Zum Inhalt der Seite

Seelenpakt

Seimiya die Drachenprinzessin
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Angst

(Bahamuts Perspektive)

Mein Atem ging schwer und mein Körper sackte erschöpft an einer Wand zusammen. Ich hielt mich nur mit großer Mühe wach. Jedoch hörte ich eine der Wachen sagen: „Er ist in diese Gasse rein!”

Sofort verflog die Müdigkeit, denn Adrenalin wurde in mein Blut gepumpt. Ich verfluchte meine verkrüppelten Flügel. Ein Drache, der nicht fliegen konnte. Eine Lachnummer … aber gerade hatte ich andere Sorgen.

Ich war gefangen zwischen der kalten, trostlosen Wand und den Wachen. Dabei hatte ich nie vor, irgendjemanden zu töten.

„Es war ein Unfall.“, murmelte ich leise.

 

Als plötzlich meine Kleidung Feuer fing, entfuhr mir ein kleiner Schrei. Als ich diese Flammen jedoch berührte, spürte ich nichts. Beim zweiten Hinsehen fiel mir die merkwürdige Farbe auf. Sie waren schwarz und hatten einen grauen Kern. Mit einer rasender Geschwindigkeit breiteten die Flammen sich auf mir aus und mir wurde schwindelig. Ich schloss die Augen, da ich meine verschwommene Sicht bessern wollte, aber die Mauer war nicht länger hinter mir.

 

Scheinbar befand ich mich in einem Schlafzimmer. Rot war überwiegend zu sehen, ein kräftiges, helles Rot. Eine Silhouette zeichnete sich hinter dem Vorhang eines Himmelbettes ab.

„Herzlich willkommen. Bahamut ist dein Name, nicht wahr?”, sagte eine zwar leicht raue, aber eindeutig weibliche Stimme. Mein erster Instinkt war, mit den Kopf zu nicken, aber ich war mir ziemlich sicher, dass sie das wohl kaum sah.

"Ehm...ja...Baha- Bahamut ist richtig. Hast du mich gere- gerettet?"

Ihr genauso raues Lachen hallte durch den Raum.

"Es gibt keinen Grund, nervös zu sein. Du bist hier sicher."

Ach, war ich das? Ich wusste nicht mehr, was gut oder schlecht war … ich wusste nicht, ob ich gut oder schlecht war.

"Du warst für das Massaker verantwortlich, nicht wahr?"

Ich zuckte wie unter eine Ohrfeige zusammen. Es war falsch von mir, mich in Sicherheit zu wiegen.

 

"Das... ich wollte- ich wollte niemanden umbringen... niemals... war das meine Absicht. "

Fast zeitgleich drehte ich mich um und wollte schon flüchten.

"Ich sagte bereits, du bist hier sicher."

Ich soll den Worten einer Fremden glauben? Ihre Hand hielt mich davon ab, wegzulaufen. Sie ruhte auf meiner Schulter. Ihre Augen waren von einem wunderschönen kühlen Eisblau. Schwarzes Haar hing ihr wirr im Gesicht und es wirkt so, als sei sie gerade erst aufgestanden. Trotzdem strahlte sie eine Schönheit und Eleganz aus, als würde sie ein göttliches Gewand tragen. Aber alles, was sie trug, war ein sehr locker gebundener Bademantel.

"Ehm...komme ich ungelegen?"

Verlegen drehte ich mich von ihr weg. Es wäre eine Lüge gewesen, wenn ich behaupten würde, dieser Anblick würde nichts in mir berühren.

"Dummerchen. Ich habe dich hierher geholt. Warum sollte ich dich zu einen ungünstigen Zeitpunkt zu mir holen?"
 

Ihre Hand strich meine Schultern entlang und ich spürte, wie ich rot wurde. Ich hatte nämlich keine Erfahrung mit Frauen … absolut gar keine. Keine hatte an mir Interesse gezeigt und ich hatte mich darum selbst auch nie gekümmert. Sie wirkte nachdenklich und ich traute mich nicht, ihren Gedankengang zu unterbrechen. Sanft murmelte sie, an mich gerichtet, aber sehr leise: "Die Wunde ist nicht sehr tief, aber weh tut sie trotzdem. Das haben dir deine sogenannten Verbündeten angetan?"

Erneut stotterte ich vor mich hin: "Aber- aber ich habe so viele getötet... und-"

"Warum hast du das getan?"

Ich war wie erstarrt. Warum? Eine überraschende Frage ... spielte das eine Rolle ?

"Ich war ein Außenseiter. Untote Drachen sind nicht beliebt … ich habe mich nur verteidigt … aber … das Feuer hat sich so schnell verbreitet und alles … "

"Alles herum zerstört, jeden einzelnen verschlungen? Das hat Feuer so an sich. Wie du sicher bemerkt hast, besitze ich auch die Macht über eine Flamme, aber ich kann damit nicht zerstören, sondern nur teleportieren."

"Nur? Diese Fähigkeit hat mein Leben gerettet. Danke dafür."

 

"Haben sie dir das auch angetan?"

Diesmal strich sie von meiner Wange zu meinem rechten Auge. Ich konnte meiner Lebensretterin nicht sagen, dass sie mich nicht berühren sollte, aber es machte mich sehr verlegen.

Langsam nickte ich. Mein rechtes Auge war von reinem Weiß und blind. Eine Narbe durchzog es. Zum Glück sah ich noch mit meinem linken Auge, wenn auch nicht besonders gut.

"Obwohl du ein hoher General bist, bekommst du nicht den Respekt, den du verdienst und jetzt jagen sie dich wie ein wildes Tier. Du hast etwas Besseres verdient."

Sie schmeichelte mir aber sehr, da wurde ich doch etwas misstrauisch.

„Weißt du, dafür, dass ich dich noch nie gesehen habe, bist du ganz schön informiert über mich...“

„Ich habe dich beobachtet.“

Fassungslos murmelte ich das, was ich dachte: „Warum?“

 

Sie runzelte die Stirn und mir gefiel das nicht. Scheinbar dachte sie über eine Ausrede nach. Wie automatisch verschränkte ich meine Arme und blickte zu meinem Katana hinunter. Es gab keinen Grund zur Panik, immerhin war ich bewaffnet und ein ausgebildeter Kämpfer. Auf der anderen Seite würde ich sie auf keinen Fall unterschätzen, selbst wenn sie eine Frau war.

„Du bist einer der wenigen - vielleicht sogar der einzige - untote Drache, da kann das schon einmal passieren, dass man auf dich ein Auge wirft. Ich möchte dich auf meiner Seite haben.“

Wovon redet sie? Dann dämmerte es mir.

„Ich bin nicht der einzige … Du- du führst die weiblichen Drachen an, nicht wahr?“

„Du kannst mich Dawn nennen“, zwinkerte sie mir zu und ich wurde rot.
 

Ich wusste nicht genau, wie ich darauf reagieren sollte. Ich konnte eigentlich sowieso nicht zurück. Diese Tatsache wurde mir schmerzlich bewusst. Ich würde sicherlich nicht zurückkehren, nur um mich bestrafen zu lassen. Wahrscheinlich würden sie mich hinrichten.

„Was genau planst du?“

Sie lächelte selbstbewusst, dabei hatte ich doch noch gar nicht zugestimmt.

„Setz dich.“

Dawn (wenn das überhaupt ihr richtiger Name war) deutete auf den Platz neben ihr auf dem Bett. Langsam setzte ich mich, jedoch mit einem gewissen Abstand. Nervös, wie ich war, hörte ich, wie mein Herz raste und wurde genauer in die Pläne von dieser mysteriösen Drachin eingeweiht …



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück