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Cyu Namikaze - Die Geschichte einer Kämpferin

von

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Kalte Blicke

Die prüfenden Blicke der Anderen brannten sich durch meine Haut direkt in mein Herz. Ich atmete tief durch. Wild pochend schien es mir so, als würde es den einzigen Lärm in der leeren, dunklen Halle verursachen und ich schämte mich dafür die kühle Stille zu durchbrechen. Es war anders als erwartet. Kälter und noch abweisender, als ich es mir je erdacht hatte, waren sie, die Personen hinter den Masken, die Eliteninja, die Anbu, zu denen ich bald gehören sollte. Ich schluckte und sofort zischten weitere Köpfe zu mir herum und durch die kleinen Schlitze in den unterschiedlichen Masken spürte ich die stechend strengen Blicke, die mich abfällig musterten. Wieso musste dieser verdammte Weg nur so lang sein? Ich machte einen schritt nach dem anderen und jeder einzelne meiner Schritte auf dem knarrenden, hölzernen Boden wurde inspiziert und bewertet. Ich fühlte mich durchleuchtet und es war als könnte ich keinen meiner Fehler vor den Anbu verbergen. Und ich verstand, wieso es selten war, dass ein Kind meines Alters zu ihnen stieß. Solch eine Ablehnung war nicht leicht zu verkraften.

Ein weiterer, tiefer Atemzug erlaubte es mir, mich bis zu dem kleinen Tisch am Ende des dunklen Raumes vor zu bewegen und den ablehnenden Blicken den Rücken zu kehren. Des weiteren wurde meine Aufmerksamkeit nun an anderer Stelle erbeten. Ich hob meinen Blick bis ich direkt auf eine rot weiße Löwenmaske sah, durch deren Guckloch ein weder freundliches noch unfreundliches, braunes Auge sah. Diese Gleichgültigkeit beruhigte mich auf eine Weise, die mein Herz dazu veranlasste seinem gewohnten Rhythmus wieder aufzunehmen.

„Wir begrüßen dich hier, Cyu Namikaze, Schwester des Hokage der vierten Generation!“, sagte die tiefe Männerstimme zu mir, die zu dem Mann gehört, der sich hinter der Löwenmaske versteckte, gleichgültig. Gleichgültig, von wegen. So sehr er auch danach klang und so sehr ich auch hoffte, dass er es wirklich ernst meinte mit seiner Gleichgültigkeit, hatte er sich bereits bei dem ersten Satz, den er mir entgegen brachte verraten. Ich ärgerte mich. Schwester des Hokage der vierten Generation, in den Augen der Bewohner des Dorfes würde ich wohl nie etwas anderes sein.

„Ich danke euch!“, erwiderte ich trotzdem widerwillig und neigte meinen Körper leicht nach vorne, nicht zu weit, ich würde mir vor diesen Menschen sicherlich keine Blöße geben. Meine leisen, ja fast geflüsterten Worte hallten durch den stillen Raum und ich fragte mich, wie schlecht die Stimmung bei meiner Einführungszeremonie bei den Anbus wohl noch werden sollte.

„Von nun an stehst du im Dienste der Anbu von Konoha und verteidigst das Dorf und alle seine Bewohner mit deinem Leben!“ Wieder hatte der Mann mit der Löwenmaske gesprochen, mich dabei streng gemustert grade so als würde ich mit meinem Alter noch nicht verstehen, was es hieß diesen Posten zu erhalten. Ich verstand sehr wohl. Ich war reif für meine 10 Jahre, hatte immer reif sein müssen, wegen dem Tod unserer Eltern. Ich nickte langsam und bedächtig.

„Das werde ich tun.“, entgegnete ich so ausdruckslos, wie ich nur konnte und mit einem kleinen Nicken, das mehr Bewegung in den Raum brachte als ich erwartet hätte.

Zuerst standen die Ninja auf, die auf der rechten Seite gesessen hatte, während ich durch ihr Mitte geschritten war. Dann folgten die Ninja auf der linken Seite. Das Rascheln der Kleidung, das sie verursachten, erschien mir fast laut und fast hätte ich mich umgedreht, um eine bessere Sicht zu haben, doch ich erinnerte mich daran, dass mir mein Bruder von hastigen, unbedachten Bewegungen abgeraten hatte. So verharrte ich in meiner Position und blickte weiter zu dem Mann mit der Löwenmaske. Er hatte sich von mir abgewandt, blickte nun zu einer jungen Frau, die neben ihm stand. Ich kannte sie nicht und doch war ich mir sofort im klaren darüber, dass sie kein Mitglied der Anbu war. Sie war zu zart, ungeschaffen dafür zu morden oder zu kämpfen. Sie trug ein langes, zart rosa Kleid, das in weiten Wellen auf den dreckigen Holzboden fiel und dort bei jeder noch so kleinen Bewegung den Staub aufwirbelte. In ihren Händen hielt sie ein Kissen. Ich konnte nicht genau sehen, was sich auf dem Kissen befand, denn der breite Körper des Mannes mit der Löwenmaske verdeckte es, doch ich war mir fast sicher, dass es sich um meine Maske handeln musste.

Als hätten sie alle gewusst, was ich gedacht hatte, nahmen sie plötzlich alle ihre Masken ab. Die rechte und auch die linke Seite, nur der Löwenmann durfte sie auf behalten. Ich wagte einen kleinen, kaum bemerkbaren Blick zur Seite und inspizierte kurz die Gesichter der Ninja, die meinen Weg gesäumt hatten. Ich kannte nicht viele von ihnen. Einige waren mir schon einmal auf der Straße begegnet, doch diejenigen, von denen ich die Namen wusste, konnte ich an einer Hand abzählen. Ich wollte seufzen vor Frustration, doch ich hielt mich zurück. Ein weiterer Tipp, den mir Minato gegeben hatte: Vermeide überflüssige Geräusche! Hätte er auch gleich sagen können: Fall nicht auf, pass dich an! Mir blieb doch kaum etwas anderes über, da ich sonst das Risiko lief, dass die Anbu wie ausgehungerte Haie über mich herfallen würden.

„Mit Annahme dieser Maske wirst du ein vollwertiges Mitglied der Anbu. Die Annahme steht dir aber bis zum letzten Moment frei.“ Als würde ich die Hoffnung nicht spüren, die mit dem letzten Satz mit schwang. Langsam machte es mich wütend. Natürlich hatte mein Bruder mich für den Posten der Anbu vorgeschlagen, doch ich war wirklich nicht schlecht und würde alle mir zugeteilten Aufgaben erfüllen können.

Mit einer raschen, vielleicht sogar ruppigen Bewegung nahm ich dem Löwenmann meine Maske und sah sie mir kurz an. Eine Katze, das passte zu mir. Ein schnelles Tier mit eigenem Kopf und Durchhaltevermögen. Ja, das passte wirklich.

Ohne den anderen Anbu einen weiteren Blick zu würdigen, setzte ich die Maske auf und stellte sofort fest, dass sie perfekt passte. Ich wusste nicht wie sie es geschafft hatte eine solch perfekte Maske für mich zu erschaffen, doch interessierte es mich in diesem Moment wenig. Ich wusste nur, dass es geschafft war. Mit der Maske auf dem Gesicht drehte ich mich langsam zu den anderen Anbu um. Applaus kam auf. Langsam und widerwillig umschlang er mich und trug mich den Weg zurück aus dem Gebäude. Es war üblich, dass die neuen Anbumitglieder nach ihrer Einführungszeremonie den Rest des Tages frei hatten und ich war mir im klaren darüber, dass dies nur gemacht wurde, um den anderen Anbu die Möglichkeit zu geben gewonnen Informationen über das neue Mitglied auszutauschen. Das ängstige mich wenig. Mein Ruf konnte kaum noch schlechter werden und doch wusste ich, dass ich die Anbu niemals verlassen würde. Es war der Wunsch meines Bruders gewesen und wenn es der Wunsch meines Bruders war, dann würde er auch in Erfüllung gehen. Ein Minato Namikaze erhält nämlich immer was er will.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  KattaDraws
2012-07-27T15:57:53+00:00 27.07.2012 17:57
So, auch das zweite Kapitel hat mich überzeugt :3
Es ist auch nachvollziehbar warum Cyu sich von den Anbus so abgewertet und bedroht fühlt, vorallem wenn man bedenkt das sie erst 10 ist- was man in diesem Kapitel nicht wirklich bemerkt hat (im vorherigen Kapitel schon).
Von:  fahnm
2012-07-18T22:57:51+00:00 19.07.2012 00:57
Hammer Kapi^^


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