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Drogensucht - Bis(s) das Leid ein Ende hat

Wenn das Schicksal zuschlägt
von

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Bleiben

Bella soll bleiben…

Wird sie es auch?

Das ist die Frage aller Fragen.

Die genau betrachtet, schon längst beantwortet ist ^.^
 

Also dann, lasst es uns packen.

Ich wünsch euch viel Spaß!
 

*************
 

Bella POV
 

Ich hatte keinen blassen Schimmer, was ich darauf noch erwidern sollte. Warum auch? Ich würde ihm das Gegenteil beweisen! Nicht heute, nicht morgen…spätestens, wenn ich entscheiden würde das es Zeit für mich wurde zu gehen. Und das wäre spätestens ab Beginn einer unangenehmen Neugierde…der gegnerischen Partei natürlich.
 

Und das wiederum, würde früher oder später eintreffen,… da war ich mir sicher. Denn jeder interessiert sich für ein unbekanntes Leben. Okay…ich gehöre nicht dazu. Ich war ja auch anders! Mich interessieren die Leben `gesunder Menschen´ einen Scheiß. Ich gab einen Dreck auf deren Erfolg und Freude. Andersherum war es aber jedes Mal das gleiche. Sie waren angewidert und trotzten vor Voreingenommenheit, wollen dennoch ganz genau wissen, wie ein Leben in der Gosse aussieht.
 

Hier war es gleich…und doch wieder anders. Ich sah die unausgesprochenen Fragen in ihren goldenen Augen, doch sie waren anderer Natur. Waren ehrlich und nicht verachtend. Aber egal…
 

Ich würde zum Verrecken nochmal, keine Details aus meinem Leben preisgeben! Jedenfalls keine Bedeutenden. Nur das nötigste, den meine Entscheidung war längst gefallen.
 

Ich würde definitiv bleiben. Einfach weil,…ja weil sich hier eine Quelle geöffnet hat, die von unbezahlbarem Wert für mich war. Im wahrsten Sinne des Wortes. Also zuckte ich die Schultern, drehte meinen gesamten Oberkörper in Carlisles Richtung, atmete tief durch und…nickte.
 

Zu diesem Zeitpunkt wusste ich nicht, dass dieses Nicken mein Leben gehörig verändern würde.
 

„Gut…ich bleibe.“
 

„Großartig“, grinste er mir freundlich ins Gesicht.
 

„Unter einer Bedingung.“
 

„Die wäre?“
 

„Mein Leben…es geht niemanden etwas an.“
 

Seine Augen, fraßen sich in meine. Doch ich hielt seinem Blick problemlos stand. Bis er ergeben seufzte und resigniert nickte.
 

„Wie du willst.“
 

„Will ich“, unterstrich ich meinen Entschluss.
 

„Du möchtest uns also gar nichts über dich erzählen?“
 

Die Mutter war mir ungeheuer sympathisch. Sie hatte viel von meiner eigenen…Scheiße! Die Gedanken zurückkämpfend, sah ich in ihr freundliches Gesicht und schluckte den dicken Kloß runter.
 

„Es gibt Dinge, die sich nicht zu berichten lohnen.“
 

Sie wirkte traurig. Ich verstand nicht warum, lenkte aber ein weil…ich nicht wollte dass sie traurig war.
 

„Ihr könnt mich fragen was ihr wollt, wenn ich bereit bin…dann werde ich auch antworten.“
 

Ein sanftes Lächeln ihrerseits, trieb mir erneut die Tränen in die Augen. Ich musste schnell auf ein anderes Thema kommen. Musste mich schnell mit etwas anderem beschäftigen, dass warum…welches für mich noch immer unverständlich war…würde sich heute nicht klären lassen. Und ganz ehrlich…so wirklich interessierten mich ihre Beweggründe auch nicht. Ich war froh, irgendwo untergekommen zu sein vor allem…nach dem heutigen Tag.
 

„Es freut mich zuhören, das du einem kennenlernen nicht ganz abgeneigt wärst Bella, denn es gibt einiges das mich interessieren würde.“
 

„Ist das so“, lächelte ich Carlisle an.
 

Wie ich schon angenommen hatte. Er nickte ebenfalls lächeln und damit war das Eis gebrochen. Ich fühlte mich wohl…Sau wohl in dieser Runde. Einer Runde, von sieben mir völlig fremden Leuten. Etwas Anziehendes war an ihnen, vor allem an Edward. Etwas das mir versicherte, richtig zu handeln. Ich würde am Ende auf die Straße zurückkehren, aber vorher würde ich eine gute Zeit hier haben. Eine sehr gute, wie mein Bauchgefühl meint.
 

„Aber nicht mehr heute“, sprach ich beinahe flehend.
 

Carlisle nickte noch immer glücklich. Er…nein sie alle, würden mich zu nichts drängen. Wieder etwas, was ich nicht mit Gewissheit sagen konnte aber einfach tief in meinem inneren wusste. Diese Familie war mir auf unerklärlicher Weise verdammt nah. Es war, wie damals bei Jacob…die Chemie stimmte von der ersten Sekunde. Damals hatten mich meine Instinkte nicht enttäuscht…ich musste einfach darauf vertrauen, dass sie es wieder nicht tun würden.
 

„Ich hätte im übrigen auch einige Fragen…aber nicht mehr heute“, grinste ich durch die Runde.
 

Alle schienen, diese neue Stimmung willkommen zu heißen. Sie saßen nicht mehr so verkrampft auf ihren Plätzen. Hatten sich lässig zurückgelehnt und musterten mich…IMMER NOCH. Aber was soll’s. Einige Zeit würde dieses permanente Gestarre wohl noch anhalten. Eine Weltsensation war anscheinend ein scheiß gegen mich.
 

„Wir sind bereit deine Fragen zu beantworten.“
 

„Yeah das hört sich gut an…also, dann…“, ich kratzte mir an den Hinterkopf.
 

Denn ich wusste zum Teufel nicht, was ich nun tun sollte. Ich fühlte mich wohl, war trotzdem nervös…komische Zusammenstellung. Aber HALLO…konnte mir das zum Vorwurf gemacht werden? Man wird ja nicht alle Tage von sieben wild fremden Leuten in ihr Heim verschleppt, dort aufgepäppelt und zum Bleiben überredet.
 

Verdammt…wenn ich das so auf die schnelle Zusammenfasse, hörte sich die ganze scheiße ziemlich besorgniserregend an. Total krank…passt besser zu dieser Situation. Jeder normal denkende Mensch, würde an erster Stelle an Psychopathen denken. Na dann…
 

Gott ich grinste schon wieder blöd vor mich hin. Diese neue Dosis Aitsch war wahrlich unglaublich. Ich fühlte mich so gut. Hatte das Gefühl mir scheint die Sonne aus dem Arsch. Ein fabelhaftes Gefühl…es erdrückt nicht, es erschlägt nicht, es lähmt nicht, es hatte in dieser… Stunde…schätzungsweise, schon ziemlich viele Heulattacken erfolgreich vernichtet. Denn…wenn man diesen Tag Revue passieren lässt…dann hätte ich allen Grund um zu heulen.
 

Auf kurz oder lang, würden sich die Tränen ihren Weg nach draußen fressen. Denn von diesem wundervollen Hochgefühl, kam man leider Gottes viel zu schnell runter. Normalerweise, wäre dies bei mir schon längst der Fall gewesen. Aber diese neue Dosis…sie verlängerte das Hochgefühl glücklicherweise um Längen.
 

Ich wollte ungern zusammenbrechen, wenn mich jeder dabei sehen konnte. Jacobs Verlust, würde lange schmerzen. Und es würde viel Heroin brauchen, um die Erinnerung dieses Tages bis weit nachhinten meiner selbst zu schieben. So lange wie damals...
 

Aber es hatte sich gelohnt. Und nur dieser Erfolg war wichtig. Ich wüsste nicht, was ohne Aitsch aus mir geworden wäre. Ich wollte es gar nicht wissen!
 

„BELLA!?“
 

„Was…“, schreckte ich aus meinen Gedanken.
 

„Alles in Ordnung mit dir?“
 

Carlisle, sowie jeder andere in diesem Raum, sah mich besorgt an. War ich etwa weggetreten? Hatte ich nicht vor kurzen beschlossen, das Thema zu wechseln? Einfach um solche Gedankenprozesse zu verhindern. Hier war niemand, der mich bei einem emotionalen Absturz auffangen konnte. Jake und Leah…nur die beiden waren dazu in der Lage. Ich müsste künftig lernen, allein damit umgehen zu können. Und…scheiße ich hatte Angst davor. Denn leider…stoppte das Heroin nicht immer alles. Denn leider, konnte man hin und wieder das tiefgründige Denken nicht unterlassen. Ich würde also auch lernen müssen dies abzuschalten oder…oder ich würde mir einfach mehr Aitsch reindrücken.
 

Mhhhh…verlockender Gedanke!
 

„Hallo…Bella?“
 

„Oh scheiße…tut mir leid! Ich war in Gedanken. War ein…abgefuckter Tag heute“, hauchte ich noch hinterher.
 

Carlisle sah nicht überrascht wegen dieser Offenbarung aus. Niemand der Anwesenden sah überrascht aus. Klar sie hatten mich in der Gasse gesehen, das hatte ich jedoch nicht gemeint. Doch was vorher passiert war, davon wussten sie nichts…und so würde es auch bleiben.
 

„Du könntest mir das letzte bisschen von dem weißen Pulver auch noch fertig machen. Jede Wette, das ich hinterher einen anwesenderen Eindruck abgeben würde.“
 

Grinste ich frech, erlangte aber keine Erwiderung.
 

„Nicht lustig?“
 

Fragte ich vorsichtig durch die Runde.
 

„Überhaupt nicht lustig“, wisperte Edward.
 

„Verzeihung…daran werdet ihr euch wohl gewöhnen müssen. Ich spreche oft ohne zu denken.“
 

„Könnte unterhaltsam werden“, warf der Brocken ein.
 

Wackelte dabei anzüglich mit den Augenbrauen und brachte mich zum Lachen. Seine Stimme war tief, dennoch weich. Ich hatte ihn insgeheim als meinen persönlichen Retter geordert. Denn erstens,… sah er Jacob verdammt ähnlich…bis auf diese helle Haut und diesen goldenen Augen und zweitens,… war er der Engel, der das Heroin aus der Tasche gezaubert hatte.
 

„In der Tat, das könnte es“, gab ich ihm Recht.
 

Dann setzte einmal mehr an diesem Abend…oder eher dieser Nacht, eine angenehme Ruhe ein. Ich stellte mit Vergnügen fest, dass ich nicht die einzige war, die unbeholfen mit dieser Situation umging. Ehrlich gesagt, fürchtete ich mich ein wenig vor mir selbst. Ich war einfach ZU entspannt. Dies hier waren mir völlig fremde Leute und ich…was wenn sie am Ende doch nicht so sauber waren wie sie erscheinen?
 

Und da war er wieder, der alt bekannte Zweifel. Meine Gefühle und Gedanken drehten sich gern innerhalb einer Minute in 100 Richtungen gleichzeitig. Leider eine Nachwirkung des Heroins. Stimmungsschwankungen und Meinungswechsel sind keine Seltenheit in meinem Leben. Sie gehören zu Junkies, wie Trotzfasen zu Kleinkindern. Genau wie das Selbstbewusstsein, das wohl der Hauptgrund meiner Gelassenheit war. Denn normal, bin ich vorsichtiger was fremde Personen anbelangt.
 

„Wie soll dieses `BLEIBEN´ eigentlich aussehen? Ich meine…ich weiß auch nicht. Genau betrachtet ist diese Situation verdammt schräg und ich weiß noch immer nicht wie ich das finden soll. Ihr seid nicht irgendwelche Spinner mit kranken Phantasien, die befriedigt werden möchten oder?“
 

Fragend und mit gerunzelter Stirn, sah ich jeden einzelnen eindringlich an. Würde ich behaupten sie wären zutiefst geschockt über diese Frage, hätte ich um Längen untertrieben. Emmett rettete diese Atmosphäre mit einem einschüchternden lachen, das mir beinahe das Innenohr sprengte.
 

„Die kleine gefällt mir“, pfeifte er, während einer luftschnappenden Phase.
 

Ich schüttelte grinsend den Kopf. Komischer Kauz…ich mochte ihn!
 

„Keine Angst, du bist hier sicher“, schaltete sich die Mutter ein.
 

„Und was wenn…wenn ihr Besuch bekommt oder was weiß ich, was alles passieren kann? Soll ich mich dann auf dem Dachboden verstecken bis die Luft rein ist? Oder bin ich, eine Nichte zwanzigsten Grades, die leicht runtergekommen zu euch getrampt ist?“
 

Emmett begann erneut zu lachen. Der andere…Jasper glaub ich…stimmte leise mit ein und diese kleine schwarzhaarige, die noch immer an Edward klammerte kicherte.
 

„Weder das eine noch das andere. Wir erwarten keinen Besuch, demzufolge, wird dich auch niemand sehen.“
 

„Sie wissen schon Doc, das sie eine Straftat begehen. Denn gehört es nicht zu ihrer Bürgerpflicht kleine drogenabhängige Mädchen auszuliefern…ich meine, ich kenn mich mit dem Scheiß nicht aus,… Gesetze mein ich,… ich kack mit einem Lächeln aufs Parlament aber sie…eigentlich sollten sie das eher weniger oder irre ich mich da?“
 

„Du irrst dich…“, lächelte er und schüttelte den Kopf.
 

Eindeutig amüsiert über mich. Damit stand er nicht alleine da. Das erste Mal, konnte sich sogar Edward ein Lächeln nicht verkneifen. Ich sah leicht irritiert, wie die schwarzhaarige Elfe ihn mit dem Ellenbogen an stupste und verheißend anzwinkerte. Merkwürdig…
 

„…ich selbst halte nicht sehr viel von gesetzlichen Rahmen. Lass uns einfach unser eigenes Gesetz beschließen. Und das beruht einzig und allein auf der Tatsache, dir zu helfen“, ich verzog angewidert das Gesicht.
 

Er winkte schnell ab, versuchte das eben gesagte damit unter den Tisch zu kehren. Ich beschloss, es dabei zu belassen.
 

„Möchtest du etwas essen Kind?“
 

„Nein danke“, wandte ich mich an die Mutter.
 

„Du solltest etwas essen. Ich kann mir denken, dass du heute noch nichts zu dir genommen hast.“
 

„Keine Ahnung“, zuckte ich die Schultern.
 

Hatte ich? Ich wusste es wirklich nicht. Es spielt keine Rolle, ich brauche nur selten Nahrung.
 

„Ich hab keinen Hunger, vielleicht morgen“, beschwichtigte ich.
 

Sie seufzte, sah kurz zu ihrem Mann, dieser schüttelte kaum merklich den Kopf und sie unterließ den Versuch mich zum Essen zu bewegen.
 

„Also…wo genau soll ich eigentlich schlafen?“
 

„Alice wird dir zeigen wo das Gästezimmer ist.“
 

„Okay und…und wann?“
 

Ich wollte wirklich nicht unhöflich sein, aber für heute hatte ich genug Beisammensein. Ich musste dringend über diese ganze Situation schlafen und noch sehr viel dringender… musste ich duschen.
 

„Wenn du möchtest sofort“, lächelte Carlisle.
 

„Ich möchte“, sagte ich schnell.
 

Vielleicht eine Spur zu schnell, den einige…ganz besonders Edward…machten einen gekränkten Gesichtsausdruck.
 

„Es…verdammt, ich will ja nicht verschwinden oder so…“, ich schnaufte.
 

Himmel, diese Familie war wirklich schwierig und schwer einzuschätzen. Irrte ich mich, oder schien sich nur noch alles um mich zu drehen. Ich hasste die Tatsache im Mittelpunkt zu stehen und gleichzeitig genoss ich es. Verwirrend war das!
 

„…ich muss nur dringend Duschen.“
 

Setzte ich hinterher und bemerkte wie alle aufatmeten. Ich verstand diese Familie einfach nicht. Was war ich? Der Mittelpunkt der Welt? Sie finden mich, nehmen mich mit, geben mir `H´, wollen das ich bleibe und nun…rund um die Uhr mit mir zusammen sein oder wie? Eigentlich sollte ich mich schon jetzt eingeengt fühlen. Ich fühl mich aber komischerweise nicht so. Was weiß ich…
 

„Ja das solltest du“, sagte Alice.
 

Rümpfte sie gerade die Nase? Ich fass es nicht…leise kichernd strich ich mir eine Strähne hinters Ohr. Also doch…mein Gestank widerte sie an. Ich konnte es ihnen nicht verdenken. Ich roch mich im Moment selbst nicht gern. Genaugenommen, roch ich mich niemals gern. Meine Haut hatte immer einen leicht verwesenden Geruch an sich. Ob mangelnde Körperhygiene oder dauer Konsum, ich konnte den Grund nicht benennen. Doch im Moment stank ich schlimmer als eine Kläranlage. Mir kribbelte selbst unangenehm die Nase bei diesem beißenden Gestank. Eine Dusche wäre himmlisch.
 

„Entschuldige…“, hauchte sie nach einem ernsten Blick den Edward ihr zuwarf.
 

„Kein Ding, ich versteh dich nur zu gut…ich stinke abartig.“
 

Meine Kleider waren auch noch immer eine Spur feucht. Getränkt vom kalten Schweiß und meine Haare…lieber nicht darüber nachdenken. Aber der eigentliche Grund war viel mehr meine trocknende Haut…oder wie auch immer ich das beschreiben sollte. Heroin greift sehr schnell die Haut an, sie wird rissig und juckt wie…auch keine Ahnung mit was ich das beschreiben sollte. Ein Mückenstich war nichts im Vergleich zu diesem Mist. Die Hälfte meines Körpers ist aufgekratzt einfach weil, weil einem dieser Juckreiz den letzten Nerv raubt. Jetzt mit dem kalten Schweiß am Körper, stehen alle diese Stellen in Flammen und brennen verdammt schmerzhaft. Kurz um…ich musste dringend das Salz von meinem Körper waschen.
 

„Okay…ich zeig dir dann mal dein Zimmer“, trällerte die Kleine mit einer hellen Stimme, die mich irgendwie verwirrte.
 

Sie war zu hell für eine junge Frau…
 

Sie erhob sich. Lächelte mir zu und tänzelte Richtung Tür. Ich konnte ihr nur blöd hinterher starren. MEIN ZIMMER?
 

„Kommst du?“
 

„Oh…ja ja, komm schon“, sagte ich schnell und erhob mich.
 

Dann stand ich eine Weile wie bestellt und nicht abgeholt in Mitten dieser kleinen Gemeinschaft und alle Versuche etwas zu äußern, scheiterten kläglich. Ich bekam keinen vernünftigen Satz zustande.
 

„Also…“, ich räusperte mich.
 

„…dann ahm bis…bis morgen?!“
 

Es klang verdammt bescheuert wie eine Frage. Beinahe jeder grinste und nickte anschließend. Edward schien mir anhand seiner Augen etwas mitteilen zu wollen. Ich hatte keine Geduld um mich jetzt an Telepathie zu versuchen. Schenkte ihm daher ein etwas breiteres Lächeln als den anderen…das müsste erst einmal reichen.
 

„Okay“, damit umrundete ich das Sofa und schritt auf Alice zu.
 

„Ahmm Bella?“
 

Mit einem Fuß im Flur, drehte ich mich um und sah direkt Edward an. Er fuhr sich durch sein,…auf eine erotische Art und Weise chaotisches Haar… und fragte, was er wohl schon die ganze Zeit Fragen wollte.
 

„Wie alt bist du?“
 

Ich antwortete nicht sofort. Mein Gesicht verzog sich zu einer emotionslosen Maske, während ich ihm genau in die Augen sah. Er hatte eine Heidenangst vor der Antwort.
 

„Sechzehn“, flüsterte ich und ging.
 

Warum genau ich bei dieser Frage zögerte, wurde mir erst hinterher klar. Weil…mein junges Alter erschreckend bei meinem Zustand war, jedenfalls für `normale Menschen´, auf der Straße keine Seltenheit aber hier... 17 hätte sich wesentlich besser angehört als 16, weil es ganz einfach 1 JAHR unterschied ist. Weil es sich einfach älter anhört. Was mussten sie jetzt von mir denken? Carlisle war nicht blöd…er konnte sich wahrscheinlich anhand meiner Dosis Höhe und meines Alters denken, wann das erste Aitsch seinen Weg in meinen Körper gefunden hatte.
 

Und auch dann…wäre er mit seinem Ergebnis noch immer Meilenweit von der Wahrheit entfernt. Denn die Lage hatte es uns in den Jahren nicht immer möglich gemacht die Dosis so zu erhöhen, wie unser Körper verlangt. Wir lebten oft Monate mit einer viel zu geringen Dosis,…so wie Jake und ich es noch heute Morgen getan hatten. Und demzufolge würde die Rechnung des Doktors nicht aufgehen, diese Monate würden ihm fehlen…da war ich mir sicher. Was würde er schätzen? Wenn er gut wäre, würde er auf vierzehn Jahre kommen…wenn er GUT wäre!
 

Ich beschloss, mir keine weiteren Gedanken darüber zu machen. Vielleicht, würde ich ihnen eines Tages erzählen, wie alles begann. NUR wie es begann…nicht wie es dazu kam…NIEMALS.
 

Still folgte ich Alice in den ersten Stock. Selbst die Treppe sah verdammt edel aus. Sie war aus irgendeinem Stein, welcher es war wusste ich nicht. Ich kannte mich auch mit diesem scheiß nicht aus. Die einzigen Treppen die ich seit Jahren betrat, waren Rolltreppen irgendeiner Mall oder diese versifften Steindinger, die in die U-Bahn Tunnel führten.
 

„So da wären wir,…gleich neben deinem Zimmer, befindet sich das Zimmer von Edward. Geraderüber eine kleine Bibliothek. Das Zimmer von Jasper und mir befindet sich am Ende des Ganges, alle anderen wohnen oben. Dort oben ist Carlisles Arbeitszimmer…was wenn du mich fragst…eigentlich als Arztpraxis durchgehen kann….“, sie kicherte und verdrehte dabei die Augen.
 

Ich verstand nicht wirklich warum…aber egal.
 

„…Jedes Zimmer, hat sein eigenes Badezimmer. Du kannst dich also komplett entfalten.“
 

Wirklich wahnsinnig witzig.
 

„Das dürfte nicht schwer werden“, zuckte ich die Schultern.
 

„Oh…ach so. Ich werde dir Sachen von Rosalie raussuchen, vielleicht auch ein paar von meinen. Du bist zwar größer als ich, aber dafür extrem dünn. Wir finden schon was passendes für diese Nacht und morgenfrüh…gleich morgen Nachmittag, werde ich mit Rose nach Seattle fahren und dir besorgen was auch immer du brauchst…Kleidung, Schuhe, Kosmetik, Zahnbüste, Kamm…“
 

„Halt, atmet mal tief durch.“
 

Gott was ist das? Die Frau spricht ja ohne Punkt und Komma. So einen langen Atem hätte ich auch gern. Was tut sie? Eine imaginäre Liste runter rattert? Ich starrte sie vollkommen überfordert an und sie…tja sie kicherte.
 

„Sorry…daran wirst DU dich wohl gewöhnen müssten.“
 

Mit diesem Satz, drückte sie die Klinke runter, schaltete Licht ein und offenbarte mein vorrübergehendes Reich. Allerdings hatte ich nicht sehr viel übrig dafür, den etwas anderes blockierte meine Begeisterung.
 

„Moment,…wie ihr werdet Sachen für mich besorgen?“
 

Ich trat nach ihr ins Zimmer, überblickte einmal alles und fixierte anschließend diese kleine Hexe.
 

„Du kannst unmöglich, länger mit deinen Sachen rumlaufen. Sie sind unmodern, kaputt, dreckig und entschuldige aber…sie stinken mindestens so sehr wie du selbst.“
 

Da hatte sie recht aber…
 

„Ich kann das nicht akzeptieren. Seid ihr wahnsinnig? Das wird doch viel zu teuer.“
 

„Tja meine Liebe, gewöhn dich an diesen Gedanken, denn etwas daran ändern wirst du nicht können.“
 

Ich öffnete den Mund, schloss ihn gleich wieder. Was soll’s…mir kam der leichte Verdacht, dass ich nicht die geringste Chance gegen sie hatte und zum Streiten war ich eindeutig zu ausgelaugt.
 

„Ich weiß nicht welche Kleidergröße ich habe“, zuckte ich die Schultern.
 

Sie musterte mich einmal von oben bis unten. Grinste anschließend und winkte ab.
 

„Das bekommen wir schon hin.“
 

„Wenn du das sagst“, gab ich mich geschlagen.
 

„Wunderbar…wir zeigen dir dann morgen das Haus. Brauchst du sonst noch etwas oder hast du Fragen?“
 

Wie in Trance schüttelte ich den Kopf. Nahm das erste Mal das Zimmer in mich auf und weitete schockiert die Augen. Himmel…was war es? Eine Luxussuite? Es hatte, wie schon das große Wohnzimmer eine komplett verglaste Seitenfront. Ein unglaublich großzügiges Bett, in dem locker zehn Personen Platz finden würden. Ein Edler,.. wenn mich meine Kenntnisse nicht täuschen… Mahagoni Kleiderschrank der neumodernen Art, nahm beinahe ein dreiviertel der Wand ein. Ein Schaukelstuhl, stand in einer Ecke und alles war in Rottönen, der unterschiedlichsten Art gehalten.
 

„Gefällt es dir?“
 

„Machst du Witze?“
 

Ehrfürchtig schritt ich durchs Zimmer. Strich verträumt mit den Fingerspitzen über den seidigen Stoff des Betthimmels und seufzte.
 

„Es ist perfekt…mehr als ich verdient hätte“, hauchte ich leise.
 

„Sag sowas nicht“, hauchte Alice beinahe genauso leise.
 

Dann nahm sie meine Hand, zog mich durch den Raum und blieb vor einer weiteren Tür stehen.
 

„Dein Badezimmer…geh Duschen, Bade…was auch immer du willst. Lass es dir gut gehen und verwöhn dich. Wenn du fertig bist, wirst du auf dem Bett Kleidung finden.“
 

„Warte mal…“, hielt ich sie auf, weil sie anstalten machte zu gehen.
 

„Und Rosalie oder du…ihr werdet keine Probleme damit haben, wenn ich eure Sachen anziehe?“
 

Ich konnte mir diese Frage nicht verkneifen. Musste es nicht ekelig für Menschen sein, mich in ihren Kleidungsstücken zu wissen?
 

„Quatsch…warum sollten wir etwas dagegen haben? Wir haben Unmengen an Kleidung. Mach dir keine Gedanken…wir geben dir gern etwas.“
 

Sie lächelte mich freundlich an und schritt durch die Tür.
 

„Ach Alice…“, abrupt hielt sie inne und drehte sich zu mir.
 

„Mhhh?“
 

„Wie hast du das gemeint…`das Zimmer von Jasper und mir´?“
 

Ein breites Grinsen legte sich auf ihre kindlichen Züge, ehe sie frech den Kopf schüttelte und mit der Zunge schnalzte.
 

„Dafür ist noch Zeit.“
 

Ich runzelte die Stirn, gab mich allerdings geschlagen. Ich war noch nie der Typ Mensch, der Diskussionen liebte oder gar heraufbeschwor.
 

„Okay…und ahmmm…DANKE.“
 

„Gern“, dann war sie verschwunden.
 

Mir fiel ein Stein vom Herzen als die Tür hinter ihr einrastete. Es war, trotz allem…erleichternd endlich allein zu sein.
 

„Und nun?“
 

Ich drehte mich einmal um meine eigene Ache, zuckte dann die Schultern und fixierte die Badezimmertür. Ob schräge Situation oder nicht, ich musste Duschen. Die oberste Priorität in diesem Moment, anschließend musste ich schlafen um diesen abgefuckten Tag endlich hinter mich zu bringen.
 

Ohne umschweifen, betrat ich das Badezimmer und fühlte mich einmal mehr an diesem Tag vollkommen fehl am Platz. Normalerweise würde mich etwas Simples wie ein BADEZIMMER nicht blöd aus der Wäsche glotzen lassen aber das…
 

Anscheinend hatten sie mehr Geld zur Verfügung als gesund zu sein schien. Denn das hier war ohne jeden Zweifel das bestaussehendste Badezimmer das ich je gesehen hatte. Sehr viele hatte ich zwar noch nicht gesehen, aber das ist eine andere Geschichte.
 

Während meine Augen akribisch jeden Winkel scannten, schälte ich mich aus meinen Klamotten. Mich traf sogar das schlechte Gewissen, als ich meine schmutzigen und stinkenden Kleider auf diese glänzenden schwarzen Fliesen fallen ließ,… die wirklich perfekt mit diesen schwarz weißen Mosaikfließen harmonierten,… die bis Hüft Höhe an den Wänden angebracht worden waren.
 

Ich stand vor der Qual der Wahl. Ein wunderbar entspannendes Bad in dieser geeckten Badewanne, die anscheinend jede Spielerei… von Sprudel bis Lichteffekte… beinhaltet oder eine schnelle Dusche? Ich entschied mich etwas wiederwillig für die Dusche, einfach weil dieser Tag endlich sein Ende finden musste.
 

Barfuß und entschlossen, tapste ich also zur Dusche. Wenn man das Ding den überhaupt noch Dusche nenne konnte. Übergroßes - arschteuer aussehendes - luxuriöses - whirlpoolartiges Teil mit Schiebetür hätte es besser getroffen.
 

Und dann, dann ließ ich das erste Mal seit…keine Ahnung wie lange…warmes Wasser über meine angeschlagene Haut rieseln. Yeah rieseln…es war kein Strahl. Ich glaube Regenwalddusche oder so, würden diese übergroßen Brausen genannt. Diese Dusche, war sein ganz eigenes Erlebnis und ich verfluchte die Tatsache, dass ich mich von diesem Luxus früher oder später verabschieden musste.
 

Meine Haare wusch ich ganze fünf Mal. Erst als meine Kopfhaut zu brennen begann hörte ich damit auf. Meine Haut musste sich einer schnelleren Behandlung unterziehen. Denn die offenen Stellen brannten zu sehr, als das ich lange an ihnen herum Schrubbern konnte. Aber egal…ich wurde sauber und nur das allein zählte.
 

Während ich mich abtrocknete, sah ich unentwegt in den großen Spiegel direkt über den beiden Waschbecken. Selbst gewaschen, sah ich absolut dreckig aus. Absolut krank…ja krank war die beste Beschreibung für mein Aussehen. Ich war mir sicher, einige Leichen würden gesünder aussehen als ich. Wahnsinn wie sehr das Heroin an mir gezerrt hatte. Die vielen…sehr vielen roten Flecke in meinem Gesicht und auf meiner Haut sahen abartig aus. Die vielen offenen Stellen noch sehr viel schlimmer. Stöhnend wandte ich mich ab. Was soll’s…
 

Alice hatte Wort gehalten. Auf dem Bett lagen einige Kleidungstücke. Eine Schlafshorts, die ich mir sofort überzog und ein ziemlich großes T-Shirt. Das…höchstwahrscheinlich von einem der Jungs zu sein schien. Als ich auch dieses anhatte und die anderen Kleider auf den Schaukelstuhl geschmissen hatte, ließ ich mich ohne groß darüber nachzudenken auf das einladende Himmelbett fallen, krabbelte sofort unter die Decke und…schlug sie stöhnend wieder zurück.
 

„Scheiße“, fluchte ich.
 

Das verdammte Licht, würde sich sicher nicht von allein ausschalten. Also stieg ich aus und hätte am liebsten vor Wut auf den Boden gestampft, als ich den kleinen Schalter direkt neben der linken Seite des Bettes an der Wand ausmachen konnte. Ich betätigte ihn und siehe da…es würde dunkel um mich herum.
 

Schnell schlüpfte ich zurück ins Bett und schloss die Augen. Ich WOLLTE auf der Stelle einschlafen. Den das Hochgefühl…es ebbte ab. Und das…spürbar und in einem rasanten Tempo.
 

***********
 

Ja…das liebe Gute Hochgefühl.

Nur diesem besagten Gefühl ist es zu verdanken, das Bella die ganze Sache locker aufgenommen hat.

Ich bin gespannt auf eure Meinungen.
 

Wünsch euch was…
 

GGLG jennalynn



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  vamgirly89
2012-12-09T21:11:48+00:00 09.12.2012 22:11
Wow. Ein schönes Kapitel. Freue mich schon wenn es weiter geht. Bitte schnell weiter schreiben.


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