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Für den Sonnenaufgang

von

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Hufspuren im Mondstaub

Die Oberfläche des Mondes war so leer und kahl wie immer. Kein Wind, der durch den Sand fuhr, kein Tier, das die endlosen Dünen bewegt hätte.
 

Zu wissen, dass Luna tausend Jahre lang nur diese immer gleiche Landschaft sehen musste, und dass sie es gewesen war, die sie dazu verdammt hatte, war fast zu viel für Celestia.
 

Und Luna war damals ganz allein hier gewesen, nur in Gesellschaft ihres eigenen Schattens.
 

So grausam es auch sein mochte, in einem Käfig aus Dornen hinter einem magischen Schloss zu sitzen; zumindest war sie nicht allein.

Luna, Cadance und Shining Armor waren hier, und sogar zwei ihrer treuen Wachponys waren mit ihr hier her gebracht worden.
 

Der Angriff war plötzlich gekommen, und Celestia verfluchte ihre eigene Unfähigkeit, ihn zu verhindern. Dieser grausame Mensch war wie aus dem Nichts aufgetaucht, Discord an einer Kette hinter sich herziehend. Der Draconequus war ganz farblos und demoralisiert gewesen, weit entfernt von der furchtbaren Kreatur, die sie einst gekannt hatte.
 

Voller Siegesgewissheit hatte die Hexe ihre grausame Magie gewirkt, hatte jeden im Raum in grüne Flammen gehüllt und auf den Mond geschickt, wo sie diesen Käfig um sie errichtet hatte. Sie war sogar so weit gegangen ihnen zu erzählen, dass jedes lebende Wesen in Canterlot zu Stein erstarrt war, und dass sie schon bald Herrscherin über ganz Equestria sein würde.
 

Celestia hatte nichts tun können um sie zu stoppen.
 

Die ersten paar Stunden ihrer Gefangenschaft hatte Celestia mit dem Versuch verbracht, mit ihrer Magie das Schloss zu öffnen, aber es war sinnlos. Das Schloss war nicht dazu gedacht, geöffnet zu werden; es war noch nicht mal wirklich mit dem Käfig verbunden. Wozu eine solche Dekoration? Warum ein Schloss aufhängen, das nicht zu öffnen war, und an einen Käfig ohne Tür?
 

Als der Mond endlich unterging um der Sonne Platz zu machen hatte sich Luna schon längst unter ihrem Flügel zusammengerollt um zu schlafen. Celestia nahm an, dass es Discord war, der die Gestirne bewegt hatte; vielleicht wollte Malefitz vermeiden, dass jemandem etwas auffiel. Es würde jedoch jemandem auffallen, dessen war Celestia sich sicher. Der Sonnenaufgang musste dem Zeitplan um mehrere Stunden hinterherhinken. Twilight Sparkle würde eine solche Verzögerung niemals einfach so entgehen.
 

Beim Gedanken an ihre treue Schülerin schien endlich wieder ein schwacher Strahl von Hoffnung in Celestias Herz. Ob die junge Stute wohl schon einen Brief zum Schloss geschickt hatte? Wie lange würde sie wohl brauchen um herauszufinden, warum keine Antwort kam? Bis jetzt hatte Celestia sich immer bemüht, jeden Brief sofort zu beantworten. Twilight würde jede Verzögerung ihrer Antwort gleich als Warnung verstehen. Und wenn sie herausfand, was geschehen war, würde sie alles in ihrer Macht stehende tun um zu helfen.
 

Würden die Elemente der Harmonie ausreichen, um den üblen Taten dieser Person ein Ende zu setzen? Würden sie gegen eine Macht von außerhalb dieser Welt bestehen?

Celestia hoffte es. Denn wenn nicht… Wenn nicht, dann gab es keine Hoffnung mehr.
 

Oder vielleicht doch?
 

Die Luft um sie herum war plötzlich erfüllt mit dem Klappern von Hufen und Wagenrädern auf staubigem Boden. Konnte das…?

Nein, das war nicht Twilight.
 

Es war jedoch definitiv der goldene Wagen der zum Mond und wieder zurück fliegen konnte.
 

Was sie überraschte war jedoch, dass er nicht von Pegasi gezogen wurde, sondern von einem Erdpony und einem Esel. Vielleicht ruhten die Pegasi, die ihn hergebracht hatten, sich gerade von der Reise aus. Alles, was sie im Wagen stehen sah war ein winziges Zebra, kaum größer als ein Fohlen, das über die Seitenwände blickte als würde es etwas suchen.
 

Seine Augen trafen die ihren, und es rief den Zughengsten etwas zu.

Sie drehten sofort um und hielten direkt auf den Käfig zu, vor dem sie letztlich bremsten. Ein kleiner roter Pegasus streckte seinen Kopf aus dem Wagen, seine Mähne verwuschelt als wäre er gerade erst aufgewacht. Er sprang auf den staubigen Boden herunter, fasziniert auf die kleinen Wölkchen blickend, die um seine Hufe herum aufwirbelten.
 

Ihm folgten eine fliederfarbene Alicornstute und ein verärgerter weißer Greif, ebenso das kleine Zebra. Von nahem betrachtet erkannte Celestia, dass es gar kein Fohlen war, sondern ein ausgewachsener Hengst.
 

„Seid ihr die Prinzessinnen von Canterlot?“, fragte der kleine Pegasus, jeden im Käfig musternd bevor er sich an die Stuten wandte.
 

Celestia richtete sich auf, so gut sie es in dem engen Käfig konnte, und sah dem jungen Hengst in seine tief blauen Augen. In diesen schien ein ganz besonderes Licht, das ihre Aufmerksamkeit weckte; sie hatte es schon einmal gesehen, damals, als sie und Luna noch ganz kleine Fohlen gewesen waren.
 

„Das sind wir in der Tat. Ich bin Prinzessin Celestia, Herrscherin über die Sonne, und das sind meine Schwester Luna, die den Mond regiert, unsere Cousine Prinzessin Mia Amore Candanza mit ihrem Ehemann Shining Armor, dem Kapitän der königlichen Garde, sowie zwei meiner treuen Wachmänner, Donnerhuf und Sturmschwinge.

Und mit wem haben wir das Vergnügen?“
 

Der kleine Hengst stand plötzlich stramm als wären ihm gerade erst seine Manieren wieder eingefallen.

„Mein Name ist Sora. Und das sind meine Freunde, Riku, Kairi, Donald, Goofy und König Micky.“, sagte er, auf einen nach dem anderen deutend, „Ein Zebra namens Zecora hat uns erzählt, dass ihr hier gefangen gehalten werdet, also sind wir gekommen um euch zu befreien.“
 

Etwas an der Art, wie er das sagte, als wäre es ganz normal solche Wege auf sich zu nehmen um völlig fremde Leute zu retten, erinnerte Celestia an jemanden. Jemanden, den sie einst vor vielen tausend Jahren getroffen hatte, und der eine ganz ähnliche Einstellung hatte.
 

„Geht einen Schritt zurück, ich lass euch raus.“, sagte Sora und richtete sich auf die Hinterläufe auf. Ein riesiger Schlüssel erschien zwischen seinen ausgestreckten Vorderhufen, und die Prinzessin wusste plötzlich ganz genau, woher sie dieses Licht kannte.
 

Dieser Junge war ein Schlüsselschwertträger.
 

Das gold- und silberfarbene Schlüsselschwert richtete sich ganz von selbst auf das nutzlose Schloss, die Hufe des Hengstes führend. Ein Strahl aus blendend weißem Licht schoss von der Schwertspitze in das Schlüsselloch, seine Magie fast greifbar für alle, die dafür empfänglich waren.

Das Schloss öffnete sich mit einem leisen Klicken und verschwand, und mit ihm die Ranken, an denen es gehangen hatte.
 

Das Schlüsselschwert verschwand aus Soras Hufen, und er ließ sich wieder auf alle vier Läufe fallen.
 

„Hab Dank, Sora“, sagte Celestia und neigte den Kopf vor dem jungen Helden, „dass du uns zu Hilfe gekommen bist.“
 

„Ach, kein Ding.“, winkte der Hengst ab, „Wir konnten euch ja schließlich nicht einfach hier lassen. Zecora hat erzählt dass das Gleichgewicht der Welt so ziemlich von euch abhängt, und nachdem eure eigenen Helden gerade nirgends zu finden waren sind wir eben losgezogen.“
 

„Ihr seid Helden des Lichts, richtig?“, mischte Luna sich ein, Sora und seine Freunde genau betrachtend.

Celestia war überrascht, dass sie sich noch an den Mann erinnerte, der Equestra seinerzeit vor den Schatten gerettet hatte, die Malefitz jetzt zurückgebracht hatte. Schließlich war sie damals noch ein ganz kleines Fohlen gewesen.
 

Jetzt, da Luna den Plural ins Spiel gebracht hatte, fiel auch Celestia auf dass Sora tatsächlich nicht der Einzige war, dessen magische Aura auf ein Schlüsselschwert schließen ließ; außer dem Esel und dem Greifen scheinen sie alle eines zu tragen.
 

„Helden des Lichts?“, fragte der gelbe Hengst, Riku, verwirrt.
 

„Naja, ihr habt diese großen, magischen Schlüssel, oder?“, erläuterte Luna, „und ihr reist zwischen den Sternen hin und her um die Leute auf jedem einzelnen zu beschützen, oder?“
 

„Ja, das tun wir.“
 

„Nun, der letzte von euch der hier war wurde ein Held des Lichts genannt“, erklärte Luna, „Er hat mich und meine Schwester vor diesen furchtbaren dunklen Kreaturen gerettet und den Frieden in unserer Welt wieder hergestellt.“
 

„Ich glaube, ich erinnere mich an eine solche Geschichte“, überlegte der König, „Eher sowas wie eine Legende eigentlich. Genau weiß das keiner, es geschah lange bevor die Geschichte niedergeschrieben wurde…“
 

Die Aufmerksamkeit aller war jetzt ganz auf das kleine Zebra gerichtet.
 

„Es ist nur einen von vielen Legenden, die sich um den allerersten Schlüsselschwertmeister ranken, einen Mann, dessen Name schon lange in Vergessenheit geraten ist. Er wird seither als Held des Lichts bezeichnet, manchmal auch als Krieger des Lichts.
 

Den Erzählungen nach war er ein großer, gutaussehender Mann in herrlicher blauer Rüstung – oder in roter, das kommt auf die Quellen an. Er war der erste auserwählte Träger des Schlüsselschwerts, und der erste der von Welt zu Welt gereist ist, um diese vor der Dunkelheit zu schützen.
 

Das ist allerdings alles nur eine unbestätigte Legende. Ich hätte nie gedacht, dass sie wahr sein könnte, schon gar nicht, dass ich jemanden treffen könnte, der ihm begegnet ist. Das muss ja immerhin mehrere Jahrtausende her sein…“
 

„Könnte hinkommen“, gab Luna zu, „Schließlich war ich damals ja auch noch ein ganz kleines Fohlen.“
 

„Luna und ich sind unsterblich“, klärte Celestia auf, als sie die verblüfften Gesichter ihrer Besucher sah, „Wir waren schon am Leben lange bevor die Ponys angefangen haben, Geschichte zu schreiben, und als wir noch jung waren, gab es in unserer Welt sogar noch Menschen. Ihr seid in Wirklichkeit auch Menschen, liege ich da richtig?“
 

„Ist das so offensichtlich?“, fragte Sora und ließ die Ohren hängen, „Und ich dachte, wir wären diesmal echt gut…“
 

„Oh, das seid ihr auch!“, beeilte sich Celestia zu sagen, „Aber weil Luna und ich Magie in ihrem Innersten erfühlen können sehen wir ganz deutlich, dass ihr verwandelt wurdet.

Und das nicht durch eure eigene Kraft.“
 

„Dachte ich’s mir doch.“, grummelte der Greif, „Es hat sich anders angefühlt als im geweihten Land, und ich habe den Zauber auch nicht gesprochen.“
 

„Aber wer dann?“, fragte Kairi unsicher, „Etwa der selbe, der uns hergebracht hat?“
 

Und wie als Antwort auf ihre Frage erschütterte eine gewaltige Explosion von der Erde aus den Himmel. Ein leuchtender Regenbogen aus Licht schoss auf sie zu, umschloss den Mond und zog ihn mit unglaublicher Kraft nach oben.

Alle Ponys außer Luna stolperten durch den plötzlichen Ruck.
 

Als das Licht verblasste hatten Sora und seine Freunde wieder ihre wahre Gestalt angenommen. Cadance starrte sie in unverhüllter Neugierde an, und auch die Wachen konnten den Ausdruck von ungläubigem Staunen nicht verbergen. Schließlich waren Menschen nichts, was man jeden Tag zu sehen bekam.

Und Donald, Goofy und Micky waren selbst für Celestia und Luna ein ungewöhnlicher Anblick.
 

Celestia fand als Erste die Fassung wieder.
 

„Die Elemente der Harmonie wurden aktiviert“, sagte sie, den nur allzu vertrauten Regenbogen richtig deutend, „Discord wurde besiegt, und alles ist wieder so, wie es vor seinem Eingreifen war.“
 

„Also war es dieser Disk Ort der uns verwandelt hat?“, fragte Goofy verwirrt.
 

„Discord“, korrigierte Luna, „Und ja, sieht so aus.“
 

„Schon blöd, dass unser eigener Zauber nicht mehr greift, weil wir ja schon hier sind…“, sagte Sora, während er den Staub von seiner Kleidung klopfte, „Eurer Reaktion nach fallen wir hier ja ziemlich auf.“
 

Shining Armor schloss mit einiger Anstrengung sein Maul und wies die anderen Wachen an, dasselbe zu tun. Kairi lächelte sie freundlich an.
 

„Ist nicht so schlimm. Wo wir herkommen würden die Leute noch weitaus mehr starren, wenn sie einen von euch sehen würden.“
 

Cadance kicherte als sie vorsichtig auf Kairi zutrat. Kairi war vorhin die einzige Stute gewesen; sie musste auch ein weiblicher Mensch sein, aber das war schwer zu sagen. So, wie sie als Alihorn ausgesehen hatte musste sie wohl auch als Mensch ein sehr hübsches Mädchen sein.
 

Celestia sah zu als sie die Hand ausstreckte um Cadance den Hals zu streicheln. Das rosa Alihorn kicherte und wuschelte ihr im Gegenzug mit der Schnauze durchs Haar. Luna hatte sich inzwischen an Riku gekuschelt, der sie durchflauschte wie einen großen Hund. Sie schien dem Mann reichlich zugetan zu sein; als sie genauer hinsah bemerkte Celestia, dass auch auf seinem Herzen ein Schatten von Reue lag. Wie Luna hatte wohl auch er einst der Eifersucht erlegen und es anschließend zutiefst bereut.
 

„Wir sollten auf die Erde zurückkehren“, sagte Shining Armor plötzlich.

„Er hat Recht“, stimmte Luna zu und ließ Riku widerwillig los, „Jetzt ist es Nacht, aber es dauert nicht mehr lange bis ich den Mond wieder senken muss. Außerdem müssen wir nach den Leuten sehen, die in Canterlot versteinert wurden; Malefitz stammt nicht aus dieser Welt, möglicherweise haben die Elemente der Harmonie ihre Untaten nicht rückgängig gemacht. Schließlich wären wir nicht mehr hier wenn sie es getan hätten.“
 

„Wohl wahr“, stimmte Riku zu, „Und auch wir sind immer noch hier, also gibt es wohl noch etwas zu tun in dieser Welt.“
 

„Aber wie kommen wir runter?“, fragte Sora, „Im Wagen ist nicht genug Platz für uns alle, und Kairi und ich können nicht mehr fliegen. Zumindest nicht richtig. Alles, was ich kann, ist Gleiten…“
 

„Ihr habt also den Goldenen Wagen und Zügel genommen ohne ihre volle Macht zu kennen?“, fragte Celestia amüsiert.
 

„Naja, Zecora hat auch was von Zügeln erwähnt, aber der Wagen war alles, was sie da hatte…“, überlegte Micky, „Mehr haben wir auch nicht gebraucht, also hab ich nicht weiter gefragt…“
 

„Ja, aber der Wagen IST der Zügel, und andersherum“, erklärte Celestia lächelnd, „hier, lasst es mich euch zeigen.“
 

Sie berührte das schimmernde Metall mit ihrem Horn und griff nach seiner uralten Magie.

Das Metall antwortete, es sammelte sich in einer Kugel um ihr Horn. Sie stupste die Kugel an, und dünne Schnüre flogen heraus und wanden sich um ihren Kopf und Körper, wo sie sich in eine hübsche Kombination aus Sattel und Zaumzeug verwandelten.
 

Viele der jüngeren Ponys traten bei dem Anblick erschrocken zurück, doch Luna sprang fröhlich auf die Kugel zu und zog ihr eigenes Zaumzeug heraus. Davon ermuntert traten die anderen auch wieder näher und ließen sich von Celestia ausrüsten.

Sättel und Halfter wurden normal nur als modische Assessors getragen und das auch meist nur von Stuten; Zaumzeug zu tragen, das tatsächlich zum Reiten gedacht war, musste ihnen merkwürdig vorkommen. Schließlich war Celestia die einzige unter den sechs Anwesenden, die schon alt genug zum Reiten war, als es noch Menschen gegeben hatte.
 

Luna war zu Riku zurückgetrabt und sah ihn nun traurig an.

„Ich würde dich sehr gerne tragen“, sagte sie, zu ihm aufblickend, „Aber ich fürchte, ich bin weder groß noch stark genug für einen erwachsenen Mann.“
 

„Ich weiß“, sagte Riku und fuhr ihr sanft durch die Mähne, „Auch, wenn ich eigentlich noch nicht wirklich erwachsen bin… Aber weißt du was? Ich bin sicher, Sora hier ist noch klein genug für dich. Er ist zwar nicht so großartig wie ich, aber trotzdem ziemlich cool.“

Er zwinkerte, und Luna fing an zu kichern. Sie stupste ihn noch einmal freundlich an und trabte dann zu Sora. Der streichelte sie noch kurz, bevor er auf ihren Rücken kletterte.
 

Riku hatte ganz Recht: Sora war ein gutes Stück kleiner und sehr viel leichter gebaut als er, gerade richtig für Luna. Es stimmte auch dass Riku zu jung aussah um schon erwachsen zu sein. Es war schwer zu beurteilen, weil sie damals noch so klein gewesen war, aber Celestia glaubte, dass der Held des Lichts sogar noch größer gewesen war als Riku.
 

Sie trat auf den Jungen zu und stellte sich neben ihn. Sie faltete ihre Flügel zurück, um ihm leichteren Zugang zu ihrem Sattel zu ermöglichen. Wenn Luna zu klein war, um Riku zu tragen, dann waren die anderen es erst recht. Zum Glück war Celestia groß genug, sogar einen erwachsenen Menschen zu tragen; mit Rikus Gewicht auf ihrem Rücken würde sie zwar nicht richtig fliegen können, aber das war nur ein kleiner Nachteil. Mit den goldenen Zügeln mussten sie nicht fliegen um zur Erde zurückzukommen, andernfalls hätten sie ja auch Shining Armor und Donnerhuf zurücklassen müssen.
 

Cadance hatte bereits Kairi in ihren Sattel geholfen. Shining Armor sah sie besorgt an.
 

„Stimmt was nicht, Käptain?“, fragte Goofy, der seine Sorge bemerkt hatte, „Liegt es daran, dass ihr Ponys sonst keine Reiter tragt?“
 

„Nein, das ist es nicht“, antwortete Shining Armor, „Es ist nur… diese üble Person könnte immer noch in Canterlot sein. Was, wenn wir kämpfen müssen? Cadance ist nicht so stark wie die anderen Prinzessinnen, und sie ist es nicht gewöhnt zu kämpfen. Ich kann nicht zulassen, dass sie in Gefahr gerät.“
 

„Er hat Recht“, stimmte Cadance zu, „Ich bin nicht im Kampf geschult. Celestia und Luna sind beide unsterblich, aber ich bin nur ein einfaches Pony. Ich bin mir sicher ich wäre in einem Kampf nur im Weg.“
 

„Oi, mach dir da mal keine Sorgen“, winkte Goofy ab, „Kairi ist auch eine Prinzessin, und sie hat gerade erst angefangen, mit dem Schlüsselschwert kämpfen zu lernen.“
 

Kairi nickte. „Gegen die kleineren Herzlosen komme ich gut an, aber mehr nicht. Die Jungs würden mich sowieso nie gegen irgendetwas Gefährliches kämpfen lassen, also mach dir keine Sorgen, uns passiert nichts.“

Sie tätschelte Cadance beruhigend den Hals, und das junge Alihorn lächelte wieder.
 

„Wenn du dir immer noch sorgen machst können wir sie auch zusammen beschützen“, schlug Goofy vor und hielt sein Schild hoch, „Ich bin der Kapitän von Mickys königlicher Wache, also haben wir eh den selben Job!“
 

Sein Lachen schien Shining Armor etwas zu beruhigen. Er ging in die Knie um Goofy das Aufsteigen zu erleichtern. Der wackelte zwar gefährlich im Sattel, fiel aber auch beim Aufstehen nicht wieder herunter.
 

Der König war bereits auf Sturmschwinge geklettert, was Donald für Donnerhuf übrig ließ.

Als alle bereit waren führte Celestia die Truppe dahin, von wo aus man die Erde am deutlichsten sehen konnte. Riku fühlte sich schwer an auf ihrem Rücken, aber seine Anwesenheit gab ihr auch Sicherheit; so deutlich fühlte sie seine Stärke und Entschlossenheit.
 

Bereit für den letzten Kampf fiel Celestia in einen zügigen Galopp, raste auf die leuchtend blaue Kugel am Himmel zu und wurde nicht einmal langsamer, als der Boden unter ihren Hufen verschwand.

Aus reiner Gewohnheit breitete sie die Flügel aus, genau wissend, dass sie diese auf dem Weg zurück zur Erde eigentlich nicht brauchen würde. Luna überholte sie mit Leichtigkeit. Sie schlug mit den Flügeln wie um zu testen, wie gut sie mit dem zusätzlichen Gewicht fliegen konnte. Celestia lächelte; Luna war immer schon ein talentierter Flieger gewesen. Während die meisten anderen Reiter sich bei ihren wilden Manövern wohl panisch an ihrem Hals festkrallen würden schien Sora ihren ausgelassenen Flug richtig zu genießen.
 

Während Celestia die anderen auf geradem Weg zurück zur Erde führte drehte Luna um und flog eine Schleife um den Mond herum. Celestia konnte sie dort nicht sehen, aber sie wusste, dass Luna tun musste, was sie immer um diese Zeit tat – den Mond hinter den Horizont zurückschicken, um die Morgendämmerung einzuleiten.
 

Und sobald sie den Boden erreichten würde Celestia die Sonne aufgehen lassen.



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