten und machten sich in unterschiedliche Richtungen auf den Weg.

Secrets

Sasuke saß bei Hinata in der Küche, als sich nach über zwei Stunden des Wartens, endlich die Haustür öffnete und somit die Rückkehr von Naruto und seinem Sohn verkündete. Es war zu hören, wie sie ihre Schuhe auszogen und in Richtung der Küche liefen, doch vor der Tür stoppten sie.
 

„Okay, du sagst nichts, hast du verstanden? Es ist besser wenn ich mit deiner Mutter rede.“, hörte man Naruto leise aber eindringlich zu Taro sagen.
 

Erst dann, öffnete sich die Küchentür. Die Beiden setzten sich an den Tisch und taten weiterhin so als könnten sie kein Wässerchen trüben. Doch natürlich war Hinata bereits darüber im Bilde, dass Naruto ihren Sohn bei der Hokage hatte abholen müssen. Sofort als Sasuke das Haus betreten hatte, war die erste Frage gewesen, wo Naruto war. Als Sasuke noch nach Worten gesucht hatte, die die ganze Situation positiver umschreiben könnten, hatte Hinata schon aufgebraust.

„War ja wieder mal klar. Er ist bei der Hokage. Jetzt kann ich mir also aussuchen wer von meinen Männern wieder Mist gebaut hat?!“
 

Während sie sich aufgeregt hatte, war der hölzerne Kochlöffel in ihrer Hand zerbrochen und bevor sie noch anfangen konnte in richtige Raserei zu verfallen, war Sasuke ihr lieber zuvor gekommen.
 

„Keine Sorge, ein Anbu war da und hat uns informiert, dass Sakura und Naruto zur Hokage sollen und dass es um Tai und Taro geht. Naruto ist mit Kakashi zusammen sofort dort hin.“
 

Die Hyuuga hatte daraufhin nur verächtlich geschnaubt und etwas gemurmelt, was sich stark nach: „Wer´s glaubt wird selig!“, angehört hatte. Als sie dann jedoch bei der Zubereitung des Abendessens immer wieder einen Blick auf die Uhr warf und Naruto auch nach einer weiteren Stunde immer noch nicht wieder zu Hause war, hatte Sasuke angeboten einkaufen zu gehen. Er hätte auch Wäsche gewaschen nur um Hinatas stechenden Blicken für einige Minuten zu entkommen.

Es schien beinahe so, als mache sie ihn dafür verantwortlich, dass Taro bei der Hokage gelandet war. Wenn er sich Narutos Worte auf dem Trainingsplatz wieder ins Gedächtnis rief, konnte es auch gut sein, dass er entfernt die Schuld trug. Seine Art und die von Naruto, die sie beide an ihre Söhne weitergegeben hatten, waren in Kombination eine absolut chaotische Mischung. Das konnte nicht gut gehen.
 

Sasuke wurde aus seinen Gedanken gerissen, als Naruto ihm auffordernd und ungeduldig seinen Teller mit Essen reichte. Eines musste man dem Chaoten eindeutig lassen, er hatte Mumm, das Gefühl hatte zumindest Sasuke während des Essens. Hinata erdolchte ihren Mann förmlich mit ihren Blicken und murmelte immer wieder düster in ihren Teller, doch ihr Ehemann ließ sich davon wie es den Anschein hatte nicht beunruhigen. Er schien es nicht einmal zu bemerken. Dabei war die Wut der Hyuuga beinahe schon spürbar. Erst als Taro sich, nachdem er während der Mahlzeit kein Wort gesprochen hatte, verabschiedete um ins Bett zu gehen, zeigte Naruto die ersten Zeichen von Nervosität. Hinata erhob sich ebenfalls, hob You aus ihrem Kinderstuhl und brachte ihre Kinder ins Bett.
 

Der Blonde Chaot stieß einmal die Luft aus und zeigte damit, dass ihm die angespannte Atmosphäre während des Essens, wohl doch nicht entgangen war. Dann warf er Sasuke sein typisches Grinsen zu und begann damit den Tisch abzuräumen. Vielleicht wollte er einen guten Eindruck vermitteln, bevor er gleich zu seiner Beichte würde ansetzen müssen.

Als Hinata die Küche wieder betrat, schien es jedoch so, als hätte Narutos Bemühung nichts gebracht. Sie nickte zwar zum Zeichen, dass sie die aufgeräumte Küche zur Kenntnis nahm, doch ihre gespannte Kiefermuskulatur lockerte sich dadurch nicht. Die Blauhaarige ließ sich auf ihren Platz sinken und griff nach dem Tee, den die Männer zuvor noch gekocht hatten. Sie umklammerte ihren Becher, als bräuchte sie seinen Halt. Vermutlich war das auch alles, was sie davon abhielt ihrem Mann an die Kehle zu gehen, damit er endlich damit raus rückte, was vorgefallen war.
 

Naruto schien dies ebenso zu sehen, denn er trank einen kleinen Schluck von seinem Tee und begann dann mit einem tiefen Luftholen.
 

„Schatz, lass mich gleich klarstellen, dass es nicht so schlimm ist, wie du denkst, aber auf der anderen Seite schlimmer als du vielleicht glaubst.“
 

Sasuke hätte am liebsten seinen Kopf auf den Tisch geknallt. Bei dieser Eröffnung des Gespräches konnte es ja nur schief gehen. Auch der Blonde schien seinen Fehler zu bemerken, denn er schob eilig nach: „Nein, nein. Reg dich nicht auf, lass mich erst alles erzählen.“, er räusperte sich kurz.
 

„Also, ich bin mit Kakashi direkt zum Hokageturm. Natürlich waren Tai und Taro bei Tsunade, allerdings haben sie diesmal keinen ihrer Streiche gespielt. Es ging eher um ihre Sicherheit. Sie haben zusammen die Stadt verlassen und sind von einem Anbuteam gefunden worden. Die haben sie zurück gebracht, aber haben natürlich sofort Tsunade Bescheid gegeben, dass die beiden ohne Begleitung oder Erlaubnis vor den Stadttoren waren.“
 

„Aber warum? Was hatten sie dort zu suchen?!“, warf Hinata gleich ein. Eine Frage die auch Sasuke unter den Nägeln brannte, obwohl er das sich und auch anderen nie eingestehen würde.
 

„Das haben wir sie auch gefragt. Ihre Antwort war, dass sie auf dem Weg zu den Trainingsplätzen gewesen seien, natürlich weil sie wussten, dass wir heute trainieren würden und natürlich zu einer Zeit als sie eigentlich Unterricht gehabt hätten… Doch beunruhigender ist der Grund weshalb sie die Stadt verlassen haben. Sie sagen, sie hätten jemanden beobachtet, der auf der Straße war, die direkt an der Stadtmauer entlang führt. Es war sonst niemand da und sie haben sich auch gleich versteckt. Doch dann haben sie gesehen, wie derjenige über die Mauer gesprungen und verschwunden ist und es kam ihnen verdächtig vor, also wollten sie ihm hinterher. Sie brauchten natürlich länger um über die Mauer zu kommen und als sie außerhalb der Stadt im Wald waren, konnten sie von der Person nichts mehr sehen. Nach nur wenigen Minuten sind auch die Anbu dazu gestoßen.“
 

„Und? Haben sie die Person noch finden können?“, fragte Hinata und all ihre Wut schien verflogen, sie hatte mütterlicher Besorgnis Platz gemacht.
 

„Nein, das ist es ja gerade, was alle so in Alarmbereitschaft versetzt hat. Sie konnten keine Spuren finden und kein Chakra spüren. Das Anbuteam wollte grade losziehen zu einem Patrouillengang und ist nur auf die Situation aufmerksam geworden, weil sie das Chakra von Tai und Taro spüren konnten. Sie dachten natürlich jemand versucht ins Dorf zu kommen.“
 

„Oh, Gott. Wenn ich nur daran denke, was alles hätte geschehen können…“, die Hyuuga schloss kurz ihre Augen und atmete tief durch.
 

„Konnten die Kinder denn jemanden erkennen?“, mischte sich nun auch Sasuke ins Gespräch ein. Ihm kam das ganze genauso verdächtig vor, wie allen anderen und neben der Frage, wie derjenige unbemerkt ins Dorf gelangt war, ging es natürlich auch um das Wer.
 

„Nein, das Einzige was sie gesehen haben war eine Person in einem dunklen Umhang, was also auf so ziemlich jeden zutreffen könnte. Die Anbu haben fürs Erste ihre Patrouillen verdoppelt und außerdem die Zeiten und Strecken geändert, denn es ist schon seltsam, dass es grade zu der Zeit geschah, in der die Wachübergabe stattfand.“, meinte Naruto.
 

„Definitiv ist das etwas was man im Auge behalten sollte.“, meinte Sasuke und verschränkte seine Finger überlegend vor dem Mund. Allerdings hatte er auf seinem Weg zurück nach Konoha auch nichts Verdächtiges gesehen oder gehört.
 

„Naja wir werden bis morgen abwarten und dann mal hören, was Sakura dazu zu sagen hat. Ich nehme an Kakashi hat Tai mitgenommen nach dem Treffen?“, seufzte Hinata und entließ endlich ihren Becher aus dem Todesgriff, mit dem sie ihn bisher umklammert hatte.
 

„Ja, sie hört öfters etwas wenn sie im Hokageturm ist. Außerdem zieht Tsunade sie bei so einigen Angelegenheiten die heikler sind ins Vertrauen.“, entgegnete der Blonde, an Sasuke gewandt fügte er hinzu: „Ich vermute deshalb hatten es die Ältesten es damals bei Tais Geburt auch so eilig Sakura zum Verhör zu holen. Sie wollen sie aus dem Weg haben, weil sie zu viel von dem weiß was alles so im Hintergrund abgeht. Ich bin mir sicher sie haben Angst, weil sie Tsunade so sehr ähnelt. Natürlich ist Kakashi nach wie vor der Favorit als nächster Hokage, sollte es einmal so weit kommen, doch gerade durch seine Beziehung mit Sakura, wollen sie sie gewiss noch mehr aus dem Weg haben.“
 

„Naruto hat mir erzählt, dass es auf der Versammlung anlässlich deiner Rückkehr ganz schön gekracht hat. Sakura und Tsunade haben sich sehr für deine Aufnahme stark gemacht, was den Ältesten natürlich nicht gepasst hat. Sie hätten es lieber gesehen, wenn du nicht zurück gekehrt wärest.“, fiel Hinata mit ein.
 

Sasuke seufzte. Sowas hatte er sich bereits gedacht. Er war sich im Klaren darüber, dass einige im Dorf ihn lieber früher als später tot sehen würden und gewiss wären sie froh gewesen, wenn er ihnen das Problem erspart hätte und einfach nie wieder zurückgekommen wäre. Besonders den Ältesten musste er ein Dorn im Auge sein. Er konnte sich auch so zusammenreimen, dass sie davon ausgingen, dass Itachi Sasuke vor seinem Tod eingeweiht hatte, in ihr schmutziges Geheimnis. Nichts desto trotz kam es dem Uchiha jedoch merkwürdig vor, dass die Ältesten anscheinend so sehr darauf bedacht waren, Sakura Probleme zu bereiten. Schließlich hatte sie nie etwas wirklich Schlimmes getan. Ihr einziger Fehler war es, ein Kind mit dem falschen Mann zu zeugen, wobei die Ältesten die ganze Wahrheit dabei nicht einmal kannten. Sie konnten nur Vermutungen anstellen. Das sie jedoch aufgrund dieser Vermutungen sogar schon nach der Geburt versucht hatten Sakura aus dem Weg zu räumen, bewies das da irgendwas faul war.
 

„Ich habe gewusst das nicht jeder glücklich sein würde, was soll´s.“, gab Sasuke zurück und beendete das Thema damit.

„Ja aber weißt du was, diejenigen die sich freuen haben morgen Abend eine Überraschung geplant.“, meinte Naruto nun in einem Tonfall, bei dem sich Sasukes Nackenhaare aufstellten. Als würden sich seine schlimmsten Befürchtungen bewahrheiten, wurde das Grinsen auf Narutos Gesicht immer breiter, bevor er die Hiobsbotschaft verkündete.
 

„Es gibt eine Party in der Kneipe, die direkt gegenüber vom Hokageturm liegt. Alle aus unserem Jahrgang kommen, aber auch einige andere. Die Kinder werden hierbleiben und von einer von Hinatas Cousinen im Auge behalten.“
 

Sasuke war gewillt den Kopf gegen eine Wand zu schlagen. Er sah Narutos freudestrahlendes Lachen und Hinatas zurückhaltendes Lächeln und wusste, seine Freunde meinten es nur gut. Dennoch würde er lieber zum Verhör mit Ibiki gehen, bevor er sich auf eine Party begeben würde. Auch noch eine zur Feier seiner Rückkehr. Man würde von ihm erwarten, dass er blieb. Und das lange.
 

„Eigentlich wollten Sakura und ich es dir zusammen verkünden, da sie meinte, sie wolle sich deinen Gesichtsausdruck nicht entgehen lassen. Aber ich war nach der Besprechung mit Tsunade noch kurz bei ihr und sie braucht für heute Ruhe. Sie hat sich im Kampf mit dir zu sehr verausgabt. Sensei Kakashi hat auch schon mit ihr geschimpft, schließlich weiß sie wie viel Kraft es sie Kostet wenn sie Schicht im Krankenhaus hat. Sie sollte es danach etwas ruhiger angehen lassen. Auch wenn ich verstehen kann, dass es euch beiden in den Fingern gejuckt hat, das auszukämpfen.“, langsam verschwand das Lächeln von seinen Lippen und wich erneut einem eher besorgten Ausdruck,

„Sakura macht sich natürlich auch Sorgen um Tai. Sie wirkte allerdings nicht überrascht, als wir ihr davon erzählten, weshalb ich vermute, dass sie auch hierbei etwas mehr weiß als wir. Aber als ich sie fragte, meinte sie wir würden das morgen besprechen.“
 

Nachdem sie noch eine Weile schweigend beieinander gesessen hatten, erhob sich Hinata als erste um ins Bett zu gehen. Naruto versicherte ihr, dass er ihr gleich folgen würde, blieb jedoch noch kurz bei Sasuke sitzen. Als sich die Küchentür hinter Hinata geschlossen hatte, blickte er Sasuke ernst an.
 

„Also sag schon Sasuke, ich sehe doch wie es schon die ganze Zeit in dir rattert, du denkst auch das hier irgendwas nicht stimmt oder?“
 

„Was meinst du?“, fragte Sasuke bemüht unschuldig.
 

„Ich weiß, dass du dir über die ganze Sache mit Tai und auch bezüglich Sakura Gedanken machst, ich will eigentlich nur wissen, ob du mir zustimmst, dass das alles komisch ist. Hinata meint immer nur ich würde mir unnötig Sorgen machen und das ihr das alles zwar nicht unbedingt fair vorkommt, aber ich nicht gleich einen Mordkomplott dahinter vermuten solle. Also will ich wissen was du dazu sagst.“
 

Anstelle einer Antwort, schenkte Sasuke ihm nur ein kurzes Nicken. Definitiv lief hier etwas nicht mit rechten Dingen ab.

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Am Mittag des nächsten Tages, saß Sasuke bereits mit Hinata, Naruto und ihren Kindern am Esstisch, als es unerwartet an der Tür klingelte. Naruto stand auf um zu öffnen und kam in Begleitung von Sakura, Tai und Kakashi wieder.
 

„Entschuldigt bitte, dass wir so unangekündigt vorbei kommen, aber ich komme gerade von meiner Schicht im Krankenhaus und wollte gern noch mit euch über den Vorfall von gestern sprechen.“, erklärte Sakura ihr neuerliches Auftauchen im Uzumakihaushalt.
 

„Ist doch gar kein Problem. Setzt euch doch, wollt ihr noch etwas essen? Wir wollten gerade anfangen als ihr geklingelt habt.“, meinte Hinata und sprang bereits bevor sie die Antwort kannte auf um Geschirr und Besteck für die Besucher zu holen. Routiniert verschwanden die drei Gäste im Wohnzimmer und kamen gleich darauf jeder mit einem Stuhl wieder zurück.
 

Die Küche war nach nur wenigen Minuten gefüllt mit verschiedensten Geräuschen. Tai und Taro tauschten sich lautstark über etwas aus, was sie an dem Tag in der Schule gelernt hatten, wohingegen You fröhlich Glucksend in ihrem Essen rummatschte bis nur noch Brei übrig war. Sakura und Hinata plauderten über einen Patienten im Krankenhaus und die Männer verschlangen nur stillschweigend ihr Essen.
 

Wie bereits am Tag zuvor wurden die Gespräche erst ernst, als die Kinder die Küche verlassen hatten.
 

„Also Sakura, jetzt rück raus mit der Sprache, du schienst gestern als ich dir von dem Typen im Umhang erzählt habe gar nicht überrascht.“, sprach Naruto gleich aus, was am wichtigsten war.
 

Sakura schüttelte verneinend den Kopf, sie warf Kakashi einen kurzen Blick zu, der ihr mit einem Nicken zu verstehen gab, das sie sprechen sollte.
 

„Nein, nicht wirklich. Wir hatten bereits Berichte von mehreren solcher Vorfälle auf dem Tisch. Es ist eigentlich eine Angelegenheit der Anbu, deshalb muss ich euch bitten Stillschweigen zu bewahren, zumindest gegenüber außenstehenden.“ Sakura sah Hinata und daraufhin Sasuke kurz in die Augen, denn sie waren die Einzigen Anwesenden, die nicht als Anbu arbeiteten. Erst als beide ihr Einverständnis gaben, fuhr sie mit ihrer Erklärung fort.
 

„Wir wissen nicht wer diese Person ist oder warum sie nach Konoha kommt. Geschweige denn, wie er oder sie es immer wieder an den Wachen vorbei schafft. Es scheint fast so als würde er so lange alles Beobachten, bis er genau weiß wann die Wachen abgelöst werden. Egal welche Schichten eingeteilt werden, oder welche Routen sie übernehmen, diese Person schafft es immer ungesehen ins Dorf. Erst auf dem Rückweg über die Mauer oder in einiger Entfernung zum Dorf haben wir ihn bisher tatsächlich sehen können.“, berichtete Sakura.
 

„Aber wird das denn nicht untersucht?“, warf Hinata ein.
 

„Doch schon, alle Anbu sind dazu angehalten, jegliche Verdachtsfälle zu protokollieren und zu melden, auch die Wachmannschaften sind entsprechend instruiert. Dennoch wissen wir nichts von dieser Person. Weder woher sie kommt, noch wohin sie geht wenn sie das Dorf verlässt. Auch nicht was sie überhaupt bei uns macht. Es kam nicht zu irgendwelchen Angriffen, es ist nichts verschwunden, weder Personen, noch Gegenstände, noch Informationen fehlen. Das ist wie ein Schatten und keiner weiß was es damit auf sich hat. Ganz zu schweigen von dieser riesigen Sicherheitslücke die das Ganze darstellt, macht es mir natürlich Sorgen, dass er immer in der Gegend an der Mauer gesehen wird, wo die Akademie liegt.“, übernahm diesmal Kakashi die Erklärung.
 

„Also glaubt ihr es ist kein Zufall, dass Tai und Taro ihn beobachtet haben?“, hakte Naruto nun nach. Sasuke folgte dem Gespräch schweigend. Obwohl jeder sehen konnte, dass er sich seine Gedanken dazu machte und vermutlich versuchte zu analysieren, was das ganze bedeuten könnte.
 

„Das kann ich nicht sagen.“, meinte Sakura nun überlegend, „Allerdings liegt unsere Wohnung ja auch in der Nähe der Akademie somit könnte es schon sein das es etwas mit Tai zu tun hat.“
 

„Oder mit dir.“, meinte Naruto nun.
 

„Was meinst du denn damit?“
 

Sakura sah ihn verdutzt an. Offensichtlich war ihr noch nichts ungewöhnlich vorgekommen, doch Sasukes und Narutos Blicke kreuzten sich über den Tisch hinweg. Sie würden aufmerksam bleiben und der Sache auf den Grund gehen. Das stand fest.
 

„Nichts schon gut.“, winkte der Blondschopf nun ab.
 

„Ursprünglich hatten wir angenommen, dass die Besuche unseres unbekannten Gastes aufhören würden, als Sasuke zurückgekehrt war.“, nahm Kakashi den Gesprächsfaden wieder auf.
 

„Warum? Was habe ich damit zu tun?“, fragte Sasuke überrascht. Er ließ die Hände, die er zuvor vor seinem Kinn verschränkt hatte auf den Tisch sinken. Wieso sollte er im Zusammenhang damit stehen? Dachten sie er würde einen Komplott planen? Vertrauten sie ihm womöglich gar nicht wirklich?
 

„Nun, die wahrscheinlichste Erklärung für einen ungebetenen Besucher, der sich heimlich ins Dorf schleicht und jedoch keinen Schaden anrichtet, ist eine Person die uns freundlich gesonnen ist, allerdings aus irgendwelchen Gründen das Dorf nicht offen betreten kann. Vielleicht ein Nukenin, der sich dem Dorf dennoch verbunden fühlt?!“, versuchte Sakura nun die Annahme der Anbu zu erklären.
 

„Da der Schatten jedoch gestern wieder aufgetaucht ist und das zu einer Zeit, als wir mit dir zusammen waren, lässt diese Theorie definitiv in sich zusammen fallen.“
 

„Hmm, man muss doch etwas tun können.“, murrte Naruto.
 

„Wie häufig kommt er vorbei und wie lange schon?“, wollte Sasuke wissen.
 

Hinata macht ein Gesicht als hätte sie Magenschmerzen und Sasuke war sich sicher, dass das nicht daran lag das ihr schlecht vom Mittag war. Sie machte sich Sorgen um ihre Kinder und ihren Ehemann.
 

„Der erste Bericht über ihn ist zu finden vor etwas mehr als 6 Jahren. Die Häufigkeit variiert, ein paar Mal war er einmal pro Monat da, dann wieder waren Monatelang keine Auffälligkeiten zu melden.“, ratterte Sakura die Fakten die sie kannte herunter, „Uhrzeiten waren alle möglichen dabei, er schien also nicht auf eine bestimmte Tageszeit angewiesen gewesen zu sein. Die Sichtungen beschränken sich jedoch räumlich auf einen Umkreis von mehreren Kilometern entlang der Stadtmauer nahe der Akademie.
 

„Vor etwa sechs Jahren habe ich das Land verlassen. Vielleicht wollte derjenige einfach sicher gehen, dass ich wirklich verschwunden bin. Dann könnte es natürlich jetzt nach meiner Rückkehr sein, dass wir bald mehr darüber wissen.“, meinte Sasuke nun überlegend.
 

„Allerdings wurden auch Tai und Taro in etwa zu dem Zeitpunkt geboren.“, flüsterte Sakura leise, als ob es dadurch weniger wahrscheinlich wurde, dass es der Grund für das Auftauchen des Schattens war.
 

Sasuke registrierte wie Naruto Hinata an sich zog um sie zu beruhigen, während gleichzeitig Kakashi seine Hand auf Sakuras legte, die sie in ihrem Schoß gefaltet hatte und sie sanft drückte. Auf einmal kam er sich ausgeschlossen vor.

Obwohl er erst seit seiner Rückkehr von Tai wusste, nagte der Gedanke jemand könne hinter ihm her sein, an ihm und schürte eine leichte Angst. Das war etwas was Sasuke schon lange nicht mehr verspürt hatte. Dennoch schien es beinahe so, als hätte er kein Recht darauf, da es für beide Kinder bereits Eltern gab, die sich um sie sorgten. Er kannte Tai nicht, er hatte bisher keine Zeit mit ihm verbracht, außer der gemeinsamen Mahlzeiten im Haus der Uzumakis. Nichts desto trotz nistete sich der Gedanke, dass für ihn Gefahr bestehen könnte in einer Ecke seiner Gedanken ein.
 

„Naja, vorerst können wir nicht viel mehr tun als wachsam zu sein. Tsunade hat angeordnet, dass die Patrouillen verstärkt werden, da wir jetzt ausschließen können das es sich um Sasuke handelt, somit könnte eine größere Gefahr von der Person ausgehen als bisher angenommen.“, sagte Kakashi und riss damit alle aus ihren Gedanken.
 

„Nett, dass ihr mich als nicht ganz so schlimm eingestuft habt. Das rechne ich euch hoch an.“, erwiderte Sasuke darauf mit leichter Ironie in der Stimme.
 

„Also wir sind davon ausgegangen wenn du es bist, wird dir Naruto, falls du Ärger machen willst, schon den Hintern versohlen.“, gab der Grauhaarige grinsend zurück.
 

„So so.“
 

Die Frauen brachen in leises Gekichere aus, während Naruto Sasuke über den Tisch hinweg einen Hochgereckten Daumen zeigte. Immerhin, auch wenn sich alle über ihn amüsierten, so war doch wenigstens die drückende Stimmung etwas aufgelockert worden, dadurch empfand Sasuke es als weniger schlimm.
 

„Wisst ihr was, ich bin froh, dass ihr jetzt Bescheid wisst. Um das Thema zu vergessen gibt es sicherlich nichts besseres, als die Party nachher.“, meinte Sakura jetzt mit einem wissenden Grinsen in Sasukes Richtung.
 

Ihre Rechnung ging auch auf, sofort verzog dieser seine Mundwinkel nach unten und wirkte alles in allem etwas unglücklich. Beinahe schon sehnsüchtig schielte er auf eines der scharfen Messer, welches noch vom Essen auf dem Tisch lag. Vielleicht kam er drum herum wenn er sich ‚zufällig‘ eine schwere Verletzung zuzog?!
 

Als hätte Hinata seine Gedanken gelesen stand sie auf und begann den Tisch abzuräumen, zu allererst die Messer. Bedauernd erkannte Sasuke das er wohl keine andere Wahl hatte. Ihm war klar dass Naruto, sollte Sasuke es ablehnen mitzugehen, solange nerven würde, bis er nachgab. Dann konnte er lieber erhobenen Hauptes auf dieser Party erscheinen.
 

„Vielen Dank Hinata für das Essen.“, meinte Kakashi jetzt und half ihr noch mit einigen Tellern.
 

Sakura erhob sich ebenfalls und sagte an Naruto gewandt: „ Tai würde ich gleich hier lassen, ich habe eine Tasche mit seinen Sachen in den Flur gestellt. Ich werde mich jetzt auf den Weg machen, ich muss auf jeden Fall noch ein wenig Schlaf nachholen, bevor ich nachher feiern kann.“
 

Auch sie bedankte sich bei Hinata für das essen. Kakashi folgte ihr in den Hausflur, anscheinend ging er mit ihr. Sakura rief nach Tai, der auch sofort angewuselt kam, Taro dicht auf den Fersen.
 

„Tschüss Tai, ich gehe jetzt wieder nach Hause. Morgen habe ich frei, also kannst du nach der Schule direkt nach Hause kommen okay?!“
 

Sakura zupfte seinen Kragen zurecht und umarmte ihren Sohn dann zum Abschied. Es war ihr anzusehen, dass es ihr schwer fiel, sich im Angesicht der Ereignisse von ihm zu trennen. Tai ließ sich jedoch nicht beirren, er versicherte ihr, dass er alles verstanden hatte, dass er und Taro am Abend brav sein würden und dass er sie lieb habe. Dann schloss auch er seine Arme um seine Mutter.
 

Als Sakura sich erhob, ging Kakashi vor Tai auf die Knie.
 

„Sei auch wirklich brav, ich weiß das ihr beiden etwas anderes darunter versteht als wir Erwachsenen, also keine Streiche heute Abend, egal für wie klein ihr sie haltet.“, dann legte er Tai eine Hand auf seine schwarzen Haare und verwuschelte diese. Wiederstrebend ließ der Junge es über sich ergehen, doch Sasuke konnte sehen, dass Tai die Zuwendung mehr genoss, als er vermutlich jemals zugeben würde.
 

Nach einigen weiteren Worten des Abschieds, verließen Sakura und Kakashi gemeinsam das Haus und auch die Uzumakis begannen damit sich auf die Party vorzubereiten.
 

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Party

Als Sasuke abends, zusammen mit Hinata und Naruto, die Kneipe betrat, war diese bereits gut gefüllt. Es schien beinahe so, als wären alle Ninjas von Konoha anwesend. Allerdings war das „The Fifths“ direkt gegenüber des Hokageturms gelegen und somit als Feierabendbar der Shinobi, auch über die Grenzen des Dorfes hinaus, bekannt.  Beinahe die gesamte linke Seite des großen Raumes wurde von der Bar eingenommen. Dort saßen in diesem Moment Sakura und Kakashi und unterhielten sich angeregt, bis die beiden lautstark von Naruto auf ihn aufmerksam gemacht wurden.

Sasuke sah noch wie Sakura kurz ihr Glas auf Ex leerte, bevor sie Kakashis Hand ergriff und mit seiner Hilfe vom Barhocker sprang. Der Schwarzhaarige fragte sich, ob sie sich ihm nur betrunken nähern wollte und hielt es durchaus für im Bereich des Möglichen.

 

„Da ist ja endlich der Hauptgast.“,  begrüßte Kakashi sie, als die beiden sich ihren Weg zu Sasuke, Naruto und Hinata gebahnt hatten.

 

„Wir kennen Sasuke doch, der lässt immer auf sich warten.“, meinte Sakura daraufhin. Sasuke sah sie an und versuchte zu verstehen ob es wiedermal eine verbale Herausforderung war, jedoch kam er nicht umhin zu bemerken, dass ihr Tonfall dieses Mal nicht so schneidend war, wie sonst wenn sie mit ihm sprach, seit er zurück war. Vielleicht hatte sie ihm seine beleidigenden Worte im Hokagebüro endlich verziehen.

 

„Natürlich, wie sollte es auch anders sein?“, grinste Naruto breit.

 

„Wollen wir uns eine der Sitzecken schnappen, bevor sie alle weg sind?“, fragte Hinata nun in die Runde, nachdem sie beobachtet hatte, wie sich immer mehr der Nischen füllten.

 

Sasuke ließ kurz seinen Blick schweifen. Der Raum war für eine eigentliche Kneipe recht groß und erinnerte ihn schon eher an eine Diskothek, auch die Musikauswahl glich eher einer Disko, jedoch wurde sie bisher noch so leise gespielt, dass man sich entspannt unterhalten konnte. Die Sitzecken die Hinata meinte, befanden sich entlang der Wände verteilt. Der Mittlere Teil des Raumes wurde von einer großen Tanzfläche eingenommen, auf der sich bisher jedoch noch keiner im Takt der Musik wiegte. Eher standen die Leute in Gruppen beisammen und unterhielten sich. Der  Rest an freier Fläche wurde von Stehtischen durchbrochen, auf denen sich schon einige Drinks befanden.

 

Wortlos folgte der Uchiha den anderen. Naruto hatte Hinata beim gehen eine Hand auf den Rücken gelegt und geleitete sie so zu der Nische. Wieder einmal fragte sich Sasuke wie es Naruto geschafft hatte, so erwachsen zu werden. Er schien Hinata wirklich zu lieben, so sehr wie er sie umsorgte. Natürlich hatte Sasuke keine Zweifel daran gehegt, dennoch überraschte es ihn immer wieder zu sehen, wie innig die Beziehung zwischen seinem besten Freund und dessen Frau war. Vermutlich lag es daran, dass Sasuke selbst sich noch nie so aufgeführt hatte, dass ihm dieses Verhalten so ungewöhnlich vorkam. Es erinnerte ihn auch leicht an seine Eltern, was es nur noch befremdlicher für ihn machte.

 

Womit er sich jedoch absolut gar nicht anfreunden konnte, war die Art und Weise wie Kakashi und Sakura miteinander umgingen. Ständig berührten sie sich leicht. Nicht direkt aufdringlich, jedoch für jeden erkennbar auf eine sehr vertraute Art. Natürlich wusste Sasuke, dass die beiden miteinander geschlafen hatten, das hatte Sakura in der Küche der Uzumakis schließlich selbst zugegeben. Doch irgendwie sah er Kakashi immer noch eher als ihren Lehrer, denn als Freund oder gleichrangigen Kollegen. Das gab dem Ganzen somit etwas sehr unanständiges.

 

Es hatte jedoch den Anschein, als würden sich die anderen daran nicht groß stören, somit ging er davon aus, dass sie sich immer so verhielten, wenn sie zusammen unterwegs waren. In diesem Moment legte Kakashi die Hand auf die bloße Haut an Sakuras Oberschenkel, da sie nur einen kurzen schwarzen Rock und dunkellila Overkneestrümpfe aus Baumwolle trug. Sasuke ballte unter dem Tisch verborgen die Hände. Warum störte es keinen der anderen?

Er musterte Sakura genauer, während die anderen bereits besprachen, was sie trinken wollten. Zu der Rock und Strümpfe Kombination, bei der die ebenfalls schwarzen Stumpfhalter hervorstachen, trug sie geschlossene schwarze High Heels und ein dunkelviolettes, hochgeschlossenes Oberteil mit großen Blüten, verziert mit einem schrägen Reißverschluss. Alles in allem ein sehr aufreizendes Outfit. Jedoch zeigte es auch nicht mehr, als ihr Kampfoutfit beim Training.

 

Dennoch schien es Sasuke, als würde jeder Sakura anstarren. Auch auf dem Weg zum Tisch hatte er gesehen, dass ihr einige Blicke gefolgt waren.  Ihre inzwischen wieder lang gewachsenen Haare trug sie jetzt offen, lediglich eine Spange hielt ihren Pony etwas zurück. Er war sich sicher, dass sie sich ein wenig geschminkt hatte, allerdings schien es sehr natürlich gehalten zu sein. Nur ihre blattgrünen Augen hatte sie ein wenig hervorgehoben. Alles in allem musste er zugeben, dass sie wirklich hübsch war. Nicht nur hübsch, sondern auch heiß. Unwillkürlich fragte er sich, ob sie auch jetzt wieder rote Spitze drunter trug. Bevor seine Gedanken jedoch noch weiter in diese Richtung abschweifen konnten, wurde er angesprochen.

 

„Was?“, fragte er und versuchte sich wieder mehr auf das zu konzentrieren was er hörte, statt dem was er sehen konnte.

 

„Ist ein Bier okay, oder willst du etwas anderes Trinken?“, fragte Naruto, der bereits aufgestanden war um die Getränke zu holen.

 

„Hn.“, war Sasukes kurze Antwort, während er den Blonden aus der Ecke der Bank heraus ließ, doch Naruto verstand ihn und ging hinüber zur Bar.

 

„Sasuke! Willkommen zurück in Konoha.“, kreischte es plötzlich und schon wurde der Uchiha in eine Schraubstockartige Umarmung gezogen. Ino Yamanaka hatte sich über die Ecke des Tisches hinweg zu ihm hinab gebeugt. Er erwiderte die Umarmung nicht, schob sie allerdings auch nicht sofort von sich. Doch Ino kannte ihn wohl gut genug und ließ ihn schnell wieder los. Sie setzte sich auf einen der Stühle, Shikamaru und Choji grüßten ihn kurz bevor sie sich ebenfalls dazu setzten. Der Nara rutschte neben Kakashi auf die Bank, wodurch dieser noch näher an Sakura heran rückten musste.

Bevor Sasuke sich jedoch darüber ärgern konnte, war Naruto mit ihren Getränken zurück. Er reichte jedem, das was er bestellt hatte und rutschte dann an Sasuke vorbei wieder in die Sitzecke hinein, neben Hinata. Team 10 hatte sich bereits mit Getränken ausgerüstet zu ihnen gesetzt. Sasuke fiel auf, dass alle im Vergleich zu sonst, tatsächlich sehr leger und für eine Party angezogen waren. Die Jungs trugen hauptsächlich Hosen und Hemden, selbst Kakashi trug eine schwarze Jeans, mit einem hellen Hemd zu seiner Maske und dem Stirnband. Ino hingegen hatte sich wie auch Sakura sehr herausgeputzt. Sie trug ein Bordeauxfarbenes Minikleid aus Spitze und ebenfalls hohe Schuhe. Ihre Haare hatte sie zu einer Flechtfrisur um den Kopf gewunden. Hinata hatte sich etwas weniger aufreizend, aber dennoch sehr hübsch angezogen. Sie hatte einen Knielangen, weißen Rock mit Blumenprint an und trug dazu eine ebenfalls weiße Bluse mit Dreiviertelärmeln.

 

Naruto erhob sich mit seinem Glas in der Hand und sah erwartungsvoll in die Menge.

 

„Alle mal her gehört.“, rief er, allerdings ohne Erfolg, obwohl die Musik recht leise war, war das dröhnen der Gespräche doch zu laut, als das er sie damit übertönt hätte.

 

„Dir fehlt der richtige Ton Naruto.“, meinte Sakura und erhob sich nun selbst, noch einmal tief durchatmend.

 

„Hey, ihr! Alle mal die Klappe halten und hierher sehen.“, schrie sie laut und sofort verstummten alle Gespräche, sogar die Musik wurde etwas leiser gedreht.

 

„Du kannst so gruselig sein Sakura.“, meinte Shikamaru leise.

 

„ja, ich weiß genau wo sie das her hat.“, stimmte auch Choji zu.

 

„Tsunade ist eben eine gute Lehrerin.“, erwiderte Sakura, mit einem Zwinkern und ließ sich wieder auf die Bank sinken.

 

Naruto ergriff nun das Wort:

 

„Ich freue mich, dass ihr alle hier seid. Wie ihr wisst, soll dies ein ganz besonderer Abend sein. Sasuke ist zurück gekehrt nach Konoha! Wir wollen ihn alle Willkommen heißen!“

 

Damit erhob er sein Glas über seinen Kopf, prostete Sasuke zu und rief laut: „Auf Sasukes Rückkehr, auf Team 7!“

 

Von allen wurde sein Ausruf begeistert aufgenommen und wiederholt. Nachdem alle getrunken hatten, kam Bewegung in die Menge. Alle wollten noch ihr persönliches Willkommen aussprechen und wuselten auf ihren Tisch zu.

 

„Ich glaub das wird mir hier gleich zu voll.“, meinte Sakura, „Shikamaru, lässt du uns mal raus?“

 

Sie bedeutete Kakashi aufzustehen und ließ sich von ihm an der Hand, mit auf die Tanzfläche ziehen. Dort lief gerade ein relativ ruhiges Lied und zu Sasukes Verwunderung tanzte Kakashi wirklich mit Sakura. Er konnte sie jedoch nicht mehr weiter beobachten, da er inzwischen von Gratulanten umringt war.

 

Im Stillen verfluchte er Naruto und Sakura dafür, dass sie ihm das wirklich antaten, denn er war sich sicher, dass die beiden diese kleine Party organisiert und alle zusammengetrommelt hatten. Äußerlich behielt er jedoch seine ausdruckslose Miene bei. Er versuchte sich in einem einigermaßen freundlichen Ton bei den Leuten zu bedanken. Er wollte ja nicht, dass sie ihn geschlossen wieder aus der Stadt verjagten.

 

Es verging sicherlich eine halbe Stunde, bis wirklich alle die sich aufgereiht hatten, mit ihm gesprochen hatten. Inzwischen war sein Bier bereits geleert. Shikamaru war schon an der Bar um für ihren Tisch Nachschub zu ordern. Sasuke war froh, dass sich die Aufmerksamkeit die ihm geschenkt worden war, jetzt endlich gelegt hatte. Er konnte zwar sehen, dass einige seiner früheren Fangirls ihn immer noch begierig beäugten, jedoch schienen sie sich nicht näher heran zu trauen. Worüber er sehr dankbar war. Er hatte keine Lust sich mit ihnen rumzuplagen. Auch war der Uchiha nicht gewillt eine von ihnen später mit in sein Bett zu nehmen. Aus irgendeinem Grund war er nicht in der Stimmung dafür und der Grund den er dafür vermutete behagte ihm gar nicht.

 

Denn inzwischen hatte er eine gute Sicht auf die Tanzfläche, auf der sich jetzt so einige tummelten. Dennoch konnte er Sakura aufgrund ihrer auffälligen Haarfarbe sehr gut ausmachen, genauso wie die Tatsache, dass sie und Kakashi nah aneinander gedrängt tanzten und seine Hand dabei ziemlich tief auf ihrem Rücken lag.

 

Offenbar war seine so unlesbare Miene nicht ganz so unergründlich wie er dachte, denn auf einmal beugte sich Ino zu ihm rüber.

 

„Wenn du weiterhin so böse guckst, wird einer von den beiden noch tot umfallen.“, sagte sie leise genug, um nicht die Aufmerksamkeit der anderen am Tisch zu erregen.

 

„Ich weiß nicht was du meinst.“, war die unterkühlte Antwort Sasukes.

 

„Ach komm schon. Du könntest Kakashi auch gleich ein Messer in die Brust rammen, so wie du ihn anstarrst.“

Sein kühler Blick wanderte zu Ino.

 

„Sieh nicht mich so an. Das Problem hast du dir selbst zuzuschreiben, würde ich sagen.“

 

„Wie meinst du das?“, fragte er, eine Augenbraue leicht erhoben. Als ob er was dafür könnte, dass die beiden in die Kiste gehüpft waren und so wie es aussah, es gleich wieder tun würden.

 

„Sasuke, im Ernst jetzt.“, schimpfte Ino augenrollend, sie beugte sich noch näher vor, damit keiner etwas von dem Mitbekam was sie jetzt sagte.

 

„Sakura ist immer noch meine beste Freundin und sie hat mir erzählt, dass sie dir ihre Liebe gestanden hat, als du aus dem Dorf weg bist. Unabhängig von deinen Gründen dafür, was glaubst du denn, wie lange sie hätte auf dich warten sollen?“

 

„Ich glaube du verstehst da etwas falsch. Ich will gewiss nicht…“

 

„Unsinn.“, unterbrach ihn Ino, „Dein Blick sagt gerade etwas anderes. Aber du solltest einsehen, dass Sakura es verdient hat ein eigenes Leben zu führen. Sie muss für sich leben dürfen und als ihr das erst mal klar geworden war, hat sie es endlich geschafft sich ein bisschen zu öffnen. Sie ist ein paarmal mit Jungs aus dem Dorf ausgegangen. Schließlich warst du Jahre lang weg. Keiner wusste sicher, ob du überhaupt noch am Leben warst. Als sie dann irgendwann sagte, dass sie sich mit Kakashi trifft, habe ich es ihr von Ganzem Herzen gegönnt.“

 

Sasuke glaubte, dass es besser war, der Blondine nicht zu widersprechen und unterließ es somit gleich ganz etwas dazu zu sagen. Es war auch nicht so, dass er Sakura ihr Glück nicht gönnte, aber er wusste besser als jeder andere, dass sie, Kakashi und Tai, keine kleine Familie waren. Außerdem ließ die Art wie sie in der Küche über sich und Kakashi geredet hatte, ihn vermuten, dass sie keine feste Beziehung führten, sondern eher etwas lockeres. Doch es war sicherlich nicht an ihm, Ino das zu sagen, schien sie doch von der Geschichte der kleinen Familie völlig erfreut.

 

Es waren nur wenige Minuten vergangen, als Sasuke plötzlich klar wurde, dass Ino und auch alle anderen durchaus wussten, dass die Beziehung zwischen den beiden nicht ganz so ernst war. Ein stockbetrunkener Lee taumelte auf Sakura zu, die das Tanzen kurz unterbrochen hatte, um an der Bar etwas zu trinken. Kakashi stand neben ihr, während sie auf einem der Barhocker saß.

 

Lee, ausnahmsweise nicht in einen grünen Einteiler gekleidet, ging vor ihr auf die Knie und ergriff ihre freie Hand, die nicht um ihr Glas gelegt war. Alle Gespräche verstummten, sodass man sogar quer durch den Raum, Lees genuschelte Worte gut verstehen konnte:

 

„Sakura Haruno, Licht meines jungen Lebens, willst du meine Frau werden?“

 

Erwartungsvoll huschte der Blick der Menge zu der Rosahaarigen. Kakashi neben ihr grinste nur leicht, machte jedoch keine Anstalten einzuschreiten oder Lee klar zu machen, dass sie sein Mädchen war. Was Sasukes verdacht nur bestätigte.

 

„Lee, komm steh auf. Das fragst du mich jedes Mal und ich werde jedes Mal wieder nein sagen.“, sagte sie. Sakura entzog ihm ihre Hand, legte diese dann zart an seine Wange und fuhr fort:

 

„Du solltest dich nicht so auf mich fixieren Lee, such dir ein anderes nettes Mädchen.“

 

Sobald die Antwort bekannt war, stieg die Lautstärke augenblicklich wieder gehörig an. Ino seufzte, während sie beobachtete wie Lee geknickt das Weite suchte.

 

„Inzwischen sollte er es wirklich besser wissen.“, meinte die Blondine und wandte sich wieder zu Sasuke um.

„Das war schließlich schon der… lass mich überlegen…“, murmelte sie vor sich hin.

 

„Es war schon der 27. Antrag.“, warf Shikamaru ein, der gehört hatte, was Ino versuchte zu sagen.

 

„Und jedes Mal weist sie ihn zurück.“, sagte Choji, „Ihn hat noch nicht mal abgehalten, dass sie schwanger war. Ihr Bauch wurde immer runder und dennoch hat er darauf bestanden, dass er sie zur Frau will. Das muss wahre Liebe sein.“

„Appropros wahre Liebe, seht nur wer da kommt.“, meinte Naruto und deutete zur Tür. Er war in diesem Moment zusammen mit Hinata wieder an den Tisch getreten. Zwischenzeitlich hatten sie sich unter anderem mit Neji und Tenten an einem der Stehtische unterhalten.

 

Sasuke folgte seinem Hinweis und erkannte an der Tür niemand anderen als den Kazekage persönlich in Begleitung seiner Schwester Temari und seines Bruders Kankuro. Von Narutos Erzählungen wusste der Uchiha, dass Shikamaru mit Temari momentan eine Fernbeziehung führte. Auch wenn der schlaue Shinobi sich sonst eher mit Gefühlen zurückhielt, so war in diesem Augenblick eindeutig zu sehen, dass er die Frau an der Tür über alles liebte. Und ihr sehnsüchtiger Blick stand seinem in nichts nach.

 

Nachdem sie kurz ihren Blick durch den Raum hatten schweifen lassen und am Ende bei Sasuke hängen blieben, setzten sich die Drei in Bewegung und kamen schnurstracks zu ihnen an den Tisch.

 

„Hallo Sasuke, schön das du wieder hier bist.“, grüßte ihn Temari, die sich daraufhin völlig auf Shikamaru konzentrierte und diesen in einen tiefen Kuss zog.

 

„Verzeih meiner Schwester, dass sie so kurz angebunden ist, aber du siehst ja, sie kann kaum an sich halten.“, lachte Kankuro und reichte Sasuke seine Hand, „aber es ist wirklich schön dich wieder in Konoha zu wissen. Also willkommen zurück.“

 

Sasuke ergriff zwar die Hand erwiderte jedoch nichts. Er war sich nicht sicher, weshalb das Trio hier war, konnte sich aber kaum vorstellen,  dass es wirklich seiner Rückkehr wegen war. Wahrscheinlicher war ein Treffen von Hokage und Kazekage oder ähnlich wichtige Dinge.

 

„Ich kann sehen, dass du verwirrt bist.“, meldete sich der Kazekage nun zu Wort. Immerhin verzichtete er darauf, Sasuke eine Hand zu reichen.

 

„Aber wir sind tatsächlich nur deinetwegen hier. Naruto ist mein Freund und Sakura … steht mir auch nahe“, sagte er, in einem Ton der eindeutig zweideutig klang und die Alarmglocken in Sasukes  Ohren klingeln ließ, „ dass du wieder in Konoha bist, freut die beiden sehr und das ist mir wichtig. Deshalb wollte ich gern herkommen und dir persönlich zu deiner Wiederkehr gratulieren.“, erklärte der Rothaarige sofort seine unverhoffte Anwesenheit.

 

Dann wandte er sich Naruto zu und die beiden schlossen sich gegenseitig in eine feste Umarmung.

 

„Schön, dass ihr wirklich kommen konntet.“, meinte Naruto noch, während Gaara bereits dabei war, Hinata die Hand zu schütteln.

 

„Ich freue mich auch.“, meinte Gaara noch einmal mit Nachdruck.

 

„Habt ihr schon eine Möglichkeit zum schlafen? Ich bin sicher, Tai schläft sowieso bei Taro im Zimmer, dann ist eines der Gästezimmer frei.“, meinte Hinata sofort besorgt zu den Sunanin.

 

„Oh, ich habe bereits eine Schlafmöglichkeit. Aber danke für das Angebot.“, antwortete Temari und lächelte dabei Shikamaru an, der zwar die Augen verdrehte, sie aber dennoch näher zu sich auf seinen Schoß zog.

 

„Und ich vermute, dass ich auch wo anders unterkomme. Ich werde das gleich mal abklären und euch ansonsten Bescheid geben.“, sagte Gaara und verschwand auch gleich darauf in der Menge, vermutlich um das direkt zu klären.

„Tja, ich werde euer Angebot auf jeden Fall annehmen.“, meinte Kankuro dankbar, während er sich jedoch auch etwas verlegen den Kopf kratze, „ich habe nämlich niemanden hier den ich so nah kenne, wie die zwei.“

 

Erneut ließ diese Andeutung Sasuke aufhorchen. Er hatte ja so eine Vermutung, wen Gaara um Unterschlupf bitten wollte und es hinterließ einen faden Beigeschmack. Vor allem im Hinblick darauf, dass er immer gefunden hatte, das Gaara und er selbst sich im Verhalten doch Recht ähnlich waren.

 

Wie zur Bestätigung seiner Vermutung, konnte er in diesem Moment Sakuras rosafarbenen Haarschopf ausmachen und bei ihr stand Gaara. Er klopfte Kakashi freundschaftlich auf die Schulter, was der Grauhaarige erwiderte, dann hüpfte Sakura auch schon erfreut vom Barhocker herunter, direkt in Gaaras Arme. Offenbar hatte sie nicht damit gerechnet ihn zu sehen.

 

Dem Kazekagen schien die stürmische Umarmung nicht zu stören. Er erwiderte sie sachte und als sie sich lösten, verweilte seine Hand auf Sakuras Hüfte, da sie neben ihm stehen blieb. Auch nach dieser Szene schien Kakashi absolut kein Problem damit zu haben. Sasuke konnte es sich nicht erklären wie sein ehemaliger Sensei, so ruhig bleiben konnte, während alle an Sakura herum zu grabschen schienen. Ihm selbst fiel es zunehmend schwerer, sich nichts anmerken zu lassen.

 

Und das gefiel dem Uchiha überhaupt nicht.

 

Er sollte sich nicht darum kümmern, was mit ihr war. Sie zeigte schließlich deutlich, dass sie kein derartiges Interesse mehr an ihm hatte. Sie hatten immerhin kaum ein Wort gewechselt, wenn sie mal allein gewesen waren. Abgesehen von dem verhängnisvollen Streit, als er die Wahrheit über Tais Abstammung erfuhr.

 

 Aber obwohl Sasuke sich nicht zu ihr hingezogen fühlen wollte, konnte er es nicht verhindern. Allein ihr Anblick an diesem Abend war hinreißend und er verstand durchaus, dass die anderen Männer dabei nicht untätig bleiben wollten. Dennoch kam er nicht umhin, eine rasende Eifersucht zu verspüren. Er wusste nicht woher das so plötzlich kam, vor allem da er trotz allem immer noch sauer auf Sakura war. Es war wie ein Wechselbad der Gefühle im einen Moment - vor allem wenn sie ihn mit diesem unterkühlten Ton ansprach - wollte er sie am liebsten erwürgen, wenn er sie jedoch ruhig betrachten konnte, so wie in diesem Moment, hätte er ihr gern gezeigt, dass man mit ihm mehr tun konnte als streiten.

Allerdings war der Uchiha froh darüber, dass sie ihn mit ihrer Distanziertheit immer wieder abwies. Denn die Tatsache, dass sie vielleicht direkt wieder Gefühle für ihn hegen würde und die Tatsache, dass unter Garantie auch Tai mit in die Sache verwickelt werden würde, behagten ihm gar nicht.

 

Seine Chance unauffällig näheres über Sakuras Leben zu erfahren nutzen wollend, beugte er sich näher zu Naruto, der gemeinsam mit Hinata und Kankuro wieder am Tisch Platz genommen hatte.

 

„Sag mal, sehe ich nicht richtig oder ist Gaara wesentlich weltoffener geworden, seitdem ich ihn das letzte Mal gesehen habe?“, fragte der Uchiha und hoffte so, nicht allzu sehr zu offenbaren, was er wirklich wissen wollte.

 

Leider schien Naruto unter Alkoholeinfluss tatsächlich etwas hellsichtiger zu werden, denn sofort verzogen sich seine Lippen zu einem sehr breiten und sehr anzüglichem Grinsen.

 

„Teme, sehe ich das richtig, dass du gerade auf Umwegen erfahren willst, was zwischen Gaara und Sakura läuft?“

Die Schadenfreude über diese Situation klang bei jedem seiner Worte mit.

 

Sasuke war froh, dass sich die anderen am Tisch grade lautstark über die Exzesse der Hokage ausließen und nicht mitbekamen, was hier grade passierte. Er war sich sicher, dass er – wenn auch nur ein klein wenig – rot angelaufen war.

Das Grinsen auf Narutos Gesicht wurde noch breiter. Wie das jedoch möglich war, war Sasuke ein Rätsel.

 

Freundschaftlich und mit Gönnermiene legte der Uzumaki seinen Arm um die Schultern des Schwarzhaarigen und blickte hinüber zu der Frau, die diese ganze Aufregung verursachte.

 

„Weißt du, ich kann ja schon verstehen, dass du bei Sakura nicht lange die Finger bei dir behalten kannst. Sie hat ein so feuriges Temperament und sieht so heiß aus, dass ich wirklich fast ein wenig traurig darüber bin, verheiratet zu sein. Aber, sie hat sich eines angeeignet seit du weg gegangen bist. Nämlich Selbstbewusstsein im Umgang mit Männern. Und das hat lange gebraucht, das kannst du mir glauben.“, Naruto verfiel kurz in grüblerisches schweigen, was zu Sasukes Glück, immerhin das Grinsen von seinem Gesicht verschwinden ließ.

 

„Alles in allem kann ich dir also sagen, ja du interpretierst das richtig. Bei einer Mission in Suna hat sie ihm das Leben gerettet, wie ja auch schon Kankuro. Dabei sind sie und Gaara sich näher gekommen, vor allem weil Gaara völlig fasziniert ist, von ihrer fröhlichen und offenen Art, auch ihm gegenüber. Außerdem ist er dankbar dafür, dass sie seinen Bruder gerettet hat und natürlich auch ihn selbst. Abgesehen davon hat Sakura dank dir, auch genügend Erfahrung mit stillen und in sich gekehrten Kerlen, dadurch ist es ihr gelungen ihn aus seinem Schneckenhaus zu holen. Sie sehen sich nicht oft, eigentlich immer nur wenn wir auf Mission in Suna sind und dann auch nur, wenn Gaara sonst keine Verpflichtungen hat.“, erklärte der Blonde leise die ganze Situation.

 

„Also gehen sie wirklich miteinander ins Bett und es sieht nicht nur so aus.“, meinte Sasuke ruhiger, als er sich innerlich fühlte.

 

„Was glaubst du wo Gaara übernachten wollte. Offiziell ist es natürlich nur eine Übernachtung, weil bei uns kein Gästezimmer mehr frei ist. Nicht nur damit Sakuras Ruf nicht leidet, sondern auch weil Gaara fürchtet, er könnte sie unbedacht zur Zielscheibe für Angriffe gegen ihn machen.“

 

„Tze. Sie kommt ja ganz schön rum.“, versuchte der Uchiha nun, seinen verletzen Stolz zu verbergen. Narutos Blick sagte ihm jedoch, dass es erstens nicht gelungen war und zweitens er ein wenig sauer darüber war, dass Sasuke es so negativ darstellte.

 

„Mal ehrlich Sasuke, mit wie vielen Weibern warst du denn während der ganzen Zeit im Bett? Du kannst Sakura ja wohl keinen Vorwurf daraus machen, dass sie sich irgendwann jemanden sucht, der ihr Zuneigung schenkt. Du warst immerhin nicht da.“, sein Ton war eindeutig vorwurfsvoll.

 

„Hn.“, war die einsilbige Antwort.

 

„Tu uns allen nur einen Gefallen, wenn du es schon nicht akzeptieren willst, dann sag sowas niemals direkt zu ihr. Ich glaube nämlich die Raserei in die sie dann verfällt könnte ganz Konoha dem Erdboden gleich machen.“

 

Abfällig schnaubte der Uchiha. Wer´s glaubt. Natürlich war Sakura stark, das konnte er nicht leugnen, aber eine solche Zerstörungskraft traute er sich selbst und Naruto zwar zu, der Rosahaarigen Kunoichi jedoch nicht.

 

Naruto bedachte ihn daraufhin mit einem Blick, der klar aussagte, für was für einen Idioten er ihn hielt. Allerdings unternahm er auch keinen Versuch den Uchiha in seiner Denkweise zu bekehren. Schließlich kannte er ihn gut genug um zu wissen, wann Hopfen und Malz verloren waren. Somit wandte sich der Blonde wieder seiner Frau und den anderen Gesprächen zu.

 

Sasuke indes konnte es gar nicht verhindern, dass sein Blick erneut die Menge nach dem Rosafarbenen Haarschopf absuchte. Er wurde auch bald auf der Tanzfläche fündig. Gaara war anscheinend an der Bar zurückgeblieben und genehmigte sich einen Drink.  Sakura hingegen schmiegte sich in diesem Moment auf eine Art und Weise an ihren mehrere Jahre älteren Sensei, diebeinahe zensiert gehörte. Es schien sich allerdings niemand daran zu stören, da drum herum immer mehr Paare in ähnliche Verhaltensweisen verfielen.

 

Bevor er an diesem Abend noch etwas sehr dummes tun würde, entschloss sich Sasuke dazu einfach an dem Tisch sitzen zu bleiben. Besser war es auf jeden Fall, denn ansonsten würde er entweder noch jemandem eine reinhauen oder aber Sakura packen und ihr zeigen, was er am liebsten alles mit ihr tun würde. Somit orderte er sich noch ein Bier und blickte weiter bemüht ausdruckslos umher.

 

Es dauerte nicht mehr lange, bis die ersten Gäste gingen. Wenig später konnte Sasuke auch beobachten wie Kakashi und Sakura wieder zu Gaara an die Bar gingen, nachdem sie sich eine Weile unterhielten, beugte sich Sakura vor und flüsterte dem Rothaarigen etwas ins Ohr. Dem Blick nach, den dieser der jungen Frau zu warf, ging es darum die Party etwas privater zu gestalten. Nach einem kurzen Blickaustausch zwischen Kakashi und Gaara, schluckte der Rothaarige sichtbar schwer und nickte dann bestätigend. Als wäre dies die Bestätigung auf die sie gewartet hatte, trank Sakura ihr Glas aus, nahm Kakashi bei der Hand und zig ihn mit in Richtung Tür. Auch der Kazekage stürzte seinen Drink hinunter und bemühte sich dem Paar zu folgen.

 

Endgültig frustriert und genervt, trank Sasuke seufzend sein Bier aus und wartete darauf, dass auch Naruto und Hinata endlich gehen wollten. Denn er wusste alleine sollte er jetzt nicht gehen, dann würde er ihnen unter Umständen nur folgen. 

Collision

Am nächsten Morgen erwachte Sasuke mit unglaublichen Kopfschmerzen. Zugegeben, er konnte sich auch nicht mehr so wirklich daran erinnern, wie er am Vorabend nach Hause gekommen war. Undeutlich sah er Bilder von Hinata und Naruto, die jeweils einen Arm um seine Schultern gelegt hatten um ihn zu stützen.  Gleich nach den Kopfschmerzen setzte auch die Übelkeit ein. Fluchend legte Sasuke eine Hand über die Augen und versuchte die Geräusche im Haus zu ignorieren, die mit Unterstützung der Kopfschmerzen, wie ein Hämmern in seinem Schädel dröhnten. Besonders ein spitzer Schrei, der nur von You gekommen sein konnte, ließ ihn entnervt aufstöhnen.

 

Es dauerte nicht lang, bis es an der Tür klopfte. Auf das Brummen des Uchihas hin trat Naruto ein.

„Guten Morgen. Ich kann mir zwar vorstellen, dass du lieber auf essen verzichten würdest, dennoch wollte Hinata das ich dich frage ob du was frühstücken willst.“

 

Sasuke setzte sich leicht auf, etwas was jedoch mit einem sich drehenden Raum belohnt wurde. Beide Hände krallten sich daraufhin abstützend in die Matratze. Seine gemurmelten Flüche wurden von Naruto richtig interpretiert, der sich mit einem verständnisvollen Blick wieder zurück zog. Als die Tür hinter ihm wieder geschlossen war, schrie er jedoch durchs ganze Haus: „Sasuke will wohl nicht frühstücken, Schatz.“

 

Der Schwarzhaarige hätte ihm am liebsten den Hals umgedreht. Da bei dem Geschreie sofort wieder die Kopfschmerzen explodierten. Ihm war sogar so, als würde er Naruto im Flur kichern hören, bevor dieser in die Küche ging um selbst zu frühstücken.

 

 Alles in allem war die Laune des Uchiha also denkbar schlecht, als er später am Morgen auf dem Trainingsplatz stand und mit Naruto darauf wartete, dass der Rest ihres Teams auftauchte. Da er allerdings immer noch genau wusste, wie die Rosahaarige am vorigen Abend die Bar verlassen hatten, war er nicht ganz so erpicht darauf, dass sie und Kakashi auftauchten. Nicht das seine Laune noch tiefer sinken konnte, aber dennoch musste er da nicht noch ihrem rumgeturtel zusehen.

 

Als hätten seine Gedanken ihre Teampartner herbei gerufen, erschienen sie auch schon. Schlendernd, Arm in Arm und Gaara war sogar noch bei ihnen. Sie näherten sich dem Trainingsplatz, gelassen, entspannt und anscheinend ziemlich gut gelaunt. Ein weiterer Punkt, der Sasukes Laune gen Null sinken ließ. Wenn es ihm nicht gut ging, hatten die anderen nicht so ekelig gut gelaunt zu sein. Er konnte sogar beobachten, wie sie gemeinsam lachten und scherzten.

 

Er gab ein genervtes Seufzen von sich, während Naruto schon Freude strahlend auf die anderen zu rannte.

 

„Da seid ihr ja endlich, wir warten schon seit einer halben Stunde.“, rief er ihnen entgegen.

 

„Entschuldige Naruto“, meinte Sakura als sie endlich auf dem Trainigsplatz angekommen waren, „diesmal ist es tatsächlich meine Schuld das wir zu spät sind. Ich habe etwas zu lange gebraucht.“

 

„Das kann man wohl so sagen.“, kam es trocken, aber dennoch begleitet von einem anzüglichen Blick von keinem anderen als dem Kazekagen. Kakashi prustete los. Woraufhin Sakura tatsächlich rot anlief und den beiden bitterböse Blicke schenkte.

 

Bestätigung für Sasuke, dass die drei sich anscheinend noch vor dem Training vergnügt hatten.

 

„Bevor ich gleich noch eine Tracht Prügel beziehe“, der Anblick von Sakura legte, dies tatsächlich nahe, „ verabschiede ich mich besser. Meine Geschwister warten sicherlich schon auf mich.“

 

„Ja, Kankuro sagte er würde schon zu Shikamaru gehen und dort mit Temari auf dich warten.“, informierte ihn Naruto.

 

Gaara trat vor und umarmte Naruto.

 

„Es war schön mal wieder hier zu sein.“

 

„Es freut mich immer dich zu sehen, auch wenn wir dieses Mal nicht so viel Zeit miteinander verbracht haben. Das nehme ich Sakura wirklich übel.“, sagte Naruto zum Abschied und seine Augen huschten dabei gespielt böse zu Sakura. Die tat indes, als wäre sie sich keiner Schuld bewusst.

 

Gaara kam zum Glück für ihn nicht näher an den Uchiha ran, ganz so als würde er instinktiv spüren, wie es in dem Schwarzhaarigen brodelte. Er hob nur die Hand zum Gruß. Dann wandte sich der Kazekage wieder Kakashi und Sakura zu.

 

„Ich danke dir für deine Gastfreundschaft Sakura.“, meinte Gaara betont förmlich.

 

„Es war schön dich wieder zu sehen Gaara.“, gab die Rosahaarige Kunoichi zurück, „und außerdem hast du dich ja als vorbildlicher Gast  erwiesen, du darfst also gern wieder mal bei mir übernachten.“

 

Gaara lächelte sie warm an und berührte zart eine ihrer rosafarbenen Strähnen, die sich aus ihrem Zopf gelöst hatte.

 

„Ich freue mich schon auf das nächste Mal.“, sagte er und schloss dabei auch Kakashi mit ein, indem er diesem eine Hand auf die Schulter legte.

 

„Ich kann mich dem nur anschließen.“, war die Antwort des Kopierninjas, „pass auf das du dich auf dem Weg nach Hause nicht auf der Straße des Lebens verirrst.“, fügte er noch mit einem breiten Grinsen hinzu.

 

„Oh, ich werde auf mich Acht geben.“, waren die letzten Worte des Kazekagen, dann wandte er sich um und verließ das Trainingsgelände, auf der Suche nach seinen Geschwistern.

 

Erleichtert, endlich von dem Abschiedsgesülze erlöst zu sein, verdrehte Sasuke die Augen. Zu seinem Pech war es Sakura jedoch nicht entgangen.

 

„Was hast du schon wieder für ein Problem, Uchiha?“

 

„Schon gut, ich bin mir sicher das willst du lieber nicht wissen.“, meinte er abwinkend und begann mit einigen Dehnübungen.

 

„Jetzt will ich es erst recht wissen.“

 

„Tze.“

 

Sakura baute sich vor ihm auf, es war klar, dass sie bereits vermutete in welche Richtung seine Gedanken gingen. Sasuke ließ sich jedoch nicht beeindrucken und setzte seine Übungen fort, bis sein Arm von Sakura gepackt wurde.

„Was willst du jetzt machen?“, meinte Sasuke provozierend und hob eine Augenbraue zu einem überheblichen Blick an. Von der Hand die sein rechtes Handgelenk umklammert hielt, nahm er kaum Notiz.

 

„Wir werden, sobald du wieder offiziell Shinobi von Konoha bist, alle gemeinsam ein Team bilden. Besser wir klären unsere Differenzen gleich, dann kannst gehen bevor die Wiederaufnahme über die Bühne gegangen ist. Wobei ich dich nicht verstehe, schließlich bist du es doch gewesen, der hier wieder angeschlichen kam.“, war Sakuras erzürnte Antwort.

„Vielleicht habe ich ja ein Problem damit, dass die Hälfte des Teams miteinander in die Kiste hüpft sobald sie Gelegenheit dazu haben.“, zischte der Uchiha und entriss ihr nun sein Handgelenk. Es war als würden ihre Berührungen ihn verbrennen, nachdem er sich sicher war, dass sie in dieser Nacht mit zwei anderen Männern geschlafen hatte.

 

„Ich bitte dich Sasuke. Das braucht dich jawohl in keinster Weise zu interessieren. Du kannst dich beschweren, wenn ich Kakashi vor deinen Augen bespringe, aber vorher geht es dich verdammt nochmal nichts an.“

 

„Dann habe ich jedes Recht mich zu beschweren, schließlich kann man das gestern auf der Tanzfläche nicht anders nennen.“

 

Naruto und Kakashi warfen sich besorgte Blicke zu. Sie wussten, wenn das so weiter gehen würde, käme es sicherlich zu einem Kampf zwischen den beiden Ninjas. An sich wäre es kein Problem, es würde den beiden sicherlich gut tun, noch einmal richtig aufeinander einzuschlagen. Zumindest Sakura half es immer, sich körperlich zu verausgaben, wenn sie wütend war. Allerdings würde spätestens eine von Sakuras chakragetränkten Fäusten den Trainingsplatz und vermutlich auch Teile des Stadtviertels in Schutt und Asche legen.

 

Kakashi entschied sich, vorsichtshalber dazwischen zu gehen, schließlich war er zum Teil Schuld an der ganzen Sache.

„Sasuke, ich kann verstehen, dass es für dich komisch wirkt, das ging allen anderen im Dorf anfangs auch so. Aber ich versichere dir…“, weiter kam Kakashi gar nicht. Ein eiskalter Blick von dem Uchiha und sein übertrieben, abfälliges Schnauben unterbrachen den Satz.

 

Nun war Sakura jedoch kurz davor dem Uchiha den Hals umzudrehen.

 

„Was ist dein Problem dabei? Ernsthaft jetzt!“, fauchte sie. Immer mehr Haare lösten sich aus ihrem locker geflochtenen Zopf, während sie sich weiter echauffierte. Das ganze ließ sie noch wilder wirken, als sowieso schon.

 

„Vielleicht liegt es ja daran, dass du dich von unserem ehemaligen Lehrer vögeln lässt. Wobei das im Nachhinein immerhin deine dauerhaft guten Noten erklären würde.“, giftete Sasuke. Er wusste, dass er es keineswegs ernst meinte mit seiner Unterstellung, aber er war sich sicher sie damit auf die Palme zu bringen und das war im Augenblick alles was zählte. Wenn er sich selbst schon schlecht fühlte, dann sollte sie es wenigstens auch.

 

„Und du Kakashi, ich weiß gar nicht wie du noch in den Spiegel sehen kannst, sie ist vierzehn Jahre jünger als du.“

 

„Sasuke…“, Naruto sah ein, dass er einschreiten sollte, sonst würde es bald Tote geben. Zaghaft trat er etwas näher an die Streitenden heran, doch Sakura hielt ihn zurück. Sie bedeutete ihm Wortlos, sich da raus zu halten.

 

„Wenn du es genau wissen willst, ich habe Kakashi damals verführt. Er hätte nie etwas in der Richtung in Betracht gezogen, wenn ich nicht den ersten Schritt gemacht hätte. Also hör auf ihm das vor zu werfen, wenn dann war es mein Fehler.“, sagte Sakura und stellte sich dabei beinahe schützend zwischen ihren ehemaligen Sensei und Sasuke.

 

„Ja, anscheinend nicht der einzige Fehler nicht wahr?“

 

„Wie meinst du das jetzt wieder?“

 

„Du lässt ja anscheinend nichts anbrennen.“, meinte Sasuke vorwurfsvoll.

 

„Wenn du auf Gaara anspielst…“

 

„Allerdings. Ja. Obwohl eher auf Gaara und Kakashi zusammen. Oder willst du mir sagen, dass du es dir nicht letzte Nacht noch von beiden hast besorgen lassen?“

 

Erneut machte Kakashi Anstalten einzugreifen. Er hob grade dazu an, die Situation etwas zu entschärfen, bevor Sakura ihrem Gegenüber noch den Hals umdrehte, doch die Rosahaarige kam ihm zuvor.

 

„Halt.Dich.Da.Raus.Kakashi.“

 

Deutlich konnte der Kopierninja ihre geballten Fäuste sehen, die bereits krampfartig zuckten. Es fehlte nicht mehr viel und sie würde zuschlagen. Er musste etwas tun. Ohne lange zu überlegen packte er Sakura bei der Hüfte und schwang sie über seinen Rücken, dann sprintete er auch schon los, gradewegs auf die Stadtmauer zu und in Null Komma Nichts darüber hinweg. Erst als er genügend Abstand zwischen die Stadt und die Zornbebende Sakura gebracht hatte, setzte er sie wieder ab.

 

Leider waren Naruto und Sasuke ihnen tatsächlich gefolgt. Sonst hätte er Sakura jetzt vielleicht wieder beruhigen können. Vielleicht mit einem Trainingskampf bei dem sie ihren aufgestauten Frust ablassen konnte. Doch Kakashi konnte jetzt schon hören wie der Uchiha, dicht gefolgt von Naruto näher kam.

 

„Sasuke, warte doch. Du solltest sie wirklich nicht weiter provozieren, wir sollten besser wieder zurück gehen. Die legt noch alles in Schutt und Asche.“, rief der Blonde seinem Freund hinterher. Er wusste in diesem Augenblick nicht, was den Schwarzhaarigen geritten hatte. Bereits am Vorabend hatte er die Vermutung  gehabt, dass Sasuke womöglich eifersüchtig war. Doch, dass er dies auch auf solch offene Weise äußern würde, hätte der Uzumaki nie gedacht. Wobei es Sasuke vielleicht auch nur darum ging Sakura gehörig auf die Palme zu bringen, so genau konnte man das nicht wissen.

 

„Tu das nie wieder, Kakashi.“, fauchte indessen eine aufgebrachte Sakura. So wütend hatte der Grauhaarige sie tatsächlich erst selten erlebt.

 

„Du weißt, dass es besser war. Noch ein weiteres Wort und du hättest die ganze Stadt dem Erdboden gleich gemacht.“

Bevor er noch etwas erwidern konnte, waren jedoch schon ihre beiden anderen Teamkollegen da.

 

„Was sollte das?“, fragte Sasuke, nicht minder aufgebracht, als Sakura.

 

„Nein, was sollte das von dir grade? Was willst du mir damit sagen, Uchiha? Hälst du mich für eine Schlampe oder was?“, schnauzte diese sogleich.

 

„Nun, es entsteht ein gewisser Eindruck…“

 

„Weißt du was, du kannst mich mal. Ich habe dir keine Rechenschaft abzulegen, selbst wenn ich es mit halb Konoha getrieben hätte.“

 

„Ach und was ist mit Tai?“

 

Kurz zuckte Sakura zurück, als hätte er sie geschlagen. Dann jedoch, brodelte ihr Zorn nur umso stärker hervor. Gerade noch rechtzeitig aktivierte Sasuke sein Sharingan und entging somit nur um Haaresbreite einer von Sakuras Fäusten. Er wich zurück, doch sie setzte ihm sofort nach. Es kam wie es kommen musste, er blockte ihre Angriffe oder wich ihnen aus und nach einem kurzen Schlagabtausch, verfehlte sie ihn und rammte ihre Faust stattdessen in den Boden. Das darauffolgende Beben war überwältigend. Der Boden brach zu allen Seiten hin auf, Felsblöcke schoben sich übereinander und verformten sich.  Kakashi und Naruto hatten zum Glück etwas Abstand gewahrt, da sie diesen Ausgang bereits vorhergesehen hatten. Somit konnten sie sich leichter in Sicherheit bringen. Natürlich waren sie sich auch über die Ausmaße von Sakuras Zerstörungskraft im Klaren.

 

Sasuke hingegen staunte nicht schlecht. Es gelang ihm ebenfalls rechtzeitig aus der Gefahrenzone zu entkommen, dennoch musste er zugeben, dass das Ergebnis ihres wohlgemerkt - einzigen – Faustschlages ihn beeindruckte. Schließlich hatte sie damit die gesamte Waldlichtung zerstört.

 

Ihm kamen die Worte Narutos vom Vorabend wieder in den Sinn.

 

„Tu uns allen nur einen Gefallen, wenn du es schon nicht akzeptieren willst, dann sag sowas niemals direkt zu ihr. Ich glaube nämlich die Raserei in die sie dann verfällt könnte ganz Konoha dem Erdboden gleich machen.“

 

Ganz offensichtlich hatte der Blondschopf damit mehr als nur recht gehabt. Von der Zerstörungskraft abgelenkt, bemerkte er erst zu spät, dass Sakura bereits hinter ihm stand. Ihr Arm schloss sich sofort um seinen Hals und er konnte ihre kräftigen Muskeln spüren, die sich anspannten. Jederzeit bereit, ihm das Genick zu brechen, wenn er sich nicht befreien konnte.

 

„Jetzt sag mir, warum du ausgerechnet jetzt mit Tai anfängst.“, zischte Sakura ihm ins Ohr.

 

„Lass mich los, dann reden wir weiter.“, gab Sasuke nur zurück.

 

„Die Chance auf reden hast du bereits vertan mein Lieber.“

 

„Als ob du mich umbringen würdest.“, die Worte kamen spöttisch über seine Lippen.

 

„Nun, ich kann ja immer noch jedem erzählen, dass du uns nur ausspionieren wolltest und dabei warst dich wieder vom Acker zu machen.“

 

Bevor Sakura ihre Drohung noch wahr machen konnte, zog Sasuke ein Kunai und stieß es nach hinten, sodass sie ihren Griff lösen musste, um auszuweichen. Verärgert über sich selbst ballte Sakura erneut die Fäuste, bereit sie jederzeit wieder einzusetzen.

 

„Der Junge auf dem Trainingsplatz letztens, hat doch anscheinend die Wahrheit gesagt, als er dich eine Nutte nannte.

Jetzt sag mir nicht, dass es das erste Mal war, dass Tai sich sowas anhören musste.“, meinte Sasuke nun, weniger provozierend dafür jedoch umso verletzender da es die Wahrheit war.

 

„Was willst du hören Sasuke? Der Junge, ist der Sohn einer Kunoichi aus dem Dorf. Sie gehörte ursprünglich zu deinen Fangirls und ist seit Jahren schon eifersüchtig auf mich gewesen. Das ich dann Kakashi als Vater von Tai benannt habe, hat ihr nur noch mehr Zündstoff für Gehässigkeiten gegeben. Sie hat keine Grundlage für ihre Beleidigungen.“, erklärte Sakura die Situation, „Und du im Übrigen auch nicht, denn egal wie sehr du mir auch einreden willst, dass ich mich an jeden Mann ran schmeiße, ich hatte bisher nur drei Partner. Das kannst du jawohl nicht viel nennen.“

 

Bei ihrer plötzlichen Offenheit verschlug es dem Uchiha glatt die Sprache. Drei. Das hieß Kakashi, Gaara und er selbst.

„Damals im Wald warst du aber keine Jungfrau mehr.“, er wusste nicht weshalb er das sagte, aber er wusste, er musste einfach wissen, wer es gewesen war. Wer ihm sein Anrecht genommen hatte. Er hatte sich vor seiner Rückkehr immer vorgestellt, dass er sich irgendwie mit Sakura arrangieren würde, sie irgendwann vielleicht sogar heiraten würde. Auf einmal erschien es ihm nicht fair, dass sie nicht auf ihn gewartet hatte.

 

„Nein. Ich hatte bereits wenige Monate zuvor meine Anbuprüfung abgelegt und war mit Kakashi in einem Team. Wir hatten gemeinsam eine schwierige Mission und irgendwie hat es sich dann so ergeben.“

 

„Stopp mal, du hast doch letztens erst gesagt, dass du Kakashi erst nach Tais Geburt näher gekommen bist?!“, mischte sich nun Naruto ein.

 

„Tut mir leid, dass ich gelogen habe, aber ich wollte genau solche Diskussionen wie diese hier vermeiden. Ich wollte nicht das Sasuke etwas davon erfährt…“, zum Ende hin war sie immer leiser geworden.

 

„Warum nicht? Scheint dich doch jetzt auch nicht zu stören?“, fragte dieser.

 

„Du hattest früher immer ein gutes Verhältnis zu Kakashi, ich wollte das nicht dadurch gefährden, dass du ihn für einen schlechten Menschen hälst. Schließlich bist du grade erst wieder zurück gekehrt und ich wollte nicht dass du dich unwohl deswegen fühlst. Wegen genau der Art wie du vorhin reagiert hast, wollte ich nichts sagen. Und jetzt ist es ja eh schon zu spät dafür.“, meinte Sakura. Ihr Zorn war inzwischen einer gewissen Reue gewichen.

 

„Warte mal“, rief Naruto, er sah zu Kakashi, dann wieder zu Sakura, „das heißt du hast sie entjungfert?!“

 

Kakashi seufzte nur und legte eine Hand an die Stirn, als könnte er nicht glauben, dass Naruto das wirklich gerade gesagt hatte. Auch Sakura verzog dabei leidend das Gesicht. Manchmal war Naruto einfach immer noch genau wie früher.

 

„Unabhängig davon, als wir damals im Eisenreich gekämpft haben, musst du demnach schon bei den Anbu gewesen sein. Warum hast du dich nicht besser gewehrt?“, meinte Sasuke und schien aufrichtig verwirrt.

 

„Ja, ich hatte die Prüfung nur wenige Wochen vorher abgelegt. Aber die Mitgliedschaft bei der Anbu unterliegt der strengsten Geheimhaltung, besonders damals, als wir kurz vor einem Krieg standen und somit musste ich aufpassen, was ich an Fähigkeiten zeigen konnte und was nicht. Abgesehen davon, war ich jedoch auch einfach nur völlig erledigt, von dem Gedanken, dass ich dich tatsächlich töten müsste und das nachdem wir uns erst zwei Wochen zuvor so nahe gekommen waren. Ich war zu emotional, das gebe ich gern zu, darunter haben meine Fähigkeiten gewiss auch gelitten.“

„Hast du sie deswegen gerettet?“, fragte Sasuke nun an Kakashi gewandt, „als ich sie mit dem Chidori durchbohren wollte, hast du sie gerettet. War es weil du da bereits mit ihr geschlafen hattest?“

 

„Nein. Keineswegs lag es daran. Sondern einfach an der Tatsache, dass Sakura mir viel bedeutet, genauso wie Naruto und auch du, Sasuke. Ihr seid mein Team, egal was passiert, man verrät nicht seine Kameraden. Ich hätte für jeden von euch das gleiche getan.“, erklärte Kakashi sachlich. Er wusste, dass er Sasuke nur so klar machen konnte, dass er selbst ihm ebenso wichtig war, wie die anderen beiden. Das Sasuke trotz seiner Fehler immer noch willkommen war.

 

„Hätte ich damals schon gewusst, dass ich schwanger bin, wäre ich nie ins Eisenreich gegangen. Aber hättest du mich damals wirklich verletzt, dann wäre Tai mit mir gestorben. Ich kann verstehen, dass du sauer bist, weil du dir deine Rückkehr anders vorgestellt hast, aber du solltest lernen es zu akzeptieren.“, Sakura seufzte noch einmal, ihre Wut war endgültig verflogen und hatte dafür Platz für Selbstzweifel gemacht, „aber was du bezüglich Tai gesagt hast, damit hattest du schon Recht. Er leidet unter der Situation. Doch ich kann nur versuchen für ihn da zu sein und ihn zu beschützen. Vielleicht solltest du allerdings auch für ihn da sein. Er ist immerhin dein Sohn. Und wie du an seinen Augen sehen kannst, bereits ein wahrer Uchiha.“

 

„Hm.“, brummte nun der Schwarzhaarige, auch er hatte sich wieder beruhigt, was vor allem daran lag, dass Sakura ihm viel Stoff zum nachdenken gegeben hatte. Wenn er sie damals wirklich mit dem Chidori erwischt hätte, wäre Tai mit ihr gestorben. Irgendwie hinterließ dieser Punkt den bittersten Nachgeschmack bei ihm.

 

„Na gut. Jetzt wo sich alle wieder beruhigt haben, was haltet ihr davon wenn wir zu mir nach Hause gehen und uns bei einer Tasse Tee nochmal richtig aussprechen?“, warf Naruto erleichtert in die Runde. Es schien so, als würde Konoha im Moment kein weiterer Ausbruch bevor stehen.

 

Er bekam nur leidlich zustimmendes Gemurmel von allen. Jetzt wo die Anspannung gewichen war, merkten sie wieviel kraft der Streit gekostet hatte und sie fühlten sich etwas zermatscht. Besonders Sasuke nahm jetzt das Pochen seines Schädels doppelt so stark wahr wie vorher.

 

Quasi als Friedensangebot gemeint bat er Sakura ihn zu heilen, sobald sie bei Naruto ankommen würden. Ein leises Lächeln umspielte daraufhin ihre Mundwinkel, während sie zustimmend nickte.

 

Ein leises Geräusch und das leichte aufflammen von Chakra in ihrer Nähe ließ alle kurz inne halten. Doch so schnell wie es gekommen war, verging es auch wieder. Sie lauschten auf verdächtige Geräusche, Kampflärm oder ein erneutes Anzeichen einer Chakrasignatur, doch als die Minuten vergingen und nichts geschah ließen sie ihre gezückten Waffen wieder sinken. Kakashi und Sasuke deaktivierten ihre Sharingan und mit einem letzten Blick zurück auf die zerstörte Umgebung machten sie sich wieder auf den Weg. Jedoch nicht ohne Tsunade eine kurze Nachricht zukommen zu lassen, in der sie über das plötzliche Auftauchen des Chakras informierten. Zu Sakuras Leidwesen setzten sie die Hokage auch gleich über die Schäden außerhalb der Stadt in Kenntnis, bevor noch jemand dachte, es wäre ein feindlicher Angriff gewesen.

Special 1 - A night to remember

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Special 1 - A night to remember (zensiert)

1. Special – A night to remember
 

Sakura hatte eindeutig schon ein Glas zu viel Getrunken. Dieser Gedanke stach ihr klar und deutlich aus all den anderen hervor. Sie wägte kurz ab, wie viele der leckeren, bunten Coctails sie über den Abend verteilt genossen hatte und kam zu dem Schluss, dass sie den Überblick darüber verloren hatte. Das musste auch der Grund dafür sein, dass sie nur wenige Minuten zuvor die beiden Männer die an ihrer Seite gingen, völlig unverfroren eingeladen hatte, mit zu ihr zu kommen.
 

Jedoch nicht, wie die breite Masse wohl dachte um zu schlafen. Oh nein. Sakura brauchte jetzt etwas ganz anderes als Schlaf und die Gelegenheit war so günstig wie nie. Ihr Sohn übernachtete bei den Uzumakis, Kakashi war mal nicht bei Besprechungen oder auf Mission und Gaara war tatsächlich mal in Konoha, ohne den ganzen Kazekagequatsch den seine Besuche normalerweise mit sich brachten. Inklusive Leibwächter versteht sich. Die es ihnen schon oft genug schwer gemacht hatten, ihre wenigen gemeinsamen Momente wirklich zu genießen.
 

Diese ganze Situationskombination – und natürlich zum größten Teil dem Alkohol – war es zuzuschreiben, dass sich in ihrem Kopf ein Plan festgesetzt hatte. Er war entstanden, als sie plötzlich Gaara neben sich hatte stehen sehen. Sie hatten zwar eine Einladung an ihn und seine Geschwister geschickt, doch der Kazekage hatte sich entschuldigt und gemeint, dass er es wohl nicht schaffen würde, da ihm einige wichtige Treffen in Suna bevorstanden. Als er in der Kneipe doch auf einmal neben ihr stand, schob sich diese eine vorwitzige Idee in ihr Gehirn und klammerte sich hartnäckig dort fest. Sie hatte noch versucht sie los zu werden, hatte sich gänzlich auf Kakashi konzentriert, an dem sie sich auf der Tanzfläche förmlich gerieben hatte.
 

Doch obwohl kaum ein Blatt zwischen ihre beiden Körper gepasst hätte, konnte sie an nichts anderes denken als den rothaarigen Kazekagen, der an der Bar auf sie beide wartete. Genauer gesagt konnte sie an nichts anderes denken, als an Kakashi und Gaara.
 

Beide zusammen.
 

Inklusive ihr.
 

Vorzugsweise nackt.
 

Für einen kleinen Moment hatte sie sich allein schon für den Wunsch geschämt, doch vor über sechs Jahren hatte sie sich geschworen, nur noch zu tun was sie selbst tun wollte. Sich nicht mehr für andere und ihre Vorstellungen zu verbiegen. Ein flüchtiger Blick zu Sasuke hatte ihr klar gemacht, warum sie auf einmal gezögert hatte, sich zu holen was sie wollte –etwas was sie schon lange nicht mehr getan hatte. Obwohl sie es eigentlich nicht wahr haben wollte, wusste sie jedoch, dass sie es nicht ertragen würde, in seinen Augen den gleichen Blick zu sehen, wie in denen ihrer Eltern.
 

Die hatten sie deutlich ihre Enttäuschung spüren lassen, als bekannt wurde, dass Sakura schwanger war und über den Vater schwieg. Es ging sogar so weit, dass Sakura sich nicht einmal traute ihnen die Wahrheit zu sagen. Stattdessen hatte sie ihnen die Lüge aufgetischt, die eh schon alle glaubten. Obwohl es kaum noch möglich war, hatte sich damit das Maß an Enttäuschung für ihre Tochter nur noch gesteigert. Seitdem hatte sie nicht mehr mit ihnen gesprochen. Sie war kurz zuvor bereits von zuhause ausgezogen, was es leichter gemacht hatte, den Kontakt zu vermeiden.
 

Es war ihr wichtig, was Sasuke von ihr hielt. Nach wie vor. Deshalb war sie von seiner ganzen abweisenden Art auch immer noch so verletzt. Sie wusste, dass sie ihn nicht mehr liebte. Zumindest nicht so, wie noch vor einigen Jahren. Die Liebe war zu etwas dumpfem geworden. Ähnlich wie bei einem süchtigem der lange Zeit abstinent lebte. Sie wusste da war noch etwas tief in ihr, was sich immer noch und vermutlich auch für immer zu Sasuke hingezogen fühlen würde. Aber solange sie ihm nicht zu nahe kam, außer beim kämpfen, konnte sie gut damit leben. Dennoch wäre es ein schwerer Schlag für sie, würde er sie für eine Schlampe halten. Dabei versuchte sie nur irgendwie sich, ohne ihn, weiter zu entwickeln. Ihren eigenen Weg zu gehen.
 

Ihre Schritte führten sie in die Richtung der Akademie, da in diesem Viertel auch Sakuras Wohnung lag. Sie berührten sich nicht und sprachen kein Wort, dennoch war die Stimmung zwischen ihnen Dreien gespannt.
 

Erwartungsvoll gespannt.
 

Die beiden Männer waren bereits einiges von Sakura gewohnt. Sie war sehr experimentierfreudig und es kam immer auf ihre Laune an, wie sie sich im Bett gab und trotzdem konnten die beiden anscheinend nicht genug von ihr bekommen, bis hin zu dem Punkt, an dem sie sogar zu dritt zu ihr nach Hause gingen.
 

Wild entschlossen, sich von Sasukes Anwesenheit nicht einschränken zu lassen, folgte Sakura Kakashi zurück an die Bar. Sanft zog er sie hinter sich her und sie wusste, dass er trotz all der äußerlichen Gelassenheit, nicht wirklich so entspannt war. Bereits beim Tanzen hatten seine Blicke Bände gesprochen. Seine Hände waren hungrig über ihren Körper geglitten und sie hatte nicht anders gekonnt, als sich fest an ihn zu pressen. Ihm so zu zeigen, dass sie genau das gleiche wollte wie er.

Jetzt musste sie die beiden nur noch dazu kriegen, auch wirklich mitzumachen. Sie kannte die beiden Männer schon lange und mit beiden hatte sie schon oft die höchsten, körperlichen Freuden erfahren. Doch um ihre Bedürfnisse heute zu erfüllen, würden die Zwei gewiss auch über ihren Schatten springen müssen.
 

„Da seid ihr ja wieder.“, meinte Gaara und verzog kaum merklich einen Mundwinkel nach oben. Sakura kannte ihn gut genug um zu wissen, dass er ziemlich belustigt war. Sie vermutete, dass er sie beobachtet hatte. Durch seine ruhige Art hatte er eine erschreckend gute Beobachtungsgabe, sodass er Sakuras Stimmungen beinahe ohne Mühe zu erraten schien. In was für einer Stimmung sie jetzt war, konnte jedoch fast jeder erkennen. Zumindest nach der Showeinlage die sie und ihr ehemaliger Sensei vorhin auf der Tanzfläche geboten hatten.
 

„Ja da sind wir wieder.“, erwiderte Sakura und zwickte Gaara leicht in den Oberschenkel, da sie noch stand und der Rothaarige auf einem der Barhocker saß, kam sie dort am leichtesten ran.
 

„Wofür war das?“, fragte er, eindeutig noch mehr belustigt. Er wusste sie schließlich zu lesen, wie ein offenes Buch.
 

„Dafür, dass du mich nur belächelst, anstatt mir zu helfen.“, gab sie frech als Antwort und beobachtete Gaaras Reaktion, während sie nach ihrem Glas griff. Sein wissender Blick streifte zuerst sie und dann Kakashi.
 

„Ich denke nicht, dass ich dir da helfen kann.“, war die - immer noch belustigte – Antwort.
 

„Nun mein Lieber“, hauchte Sakura leise, nachdem sie sich zu seinem Ohr vorgebeugt hatte, „ich weiß nicht wie das in Suna ist, aber hier in Konoha pflegen die Gäste sich für die Freundlichkeit ihrer Gastgeber erkenntlich zu zeigen.“
 

„Oh, verzeih, aber so wie es gerade eben noch aussah, habe ich damit gerechnet, zu einem wirklichen Gast degradiert in deinem Wohnzimmer zu übernachten. Dein Bett schien bereits belegt.“
 

„Weißt du, ich denke wir sollten Kakashi fragen, was er dazu meint“, meinte Sakura verrucht und wandte sich zu ihrem ehemaligen Lehrer um.
 

Er betrachtete sie mit einem warmen Blick voller Zuneigung. Doch in seinen Augen konnte sie genauso das Glimmen der Leidenschaft sehen, die mit jeder Sekunde die er sie betrachtete mehr zu einem Feuer wurde. Sanft legte sie ihm eine Hand auf den Oberschenkel, da auch er sich inzwischen auf einem der Barhocker nieder gelassen hatte. Langsam, den Blick nicht von seinen Augen nehmend, fuhr ihre Hand an seinem Bein hinauf.
 

„Was meinst du Kakashi, ist mein Bett diese Nacht schon belegt?“, fragte Sakura leise.
 

Genießend schloss der Grauhaarige kurz sein Auge, als ihre Finger sich vorwitzig immer näher an die leichte Wölbung in seiner Hose heran tasteten. Als er es wieder aufschlug, sah sie den Sturm der Leidenschaft darin toben.
 

Nachdem er sich kurz geräuspert hatte, fing er sich wieder soweit, dass er sprechen konnte.
 

„Weißt du Sakura, ich bin mir nicht ganz sicher, was du uns beiden“, er deutete zunächst auf Gaara und dann auf sich selbst, „hiermit anzubieten versuchst.“
 

„Oh, ich denke du bist dir schon sicher, du weißt nur nicht wie du darauf antworten sollst.“, war die prompte Antwort.
 

„Das wäre auch eine Möglichkeit.“, gestand der Kopierninja und rieb sich leicht verlegen den Hinterkopf. Es war das eine, dass er inzwischen häufiger als er zählen konnte, das Bett mit seiner vierzehn Jahre jüngeren Kollegin, ehemals Schülerin geteilt hatte. Doch jetzt sollte er sie teilen?! Noch dazu mit keinem anderem als dem Yondaime Kazekage?!
 

„Nun ich persönlich denke, es gibt nur eine Lösung für das Ganze.“, warf Sakura entschlossen in die Runde, „Ich trinke jetzt meinen Cocktail aus und sobald das Glas leer ist, gehe ich nach Hause. Wer mitkommen will, der kommt mit.“
 

Um ihre Aussage noch ein wenig zu unterstreichen, nahm Sakura den Zahnstocher mit der Kirsche aus ihrem Glas und ließ sie - unter deutlicher Zuhilfenahme ihrer Zunge – in ihrem Mund verschwinden. Danach leckte sie sich genüsslich und lasziv die Lippen und sah erst Kakashi, dann Gaara auffordernd in die Augen.
 

Gaara verschluckte sich leicht an seinem Drink und musste etwas husten um den Hals wieder frei zu bekommen. Ungläubig sah er erst sie an, dann Kakashi und schließlich, als der Grauhaarige unmerklich nickte, ergab sich auch der Kazekage mit einem Nicken in sein Schicksal.
 

„Danke sehr“, hauchte Sakura nun in sein Ohr, „ ich werde euch dafür gewiss entschädigen können.“
 

Wie zur Bestätigung strich sie leicht mit ihrer Zungenspitze über sein Ohr. Ein leicht verzweifelter Blick zu Kakashi sagte Gaara, dass auch der Kopierninja völlig ungläubig über das war, worauf sie sich soeben eingelassen hatten.
 

Inzwischen waren sie vor Sakuras Wohnungstür angelangt. Die Rosahaarige wusste vor lauter Vorfreude schon gar nicht mehr, wie sie sich noch beherrschen sollte. Das bekam in diesem Moment auch der Haustürschlüssel zu spüren, der zu ihrer Verärgerung einfach nicht ins Schloss gehen wollte. Sie war sich einfach zu sehr, der Anwesenheit beider Männer bewusst. Das machte sie nervös. Auf eine gute Art.
 

„Gib mir den Schlüssel Sakura“, meinte Kakashi schließlich, „ich denke für das was wir vor haben, benötigen wir die Wohnungstür noch in einem Stück und abschließbar.“
 

Ein kurzes Schnauben von Gaara bestätigte, dass die Möglichkeit einer zertrümmerten Haustür bei Sakuras Ungeduld, durchaus realistisch war. Die Männer kannten sie einfach zu gut. Seufzend ließ die Rosahaarige den Schlüssel in Kakashis offene Hand fallen und nur zwei Sekunden später, war die Tür offen.
 

Ohne sich lange aufzuhalten, streifte Sakura im Flur ihre schwarzen High Heels ab und ging voraus in Richtung Schlafzimmer. Auf dem Weg dorthin öffnete sie bereits den Reißverschluss ihres Oberteils. Ihre Begleiter beeilten sich daraufhin noch mehr, ihr zu folgen.
 

Vor ihrem Doppelbett hielt Sakura an. Sie drehte sich zu den Zweien um und sah ihre bewundernden Blicke über ihre Gestalt gleiten. Das geöffnete Oberteil war während des Weges ein gutes Stück herunter gerutscht und gab ihr etwas Unschuldiges. Der BH aus schwarzer Spitze, durch den sich ihre aufgerichteten Brustwarzen deutlich abzeichneten, ließ hingegen keinen Zweifel daran aufkommen, dass sie sich auf das Kommende zu freuen schien.
 

Jede Bewegung von Sakuras Händen wurde genauestens beobachtet. Sie begann damit sich das Oberteil von den Schultern gleiten zu lassen, öffnete dann den Rock und ließ auch ihn langsam und sinnlich zu Boden fallen. Ein leichtes Schnappen nach Luft, das anscheinend von Gaara kam, war ihre Belohnung. Der war bisher noch nicht in den Genuss eines solchen Anblicks gekommen, da sie auf Missionen eher praktisch gekleidet war und weniger aufreizend.
 

Zugegeben Kakashi hatte schon einiges an Erfahrung im Gegensatz zu dem Jüngeren und hatte Sakura schon so manches Mal in solchen Dessous gesehen, doch auch sein begieriger Blick sprach Bände.
 

„Will mir denn keiner helfen?“, fragte die Kunoichi nun leise, fast flüsternd.
 

Sie stellte ihr Bein auf das Bett, eine eindeutige Aufforderung ihr mit den Strümpfen behilflich zu sein. Gaara war anscheinend viel zu sehr von dem Anblick gefesselt, denn er rührte sich nicht. Sog einfach nur jedes Detail in sich auf.
 

Kakashi war es, der jetzt langsam auf sie zuging, sich auf ein Knie nieder und seine Hände an ihrem Bein hinauf wandern ließ. Sakura beobachtete verzückt, wie der Grauhaarige die Ösen ihres Strapshalters öffnete und dann den Strumpf sachte hinunter schob. Jedes Stück freigelegte Haut wurde mit Küssen belohnt. Als auch der zweite Strumpf auf dem Boden lag, wanderten Kakashis Finger wie von selbst an den Außenseiten ihrer Oberschenkel hinauf und hakten sich unter den zarten Stoff des Strapsgürtels.
 

Erwartungsvoll sah Sakura zu Kakashi hinab. Er wertete dies als Zustimmung und streifte somit auch diesen leichten Spitzenstoff mitsamt ihres Tangas hinab. Eine vorfreudige Gänsehaut überzog Sakuras gesamten Körper und sorgte dafür, dass sich ihre eh schon erregten Brustknospen noch weiter aufrichteten. Vorsichtig stieg sie aus dem Stoff der sich nun zu ihren Füßen sammelte.
 

Der Grauhaarige hatte sich inzwischen wieder aufgerichtet und stand nun vor ihr. Sakura legte ihren Kopf in den Nacken um zu ihm aufsehen zu können und konnte die unverhohlene Bewunderung in seinem Blick erkennen. Begierig stellte sie sich auf die Zehenspitzen, streifte das Tuch herunter, welches der Kopierninja auch nach all den Jahren immer noch trug und eroberte dann seine freigelegten Lippen mit einem hungrigen Kuss. Beinahe schon gierig, wanderten die Hände des Grauhaarigen daraufhin über den bloßen Leib vor ihm. Sakura indessen knöpfte geschickt das Hemd auf, das er an diesem Abend getragen hatte. Sie wanderte mit ihrer Zunge seinen Hals hinab und noch tiefer über seine Brust und stoppte erst am Bund der Jeans. Lasziv sah sie ihm in die Augen, bevor sie Knopf und Reißverschluss ebenfalls öffnete.
 

Dann jedoch ließ sie abrupt von ihm ab. Die Rosahaarige stand wieder auf und richtete ihre Aufmerksamkeit jetzt auf Gaara, der noch immer an der Tür stand. Man konnte ihm, wenn man ihn gut kannte durchaus ansehen, dass ihn das ganze Schauspiel nicht kalt gelassen hatte. Seine Kürbisflasche hatte er wie bereits in der Bar, einfach neben der Tür abgestellt, somit stand er nur in seiner üblichen Kleidung vor ihnen. Als Sakura sich ihm nun näherte, mit nichts weiter als dem Spitzen BH bekleidet, konnte der Rothaarige sich nur schwerlich beherrschen, nicht sofort gierig über sie herzufallen. Sakura hatte das anscheinend erkannt, denn ein verschmitztes Lächeln schlich sich auf ihre Lippen. Sie blieb vor ihm stehen und drehte sich mit dem Rücken zu ihm.
 

„Wäret Ihr mir wohl behilflich, Kazekagesama?“, hauchte sie.
 

Bisher hatte Gaara nichts anderes tun können, als das Geschehen vor ihm einfach zu beobachten, doch jetzt ließ er seine Fingerspitzen leicht über Sakuras zarte Haut gleiten. Was ihnen beiden einen leisen Schauer über den Rücken jagte.
 

„Ich könnte mich daran gewöhnen. So solltest du mich ab jetzt immer ansprechen. Aber was bekomme ich als Gegenleistung, wenn ich dir helfe?“, weiterhin fuhren seine Finger neckend über ihre Haut, ohne jedoch ihren Wunsch zu erfüllen. Immer weiter eine Spannung aufbauend, die sich nur allzu bald würde entladen müssen.
 

„Ich bin sicher, wir werden etwas geeignetes finden.“, kam es verrucht von Sakura. Sie warf ihm dabei einen Blick über die Schulter zu, der Verboten gehörte.
 

Sich selbst und auch Sakura endlich erlösend, glitten seine Finger nun zum Verschluss des BH´s und öffneten die Häckchen. Nun gänzlich entkleidet, wandte sich die Rosahaarige wieder um und machte sich auch gleich daran, Gaara von seiner Kleidung zu befreien. Seinen bloßen Oberkörper erkundete sie mit ihren Fingern, fuhr hinab zum Bund seiner Hose und entledigte sich auch dieser.
 

[...]

Gaara sog zischend die Luft ein. Es war so eine verbotene Situation, die ihn nur noch mehr erregte. Er konnte seinen Blick nicht aus dem, von Sakuras grasgrünen Augen befreien, dennoch nahm er wahr, dass Kakashi sich inzwischen selbst seiner letzten Kleidung entledigt hatte und abwartend beobachtete was gerade passierte.
 

[...]
 

Sie begab sich zum Bett, auf dem Kakashi inzwischen saß und legte sich darauf. Dann betrachtete sie abwartend die beiden Männer, die ihr beide mit ihren Blicken gefolgt waren. Langsam hob sie ihre Hand und bog ihren Zeigefinger, in einer stummen Geste der Aufforderung.
 

Es schien als hätten die beiden nur darauf gewartet, denn sofort waren sie bei ihr. Kakashi lag auf ihrer linken Seite, Gaara an ihrer Rechten. Die Hände wanderten über Sakuras Körper, streichelnd, neckend, erkundend. Ein Schauer nach dem anderen rann Sakura über den Rücken, es war ein unglaubliches Gefühl, so viele Hände auf ihr zu spüren. Beinahe schon verzweifelt zog sie Kakashi näher an sich und küsste ihn mit all der Leidenschaft und Lust die sie in diesem Augenblick verspürte.
 

[...]
 

Erschöpft lagen sie nebeneinander auf dem Bett. Sakura so erledigt wie lange nicht mehr. Dieses Intermezzo hatte sie mehr angestrengt als ein ausgiebiges Training. Für einige Minuten lagen sie einfach nur so da, jeder vor sich hin dösend.

Doch Sakura bemerkte zu ihrer eigenen Verwunderung, dass sie mehr wollte.

Mehr von diesen beiden Männern neben ihr.
 

Entschlossen glitten ihre suchenden Finger hinab, bis sie ihr Ziel fanden.
 

[...]
 

Sakuras Arme und Beine fühlten sich an, als wären sie aus Wackelpudding, somit ließ sie sich einfach neben Gaara auf das Bett fallen und glitt, mit einem befriedigtem Lächeln auf den Lippen direkt in einen erschöpften Schlaf. Die beiden Männer tauschten noch einen Blick, bevor sie sich ebenfalls zum Schlafen hinlegten und schlussendlich eine Decke über ihre nackten Körper zogen.
 

Am nächsten Morgen erwachte Sakura als erste von ihnen. Zunächst ein wenig verwirrt betrachtete sie die Situation. Jeder der beiden Männer neben ihr hatte einen Arm auf ihren Körper gelegt. Alle drei waren nackt…
 

Dann jedoch schlichen sich die Bilder der Nacht wieder in ihr Gedächtnis und sie beschloss, dass es eindeutig Zeit für eine Dusche war. Nachdem sie sich abgetrocknet, die Haare zu einem lockeren Knoten gebunden und sich etwas übergezogen hatte, war noch keiner der Männer erwacht. Deshalb begab sie sich in die Küche um ihnen ein Frühstück vorzubereiten.
 

Als sie fast fertig war, kam Kakashi in die Küche. Er hatte noch nasse Haare, somit ging sie davon aus, dass er bereits geduscht hatte. Er trug seine Hose, hatte das Hemd jedoch offen gelassen, was ihr einen wunderbaren Blick auf seine definierten Bauchmuskeln ermöglichte. Der Anblick ließ sie erschauern und ein Echo der Lust, der vorigen Nacht stieg in ihr auf.
 

„Guten Morgen.“, grüßte der grauhaarige und blickte sie verschmitzt an. Er wusste genau, dass er sie damit wahnsinnig machte.
 

„Guten Morgen, und schäm dich, mich so zu reizen.“, gab Sakura gespielt verärgert von sich und bedeutete ihm, am Esstisch Platz zu nehmen.
 

„Ach, ich dachte es gefällt dir.“, kam es unschuldig zurück.
 

„Tut es auch, das ist ja das Problem. Ich muss irgendwann wieder arbeiten, ich kann nicht ständig nackt mit euch herumtollen.“
 

„Habe ich hier was von nackt gehört?“, meinte Gaara, der in der geöffneten Küchentür stand. Nur mit seiner Hose bekleidet. Auch seine Haare waren noch nass und ließen jetzt einen Tropfen über die bloße Brust gleiten. Sakura musste schwer schlucken, als sie jetzt noch mehr trainierte Muskeln vor sich hatte.
 

„Setz dich doch. Bitte. Lasst uns einfach erst mal essen.“, gab Sakura leicht verzweifelt von sich. Was hatte sie da nur letzte Nacht begonnen?!
 

Sie aßen gemütlich ihr Frühstück und schafften es sogar die Küche wieder aufzuräumen, ohne übereinander herzufallen, was alle drei schwer beeindruckte. Dann jedoch lag Sakura auf einmal, ohne dass sie wusste wie es geschah, auf dem Küchentisch. Sie hatte nur einen dünnen Seidenyukata angezogen, nachdem sie geduscht hatte. Dieser klaffte bereits jetzt vorne auf und zeigte den Männern die bloße Haut ihrer Brüste und den zarten Spitzenstring den sie angezogen hatte.
 

„Uns Vorwürfe machen, dass wir dich reizen und selbst nur mit einem Höschen und ein bisschen Seide bekleidet hier sitzen. Dafür wirst du dich jetzt verantworten müssen.“, meinte Kakashi, der ihre Beine festhielt.
 

Gaara hatte ihre Arme gepackt und somit lag die Rosahaarige auf ihrem Küchentisch, unfähig und auch zugegeben unwillig, sich dagegen zu wehren. Es pochte bereits erwartungsvoll zwischen ihren Schenkeln.
 

„Ihr könnt doch nicht einfach…“, protestierte sie gespielt.
 

„Wir können und wir werden.“, kam es kühl von Gaara.
 

„Aber wir sind nachher zum Training verabredet…“
 

Gaara beachtete ihren Protest gar nicht weiter und auch Kakashi ließ sich dadurch nicht abhalten.
 

[...]
 

Total erledigt setzte sich Sakura auf dem Tisch auf, ihre Unterwäsche lag zerrissen auf dem Boden ihre Haare hatten sich aus dem Knoten gelöst und fielen ihr wild ins Gesicht.
 

„Ich glaube ich gehe dann nochmal duschen.“, stellte sie trocken fest. So konnte sie schließlich nicht zum Training gehen.

Der Grauhaarige stand noch immer vor ihr und fing bei ihrem Anblick direkt an zu lachen. Auch Gaara grinste breit.
 

„Schon gut, schon gut. Ich geh duschen, macht ihr euch fertig, wir müssten eigentlich schon in zehn Minuten beim Training sein.“, meinte Sakura und machte sich auf ins Bad. Allerding konnte auch sie sich ein Grinsen nicht verkneifen.
 

Was für ein befriedigender Start in den Tag.

New Home

Es waren inzwischen zwei Wochen vergangen, seitdem Team 7 sich zusammengesetzt und wirklich ausgesprochen hatte. Es war tatsächlich noch ein sehr vergnüglicher Tag geworden. Hinata war mit den Kindern zu Besuch bei ihrem Vater gewesen, somit hatten sie Narutos Haus für sich gehabt. Erst hatten sie Tee getrunken, irgendwann ging es dann zu Sake über und ehe man sich´s versah, plauderten Sakura und Kakashi aus dem Nähkästchen –wie Sakura ihn damals tatsächlich rum bekommen hat. Naruto beichtete, wie er Hinata einige wenige Tage vor ihrer Hochzeit dazu gebracht hat, ihre Hochzeitsnacht vorzuverlegen und daraus Taro entstand. Und Sasuke gestand seinen Freunden gegenüber ein, dass er wirklich nur nach Konoha zurück gekehrt war, weil er sie vermisst hatte und sie die einzige Familie waren, die er noch hatte.

 

Natürlich wurde daraufhin auch die ganze Geschichte über Itachi offenbart, wobei Sakura zeigte, dass sie unbegrenzten Zugang zu den Geheimakten im Hokagebüro hatte, denn sie kam Sasuke zuvor und berichtete den anderen, von Itachis Geheimmission. Was ihm jedoch nichts ausmachte, es war ihm lieber, diese Geschichte nicht selbst erzählen zu müssen.

 

Alles in allem, war Sasuke froh darüber, dass sie sich mal die Zeit dafür genommen hatten. Auch wenn er es nie im Leben zugeben würde, aber er hatte es gebraucht, diese Vertrautheit und das Beisammensein mit dem ganzen Team. Es hatte ihn sehr an die alten Zeiten erinnert und ihm auch irgendwie das Herz gewärmt. Wie gesagt, er würde es nie zugeben, nicht einmal unter Folter. Aber er fühlte sich als wäre ihm eine Last von den Schultern genommen worden. Das Drückende –Bedrückende – was ihn sonst umgab, war ein wenig gewichen. Dadurch hatte er auch etwas mehr über seinen Sohn nachgedacht.

 

Gewiss, er hatte noch keine Kinder haben wollen und war sich noch nicht einmal sicher, ob der Uchihaclan es nach allem was geschehen war, nicht verdient hatte auszusterben. Doch das lag nicht länger in seiner Hand und diese Tatsache hatte er nun akzeptiert. Was dazu führte, dass er sich an diesem Sonntagnachmittag im Garten der Uzumakis wiederfand und mit Tai und Taro das Werfen von Shuriken übte.

 

Als Tai ihn einige Tage zuvor betont höflich nach dem Abendessen gefragt hatte, ob er eine Minute Zeit hätte, war er zuerst irritiert gewesen, schließlich hatte er selbst sich bisher nicht viel um seinen Sohn gekümmert und dieser war in der Regel immer wenn er bei den Uzumakis war direkt nach den Mahlzeiten mit Taro verschwunden. So war er nach einem kurzen, stummen Nicken dem Jungen auf die Veranda gefolgt. Erstaunlich selbstsicher hatte Tai sich vor ihm aufgebaut. In seinem Blick hatte bereits jetzt ein Kühle und Distanziertheit gelegen, die Sasuke schrecklich an ihn selbst erinnerte. Allerdings war er sich sicher, dass es bei ihm erst Jahre später so schlimm geworden war.

 

Tai hingegen ließ sich wirklich keine Gefühlsregung ansehen. Interessanterweise hatte Sasuke etwas Ähnliches inzwischen auch bei Sakura bemerkt, wenn sie sich in der Öffentlichkeit aufhielt. Er und Naruto hatten sie bereits einige Male vom Krankenhaus oder Hokagebüro zum Training abgeholt und jedes Mal konnte er beobachten, dass sie zwar ein freundliches Lächeln auf den Lippen hatte, es ihre Augen jedoch nicht erreichte. Nicht so wie früher.

 

Einerseits war es gut, er wusste schließlich, dass es früher immer ihre Schwäche gewesen war, dass sie jedem ihre Gefühle förmlich vor die Füße geschmissen hatte. Mit der Folge, dass häufig genug darauf herum getrampelt wurde. Sich selbst zählte er ebenfalls dazu. Besonders wenn er an den erst kürzlich erfolgten Streit zurückdachte.

 

Auf der anderen Seite jedoch erschreckte es ihn gewaltig, dass Sakura sich anscheinend so sehr verändert hatte.

 

Ebenso, dass sie es ihrem Sohn genauso beibrachte. Vielleicht nicht mit Absicht, doch er war sich sicher, dass Tai eben dieses distanzierte Verhalten an den Tag legte, um seiner Mutter keine Schwierigkeiten zu bereiten. Nur wenn er mit Taro tatsächlich mal etwas spielte, anstatt wie sonst für die Akademie zu trainieren, war der Junge wie ausgewechselt.

Eines Abends hatte er die beiden im Wohnzimmer beobachtet, während sie ein Brettspiel spielten und er hatte genau gesehen, wie Tai zuerst noch versuchte seinen Spaß zu verstecken, doch irgendwann hatte er wie das Kind, das er eigentlich war, nur noch gelacht und sich mit seinem Freund zusammen gefreut.

 

Ein wenig bedauerte Sasuke, diese Szene miterlebt zu haben. Zeigte es ihm doch deutlich, wie seine Freundschaft mit Naruto eigentlich hätte verlaufen sollen, wenn sie beide eine intakte Familie gehabt hätten. Allerdings war er auch unendlich froh zu sehen, dass Tai anscheinend doch noch die Chance hatte ein einfacher Junge zu sein. Wenn er in der Stadt unterwegs war, hatte Sasuke an einigen Stellen bereits aufgeschnappt, wie die Menschen über Sakura und ihren Sohn sprachen. Sie hegten alle große Erwartungen, was aus dem Sohn der Hokageschülerin und dem Kopierninja Kakashi Hatake einmal werden würde. Schließlich war es bereits ein offenes Geheimnis, dass Kakashi das Amt als Hokage übernehmen würde, sollte Tsunade irgendwann genug davon haben.

 

Aus eigener Erfahrung wusste Sasuke nur zu gut, wie sehr diese hochgeschraubten Erwartungen einen belasten konnten. Besonders als Kind wollte man allem gerecht werden und keinen enttäuschen. Er bezweifelte jedoch, dass dieser Druck weniger werden würde, wenn die Wahrheit bekannt wäre. Das Tai sein Sohn war würde den Druck eher noch steigern, vor allem würde es die Aufmerksamkeit auf seine moralische Integrität lenken, da die halbe Stadt vermuten würde, dass Tai ganz wie sein Vater irgendwann abhauen würde. Er kannte die Dorfbewohner schließlich, sie waren voller Vorurteile.

 

Es  wunderte ihn jedoch nicht besonders, dass Tai, als er mit ihm auf der Veranda stand, sein Kinn stolz vorreckte und von ihm Hilfe für sein Training forderte. Wohlgemerkt forderte, nicht erbat. Mit den Worten: „Immerhin bist du mein Vater - und Mama sagt du bist einer der besten Ninjas die sie kennt - also kannst du mir sicher etwas beibringen.“

 

Ein wenig war er stolz darauf, dass sein Sohn dabei nicht einmal mit der Wimper zuckte. Dennoch verspürte er auch den Drang ihm eine reinzuhauen für seine freche Art. Sasuke vermutete, dass es Iruka und Kakashi mit ihm selbst auch gelegentlich so gegangen war.

 

Nachdem er mit einem stummen Nicken zugestimmt hatte, war jedoch gleich der Zusatz gekommen, dass Taro das gewiss auch gern mit ihm trainieren würde. Mit einem lauten Seufzen und starkem Verdrehen der Augen, hatte er schlussendlich nachgegeben und eingewilligt, dass er Tai und auch Taro am Sonntag trainieren würde. Er musste sich eingestehen, dass er allerdings auch gespannt darauf war, was die beiden denn schon so alles konnten. Schließlich hatte er auf dem Trainingsplatz kurz nach seiner Rückkehr gesehen, dass Tai bereits die Sharingan besaß. Wenn auch noch nicht ausgereift, doch bereits im Alter von sechs Jahren die Sharingan zu erwecken, war eine Besonderheit. Selbst sein Bruder Itachi hatte seine Sharingan erst im Alter von 8 Jahren erhalten.

 

Das Training mit den beiden Jungen gestaltete sich jedoch recht ruhig. Sie baten vorerst um Hilfe bei einer Technik, die sie neu in der Akademie gelernt hatten. Shuriken so zu werfen, dass sie in einem großen Bogen flogen. Eine zugegeben nicht besonders einfach zu erlernende Technik, doch wenn man erst einmal den Dreh raus hatte, lief es fast wie von selbst. Somit zeigte Sasuke ihnen die Bewegungsabläufe, ließ sie erst nur den Schwung des Armes trainieren, bevor sie wirklich mit den Messern werfen durften. Doch das hatten die beiden recht schnell raus. Was sie bisher noch nicht gelernt hatten, war den Wurfkreis beliebig zu vergrößern. Wie Sasuke aus seiner eigenen Schulzeit noch wusste, wurde erst das normale Werfen ausgiebig geübt, bevor die Lehrer die Technik erweiterten. Vor allem weil es hierbei vonnöten war, mit zwei Shuriken zu werfen, das Erste, genauso angedreht wie bisher, das Zweite, um damit die Flugbahn des ersten Wurfmessers so zu verändern, dass es den Bogen vergrößerte und somit auch in der Lage war, um Hindernisse herum zu fliegen.

 

„Glaub ich nicht, dass soll wirklich funktionieren?“, war der geschockte Einwand von Taro, der sich einfach nicht vorstellen konnte, dass man dadurch jedes beliebige Ziel treffen konnte, so versteckt es auch lag. Tai sah ebenfalls ungläubig zu Sasuke auf.

 

Resignierend bedeutete er den Zweien etwas zurück zu treten. Dann zog er zwei der Wurfmesser und vollführte lässig und mit Jahrelanger Übung und Sicherheit die Wurfbewegung. Das Messer beschrieb einen exakten Bogen, wurde am Scheitelpunkt von dem zweiten Messer getroffen und dadurch der Bogen erweitert. Das Shuriken traf genau die Mitte der Zielscheibe, die an einem der Bäume hing, der hinter einigen Büschen und Bäumen versteckt war.

 

„Wow…“

 

„Unglaublich…“

 

„Mama hatte wirklich Recht, du bist einer der besten Shinobis.“, waren die verblüfften Kommentare.

 

Sasuke ließ jedoch unerwähnt, dass das eigentlich etwas war, was jeder Ninja mit ein wenig Erfahrung ohne Probleme konnte, denn er musste zugeben, ein wenig schmeichelte ihm das Lob seines Sohnes.

 

„Sasuke, du gibst doch nicht vor unseren Söhnen mit deinen Fähigkeiten an oder?“, kam in diesem Moment der Einwurf von Naruto. Dieser stand lässig auf der Veranda und beobachtete das Geschehen wohl schon seit einigen Minuten.

„Natürlich nicht, Dobe.“, kam die gegrummelte Antwort, „sag mir lieber wo du so lange warst?“

 

Sasuke war insgeheim nämlich sehr froh, dass er nicht mehr allein mit den Jungs war, auch wenn Naruto höchstens eine halbe Stunde das Haus verlassen hatte, so war ihm dabei doch etwas unwohl gewesen. Er wusste schließlich nicht, wie er mit Kindern umgehen sollte. Was wenn sich einer von ihnen verletzt hätte oder sogar mit ihm gestritten hätte. Er musste sich eingestehen, bei dem Gedanken daran, hatte er leichte bis mittelschwere Schweißausbrüche bekommen.

 

„Tsunade wollte mich sprechen, weil ich nächste Woche auf Mission gehen soll, ab morgen früh bin ich bereits weg. Somit wirst du wohl die Zeit bis ich wieder da bin, bei Sakura verbringen dürfen. Schließlich brauchst du einen Anbuaufpasser.“

 

„Tze. Überflüssig.“

 

„Das wissen wir beide, aber die Ältesten und vermutlich auch das halbe Dorf, können besser schlafen, wenn sie wissen, dass ein Anbu ein Auge auf dich hat. Und sie gehen davon aus, dass du uns zumindest nicht im Schlaf ermorden würdest.“, war die bissige Antwort Narutos.

 

Natürlich waren mehr als nur die beiden darauf angesetzt, den Uchiha zu überwachen, allerdings waren diese Überwachungen häufig so stümperhaft, dass sich Sasuke fragte, wozu diese sich überhaupt die Mühe machten, sich vor ihm zu verstecken, wenn er ihr Chakra doch schon kilometerweit spüren konnte. Das war auch einer der Gründe, weshalb Naruto ihn mit den Kindern im Garten allein gelassen hatte. Hinata war mit You nämlich bei ihrer Familie. Naruto hatte geschickt die Ausrede des Trainings mit den Kindern genutzt, um selbst nicht mitgehen zu müssen. Als dann jedoch ein Bote an der Tür erschienen war und umgehend Narutos Anwesenheit im Hokagebüro verlangt hatte, war seinem besten Freund ein leichtes Zögern anzusehen gewesen. Doch da von einem der Bäume im Garten eine eindeutige Chakrasignatur auszumachen war, hatte Naruto nur kurz in die Richtung gerufen, dass er gleich wieder zurück wäre und war losgeprescht.

 

Sasuke konnte sich die Panik des Anbus im Gebüsch durchaus ausmalen. Vermutlich hatte dieser mit einem sofortigen Angriff gerechnet und war gewiss froh, dass der Uzumaki wieder da war und im Zweifel Sasuke in seine Schranken zu weisen wüsste. Wie vermutet, entfernte sich das spürbare Chakra nun recht schnell und überließ es wieder Naruto, für die Sicherheit des Dorfes zu sorgen.

 

Die Aussicht, die nächste Woche bei Sakura zu verbringen erfüllte den Schwarzhaarigen jedoch mit gemischten Gefühlen. Auch wenn er und sie sich nun seit ihrer Aussprache wesentlich lockerer begegneten, hatte er dennoch das Gefühl, dass er ihr besser nicht so nahe kam. Er wollte einfach nicht, dass sie wieder in ihre alten Verhaltensmuster verfiel, auch wenn es eher unwahrscheinlich war. Doch ein Zusammenleben mit ihr und Tai würde genau das provozieren.

 

Nachdem einige Minuten schweigen geherrscht hatte und Sasuke sich seinen Gedanken hingegeben hatte, was das doch alles für Probleme mit sich bringen könnte, vernahm er ein genervtes Seufzen, welches seinem Eigenen in Nichts nachstand. Verwundert sah er, dass der Laut von Tai gekommen sein musste, da dieser gerade übertrieben die Augen verdrehte.

 

„Stell dich mal nicht an, wir werden dich schon nicht fressen. Wir haben vielleicht nicht so viel Platz wie hier, aber wir haben ein Gästezimmer, in dem du Schlafen kannst.“, kommentierte dieser die Situation, „ich nehm dich nach dem Essen mit, denn ich glaube nicht, dass du schon bei uns warst oder?“

 

„Hm.“, brummte Sasuke als Zustimmung. Tai schien ihn zu verstehen, denn er wandte sich wieder der Aufgabe zu, dass Shuriken so abzulenken, dass es seine Flugbahn vergrößerte.

 

 
 

~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~

 

Später am Abend, nachdem sie bei Naruto noch gemeinsam zu Abend gegessen hatten, folgte Sasuke seinem Sohn zur Wohnung. Auch Naruto und Taro begleiteten sie. Sasuke wusste jedoch, dass es Naruto nur darum ging, seinen Bewachungsauftrag auszuführen.

 

Sakura hatte nicht gelogen, als sie erwähnte, dass ihre Wohnung in der Nähe der Akademie und der äußeren Stadtmauer lag. Es war ein überschaubarer Wohnkomplex, mit etwa sechs Parteien, der sehr gepflegt wirkte. Tai ging voraus und hielt vor einer Wohnung im zweiten Stock. Auf dem Klingelschild stand der Name Haruno. Bisher hatte Sasuke sich noch keine Gedanken darüber gemacht und somit auch nie gefragt, aber er wusste nicht, ob Kakashi auch hier wohnte. Quasi um das Bild der kleinen Familie aufrecht zu halten. Doch da weder an den Briefkästen unten, noch hier an der Tür sein Name stand, vermutete er, dass es eher nicht der Fall war. Was ihn ein wenig beruhigte.

 

Sasuke war nämlich nicht gerade scharf darauf auch noch zu hören, wie Kakashi es seiner Partnerin besorgte. Nicht, das er dachte, die beiden würden es ihm auf die Nase binden, doch man konnte ja nie wissen, wie dünn die Wände waren. Seine Gedanken wurden davon unterbrochen, dass Tai einen Schlüssel aus der Tasche zog und die Tür aufschloss.

 

Begrüßt wurden sie von gedämpftem Licht und leisen Geräuschen aus dem Wohnzimmer, welches direkt am Ende des langen Flures lag. Von dort ging es weiter in einen offenen Küchenbereich mit Esstisch und einen weiteren kurzen Flur, von dem mehrere Türen abgingen. Die große Glasfront im Wohnzimmer offenbarte einen kleinen Balkon und ermöglichte einen guten Ausblick auf den Hokageturm. Die rechte Seite der Wand war völlig von Bücherregalen eingenommen.

Unterbrochen nur durch einen Schreibtisch, mit Stuhl und Lampe, der jedoch von Akten, Büchern und einzelnen Zetteln übersät war. An der linken Seite, neben dem Flur stand ein großes Sofa, davor ein Couchtisch und eine Wohnwand, inklusive Fernseher.

 

Die Geräusche und das Licht entpuppten sich als Fernseher, auf dem irgendeine Talkshow lief. Kakashi saß auf dem Sofa und sah ihnen erwartungsvoll entgegen.

 

„Da seid ihr ja schon.“, grüßte er sie.

 

Sasuke erstarrte für einen kurzen Moment. Wohnte er doch hier? Das wollte er ja nicht hoffen.

 

„Ich war gerade bei Sakura im Krankenhaus, als Narutos Doppelgänger vorbeikam und von der Mission erzählte. Da dachte ich, ich übernehme die Bewachung, bis Sakura nach Hause kommt, denn das kann noch einige Stunden dauern.“, erklärte Kakashi auch sogleich.

 

„Hat sie wieder so viel zu tun?“, erkundigte sich Naruto.

 

 Auch Sasuke hatte inzwischen mitbekommen, dass Sakura den Großteil ihrer missionsfreien Zeit im Krankenhaus oder im Hokageturm verbrachte. Deswegen hatte es ihn auch von mal zu mal weniger gewundert, dass Tai das Gästezimmer im Haus der Uzumakis beinahe dauerhaft bewohnte. Hinata hatte noch die kleine You zu Hause und ging deswegen weder auf Missionen noch musste sie andere Aufgaben übernehmen. Zumindest bis You alt genug war. Wobei es auch dann eher unwahrscheinlich war, dass sie wie Sakura nebenher würde arbeiten müssen. Da sie keine besondere Begabung wie die Rosahaarige für das heilen hatte. Abgesehen davon war sie Clanerbin des Hyuugaclans, somit war sie nicht, wie vermutlich Sakura, auf das zusätzliche Geld angewiesen.

 

 „Es geht drunter und drüber. Es gab heute einen Unfall auf einer Baustelle, dabei sind einige Arbeiter verletzt worden. Quetschungen, Brüche und auch einige abgetrennte Gliedmaße. Sakura konnte noch nicht abschätzen wie lange sie brauchen würde.“

 

Kurz herrschte schweigen, bis sich Tai mit einem seufzen zum Flur wandte und auf die verschiedenen Türen zeigte.

 

 

„Das da links ist erst mein Zimmer, dahinter das Bad. Auf der rechten Seite kommt zuerst Mutters Schlafzimmer, dann das Gästezimmer in dem du schlafen kannst. Essen und Trinken sind in der Küche, fühl dich wie zuhause.“, meinte er an Sasuke gewandt.

 

Dann verabschiedete er sich von Naruto und Taro und ließ sich auf die Couch fallen. Die Uzumakis verabschiedeten sich daraufhin auch von den anderen beiden und machten sich auf den Rückweg.

 

„Möchtest du was trinken?“, fragte nun Kakashi den Schwarzhaarigen.

 

„Nein.“, kam es knapp von Sasuke, der zunächst das Gästezimmer ansteuerte um seine Tasche dort abzustellen. Kakashi ließ ihn gewähren und setzte sich zu Tai, um die Talkshow weiter zu verfolgen.

 

Sasuke betrat das kleine Zimmer. Wie Tai bereits gesagt hatte, war die Wohnung natürlich kleiner als das Haus der Uzumakis. Dennoch war es erstaunlich gemütlich eingerichtet. Auch im Gästezimmer. Direkt neben der Tür stand eine Kommode. Geradeaus an der Wand war ein Doppelbett, mit frisch duftender Bettwäsche in Grautönen bezogen. Zwei Beistelltische mit Nachttischlampen und einem Wecker komplettierten das Mobiliar.  Sasuke stellte seine Tasche auf dem Bett ab und begann damit die Kleidung die er mitgebracht hatte in die Schubladen zu räumen.

 

Dabei fiel sein Blick auf die Bilderrahmen, die auf der Kommode platziert waren. Auf den meisten Bildern war Tai zu sehen, auf einigen auch Sakura. Auch ein paar Gruppenfotos mit Narutos Familie und Kakashi waren dabei. Sasukes Aufmerksamkeit wurde jedoch von einem speziellen Foto angezogen. Es war ein Bild von Sakura. Offensichtlich hochschwanger und kurz vor Tais Geburt, da sie komplett kugelig war und dennoch…

 

Ihre Haare hatte sie damals auch schon etwas länger getragen und auf dem Foto fielen sie ihr lose über die Schultern. Ihr Blick war liebevoll auf den Runden Bauch gerichtet und ihre Hände streichelten zart darüber. Ihre Lippen waren zu einem - inzwischen selten gewordenen - echten Lächeln verzogen. Sie sah so wunderschön aus, dass Sasuke sich wünschte, er hätte sie damals auch sehen können. Doch nicht nur das ließ sein Herz schmerzhaft verkrampfen. Auch die Tatsache, dass sie auf diesem Bild mit seinem Kind schwanger war, ohne dass er etwas davon geahnt hatte.

 

Verzweifelt fragte er sich, wie sie trotz des Gedankens, dass er – Sasuke - vermutlich nie wieder kommen würde, dieses Kind hatte bekommen können. Die Antwort die ihm sein Unterbewusstsein zuraunte war nicht unbedingt das was er jetzt hören wollte: Weil sie ihn trotz allem was geschehen war und was er getan oder versucht hatte zu tun, dennoch liebte.

 

Auch wenn ihn dieser Gedanke nicht mehr ganz so sehr abschreckte, wie er es getan hatte, bevor er den Entschluss fasste zurück zu kehren, erfüllte er ihn mit leichter Panik. Vermutlich lag es daran, dass er einfach nicht wusste wie er mit Gefühlen und vor allem solchen Gefühlen, die ihm entgegengebracht wurden umgehen sollte.

 

In der Hoffnung seine Gedanken von Sakura ablenken zu können, beschloss er duschen zu gehen.  Das Badezimmer befand sich direkt gegenüber seiner Zimmertür. Es war ein kleines Bad, ausgestattet mit einer geräumigen Dusche, jedoch ohne Badewanne. Die Fliesen waren einheitlich in einem hellen Cremeton gehalten und Sakura hatte den Raum mit roten Handtüchern, Badematten und Accessoires aufgepeppt. Ein Regal mit Handtüchern befand sich neben dem Waschbecken. Er nahm sich eines heraus und stieg in die Dusche.

 

Doch anders als gehofft, half ihm das Duschen leider nicht, Sakura aus seinen Gedanken zu verbannen, eher im Gegenteil. Bilder erschienen vor seinem geistigen Auge. Verruchte Bilder. Erneut sah er sie vor sich im Bad der Uzumakis stehen, nur mit der roten Unterwäsche aus Spitze bekleidet. Erinnerte sich daran, wie sie damals in der Nacht im Wald, vor ihm auf die Knie ging um…

 

Ohne dass er es wirklich verhindern konnte oder wollte, glitt seine Hand hinab. Seine Finger schlossen sich um seine frisch erwachte Erektion.  Während das warme Wasser der Dusche über seinen Körper lief, wanderten seine Gedanken zurück. Zu dem Abend seiner Willkommensparty. Wie sie ausgesehen hatte, so verführerisch. Wie die pure Versuchung.

 

Er stellte sich vor, er wäre mit ihr mitgegangen. Sie hätte ihn mit sich nach Hause genommen. Wäre über ihn hergefallen, hätte ihn geküsst. Er stellte sich vor, wie sich ihr weicher Körper an ihn gepresst hätte. Seine Finger über die zarte Haut gewandert wären. Wie sie sich ihm hingegeben hätte.

 

Er konnte es nicht länger aushalten. Mit einem leisen Keuchen, beendete er es. Abrupt klärten sich seine Gedanken, sodass er sich fragen konnte, was zum Teufel er gerade getan hatte. Er hatte sich bei dem Gedanken an Sakura befriedigt. Das war nicht normal, das tat er vor allem sonst nicht. Er war schließlich ein Uchiha, er konnte sich beherrschen. Wenn er es mal brauchte, dann hatte er genügend willige Frauen, die er nur zu leicht verführen konnte.

 

Die Gedanken daran, was genau das jetzt verursacht hatte, verbat er sich rigoros. Er fürchtete, wenn er sich die Situation genauer besah, würde er nur zu Ergebnissen kommen, die ihm nicht gefielen und eindeutig mit Gefühlen zu tun haben würden. Das konnte er nicht zulassen.

 

Entschlossen verließ er die Dusche, nachdem er sich gewaschen hatte. Er zog die Jogginghose an, die er sich fürs Schlafen bereit gelegt hatte, trocknete mit dem Handtuch so gut es ging sein schwarzes Haar und ließ es dann über die Schultern hängen. Als er das Bad verließ kam ihm Tai entgegen.

 

„Ich werde jetzt ins Bett gehen. Gute Nacht.“, meinte Tai höflich und verschwand im Badezimmer um sich die Zähne zu putzen.

 

Sasuke begab sich ins Wohnzimmer zu Kakashi und ließ sich auf das Sofa fallen.

 

„Ich hoffe es macht dir nichts aus, dass du jetzt für eine Weile bei Sakura bleiben musst.“, meinte der Kopierninja beiläufig. Er verfolgte jetzt eine Serie, anstelle einer Talkshow. Die war vermutlich schon zu ende.

 

„Ist schon in Ordnung.“, war die knappe Antwort des Uchihas.

 

„Hinata hat keinen Anbustatus und dauerhaft jemanden zu deiner Überwachung einzuteilen, dafür fehlen uns die Ressourcen. Auch einer der Gründe, weshalb du bei deinem Team einquartiert wurdest. Neben der Tatsache, dass sie trotz deiner mehrmaligen versuche Naruto und Sakura zu töten, dennoch denken dass du ihnen schon nichts tun wirst.“, fügte Kakashi lächelnd hinzu.

 

Seit dem gemeinsamen Gespräch, sahen sie alle dieses Thema etwas lockerer. Vor allem nachdem die anderen mehrfach darauf gedrängt hatten, eine Versicherung von Sasuke zu bekommen, dass er das nie wieder ernsthaft versuchen würde. Begleitet von einem Augenrollen hatte der Schwarzhaarige damals nachgegeben und ihnen versprochen, sie nicht mehr ermorden zu wollen.

 

„Tse. Immerhin sind es nur noch zwei Wochen.“, sagte Sasuke.

 

„Ja, dann wirst du dich endlich ohne Aufsicht im Dorf bewegen können. Außerdem werden wir dann gewiss auch wieder auf Missionen gehen können, zusammen. Und je nachdem wie schnell du die Prüfungen nachholen kannst, werden wir sicherlich auch mal als Anbutruppe zusammen losziehen.“, kam es vorfreudig von dem Grauhaarigen.

 

„Kakashi, hast du mich etwa vermisst?“, ein leises Lächeln schlich sich bei der Frage auf Sasukes Lippen. Obwohl die Frage eher als Scherz gemeint war, antwortete der Ältere mit einem ernsten Tonfall.

 

„Natürlich. Wir alle haben das. Vor allem wird es schön sein, wieder als Team zu funktionieren. Sai ist ein fähiger Ninja, er ist nett und passt zu unserem Team keine Frage, aber man hatte immer im Hinterkopf, dass er nur ein Ersatz für dich war. Solange wir die Hoffnung hatten dich irgendwann wieder zurück zu holen.“

 

Bevor Sasuke sich dazu hinreißen ließ, sentimental zu werden – und seit er wieder in der Heimat war, kam das tatsächlich öfter vor als ihm lieb war; natürlich immer nur so, dass keiner etwas mitbekam – stand er auf und wünschte Kakashi eine gute Nacht. Dann ging er selbst ins Bett und glitt auch sogleich in einen tiefen Schlaf.

 
 

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Er erwachte durch das leise Geräusch von Schritten im Wohnzimmer. Gleich darauf erklang das gedämpfte Gemurmel von Stimmen. Da er sowieso schon wach war und so schnell gewiss nicht wieder einschlafen würde – er hatte nämlich einige verwirrende und auch anregende Träume von Sakura durchlebt – beschloss er nachzusehen, was los war.

 

Nur mit der Jogginghose bekleidet durchquerte er das Zimmer und öffnete leise die Tür. Der Flur war nur schwach durch das wenige Licht aus dem Wohnzimmer beleuchtet. Hier brannte eine gedimmte Lampe in der Ecke. Ansonsten war jedoch niemand zu sehen. Doch ein Geräusch im Flur erregte seine Aufmerksamkeit. Er beobachtete wie Sakura sich von Kakashi löste, dieser hatte zuvor noch seine Arme um sie geschlungen und einen Kuss auf ihre Stirn gehaucht. Nur ein kleiner Spalt der Wohnungstür stand offen, sodass Sasuke erst bemerkt wurde, als Sakura die Wohnung wieder betrat. Kakashi war gegangen.

 

„Verzeih, wenn ich dich geweckt habe, aber ich bin grade erst wieder gekommen und … ich dachte es ist besser Kakashi nach Hause zu schicken.“, sagte sie zu ihm und ging an ihm vorbei in die Küche.

 

„Hm. Schon gut. Ich habe einen leichten Schlaf.“, murmelte Sasuke, ebenfalls sehr leise, da auch Sakura die Stimme gesenkt hatte. Ein Blick auf die Uhr in der Küche verriet ihm, dass es bereits  drei Uhr war.

 

Sie schaltete den Wasserkocher an und fragte ihn über die Schulter hinweg, ob er auch einen Tee wollte. Er bejahte und ließ sich am Tisch nieder. Sakura schenkte ihnen beiden Wasser in die Tassen und setzte sich dann ebenfalls, je eine Teetasse vor ihnen abstellend.

 

„Du siehst müde aus.“, meinte Sasuke, nachdem er sie einen Moment gemustert hatte. Ihre Augenringe sprangen ihn förmlich an.

 

„Ich bin etwas erschöpft, ich habe den ganzen Tag im Krankenhaus gestanden und eine Operation nach der anderen durchgeführt. Aber immerhin sind die meisten meiner Patienten bisher durchgekommen.“

 

Kurz erzählte sie etwas von ihrem Tag im Krankenhaus. Sasuke fand es zwar nicht unbedingt spannend, aber es war interessant genug, um ihr seine Aufmerksamkeit zu schenken, schließlich kannte er selbst sich nicht im Geringsten mit Heilungsjutsus aus. Immer wieder bemerkte er, dass ihre Hände zitterten. Als sie nach dem Becher griff, um von ihrem Tee zu trinken oder als sie ihr Stirnband löste und den Zopf den sie trug seufzend öffnete. Er wusste, sie war vermutlich sehr viel erschöpfter, als sie zugeben wollte, dennoch saßen sie noch eine halbe Stunde beisammen und unterhielten sich. Erst als Sakura fast der Teebecher aus der Hand fiel, schickte er sie entschieden ins Bett. Ihren leisen Widerspruch ließ er einfach abprallen.

 

„Du musst nicht wach bleiben, nur weil ich wach bin. Ich werde mich wieder hinlegen und du solltest genauso schlafen gehen.“, grummelte er. Es zeigte Wirkung. Mit einem Seufzen, das eindeutig ihre Kapitulation signalisierte, begab sie sich ins Wohnzimmer und schaltete die Lampe aus, dann tapste sie im Dunkeln zurück. Glücklicherweise erleuchtete das Mondlicht den Raum zu genüge, sodass Sasuke ihr ohne Probleme in den Flur folgen konnte.

 

Sakura verschwand daraufhin im Bad, wünschte ihm jedoch zuvor noch eine gute Nacht. Sasuke begab sich wieder in das Gästezimmer und ging zu Bett. Erfreut stellte er fest, dass es unter der Bettdecke noch immer gemütlich warm war.

Die ganze Zeit mit bloßem Oberkörper in der Küche zu sitzen, hatte ihn doch ein wenig frösteln lassen. So schloss er jetzt die Augen und glitt hinab in einen leichten Dämmerschlaf.
 

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Ein Blick auf den Wecker neben dem Bett zeigte ihm, dass es halb Fünf war. Und erneut konnte er leise Geräusche vernehmen. Er schlich sich aus dem Zimmer, schließlich wusste er nicht, was er vorfinden würde. Kakashi war um drei gegangen und Sakura war nach Hause gekommen, somit war es mehr als verdächtig, dass er Schritte außerhalb der Wohnung wahrnehmen konnte.

 

Mit einem Kunai in der Hand und aktiviertem Sharingan, schlich er den Flur entlang ins Wohnzimmer. Inzwischen fiel kein Licht mehr herein, entweder war der Mond weiter gewandert oder der Himmel war zugezogen. Doch durch das Sharingan war Sasuke dennoch in der Lage gut zu sehen. Im Wohnzimmer angekommen lauschte er.

Da.

 

Ein Knarzen.

 

Eindeutig aus Richtung des Balkons.

 

Sasuke schlich sich, ohne das kleinste Geräusch zu verursachen zur Balkontür und öffnete sie, ebenfalls leise. Als er hinaustrat konnte er sofort sehen, woher das Geräusch kam. Eine vermummte Gestalt, in einen langen Kapuzenmantel gehüllt, stand vor Sakuras Schlafzimmerfenster.

 

Ohne zu zögern sprang Sasuke vor, packte die Gestalt und drückte die Scharfe Klinge des Kunai in ihren Hals.

 

„Was willst du hier und wer bist du?“, zischte er leise der vermummten Person ins Ohr.

 

„Ich…Ich…“

 

„Na los, antworte.“, knurrte der Uchiha.

 

„Ich soll…“, doch weiter kam die vermummte Gestalt nicht, da sich das Schlafzimmerfenster öffnete und eine verschlafene Sakura zeigte, die dennoch einen entschlossenen Blick zur schau trug und ebenfalls bewaffnet war.

 

„was wird das wenn es fertig ist?“, ihr Ton war eindeutig gereizt.

 

„Haruno-san, ich komme gerade vom Krankenhaus, ich sollte sie holen, es geht um ihren Patienten Herr Ishida, sie kämpfen verzweifelt um sein Leben.“, rückte die Gestalt nun raus und zog sich dabei die Kapuze vom Kopf.

 

Es handelte sich um einen Anbu, vermutlich war er zufällig am Krankenhaus gewesen und mit dem Auftrag zu Sakura geschickt worden. Diese hatte sich sofort in Bewegung gesetzt und zog sich nun vor ihren Augen eine Hotpants über ihr dünnes, kurzes Seidennachthemd. Zusätzlich kramte sie eine dicke Wolljacke hervor und stieg in Turnschuhe. Dann sprang sie durch das Fenster hinaus auf den Balkon.

 

Sich einen Zopf bindend sagte sie zu dem Anbu: „Danke für die Benachrichtigung, da ich jedoch jetzt los muss, sind sie für die Bewachung von Sasuke Uchiha zuständig, bis ich wieder zurück bin.“

 

Der Anbu wandte sich überrascht zu Sasuke um, der nach der Erklärung, sofort das Messer hatte sinken lassen und zwei Schritte zurück getreten war. Er konnte durch die Maske hindurch nur die Augen des Mannes erkennen, jedoch sprach seine ganze Körperhaltung Bände. Damit hatte der Anbu nicht gerechnet und ihm war ganz sicher auch nicht wohl dabei. Gewiss lag es vor allem daran, dass besagter Uchiha ihn noch vor einer Minute überrumpelt und ein Kunai an seinen Hals gepresst hatte.

 

„Sasuke, ich weiß nicht wie lang ich weg sein werde, aber kannst du vielleicht ein Auge auf Tai haben, wenn er zur Akademie muss?! Nur falls ich nicht vorher zurück bin.“, meinte Sakura an den Schwarzhaarigen gewandt. Ein kurzes Brummen seinerseits und sie sprang bereits von der Balkonbrüstung aus, auf das Dach eines nahe gelegenen Hauses und verschwand in Richtung Krankenhaus.

 

Ein letzter spöttischer Blick auf den Anbu, dann wandte sich auch Sasuke ab und ging wieder in die Wohnung. Er schloss die Balkontür und ging direkt wieder ins Bett. Sollte der Anbu doch machen was er wollte. Sasuke war müde und wenn er auf Tai achten sollte, so würde er bald schon wieder aufstehen müssen, schließlich begann um kurz vor Acht der Unterricht in der Akademie.

 

 Der Morgen verlief erstaunlich ruhig, als Sasuke aufstand um nach Tai zu sehen, stellte er fest, dass dieser bereits fertig angezogen in der Küche saß und frühstückte. Die Frage ob Sakura schon zurück war verneinte der Junge. Dem Uchiha fiel nichts Besseres ein, also setzte er sich mit einer Tasse Tee zu seinem Sohn.

 

„Du brauchst mich nicht zu beaufsichtigen. Ich schaffe das schon.“, kam es dann etwas mürrisch von Tai.

„Deine Mutter hat mich darum gebeten, nach dir zu sehen.“

 

„Wann ist sie denn wieder weg? Ich dachte ich hätte sie heut Nacht noch im Bad gehört.“

 

„Etwa halb fünf war ein Anbu hier um die Nachricht zu überbringen, dass sie im Krankenhaus gebraucht wird.“, antwortete Sasuke.

 

„Hm. Ist nicht das erste Mal. Aber sonst ist sie immer wieder da gewesen wenn ich zur Akademie musste.“, meinte Tai, während er sein benutztes Geschirr weg räumte, „Ich werde dann jetzt los gehen, danke das du mir Gesellschaft geleistet hast.“

 

„Hm. Gern.“, meinte Sasuke und bemerkte verwundert, dass er es sogar ernst meinte. Er folgte dem Jungen, leicht verwirrt in den Flur. Dort kramte Tai Schuhe aus dem Regal und nahm seine Jacke von der Garderobe. Seine Schultasche stand bereits bereit.

 

„Okay. Bis später.“, sagte Tai und trat hinaus in den Hausflur.

 

„Bis später.“, verabschiedete sich auch Sasuke und sah seinem Sohn hinterher, während dieser zur Treppe ging und dann aus seinem Blickfeld verschwand.

 

Unschlüssig, was er jetzt tun sollte, stand Sasuke im Wohnzimmer. Zum Schlafen war er inzwischen zu wach, trotz der kurzen Nacht. Er hatte noch keinen Hunger, also würde er sich auch noch kein Essen machen. Kurzentschlossen ließ er sich einfach auf den Boden fallen, fing sich mit den Armen ab und begann seinen Tag mit Training. Liegestütze.

 
 

~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~

 

Zwei Stunden später kam auch Sakura nach Hause. Sasuke hatte gerade geduscht und trat diesmal mit Jogginghose und T-Shirt aus dem Bad, als die Rosahaarige ihm aus dem Wohnzimmer entgegen kam. Deutlicher noch, als in der Nacht, konnte er ihr ihre Erschöpfung nun ansehen. Die Dunklen Ringe unter ihren Augen hoben sich stark von der Blässe ihrer Haut ab. Sie schenkte ihm nur ein müdes Lächeln und ging ins Bad. Kurz darauf ertönte das Plätschern der Dusche.

 

Sakura kam mit nassen Haaren wieder ins Wohnzimmer und setzte sich zu Sasuke auf die Couch. Er hatte in der Zwischenzeit zwei Becher mit Tee gefüllt und auch etwas Obst klein geschnitten. Kaum saß sie neben ihm, knurrte auch schon laut ihr Bauch auf und bestätigte damit seine Vermutung.

 

„Danke dir.“, sagte Sakura und griff auch gleich zu. Mit einem genüsslichen Seufzen biss sie von dem Apfel ab.

 

„Du solltest dich danach hinlegen.“, meinte Sasuke. Es war ihm ernst damit, sie sah immer noch völlig erschöpft und eindeutig übernächtigt aus.

 

„Aber nur kurz, wenn Tai aus der Schule kommt muss ich…“, weiter kam sie gar nicht, da Sasuke ihr ins Wort fiel: „Nein du brauchst gar nichts. Ich werde ihm was zu essen machen und danach holen wir Taro ab und gehen zum Trainingsplatz. Überlass es den anderen Anbus mich für ein paar Stunden zu überwachen und schlaf dich aus, du siehst scheußlich aus.“

 

Gequält verzog Sakura bei seinen Worten das Gesicht.

 

„Du weißt genau wie man Mädchen Komplimente macht Uchiha. Aber gut, meinetwegen geh mit ihm Trainieren. Er freut sich sicher darüber.“, sagte Sakura.

 

Dann lehnte sie sich vor und gab ihm einen leichten Kuss auf die Wange.

 

„Ich freue mich auch, wenn du Zeit mit ihm verbringst.“, hauchte sie, bevor sie sich erhob und in ihr Schlafzimmer ging.

Back in town

 

Die nächsten Tage, sogar Wochen vergingen wie im Flug und folgten dabei einem einfachen Muster. Sakura ging arbeiten, im Krankenhaus oder Hokageturm. Tai ging vormittags zur Akademie und nachmittags wurde er von Sasuke trainiert. Abends ein gemeinsames Abendessen bei Sakura zuhause oder aber wenn diese noch arbeiten war, aßen Sasuke und Tai bei Hinata und Taro mit.

 

Die Hyuuga bestand darauf, dass die beiden zum Essen kamen, wenn Sakura noch auf der Arbeit war. Ihrer Meinung nach, war Sasuke nicht in der Lage eine ordentliche Mahlzeit für ein Kind im Wachstum zuzubereiten. Natürlich erahnte Sasuke den wahren Grund dafür:  Hinata war ungern allein zuhause. Sie vermisste Naruto und war froh über die Ablenkung die das Kochen und der gemeinsame Abend brachten, auch wenn der Uchiha alles andere als ein gesprächiger Gast war. Doch das schien sie nicht zu stören. Jeden Tag wenn er Taro abholte um die Jungs zu trainieren, lud sie ihn für den Abend ein, wenn sie wussten dass Sakura erst später nach Hause kommen würde.

 

Vermutlich war die Situation mit Sakura, nicht so leicht für die Anbus, die ihn überwachen sollten. Häufig wurde sie spontan zum Krankenhaus gerufen um einen Notfall zu behandeln oder einzuspringen wenn jemand ausfiel. Jedes Mal musste irgendein armer Tropf einspringen und die Bewachung übernehmen. So manches Mal traf es denjenigen, der die Nachricht für Sakura überbracht hatte.

 

Sasuke war immer noch davon überrascht, wie Sakura sich zu einer wichtigen Persönlichkeit entwickelt hatte. Wann immer er mitbekam, dass wieder ein Notfall im Krankenhaus vorlag, fragte er sich, ob es niemand anderen gab, der dies Übernehmen konnte. Doch die Worte waren immer dieselben: „Haruno-san, wir brauchen Sie!“

 

Als er eines Abends aus seinem Schneckenhaus gekrochen war und Hinata danach gefragt hatte, war die Antwort überraschend kurz ausgefallen. Hinata hatte mit einem knappen Satz bestätigt, was Sasuke sich bereits gedacht hatte: „Sie ist eben die Beste.“. Nach Tsunade, gab es keinen besseren Medic-nin in Konoha und einige raunten bereits jetzt, dass Sakura auch Tsunade schon bald überflügeln würde. Viele sahen besonders das kleine Zeichen auf Sakuras Stirn als Grund dafür. Auch wenn kaum einer genau wusste, was es damit auf sich hatte, war doch allen bekannt, dass Shizune, ebenfalls Tsunades Schülerin, diese Fähigkeit nicht hatte meistern können und auch Tsunade selbst hatte diese Fähigkeit erst wesentlich später entwickelt. Auch dafür hatte Sasuke die Abendessen mit Hinata genutzt. Er nutzte es aus, dass die Hyuuga keine solche Klatschtante wie Ino war und befragte sie daher ausführlich, wenn er etwas wissen wollte. Schließlich brauchte er hierbei keine Angst zu haben, dass es am nächsten Tag gleich das ganze Dorf wusste.

 

So hatte er auch erfahren, was es mit dem Byakugō no In auf sich hatte. Er war beeindruckt, dass Tsunade solch ein S-Rang Justu entwickelt hatte und musste durchaus anerkennen, dass sie ihren Rang als Sannin, neben Orochimaru, damit verdient hatte. Dass Sakura in der Lage gewesen war sich diese Technik anzueignen, überraschte ihn weniger, nachdem er wusste, worum es ging. Sakuras Fähigkeiten waren schon immer die Chakrakontrolle und ihre Intelligenz gewesen.

 

Neidlos konnte er eingestehen, dass er diese Präzision der Chakrakontrolle nicht über Jahre hinweg hätte aufrecht erhalten können, vermutlich waren Tsunade und Sakura tatsächlich die einzigen Ninjas die dazu fähig waren. Schließlich war Sakura dennoch auf Missionen gegangen und hatte im Krankenhaus die verletzten geheilt, dabei „nebenher“ einen konstanten Chakrastrom auf einen Punkt im Körper zu konzentrieren war für die meisten Ninjas bereits unmöglich. Dies jedoch über drei Jahre hinweg aufrecht zu erhalten war unvorstellbar. Besonders wenn er bedachte, wie erschöpft Sakura nach einem Tag im Krankenhaus meist war.

 

Im Nachhinein betrachtet war es schade, dass Kakashi Sakura in diesen Bereichen keine große Hilfe hatte anbieten können. In Tsunade jedoch, hatte Sakura tatsächlich die perfekte Lehrerin gefunden, die ihr speziell auf ihre Talente angepasste Techniken hatte beibringen können. Vor allem aber, hatte Tsunade ihr Potential erkannt.

 

Ein wenig gruselig war die Vorstellung, dass sie Sakura damit in eine unwahrscheinlich gefährliche Waffe verwandelt hatte. Durch diese optimale Nutzung ihres wesentlich geringeren Chakravorrates, war sie dennoch ebenbürtig mit ihm und Naruto. Etwas was Sasuke sich früher niemals eingestanden hätte. Doch nachdem er ihre Zerstörungskraft gesehen hatte und nun wusste, was es mit dem Siegel auf sich hatte… Naruto hatte wirklich recht gehabt, als er Sasuke riet sie nicht zu provozieren, weil sie ansonsten Konoha auslöschen könnte. Würde sie das Siegel lösen, könnte sie vermutlich die halbe Welt mit einem Faustschlag in Schutt und Asche legen.

 

Doch irgendwie war Sasuke auch ein wenig stolz auf Sakura. Er wusste nicht woran es lag, doch er freute sich für sie, dass sie sich so sehr entwickelt hatte. Sie war eine starke und selbstbewusste Frau geworden, etwas was ihn auf gewisse Weise anzog. Vielleicht, weil er wusste, wie groß ihre Fortschritte verglichen mit ihrer Anfangszeit waren.

 

Zu seiner Überraschung hatte sich das Zusammenwohnen mit Sakura und Tai, trotz seiner eigenen verwirrten Gefühle für die beiden und auch Sakuras gemischten Gefühlen ihm gegenüber, als unkompliziert erwiesen. Bis auf einige wenige Momente, in denen die Stimmung zwischen ihnen komisch geworden war, waren die zwei Wochen bis zu seiner offiziellen Wiederaufnahme sehr angenehm gewesen.

 

 Für den nächsten Tag hatte sich Sakura sogar frei genommen und auch Naruto sollte von seiner Mission zurückkehren. Für den Abend war auch schon eine kleine Feier geplant. Obwohl Sasuke sich nicht viel daraus machte, schließlich würde er nur zu Tsunade gehen, sich die Bewertung seines Verhaltens anhören und dann ihre Entscheidung mitgeteilt bekommen. Keine große Sache. Doch sein Team schien da anderer Meinung zu sein.

 

Am Vorabend der Aufnahme ins Dorf, hatten er, Tai und Sakura zusammen zu Abend gegessen. Sakura war gerade aufgestanden und machte sich über den Abwasch her. Tai war bereits vor einiger Zeit zu Bett gegangen, da es schon recht spät war und er zur Akademie musste. Sakura hatte dann angefangen aus dem Krankenhaus zu erzählen und Sasuke hatte ihr halbwegs interessiert zugehört. Er hatte in den zwei Wochen festgestellt, dass es ihm nichts ausmachte, wenn Sakura über ihre Arbeit oder Freunde sprach. Sie erwartete von ihm keine rege Beteiligung am Gespräch. Es genügte ihr, dass er zuhörte und ab und an ein Brummen von sich gab. Er selbst fühlte sich in ihrer Nähe nicht mehr so einsam und isoliert, wie in den Momenten wenn er allein in seinem Zimmer saß und grübelte. Abgesehen davon hatte er in diesen wenigen Augenblicken das Gefühl, dass Sakura ihn so akzeptierte wie er war. Schweigsam, brummig und mürrisch.

 

Nachdem einige Minuten nur das Plätschern des Spülwassers und Klirren des Geschirrs zu hören war, weil ihre Unterhaltung verstummt war, stand auch Sasuke auf und griff sich wortlos ein Handtuch um das Abtrocknen zu übernehmen. Die Stille zwischen ihnen war angenehm und auch als Sakura leise anfing zu singen, machte es Sasuke nichts aus. Diese Eigenart von ihr hatte er bereits kennengelernt.

 

Es war einige Tage nach seinem Einzug gewesen. Er war morgens aufgewacht und hatte etwas gehört was er nicht zuordnen konnte. Tai war bereits weg, wie ihm ein Blick auf den Wecker zeigte. Somit konnte nur noch Sakura in der Wohnung sein. Jedoch war er in keinster Weise darauf vorbereitet gewesen, dass diese in einer knappen Shorts und nur mit einem vor der Brust verknoteten Top durchs Wohnzimmer hopste und dabei lauthals einen Song aus dem Radio mitschmetterte. Dabei schwang sie einen Staubwedel über dem Kopf und fischte Spinnenweben aus den Zimmerecken.

 

Als Sasuke sich daraufhin geräuspert hatte, war Sakura natürlich peinlich berührt zur Salzsäule erstarrt. Wie sie ihm immer wieder versicherte, hatte sie irgendwie vergessen, dass er auch noch da war. Sasuke hatte daraufhin nur mit den Achseln gezuckt und ihr versichert, dass sie in ihrer eigenen Wohnung tun und lassen konnte, was sie wollte. Ihn würde es nicht stören. Sie hatte ihn nur kurz angesehen und dann ebenfalls die Schultern gezuckt. Sie hatte sich geräuspert und mit noch mehr Elan als vorher das Lied mitgesungen. Seitdem war er mit ihrer Angewohnheit für sich allein zu singen vertraut und wenn er ehrlich war, fand er es schon niedlich. Soweit er das beurteilen konnte, sang sie zwar nicht perfekt, allerdings auch nicht schlecht, somit störte es ihn wirklich nicht.

 

Beim Abwaschen sang sie leise, ein ziemlich bekanntes und in Konoha sehr beliebtes Lied. Sie reichte ihm immer weiter die Teller und Schüsseln an, leise singend. Irgendwann erwischte sich Sasuke dabei, dass er mit dem Fuß im Takt wippte. Doch irgendwie reichte es ihm nicht. Was wäre, wenn er morgen doch nicht aufgenommen werden würde? Wenn in dem Bericht irgendwas über den Streit mit Sakura stand? Wenn Tsunade sagen würde, dass sie ihm doch nicht genug traue? Wenn sie ihn wegschickten…

 

Hier in dieser kleinen Küche, wollte er sich einmal so mit ihr verbunden fühlen, wie er es sich beim Anblick ihres Bildes vor zwei Wochen gewünscht hatte und bevor er richtig darüber nachgedacht hatte, stimmte er leise in den Text mit ein. Sakura stockte zwar kurz in ihrer Bewegung, ließ sich ansonsten jedoch nur mit einem leichten Lächeln anmerken, dass sie verwundert war.

Sie verstummten erst, als der Abwasch erledigt war. Jedes weitere Lied, welches Sakura angestimmt hatte, war Sasuke bekannt gewesen und so er hatte einfach weiter gesungen.  Jetzt räumte Sakura das Geschirr zurück in den Schrank. Sasuke beobachtete sie. Jede ihrer Bewegungen.

 

Als Sakura sich schließlich zu ihm umdrehte, konnte er nicht anders. Obwohl er es nicht zugeben wollte, hatte er Angst das alles wieder zu verlieren. Wieder aus Konoha fortgehen zu müssen. Ohne einen weiteren Gedanken an die Folgen zu verschwenden, beugte er sich vor und legte seine Hand in Sakuras Nacken, um sie zu einem leidenschaftlichen Kuss heran zu ziehen.

 

In diesem Moment war ihm alles egal - was sie jetzt von ihm dachte; dass sie bereits zwei andere Männer hatte, um sich mit ihnen zu vergnügen; dass Tai nur wenige Meter von ihnen entfernt schlief. Er wollte sie nochmal. Er wollte dieses Kribbeln der Aufregung spüren, wie damals im Wald. Etwas was ihn selbst im Kampf nur noch selten überkam. Sobald sich ihre Lippen berührten, war es da. Ein elektrisierender Rausch, der ihm sämtliche Sinne vernebelte. Genüsslich erkundete er Sakuras Mund, ließ seine Fingerspitzen unter ihr Shirt gleiten, über die zarte Haut ihres Bauches. Seine Hand in ihrem Nacken wanderte weiter in ihr Haar, streichelte sie. Er drängte sie zurück, bis an die Küchenzeile und hob sie sofort darauf.

 

Er war so sehr mit seinen eigenen Empfindungen beschäftigt, dass er erst dann bemerkte, dass Sakura ihn von sich weg schob. Obwohl sie sich noch küssten, lagen ihre Hände abwehrend auf seiner Brust, hielten ihn auf Abstand. Erst als er das registrierte, ließ er von ihr ab. Einen Augenblick lang, war nur ihr beider Keuchen zu hören. Sasuke wusste nicht, was er sagen sollte. Er hatte sich in diesem einen Augenblick so sehr zum Idioten gemacht. Scham durchflutete seinen Körper…

 

 Bevor er sich jedoch aus dem Staub machen konnte, erhob Sakura ihre Stimme.

 

„Sasuke es tut mir Leid, ich kann das nicht.“

 

„Hmm.“, brummte er in einem abfälligen Ton. Er wollte gehen und sich in seinem Zimmer einschließen. Sollte er morgen wieder aufgenommen werden, konnte er immerhin froh sein, dass er wieder allein entscheiden konnte, wo er wohnen würde. Dann könnte er sich verkriechen und diese Peinlichkeit vergessen.

 

„Sasuke, sei nicht so. Ich kann einfach nicht so leicht über meinen Schatten springen. Ich bin verwirrt, ich fühle grade alles und gleichzeitig nichts. So kann ich mich nicht darauf einlassen. Tut mir Leid.“, sagte Sakura und schob sich langsam von der Küchenzeile herunter.

 

Ihre Haare waren zerzaust, ihre Wangen knallrot und sie sah ihn flehentlich an, als wüsste sie ganz genau, was in diesem Augenblick in seinem Kopf vorging. Vermutlich war genau das auch der Fall. Alles in ihm schrie nach Flucht. Es war ihm vielleicht nicht anzusehen, doch Sakura kannte ihn gut genug um sich dessen sicher zu sein.

 

„Tu nichts Dummes. Geh nicht wieder weg, Sasuke.“, flüsterte sie leise in die Stille hinein.

 

„Nur weil ich das jetzt nicht kann, heißt es nicht, dass ich mir wünsche du wärst weg. Im Gegenteil, ich freue mich so sehr, dass du wieder hier bist. Ich fühle mich wieder vollständig. Naruto ebenso. Wir sind doch eine Familie. Irgendwie. Und denk doch nur daran wie sehr Tai sich an dich gewöhnt hat. Immer wenn ich mit ihm allein bin, plappert er wie ein Wasserfall darüber, was du wieder cooles gemacht hast und was du ihnen für tolle Tricks beigebracht hast. Du darfst nicht wieder gehen. Schon gar nicht meinetwegen. Ich bitte dich darum.“

 

Sasuke zuckte unbestimmt mit den Schultern und brummte nochmal kurz undefiniert, jedoch bereits versöhnlicher und ließ sie dann in der Küche stehen.

 

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Am nächsten Morgen  verließ Sasuke bereits frühzeitig die Wohnung. Er war sich sicher, dass Sakura ihn nochmal belagert hätte und das war das letzte was er wollte. Somit war er bereits zwei Stunden vor seinem eigentlichen Termin bei Tsunade aufgestanden und schlenderte nun durch die Straßen. Dass er keinen Anbu dabei hatte kümmerte ihn in diesem Moment wenig. Das würde die Entscheidung nun auch nicht mehr beeinflussen und die Berichte waren alle bereits abgegeben.

Als es kurz vor Acht war, lenkte er seine Schritte in Richtung des Hokageturms. Unbeachtet von den wenigen Personen, die bereits in dem  Gebäude umher wuselten, stieg er die Treppe hinauf und klopfte an die Tür von Tsunades Büro.

„Komm rein.“, war die dumpfe Antwort von jenseits der Tür.

 

Sasuke betrat das Büro und blieb kurz vor dem Schreibtisch gehorsam stehen. Sein Herzschlag war leicht beschleunigt, ein winziger Zweifel blieb in seinem Hinterkopf und wollte sich immer wieder in den Vordergrund drängen.

Was wenn doch nicht alles in Ordnung war…

 

Doch bevor er sich weitere Gedanken machen konnte, begann Tsunade bereits zu sprechen:

 

„Also Sasuke, was soll ich um den heißen Brei herum reden. Die Berichte waren allesamt in Ordnung, dass es ab und an mal eine Meinungsverschiedenheit gibt, das kommt vor, dafür werde ich dich sicherlich nicht verurteilen. Schließlich weiß ich selbst wie temperamentvoll und aufdringlich Naruto und Sakura sein können und auch du bist gelegentlich recht aufbrausend.  Aber davon abgesehen, hast du dich gut wieder in das Dorfleben eingegliedert, soweit es dir möglich war. Du hast dich, auch wenn dein Team nicht vor Ort war, dennoch ordentlich verhalten, somit gibt es nichts was ich dir zu Lasten legen könnte. Herzlichen Glückwunsch, ab heute bist du wieder ein offizielles Mitglied des Dorfes. Dein Eintrag im Bingobuch wird ab heute und mit sofortiger Wirkung gelöscht. Du bist frei zu tun und zu lassen was du willst.“

 

„Danke.“, zwang sich Sasuke zu sagen.

 

„Dich interessiert vielleicht, dass es demnächst die entsprechenden Prüfungen für dich geben wird. Natürlich wäre es nur eine Formalität, aber bitte verstehe, dass du die Prüfungen ablegen musst, damit du im Rang aufsteigen kannst. Allerdings hast du Glück, die Chunin Prüfung findet bereits in zwei Wochen statt und drei Wochen danach ist die nächste Jonin Prüfung angesetzt. Eine Anbuprüfung wird immer dann stattfinden wenn wir genügend geeignete Kandidaten haben. Somit ist der Zeitpunkt flexibel. Wenn du teilnehmen möchtest, habe ich hier schonmal die entsprechenden Formulare. Sie sind bereits ausgefüllt, du musst nur noch unterschreiben. Natürlich nur, wenn du willst.“, auffordernd hielt Tsunade ihm zwei Zettel hin.

 

Sasuke nahm sie entgegen und las sie kurz durch. Das eine war die Anmeldung zur Chunin Prüfung, das zweite bereits das Zulassungsformular für die Auswahl der Jonin. Ohne zu zögern unterzeichnete er beide und gab sie Tsunade zurück. Wie sie sagte, es wäre eine reine Formalität. Er bezweifelte, dass er selbst in der Joninprüfung auf Probleme stoßen könnte, die er nicht zu lösen im Stande wäre.

 

„Nun, dann wirst du in ein paar Tagen die Informationen erhalten, wann und wo die Prüfung stattfinden wird. Du darfst nun gehen.“

 

Sasuke nickte nur kurz, zum Zeichen, dass er verstanden hatte. Als er bereits die Türklinke in der Hand hatte, hielt Tsunade ihn jedoch noch einmal zurück.

 

„Warte, ich habe noch etwas vergessen.“

 

Die Hokage hatte sich von ihrem Platz hinter dem Schreibtisch erhoben und trat nun neben den Uchiha. Ohne Umschweife drückte sie ihm einen Schlüssel und eine versiegelte Schriftrolle in die Hand. Fragend blickte Sasuke auf die Gegenstände, bis es bei ihm klick machte. Ungläubig sah er die Hokage an.

 

„Nun, du bist der offizielle Erbe des Uchihaclans, ob du es willst oder nicht. Dies ist der Schlüssel zum Hauptgebäude und das andere die Besitzurkunde. Es ist deins, du kannst damit tun und lassen, was du willst.“

 

„Hm.“

 

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Unterdessen an einem anderen Ort:

 

„Und du bist dir sicher, was diese Information betrifft?“

 

„Definitiv. Ich habe es deutlich gehört.“

 

„Du wärst also auch bereit, dies vor Gericht auszusagen?“

 

„Gewiss.“

 

„Dann darfst du gehen.“

 

 

„Nun, das ist mehr, als wir zu hoffen gewagt haben. Damit haben wir sie endlich. So können wir sie zumindest kurzfristig ablenken, aber das dürfte genügen.“

 

„Du vergisst die anderen. Was ist mit dem Uchiha?“

 

„Nun genau das wird unser Clou. Klagen wir ihn an, wird sie nicht anders können, als ihn zu verteidigen. Damit wird ihre Integrität zerstört und wir werden sie bestrafen können.“

 

„Glaubst du Tsunade wird das zulassen?“

 

„Sie wird keine andere Wahl haben. Sie wird in dieser Sache kein Mitspracherecht bekommen. Dafür werden wir sorgen.“

 

„Ich hoffe dein Plan geht auf. Er hängt uns schon zu lange im Nacken…“

 

„Da bin ich mir sicher. Diesmal wird er bekommen, was er will und unser Teil der Abmachung wird damit erfüllt sein!“

 

„Dann sollten wir alles Nötige in die Wege leiten…“

 

~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~

 

Am Abend hatten sich alle bei den Uzumakis im Garten eingefunden. Es war eine kleine familiäre Feier für Sasukes Aufnahme. Hinata hatte darauf bestanden, dass sie das schöne Wetter noch genießen sollten, solange es anhielt und somit Tische und Stühle im Garten aufgebaut.

 

Kakashi half gerade Hinata dabei, noch einige der Schalen und Schüsseln mit Essen raus zu tragen, während Sakura bereits den Tisch deckte.

 

Tai und Taro spielten noch auf der Veranda ein Kartenspiel, lauerten jedoch bereits auf das Essen, welches auf dem Tisch stand. Sasuke hatte die beiden schon mehrere Male dabei ertappt, dass sie etwas mopsen wollten. Immerhin genügte ein kühler Blick von ihm, damit sie ihre kleinen Hände wieder zurück zogen und sich brav zurück auf die Veranda trollten.

 

Naruto war leider noch immer auf der Mission und konnte somit nicht dabei sein, obwohl ihn alle für den Abend zurück erwartet hatten. Deshalb war es bei der Aufgabenverteilung auch irgendwie Sasuke zugefallen, You zu beaufsichtigen. Die Kleine hopste grade glucksend auf seinem Schoß rum und versuchte immer wieder aufs neue ihm ins Gesicht zu patschen. Sasuke konnte sich einfach nicht erklären, wie er so unverhofft zu dem Kind gekommen war. Anscheinend hatte er die Aufgabenverteilung nicht mitbekommen. Dann hatte ihm Sakura das Kind in die Hand gedrückt und ihn ausgeschimpft. Irgendwas in der Richtung „wenn du sonst schon nichts tun willst“, hatte sie dabei gebrummt.

 

Es dauerte allerdings nicht lang bis das Essen fertig angerichtet war und sie sich alle zum Essen hingesetzt hatten. Sakura erhob sich, bevor sie anfangen wollten mit ihrem Glas. Liebevoll sah sie den Uchiha an. Es war das erste Mal, seit er wieder in Konoha war, dass sie ihn mit einem solch warmen Blick musterte. Kurz stieg ein kribbeln in dem Uchiha auf. Vor allem wenn er an seine peinliche Abfuhr vom Vorabend dachte. Doch dann prostete Sakura ihm zu und die anderen folgten ihrem Beispiel.

 

„Auf Sasuke! Wir sind alle sehr froh, dass du endlich wieder - offiziell - zu uns gehörst.“

 

Nachdem alle einen Schluck aus ihren Gläsern genommen hatten und sich gerade am Essen bedienten, klingelte es an der Haustür.

 

Verwirrte Blicke wurden getauscht, denn an sich, erwarteten sie niemanden mehr. Hinata erhob sich und ging an die Tür um zu öffnen. Die anderen ließen sich davon nicht beirren und aßen einfach weiter.

 

Allerdings verging Sasuke der Appetit, als er Hinata mit mehreren Anbu wiederkommen sah. Ihr Gesicht sprach Bände.

Irgendwas stimmte absolut nicht. Einen kurzen Augenblick sorgte sich der Uchiha um seinen besten Freund. Waren sie hier um schlechte Nachrichten von Naruto zu überbringen? Sie hatten sich bisher keine Sorgen gemacht, da es immer mal vorkam, das eine Mission ein, zwei Tage länger dauerte als geplant. Aber nein. Sonst hätten sie Hinata dies bereits mitgeteilt. Dass der Trupp jedoch in den Garten kam, ließ nur einen Schluss zu, sie wollten etwas von ihm, Sakura oder Kakashi…

 

Zu demselben Schluss kamen wohl auch die anderen Erwachsenen, denn auch diese ließen ihr Besteck nun sinken und standen auf.

 

„Tai! Taro! Nehmt ihr bitte You mit und geht in Taros Zimmer?“, meinte Sakura nun ruhig. Sie schien ebenfalls zu vermuten, dass etwas nicht stimmte. Die Hyuuga positionierte sich direkt vor der Verandatür nachdem die Kinder im Inneren des Hauses verschwunden waren. Man konnte nie vorsichtig genug sein.

 

„Also, was wollt ihr hier?“, fragte nun Kakashi. Auch er und Sakura hatten sich nun strategisch zwischen den Anbu und Sasuke positioniert. Diese ganze Sache schrie förmlich nach Gefahr.

 

Sasuke war ebenfalls aufgestanden. Seine Hand lag an seinem Katana, welches für die Anbu nicht sichtbar an den Tisch gelehnt war. Bevor die Situation jedoch noch brenzliger wurde, trat der Anführer des Trupps vor und erklärte seine Anwesenheit. Auch wenn die Worte einen Moment brauchten, bis er sie wirklich verstand.

 

„Wir sind hier um Sasuke Uchiha fest zu nehmen.“

 

„Warum? Was wird ihm vorgeworfen? Er ist seit heute wieder offizielles Mitglied des Dorfes, was wollt ihr ihm zur Last legen?“, brauste Sakura auf.

 

„Der Vorwurf lautet Vergewaltigung.“, erklärte der Anbu reglos.

 

„So ein Schwachsinn, er war heute den ganzen Tag mit mir zusammen, bis auf heute Morgen, als er bei Tsunade war! Wann soll das passiert sein? Wer ist das Opfer?“, die Stimme der Rosahaarigen wurde immer erboster.

 

Sasuke wusste selbst nicht, was er davon halten sollte. Er konnte sich nicht vorstellen, wie er in diese Sache hineingeraten war.

 

„Interessant, dass Sie fragen Haruno-san. Das Opfer sind Sie!“

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„Der Vorwurf lautet Vergewaltigung.“, erklärte der Anbu reglos.

 

„So ein Schwachsinn, er war heute den ganzen Tag mit mir zusammen, bis auf heute Morgen, als er bei Tsunade war! Wann soll das passiert sein? Wer ist das Opfer?“, die Stimme der Rosahaarigen wurde immer erboster.

 

Sasuke wusste selbst nicht, was er davon halten sollte. Er konnte sich nicht vorstellen, wie er in diese Sache hineingeraten war.

 

„Interessant, dass Sie fragen Haruno-san. Das Opfer sind Sie!“

 

 

„Bitte?“, kam es völlig verwirrt von der Rosahaarigen.

 

Auch Sasuke wusste nicht, was er überhaupt noch denken sollte. Das Blut rauschte in seinen Ohren, während alle möglichen und unmöglichen Szenarien durch seine Gedanken rasten.

 

Sakura, die ihn hinterrücks angezeigt hatte, weil er ihr zu aufdringlich geworden war…

 

Schwachsinn!

 

Irgendeine alte Verehrerin von ihm, die ihm eins auswischen wollte?

 

Schon möglich. Doch warum Sakura?

 

Es ratterte weiter in seinem Schädel und es war, als würde er Minutenlang dort erstarrt verharren, doch er wusste genau, dass es sich dabei nur um wenige Sekunden handelte. Dann endlich rastete die richtige Kombination ein. Er dachte zurück an die Andeutungen von Naruto, bezüglich der Ältesten und an seinen eignen -lautstarken - Streit mit Sakura auf der Lichtung.

Alles fügte sich für ihn zusammen und er wusste in diesem Augenblick genau, was er zu tun hatte.

 

„Ich werde euch wohl begleiten müssen.“, sagte Sasuke ruhig und leise in die Stille der Nacht hinein.

 

Perplex wandte sich Sakura zu ihm um.

 

„So ein Blödsinn, du wirst nirgends…“

 

„Doch werde ich.“, unterbrach der Schwarzhaarige seine Teamkameradin. Vorsichtig suchte er den Blick von Kakashi, um ihm still und ohne Worte zu verdeutlichen, worum es hierbei wirklich ging. Ein leichtes Blitzen in den Augen seines ehemaligen Sensei, bedeutete Sasuke, dass er verstanden worden war. Das genügte ihm.

 

Er legte sein Katana auf dem Tisch ab, langsam und mit Bedacht. Die Anbu zuckten bei dieser Bewegung bereits nervös. Auch seine Tasche mit Wurfmessern, die Sasuke jederzeit versteckt unter der Kleidung trug, löste er nun und ließ sie auf den Tisch gleiten. Dann trat er vor und begab sich zu den Anbu.

 

„Sasuke, was soll denn das?“, kam es nun verzweifelt von Sakura, „Ich weiß doch, dass du nichts getan hast, du musst nicht mit ihnen gehen. Ich werde für dich aussagen.“

 

„Nein.“, entgegnete Sasuke bestimmt, während ihn die Anbu in ihre Mitte nahmen.

 

„Was? Wieso nein? Natürlich werde ich dich da raus holen!“

 

„Sakura!“, sagte Kakashi jetzt energisch, bevor Sasuke noch weitere Einwände vorbringen konnte.

 

Die Rosahaarige sah zu ihrem Geliebten und Partner. Unglaube spiegelte sich in ihrem Blick.

 

„Aber wir können das doch nicht zulassen, das ist doch Irrsinn…“, erneut wurden ihre Worte von Kakashi unterbrochen.

 

„Nein Sakura, lass sie gehen. Wir werden eine Lösung finden, aber jetzt, muss er mitgehen.“, die Eindringlichkeit von Kakashis Worten, ließ Sakura verstummen.

 

Sasuke nickte seinem Sensei noch dankbar zu, dann wandte er sich zur Tür, die Hinata inzwischen wieder freigegeben hatte.

Sie rang die Hände vor ihrer Brust und wusste anscheinend nicht, was sie von alle dem halten sollte. Doch Sasuke erkannte auch in ihren Augen, einen Funken ihres Kampfgeistes. Ein leichtes Schütteln seines Kopfes, bewegte auch sie dazu, nachzugeben. Die Anbu umringten ihn, auf dem Ganzen Weg durch das Haus und anschließend bis zum Hokageturm.

 

Er wurde nicht verhört, allerdings hatte er in Anbetracht seiner Vermutung auch nicht damit gerechnet, dass sich irgendwer wirklich die Mühe machen würde, diese Scharade aufrecht zu erhalten. Stattdessen wurde er nur direkt in eine der Zellen verfrachtet. Die Hände mit dicken Eisenketten gefesselt und eine Versiegelnde Binde über die Augen, damit er sein Sharingan nicht aktivieren konnte.

 

Er fand sich damit ab und wehrte sich nicht dagegen. Ihm entging keineswegs, dass er jedoch keinen der Anbu zu kennen schien, die für seine Gefangennahme und Bewachung zuständig waren. Gewiss war es genauso beabsichtigt. Leider blieb ihm nun nichts anderes übrig, als abzuwarten und darauf zu vertrauen, dass Kakashi Sakura und Tai schützen würde.

 

~~~

 

„Kakashi, erklärst du mir bitte mal was hier vor sich geht? Ich habe den Blick gesehen, den ihr getauscht habt, du weißt doch etwas!“, ereiferte sich Sakura.

 

Inzwischen hatten sich Hinata, Sakura und Kakashi in der Küche nieder gelassen. Keiner von ihnen hatte noch große Lust darauf gehabt, etwas zu essen, geschweige denn, zu feiern. Die Kinder saßen im Wohnzimmer und aßen dort allein. Doch Kakashi hatte es für besser befunden, wenn sie das was er vermutete nicht draußen besprachen, wo neugierige Ohren es vielleicht mitbekommen könnten. Seiner Vermutung nach war nämlich genau das ihr aktuelles Problem.

 

Der Grauhaarige seufzte und griff nach seinem Teebecher, bevor er begann, seine Theorie zu erläutern. Hinata saß ihm schweigend gegenüber und wusste anscheinend noch nicht, was sie von der ganzen Sache halten sollte. Sakura hingegen war kaum zu bremsen.

 

„Sakura, Naruto und ich vermuten bereits seit längerem, dass es keineswegs ein Zufall ist, dass die Ältesten dich so auf dem Kiecker haben. Es ist ungewöhnlich, dass sie sich so sehr, mit auch nur kleinsten Vergehen einer Person beschäftigen, wie es bei dir der Fall ist.“, eröffnete Kakashi, den beiden Frauen. Bevor Sakura zu einer Erwiderung ansetzen konnte, brachte Kakashi sie mit einem Handzeichen dazu zu schweigen.

 

„Es ist völlig egal worum es im Endeffekt geht, oder weshalb sie so auf dich aus sind Sakura, Tatsache ist, dass Sasuke und ich beide den Eindruck hatten, seine Verhaftung sollte nichts weiter bewirken, als dich aufzubringen und dich so womöglich sogar dazu zu veranlassen, die Wahrheit um Tais Herkunft Preis zu geben.

 

Deshalb haben sie auch den Vorwurf der Vergewaltigung gewählt. Sie sind sich sicher, dass du ihn verteidigen wirst und klar stellst, dass es sich um einvernehmlichen Sex gehandelt hat. Ich vermute, dass das Chakra was wir letztens auf der Lichtung gespürt haben, nachdem ihr euch gestritten habt, zu einem Anbu gehörte. Oder einem Spitzel. Irgendwer, der den Ältesten die Bestätigung gegeben hat, die sie benötigt haben, um Tatsächlich was Handfestes zu versuchen. Sakura, bitte bedenke, was das bedeuten würde. Solltest du das eingestehen,  wäre das Hochverrat! Sie könnten dich verbannen oder sogar hinrichten lassen!“

Für einen Augenblick herrschte absolute Stille in der kleinen Küche. Sakura hatte sich jetzt auch auf einen der Stühle sinken lassen. Ihren Kopf hatte sie in ihren Händen geborgen. Hinata hatte sich entsetzt die Hände vor den Mund geschlagen.

 

„Das kann doch unmöglich wahr sein. Wieso sollten die denn so einen gemeinem Plan aushecken, nur um Sakura zu bestrafen?“, flüsterte die Blauhaarige. Es bereitete ihr einige Sorgen, dass ihrer Freundin so etwas zustoßen könnte. Sie rang noch verzweifelt mit ihren Händen, während Kakashi bereits überlegte, wie man die Vorwürfe gegen Sasuke entkräften könnte, ohne die Wahrheit zu offenbaren. Doch Sakura war bereits ein Stück weiter mit ihren Überlegungen.

 

„Sie können mir nichts wirklich Schlimmes tun, solange Tsunade Hokage ist.“, kam es nun kühl von Sakura.

 

Ein Blick auf seine Partnerin und Kakashi ahnte bereits das Schlimmste. Typisch. Keiner seiner ehemaligen Schüler ließ sich reinreden, wenn sie sich erst mal was in ihren Dickschädel gesetzt hatten. Da waren sie alle schon immer gleich gewesen.

 

Sakura hatte einen entschlossenen Blick aufgesetzt. Sie wusste genau, dass sie nicht mit Verbannung oder dem Tod zu rechnen brauchte. Auch wenn sie ihr Verhalten als Hochverrat auslegen wollten, so würde Tsunade als Hokage bei dem Strafmaß noch immer ein gewisses Mitspracherecht haben. Anders hingegen wäre es bei Sasuke. Sakura wusste, dass auf Vergewaltigung als Höchststrafe ebenfalls Verbannung stand. Grade nachdem Sasuke erst wieder aufgenommen war, würden sicherlich einige dafür zu begeistern sein. Es war nicht bei allen so gern gesehen, dass Sasuke als ehemaliger Nukenin wieder zum Dorf gehörte, besonders diejenigen die schon immer begeisterte Anhänger Danzos gewesen waren, hätten gewiss nichts gegen einen erneuten Ausschluss Sasukes.

 

„Ich werde zu seinen Gunsten aussagen und die Wahrheit bestätigen.“, bestätigte Sakura nun ihr Vorhaben.

 

„Sakura, ich halte das für keine gute…“, setzte Kakashi an.

 

„Doch. Ich denke es ist die einzige Chance die wir haben. Kakashi, nur wenn wir sie in dem Glauben lassen, ihr Plan würde funktionieren, können wir vielleicht endlich herausfinden, worauf sie wirklich aus sind. Aber dafür…“, sie verstummte.

 

„Was?“, fragte Hinata nun. Kakashi betrachtete Sakura nur mit traurigen Augen. Er wusste genau, worauf sie hinaus wollte. Er kannte sie einfach zu gut.

 

„Dafür müsst ihr zulassen, dass sie mich gefangen nehmen oder hart verurteilen. Ihr dürft euch nicht um mich kümmern, sondern müsst die Augen offen halten, was ihre wahre Absicht sein könnte. Und außerdem…“

 

„Ich habe schon verstanden.“, unterbrach der Grauhaarige sie nun. „Du willst, dass wir uns um Tai kümmern, dass er möglichst nicht so viel davon mitbekommt und auf ihn achten, falls es länger dauert. Ich denke das bekommen wir schon hin.“

 

„Ja. Das war das Einzige was mir noch Sorgen bereitet hätte.“

 

„Ich übernehme das Sakura. Keine Sorge.“, sprach die Uzumaki jetzt und legte eine Hand sachte auf Sakuras um ihr Trost zu spenden.

 

Sie wussten alle sehr gut, dass sie kaum das ganze Ausmaß der Situation erfassen konnten. Nicht mit so wenigen Informationen. Doch bevor sie jetzt noch weitere Zeit mit grübeln und Spekulationen verschwenden würden, wollten sie noch Tsunade einen Besuch abstatten. Schließlich sollte sie als Hokage darüber informiert sein, dass Sasuke angezeigt worden war.

Kakashi und Sakura verabschiedeten sich bei den Kindern und Hinata und machten sich allein auf den Weg zum Hokageturm.

„Glaubst du, dass du das überstehen wirst?“, wagte Kakashi jetzt zu fragen, da sie allein waren.

 

„Ich bezweifle, dass sie es uns einfach machen werden. Aber Tsunade ist noch immer die Hokage, sie kann sich dem Ältestenrat widersetzen und ich bin sicher das wird sie auch tun. Wenn nicht um Sasuke zu schützen, dann spätestens um mich zu schützen.“

 

„Aber im Endeffekt sollten wir uns vermutlich auch darauf nicht zu sehr verlassen, denn ich bin mir sicher, dass die beiden Ältesten auch bereits damit rechnen.“, erwiderte Kakashi leise.

 

„Das befürchte ich allerdings auch.“, flüsterte Sakura ebenso leise zurück. Ein Eingeständnis ihrer Furcht, welches sie inzwischen eigentlich nur noch Kakashi und vielleicht Naruto gegenüber offenbaren würde. Die Sorge darum, welche Auswirkungen sich daraus für Tai ergeben könnten, kam noch erschwerend hinzu.

 

„Kakashi, es tut mir so leid, dass ich dich in all das mit hineingezogen habe…“

 

„Sakura, nicht…“

 

„Doch, du hast dich damals als Sündenbock angeboten und weiß Gott genug darunter zu leiden gehabt…“

 

Erneut fiel ihr Partner ihr ins Wort:

 

„Sakura, das stimmt doch nicht.“

 

Verdutzt aufgrund seiner recht harschen Unterbrechung sah ihn die Rosahaarige nur ungläubig an. Er hatte ihre Schultern gepackt und zwang sie ihn anzusehen, damit er sicher sein konnte, dass sie verstand wie ernst es ihm war.

 

„Wenn ich gewusst hätte, dass du dich all die Jahre schuldig deswegen gefühlt hast, dann hätte ich das Thema selbst mal zur Sprache gebracht. Aber so dachte ich es wäre klar, dass ich das für dich getan habe, aus freien Stücken, weil ich es wollte. Und es war ja jetzt auch nicht gerade weit hergeholt. Schließlich waren wir damals bereits mehrfach miteinander im Bett gelandet. Das alles hat mich überhaupt nicht belastet Sakura, im Gegenteil. Durch dich und Tai hatte auch ich wieder eine Familie und mir war es schon immer egal was die Leute im Dorf geredet haben…“, legte der Ältere seine Sichtweise der Dinge dar. Bevor er weiter sprach, zog er die junge Frau jedoch in seine Arme.

 

„Ich weiß, dass es sicherlich kompliziert werden wird, jetzt wo Sasuke zurück ist und vor allem wenn die Wahrheit ans Licht kommt. Das kann ich nicht leugnen. Aber dennoch würde ich nichts davon bereuen okay?!“

 

„Kakashi…“, Sakura konnte seinen Namen nur hauchen, so gerührt war sie von seinen Worten. Obwohl sie mit dem Grauhaarigen immer ein sehr offenes und kommunikatives Verhältnis geführt hatte, so hatte sie sich doch trotzdem nie getraut das Thema zur Sprache zu bringen. Ihrem inneren Impuls folgend zog sie vorsichtig die Maske von seinem Gesicht. Zart legte sie ihre Lippen auf die seinen. Ein Kuss der sowohl ihr Vertrauen als auch ihre Liebe ausdrückte.

 

Auch wenn sie sich immer einig gewesen waren, dass sie niemals eine ernste Beziehung miteinander führen würden, weil ihre Gefühle füreinander dafür noch zu freundschaftlich waren, so war ihnen dennoch bewusst, dass sie einander liebten. Auf ihre eigene Art. Sakura hatte nie verleugnet, dass sie niemals jemanden so lieben könnte, wie Sasuke. Trotz der großen Nähe und Vertrautheit mit Kakashi oder gelegentlich auch zu Gaara, hatte sie für die beiden niemals auf die gleiche Weise empfunden wie für den Uchiha.

 

Kakashi selbst hatte es Sakura gegenüber eines Abends eingestanden, dass er sie zwar irgendwie liebte, aber nicht in einer romantischen Beziehung mit ihr leben wollte oder vielmehr konnte. Seine Vergangenheit stand ihm dabei zu sehr im Weg und es war ihm unmöglich sich auf diese Art und Weise auf jemanden einzulassen. Beide hatten diese Einschränkungen akzeptieren können und somit das Beste aus ihrer verkorksten Beziehung gemacht.

 

Vorsichtig löste sich Sakura von ihrem Partner. Sofort schob sie die Maske wieder zurück über sein Gesicht. Ein leichtes Lächeln lag auf ihren Lippen.

 

„Danke. Für alles.“

 

~~~

 

Als seine Ketten gelöst wurden und ihm die Augenbinde abgenommen wurde, wusste Sasuke, dass nicht allzu viel Zeit verstrichen war. Höchstens ein, vielleicht zwei Tage waren seit seiner Verhaftung vergangen. Bevor seine Fesseln gelöst worden waren, hatte man ihm eine Spritze in den Oberarm gegeben. Allein aufgrund der Logik vermutete Sasuke, dass es sich dabei wohl um ein Mittel handeln musste, welches sein Chakra unterdrückte. Für lange Zeiträume konnte man solche Mittel nicht anwenden, weil sie sehr schnell ihre Wirksamkeit verloren und sie abhängig machen konnten. Deshalb hatten sie sich für die Zeit seiner Gefangenschaft mit der Augenbinde und den Siegelverstärkten Ketten begnügt.

 

Es überraschte ihn nicht sonderlich, dass er bereit so früh wieder aus der Zelle geholt wurde. Mal davon abgesehen, dass er einen recht gefährlichen Gefangenen abgab - vor allem im Vergleich zu dem üblichen Gesindel, welches sonst in diesen Zellen saß - so war es doch auch im Interesse der Ältesten ihren Plan möglichst schnell über die Bühne zu bringen. Sie mussten schließlich bereits 6 Jahre darauf warten, Sakura für ihren Fehltritt zu bestrafen.

 

Überraschenderweise war einer der Shinobi die ihn jetzt aus der Zelle holten Shikamaru. Damit hatte Sasuke nicht gerechnet und anscheinend sah man ihm das auch an.

 

„Ich bin auf Anweisung von Tsunade hier Uchiha.“, erklärte der Braunhaarige sogleich seine Anwesenheit.

 

„Hm. Nett.“, brummte Sasuke und ließ wie bereits zuvor zu, dass die Shinobi ihn durch die engen Gefängnisgänge bugsierten.

 

„Um dich mal schnell auf den neuesten Stand zu bringen Sasuke: Wir bringen dich jetzt zur Verhandlung. Die wurde wie du sicher auch bemerkt hast, sehr schnell anberaumt.“ raunte Shikamaru ihm zu, als sich der andere Shinobi damit befasste eine der Zwischentüren für sie zu öffnen.

 

Bei der nächsten sich bietenden Gelegenheit fuhr Shikamaru damit fort, Sasuke zu informieren:

 

„Wie nicht anders zu erwarten hat sich Sakura bereit erklärt ihre Aussage zu machen, für die Verhandlung wurde die Öffentlichkeit zugelassen, was nahe legt, dass es eher um eine persönliche, denn um eine disziplinarische Sache geht. Ebenso war es nicht sehr verwunderlich, dass Tsunade aufgrund von Befangenheit ihrer Schülerin gegenüber - und ihrer immer wieder auftretenden Bevorzugung eures Teams - verboten wurde der Verhandlung vorzusitzen. Das müsste erst einmal alles sein, was ich dir ausrichten sollte.“, schloss er, genau in dem Augenblick, als der andere Shinobi wieder zu ihnen stieß, nachdem er sich erneut darum hatte kümmern müssen, dass sie weiter durch gelassen wurden.

 

Kurz darauf standen sie auch schon in einem oberirdischem Gang des Gerichtsgebäudes. Erneut entfernte sich der andere Begleitschutz. Diesmal jedoch verschwand er hinter einer normalen Tür, vermutlich um zu prüfen, ob alle bereit für ihr eintreten waren.

 

„Ach, von Sakura und Kakashi soll ich dir ausrichten, dass sie einen Plan haben. Jetzt war es alles.“

 

Skeptisch blickte Sasuke dem Braunhaarigen entgegen. Doch bevor er zu einer Antwort ansetzen konnte, die seinem Zweifel Ausdruck verliehen hätte, wurde die Tür vor ihnen geöffnet und der andere Shinobi winkte sie herein. Somit straffte Sasuke sich und brachte seine allzu bekannte emotionslose Maske wieder an ihren Platz. Dann traten sie ein.

The trial

Sasuke Schritt hinüber zu dem für ihn vorgesehenen Platz und ließ sich schweigend und ohne eine Gefühlsregung zu verraten nieder. Sobald er saß, erhob sich die Alte die im Ältestenrat häufigsten Vorsitz übernahm. “Sasuke Uchiha”, sie sah ihm dabei nicht einmal in die Augen, sondern sprach zu den Reihen der Zuschauer, “dir wird vorgeworfen, deine Teamkollegin, Sakura Haruno, während deiner Zeit als Abtrünniger vor etwa sieben Jahren, auf einer ihrer Missionen, überwältigt und vergewaltigt zu haben.”
 

Sobald die Worte gesprochen waren, erhob sich in den Reihen der Zuschauer Gemurmel und Geflüster. Das waren starke Anschuldigungen, das war allen Anwesenden bewusst. “Ruhe im Gericht!”, donnerte die Stimme der Ältesten durch den Raum, “als Grundlage für diese Anklage beruft sich das Gericht auf die Abstammung von Tai Haruno. Der Sohn des Opfers, der durch diese Tat gezeugt wurde.”, Fuhr die Alte mit der Verlesung der Anklage fort und erntete dadurch erneut einen Aufruhr.
 

“Den Vorsitz über die Verhandlung habe ich, Koharu Utatane, die Anklage wird erhoben durch Homura Mitokado, als Ältester befugt, das Dorf zu vertreten.”, sprach die Frau mit erhöhter Lautstärke weiter, um das aufgewühlte Publikum zu übertönen.
 

Sasuke zuckte nicht einmal mit der Wimper. Es war ihm reichlich egal, was sie ihm hier grundlos in die Schuhe schieben wollten. Er betrachtete die Ältesten ruhig mit seinem kühlen Blick, doch die beiden vermieden es ihn überhaupt zu beachten. Auch Shikamaru ließ nicht erkennen, dass ihn diese Neuigkeit überraschte, was darauf schließen ließ, dass er von Tsunade bereits in den Komplott eingeweiht worden war.
 

Als hätten seine Gedanken sie herbei gerufen, stürmte in diesem Augenblick die Hokage durch die Eingangstüren in den Saal. Zwei Anbu, die zu beiden Seiten an der Tür Wache hielten - vermutlich um einem Aufruhr vorzubeugen - schienen nicht zu wissen, ob sie ihre Vorgesetzte am Betreten es Saals hindern sollten oder nicht. Ein eindeutiges Zeichen dafür, dass ihre Treue eher dem Ältestenrat galt.
 

„Ich werde den Vorsitz bei der Verhandlung führen!“, verlangte Tsunade ohne Umschweife, nachdem sie den beiden Anbu einen giftigen Blick zugeworfen hatte, der diese dazu brachte, ihre ausgestreckten Hände zurück zu ziehen.

„Das ist nicht möglich Tsunade, ich-“, begann Koharu, wurde jedoch direkt unterbrochen.
 

„Mit welchem Recht willst du deinem Hokage den Vorsitz verwähren?“, Tsunade hatte laut gesprochen und der indirekte Befehl war deutlich raus zu hören.
 

„Bedaure Tsunade, die Gesetze verbieten es Zeugen einer Verhandlung, selbst den Vorsitz zu führen. Abgesehen davon, würde dein weiteres Einmischen in diesem Fall die Frage aufwerfen, wie weit du noch in der Lage bist, diese Dorf anzuführen. Diese dauerhaften Bevorzugungen von Team 7 stellen deutlich in Frage, ob dir überhaupt noch am Wohl des Dorfes gelegen ist.“, schoss die Älteste direkt zurück und das erneute - zustimmende - Gemurmel der Zuschauer machte klar, dass die normalen Bewohner des Dorfes diese Entscheidung befürworteten. Als Nicht-Shinobis bekamen diese nur wenige Informationen über die Missionen und die Vorgänge im Hokageturm mit - eigentlich nur, wenn sie selbst Angehörige oder Freunde in den Reihen der Ninjas hatten.
 

Obwohl die Shinobi in den Belangen Konohas das weitaus größere Mitspracherecht hatten, wäre es unklug den großen Anteil der Zivilbevölkerung offen vor den Kopf zu stoßen. Das wusste auch Tsunade, wenngleich es ihr sichtlich schwer fiel, dies zu beherzigen.

Sasuke konnte sehen, wie ihre geballten Fäuste, sich noch kurz weiter festigten, bevor sie die Spannung löste.
 

„Gut, das ist etwas anderes. Ich werde natürlich meiner Zeugnispflicht nachkommen.“, erklärte Tsunade, ließ sich aber dennoch auf ihrem Platz neben den Ältesten nieder, statt auf der Bank für die Zeugen.
 

„Dann wird die Verhandlung jetzt eröffnet. Uchiha, wie lautet Ihre Aussage zu den Vorwürfen?“,die alte Frau richtete, das erste Mal ihren Blick fest auf Sasuke.

Ein kurzes Zucken, als sie seinem Blick begegnete, verriet ihm, dass sie dennoch Angst vor ihm hatte. Gelassen verschränkte er die Arme vor der Brust - ein Zeichen seiner Ablehnung.
 

„Frau Vorsitzende, ich bedaure, dass ich dazu keine Aussage machen kann. An die von Ihnen vorgeworfene Tat, kann ich mich nicht erinnern, ich fürchte wir müssen auf die Aussage von Sakura warten. Allerdings frage ich mich, warum sie mich jetzt dafür zur Rechenschaft ziehen wollen, immerhin hätten sie mich dafür direkt bei Betreten des Dorfes anklagen können. Das hätte sogar verhindert, dass ich offiziell rehabilitiert werde?“, Sasuke konnte bei seiner Aussage nur knapp verhindern, dass ihm ein Lächeln über das Gesicht huschte.

Er wusste zwar nicht, welchen Plan die Anderen hatten, deshalb wollte er nichts sagen, bevor sie die Gelegenheit hatten, ihre Version darzulegen, doch die Politik der Ältesten zu hinterfragen, würde zumindest noch gewisse Zweifel an deren Glaubhaftigkeit bei den Zuschauern wecken können.

„Die Erkenntnisse, die zu dieser Anklage führten, liegen uns erst seit dem Tag ihrer Begnadigung vor. Wir haben sie - wie sie selbst wissen - direkt in Gewahrsam genommen. Sowohl zum Schutz der Öffentlichkeit, als auch der Familie Haruno, in deren Gegenwart man sie antraf.“
 

Beinahe klang es so als wäre er eine Bestie die jeden grundlos anfiel...
 

Sasuke hatte offen gestanden nichts anderes erwartet. Es war eine Scharade, alles was die Ältesten wollten, war Sakura öffentlich zu verunglimpfen und Tsunade vermutlich gleich mit.
 

„Wollen Sie nun doch noch ihre Erinnerungen durchforsten, Uchiha? Sonst würde ich den ersten Zeugen aufrufen.“
 

„Tun sie das.“, entgegnete Sasuke kühl.
 

„Nun, bringen Sie den Anbu herein.“, wies Koharu die beiden Wächter an der Tür, mithilfe einer Gegensprechanlage an. Sobald der besagte Anbu vorne im Zeugenstand Platz genommen hatte, begann Koharu erneut zu sprechen.
 

„Aufgrund der Geheimhaltung der Zugehörigkeit einzelner Ninjas zu den Anbu, werden wir keine Namen nennen. Dennoch war es ihre Aussage, die zu der Anklageerhebung gegen Sasuke Uchiha führte. Bitte erläutern Sie, was sie gehört und gesehen haben.“

„Gerne Frau Vorsitzende,“, begann der Anbu. Sasuke kannte ihn nicht, auch sein Chakra, dass der Zeuge nicht gänzlich unterdrücken konnte, war Sasuke nicht weiter bekannt, abgesehen von dem kurzen Augenblick, an dem es auf der Lichtung außerhalb von Konoha aufgeflackert war, nachdem er und Sakura sich lautstark gestritten hatten. Zumindest konnte er sich sicher sein, dass seine Vermutung, dass sie belauscht worden waren, richtig war.
 

Sasuke musste unweigerlich an den Tag zurück denken. Was für ein Idiot er doch dort gewesen war. Das Bild von Sakura mit Kakashi und Gaara, hatte ihn rasend gemacht. In dem Augenblick war es ihm richtig vorgekommen, ihr all diese Dinge vorzuwerfen, doch jetzt wusste er, dass nur die Eifersucht aus ihm gesprochen hatte.

Der Kuss in der Küche vor wenigen Tagen, war der Beweis dafür, dass Sasuke seine Gefühle nicht so gut unter Kontrolle hatte, wie er es sich wünschen würde. Je mehr er von ihrem Charakter entdeckte, desto anziehender wurde sie für ihn. Er verstand nicht, wieso er sie früher immer mit Missachtung gestraft hatte, doch er vermutete stark, dass seine nach Rache dürstende Seite, immer seine Wahrnehmung getrübt hatte. Und diese Seite hatte kein Interesse an Schwächlingen oder Beziehungen gehabt.
 

Natürlich hatte er sich damals auch nicht vorstellen können, dass Sakura sich jemals soweit entwickeln würde. Er hatte immer gedacht, dass sie genauso wie die meisten Kunoichi, irgendwann zugunsten einer Heirat, Kindern und Familie, den Dienst als Ninja quittieren würde. Doch inzwischen machte Sasuke sich keine Illusionen mehr, selbst wenn er und Sakura, auf der Stelle vor den Altar treten würden, wäre sie dennoch niemals bereit dazu, ihre Missionen und ihre Stellung im Krankenhaus aufzugeben, um die Hausfrau zu spielen. Vielmehr sah Sasuke sich selbst als Hausmann fungieren, während Sakura überall verletzte heilte und Teams auf Missionen begleitete.

Inzwischen hatte der Anbu im Zeugenstand, seine Story runtergebetet. Er sei „nichts ahnend“, von einer Mission zurückgekehrt, als er eine starke Erschütterung gespürt habe. Natürlich sei er dem sofort nachgegangen. Schließlich war er von einem feindlichen Angriff ausgegangen und wollte prüfen, was genau los war. Als er dann Haruno, Uchiha, Uzumaki und den Hatake dort gesehen hatte und nichts auf einen Kampf mit Gegnern, sondern auf einen Streit untereinander hindeutete, hatte er gelauscht.
 

„Sie hat gesagt Tai – also ihr Kind – sei Sasukes Sohn und keiner der Anderen schien sich an dieser Nachricht zu stören. Es schien allen bereits bekannt zu sein. Auch Hatake-san nicht, der doch offiziell als Vater gilt.“, berichtete der Anbu weiter.

„Was haben sie sonst noch gehört? Wissen sie worum es in dem Streit ging?“, fragte Koharu nach.

„Nein, das muss ich wohl verpasst haben, ich konnte nur anhand der angespannten Haltung und der eindeutigen Kampfspuren an Haruno und Uchiha erkennen, dass es wohl untereinander zum Streit gekommen war. Alles was ich sonst noch mitbekommen habe war, dass es auch um die Beziehung zwischen Haruno und Hatake-san ging.“
 

Sasuke rollte innerlich mit den Augen. Immerhin schien der Anbu genug über sie alle zu wissen, um Kakashi den gebührenden Respekt entgegenzubringen und wusste somit vermutlich, dass auch der Grauhaarige den Anbu angehörte, was unter den Ninjas sowieso ein offenes Geheimnis war. Doch wie auch die Identität des Zeugen, blieb diese Tatsache unerwähnt, genauso wie keiner – nicht einmal die Ältesten – es wagen würden, Sakuras oder Narutos Zugehörigkeit zu dieser Gruppe aufzudecken. Doch ansonsten würde jedes weitere Wort zu den Geschehnissen nur dazu dienen, Sakura weiter zu verunglimpfen.
 

„Können sie uns sagen um was genau es dabei ging? Wurde etwas zu den Umständen der Zeugung oder Kakashis Beteiligung an der Vertuschung der wahren Herkunft des Jungen erwähnt?“, hakte die Vorsitzende gespielt neugierig nach, als ob sie nicht bereits alles wüsste, was der Zeuge gehört hatte.
 

„Verzeihung Utatane-san, es war eine recht prekäre Aussage bezüglich der Anfänge der Beziehung zwischen dem Haruno und Hatake-san. Naruto Uzumaki stellte dabei eine Frage, vermutlich aufgrund des vorherigen Gesprächsverlaufs, er fragte Hatake-san: ‚Du hast sie entjungfert?‘ Da dies von allen Beteiligten nicht weiter beachtet wurde, muss es sich dabei wohl um die Wahrheit gehandelt haben.“, schloss der Anbu seinen Bericht.
 

Natürlich sorgte diese Darstellung der Ereignisse für einiges Gemurmel in den Reihen der Zuschauer. Es war seit Jahren öffentlich bekannt, dass Sakura und Kakashi eine Art Beziehung unterhielten, schließlich waren alle in dem Glauben gelassen worden, Tai sei Kakashis leiblicher Sohn. Doch die Neuigkeit, dass Kakashi sogar der Erste gewesen sein sollte, das würde sich im Dorf schneller verbreiten, als die jährliche Grippewelle.
 

„Nun vielen Dank für die Aussage, ich denke der Zeuge ist hiermit entlassen-“, setzte Koharu an, wurde jedoch von Tsunade unterbrochen, die sich erhob und sie unterbrach.
 

„Koharu-san, verzeih mir bitte, denn auch wenn ich nicht den Vorsitz führe, so habe ich als Hokage dennoch eine Frage an meinen Shinobi.“, sie wartete kurz ab, bis die Älteste –zwar wiederwillig- mit einem Nicken bestätigte, dass sie dies gestattete. Tsunades Ton und Wortwahl hatten ihr auch keine andere Möglichkeit gelassen. Jede Verweigerung dieser Bitte wäre eine zu offensichtliche Untergrabung der Autorität des Hokage gewesen. Das schien der Alten durchaus bewusst zu sein.
 

„Nun, zum einen wüsste ich gern, wann du diesen Bericht den Ältesten vorgetragen hast?“
 

„Wie Utatane-san sagte, war ich an dem Tag, an dem Sasuke Uchiha wieder ins Dorf aufgenommen wurde bei Ihnen.“, antwortete der Anbu, nachdem sein Blick kurz zu den Ältesten geschweift war. Obwohl man unter der Tiermaske keine Regung erkennen konnte, so war doch aus der Körpersprache deutlich ersichtlich, dass sich der Mann nicht wohl fühlte. Er war sich bewusst, worauf die Fragen der Hokage hinzielen würden – er hatte die Hierarchie des Dorfes missachtet, als er zu den Ältesten ging und nicht zu seiner Vorgesetzten.
 

Ein Vergehen, für das er aus dem Dienst entlassen werden konnte, wenn dies Tsunades Wille war. Der kurze Blickkontakt verdeutlichte, dass der unbekannte Anbu sich absichern wollte. Schließlich war seine Aussage in diesem Moment mit hoher Wahrscheinlichkeit gelogen. Das belauschte Gespräch hatte schließlich bereits einige Tage -sogar Wochen- vor Sasukes Rehabilitation stattgefunden.
 

„Interessant. Warum bist du damit nicht direkt zu mir gekommen? Das war immerhin eine Angelegenheit der Ninja und stellte keine direkte Bedrohung für das Dorf dar. Weshalb bist du erst Wochen nach dem du das gehört hattest zu den Ältesten gegangen?“,

„Verzeihung Tsunade, wieso glaubst du, dass er sich so lange Zeit gelassen hat?“, mischte sich nun der alte Mann ein. Eine geschickte Lösung, die verhinderte, dass der Anbu sich zu sehr in Falschaussagen verstricken konnte.
 

„Nun Homura, weil Sasuke, Naruto, Sakura und Kakashi an diesem Tag, direkt nach dem Vorfall zu mir kamen um mir davon zu berichten und außerdem ihrer Meldepflicht nachkamen, bezüglich der Schäden außerhalb des Dorfes. Sie haben mir erzählt, dass sie ein Chakra wahrgenommen haben, dass allen von ihnen unbekannt war, jedoch niemanden in der Nähe entdecken konnten.“, Tsunade hatte energisch gesprochen – der Vorwurf gegenüber dem Anbu war deutlich heraus zu hören.
 

„Das warst du. Sie haben an dem Tag dein Chakra wahrgenommen, als du dich von ihnen entfernt hast. Liege ich damit richtig Sasuke?“, forderte die Hokage eine Bestätigung. Sasuke nickte kurz, sagte aber nichts weiter.
 

„Das ist doch lächerlich Tsunade, der Anbu unterdrückt sein Chakra, sodass es nicht wahrzunehmen ist, so wie es Voraussetzung für Anbuanwärter ist.“, warf Homura ein.
 

„Du weißt genauso wie ich, dass es starken Shinobi dennoch möglich sein kann, ein Chakra das unterdrückt wurde wahrzunehmen. Würdest du dich weniger damit befassen mir Bevorzugung von Team 7 zu unterstellen, wüsstest du vielleicht, dass sie alle außergewöhnlich fähige und starke Ninjas sind. Ich weiß aus ihrem Bericht, dass es ihnen allen möglich war, das Chakra zu spüren. Wir können auch gern Sakura oder Kakashi her holen, um Sasukes Aussage zu bestätigen.“, schloss die jüngere Frau in einem Ton, der keinen Wiederspruch duldete.
 

„Wärst du jetzt bitte so freundlich, mir meine Fragen zu beantworten? Warum kamst du nicht zu mir und warum hast du so lange mit deinem Bericht gewartet?“, wandte sie sich wieder an den Anbu.
 

Wieder erhob sich Stimmengewirr im Saal, jetzt da auch den Zivilisten im Publikum klar wurde, worum es ging. Sasuke musste sich ein abfälliges Schnauben verkneifen. Es war doch sicher, dass der Anbu eine bestens vorbereitete Ausrede parat hatte, inklusive Rückendeckung der Ältesten. Doch trotzdem schien in den Reihen der Zuschauer, Einigen ein Licht aufzugehen. Sie schienen zumindest zu bemerken, dass es zwischen dem Hokage und dem Ältestenrat einigen Unmut gab und schienen in diesem Wissen, die Aussagen des Anbu nochmal neu zu bewerten.
 

„Ehrenwerte Hokage, nichts liegt mehr ferner, als euch zu beleidigen, aber ich konnte aufgrund einer direkt anschließenden Mission nicht früher berichten.“, setzte der Anbu an zu berichten. Sasuke war sich sicher, dass die beiden alten Vetteln direkt dafür gesorgt hatten, dass der Mann wieder eine Mission erhielt nachdem er ihnen erzählt hatte, was er wusste.
 

„Und bitte verzeih mir, dass ich nicht zu dir mit meiner Beobachtung kam, aber jeder weiß, dass du deine Schülerin hoch schätzt und sehr stolz auf sie und ihre Leistungen bist. Es erschien mir klüger, ein derart delikates Thema mit Außenstehenden zu besprechen, die etwas mehr Abstand zu den Beteiligten haben.", schloss der Anbu seine Erklärung.
 

„Womit er genau richtig gehandelt hat Tsunade.“, sprang auch sofort wieder Homura in die Bresche, um jeder anderen Aussage von der Hokage zuvor zu kommen.

„Gewiss ist die Begründung schlüssig.“, bestätigte Tsunade, doch ein gewisser tadelnder Unterton war dennoch zu hören.
 

„Nun, dann ist der Zeuge vorerst entlassen. Rufen wir die wichtigste Zeugin auf: Sakura Haruno bitte.“, den Namen brüllte die Vorsitzende beinahe in die Gegensprechanlage.
 

Sasuke ließ sich nun zum ersten Mal seit Beginn der Verhandlung dazu hinreißen, Aufmerksamkeit am Geschehen zu zeigen. Als Sakura herein kam, bemerkte er zwar, dass sie blass war, ansonsten trug sie jedoch eine ebenso nichtssagende Maske auf ihren Zügen, wie er selbst. Inzwischen war ihr wirklich nichts mehr anzumerken. Selbst Sasuke konnte nicht sagen, was sie in diesem Augenblick tatsächlich fühlte. Mit hochgerecktem Kinn, ging sie zielstrebig nach vorne in den Zeugenstand und ließ sich auf dem Stuhl nieder.
 

„Sakura Haruno, du bist hier als Zeugin geladen um in dem Fall Sasuke Uchiha auszusagen. Weißt du was ihm vorgeworfen wird?“
 

„Ja, Koharu –san.“, antwortete Sakura brav, ohne eine Miene zu verziehen. Dabei musste ihr die höfliche Anrede dieser Frau, gehörig gegen den Strich gehen.
 

„Gut, dann schildere doch bitte, wie es zu dem Übergriff kommen konnte. Du warst dabei auf einer Einzelmission?“
 

„Es gab keinen Übergriff, Frau Vorsitzende. Aber ja ich war alleine unterwegs.“, erläuterte Sakura die Tatsachen. Also wollte sie wirklich alles offenlegen, dachte Sasuke. Er war sich nicht sicher, was er dabei empfinden sollte. Soweit er sich recht erinnerte, wäre das ein Grund dafür, seine Teamkollegin wegen Hochverrats anzuklagen. Seine Finger ballten sich zu Fäusten, als er an die möglichen Konsequenzen dachte.
 

„Wie meinst du das? Es gab keinen Übergriff? Du weißt, dass ihm Vergewaltigung vorgeworfen wird? Und zwar an dir?“, Koharu ließ sich nicht anmerken, dass ihre Meinung bereits fest stand, sondern heuchelte weiterhin, auf Sakuras Aussage angewiesen zu sein.
 

„Ja, Koharu-san. Wie bereits gesagt, kenne ich die Vorwürfe gegen Sasuke, denn ich war dabei, als die Anbu unsere kleine Feier zu seiner Wiederaufnahme rüde unterbrachen, um ihn festzunehmen. Die diensthabenden Anbu haben die Vorwürfe gegen Sasuke deutlich erklärt. Doch wie ich bereits sagte, gab es keinen derartigen Übergriff.“, erklärte Sakura, noch immer kühl.
 

Sasuke wusste, dass sie mit ihren Worten versuchte, die Sympathien des Publikums auf ihre Seite zu ziehen. Eine gute Strategie, die im Notfall dazu führen könnte, dass die Ältesten nicht in der Lage wären, sie allzu hart zu bestrafen. Dem Schwarzhaarigen war klar, dass Sakura im Endeffekt nichts anderes übrig bleiben würde, als den Ältesten die Wahrheit zu erzählen, jetzt wo sie bereits explizite Hinweise hatten und somit jederzeit einen Bluttest erzwingen könnten.
 

„Wollen Sie also bestreiten, dass Tai Haruno, der leibliche Sohn des Angeklagten ist?“, fragte die Alte bissig.
 

„Nein Koharu-san. Keineswegs will ich das weiter behaupten.“
 

„Schön, dass wir uns da einig sind. Dem Gericht liegt nämlich inzwischen auch ein Vaterschaftstest vor, der anhand von kürzlich genommenen Blut- und DNA-Proben, der fraglichen Personen erstellt wurde. In diesem wird die Verwandtschaft zweifelsfrei bestätigt. Was wollen sie uns dazu sagen Sakura? Sie haben einen anderen Vater genannt bei der Geburt?“, giftete Koharu weiter.
 

„Ich sagte ja bereits, dass ich Sasukes Vaterschaft nicht leugne. Der Bluttest allerdings, ist ohne Wissen des gesetzlichen Vormundes oder der betroffenen Testperson illegal und verletzt die Persönlichkeitsrechte der getesteten Personen, das sollten sie vielleicht für künftige Verhandlungen bedenken. Warum ich dies alles nun offenbare, hat nur den Grund, dass ich nicht zulassen kann, dass Sasuke unrechtmäßig eines Verbrechens beschuldigt wird.“
 

Aufgeregtes Stimmengewirr erhob sich, nach Sakuras Aussage. Nicht nur die Nachricht, dass Sasuke Uchiha unschuldig sein sollte, sondern auch die Tatsache, dass Kakashi Hatake nicht der Vater von Sakuras Sohn war, schlug ein wie eine Bombe. Alle hatten jahrelang an Kakashi gezweifelt und alles was er tat oder sagte nur vor dem Hintergrund bewertet, dass er eine Beziehung zu einer ehemaligen Schülerin unterhielt. Ihm Unrecht getan zu haben, schien Einige zu schockieren.
 

Doch noch schlimmer war die Nachricht, dass der freundliche und wohlerzogene Junge aus der Nachbarschaft ein wahrhaftiger, gefürchteter Uchiha war. Was würde das für seine Zukunft bedeuten? Immerhin hatten die letzten beiden Uchiha aus Konoha, das Dorf verraten und waren zu Abtrünnigen geworden. Der eine nach einem schrecklichen Massaker an seiner Familie, der andere um sich dem berüchtigten Sannin Orochimaru anzuschließen. Auch wenn Sasuke sowohl seinen „Blutrünstigen“ Bruder, als auch den gefürchteten Sannin eigenhändig ins Grab gebracht hatte, so war dies in den Augen der Bevölkerung nur ein weiterer Beweis, dass er die beiden an Niedertracht und Grausamkeit noch übertraf. Was würde das nur für den Jungen bedeuten?
 

Diese Meinung wurde mehrfach und in verschiedenen Lautstärken und Betonungen wieder gegeben. Die meisten der Zuschauer waren jedoch verwirrt und wussten gar nicht mehr, was sie glauben sollten. Die wenigen die wussten welche Meinung sie vertreten wollten, taten sie wiederum allen in ihrer Umgebung kund, um möglichst viele zu überzeugen. Es war ein Desaster und Koharu musste brüllen, um wieder einigermaßen Ruhe in den Raum zu bringen.
 

Sakura nutzte die Stille direkt und stand auf. Alle Blicke klebten an ihr.
 

„Ich weiß, dass ich genau vor diesem Ausschuss gestanden habe und befragt wurde zu Tais Herkunft. Ich habe damals hoch und heilig geschworen, dass Kakashi der Vater meines Sohnes ist. Es tut mir Leid, dass ich damals das Gefühl hatte lügen zu müssen.“, sie verbeugte sich tief vor den beiden Ältesten, denen damit jeder Wind aus den Segeln genommen wurde.
 

Bevor die beiden etwas erwidern konnten, setzt Sakura jedoch auch schon an weiter zu erzählen.

„Bitte vergeben sie mir meine Unaufrichtigkeit. Zu meiner Verteidigung kann ich nur sagen, dass ich hatte das Gefühl ich müsste alles tun um meinen kleinen Sohn zu beschützen. Ich war verängstigt, als ich direkt nach der Geburt zum Verhör gebracht werden sollte. Mir war klar, welche Konsequenzen mein Handeln nach sich ziehen könnte. Doch noch schlimmer war die Vorstellung, was mit meinem Baby geschehen würde, wenn die Wahrheit bekannt wäre.“
 

Die Zuschauer gerieten wieder in Rage und Sasuke wusste jetzt, dass sich die Ältesten keinen Gefallen damit getan hatten, die Öffentlichkeit zu der Verhandlung zuzulassen. Viele der Anwesenden fühlten mit Sakura mit, schließlich war ein Großteil selbst Eltern. Dazu kam, dass aufgedeckt wurde, dass die Ältesten bereit gewesen waren, eine schwache Frau, direkt nach der Entbindung zum Verhör zu schicken.
 

„Nun, die große Frage ist und bleibt jedoch, wie kam es zur Zeugung ihres Sohnes durch den Uchiha? Denn der war zum fraglichen Zeitpunkt ein Abtrünniger und sie selbst immer noch Shinobi im Dienst des Dorfes. Wie war es denn bitte möglich ein Kind zu zeugen, wenn nicht durch Gewalt? Oder wollen sie hier ihren Verrat gestehen?“, hakte Homura nun forsch nach.
 

„Alles was ich gestehen könnte, ist eine Schwäche für meinen ehemaligen Teamkollegen. Das dürfte jedem bekannt sein, der uns noch aus unserer Akademiezeit kennt und ich bin sicher, würde man die Frauen im Dorf befragen, würde die Hälfte von ihnen einen Verrat in Kauf nehmen für eine Nacht mit Sasuke.“, entgegnete Sakura.
 

„Aber ihre Frage zielt vermutlich mehr auf die Umstände unserer Begegnung ab, nehme ich an. Wie bereits erwähnt, war ich allein und auf dem Rückweg von einer Mission, die mich in die Nähe von Otogakure führte. Ich wurde recht bald von einer Gruppe von etwa fünfzehn Otonin angegriffen. Ich war zwar geschwächt von der Mission, konnte mich allerdings unter Aufbringung all meiner Kräfte, verteidigen und die Angreifer unschädlich machen.“
 

„Was meinen sie mit Unschädlich?“, hakte Koharu ungläubig nach.
 

„Ich meine, nachdem ich sie entweder getötet oder kampfunfähig gemacht hatte.“, antwortete Sakura mit der Monotonie eines Shinobi. Derlei Dinge gehörten zum Beruf und der Tod war - egal auf welcher Seite man stand - ein ständiger Begleiter.
 

„Sie waren allein unterwegs?“, kam die Rückfrage von Homura.
 

„Ja.“, antwortete Sakura, reichlich verwirrt. Doch Sasuke vermute, dass die beiden ältesten, genauso wo er selbst noch bis vor wenigen Wochen, keinerlei Ahnung hatten, was es wirklich bedeutete, dass Sakura Tsunades Schülerin war.
 

Vermutlich dämmerte Ihnen langsam, dass sie dabei waren, sich mit dieser Aktion die stärksten Ninjas des Dorfes zu Feinden zu machen. Besonders gefährlich könnte Ihnen werden, dass Sakura nicht nur bei allen Shinobi sehr beliebt war, sondern auch die Zivilisten die sie im Krankenhaus kennengelernt hatten, ihr sehr zugetan waren. Mit ihrer energischen, aber doch freundlichen und warmherzigen Art, genoss sie auch bei diesen Leuten ein hohes Ansehen.

Die Ältesten schienen zu begreifen, dass sie sich vielleicht zu weit vorgewagt hatten.
 

„Wie haben sie die Männer bekämpft, so ganz alleine?“ fragte Homura erneut nach Einzelheiten.
 

„Taijutsu, Medicjustus und Waffen - ein Katana und vergiftete Nadeln.“, erklärte Sakura, die anscheinend immer noch nicht so ganz wusste, worauf der Alte hinaus wollte.
 

„Sakura ist ein fähiger Ninja, Homura-san.“, mischte sich nun Sasuke ein, „um ehrlich zu sein, hätte sie das Gift an den Nadeln gar nicht benötigt, die Männer waren alle präzise an tödlichen Stellen getroffen.“
 

„Woher wollen sie das Wissen, wenn sie sich doch angeblich an nichts erinnern können?“, giftete Koharu sofort los, konnte damit jedoch nicht zur Gänze ihren Schrecken darüber, dass Sakura allein gegen fünfzehn feindliche Ninjas gekämpft und alle getötet hatte, verbergen.
 

„Frau Vorsitzende, wie sie sich vielleicht erinnern können, haben sie mir vorgeworfen, Sakura überwältigt und vergewaltigt zu haben - daran kann ich mich in der Tat nicht erinnern, denn das ist nie geschehen!“, erwiderte Sasuke mit einem kühlen Blick, voller Herausforderung.
 

„aber als ich einige Chakren in meiner Nähe bemerkte, in der besagten Nacht, ging ich dem natürlich nach. Ich fand recht bald den Schauplatz des Kampfes, sowie eine ganze Menge Leichen und eine mir unbekannte Frau.“
 

„Nun Sakura, kannst du das bestätigen?“
 

„Ja, das kann ich. Sasuke konnte mich nicht erkennen, weil ich für die Dauer der Mission mein Aussehen verändert hatte. Er hat sich mir friedlich genähert, doch da ich ihn erkannte, habe ich ihn unverzüglich angegriffen.“
 

„Sie haben gekämpft?“, fragte Koharu ungläubig.
 

„Ja zuerst schon. Ich dachte Sasuke würde mich ohne zu zögern töten, es wäre gewiss auch nicht anders gewesen, wenn er meine Identität zu dem Zeitpunkt gekannt hätte. Schließlich war er zu dieser Zeit nicht wirklich er selbst.“
 

„Und wie wollen sie dann dazu gekommen sein gemeinsam ein Kind zu zeugen?“, fragte Homura mit einem verächtlichen Schnauben, das verdeutlichte, dass er Ihnen kein Wort glaubte.
 

„Homura-san, ich gebe zu, dass es mein Verfehlen war, das dazu führte. Ich war am Ende meiner Kräfte und meine Chakrareserven waren grade noch ausreichend um die Wunde in meinem Bauch zu schließen, doch das ließ ich erst einmal sein und versorgte de Wunde nur minimal, da ich selbst auf dem Höhepunkt meiner Kräfte, nicht allein gegen Sasuke Uchiha gewinnen könnte.“, Sakura wartete, bis das erneute Murmeln des Publikums, dass bei dieser Einschätzung von Sakuras und sasukes Fähigkeiten, aufgebrandet war, sich wieder gelegt hatte.
 

Erst dann fuhr sie mit ihrer Schilderung fort: „ Ich wollte mir einen Augenblick zur Flucht verschaffen oder in dem Kampf sterben. Doch Sasuke hat mich nicht wirklich angegriffen, er hat sich eigentlich nur verteidigt und mich schlussendlich dennoch überwältigt.“
 

„Und was ist dann geschehen?“, die Vorsitzende schien ebenso zu zweifeln, wie ihr Kollege.
 

„Er ließ von mir ab, sagte er würde sich mir nicht aufzwingen, da dies nicht seine Art wäre.“
 

„Wie kam er dazu das zu sagen?“
 

„Nun, ich bin lang genug Kunoichi und auch lang genug im Krankenhaus tätigt, um zu wissen was Frauen auf Missionen passiert, sobald sie sich nicht mehr wehren können. Ich habe Sasuke gesagt ich würde lieber sterben, als das zuzulassen.“
 

„Und wie haben sie reagiert, Uchiha?“, fragte Koharu, jetzt in einem weniger bissigen Tonfall. Vermutlich weil sie selbst noch wusste, wie es für Frauen in den Reihen der Shinobi so zuging.
 

„Wie gesagt, ich habe ihr gesagt, dass dies nicht meine Absicht sei, auch wenn ich signalisiert habe, dass ich einen kleinen Intermezzo nicht abgeneigt war. Nach einem Kampf auf Leben und Tod passiert das häufiger. Sakura ging es vermutlich ebenso.“, erwiderte Sasuke, ohne zu erkennen zu geben, ob ihm diese Offenbarung unangenehm war.
 

„Es geht mir genauso nach solchen Kämpfen, ich vermute viele Shinobi können dieses Gefühl bestätigen. Auch an diesem Tag war ich nach dem Kampf aufgewühlt und wie sicherlich alle bestätigen können, die mich noch als Akademieschülerin kennen, war ich Sasuke gegenüber noch nie abgeneigt.“, erläuterte Sakura ebenfalls ohne Hemmungen ihre Gefühlslage.
 

„Also kam es dann auf freiwilliger Basis zum intimen Kontakt, verstehe ich sie richtig Sakura?“, hakte Koharu nach und betonte dabei das „freiwillig“ etwas zu auffällig. Selbst wenn Sasuke bisher noch keine Ahnung gehabt hätte, worauf es die Ältesten abgesehen hatten, so wäre es ihm spätestens jetzt klar geworden.
 

„Dazu wird Sakura Ihnen nichts sagen.“, brummte Sasuke und sah dabei Sakura das erste Mal seit Beginn der Schmierenkomödie in die Augen. Sie erwiderte seinen Blick, doch er konnte sehen, wie sie ihren Entschluss fasste und seine Aussage einfach ignorierte. Bevor die Ältesten dazu kamen, Sasuke für seine Anmaßung und Beeinflussung zurecht zu weisen, fiel die Rosahaarige Ihnen ins Wort.
 

„Ja, ich habe freiwillig mit Sasuke geschlafen, als er noch ein Abtrünniger war. Daraus wurde mein Sohn Tai gezeugt.“
 

„Danke, dass sie dieses Missverständnis unsererseits ausgeräumt haben.“, meinte Homura Mitokado nur.
 

„Sasuke Uchiha, die Anklage gegen sie wird, in allen Punkten, fallen gelassen.“, erklärte Koharu jetzt und schlug dabei, mit einem kleinen Holzhammer, auf den Tisch, um das Urteil zu bekräftigen. Shikamaru trat sofort vor und löste Sasukes letzte Ketten, die noch immer seine Handgelenke aneinander gefesselt hatten.
 

„Sakura Haruno, sie werden für den Verrat an ihrem Dorf angeklagt und sind hiermit festgenommen!“, ertönte auch gleich wieder die

Stimme von Koharu Utane.
 

Ihr Tonfall war zugleich triumphierend und aggressiv. Man konnte sich vorstellen, dass sie eine unendliche Genugtuung darüber empfand, endlich an ihrem Ziel zu sein. Sakura hatte wohl nur darauf gewartet, denn sie erhob sich, mit vor Stolz gerecktem

Kinn und hielt den herbeieilenden Anbu, ihre Handgelenke entgegen. Shikamaru war als erster bei ihr und fesselte sie mit den Ketten, die noch warm von Sasukes Haut waren. Zumindest war der Uchiha sich nun sicher, dass sie nicht absichtlich grob angefasst wurde. Was vermutlich auch einer der Gründe gewesen war, warum Tsunade Shikamaru heute eingeteilt hatte.
 

Sasuke, der nun zunächst etwas verloren in der Gegend herum stand, steuerte nun auf die Bank der Zeugen zu und ließ sich darauf nieder, während Sakura auf den Platz des Angeklagten bugsiert wurde.
 

„Da wir alle grade vor Ort sind, fahren wir damit fort, Sakura Haruno den Prozess zu machen. Angeklagte, was können sie uns zu dem Vorwurf der gegen sie erhoben wird sagen?“, ließ die Vorsitzende verlauten. Das Publikum schien zwar verwirrt, jedoch keineswegs unwillig, weiter zuzusehen. Ihre Sensationslust war noch lange nicht gestillt und sie hatten grade eines der pikantesten Geheimnisse des Dorfes erfahren - keiner würde nun freiwillig gehen.
 

„Nur, dass es mir leid tut gelogen zu haben. Ich wollte um alles in der Welt mein Kind beschützen.“, sagte Sakura mit ungerührter und kühler Miene.
 

„Wie kam es denn, dass bei der Untersuchung des Falles damals Testergebnisse vorgelegt wurd n, die die Vaterschaft von Kakashi Hatake belegten? Und wie kam es überhaupt dazu, dass er als Vater von Tai Haruno angegeben wurde?“
 

Sasuke sah, dass Tsunade grade den Mund öffnen wollte, doch ein strenger Blick von Sakura hielt die Hokage davon ab, etwas falsches zu sagen. Der Uchiha vermutete stark, dass Tsunade von Anfang an in die Wahrheit über Tais Herkunft eingeweiht war, doch wenn sie dies offen bestätigte und dazu noch ihre Beihilfe...
 

Vermutlich wäre Konoha dann innerhalb von wenigen Stunden in der Hand der Ältesten oder aber mitten in einem Bürgerkrieg. Sakura antwortete schnell um Tsunade an einer Dummheit zu hindern:

„Nun die Wahrscheinlichkeit, dass Tai die Merkmale eines Uchiha erben würde, waren hoch, die meisten ihrer Gene für das Aussehen sind dominant. Noch dazu bestand die Möglichkeit, dass er auch das Sharingan erben würde. Da mir klar war, dass ich Sasuke nicht als Vater benennen könnte, ohne eine Verurteilung oder Verbannung zu riskieren, gab es nur eine einzige Person im Dorf, die die genetischen Eigenschaften der Uchiha besaß. Kakashi Hatake.“
 

„Also haben sie ihn in ihren Plan eingeweiht?“, fragte Koharu nach.
 

„Nein Frau Vorsitzende.“, gab Sakura zurück. Wie Sasuke wusste, eine weitere Lüge. Sie versuchte Kakashis Ansehen und Ruf weitestgehend zu schützen.
 

„Sondern?“
 

„Ich habe sehr bald, nachdem ich wusste, dass ich schwanger bin, Annäherungsversuche gestartet und mit Kakashi geschlafen, um ihn in dem Glauben zu lassen, er wäre der Vater. Ich konnte keine Mitwisser riskieren und würde ohnehin bald für Missionen ausfallen.“
 

„Interessant.“, kommentierte Koharu trocken, „dann haben sie die Testergebnisse gefälscht und falsche medizinische Gutachten erstellt?“
 

„Ja und Nein.“, gab Sakura zu, „die Testergebnisse waren manipuliert ja, ich habe die Schwester die die Proben entnahm abgelenkt, sodass lediglich Kakashis eigene DNA miteinander verglichen wurde. Doch die medizinischen Gutachten, die bestätigen, dass es in Fällen wie Kakashis Sharingan zu einer Vermischung des Erbgutes im Körper und somit zu einer Vererbung kommen kann, sind völlig korrekt und mit Studien geprüft.“
 

„Tatsächlich enthält Kakashis DNA Anteile von Genen, die vorwiegend in der Uchiha Linie zu finden sind.“, verkündete Tsunade nun, „die entsprechenden Studien und Ergebnisse kann ich ihnen zukommen lassen.“
 

„Gut. Soviel dazu, sie haben Kakashi das Kind also untergeschoben und alles dafür getan, dass ihr kleines Geheimnis sicher ist. Dann will ich doch mal den mutmaßlichen Vater dazu hören.“, meinte die Vorsitzende, mit purer Ablehnung in der Stimme.
 

Kakashi wurde herein gerufen und nahm auf dem Stuhl für Zeugen Platz. Seine Miene verriet nichts, doch in seinen Augen erkannte Sasuke eine Traurigkeit, die er selbst nur zu gut nachempfinden konnte. Sollte hier ein Urteil gefällt werden, standen Sakura schlimme Zeiten bevor.
 

„Kakashi-san, sie haben also nichts von Tais wahrer Herkunft gewusst?“
 

„Das stimmt nicht!“, entgegnete Kakashi und sein tadelnder Blick huschte kurz zu Sakura. Das sie ihn in Schutz genommen hatte, war anscheinend keineswegs abgesprochen gewesen.
 

„Ich möchte hier klar stellen, dass Sakura keinerlei Schuld trifft, was meine eigene Beteiligung an der ganzen Sache angeht. Ich habe aus freien Stücken meine Hilfe angeboten, als ich endlich wusste, was ihr so zu schaffen machte. Vor allem, da durchaus die Möglichkeit bestand, dass man ihr sofort den Prozess machen und sie mitsamt dem Kind verbannen oder hinrichten würde.“, entgegnete Kakashi zwar ruhig, aber durchaus bestimmt. Das Publikum tuschelte bereits wieder, anscheinend erstaunt, wie der Kopierninja zu solch einem Schluss kam. Hinrichten, eine Mutter mit Kind...
 

„Wieso glauben sie, dass Sakura so hart bestraft worden wäre?“, mischte sich Homura nun wieder ein, nachdem er lange geschwiegen hatte.
 

„Sobald ihre Schwangerschaft bekannt war, wurde sie bereits von Anbus überwacht, zwar nicht offensichtlich, aber dennoch so, dass wir es bemerkten. Ebenso wurde mehrfach versucht die Krankenakte zu stehlen, zum Glück war dort jedoch bis zum Tag der Geburt kein Vater eingetragen. Nun zumindest mussten wir davon ausgehen, dass Sakura nicht einfach so überwacht wurde, vor allem, da wir bei Tsunade erfuhren, dass es keinen offiziellen Auftrag dafür gab. Dann gab es mehrfach Sichtungen einer vermummten Gestalt in der Nähe des Dorfes, die jedoch keiner verfolgen oder stellen konnte. Diese merkwürdigen Vorfälle begannen erst, mit der Bekanntmachung der Schwangerschaft und legten den Schluss nahe, dass es jemand auf das ungeborene Kind abgesehen hatte.“, der Grauhaarige schloss seine Erläuterung mit finsteren Blicken in Richtung der Ältesten ab, doch diese gaben durch nichts zu verstehen, ob sie sich ertappt fühlten.
 

„Sie wollen uns glauben machen, jemand außerhalb des Dorfes hätte Interesse an einem ungeborenen Kind? Wozu sollte das gut sein?“, gab Homura gereizt zurück.
 

„Das Kind trug immerhin die Gene des Uchiha Clans in sich. Ob dieser Unbekannte dies wusste, kann ich nicht beurteilen, doch wenn er davon wusste, oder es auch nur vermutet hat, dann wäre das für viele ein guter Grund, einer Schwangeren nachzustellen.“, äußerte sich Sasuke nun ebenfalls dazu.
 

„Sie sind aktuell nicht dazu aufgefordert ihre Meinung kund zu tun, Uchiha.“, war die bissige Antwort.
 

„Unabhängig von ihren Beweggründen Kakashi, sehe ich vor allem ein Problem: die Angeklagte ist nicht vertrauenswürdig! Eben noch hat sie beteuert, wie sehr sie bedauert gelogen zu haben - nur um uns mit Engelszungen direkt die nächste Lüge aufzutischen.“, fauchte Koharu, doch bevor sie weiter sprechen konnte, wurde sie von Kakashi unterbrochen.
 

„Wenn ich etwas dazu anmerken darf, Sakura hat sich schon immer schuldig gefühlt, für die Bürde die sie mir mit Tais Geburt auferlegt hat - auch wenn ich ihr immer wieder zu versehen gebe, dass ich froh bin, eine Familie zu haben. Doch deswegen wollte sie mich gewiss vor weiterem Schaden bewahren. Ich bitte Sie dies bei der Beurteilung Ihrer Persönlichkeit zu berücksichtigen!“
 

„Ich möchte gern etwas vorschlagen,“, mischte sich nun auch Tsunade ein, „wir können Sakura ein Mittel verabreichen, dass den meisten als „Wahrheitsserum“ geläufig sein dürfte und ihre Befragung damit wiederholen, um die Wahrheit ihrer Worte zu bestätigen.“
 

„Nun ich denke, dass wir ihre Aussage mit gewissen Hilfsmitteln wiederholen müssen, steht außer Frage.“, erwiderte Homura, „ich denke ein anderer Weg wird uns jedoch eher zum Ziel führen. Schließlich ist Sakura eine Medicnin und könnte das Mittel eventuell neutralisieren oder ist bereits dagegen immun. Angemessener finde ich die Beteiligung der Verhörabteilung.“
 

Sasuke konnte sehen, wie sowohl Kakashi als auch Tsunade etwas blasser wurden. Auch er selbst konnte sich durchaus vorstellen, worauf die beiden Alten hinaus wollten - Folter!
 

Das würde weder angenehm, noch nett werden. Auch wenn Sakura, genau wie alle anderen Ninjas, die Mitglieder der Verhörabteilung kannte, so machte sich Sasuke keine Illusionen. Diese Spezialabteilung war darauf trainiert so viel Schmerz wie möglich zuzufügen - egal ob man denjenigen kannte, mochte oder sogar liebte. Alle würden tun, was ihr Beruf war.
 

„Ich erhebe Einspruch!“, kam es nun von Tsunade, die einen Augenblick gebraucht hätte, um ihre Stimme wieder zu finden.
 

„Dazu hast du in diesem Fall kein Recht Tsunade. Du kannst dich übrigens direkt auf Kakashis Platz setzen um selbst auszusagen! Deine Unwissenheit und mangelnde Beteiligung an der Angelegenheit sind keineswegs selbstverständlich. Für deine Schülerin hast du bisher immer alles getan - genauso wie für Team 7. Das du in diesem Skandal keine Rolle gespielt haben willst, erscheint doch recht zweifelhaft.“, forderte Koharu harsch die Hokage als Zeugin auf.
 

„Bevor wir jedoch mit dir und deiner Befragung beginnen, ordne ich hiermit das Verhör von Sakura Haruno, durch die Einheit von Ibiki Moori an. Anbu, bringen Sie die Angeklagte sofort in die Verhörräume! Ich denke das Gericht wird in einer Woche die Berichte sichten und dann wieder zusammen treten um ein abschließendes Urteil zu fällen.“, ein gehässiges Grinsen zierte Koharus Züge, als sie eine Woche Folterverhör für Sakura anordnete.
 

Tsunade saß ungläubig auf ihrem Platz in der Mitte des Saals, die Fäuste geballt, in dem Wissen, dass sie in diesem Augenblick nichts tun konnte, um die Ältesten an diesem Vorgehen zu hindern.
 

„Und richten Sie der Verhörabteilung aus, dass sie Haruno dauerhaft das Charka blockieren müssen. Sonst könnte sie sich heilen, das würde nicht dem Ziel dieser Befragung entsprechen.“, fügte Homura ebenso böswillig an die Anbu gewandt hinzu.
 

„Verzeihung, aber glauben sie, dass es klug ist, Sakura eine ganze Woche von ihren Pflichten abzuhalten?“, warf Sasuke ein und legte diesmal einen gespielt unterwürfigen Tonfall an den Tag.
 

„Was meinen Sie Uchiha?“, blaffte Homura unwirsch.
 

„Nun, wie sie schon wissen, bin ich für die Zeit der Abwesenheit von Naruto Uzumaki, bei Sakura einquartiert worden, zwecks Überwachung meiner Wiedereingliederung,“, erklärte Sasuke, als ihm fragende Gesichter entgegenblickten, „Ich habe dabei miterlebt, wie dringend Sakura im Krankenhaus von Konoha benötigt wird. Ich glaube es ist kaum ein Tag vergangen, an dem sie nicht, nach ihrer regulären Schicht, nochmal zurück gerufen wurde, weil es einen Notfall gab. Ich bin mir sicher, viele der Anwesenden“, er deutete auf die Zuschauer, „können Ihnen berichten, wie sie selbst, oder ihre Angehörigen von Sakura geheilt wurden.“
 

Sasuke musste eine Pause machen, da sich im Publikum viele zustimmende Einwürfe erhoben.
 

„Das stimmt.“
 

„Sie hat meinen Jungen gerettet!“
 

„Ich hatte mir beide Beine gebrochen, doch nachdem sie mich behandelt hat, war ich sofort wieder fit.“
 

„Was ich damit sagen will, ist folgendes: Jeden Tag den sie Sakura einsperren, ist ein Tag an dem sie Ressourcen und Potential verschwenden, die das Dorf dringend benötigt.“, schloss Sasuke seine Ausführungen, nachdem die Stimmen aus dem Publikum wieder verstummt waren.
 

Angesichts der erneuten Zustimmung und den inzwischen vorwurfsvollen Blicken der Zuschauer, blieb den Ältesten kaum eine andere Wahl, als einzulenken.
 

„ Gut, ihr Einwand scheint berechtigt Uchiha. Das Verhör wird festgelegt auf eine Dauer von drei Tagen, danach wird Sakura Haruno unter Bewachung gestattet, sich im Dorf frei zu bewegen, bis die Verhandlung fortgeführt wird. Und jetzt nehmt sie mit!“, grunzte Homura unwillig und fuchtelte mit der Hand in Richtung der Anbu.
 

Sakura warf Sasuke einen Blick zu, der ihre Dankbarkeit deutlich machte, dann erhob sie sich stolz und ohne sich etwas anmerken zu lassen, noch bevor einer der Wächter bei ihr war. Auch Shikamaru trat vor und ergriff sanft Sakuras Ellenbogen um sie aus dem Saal zu führen.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Auch wenn es etwas gedauert hat, so gibt es hier doch mal wieder ein neues Kapitel! Ich hoffe die länge entschädigt euch ein wenig für die Wartezeit und wenn nicht, dann lasst euch gesagt sein, dass ich gerade wieder viele Ideen gewonnen habe, die ich hier bei Red Eyes umsetzen will, also könnt ihr euch vielleicht schon in kürze auf ein weiteres Kapitel freuen.

Liebste Grüße,
maron
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Nachwort zu diesem Kapitel:
Überraschenderweise hatte ich etwa die Hälfte des Kapitels sogar schon vor einiger Zeit fertig geschrieben. Schön fand ich das der Gedanke wie es hierbei weiter gehen sollte immer noch der Gleiche war :D Ich habe mir jetzt extra notizen angelegt, damit ich nicht vergesse, worauf ich beim schreiben hinaus will xD
Vielleicht kennt ihr das Problem ja auch?

Viele liebe Grüße,
maron Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich bin bereits am Überlegen, ein oder zwei Zusatzkapitel einzufügen, die nichts mit dem direkten Handlungsverlauf zu tun haben. Eines wäre, wie sich Gaara und Sakura näher kommen, das andere, definitiv ein Adult über die Nacht nach der Party. Vielleicht mögt ihr eure Meinung dazu äußern :D Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
An alle die noch auf Specials hoffen, das eine ist schon halb fertig :D Wird also demnächst fertig getippt und hochgeladen ;) Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Na wie war es, ich hoffe doch es hat euch trotz der kleinen Änderungen gefallen ;) Komplett anzeigen

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Von:  Julia281419
2023-07-09T07:26:20+00:00 09.07.2023 09:26
Wirklich tolle Geschichte, ich freue mich auf die Fortsetzung 😍
Von:  frieda254
2022-10-19T19:33:49+00:00 19.10.2022 21:33
Hi ich weiss nicht, ob du das liest aber das ist einer der besten FF die ich je gelesen habe. Um so trauriger machts mich das es keine Fortsetzung gibt. Dein Schreibstil ist einfach WOW I LOVE IT! Danke dir für deine Arbeit! Ich hoffe das es irgendwann weiter geht ich hoffe es so sehr….
Von:  frieda254
2022-07-30T06:16:21+00:00 30.07.2022 08:16
Hallo danke für diesen tollen ff! Ich hoffe das du irgendwann weiterschreiben wirst! Einer dee besten ffs die ich je gelesen habe! Respekt!😍
Von:  Tilu
2021-09-28T18:19:57+00:00 28.09.2021 20:19
Eine richtig gute Story👌🏻
Ich hoffe, dass du bald Zeit findest, sie zu beenden🙏🙏🙏
LG
Antwort von:  maron288
16.10.2021 21:13
Danke sehr, das hoffe und wünsche ich auch. Es ist einfach auch schön, selbst beim Schreiben in der Story zu versinken, daher versuche ich mein Bestes zu geben, damit ich da mal wieder in den Flow komme und Zeit zum Schreiben finde.
Von:  TBF
2021-09-18T23:36:29+00:00 19.09.2021 01:36
Einer der besten Sasusaku FF! Kommt noch eine Fortsetzung oder war das schon alles?

Antwort von:  maron288
16.10.2021 21:11
Hallo, vielen lieben Dank für deine Nachfrage, gern würde ich mehr veröffentlichen können, aber seit der Geburt meiner Tochter, bin ich einfach nur noch am Rotieren 🙈
Ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass ich irgendwann wieder in Ruhe meinen Hobbys fröhnen kann, aber ich fürchte sehr, dass es noch eine Weile dauern wird. Gern würde ich mich dann über einen Kommentar von dir freuen, bis dahin kann ich leider nur versuchen unser aller Hoffnung aufrecht zu halten.
Ich bin mir übrigens ziemlich sicher, dass ich das neue Kapitel irgendwo halb fertig liegen habe , also die Hoffnung stirbt zuletzt!
Antwort von:  maron288
16.10.2021 21:14
Übrigens ist der 19.09. an dem du den Kommi geschrieben hast, der Geburtstag meiner Tochter 🙈😅
Von:  cherryblossem91
2021-02-02T19:59:18+00:00 02.02.2021 20:59
Dies ist eine der besten Storys die ich kenne und seit langem warte ich auf die Fortsetzung. Es ist so spannend und ein gutes Ende würde ich mir wünschen weil ich die Intrigen der Ältesten nie mochte und möchte das sie dafür büssen. Schliesslich hat Sakura nur das getan was jede Frau täte für ihre Liebe genauso wie sie Tai beschützt.
Ich würde mich freuen dein Ende zu Erfahren und bitte lass uns nicht mehr so lange warten. 🙏😍😍
Antwort von:  maron288
09.02.2021 07:04
Vielen Dank erstmal für deine Begeisterung und Freude 😊 ich kann leider nichts versprechen (durch meinen eingeben kleinen Tai, kann ich inzwischen das erste mal seit langem wieder mehr als 3 Stunden am stück schlafen 🤪, Zeit für Hobbys ist aktuell noch sehr wenig). Aber wenn ich mit dem Schreiben wieder weiter mache, dann definitiv mit Red Eyes, weil ich noch so viele Ideen dazu habe und es mir selbst auch die liebste Story ist.
Von: abgemeldet
2020-11-01T09:00:33+00:00 01.11.2020 10:00
Interessante Fanfic, muss ich schon sagen!
Ich freue mich das Gaara mitmischen tut
Antwort von:  maron288
09.02.2021 07:00
Danke danke 😊 ja Gaara hat eindeutig Potential
Von:  SakuraHatake90
2020-07-27T07:29:06+00:00 27.07.2020 09:29
Bitte bitte weiter schreiben liebe die ff
Antwort von:  maron288
08.02.2021 22:38
Vielen lieben Dank für deinen Kommi, ich kann dir leider nichts konkretes versprechen, aber wenn ich wieder schreibe, dann definitiv Red Eyes. Da habe ich noch viele Ideen zu 😉
Von:  SakuraS16
2020-03-28T00:20:46+00:00 28.03.2020 01:20
Ich habe diese FF schon so lange auf meiner Liste bin aber jetzt erst dazu gekommen sie zu lesen und ich hoffe du fängst bald wieder an mit updaten die Story ist echt Mega gut geschrieben und auch so mitreißend. Bitte bitte schreib weiter
🙏🙏😍
Antwort von:  maron288
09.02.2021 06:59
Vielen Dank für die lieben Worte, die erfreuen einen wirklich. Es ist toll wenn man weiß, die Story kommt genau so an, wie beabsichtigt 😉
Von:  luxmilla
2020-02-23T16:43:00+00:00 23.02.2020 17:43
Ich bin gespannt wie es weiter geht 😍
Ich finde die Geschichte nämlich sehr spannend und hoffe das die ältesten ausgetrickst werden
Antwort von:  maron288
08.02.2021 22:36
Vielen Dank für deinen. Wetten Kommentar. Bin aktuell das erst mal seit langem wieder hier zugegen und freue mich wahnsinnig, dass es trotzdem noch Menschen gibt, die sich an meinen Storys erfreuen 😊


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