Zum Inhalt der Seite

Das Licht in meiner Dunkelheit

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Die Neue

Einige Monate später
 

Piep, piep, piep machte Valeries Wecker. Mit lautem Stöhnen schlug Valerie auf den Ausschalter. Sie schlug ihre blauen Augen auf. Kurz darauf klopfte es an ihrer Tür: „Valerie, Aufstehen, die Schule wartet.“

„Ja, komme gleich.“ grummelte sie, schwang sich aus dem Bett und ging ins Bad. Nachdem sie sich frisch gemacht hatte, begann sie ihre langen, braunen Haare in Ordnung bringen.

Nachdem sie dies erledigt hatte, zog sie sich eine Jeans und ein hellblaues Shirt an und ging dann nach unten, wo ihre Eltern mit dem Frühstück auf sie warteten.

„Na, was steht denn heute in der Schule an?“ fragte Valeries Vater.

„Abgesehen von den üblichen Sachen...“ meinte Valerie, während sie sich ihre Cornflakes in eine Schüssel füllte und Milch hinzu gab „Ich muss noch einen Aufsatz in Geschichte abgeben“

Die Aufgabe war, über den Bürgerkrieg einen fünfseitigen Aufsatz zu schreiben und ihn dann vor zu lesen. Valerie hatte Wochen für die Recherche gebraucht.

„Ich bin mir sicher, dass du ein wunderbars Referat halten wirst.“ sagte Valeries Mutter

Dass ihre Mutter auch immer darauf rumreiten musste, dass ihre Tochter die Beste der Schule ist, Valerie fand das schon immer nervig. Nachdem sie ihre Cornflakes verputzt hatte schaute sie auf ihre Uhr.

„Ich muss los.“ sagte sie und schnappte sich ihre Jeansjacke, ihren Rucksack und ihren schwarzen Helm mit den feuerroten Flammen drauf und ging nach draußen.

Das Haus der Familie Jenkins war ein typisches zweistöckiges Haus mit Garage.

Valerie öffnete das Tor, rollte ihren schwarz-silbernen Star City Nova Motorroller auf die Straßen, setze ihren Helm auf, startete den Motor und fuhr los.

„Ich mach mir immer Gedanken wenn sie mit diesem Ding fährt.“ sagte ihre Mutter

„Ach, ihr passiert schon nichts.“ sagte Valeries Vater.
 

Kurze Zeit später fuhr Valerie vor der Wilkins High School vor, stellte den Roller auf dem Parkplatz für Fahrräder und Motorroller ab und verstaute ihren Helm unter dem Sitz.

Sie hatte kaum das Schulgelände betreten, als eine Gruppe von Mädchen ihr entgegen kam.

„Wenn das nicht unsere Streberin ist.“ sagte ein blondes Mädchen „Na, hast du immer noch keinen Freund?“

„Geh jemand anders auf den Geist, Kamilla.“ sagte Valerie genervt.

Kamilla war die Königin der Schule und Valeries Erzfeindin. Aus irgendeinem Grund hatte Kamilla großes Vergnügen daran, Valerie zu quälen. Vielleicht war sie neidisch oder es lag einfach daran, dass ihr Vater ein reicher Prominentenanwalt war und sie meinte, nur weil sie Geld hatte, auf allen und jedem herumtrampeln zu können.

„Aber Kamilla“ sagte ein anderes Mädchen das zu Kamillas 'Hofstaat' gehörte „Welcher Junge würde schon mit der ausgehen?“

Dann fing der gesamte 'Hofstaat' an zu lachen.

Valerie kämpfte sich durch ihn hindurch und ging weiter. Solche Sprüche waren einer der Harmloseren. Allerdings wäre es einfacher für sie, wenn Cindy noch da wäre.

Cindy war Valeries beste Freundin seit Kindertagen gewesen und als sie älter wurden, wurde aus dieser Freundschaft mehr. Denn Valerie stand auf Frauen, was sie allerdings geheim hielt. Auch um Kamilla keine weiter Munition gegen sie zu liefern. Außerdem wusste sie nicht wie ihre Eltern darauf reagieren würden. Die dachten bestimmt, dass ihre Tochter nur auf den richtigen Mann warten würde.

Irgendwann hatten sich Valerie und Cindy ineinander verliebt und die beiden wurden ein Paar. Sie trafen sich heimlich und erlebten auch gemeinsam ihr erstes Mal.

Cindy hatte Valerie immer vor Kamilla beschützt. Von ihr hatte sie auch das nötige Selbstvertrauen bekommen, um sich auch mal selbst zu wehren. Doch leider war Cindy vor einigen Monaten weggezogen und hatte Valerie zurück gelassen.
 

Sie wollte gerade das Schulgebäude betreten als ihre und die Aufmerksamkeit ihrer Mitschüler von lauten Motorengeräuschen erweckt wurden. Eine schwarze Kawasaki Ninja ZZR 1400 fuhr auf einen der Parkplätze in der Nähe des Schulgebäudes vor.

Der Fahrer nahm den Helm ab. Darunter kamen lange, schwarze Haare hervor, die einem jungen Mädchen gehörten, das zwei Jahre älter als Valerie war. Sie trug eine schwarze Lederjacke, eine schwarze Lederhose und Stiefel. Um ihren Hals trug sie ein Lederband an dem ein Kreuz hing.

Lange Zeit beobachtete das schwarzhaarige Mädchen die Schüler, die jetzt wieder ihren Aktivitäten nachgingen. Dann schwang sie sich elegant von ihrer Maschine und ging in Richtung Verwaltung.

Valerie hatte sie die ganze Zeit angestarrt und dabei fing ihr Herz an zu klopfen.
 

Valerie öffnete ihren Spind. In der nächsten Stunde würden sie Geschichte haben. Sie wollte nach ihrem Geschichtsbuch greifen, als sie kurz innehielt. Schräg gegenüber von ihr stand das Mädchen von heute Morgen. Valerie konnte nicht anders als sie zu beobachten. Sie war circa 1,60 groß und hatte damit etwa die gleiche Größe wie Valerie. Ihr Körper hatte ungefähr dieselbe Erscheinung, nur war Valerie weniger trainiert. Die schönen, sanften Gesichtszüge des Mädchens verliehen ihr etwas relativ Hübsches und Unschuldiges. Wäre da nicht ihr ernster Gesichtsausdruck. Die smaragdgrünen Augen verliehen der Schönheit etwas Geheimnisvolles.

Im nächsten Moment schellte die Schulglocke und riss Valerie aus ihren Träumen.
 

Eigentlich mochte Valerie Geschichte sehr, bis auf ein unschönes Detail: Kamilla.

Sie und ihr Hofstaat waren mit Valerie in der selben Klasse.

Valerie hatte gerade den von Hand geschriebenen, zehnseitigen Aufsatz auf ihren Tisch gelegt, als Kamilla mit einem Kaffee in der Hand ins Klassenzimmer kam.

Sie lächelte böse und kam direkt auf Valerie zu. Dann tat sie so als ob sie stolpern würde und schüttete den Kaffee auf den Stapel Papier.

"Hups, wie ungeschickt von mir" sagte Kamilla falsch "Echt schade um den schönen Aufsatz"

Kamilla hatte sich zu ihren Freundinnen gesellt, die über die Tat ihrer Anführerin laut kicherten.

Valerie starrte nur auf das Papier auf dem sich ein dunkelbrauner Klecks ausbreitete und bis zum letzten Blatt durchdrang.

Wochenlange Arbeit war umsonst. Valerie ballte die Fäuste, schwankte und wäre am liebsten in Tränen ausgebrochen, aber ihr Stolz, den sie mit Cindys Hilfe mühevoll aufgebaut hatte weigerte sich, nein! Sie würde Kamilla diesen Triumph nicht auch noch gönnen sie weinen zu sehen, also riss sie sich zusammen.

Der Lehrer hatte leider kein Verständnis für Valerie, so musste sie mit den Auswirkungen auf ihre Note in Geschichte rechnen.

Während Valerie versuchte die ganze Situation zu klären, hörte sie immer wieder leises Gekichere von Kamilla und ihren Freundinnen.

Es hätte nichts gebracht Kamilla die Schuld an allem zu geben, denn selbst wenn man ihr sowas wie eine Strafarbeit, Nachsitzen oder Suspendierung aufgebrummt hätte, wäre ihr Vater in der Schule aufgekreuzt und hätte dafür gesorgt, dass das alles wieder aufgehoben werden würde.
 

Valerie hielt ihre Selbstdisziplin die ganzen, restlichen Schulstunden aufrecht. Auch noch als sie nach Hause fuhr, riss sie sich zusammen.

Erst als sie zu Hause war und die Tür zu ihrem Zimmer hinter sich verschlossen hatte warf sie sich auf ihr Bett und ließ ihren Tränen freien Lauf.

Nicht wegen dem Aufsatz oder wegen Kamilla, sondern weil sie Cindy vermisste. Ihre starken Arme die ihr Trost spendeten, sie allein hatte ihr die Kraft geben das alles durchzustehen.

Valerie kramte ein Bild hervor auf dem eine Latina mit kurzen schwarzen Haaren zu sehen war.

„Wieso“ schluchzte das Mädchen „bist du weggegangen? Wie so hast du mich allein gelassen? Ich vermisse dich.“
 

Als sie jedoch in dieser Nacht schlief, glitten ihre Gedanken zu einem andern Mädchen, jenem geheimnisvollen Mädchen, das jetzt auf ihre Schule ging.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück