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Cyu Namikaze - Die Geschichte einer Kämpferin

von

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Eine Vorzeigemutter

Es war wärmer als ich es in Erinnerung hatte. Fast schon schwül, dennoch immer noch angenehm. Die Sonne erhitzte mein kühles Gesicht und ich atmete tief durch, um durch die wohlig warme Luft meinen Körper zu erwärmen. Ich stand direkt vor der Tür des Anbu-Hauptquartiers, direkt vor der Abneigung der Ninja, mit denen ich mehr als die Hälfte meines Lebens verbringen würde. Wie einfach es wäre zu gehen und nicht mehr zurückzukehren, dachte ich mir im Stillen und ein kleines Lächeln zierte mein Gesicht. Ich schüttelte meinen Kopf und lachte über mich selbst, über diese unsägliche Dummheit, die ich zu begehen begann und war mir sicher, dass ich es bereits im Laufe des folgenden Tages bereuen würde, wenn ich auf meine erste Mission als frisch gebackenes Anbumitglied geschickt werden würde. Ich seufzte. Was nützten mir solche Gedanken?

Langsam und bedächtig ging ich los. Ich wollte nach hause, der einzige Ort, an dem ich wirklich willkommen war. Ich brauchte jetzt die Nähe von Kushina, ja, ich brauchte jetzt einer Mutter, die mir erzählte, das alles gut werden würde. Ich spürte, wie mir eine Träne die Wange hinab lief und ich wischte sie wütend mit dem Handrücken weg, doch kaum war die erste Träne verschwunden, folgten weitere. Wütend über mich selbst, solch eine Schwäche zu zeigen, versuchte ich sie zurückzuhalten, doch sie schienen stärker zu werden, je mehr ich gegen sie ankämpfte. Ein Gegner gegen den ich keine Chance hatte.
 

Der Weg zu dem großen Haus, das einst unser Vater erbaut hatte war nicht lang. Das Haus in dem ich lebte, lag weit an den äußeren Stadtmauern von Konoha, in der Nähe des Uchiha-Gebietes und nah einer riesigen Bäckerei, die laut Minato die allerbesten Mohnküchlein machte, die er je gegessen hatte. Es war ein schönes, aber altes Haus, viele Zimmer, eine riesige Terrasse und ein großer Garten, in dem Kushina und ich viele wunderschöne Blumen angepflanzt hatte, die jetzt langsam anfingen zu blühen und Farbe in unsere Alltag brachten und jedem, der an unserem Haus vorbeiging, ein Lächeln auf die Lippen zauberte.

Ich zog einen kleinen Schlüssel aus der Tasche und öffnete die weiße Eingangstür.

„Ich bin zu hause!“, rief ich laut und wischte mir die letzten Tränen aus dem Gesicht.

„Ich bin hier!“, hörte ich zur Antwort und machte mich sofort auf in Richtung Küche. Es war Mittag und sie würde mir bestimmt ein Essen bereitet haben. Das tat sie immer.

„Wie war es?“, fragte sie mich, als ich grade einen ersten Schritt in die Küche gemacht hatte. Ich seufzte und verzog meinen Mund zu einem hässlichen Lächeln: „Es ging..“ Kushina, die mir bis zu eben jenem Moment den Rücken zugekehrt hatte, drehte sich um. Man sah, wie sie mich kurz musterte, dann schritt sie zu mir. Sorgsam klopfte sie sich ihre Hände an der langen weißen Schürze ab und kniete sich vor mich.

„So schlimm?“, fragte sie leise. Ich nickte langsam und wieder stiegen mir die Tränen in die Augen. Sie schloss mich liebevoll in ihrem Arme und streichelte mir über den Hinterkopf. Sie war wie eine Mutter für mich, bei ihr fühlte ich mich geborgen.

„Es wird alles gut. Ich werde nicht zulassen, dass sie dir wehtun. Du bist stark und wir alle wissen, dass du alles schaffen kannst, wenn du nur willst“ Ich schluchzte hemmungslos und presste mich fest an ihre Schulter. Ich wollte nicht, dass sie mich losließ, nie mehr. Ich wollte nicht diese Sicherheit verlieren, die sie mir gab und diese Liebe, die ich nur bei ihr spürte. Sie wäre eine Vorzeigemutter, gefühlvoll und aufmerksam, aber sie und Minato wollten kein Kind. Sie hatten mich und ich war froh darüber, dass ich sie allein für mich behalten konnte.

Nach einigen Minuten ließ sie mich los.

„Besser?“, fragte sie mich mit einem liebevollen Lächeln und ich nickte erleichtert.

„Woher.. woher wusstest du das?“, krächzte ich noch immer von Schluchzern geschüttelt. Kushina grinste breit.

„Du hast geweint!“, sagte sie mir und tippte vorsichtig mit einem Finger gegen meine Stirn: „Deine Augen sind rot wie Tomaten!“ Sie fing an zu lachen und ich merkte, wie mir die Röte ins Gesicht schoss. Sie gab mir noch immer lachend einen Kuss auf die Wange und begab sich wieder an den Herd.

„Es gibt heute Ramen“, erklärte sie mir und ich setzte mich an den Tisch. Kushinas Ramen waren immer gut, ihr Glanzgericht könnte man sogar sagen. Nach und nach heiterte sich meine Stimmung auf. Kushina hat Recht, ich würde jede Herausforderung bewältigen können, wenn ich nur sie und meinen Bruder an meiner Seite hatte.
 

Der Brief lag bereits früh am nächsten Morgen vor unserer Tür. Ich hatte die Schritte gehört, die ihn gebracht hatten und machte mich sofort auf, um ihn ins Haus zu bringen und dort zu öffnen. Ich wusste, dass er für mich war, hatte ihn bereits erwartet. Das Siegel, das sich auf der rechten Ecke des Umschlags befand, verriet mir von wem er war und was er enthielt. Es war meine erste Mission als Anbu.

Ich ließ den weißen Umschlag auf den Tisch fallen, setzte mich auf einen Stuhl und vergrub das Gesicht in den Händen. Ich wusste, dass ich es musste und doch wollte ich den Brief nicht öffnen.

„Wenn das da vor dir eine Briefbombe ist, schmeiß ihn bitte gleich aus dem Fenster!“ Ich blickte auf und sah Kushina in die Küche kommen. Sie grinste mich an und schmiss sich fröhlich auf einen der Stühle neben mir.

„Dein erster Auftrag?“, fragte sie dann schon ernster und ich hielt ihr den Brief vor die Nase, sodass sie das Siegel betrachten konnte. Mitgefühl stahl sich in ihre Augen und ich seufzte.

„Ich werde dann mal losgehen.“ Ich erhob mich langsam und gab Kushina einen Abschiedkuss auf die Wange, während meine Gedanken bereits das Anbu-Hauptquartier erreicht hatten.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  KattaDraws
2012-07-27T16:02:24+00:00 27.07.2012 18:02
Ui, Kushina kam vor. *sich darüber freu*
Ich finde die Beziehung zwischen Cyu und Kushina... schön, ja ich glaube das passt. Vorallem hebt die Szene, in der Cyu weint, hervor, dass sie eigentlich doch nur ein 10 jähriges Mädchen ist ;)


Von:  fahnm
2012-07-19T22:23:56+00:00 20.07.2012 00:23
Klasse Kapi^^


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