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Dämonenkinder

Engel liebt man nicht!
von

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9.Kapitel*

9.Kapitel
 

Mara warf ihrem Bruder einen vorwurfsvollen Blick zu. Die beiden saßen auf dem Rücksitz von Kadirs schwarzem Wagen.

Die Straßen waren menschenleer, obwohl es erst kurz nach neunzehn Uhr war. Dafür war es schon stockdunkel. Der Winter rückte unaufhaltsam näher.

Melvin blätterte in einem alten Buch, das Kadir ihm gegeben hatte. Es war in einer unbekannten Sprache geschrieben, die Mara nicht kannte. Die Buchstaben sahen aus wie Runen.

Kadir sah immer wieder durch den Rückspiegel sie an.

Mara bemerkte dies und wandte ihrem Blick wieder aus dem Fenster. Ihr war es unangenehm, wenn der Dämon sie länger als gewohnt ansah.

Kadir fuhr aus der Stadt hinaus, hinein in einem Wald.

Mara sah wieder Melvin an. Dieser las immer noch in dem Buch.

Plötzlich hielt Kadir an. Er schaltete den Motor aus, legte den ersten Gang ein und zog die Handbremse an.

„Aussteigen“, forderte er von den Beiden.

Melvin schlug das Buch zu und wollte es liegen lassen, doch Kadir gefiel das nicht. „Nimm es mit“, forderte er von ihm.

Der 17-Jährige tat dies und stieg aus. Mara folgte ihm nach einigem hin und her.

Kaum war sie ausgestiegen, sah sie, dass sie ganz alleine mitten im Wald stand. Kadir und Melvin waren weg!

Panisch sah sie sich um. „Wo seid ihr?“, rief sie laut und sah sich hektisch um. Das konnte doch nicht sein. Die beiden waren nicht mal eine halbe Minute vor ihr ausgestiegen!

Abrupt drehte sie sich um, als sie einen Schatten wahrnahm.

„Kadir? Melvin?“, fragte sie zögerlich. Ängstlich duckte sie sich, als sie einen Luftzug spürte.

Sie schrie, als jemand einen dunklen Sack über ihren Kopf stülpte.

Wütend begann sie nach hinten auszuschlagen, doch sie traf nicht. Ihr Angreifer stand vor ihr.

„Sei ruhig! Du weckst sonst noch das Interesse anderer“, zischte ihr eine Stimme zu, die sie als Kadirs erkannte.

„Was soll der Mist!“, brachte sie aufgebracht hervor. Sie war immer noch panisch.

„Ich bringe dich zum Trainingsort.“

„Und warum mit einem Sack über dem Kopf?!“

„Ich will nicht, dass jemand weiß wo der Platz ist. Ich vertraue euch beiden noch nicht. Daher diese Maßnahme“, erklärte er ihr schließlich.

Mara holte tief Luft. Die Dunkelheit behagte ihr nicht.

„Also gut, bring mich hin!“
 

Mehr als einmal stolperte Mara und zu ihrem Leidwesen, fing Kadir sie jedes Mal auf. Dabei streifte er, unabsichtlich natürlich, ein paar ihrer Körperteile, die er eigentlich nicht berühren sollte.

Sie war wütend und hätte ihm am liebsten geohrfeigt.

Mara spürte, dass sich der Boden veränderte. Der weiche, lehmige Waldboden wich und sie merkte, dass sie auf einer alten, gepflasterten Straße entlang ging.

Bald darauf hörte sie ihr Schritte, die von Wänden als Echo widerhallten.

Bestimmt ein Tunnel.

„Setzt dich hin“, forderte Kadir von ihr.

Sie tat es und fühlte den nassen Stein, auf dem sie Platz nahm.

„Igitt.“

Kadir zog ruckartig den Sack von ihrem Kopf weg.

Mara sah sich um. Endlich konnte sie ihre Umgebung erkennen.

Ihr Bruder saß neben ihr und sah sich ebenfalls um.

Die drei befanden sich in einer alten Ruine, die an ein wenig an das Kolosseum im Rom erinnerte.

Das graue Gebäude war auf einer Hälfte eingestürzt. Überall lagen Säulen, Steinbrocken und Knochen, die die Zeit überdauert hatten.

Wilde Pflanzen des Waldes hatten die Ruine beschlagnahmt. Die Ruine strahlte eine Atmosphäre aus, die Mara unheimlich fand.

„Was ist das für ein Ort?“, fragte sie Kadir. Dieser stand in der Mitte auf dem gepflasterten Platz. Die beiden Zwillinge saßen in der ersten Zuschauerreihe, die aussahen wie Stufen.

„Er ist magisch, richtig?“

Kadir nickte. „Gut erkannt. Dies war früher eine Arena für uns Dämonen. Wir trugen damals unsere Kämpfe hier aus. Auch ließen wir manchmal Menschen oder Engel hier antreten, um sie zu vernichten“, schwelgte Kadir den beiden vor.

Mara sah ihn leicht angewidert an. „Doch als der Krieg zwischen den Engel und uns ausbrach, versiegelten wir diesen Ort. Wir wollten nicht, dass die Engel ihn ganz zerstörten. Dieser Ort ist uns Dämonen heilig. Angeblich gibt es einen unterirdischen Keller, durch den man in die Dämonenwelt gelangt.“

„Angeblich?“, fragte Melvin ihn nun.

„Ich weiß es nicht genau. Der Eingang wurde ebenfalls versiegelt, doch kein anderer Dämon hat es bis jetzt geschafft ihn zu öffnen“, erklärte er.

Mara legte den Kopf leicht schief. „Was ist wenn dieser Zugang geöffnet wird?“

„Wenn er offen ist können andere Dämonen in die Menschenwelt und umgekehrt. Es gibt zwar noch andere, die offen sind, doch sie sind zu weit weg. Es gibt in diesem Umkreis keinen Zugang.“

Mara nickte stumm.

Kadir räusperte sich nun. „So, dann fangen wir an.“

Er zeigte auf Melvin und deutete ihm an, zu ihm zu kommen.

„Mach es mir einfach nach“, forderte er von ihm.

Melvin nickte und sah Kadir aufmerksam an.

Kadir hob seine rechte Hand in die Luft und drehte sich leicht. Eine kleine, grüne Kugel aus Magie erschien in dieser.

„Versuch es!“

Melvin tat es ihm nach und es klappte. Eine schwarze Kugel, die leicht flammte, war nun erschienen.

„Mara, du auch!“, forderte der Dämon nun von ihr.

Mara stand widerwillig auf und tat es. In ihrer Hand erschien eine blaue Kugel, die waberte wie Wasser.

„Gut. Und jetzt das“, sprach Kadir weiter. Er nahm seine linke Hand hinzu und tat das gleiche wie zuvor, eine zweite magische Kugel erschien. Dann legte er die linke Hand über die Rechte und aus beiden Kugeln, wurde eine.

„Macht es.“

Die beiden Geschwister wiederholten den Vorgang und es klappte.

„Sehr gut!“, rief Kadir freudig.

Er warf die Kugel ein paar Mal in die Luft. Als sie vor seiner Nase war, zerteilte er sie mit der Hand in zwei Hälfte.

Diese fielen auf den Boden und vergingen dort zischend.

Mara und Melvin ahmten ihn erneut nach.

„Das war es für heute“, verkündete Kadir.

„Deswegen mussten wir hierher fahren? Das hätten wir zuhause auch machen können“, protestierte Mara.

Kadir seufzte. „Dieser Ort hier bringt eure wahre Stärke zum Vorschein. In eurer Wohnung ist dies nicht möglich. Dort entfaltet ihr eurer ganzes Potenzial nicht.“

Mara schnaubte. „Müssen wir jetzt jeden Tag hierherkommen?“

„Nein. Alle drei bis vier Tage werde ich euch abholen. Und jetzt kommt! Ich fahre euch nach Hause.“

Doch bevor er dies tat, stülpte er den beiden wieder einen Sack über den Kopf.
 

Mara stürmte in ihr Zimmer, als sie wieder Zuhause waren. Sie sah auf ihren Wecker. Es war kurz nach zweiundzwanzig Uhr.

Frustriert seufzte sie auf. So sehr hatte sie sich auf den Abend mit Finn gefreut! Wegen diesem dummen Kadir war dieser ins Wasser gefallen!

An ihrer Tür klopfte es. „Nein! Lass mich in Ruhe!“, gab sie wütend zurück.

„Mara, was ist denn los?“, fragte Melvin und klang enttäuscht.

„Es ist nichts! Ich will einfach nur schlafen!“

Sie hatte keine Lust, mit ihm zu diskutieren.

„Mara. Was hast du in letzter Zeit? Geht es dir nicht gut?“, fragte er sie nun.

„Was ich in letzter Zeit habe! Das fragst du noch? Eines Abends taucht dieser Kadir auf und erzählt uns, dass wir Halbdämonen sind! Und da soll es mir nicht gut gehen, dabei?! Er hat mein ganzes bisheriges Leben kaputtgemacht!“, schrie sie ihm nun an.

Melvin antwortete eine Weile nichts darauf. „Mara, glaubst du für mich ist das einfach? Ich weiß dich selbst nicht, was hier gespielt wird. Ich will dich doch nur beschützen, das ist alles“, erklärte Melvin ihr sanft.

Mara schloss die Augen. „Ich bin müde. Lass mich schlafen.“

Ohne ein weiteres Wort hörte sie, wie sich Melvin entfernte.

Die 17-Jährige zog sich ihre Schlafklamotten an, dann stieg sie in ihr Bett. Sie warf noch ein letztes Blick auf ihr Handy. Sie sah, dass Finn sie einmal angerufen hatte.

Wütend nahm sie es, und warf es auf dem Boden.

Sie wollte heute einfach nur noch ihre Ruhe haben.


Nachwort zu diesem Kapitel:
An dieser Stelle danke ich DemonhounD, der sich immer der Fehler annimmt, die übersehen werden. Danke dir dafür :) *Tafel Schokolade verteil* Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2013-05-23T15:27:19+00:00 23.05.2013 17:27
Endlich trainieren sie xD Auch, wenns nur so etwas wie 'ne zehnminütige Sequenz war XD Ich finde, Kadir ist etwas... fies XD Aber das haben böse Dämonen an sich, nicht wahr? Bin schon mal gespannt wie es mit dem magischen Ort weitergeht :D Vielleicht öffnet sich der Durchgang und Chaos bricht aus ^^ Eine Erklärung, warum die Dämonen plötzlich nicht mehr in die Menschenwelt können und warum nur einige dort sind, wäre toll ;)

LG
abgemeldet
Antwort von:  Azahra
23.05.2013 21:20
*psst* Nix verraten, du Nuss XD Du hast mich durchschaut; so wird es in etwa ablaufen ;)
Antwort von: abgemeldet
24.05.2013 00:04
Ich verrat ja nix xD Du hast dich selbst verraten xD Ich hab nur meine Gedanken niedergeschrieben xD Du Nuss ♥
Von:  DemonhounD
2013-03-13T19:41:35+00:00 13.03.2013 20:41
Oh, Gott! Ich werde erwähnt! Das hätte ich nicht erwartet und ich muss sagen... es hat mich ehrlich GESCHOCKT!... o.O Irgendwie hab ich heute den ganzen Tag halbwegs auf den Deckel bekommen, da hab ich nur meinen Namen gelesen und bin direkt innerlich zusammen gezuckt. Aber du versüßt mir den Tag ungemein. Danke danke danke! ^^


So, aber nun zum Text... mir gefällt hier das, was du zwischen den Zeilen sagst gut und deutlich besser, als in der gesamten bisherigen Geschichte.
Kadir mit seiner einerseits herrischen Art wird hier schwächer, weil er das Gefühl erweckt, dass ihm durchaus bewusst ist, dass Mara und Melvin eine Gefahr für ihn werden können. Sein Misstrauen ist sicherlich was Mara angeht auch gerechtfertigt.
Bei Melvin denke ich, dass er sich momentan noch eher auf Kadirs Seite befindet, was zu einer schönen Spannung führt, die mich die ganze Zeit überlegen ließ, ob das ganze nun in einen geschwisterlichen Kampf ausarten wird, oder ob sich Melvin letztendlich doch noch von der dunklen Seite zurückbekennt.

Mara hat eine absolute Anti-Einstellung, was in Anbetracht der beiden anderen mehr oder minder zwiegespaltenen Charaktere auch sehr gut ist.

Tolle Beschreibung der Ruine ansonsten und mir gefällt die beinahe mystische Athmosphäre, die du hier geschaffen hast. ^^

Dieser unterirdische Keller wird sicherlich noch Bedeutung finden. Ah! Da bin ich aber sowas von gespannt!


Kleine Sammlung an Rächtschraipfählern:

Mara bemerkte diese und wandte ihrem Blick wieder aus dem Fenster.

[...dies...]

„Aussteigen“, forderte er von den beiden.
[...den Beiden...]

„Also gut, bring mich hin.“
[Rufzeichen, weil Aufforderung!]

Angeblich gibt es einen Unterirdischen Keller
[...unterirdischen Keller...]

...hat es bis jetzt geschafft, diesen zu öffnen

[Komma muss weg... aber ich würde "ihn" anstatt "diesen" schreiben. Kadir redet zwar ein bisschen gschwollen, aber SOOOO geschwollen würde ichs nicht tun. ^^ Ist aber nur mein Empfinden.]

„Wenn er offen ist, können andere Dämonen
[...Komma weg... ;-)]

„Versuch es“
[Rufzeichen]

„Mara. Du auch!“, forderte der Dämon nun von ihr.

[Mara, du auch!]

Mara und Melvin ahnten ihn erneut nach.
[...ahmten...]

...Das hätten wir zuhause auch machen können“, protestierte Mara.
[...zu Hause...]

Wegen diesem dummen Kadir war dieser in Wasser gefallen!

[...ins Wasser... und da du hier recht oft "dieser" benutzt, was etwas gestelzt wirkt, wenn mans zu oft liest, würde ich es als Gelegenheit sehen ein "dieser" durch "er" zu ersetzen. ^^]

„Mara. Was hast du in letzter Zeit?

[Mara, was hast...]




Ah! Nochmal vielen Dank! ^______^
Antwort von:  Azahra
14.03.2013 10:14
Nö, nö. Du brauchst keinen Angst zu haben; ich tu dir ja nichts böses :)
Ich danke dir wieder für die Liste :) Nächste Woche wird sie eingefügt ^^
Kadir wird langsam wirklich klar, dass er in Mara einen gleichwertige Gegenspielern gefunden hat, die sehr gefährlich werden kann. Melvin hingegen sieht er mehr als Marionette an, die er nach seinem Willen kontrollieren kann. Und du hast recht: Der Keller der Ruine wird später noch einmal sehr interessant werden ;)
Danke dir :)


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